Gnislew - Kommentare
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Alle Kommentare von Gnislew
„Destination Death“ hätte eine kleine Horrorfilmperle werden können, ist aber leider nur ein unterdurchschnittlicher Film mit einem netten Setting geworden. Aus der Idee mit der Kamera macht Regisseur Francesco Gasperoni einfach viel zu wenig und dreht den Film leider auch nicht gerade mit Darstellern die sonderlich gut spielen. Insofern ist die Entscheidung den deutschen Verleihtitel von „Smile“ auf „Destination Death“ zu setzen sicher nicht die schlechteste, kann man so doch darauf hoffen, dass eine Assoziation zu „Final Destination“ hergestellt wird, von dem der Film nunmal tatsächlich eine Variante ist.
„Ted“ ist für Fans von derbem Humor ein großer Spaß und lebt von der tollen Chemie zwischen Mark Wahlberg und seinem frechen Mitbewohner Ted. Wer seinen Anspruch auf Niveau für gut 100 Minuten abschalten kann und über Witze weit unter der Gürtellinie lachen kann, bekommt mit „Ted“ einen großen Spaßfilm präsentiert, dessen Genuss eigentlich nur noch durch das ein oder andere Bier noch weiter gesteigert werden kann.
„Sadako 3D“ ist von der Geschichte her nur ein durchschnittlicher Film und zumindest in der 2D-Fassung leider wenig spannend inszeniert, so dass „Sadako 3D“ in dieser Version zu den mittelmäßigen Horrorfilmen gezählt werden muss, den man sich durchaus einmal ansehen kann ohne, der aber wohl kaum in Erinnerung bleibt. Es mag sein, dass der Film in seiner 3D-Version etwas besser wirkt, doch hierzu kann ich leider nichts schreiben, da ich ihn halt nur in 2D gesehen habe.
Der Kurzfilm „Marvel One-Shot: The Consultant“ ist ein netter Fanservice im Rahmen des MCU. Wer zu Hause die Blu-ray von „Thor“ hat, sollte sich diesen Blick auf die After Credit Scene von „Der unglaubliche Hulk“ einmal anschauen und so etwas tiefer in das MCU einsteigen.
„Iron Man 2″ ist eine würdige Fortsetzung von „Iron Man“. Nahtlos schließt die Geschichte an den ersten Teil an ohne aufgesetzt zu wirken und die Charaktere werden weiter entwickelt. Jeder, der bereits den ersten Teil mochte, wird mit dieser Fortsetzung glücklich werden und sich freuen Tony Stark endlich wieder in Action zu sehen.
„Was Frauen wollen“ ist die richtige Komödienfall für einen netten Fernsehabend. Bei Nancy Meyers‘ Film werden sowohl die weiblichen als auch die männlichen Zuschauer lachen können, auch wenn der Film viele Stereotype zeigt und bis auf die Grundidee wenig überraschendes zu bieten hat. Mel Gibson und Helen Hunt harmonieren wunderbar und so lohnt es sich herauszufinden was Frauen denn nun wollen.
Wer hofft mit „Kink“ einen interessanten Einblick in die Welt des BDSM zu bekommen wird leider enttäuscht. Die Dokumentation beleuchtet zwar die Arbeit der Webseite kink.com und damit auch das Thema BDSM, schafft es aber nicht die Faszination für das Spiel mit Macht und Unterwerfung näher zu bringen. Stattdessen gibt es Ansprachen zu mehr Toleranz und das die Arbeit im Unternehmen ganz toll ist. Eine vertane Chance.
Wer bei „Mickey, Donald, Goofy – Die drei Musketiere“ ein Disney-Meisterwerk erwartet wird enttäuscht werden. Der Film ist leider nicht mehr als eine durchschnittliche Produktion, die solide gezeichnet ist und sicher auch der jüngeren Zielgruppe gefallen wird. Leider lässt der Film den Charme der großen Disneyfilme vermissen und schafft es auch nicht das Gefühl einzufangen, welchen die Kurzfilme mit Micky, Donald und Goofy sonst verbreiten.
Der Film wirkt insgesamt arg zusammengewürfelt und bereits nach gut der Hälfte hat man das Gefühl das Finale bereits gesehen zu haben, doch dann zieht sich der Film noch einmal gut eine halbe Stunde. Auch wirken die Gesangseinlagen im Film wenig gelungen. Bekannte Klassiklassiker wurden mit einem Text versehen, was eigentlich eine nette Idee ist, allerdings nicht immer und klingt und vor allem so wirkt, als ob man im Film zwanghaft Gesang brauchte.
