Geistertexter - Kommentare
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Alle Kommentare von Geistertexter
Oft gelobter Western produziert von John Wayne, der hier - und damit fängt das Übel an - die Hauptrolle selbst spielt. John Wayne als "Halbindianer" Hondo Lane wirkt mit seinem selbstgefälligen Machogehabe - vor allem gegenüber der von Geraldine Page sehr sensibel gespielten Angie Lowe - fehl am Platz. Hondos differenzierte Einlassungen zur Kultur und Lebensweise der Apachen sind zwar ungewöhnlich für eine Zeit wie den frühen 50ern, in der der Rassismus gegen alles und jedermann, der nicht reinweiß daher kam, die US-Gesellschaft beherrschte, sie klingen aber dennoch hohl, da Wayne in kaum einer Szene Hondos innere Verbundenheit mit dem Volk der Apachen darstellerisch beglaubigen kann. Dazu fehlte letzlich wohl auch ein besserer Regisseur. Ein John Ford hätte bestimmt mehr Substanz herausgekitzelt als der langweilig solide John Farrow, der viel Potenzial in der an sich guten Story verschenkte und seinen Star machen ließ, scheinbar wie es ihm gefiel, was dem Film immerhin an der Kasse Erfolg bescherte.
Der totale Hawks! Immer wieder anschauen! Immer wieder neu.
Verglichen mit seinen späteren unterkühlt ironischen Western, zu der das stoische Spiel von Scott wunderbar passt, leidet nicht von Burt Kennedy geschriebene Western, unter dem Melodrama der Handlung, das dem Genre in den Fünfzigern auch allgemein nicht gut tat.
Auf den ersten Blick verspricht seine Erscheinung nichts Außergewöhnliches. Er ist nicht besonders groß, nicht besonders gutaussehend und sein ohnehin dünnes Haar ist bereits früh einer wachsenden Stirn gewichen. Irgendwie gewöhnlich wirkt dieser Mann, der doch immerhin seit rund vierzig Jahren zu den populärsten Schauspielern Hollywoods zählt - wären da nicht seine jugendlich blinkenden Augen, das berüchtigte Zusammenspiel der Augenbrauen und das legendäre zynische Grinsen. Es kündigt jene emotionalen Unwetter an, die wir von ihm auf der Leinwand erwarten und trotz der nicht selten katastrophalen Folgen hingebungsvoll bewundern.
Unter Spaß versteht jeder etwas anderes. Jack Nicholson versteht unter Spaß das Leben selbst, und mit sichtbar selbstironischem Genuß kostet er sowohl privat als auch beruflich das Image aus, der Schalk im Nacken selbst zu sein, pflegt und hegt es wie ein Steckenpferd. Was sollen wir auch von einem Mann halten, der ein kindlich pubertäres Vergnügen darin findet, sich der Welt mit bleckenden Zähnen, verdrehten Augen und allerlei schmutzigen Adjektiven als intellektueller Hanswurst vorzustellen? Ein Irrer? Ein Genie? Jack Nicholson ist beides und beides nicht. Bei ihm hat der Wahnsinn nicht nur Methode, seine Methode ist der Wahnsinn. Mit täuschender Leichtigkeit gelingt ihm, was nur wenige Filmschauspieler in dieser Kompromißlosigkeit wagen. Außerhalb der Grenzen der sogenannten Normalität sucht er das vermeintlich Innerste abzubilden.
Nicht von ungefähr geriet die Oscar-gekrönte Rolle des Simulanten McMurphy in Milos Formans "Einer flog über das Kuckucksnest" (1975) zu einem der Höhepunkte seiner Karriere. In der Maske eines Geisteskranken revoltiert er gegen die verlogene Scheindemokratie einer psychiatrischen Klinik. Nicholsons komödiantisches Talent entblößt die Tragik eines Mannes, der sich ums Verrecken nicht anpassen will. Wenn McMurphy seine verwirrten Leidensgenossen zum Ausbruch verleitet, erfüllt sich für sie augenblickshaft ein Traum von Freiheit. Doch im Unterschied zu den vielen strahlenden Helden in Hollywood, deren Selbstlosigkeit ihr Überleben garantiert, bleibt seine Existenz auf der Strecke. Mit Leib und Seele mimte Nicholson diesen Rebellen, den Kind gebliebenen Mann, den demonstrativen Anti-Helden und wurde umgehend zur Symbolfigur eines politischen Stimmungswandels im amerikanischen Kino der siebziger Jahre.
