Gnislew - Kommentare

Alle Kommentare von Gnislew

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    Wer mit Gesang nichts anfangen kann, macht am besten einen großen Bogen um “Les Misérables”. Der Film ist schließlich eine Musicalverfilmung und somit steht der Gesang im Mittelpunkt der Handlung. Gesprochene Dialoge gibt es kaum und die Handlung wird mit über die Lieder erzählt.

    Doch auch wenn man Musik etwas abgewinnen kann, kann “Les Misérables” der falsche Film für einen sein. Die Songs versprühen nicht gerade gute Laune und sind auch keine Stücke die man einfach mal schnell mitsingen kann und so ist “Les Misérables” eine Musicalverfilmung die vom Zuschauer die volle Aufmerksamkeit verlangt

    Erfüllt man allerdings diese Voraussetzungen bekommt man mit “Les Misérables” einen packenden Film, der einen mit seinen imposanten Bildern in den Bann zieht. Oft liefert Tom Hooper zwar Nahaufnahmen der Hauptdarsteller, vor allem dann, wenn diese gerade einen ihrer Solosongs performen, doch wenn die Kulissen gezeigt werden, dann klappt einem die Kinnlade runter. Hier fühlt man sich dann wirklich in das frühe 19. Jahrhundert zurück versetzt und mitten drin im Geschehen. Angefangen bei der Eröffnungssequenz bei der Valjean unter den strengen Augen von Javet schuftet, bis zu der großen Kämpfen in den Gassen von Paris, optisch ist “Les Misérables” eine Wucht.

    Auch bei den Kostümen und dem Make-up überzeugt der Film. Man erkennt wirklich bei jedem Darsteller aus welcher gesellschaftlichen Schicht er kommt und wenn Anna Hathaway mit Tränen in den Augen ihren Song singt, dann verläuft ihr Make-Up förmlich. Hier werden tatsächlich über die Schminke Emotionen transportiert.

    “Les Misérables” ist somit auf allen Ebenen ein wirklich toller Film, der von den Leistungen der Darsteller die Krone aufgesetzt bekommt. Nicht nur sind mit Hugh Jackman (Real Steel, Australia), Russel Crowe (Robin Hood, Ein gutes Jahr), Anne Hathaway (Alice im Wunderland, Geliebte Jane), Amanda Seyfried (Briefe an Julia, Mamma Mia!), Sacha Baron Carter (Der Diktator, Borat), Helena Bonham Carter (Dark Shadows, Big Fish) und Eddie Redmayne (My week with Marily, Powder Blue) namhafte Schauspieler auf der Besetzungsliste auch spielen sie allesamt fesselnd. Gerade Anne Hathaway sticht für mich dabei heraus, denn sie schafft es wirklich, dass bei ihrem Schicksal selbst dem gefühlskältesten Filmfan die Tränen in die Augen schießen. Doch mit reinem schauspielern ist in bei “Les Misérables” ja nicht getan, die Darsteller müssen auch noch singen können. Und das können sie. Hugh Jackman und Russel Crowe klingen dabei zwar nicht so rund wie Anne Hathaway und Amanda Seyfried, doch alle Darsteller treffen die Töne und bringen die jeweiligen Emotionen ihrer Songs in ihrem Gesang rüber. Und wenn der Cast “One day more” anstimmt läuft es einem wirklich eiskalt den Rücken runter.

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    • 7

      “The Pact” ist meiner Meinung nach ein gelungener Horrorfilm, wenn auch kein Meisterwerk. Die Geschichte rund um die mysteriösen Vorgänge in dem Haus der verstorbenen Mutter ist sicher nicht neu, doch so in Szene gesetzt, dass man sich den Film mit Freude anschaut.

      Mit seinem ersten Langfilm liefert Regisseur Nicholas McCarthy hier ein Remake seines eigenen Kurzfilms ab und ohne die ein Jahr ältere Vorlage zu kennen, kann ich sagen, dass er schafft sein Werk ohne große Längen auf die Leinwand zu bringen. Erstaunlich ist dabei, dass der Film zwar schon ab 16 Jahren freigeben ist und es dennoch schafft Gänsehaut zu erzeugen. Klar, auch bei “The Pact” kommen die üblichen Jump Scares zum Einsatz, doch darüber hinaus gelingt es McCarthy eine Stimmung zu erzeugen die beim Zuschauer insgesamt für ein unwohles Gefühl sorgt und einen so wirklich in das Geschehen hinein zieht.

      Einen großen Anteil an dieser Atmosphäre hat dabei neben der Bildkomposition der Ton. Dieser kommt natürlich nur mit einer Surroundanlage richtig zur Geltung, dann allerdings kann man ängstlichere Zuschauer dabei ertappen, wie ihre Blicke durch den Vorführraum schweifen um das unheimliche knarzen zu lokalisieren. “The Pact” ist somit ein guter Beweis dafür, dass Ton ein wirklich wichtiges Mittel für das Medium Film ist und stark dazu beiträgt, wie ein Film wirkt.

      Natürlich darf ein Blick auf die Darsteller nicht fehlen. Aus meiner Sicht ist es so, dass mir aus dem Cast nur Casper Van Dien etwas gesagt hat. Ihn kennen Filmfans unter anderem aus “Starship Troopers”, er spielt in “The Pact” allerdings nicht herausragend, aber durchweg solide. Das gleiche Prädikat verleihe ich auch der restliches Besetzung. Keiner der anderen Darsteller ragt wirklich heraus, doch allesamt spielen die Schauspieler ihre Rollen so, dass man ihnen ihre jeweilige Rolle abkauft. Keiner fällt negativ auf indem er besonders schlecht oder übertrieben spielt und so ist die Besetzung ein weiteres Puzzleteil für einen gelungen Film.

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      • 6

        Wer bei “Monsters” einen klassischen Alienfilm erwartet wird ganz schnell enttäuscht sein vom Film. Zwar bietet die spektakuläre Eröffnungssequenz einen tollen Blick auf die außerirdische Bedrohung und auch im weiteren Verlauf des Films kann man immer mal wieder einen Blick auf die Aliens erhaschen, der Kerns des Films sind sie aber nicht.

        Vielmehr ist “Monsters” ein Film über eine Reise ins Ungewisse, der mit der Angst vor einer Bedrohung spielt, die zugleich bekannt und unbekannt ist. Und genau da liegt für mich das Problem des Films. Ich als Zuschauer weiß zu schnell was auf die Protagonisten zukommt und so wirklich will man nicht mit den beiden Hauptdarstellern mitfiebern.