Dennoch kann man sich „Mickey, Donald, Goofy – Die drei Musketiere“ einmal anschauen. Der Film ist mit 68 Minute nicht sonderlich lang und es macht auch Spaß Mickey und Co. in die Rolle der Musketiere und des königlichen Hofstaats schlüpfen zu sehen. Zudem ist der Film zwar nicht so perfekt gezeichnet, aber immer noch technisch gut umgesetzt und so macht es Freude seinen Blick durch die Kulissen schweifen zu lassen.
Constance Marks (Green Chimneys, Independent Lens) ist es gelungen einen tollen Blick hinter die Kulissen der Sesamstraße und auf Puppenspieler Kevin Clash zu werfen. „Being Elmo: A Puppeteer’s Journey“ ist dabei auch mehr als nur ein Blick auf die Arbeit mit Elmo, der Film ist ein ergreifendes Portrait eines Mannes, dessen Namen wohl die wenigstens je gehört haben. Wer offen für packende Dokumentationen ist, sollte sich dieses „Puppentheater“ auf jeden Fall anschauen!
Wer „Hot Tub Time Machine“ mochte, wird auch die Fortsetzung mögen. Ein wenig vermisst man zwar John Cusack und Adam Scott kann ihn nur bedingt ersetzten, doch wer mit niederem Humor etwas anfangen kann, keine Angst davor hat einige Filme und Serien gespoilert zu bekommen und dem Zeitparadox im Finale leben kann, bekommt eine solide Komödie geliefert. „Hot Tub Time Machine 2″ ist etwas schwächer als sein Vorgänger und sicher kein Film mit Anspruch, aber nette Unterhaltung für einen feucht-fröhlichen Filmabend.
„Hot Tub Time Machine“ ist unter dem Strich eine solide Komödie, die man sich durchaus mal anschauen kann. Der Film ist zwar kein wirkliches Genrehighlight, überzeugt dafür aber mit einer unverbrauchten Geschichte. Zudem überwiegen die guten Witze gegenüber den schlechten Witzen. Kennt man die großen Komödien der letzten Jahre schon, darf man ruhig man einen Blick riskieren.
„Hangover 2″ ist fast so gut, wie sein Vorgänger. Wieder gibt es wirklich derben Humor, der aber Spaß macht. Die Aktionen der Freunde sind einfach so drüber, dass man die ganze Sache einfach nicht ernst nehmen kann und man sich genau deshalb kaputt lacht, weil die Aktionen ebenso drüber sind. Dazu kommt, dass die Darsteller wirklich sympathisch sind. Wer mit „Hangover“ seinen Spaß hatte, wird dieses Erlebnis nun wiederholen können.
Der Humor von „Hangover“ bewegt sich fast durchgehend unter der Gürtellinie. Dennoch macht es großen Spaß sich die Rekonstruktion eines aus den Fugen geratenen Junggesellenabschieds anzuschauen. Todd Phillips gelingt es nämlich den gezeigten Humor so darzustellen, dass man sich nie fremdschämt und man den Figuren ihre obskuren Aktionen abkauft. Wer mal wieder richtig lachen möchte, sollte sich „Hangover“ auf jeden Fall anschauen.
Mit „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 2″ hatten die Glitzervampire glücklicherweise ihren letzten Kinoauftritt. Eine gut 10 stundenlange belangloses Vampirgeschichte ist somit zu Ende und es bleibt nur zu hoffen, dass die Kinolandschaft für lange Zeit von solchen dümmlichen Filmen verschont bleibt.
Nicht nur für Bella ist in “Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 1″ ein großer Tag gekommen, auch die weibliche Zielgruppe hat der Hochzeit von Bella und Edward entgegen gefiebert und bekommt nun die Romantik die sie verdient haben. Endlich schließen Bella und Edward den Bund für die Ewigkeit!
Dies ist allerdings auch schon alles, was der erste Teil des Finales an Highlights zu bieten hat, danach macht die Serie mit diesem Film nämlich einen Schritt zurück. Alles wirkt stark in die Länge gezogen und die Figuren bewegen sich in ihrer Entwicklung leider wieder einmal auf der Stelle. Ja, Bella darf zwei wichtige Entscheidungen treffen und sowohl ihre Entscheidung mit der Verwandlung zu warten als auch ihre Entscheidung das Kind zu behalten dürften bei der Zielgruppe für offene Münder sorgen. Aber seien wir mal ehrlich, beide Entscheidungen sind nur die logische Konsequenz um den Film vorwärts zu bringen, denn ohne die Schwangerschaft würde der Cliffhanger fehlen und wäre die Verwandlung bereits durchgeführt, wäre die Geschichte quasi am Ende angelangt.