Seine Lehrjahre absolvierte Nicholson als Botenjunge für MGM und als Mann für alle Fälle in der B-Picture-Factory von Roger Corman. Er versuchte sich als Produzent, Drehbuchschreiber und Regisseur, und über ein Jahrzehnt lang schlug er sich als Darsteller in einer Reihe billiger Horror-, Wildwest- und Motorradfilme mehr schlecht als recht durch. Und dann kam 1969 der epochemachende Kassenerfolg von "Easy Rider". Als alkoholsüchtiger junger Rechtsanwalt, der desillusioniert vom blindwütig rassistischen Vietnam-Patriotismus die Zügel schießen läßt, blitzte sein subversiver Charme das erste Mal breitenwirksam auf und machte ihn schlagartig zum Star. Bei den meisten Produzenten ohnehin als Beatnik verschrien, hatte Nicholson auf dem Rücksitz eines Motorrads endlich seinen Platz in der Welt des Films gefunden. On the road mit Captain America (Dennis Hopper) und Billy the Kid (Peter Fonda) skandiert er Marihuana-berauscht im Widerschein eines Lagerfeuers aus vollem Herzen den legendär gewordenen Abgesang auf das Land der einstmals grenzenlosen Freiheit.
Auch wenn seine darstellerische Präsenz mit den Jahren berechenbarer geworden ist, Rolle und Selbstparodie des öfteren Hand in Hand gehen, trifft auf Jack Nicholson ungebrochen zu, was Max Reinhardt einmal festschrieb. Nicht die Verstellung sei das Ziel der Schauspielkunst, sondern die Verführung. Begegnen wir Nicholson im Kino, ist es, als ob der unbedarfte Tölpel Faust auf den grandiosen Spitzbuben Mephisto trifft. Hineingezwängt in die Zwangsjacke der Vernunft, ins bürgerliche Konzept der vorherrschenden Werte und Normen, erscheint er uns im Kostüm des aberwitzig grausamen Joker in Tim Burtons "Batman" ebenso abstoßend grotesk wie zuletzt im gediegenen Designer-Look des amerikanischen Präsidenten in "Mars Attacks". Sehen wir aber die Wirklichkeit mit seinen Augen als überlebensgroßes Welttheater, entdecken wir den Clown in ihm und in dem Clown einen Menschen, der sich mit uns im dichten Gefolge auf der ewig erfolglosen Suche nach Wahrheiten in das nächste Schelmenstück rettet.
http://www.moviepilot.de/liste/zehn-der-besten-scifi-filme-geistertexter
Mir einigen von ihnen bin ich aufgewachsen, andere sind einfach unschlagbare Klassiker. Die Positionen eins bis zehn sind nicht wertend gemeint. Aber mein Favorit steht trotzdem ganz oben.
Der Film hat Qualitäten, allen voran die charismatische Präsenz von C. Blanchett. Wie man hier aber die Holocaust-Thematik mit einer unsäglich schwülstig endenden Liebesgeschichte vermengt, als handle es sich um eines der grausamen Märchen der Brüder Grimm, ist nicht nur naiv zu nennen, sondern dumm.
Hinter jeder großen Klappe verbirgt sich ein größeres empfindsames Wesen. Aurore, 13 Jahre, hält sich für einen Freak und benimmt sich auch so. Tief hinein ins Labyrinth der Irrungen und Wirrungen dieser erwachenden Mädchenfrau leitet uns Emilie Deleuze mit Tempo und Dialogwitz. Klischees bleiben nicht aus, werden aber gleich wieder einkassiert von der herrlichen Hauptdarstellerin Lena Magnien.