        Scott McNairy (Argo, Frank) und Sam Whitney Able (All the boys love Mandy Lane, Mercy) agieren dabei noch nicht einmal schlecht, aber Regisseur Edwards hat die beiden Charaktere für meinen Geschmack etwas zu blass angelegt, so dass zumindest mir Ihr Schicksal reichlich egal ist.

        Doch Edwards hat in einem anderen Bereich gute Arbeit geleistet. Sein Film will ja wie gesagt kein klassischer Alienfilm sein und ist es auch nicht. Stattdessen ist “Monsters” für mich ein Film, der sich kritisch mit der Einwanderungspolitik der USA beschäftigt. Auch in der realen Welt ist Mexiko durch einen großen und schwer bewachten Zaun von den Vereinigten Staaten abgetrennt und auch in der realen Welt bringen Schleuserbanden illegale Einwanderer in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Übertragen heißt dies, dass die Reise von Andrew und Sam die Reise der illegalen Einwanderer darstellt und die Aliens in gewisser Weise die Grenzpolizei sind.

        Dank dieser politischer Ebene schafft es “Monsters” sich bei mir in der Wertungsskala auch im guten Mittelfeld zu positionieren, das diese Parabel ein aktuelles Thema aufgreift und ein Thema, was so schnell auch sicher nichts an seiner Aktualität verliert. Als Europäer bekommt man von dem täglichen Vorkommnissen an der amerikanisch-mexikanischen Grenze ja nicht wirklich etwas mit, aber der Film ermöglicht es so einen fiktiven Blick auf die Verhältnisse dort zu bekommen ohne mit dem echten Problemen dort konfrontiert zu werden und ohne, dass der Film dem Zuschauer den Spiegel zu direkt vors Gesicht hält.

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        • 8
          über Looper

          Wenn es mal wieder ein toller Zeitreisefilm sehen möchte, ist bei “Looper” genau richtig. Regisseur Rian Johnson (Brick, Brothers Bloom) gelingt es die richtige Mischung zwischen Action und Drama zu finden erschafft einen Film der einige Interessante Fragen aufwirft.

          Die wichtigste Frage ist natürlich die, ob man fähig ist sein eigenes älteres ich zu töten. In gewisser Weise kommt dies ja einem Selbstmord gleich, wenn auch einem 30 Jahre versetzen Selbstmord. Schön zeigt der Film, dass ein kurzer Moment des Zögerns einem das Leben retten kann. Wie oft sieht man in Filmen bei Selbstmordversuchen, dass ein kurzer Moment des Zögerns den Rettern die Chance gibt den Suizidgefährdeten zu retten! Und genau dieser Moment des Zögerns rettet dem älteren Joe ja in “Looper” ebenfalls das Leben.

          Doch abgesehen von der philosophischen Ebene zeigt der Film einige gute Actionsequenzen, von denen “Looper” sein Tempo bezieht. Alleine die erste Flucht von Joe vor seinem jüngeren ich ist wirklich sehenswert und da die Filmfigur Abe eine ganze Armada an Gegnern auf die beiden Joes hetzt kracht es auch später im Film.

          Dennoch verliert Johnson nie seine Geschichte aus den Augen, gibt seinen Figuren die Chance sich zu entwickeln und fängt in einigen schönen Dialogszenen sein, wie aus Joe und Joe, die ja eigentlich dieselbe Person sind, Freunde werden.

          Joe und Joe sind dabei natürlich auch gut besetzt. Bruce Willis (Stirb langsam, Das fünfte Element) erlebt man eigentlich nie in einer schlechten Rolle und gerade in den Filmen, in denen es ordentlich Action gibt überzeugt Willis eigentlich immer. So eben auch hier, wo man sofort mit dem älteren Joe mitfiebert und froh ist, dass sein jüngeres ich nicht sofort den Abzug gedrückt hat.

          Ähnlich verhält es sich mit Joseph Gordon-Levitt (Inception, Premium Rush). Vom ersten Augenblick mag man seine Figur und will mehr über ihn wissen und in dem Moment wo sein älteres ich vor seiner Flinte auftaucht, versteht man sein zögern und stellt sich selbst die Frage ob man zu dem Mord in der Lage wäre. Gordon-Levitt spielt hier wirklich toll und ist eine wirklich gute Wahl für die Rolle. Ich bin mir sicher, dass es nicht jedem Darstelle gelungen wäre, die Figur so zu spielen, dass man von Beginn an mit ihr mitfiebert.

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          • 7

            “Juan of the Dead” ist ein gelungener Film. Kuba ist zwar jetzt nicht das Land, aus dem man einen Zombiefilm erwartet, aber alleine das Regisseur Alejandro Brugués genau dieses Thema wählt, spricht dafür, dass Zombies halt Zuschauer anziehen.

            Doch halt! “Juan of the Dead” ist mehr als ein plumper Zombiefilm aus einem Land, aus dem man sonst kaum Filme zu Gesicht bekommt. Vielmehr ist der Film eine Kritik am diktatorischen Regimes eines Landes, dass vor allem für seinen Rum und seine Zigarren bekannt ist. Kritik an einem Land, dass auch gut 50 Jahre nach der großen Revolution immer noch im Clinch mit den vereinigten Staaten liegt. Und wie könnte man Kritik besser verpassen ohne den Machthabern und Systemsympathisanten direkt vor den Kopf zu stoßen als mit einem Zombiefilm, bei dem der Zuschauer in erster Linie Zombies sieht und einem Haufen Kleinkrimineller dabei zuschaut wie sie die Untoten blutig aus dem Weg räumen?

            Und tätsächlich funktioniert “Juan of the Dead” auch dann, wenn man diesen politischen Aspekt einmal außen vor lässt. Der Film liefert eben auch ohne Systemkritik ab und ist dann eben “nur” die gelungene Horrorkomödie die viele in ihm sehen. Auch ohne Hintergedanken macht es Spaß Juan und seinen Kumpels dabei zuzuschauen, wie sie aus der Not eine Tugend machen. Wie sie mit immer größer werdenden Zombiehorden kämpfen und wie Genretypisch auch mal ein wenig Blut verspritzt wird. Nicht ganz zufällig klingt der Filmtitel ähnlich wie “Shaun of the dead” und nicht ganz zufällig spielt in beiden Filmen der humoristische Umgang mit einer Zombieapokalypse eine wichtige Rolle.

            Provokativ gesprochen könnte man “Juan of the Dead” auch als kubanische “Shaun of the dead” Kopie bezeichnen, doch wie bereits geschrieben ist der Film trotz seiner thematischen nähe ein völlig eigenständiger Film und mehr als ein Abklatsch des Simon Pegg Films.