So wirkt das ganze Szenario ein wenig aufgesetzt und dennoch schafft es “Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 1″ das Ganze noch zu toppen. Und zwar mit Jacob. Klar ist er ein guter Freund von Bella, aber er hat sich nicht in das Sexleben der frischvermählten Bella einzumischen, schließlich hat sich Bella gegen Ihn und für Edward entschieden. Und wenn dies ihm nicht passt, sollte er aus Bellas Leben verschwinden. Auf der anderen Seite muss seine Figur handeln wie sie handelt. Sex wird in den “Twilight”-Filmen ja schon die ganze Zeit als etwas Schlechtes dargestellt und so braucht es ja mindestens einen der die prüden Werte aufrechterhält.
“Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 1″ ist allerdings auch deshalb ein schwacher Film, da das Finale zwei geteilt wird. Die eigentliche Zweiteilung ist dabei noch nicht einmal das Problem, gibt es ja genug andere Filme die in zwei Teilen in den Kinos liefen. Das Problem bei dieser Zweiteilung ist einfach, dass die Geschichte einfach nicht genug hergibt um in zwei Teilen präsentiert zu werden. Das was hier in gut zwei Stunden präsentiert wird hätte auch in eine Stunde gepasst und dann hätte man die zweite Hälfte ebenfalls zusammenkürzen können und so einen Film gehabt, der zumindest etwas Erzähltempo gehabt hätte und eben nicht über lange Strecken einfach außer dummen Dialogen gar nicht passiert.
Eigentlich muss man davon ausgehen, dass auch “Eclipse – Bis(s) zum Abendrot” ähnlich schlecht ist, wie seine direkten Vorgänger, doch erstaunlicher Weise ist der dritte Teil der “Twilight”-Saga der bisher beste Film der Reihe. Endlich erleben die Charaktere eine gewisse Entwicklung, wenn der Film auch immer noch daran krankt, dass die Charaktere sehr einfach gehalten sind und nur die Zielgruppe von jungen Mädels die Charaktere als ausgefeilt empfinden wird.
Doch nicht nur die Charaktere machen in “Eclipse – Bis(s) zum Abendrot” einen Sprung, auch die Geschichte hat erstmalig interessante Aspekte zu bieten. Die Dreiecksgeschichte von Bella, Jacob und Edward wurde recht spannend inszeniert und man bekommt als Zuschauer schön vermittelt, wie Bella zwischen Jacob und Edward hin und hergerissen ist.
Ja, auch “Eclipse – Bis(s) zum Abendrot” präsentiert dem Zuschauer dabei die meiste Zeit eher dümmliche Dialoge und auch wenn es bei der Story und den Charakteren einen Schritt nach vorne geht, sind die Schauspieler immer noch nicht gut und so ist auch der dritte Teil der “Twilight”-Saga kein wirklich guter Film, aber wie bereits geschrieben der bisher beste Film der Reihe.
Über die Doppelmoral, dass fröhlich Polyamorie vorgelebt wird und auch Gewalt kein Problem ist, das Thema Sex aber quasi totgeschwiegen wird und erst dann zur Sprache kommen darf, wenn man verheiratet ist, darf man natürlich nicht hinweg sehen. Klar ist dies kein alleiniges Problem von “Twilight”, sondern ein Problem was ähnlich geartet ziemlich viele amerikanische Filme betrifft, fraglich finde es allerdings, dass hier eben diese Doppelmoral einer Zielgruppe präsentiert wird, die man noch gut formen kann.
“Paddington” ist ein wundervoller Film. Von der ersten Minute an schließt man die Bären in sein Herz und spätestens wenn der kleine Paddington auftaucht schmilzt auch das letzte Herz dahin. Der Bär ist nämlich wirklich süß und es ist faszinierend, wie schnell man vergisst, dass Paddington ja gar kein echter Bär ist, sondern am Computer entstanden ist.