Ein Narr wird erwachsen. Anfänglich etwas lasch und unscharf, ebenso wie die Bilder, man sieht oft nur diesen wilden Haarschopf, das nervt nach einer Weile, dann aber entwickelt sich eine fesselnde Geschichte über die Grausamkeiten der Armut.
Berlinale um die Ecke im Ilkino, na bitte, geht doch. Keine weiten Wege, das übliche Ticket-Chaos an der Abendkasse, das Fernsehen ist auch da, ein gut gelauntes Publikum, ein herzlicher Applaus zum Abschied, alles so, wie es sein soll. Und dazu ein sehenswerter Film, kein cineastisches Meisterwerk, das vor visuellen Einfällen sprüht, sondern ein semidokumentarisches Melodram der soliden Art, der durch Schauspielkunst und angenehme handwerkliche Schlichtheit in der Tiefe überzeugt und berührt.
Eastwood zeigt hier den Mißbrauch eines Menschen im System Krieg, eines Menschen der Dinge zu leisten imstande ist, zu denen die meisten Menschen nie in der Lage wären und auch nie bereit sein dürften. Dieser Mensch will andere Menschen retten und um diese zu retten, muss er widerum andere töten. Er tötet kaltblütig und er ist überzeugt davon, richtig zu handeln. Er ist nicht klug, er ist ein Patriot und er ist bescheiden. Sie nennen ihn Legende und geben ihm andere Namen der Ehrerbietung, aber diese Zeichen des Ruhmes interessieren ihn nicht. Er ist ein guter Amerikaner, wie geschnitzt aus dem Handbuch für gute Amerikaner. Er will helfen und für andere da sein. Beinahe bricht ihn der Krieg, zerstört fast seine Ehe, doch auch seine Frau ist eine Heldin und auch sie ist eine gute Amerikanerin. Sie hält alles aus und steht ihm bei, sie rettet ihn. Eastwoods Film ist eine Liebesgeschichte, ein Film über die gute Liebe zwischen zwei Menschen und die fragwürdige Liebe zu einem Land, dass diese Liebe missbraucht und aus einfachen Menschen monströse Helden macht.
Knappe 500 Meter entfernt liegt das außergewöhnliche http://ilkino.de/. Ein toller Gewinn für den Kiez.
Curd Jürgens hat einige gute Szenen, die auch den Intentionen des Buches gerecht werden. Wie aber insgesamt die hohen Nazi-Schergen hier als theoretisierende (meine Methode, deine Methode) Gangster in gefälligen Anzügen verharmlost werden, ist einerseits nur schwer zu ertragen und anderseits interessant, da wir das Jahr 1960 schreiben und der kollektive Wunsch des Vergessens in der Öffenlichkeit 15 Jahre nach Kriegsende noch so stark scheint, dass die Filmemacher im vorauseilenden Gehorsam, die erkenntreiche Vorlage des verfolgten Autoren Zweig ad absurdum führen. So wird mit der hinzu gefügten, lächerlichen Liebesgeschichte dem Protagonisten sein Trauma genommen. Er soll Held sein und Held bleiben, frei von Zweifeln.
Heisenbergs Sache ist die Komödie nicht. Herrn Wilms bereitet das selbstironisch-philosophische Agieren sichtbar Vergnügen, beim Herrn Friedrich wären dazu Untertitel angebracht gewesen. Das Stoffliche erinnert an "Ich und Kaminski". Doch der Roman von Kehlmann setzt das um, was der Film von Heisenberg gern geworden wäre, eine mit Humor subtil verfeinerte Innenansicht aus der Hölle des Alters.
Cameron Diaz ist großartig, na ja und was noch? Ich frage mich, ob die Coen-Brüder stilistisch von Haus aus nicht doch geeigneter gewesen wären für diesen eigenwiligen und bewusst sperrigen Plot, der eben gar keiner sein will, als das inzwischen doch eher selbstzufrieden wirkende Hochglanzkino eines Mr. R. Scott.