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            • 8

              Mit “Der Spion, der mich liebte” bekommen Bond-Fans meiner Meinung nach wieder einen gelungen Bond-Film präsentiert und in vielerlei Hinsicht einen der Besten. Allein schon die Eröffnungssequenz zeigt, dass Bond-Filme mittlerweile mehr sind als reine Agentenfilme. So ist die Skiverfolgungsjagt zum Beispiel mit schwungvoller Discomusik unterlegt, ein Stilmittel, das heutzutage in jedem Actionfilm zum Standard gehört. Oder kann sich noch jemand Actionszenen ohne entsprechende Musikuntermalung vorstellen?

              Und auch, wenn nach der temporeichen Eröffnungssequenz sich “Der Spion, der mich liebte” erst einmal zu einem klassischen Agentenfilm wandelt, bleibt dieser Bond ganz großes Kino. Gekonnt lässt Lewis Gilbert (Zustände wie im Paradies, Das Sonderkommando) seinen Film wie eine “John Le Carré”-Verfilmung wirken, nur um Bond im nächsten Moment in fast schon träumerischen Bildern auf einem Kamel durch die Wüste reiten zu lassen. Dann wiederrum zaubert Gilbert fast magisch, romantisch kitschige Momente zwischen Bond und Amasova und zelebriert wenige Atemzüge später wieder exzessive Action. Großartig!

              Doch nicht nur Gilbert weiß ganz genau was er macht, auch seine Darsteller helfen enorm dabei “Der Spion, der mich liebte” zu dem Bond-Film zu machen der er ist. Roger Moore überzeugt erneut mit seiner amüsanten Art, die wahren Stars des Films sind für mich diesmal allerdings andere. Zum Beispiel Barbara Bach (Ein Mann schlägt zurück, Der Supertyp). Ihr gelingt es vorzüglich Amasova so zu spielen, dass man ihr ihre uneingeschränkte Loyalität zum russischen Geheimdienst genauso glaubt, wie den unerbittlichen Willen den Fall zu lösen. Doch gleichzeitig kauft man ihr ihre Rachegelüste ab und kann gut nachvollziehen, warum James Bond ihrer Meinung nach den Tod verdient hat.

              Ein anderer grandioser Darsteller ist Richard Kiel (Skidoo, Zwei ganz verrückte Knastbrüder). Der Beißer ist einfach ein Bösewicht, bei dessen bloßen Anblick man eine Gänsehaut bekommt und der jemand ist, dem man auch dann nicht in einer dunklen Gasse begegnen will, wenn er einem gar nichts tun will und zudem scheint er übermächtig zu sein und unbesiegbar. Doch all dies muss man erst einmal auf die Leinwand transportieren und genau dies gelingt Kiel mit seiner Art den Beißer zu spielen.

              Fast schon blass bleibt bei den Schauspielern dagegen Curd Jürgens (Der zweite Frühling, Die verrückten Reichen). Der von Ihm gespielte Superschurke Stromberg bekommt allerdings auch keinen wirklichen Entfaltungsspielraum zugesprochen, doch wird man in seinen Szenen nicht warm mit Stromberg. Wirklich komplexer als Stromberg sind die Schurken in den vorangegangenen Bond-Filmen allerdings auch nicht angelegt und da haben es viele Schauspieler geschafft ihren Figuren mehr Tiefe zu verleihen und so kann es nur an Jürgens liegen, dass Stromberg hinter Gegenspielern wie Blofeld oder Goldfinger zurück bleibt.

              Mit dabei sind bei “Der Spion, der mich liebte” natürlich auch wieder Gadgets aus der Fabrik von Q. Das Highlight in diesem Bond-Film ist sicherlich der Lotus, der nicht nur auf der Straße eine gute Figur macht, sondern auch unter Wasser und sicher mit dafür verantwortlich ist, dass die Autos von James Bond in den späteren Filmen immer raffinierte Spezialeinrichtungen spendiert bekommen haben.

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                So albern die Geschichte von “Million Dollar Crocodile” auch klingen mag, der Film macht mächtig Spaß. Die abstruse Grundidee des Films wurde mit sehr viel Humor umgesetzt und wenn es ein Film schafft, dass man mit einem Krokodil mitfiebert, muss der Regisseur einfach irgendwas richtig gemacht haben.

                Und meiner Meinung hat er eine ganze Menge richtig gemacht. Wie gesagt, wünscht man der Krokodildame nicht den Tod, sondern fiebert sogar mit ihr mit. Stattdessen will man, dass der Geschäftsmann und seine Gehilfen für ihren geplanten Krokodilmord von der Krokodildame Mao bei lebendigen Leib gefressen werden, auch weil die den herzlichen Bald Liu eiskalt belügen.

                Interessanter Weise hat mit bei dem ganzen Konstrukt noch nicht einmal gestört, dass die Darsteller doch stark übertrieben agieren. Irgendwie passt das Overacting der mir durch Bank unbekannten Gesichter, perfekt zu dem etwas schrägen Szenario und selbst die unlogischen Handlungen der Figuren habe ich auf Grund der unterhaltsamen und unbeschwerten Art auf die sich der Film präsentiert ausgeblendet. Ich mein, sind wir doch mal ehrlich. Wer trägt seine gesamten Ersparnisse in einer Handtasche mit sich rum?

                Ich denke, die Computereffekte sollten auch kurz zur Sprache kommen. Das auch in China sicher nicht mit einem echten 8 Meter langen und 2 Tonnen schweren Krokodil gedreht wird, sollte klar sein und so stammt Krokodildame Mao natürlich aus dem Computer. Auch wenn die Animationen des Krokodils alles andere als perfekt sind und man die Herkunft des Reptils so gut wie in jeder Einstellung erkennen kann, trübt dies den Filmgenuss nur minimal. Man muss, wie ich, natürlich eine gewisse Toleranz gegenüber solch sichtbaren Effekten mitbringen, aber da man bei “Million Dollar Crocodile” merkt, dass hier nicht in Asylum-Manier ein Hollywood Rip Off entstanden ist, sondern eine Tierhorrokomödie mit Herzblut, funktioniert dieses ausblenden ganz gut.