Dies spricht natürlich für die Technikabteilung des Films, doch ebenso spricht dies für das Drehbuch. Würde die Story nämlich nicht überzeugen, würde “Paddington” nämlich sicher nicht funktionieren und man eher damit hadern, dass hier ein CGI-Bär die Hauptrolle spielt. Doch die Geschichte passt. Paddington ist ein schönes Symbol für alles Fremde und Henry Brown macht ja auch schnell klar, was er von Fremden hält und dass diese ja nur Ärger mit sich bringen. “Paddington” schafft es so ohne das Wort Ausländer in den Mund zu nehmen, zu zeigen, welche Vorurteile Menschen gegen Menschen haben die anders aussehen als man selbst und das es sich lohnt diese abzubauen. Es ist einfach schön, wie aus der anfänglichen Abneigung von Henry Brown zu Paddington im Laufe des Films echte Freundschaft wird und Henry den kleinen Bären schlussendlich sogar als Mitglied der eigenen Familie sieht.
Schön ist auch, dass “Paddington” nie albern ist. Der Film bietet zwar einige Slapstick-Szenen, zum Beispiel einen Ausflug von Paddington in die Londoner U-Bahn, allerdings hat man nie das Gefühl, dass diese Szenen unpassend wären und sich nicht in den Ton des Films einfügen.
Einen kleinen Grund zur Kritik bietet “Paddington” allerdings doch. Und zwar beim Bösewicht. Nicole Kidman spielt die böse Millicent zwar gut, doch ist ihr Charakter recht oberflächig geschrieben. Ihre Beweggründe Paddington ausstopfen zu wollen werden zwar dargelegt und sind auch nicht ewig weit hergeholt, doch leider beschränkt sich ihr Charakter eben auch nur darauf mit allen Mitteln den peruanischen Knuddelbären in ihrer Sammlung zu haben. Es wäre schön gewesen, wenn man sie ein wenig an ihren Taten hätte Zweifeln lassen und der Figur so die Möglichkeit gegeben hätte sich auch mal anders zu präsentieren.
Insgesamt gesehen ist “Paddington” aber ein Familienfilm den es sich lohnt zu schauen, überwiegen doch die positiven Eindrücke. Es mach einfach Spaß Paddington und der Familie Brown bei ihrer Suche nach dem Forscher zuschauschauen und mitzuerleben wie der Bär immer mit Teil der Familie wird und in ihr neue Freunde findet.
“New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde” ist wirklich kein guter Film. Genau wie “Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen” gelingt es dem Film nicht eine gute Geschichte zu erzählen, viel schlimmer ist allerdings, dass die Charaktere keinerlei Entwicklung durchgemacht haben. Bella und Edward sind immer noch so naiv wie im ersten Film der Reihe und ihre Handlungen fühlen sich immer noch so an wie die von dummen Teenagern und das, obwohl Bella in “New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde” doch sogar volljährig wird.
Den Gipfel der Lächerlichkeit schießen diesmal allerdings die Computereffekte ab. Bereits 2009 war es möglich tolle CGI-Effekte zu generieren, doch Jacobs Verwandlung in einen Werwolf sieht so dermaßen billig aus, dass man sich wirklich fragt, ob die Produzenten diesen schlechten Effekt ernst meinen oder ob er vielleicht eine versteckte Hommage an die modernen B-Movies sein soll. Ich befürchte ja, dass die schlechten Effekte ernst gemeint sind.
Sollte man sich tatsächlich für die dünne Story begeistern können, dann fällt auf, dass “New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde” die in “Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen” begonnene Dreiecksgeschichte von Bella, Edward und Jacob nun nicht mehr nur angedeutet wird, sondern zu einem Hauptelement der Geschichte gemacht wird. Diese Dreiecksgeschichte hat dabei auch Potenzial geht allerdings in den schlechten Dialogen und der hölzernen Spielart der Darsteller total unter.
Nun stellt sich natürlich die Frage, warum ich mir nach der schlechten Erfahrung mit “Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen” überhaupt diese Fortsetzung angeschaut habe. Diese Frage lässt sich ganz einfach begründen. Ich mag es einfach nicht Filmreihen anzufangen und diese dann nicht zu Ende zu schauen. Und es ist ja nicht alles schlecht an “New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde”. Man merkt in “New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde”, dass die Figur von Edward durchaus Entwicklungspotenzial hat und in dem Handlungsstrang von ihm und seiner Familie in Italien wird dieses Potenzial auch sichtbar Hoffentlich bauen die weiteren Filme auf dieses Potenzial auf.