Einen Punkt Abzug für Mr. Whites schreckliche Unterhosen!
Bis auf Gosling fehlt den Darstellern die Qualität um das schmale dramatische Gerüst des Autoren tragfähig zu gestalten, auch dem Regisseur fehlt es an Gespür für die eigentliche Einfachheit der komplexen Geschichte. Seine Inszenierung braust mit großem visuellem Aufwand über die rissigen Charaktere hinweg, während sich in den intimeren Sequenzen Spannungslosigkeit ausbreitet. Vielleicht erklären diese zwei Gesichter des Films auch die großen Meinungsunterschiede von Grandios bis Mist.
Der Film von David Fincher fängt stark an, baut dann aber nach der ersten Hälfte ebenso stark ab, weil er keine spannende Einstellung zur Darstellungsweise der Hauptfigur findet, die einen unterentwickelten Eindruck macht, während der Rest des Geschehens, der ja eigentlich uninteressant ist, mächtig aufdreht. Die ausgefeilten Szenen vor Gericht, die flippigen Partyszenen, das Hin und Her zwischen seinen antipodischen Freunden und Geschäftspartnern, das schafft viel szenische Bewegung und nett unterhaltende dialogische Ablenkung, läßt Mr. Zuckerberg aber im Grunde kalt. Warum aber erzählt der Film dann so ausführlich davon? Ich hätte lieber mehr erfahren über das Denken dieses einsamen Menschen und wieso er seiner inneren wie äußeren Einsamkeit nicht entkommt, egal wie erfolgreich und reich er wird.
Es macht sicher Spaß, Könnern wie Shepard und Rea bei der Arbeit zuzuschauen. Auch die Kamera fängt die Weiten Boliviens mit tadelloser Souveränität ein. Die Handlung allerdings wird eher unentschlossen entwickelt und vor allem in den überflüssigen Flashbacks aus den "guten alten Zeiten" offenbart sich eine Überfrachtung des schmächtigen Spannungsgerüstes.
Die Liste unterstellt, dass Kassenerfolg alles ist. Das ist dumm. Hier einen Kinderdarsteller wie Osment mit Quasi-Kino-Rentnern wie McTiernan, dessen Erfolge ein paar Jahre zurückliegen, auf eine Stufe zu stellen und bei einem Kind von misslungenen Comebackversuchen zu sprechen, ist fachlich nicht gerade kompetent. Kluge Eltern werden dem Jungen hoffentlich eine gute Ausbildung verordnet haben.
Mystery-Thriller gedreht am Westkap von Südafrika, inszeniert von einem griechischen Regisseur, der in München Film studiert hat und in Los Angeles lebt. Wunderschöne Landschaftspanoramen lassen den Thrill immer wieder in Vergessenheit geraten. Dem Regisseur scheint es ebenso ergangen zu sein.
Erinnert in seiner rüden, unbequemen Herangehensweise an Larry Clarkes "Kids". Das Baby ist tot, komm, wir machen ein neues!? Ist aber authentisch und glaubwürdig, nur eben nicht pädagogisch wertvoll und darum absolut sehenswert. Die Kids der Berlinale-Jury zeichneten "Baby Blues" mit dem Gläsernen Bären aus.
Weniger Sonne war selten. Düstere Tragödie eines Rednecks. Am Ende gräbt er sich selbst eine Grube.
Sehr gelungener Film über Völkerversöhnung mit überzeugenden Darstellern. Glaubwürdig, mitreißend und emotional authentisch inzeniert von Srdan Golubovic, dem Regisseur von Klopka.
Wunderbar fotografiert, einfühlsam inszeniert, zwei großartige jugendliche Hauptdarsteller. Die Erwachsenen sind hier die Außenseiter.
Sehenswertes Anti-Heldinnen-Portrait, in dem die ebenso bissige wie einsame Bin-Laden-Jägerin Maya stets die Hosen an hat, während ihre männlichen Chefs von der Agency sich in die Hosen machen, vor lauter Angst einen Fehler zu begehen, der ihre Karriere gefährden könnte.