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                • 7

                  “Airheads” ist für mich eine Komödie, die ich mir auch mehr als zwanzig Jahre nach ihrem erschienen immer noch anschauen kann. Klar, nicht jeder Witz ist gut gealtert, doch da der Film in erster Linie auf überdrehte Situationskomik und weniger auf popkulturelle Anspielungen setzt, funktioniert der Film auch heute noch. Ja, die infantilen Forderungen der “Airheads” mögen sicher nicht jedermanns Geschmack sein und auch ich muss in der richtigen Stimmung für den Film sein, aber wenn man sich auf eine Komödie einlassen kann, die sich von Beginn an nicht dazu verpflichtet sieht das Niveau hoch anzusiedeln wird mit diesem Film wirklich gut unterhalten. Alleine wie es zur Geiselnahme kommt ist sehr amüsant inszeniert und in einem Hollywood, das immer mehr auf politische Korrektheit setzt, ist der Film in dieser Film heute sicher nicht mehr möglich.

                  Schön finde ich dabei, dass man gleich drei bekannte Namen in einem ihrer frühen Filme sehen darf. Adam Sandler darf hier so sein, wie er in Deutschland oft gesehen wird, nämlich alberner Komiker.

                  Brendan Frasier hingegen macht hier genau das, was er auch in seinen späteren Filmen gemacht hat. Er grinst, manchmal etwas dämlich, in die Kamera und hat mit seinem Blick zumindest mich ganz schnell auf seiner Seite.

                  Die Überraschung ist für mich allerdings Steve Buscemi. Er ist jemand, den man nicht unbedingt als ersten Gedanken mit Komödien in Verbindung bringt, vor allem, da er sich zuletzt in “Boardwalk Empire” von einer völlig anderen Seite gezeigt hat, doch auch ihm gelingt es die Zuschauer mit seiner überdrehten humorvollen Art in den Bann zu sehen.

                  Kurz gesagt es macht Spaß Pip, Chester und Rex alias Adam Sandler, Brendan Frasier und Steve Buscemi, bei ihrer ungewöhnlichen Geiselnahme zuzuschauen.

                  “Airheads” sollte man aber auch alleine schon deshalb geschaut haben, weil der unvergessene Chris Farley mitspielt. Der “Saturday Night Live”-Komiker gehört in Deutschland sicher nicht zu den bekanntesten Darstellern, zeigt hier als Officer Wilson allerdings, wie ein lustiger Gegenspieler für die “Airheads”-Chaoten auszusehen hat und ist leider 1997 im Alter von nur 33 Jahren viel zu früh verstorben.

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                  • 5

                    In meiner Kindheit habe ich mir die Comics des Marsupilamis immer mal wieder aus der Bücherei ausgeliehen, doch der Film kann die positiven Kindheitserinnerungen an das gelbe Fantasiwesen nicht auffrischen.

                    Leider ist “Auf den Spuren des Marsupilami” nur ein mittelmäßiger Film geworden. Und dies liegt in erster Linie an der Geschichte. Diese fokussiert sich meiner Meinung nach zu sehr auf den Diktator General Pochero und degradiert das Marsupilami fast schon zu einem Nebencharakter. Zwar bekommt das Wesen immer noch eine Menge Screen Time, doch wäre es wünschenswert gewesen die Figur mehr in den Mittelpunkt der Handlung zu rücken.

                    Doch auch die Darsteller konnten mich nicht komplett überzeugen. Schlecht spielen de Hauptdarsteller zwar nicht, doch gerade Alain Chabt (Noch Tausend Worte, Papa) kommt meiner Ansicht nach nicht sympathisch rüber, so dass einem seine Figur so ziemlich egal ist. Gleiches gilt für Lambert Wilson (5 to 7, The Blind Man) als Diktator Pochero. Er hat allerdings den Vorteil, dass seiner Rolle durch die Liebe zu Celine Dion ein ziemlich schräges Faible verliehen wurde und er später im Film durch dieses Faible die vielleicht lustigste Szene des Films hat.

                    Ein weiteres kleines Problem, welches aber mit Sicherheit nicht jeden stören wird, ist die CGI des Films. Das Marsupilami entstammt nämlich dem Computer und leider sehen die Animationen des Fantasywesens nicht immer überzeugend aus. So unterirdisch wie in manchem B-Movie ist das Marsupilami glücklicherweise nicht geraden, doch gelingt es den Machern auch nicht das Wesen so zu integrieren, dass man als Zuschauer vergisst, dass man es mit einer Computeranimation zu tun hat, wie es Steven Spielberg zum Beispiel mit seinen Dinosauriern in “Jurassic Park” oder Peter Jackson mit Gollum bei “Herr der Ringe” gelungen ist.

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                      Für mich ist “The Tournament” eine Perle unter den B-Actionern. Im Minutentakt kracht es in dem Film, wodurch der Zuschauer kaum eine Chance zum Durchatmen hat. Ja, die Story des Films ist mehr als dünn, die einzelnen Kämpfer charakterlich wenig ausgeprägt und philosophische Dialoge sucht man hier auch vergebens.

                      Doch dafür bittet der Film alles, was Fans reinrassiger Actionfilme die Freudentränen ins Gesicht schießen lässt. Gut choreographierte Kämpfe, durchtrainierte Körper und markige One-Liner bilden das Gerüst für dieses Actionspektakel und mit Ving Rhames (Pulp Fiction, Dawn of the Dead) spielt sogar ein wahrlich bekannter Name. Und er spielt gut! Er verkörpert den Ex-Sieger Joshua Harlow sehr überzeugend und das sowohl in Hinblick auf das eigentliche Acting, als auch in Form seiner körperlichen Leinwandpräsenz. Sein durchtrainierter Körper passt einfach perfekt zu dieser Filmfigur.

                      Doch nicht nur Rhames überzeugt in dem Film. “The Tournament” lebt natürlich von seinen vielen unterschiedlichen Kämpfern und hier bietet der Film zwar neben Rahmes kaum bekannte Namen, aber dafür einen Haufen Darsteller, die wissen wie man kämpft. So schaffen es die eher unbekannten Gesichter, dass der Film dennoch glaubwürdig bleibt und der Zuschauer sich auf Basis der Kämpfe auch für die Filmfiguren interessiert.

                      Doch auch wenn der Actionreißer weitestgehend zu überzeugen weiß, gibt es einige Dinge die mir an “The Tournament” nicht gefallen haben. Wie schon zuletzt bei meiner Sichtung von “The Raid”, stört mich auch an “The Tournament”, dass der Film leider sehr repetitiv ist. Action schön und gut, aber nur Action wird halt doch irgendwann langweilig. Gut, dass “The Tournament” keine Überlänge hat, denn so läuft der Abspann bevor man keine Lust mehr auf aggressive Kämpfe hat. Auch stört mich ein wenig, dass die Gewalt oft härter ist als nötig. Platzende Köpfe und abgetrennte Finger braucht ein guter Actionfilm meiner Meinung nach nicht unbedingt und sind aus meiner Sicht in einem Horrorfilm besser aufgehoben.