Ich frage mich ja ernsthaft, wie “Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen” so erfolgreich werden konnte. Klingt das Grundkonstrukt der Geschichte noch ganz interessant entpuppt sich der Film ganz schnell als Vampirschnulze auf Niveau einer Bravo Fotolovestory. Eine aufgesetzte Dreiecksgeschichte, Charaktere ohne Hintergrundstory, ein Handlungsverlauf der vorhersehbarer nicht sein kann. Das sind die die Eckdaten des von Catherine Hardwicke (Red Riding Hood, Dogtown Boys) inszenierten Films. Das Buch wird vermutlich kaum tiefgründiger sein und so ist es gleich doppelt unverständlich wieso der Film so ein Kassenschlager werden konnte.
Doch wenn dies wenigstens alle Kritikpunkte wären, doch bei den offensichtlichen Storyschwächen bleibt es ja leider nicht. Der Film ist durch die Bank mit Darstellern besetzt die kaum mehr als einen Gesichtsausdruck besitzen und bei Robert Pattinson (Remember Me, Cosmopolis) als Edward und Taylor Lautner (Valentinstag, Tracers) als Jacob könnte man meinen, dass die beiden nur gecastet wurden um einer möglichst breiten Zielgruppe kreischender Mädchen ein “Oh ist der süß” zu entlocken und schon mal vorsorglich dafür zu sorgen, dass egal wie schlecht die Fortsetzung auch wird die Zielgruppe allein wegen den beiden erneut das Kinoticket löst.
Und erschreckenderweise ist das Konzept aufgegangen. Egal wo man nach Filmstart hinschaute konnte man lesen wie süß Pattinson und Lautner doch sind und das man ja ach so Doll mit Bella mitgefiebert hat. “Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen” ist somit der “Rosamunde Pilcher”-Film der Jugend. Schmachten bis zum Umfallen.
Neben diesen Problemen wiegt eine Sache für mich allerdings deutlich mehr. Hatte ich schon meine Probleme damit, dass im “Dawn of Dead”-Remake Zombies plötzlich rennen können, schafft es “Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen” diesen Frevel noch einmal zu toppen. Ja, Vampire die auch tagsüber unterwegs waren gab es auch schon in “Blade”, in diesem Bereich betritt “Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen” also kein Neuland, doch warum glitzern die “Twilight”-Vampire wie Discokugeln in der Sonne? Vampire waren für mich immer Kreaturen der Nacht, doch “Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen” macht aus diesen lustig glitzernde Figuren die eigentlich nur ein Leben wie jeder andere Mensch auch führen wollen. Alle düsteren Charakterzüge der Vampire sind hier verschwunden. Die mysteriöse Aura dieser Kreaturen der Nacht einfach ausgelöscht. Zum Glück hat man die Vampire nicht auch noch altern lassen.
Nach dem eher düsteren “Return of the first Avenger” und dem Weltraumspaß “Guardians of the Galaxy” kommt mit “Avengers: Age of Ultron” ein Marvel-Film in die Kinos, der sich am Popcornkino des direkten Vorgängers und den “Iron Man”-Filmen orientiert. Joss Whedon (In your Eyes, Viel Lärm um nichts) gelingt es dabei allerdings seinen Film nicht auf die reinen Actionszenen zu reduzieren, sondern erschafft einen Film, der seine eigene Geschichte erzählt, auf das bereits bestehende Marvel Filmuniversum (Marvel Cinematic Universe, kurz MCU) referenziert und den Weg für die kommende Phase 3 des MCU ebnet.
Mit Ultron präsentiert Whedon dabei einen Gegenspieler, der den Avengers zunächst in allen Belangen überlegen scheint und zudem eine Schöpfung aus den eigenen Reihen ist. Dies sorgt natürlich für Konflikte innerhalb der Gruppe, die Whedon prima thematisiert und so dem Zuschauer klar macht, dass eben auch die Avengers im Grunde nur Menschen mit Stärken und Schwächen sind und auch sie Dinge wie verletztes Vertrauen nicht einfach ausblenden können.
Die Brisanz die “Avengers: Age of Ultron” dadurch erhält macht den Film dann auch wieder zu einem packenden Film, dem man seine Laufzeit von 141 Minuten gar nicht anmerkt. Dadurch, dass die Figuren einen wirklich gefangen nehmen hat man nie das Gefühl, dass der Film längen hat und nie wünscht man sich, dass bitte jetzt endlich der Abspann kommen soll.