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                      • 9

                        Auch wenn sich “Spy Kids” eher an ein junges Publikum richtet, ist “Spy Kids” ein Film, der mir richtig Spaß gemacht hat. Sieht man einmal von der nicht sonderlich komplexen Story ab, liefert Robert Rodriguez nämlich einen Film ab, der nicht nur auf oberflächige Witze und kindgerechte Action setzt, sondern ein Feuerwerk an Anspielungen für jeden Filmfan bietet.

                        Zum einen hat es Rodriguez geschafft eine ganze Reihe bekannte Gesichter vor die Kamera zu bekommen. Angefangen bei Antonio Banderas (Die Maske des Zorro, Frida) und Bösewicht Alan Cumming (Get Carter, Spice World – Der Film), ziehen sich diese bekannten Gesichter durch den ganzen Film. Unter anderem kann man Teri Hatcher (Desperate Housewives, Der Morgen stirbt nie), Chech Marin (Desperado, Viel Rauch um nichts), Robert Patrick (Terminator 2, 3 Engel für Charlie – Volle Power), Danny Trejo (Zombie Hunter, Fanboys), Richard Linklater (Fast Food Nation, School of Rock) und Mike Judge (Ausgequetscht, Idiocracy) entdecken.

                        Ebenso ist der Film vollgestopft mit Anspielungen auf andere Filme und TV-Serien. So können die Helferlein des fiesen Fegan Floop als die “Teletubbies” der “Spy Kids” angesehen werden und Machete ist das Äquivalent zu Q aus den “James Bond”-Filmen. Und dies sind nur zwei Beispiele für dieses vielfältig verwendete Stilmittel. Wer sich mehr oder weniger mit Filmen auskennt, entdeckt bei genauen Hinsehen noch einen Haufen weiterer Anspielungen, von denen manche ganz offensichtlich sind, andere doch eher subtil daher kommen und die alle zusammengenommen den Film zu einem Erlebnis machen.

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                          “The Echo” ist ein solider Mysteryfilm. Zwar wird der Film zusätzlich offiziell im Horror- und Dramagenre geführt, doch sind die echten Horrormomente und auch die Dramamomente gering. Zwar bekommt einen Eindruck über den zerrütteten Charakter von Bobby, allerdings stehen aus meiner Sicht die mysteriösen Vorfälle in der Wohnung des Polizisten im Vordergrund des Films.

                          Hier gelingt es Regisseur Yam Laranas (Patient X, The Road) den Zuschauer gut im Dunkeln darüber zu lassen, was in der Nachbarwohnung von Bobby nun real stattfindet und was paranormal ist. Wer ist Geist wer ist echt? So rätselt man gerne mit und lässt sich von der Story gefangen nehmen.

                          Die Klasse eines “Sixth Sense” erreicht “The Echo” dabei allerdings nicht. So manche Szene ist leider etwas zu steril geraten und schlussendlich fehlt leider der letzte Kniff, die letzte Storywendung um “The Echo” zu einem Highlight zu machen. Aus meiner Sicht ist der Film dennoch durchaus sehenswert, woran auch Hauptdarsteller Jesse Bradford (Eulogy, Happy Endings) einen nicht zu verachtenden Anteil hat. Gerade wie er die Sorgen seiner Figur transportiert, werten den Film auf. Hier fühlt man mit und hier kann man die Sorgen der Figur Bobby Reynolds nachvollziehen.

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                            Da die beiden Original-“Spy Kids” mittlerweile zu alt geworden sind, brauchte es eine neue Generation “Spy Kids” und diese versucht Regisseur Robert Rodriguez (Planet Terror, Machete) hier einzuführen.

                            Allerdings nur mit bedingtem Erfolg. Waren gerade die ersten beiden “Spy Kids”-Filme ein Feuerwerk der verrückten Ideen und gespickt mit tollen Gags und kindgerechter Action wirkt bei “Spy Kids – Alle Zeit der Welt” alles wie ein billiger Aufguss. Dem Film fehlt es an spannenden neuen Ideen und leider fehlt es dem Film auch an sympathischen Darstellern. Jessica Alba (The Eye, Der Love Guru) überzeugt dabei nicht als Stiefmutter und Superspionin und auch die beiden neuen “Spy Kids” schaffen es nicht, dass man sie ins Herz schließt und man mit ihnen mitfiebern möchte.

                            Da tut es fast schon gut, dass “Spy Kids – Alle Zeit der Welt” auch einige bekannte und liebgewonnene Charaktere zeigt. So haben sowohl die beiden ursprünglichen “Spy Kids” Carmen und Juni Cortez einen Auftritt, aber auch Danny Trejo (Machete, Machete Kills) kehrt in seiner Rolle als Machete zurück. Diese Auftritte retten den Film allerdings nicht wirklich und können mehr als Fanservice gesehen werden.

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                              Der Rest des Films ist allerdings ziemlicher Mist. Und das nicht aus Sicht eines erwachsenen Menschen, sondern selbst dann wenn ich den Film mit Kinderaugen betrachte. Die eigentliche Idee des Vampirhundes ist dabei noch nicht einmal das Problem, aber die Darsteller spielen dermaßen schlecht, so dass man sich fragt ob der richtige Titel für den Film nicht “Vampire Dog and his human zombie friends” lauten müsste, denn schauspielern machen die Darsteller nicht wirklich.

                              Nun ja, das Drehbuch macht es den Darstellern auch nicht leicht und wenn eine verrückte Wissenschaftlerin zu geschrieben ist, dass die Figur eher wie eine schlechte Comicfigur wirkt, dann kann selbst der beste Darsteller nichts mehr retten und wenn wie im Falle von Amy Matysio (Lullaby for Pi, Mulligans) eine Schauspielerin am Werk ist, deren schauspielerisches Talent eher beschränkt ist, dann macht es die Sache nicht besser.

                              Wie man sieht, hat mir “Vampire Dog” gar nicht gefallen. Dabei hatte ich mich wirklich darauf gefreut diesen ungewöhnlichen Vampir kennenzulernen und wurde leider bitter enttäuscht. Zum Glück wird man ja nicht gezwungen einen Film zweimal zu schauen.

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                                Mit “Das perfekte Verbrechen” ist Regisseur Gregory Hoblit (Zwielicht, Das Tribunal) ein spannender Thriller gelungen. Er verwandelt einen eigentlich offensichtlichen Fall in ein Psychoduell von der feinsten Art und schafft es, dass man als Zuschauer jede Minute mitfiebert.