Im Gegenteil! Die 141 Minuten vergehen wie im Flug. Bereits die Eröffnungssequenz bombardiert den Zuschauer mit einem Actionfeuerwerk, so dass wirklich jeder im Kino merkt, dass die Avengers zurück sind um die Welt zu retten. Und diese Eröffnungssequenz zeigt noch etwas anderes, nämlich eine neue Seite von Hulk, die später im Film noch vertieft wird und die meiner Meinung wirklich interessant zu sehen ist.
Nach dem furiosen Start kehrt dann zunächst ein wenig Ruhe ein, doch plätschert der Film nun nicht einfach dahin, sondern kümmert sich um die Entwicklung der Charaktere und bereitet geschickt die Geburt der bisher größten Bedrohung für die Avengers vor: Ultron.
Wenn die künstliche Intelligenz in Maschinenform den Avengers das erste Mal gegenübersteht, weiß wirklich jeder, dass dies eine neue Form der Bedrohung ist. Hier wird in tollen Bildern klar gemacht, dass die außerirdischen Monster aus Teil eins ein Kindergeburtstag waren im Vergleich zu Ultron.
Bei der Geburt Ultrons musste ich übrigens breit grinsen. Schon im Trailer zum Film zitiert Ultron Pinocchio aus dem Disney Klassiker und genau dieses Zitat hat es auch in den finalen Film geschafft. Doch damit nicht genug. Hört man genau hin, dann hört man sogar die Originalstimme von Pinocchio. Großartig!
Mit Ultrons Geburt ist es dann auch bis zum Ende des Films vorbei mit der Ruhe. Whedon gönnt dem Zuschauer zwar immer wieder kurze Verschnaufpausen, doch nun jagt ein Actionhighlight das nächste ohne dabei so zu wirken als ob das Ganze eine Nummernrevue wäre und man die Action nur der Action wegen eingebaut hätte. Jede einzelne Szene trägt dazu bei die Handlung vorwärts zu bringen und schafft es dabei sogar die Charaktere weiter zu entwickeln.
Besonders deutlich wird dies bei Hulk. Wird Hulk ja bereits im ersten Avengers-Film so gezeigt, als ob Bruce Banner (Mark Ruffalo) sein grünes ich halbwegs unter Kontrolle hat, wird dieser Aspekt in “Avengers: Age of Ultron” noch einmal deutlicher rausgestellt, doch genauso zeigt der Film auch, dass diese Kontrolle unter bestimmten Umständen eben nicht so einfach möglich ist.
Und wenn eine Figur nicht in den Actionszenen weiterentwickelt wird, dann findet diese Entwicklung in den Ruhepausen statt. So bekommt man viele neue Informationen zu Hawkeye (Jeremy Renner) und Black Widow (Scarlett Johansson).
Iron Man, Thor (Chris Hemsworth) und Captain America lässt Whedon dabei allerdings etwas außen vor. Dies ist vielleicht zunächst etwas schade, doch darf man natürlich nicht vergessen, dass diese drei Helden bereits mehrfach in Einzelabenteuern zu sehen waren und ihre Charaktere so schon mehr als bekannt sind und es nun doch etwas komisch wäre, würden sich diese wieder verändern.
Je näher “Avengers: Age of Ultron” dem großen Finale kommt umso größer ist dabei auch die Spannung ob es den Avengers gelingt Ultron zu stoppen und die Menschheit zu retten. Interessant sind dabei die neuen Verbündeten die den Avengers beistehen. Gerade Vision (Paul Bettany) ist dabei eine Figur, bei der ich gespannt bin ob und wie sie in kommenden MCU-Filmen auftaucht.
Und selbst nach dem fulminanten Showdown macht “Avengers: Age of Ultron” noch Spaß. Whedon gelingt es ein Ende zu erschaffen mit dem man wirklich glücklich sein kann und schafft es gleichzeitig neue Fragen aufzuwerfen ohne eine großen Cliffhanger in den Raum zu stellen. So geht ein Filmende!