                                Unterstützung bekommt der Regisseur dabei von seinen Darstellern. Mit Anthony Hopkins (Roter Drache, Der Beweis) und Ryan Gosling (Half Nelson, Lars und die Frauen) stehen sich dabei nämlich zwei Darsteller gegenüber die perfekt miteinander harmonieren. Es macht einfach Spaß den beiden bei ihren Psychospielchen zuzuschauen und wie dabei immer mehr Spannung aufgebaut wird.

                                Doch auch die für mich unbekannten Nebendarsteller machen Ihre Sache sehr gut und tragen zum Gelingen dieses Films bei. “Das perfekte Verbrechen” ist einer dieser Filme, wo es keine schlechten Darbietungen gibt.

                                Doch ganz ohne Kritik, komme ich leider auch bei diesem Film nicht aus, denn eine Sache wird mir auch meiner Sicht zu wenig Beleuchtet und zwar die Geschichte von Jennifer Crawford. Hierbei meine ich nicht, wie es ihr im Koma ergeht, sondern eher ihre Hintergrundgeschichte und ihr Verhältnis zu ihrem Mann.

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                                  “Das Schwergewicht” ist mal ein richtig blöder Film. Und damit meine ich nicht die da an den Haaren herbeigezogenen Underdog und Rettergeschichte, sondern vielmehr dessen total missglückte Umsetzung. Schafft es Kevin James in “King of Queens” und einigen seiner anderen Komödien zumindest ansatzweise witzig zu sein, landet er in “Das Schwergewicht” keine Humortreffer und so verkommt der Film zu einem Festival schlechter Witze und gepflegter Langeweile.

                                  Was den Film allerdings aufwertet sind die MMA-Kämpfe. Und hier noch nicht einmal die Schadenfreude darüber, dass Kevin James‘ Filmfigur ordentlich vermöbelt wird. Die im Film gezeigten Kämpfe sind gut choreographiert und zeigen dabei auch, dass bei Mixed Martial Arts eben nicht brutales Gekloppte ist.

                                  Leider können die Kämpfe den Film genauso wenige retten wie die Nebendarsteller. Mit Salma Hayek (Frida, Irgendwann in Mexico) wurde hier zwar eine sympathische weibliche Darstellerin gecastet und die “Darsteller” bei den MMA-Kämpfen sind auch echte MMA-Kämpfer, doch was helfen gute Nebendarsteller, wenn der Hauptdarsteller es nicht bringt und die Witze einfach nicht gut geschrieben sind? Gar nichts!

                                  • 4

                                    “Episode 50″ ist aus meiner Sicht einer dieser Horrorfilme, die die Welt nicht braucht. Uninspiriert und nicht sonderlich gut gespielt bekommt man hier gut 80 Minuten Langeweile präsentiert bei der die aufgesetzten Schockeffekte höchstens absolute Genreneulinge überraschen können. Da helfen auch die zwischenzeitlich durchaus stimmungsvollen Bilder des alten Gebäudes nicht.

                                    Hätte der Streit zwischen Glauben und Wissenschaft dem Film eine interessante Note geben können, stellt dieses Thema in “Episode 50″ nicht mehr als eine Randnotiz dar und verlässt sich zu sehr auf alle Klischees die das Genre zu bieten hat. Flüsternde Stimmen, entferntes Kinderlachen und Schattengestalten sieht man wirklich in jeder Produktion und so fehlt es diesem Genrevertreter ganz eindeutig an Alleinstellungsmerkmalen. Es gibt einfach nichts an “Episode 50″ was den Film aus der Massenware der Geisterfilme im pseudo Realtylook abhebt.

                                    Die Darsteller des Films sorgen dabei zumindest dafür, dass der Film nicht in die Kategorie “absoluter Schrott” wandert. Die für mich durch die Bank unbekannten Darsteller spielen solide, wenn auch stellenweise etwas hölzern, sorgen so aber zumindest dafür, dass man nicht vorzeitig abschaltet.

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                                      Wer wie ich auf die Musik der 80er Jahre steht kommt an “Rock of Ages” nicht vorbei. Der Film setzt hier sowohl auf rockige Vertreter der Zeit wie “Hit me with your best shot”, aber auch auf ruhigere Songs wie “I want to know what love is” und bedient so ein breites Portfolio. Dadurch macht es einfach schon Spaß den Film der Musik wegen zu gehen, auch, weil der Cast eine wirklich gelungene Interpretation des Journey-Klassikers “Don’t stop believin'” präsentiert.

                                      Doch die Musik ist nur ein Teil des Filmerlebnisses, wenn auch bei einem Musical ein extrem wichtiger. Ein anderes Puzzleteil für den Erfolg des Films ist die Besetzung. Sind die beiden Hauptdarsteller Julianne Hough(Footloose, Save Haven) und Diego Boneta (Girls Club 2, Eden) nicht unbedingt die bekanntesten Name, überrascht der Film in vielen Nebenrollen mit bekannten Namen. So verkörpert Alec Baldwin (Dick und Jane, Departed) den Bourbon-Chef einfach klasse und allein seine Frisur sorgt dafür, dass man seinen Charakter irgendwie ins Herz schließt. Auch Tom Cruise (Krieg der Welten, Top Gun) passt wunderbar in die Rolle des chaotischen Rockstars Stacee Jaxx sehr überzeugend und mit Baldwin und Cruise ist noch lange nicht Schluss mit bekannten Namen. So geben sich neben diesen beiden unter anderem auch Catherine Zeta-Jones (Lieber verliebt, Terminal), Russell Brand (Arthur, Männertrip) und Paul Giamatti (Saving Mr. Banks, Das Mädchen aus dem Wasser) die Ehre.

                                      Schwachpunkt des Films ist allerdings die Story. Klingt diese in der Zusammenfassung durchaus komplex und packen, entpuppt sich die Geschichte von “Rock of Ages” eher als ein dünnes Gerüst für eine Gesangsshow. Und tatsächlich ist sie dies auch, allerdings stört dies nicht wirklich, lebt der Film doch in erster Linie von seinen Figuren und den Songs.

                                      Für mich ist “Rock of Ages” einer dieser Filme, bei denen man einfach den Kopf abschalten kann und sich von den Klängen der Musik treiben lassen kann. Es mach einfach Spaß den Songs der 80er zu schauen und den Erlebnissen der schrägen Charaktere zu folgen.

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                                        “Dinotasia” hat das Potenzial eine gute Dokumentation zum Thema Dinosaurier zu sein, schafft es aber nicht dieses Potenzial umzusetzen. Das Problem ist, dass die einzelnen Themenbereiche des Films etwas zusammenhanglos wirken und die Computeranimationen nicht wirklich dem Stand der Technik entsprechen. Tatsächlich habe ich mich bei Anblick der Effekte an ein B-Movie erinnert gefühlt und so wollte bei mir keine Rechte Freue bei dieser Dokumentation aufkommen.

                                        Zum Glück tröstet die vermittelten Fakten ein wenig über dieses Manko hinweg und so bekommt man trotz der suboptimalen Technik einiges an wissenswerten Informationen zum Thema präsentiert und so schafft es “Dinotasia”, dass man sich die Dokumentation durchaus ansehen kann, wenn man beim technischen Faktor ein Auge zudrücken kann.

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                                          “SM Richter” ein ein großartiger Film. Obwohl es des Titel vermuten lässt, steht in diesem Drama, nicht die Erotik im Vordergrund, sondern die Geschichte der beiden Hauptpersonen Koen und Magda. Ja, es gibt im Film auch einige SM-Szenen zu sehen, was bei der auf einer wahren Begebenheit basierenden Geschichte auch gar nicht ausbleibt, doch zu keinem Zeitpunkt wirken diese Szenen effekthascherisch oder pornografisch, sondern passen sich gut in die Erzählstruktur ein.

                                          Regisseur Erik Lamens gelingt es in seinem Film den Fokus auf das Familiendrama zu setzen, das die besonderen sexuellen Vorlieben von Magda auslösen. Ihm gelingt es zu zeigen, wie engstirnig manche Menschen sexuellen Praktiken gegenüberstehen, die von der Missionarsstellung abweichen und wie schnell auf Grund von Vorurteilen über einen Menschen geurteilt wird. In bewegenden Bildern zeigt Lamens, wie sich Freunde immer mehr von Magda und Koen abwenden und wie selbst die eigene Tochter plötzlich nichts mehr mit ihren Eltern zu tun haben möchte.

                                          Lamens zeigt aber auch, wie eine extreme Situation Menschen näher zusammenführt, wie die Liebe zwischen Koen und Magda neu entfacht, wie die beiden neu zueinander finden und sich in guten und in schlechten Tagen unterstützen. Selbst dann, wenn man sich einmal uneinig ist.

                                          Das Ehepaar wird dabei von Veerle Dobbelaere und Gene Bervoets auch wirklich gut gespielt. Gene Bervoets bringt die anfänglichen Bedenken von Koen sehr gut rüber und auch Dobbelaere gelingt es den Wandel den Magda durch ihre lustvoll, schmerzhaften Erfahrungen durchmacht überzeugend auf die Leinwand zu bringen. Beiden Darstellern kauft man ihre jeweilige Rolle ab und man bekommt das Gefühl, dass sich beide Schauspieler von Beginn an im klaren wahren auf was für eine Rolle sie sich einlassen.

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                                            Regisseur und Drehbuchautor Mike Judge hat die Filmwelt schon mit gelungen Komödien wie “Office Space” und “Idiocracy” beglückt und beweist auch mit “Ausgequetscht”, dass er sein Handwerk versteht. Ihm gelingt es subtilen Humor und Wortwitze mit Gags der Marke Holzhammer zu einem homogenen Ganzen zu verschmelzen und auch wenn die Story keine Innovationen und Überraschungen bereithält, hat man immer das Gefühl einen charmanten Film zu schauen.

                                            Einen großen Teil zu diesem Eindruck tragen die Schauspieler bei. Mit Jason Bateman, Kristen Wiig (Das ungewöhnliche Leben des Walter Mitty), Ben Affleck (Dogma, The Town) und Mila Kunis (Black Swan, Ted) hat der Film nicht nur vier bekannte Namen auf der Besetzungsliste stehen, die vier Darsteller spielen, wie die restliche Besetzung auch, mit viel Freude und allesamt passen die Darsteller zu ihren Rollen. Ben Affleck sticht hierbei ein wenig heraus. Auf den ersten Blick ist Affleck als Barkeeper Dean kaum zu erkennen und sein Mut in der hier gezeigten Aufmachung vor die Kamera zu treten muss man ihm hoch anrechnen.

                                            Insgesamt gesehen ist “Ausgequetscht” ein kurzweiliges Filmvergnügen, das nicht daran scheitert zu viele Handlungsstränge zu eröffnen. Oft verlaufen sich Filme die verschiedenen Erzählstränge haben auf den Weg zum Abspann und präsentieren dem Zuschauer große Logiklöcher und geflickte Enden, Judge gelingt es hier allerdings, dass die verschiedenen Handlungssträngen stets eng miteinander verknüpft bleiben und der Film so auf ein glaubwürdiges Ende hinausläuft. Natürlich darf man bei der eher simplen Story nicht auf oscarverdächtige Dialoge hoffe, doch die Ansprüche an einen gelungenen Filmabend erfüllt “Ausgequetscht” mit Bravour.

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                                              Die Filme von Roland Reber waren bisher alles keine Filme, die man mal eben nebenbei schaut und so ist es auch wenig verwunderlich, dass auch “Illusion” ein Film ist, auf den man sich einlassen und mit voller Aufmerksamkeit schauen muss.

                                              Ist man jedoch bereit sich auf den Film einzulassen, bekommt man einen Film präsentiert, der zum nachdenken, träumen und philosophieren einlädt. Garniert mit einigen höchst erotischen und gewagten Szenen, entführt “Illusion” die Zuschauer in eine Welt der Gedanken und spielt geschickt, mit “Was wäre wenn”-Momenten.

                                              Wenn Reber nach und nach die Paare mischt und die Filmfigur Christian als Social Network Enthusiast das ganze aus der Entfernung kommentiert und dokumentiert, ist man mitten drin in einer intensiven Sozial- und Gefühlsstudie in deren Mittelpunkt das große Thema Liebe steht. Immer wieder geben die Bilder Hinweise darauf was Liebe ist und wie unterschiedlich Menschen das Wort Liebe definieren.

                                              Doch genauso befasst sich der Film mit anderen Ängsten. Uli (Andreas Pegler) zum Beispiel flüchtet sich seid seinem Jobverlust in Selbstmitleid und tarnt sich als Bayern-Fan um über seine eigene Unzufriedenheit und Einsamkeit hinwegzutäuschen und erkennt im Laufe des Films, dass er die Anerkennung die er sucht eigentlich immer noch bekommt, wenn auch anders als erträumt.

                                              Und so wie Uli erfahren an dem Abend auch alle anderen Gäste mehr über ihre inneren Träume und Ängste und darüber, dass mancher Traum bereits mehr in Erfüllung gegangen ist, als erwartet und dass man vor seinen Ängsten und Fehlern nicht dauerhaft weglaufen kann.