Doch “Avengers: Age of Ultron” lebt nicht nur von seiner Geschichte. Eine weitere Stütze sind die schauspielerischen Leistungen. Robert Downey Jr. (Sherlock Holmes, Stichtag), Chris Evans (Snowpiercer, Push), Mark Ruffalo (Shutter Island, Die Unfassbaren), Chris Hemsworth (Rush, Blackhat), Jeremy Renner (Tödliches Kommando, American Hustle) und Scarlett Johansson (Lost in Translation, Lucy) sind ja bereits bekannte Gesichter und zeigen hier erneut, dass sie die richtige Wahl für ihre jeweiligen Figuren sind, doch auch die neuen Mitstreiter überzeugen. Elizabeth Olsen (Godzilla, Oldboy) als Scarlet Witch macht genauso eine gute Figur wie Aaron Taylor-Johnson (Kick-Ass, Savages) als Quicksilver, wenn auch die beiden bei weitem nicht so gut spielen wie die alten Hasen. Ganz anders sieht es bei Paul Bettany (Master & Commander, Transcendence) in der Rolle als Vision aus. Seine Figur fügt sich nicht nur perfekt in die Riege der Avengers ein, Bettany spielt Vision auch mit einer Eleganz, dass man sich wirklich wünscht, dass “Avengers: Age of Ultron” nicht der letzte Auftritt dieser Figur war.
Nicht vergessen darf man James Spader (Lincoln, The Blacklist), wobei man bei seiner Rolle als Ultron ja auch schon beim nächsten Aspekt, den Spezialeffekten wäre. Spader hört man im Prinzip ja nur, da Ultron am Computer erschaffen wurde, aber dieser CGI-Figur ist wirklich gelungen. Schaut man Ultron ins Gesicht sieht man ihm seine Bösartigkeit förmlich an und wie er seinen Mund und seine Augen, aber auch seine Gliedmaßen, bewegt ist wirklich beeindruckend und der beste Beweis dafür, dass die CGI-Technik wieder einen weiteren Schritt nach vorne gemacht hat.
Auch bei den sonstigen Spezialeffekten hat man nie das Gefühl, dass diese negativ auffallen. In einem Film in dem so gut wie in jeder Szene ein CGI-Effekt zum Einsatz kommt, passiert es ja schnell, dass man merkt, dass hier mit Green Screen gearbeitet wurde und vieles digital nachbearbeitet wurde, nicht so bei “Avengers: Age of Ultron”. Der ganze Film fühlt sich einfach real an.
Was Regisseur Shimmy Marcus (Headrush, Imagining Ulysses) hier abliefert ist wirklich sehenswert. Die Geschichte rund um Joe und Jane macht Spaß und lebt vor allem durch seine beiden tollen Hauptdarsteller. Den weiblichen Part bestreitet dabei Nichola Burley (Wuthering Heights, Donkey Punch – Blutige See) und meiner Meinung nach spielt sie Jane wirklich bezaubernd. Mit ihrem Lächeln gelingt es ihr auf jeden Fall nicht nur ihren Filmpartner zu betören, sondern sorgt damit auch beim Zuschauer für gute Laune. Wichtiger ist allerdings, dass die Chemie zwischen ihr und ihrem Filmpartner stimmt.
Martin Compston (Drecksau, Four) macht es ihr aber auch leicht. Er spielt die Rolle des Joe wirklich überzeugend und bringt mit seinen Blicken sicher auch die Herzen manch weiblichen Zuschauers zu schmelzen und so ist es eben nicht verwunderlich, dass zwischen ihm und Nichola Burley alles passt.
Auch in den weiteren Rollen bietet “Soulboy” gute Schauspieler. Exemplarisch möchte ich hier nur Felicity Jones (Die Entdeckung der Unendlichkeit, Like Crazy) und Alfie Allen (Freestyle, Confine) nennen, die beide den Cast ganz vorzüglich ergänzen und wie der restliche Cast nicht unerheblich zum Funktionieren des Films beitragen.
Doch “Soulboy” ist mehr als nur gute Schauspieler. Da es sich um einen Film mit dem Thema tanzen handelt, spielt die Musik natürlich eine wichtige Rolle. Angesiedelt in den 70er Jahren, hört man bei “Soulboy” natürlich Musik aus dieser Zeit und so ertönen Songs von Frankie Valli, Earl Jackson oder “The Sapphires” aus den Boxen. So gelingt es dem Film die Zuschauer mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit mitzunehmen und zum anderen bleiben die Songs auch im Ohr und versüßen die gezeigten Bilder.