                                              Konsequent zieht Roland Reber dabei sein Wechselspiel zwischen Realität und Wirklichkeit durch und beendet seinen Film schließlich mit einer Schlussszene, die einfach perfekt für diesen Film ist. Ganz großes Kino!

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                                                Das dritte Soloabenteuer von Iron Man ist bei weitem nicht so gut wie sein erster Kinoauftritt. Zwar ist Tony Stark schon im ersten Film nie um einen lockeren Spruch verlegen, doch diesmal wirken Starks Sprüche oftmals ein wenig zu überdreht.

                                                Dennoch ist “Iron Man 3″ ein guter Film und liefert jede Menge Anspielungen auf das restliche Marvel-Universum. Ob nun der Hinweis auf Thor oder die immer wiederkehrende New York Geschichte aus den Avengers, man merkt einfach, dass die Marvel-Filme immer mehr ineinandergreifen und aus den unterschiedlichen Superheldenfilmen ein homogenes Universum gebastelt wird.

                                                Und auch durch den Gegenspieler wird “Iron Man 3″ zu einem gelungenen Superheldenspektakel. Zwar ist bereits sehr schnell klar, wer Tony Starks Gegenspieler ist, dennoch gelingt es Regisseur Shane Black (Kiss Kiss Bang Bang) einige Wendungen mit einfließen zu lassen, die man als Gelegenheitscineast nicht sofort durchaus.

                                                Ebenfalls gelungen ist Action, die in einem Film wie “Iron Man 3″ natürlich eine nicht ganz unwichtige Rolle spielt. Anders als es in Hollywood derzeit Mode ist, gibt es in “Iron Man 3″ tatsächlich noch Actionszenen zu bewundern, die ohne große Wackelkamera und extreme Close-Ups auskommen. Klar, vereinzelt nutzt auch Black dieses Mittel, doch die meiste Zeit überwiegen eher ruhig gefilmte Actionszenen, die die Explosionen und Schlägereien lieber in ihrer Gesamtheit einfangen und so dafür sorgen, dass auch in den Kämpfen klar ist, wer gerade die Oberhand hat.

                                                Insgesamt gesehen ist “Iron Man 3″ für mich somit ein gelungener Superheldenfilm. Und wer sich den Abspann komplett anschaut, wird nach diesem mit einer zusätzlichen Szene belohnt.

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                                                  Was habe ich mir da gerade angesehen? Das habe ich mich nach der Sichtung von “Die heimlichen Wunden” gefragt. Der Kurzfilm, wirkt auf den ersten Blick zusammenhangslos und ohne Story, doch mit ein wenig Hintergrundwissen, entpuppt sich der Film als Sozialdrama allererster Güte. In gut 11 Minuten erzählt “Die heimlichen Wunden” den menschlichen Zusammenbruch von Jonas (Martin Hentschel). Als linientreuer DDR-Bürger erlebt er am heimischen Fernseher in der dörflichen Einöde die Öffnung der Berliner Mauer. Eine Welt bricht für Jonas zusammen und die Nerven gehen mit ihm durch. Und nicht nur sein Bruder Andreas (Christian Witte) wird Opfer von Jonas‘ unkontrolliertem Wutausbruch

                                                  Mit nicht chronologisch gezeigten Szenen setzt sich das Puzzle quasi erst mit der letzen Einstellung zusammen, doch bringt diese Erzählweise zunächst Verständnisprobleme mit sich, liegt hier auch die Stärke des Kurzfilms. Warum Jonas handelt wie er handelt, wird so nur nach und nach klar und auch, wenn seine Aktionen nicht gerade leicht nachzuvollziehen sind, regt der Film durch seine teils drastischen Bilder zum nachdenken an. Zum nachdenken darüber ob es wirklich Menschen gibt, für die mit der Wiedervereinigung Deutschlands eine Welt zusammen gebrochen ist? Zum nachdenken darüber, ob es für uns selbst nicht auch ein Ereignis geben könnte, dass uns total aus der Bahn wirft. Und zum nachdenken darüber, wie wir wohl in so einer Situation reagieren würden!

                                                  “Die heimlichen Wunden” ist kein Film für Popcornkinofans. Kein Film für Menschen, die einfach einen Film sehen wollen in dem ihnen alle Lösungen auf die gestellten Fragen auf die Nase gebunden werden. Nein, “Die heimlichen Wunden” ist ein Film für Freunde des Arthouse-Kinos, für Cineasten die es mögen über einen Film nachzudenken, ihn nachwirken zu lassen und ein Film für alle, die offen für neue Erfahrungen sind. Gehört ihr zu diesen Filmfreunden, dann müsst Ihr “Die heimlichen Wunden” einfach schauen!

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                                                    In den letzten Jahren hat sich der spanische Horrorfilm durchaus einen Namen unter Filmfans gemacht und so wundert es wenig, dass auch das Regiedebüt von Juan Carlos Medina in Deutschland eine Blu-ray Veröffentlichung bekommt. Und in der Tat, handelt es sich auch bei “Painless” um keinen wirklich schlechten Film, allerdings um einen Film der kaum Überraschungen bietet und leider bereits mit der Eröffnungssequenz einiges an Atmosphäre einbüßt. Wenn hier ein brennendes Kind im Bild zu sehen ist, dem die Flammen scheinbar nichts ausmachen, ist dies auf den ersten Blick ein interessante Aufhänger für einen Film, doch wenn die Flammen so sichtbar aus dem Computer kommen wie in diesem Fall, macht dies die ganze Szene leider kaputt.

                                                    Nach der Eröffnungssequenz fängt sich der Film allerdings und nimmt sich in beiden Zeitebenen die Zeit seine Charaktere einzuführen und schafft es dabei auch die Charaktere zu entwickeln. So kommt es dann auch, dass man in den Folterszenen mit den Kindern mitfiebert und sich für David immer mehr ein gutes Ende wünscht.

                                                    Aus diesem Grund ist es schade, dass der Film insgesamt gesehen extrem konservativ inszeniert ist. “Painless” fehlt es einfach an gelungenen Storytwists und richtig guten Schockeffekten um in der ersten Liga des Genres mitzuspielen, aber für einen Debütfilm ist “Painless” eine ordentliche Arbeit.

                                                    Für mich persönlich ist “Painless” jetzt kein Film, den ich mir in meine Filmsammlung stellen würde, ich bin aber auch nicht traurig den Film gesehen zu haben. Wer das Genre mag und über den teilweise sehr ruhigen Mittelteil des Films hinwegsehen kann, wird mit einem soliden Genrevertreter belohnt.

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