Doch auch wenn der Film in weiten Teilen Spaß macht, perfekt ist “Soulboy” leider nicht. Marcus gelingt es zwar Längen geschickt zu umschiffen doch ehrlicherweise ist die Liebesgeschichte des Films nicht die komplexeste und für mich leider auch nicht mehr als eine passende Ausrede um das treiben im Wigan Casino zu zeigen. Sobald der Film dorthin wechselt, bekommt man nicht nur die tolle Musik zu hören, sondern auch tolle Tanzszenen und hier wird auch die Geschichte immer wieder entscheidend weiter getrieben. Alles was an den anderen Orten spielt wirkt gegen diese Szenen deutlich blasser und einiges eben auch wie Füllmaterial.
Insgesamt ist “Soulboy” für mich ein sehenswerter Film. Für die teilweise dünne Geschichte wird man mit toller Musik und tollen Bildern entlohnt und trotz der dünnen Geschichte sind die Charaktere einem sympathisch und man schaut ihnen gerne auf ihrem Weg zu.
Im Prinzip könnte man einen ganzen Aufsatz über die Geschichte von “Das Leben ist langer, ruhiger Fluss” schreiben, allerdings bin ich der Meinung, dass es dem Film nicht gut tut wirklich auf die Details einzugehen. Der Film lebt davon, dass man lediglich das Grundkonzept der vertauschten Kinder kennt und die Voraussetzung, dass eines der Kinder in gut behüteten aber spießigen Verhältnissen und das andere in ärmlichen, aber fröhlichen Verhältnissen aufgewachsen ist und alle beteiligten nun nach einer Lösung für das Problem suchen.
Aus diesem Konzept strickt Regisseur Étienne Chatilliez (Das Glück liegt auf der Wiese, Tanguy – Der Nesthocker) einen Film am besten als gelungene Satire bezeichnet werden kann. Mit bissigen Pointen hält er der Gesellschaft einen Spiegel vor und obwohl der Film über 25 Jahre alt ist funktioniert das Thema auch heute noch. Die sozialen Strukturen haben sich trotz technischen Fortschritt nicht verändert und so gelten die gezeigten Vorurteile über die jeweilige Gesellschaftsschicht auch heute noch.
Es sind dabei vor allem die kleine Szenen, die den Film zu einem großen Film machen. Wenn zum Beispiel der Priester Auberger die Familie Le Quesnoy besucht und auf seinen Anmerkung, dass es im Haus gut riecht die Antwort bekommt, es sei Montag und es gibt Ravioli und dieser Ausspruch später wiederholt wird, wenn die Groseille-Söhne beim Klebstoff schnüffeln in der Garage erwischt werden, ist dies eine dieser kleinen Szenen. Und von diesen Szenen gibt es einige im Film.
Doch Chatilliez hatte auch das Glück auf einen hervorragenden Cast zurückgreifen zu können. So ist zum Beispiel der junge Benoît Magimel (Kleine wahre Lügen, Die Möglichkeit einer Insel) in der Rolle von Momo zu sehen, dem Jungen der fälschlicherweise bei der Familie Groseille aufgewachsen ist. Magimel ist durch eine Zeitungsannonce auf die Rolle aufmerksam geworden und hat es nach “Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss” vom Kinderstar zu einem großen französischen Darsteller geschafft und zeigt bereits in seinem ersten Film was für ein talentierter Darsteller er ist. Und das im zarten Alter von 12! Grandios.
Und auch sein weiblicher Gegenpart spielt wirklich klasse. Zwar war für Valérie Lalande ihre Rolle als Bernadette die einzige Rolle ihrer Filmlaufbahn, doch auch sie spielt so dermaßen gut, dass man stellenweise meint, dass die gar nicht spielt, sondern auch privat das rebellische Mädchen ist, das sie im Film verkörpert.
Im Prinzip kann man bei “Das Leben ist langer, ruhiger Fluss” über jeden Darsteller im Ensemble etwas Positives schreiben, doch dies würde den Rahmen jeder Filmbesprechung sprengen. Eine Darstellerin muss man allerdings noch hervorheben: Hélène Vincent (Heute bin ich Samba, Locked Out). Sie spielt die Rolle der Marielle Le Quesnoy, also das weibliche Familienoberhaupt der reichen Familie und wie sie ihre Rolle spielt und zeigt, wie ihre Rolle immer mehr die Fassung verliert und nach und nach zu einem Alkoholwrack mutiert ist wirklich beeindruckend. Mit Mut zur Hässlichkeit sticht sich ein wenig aus dem Cast heraus und den César als beste weibliche Nebenrolle 1989 hat sie sicher verdient.
Okay? Was bitte ist “Guns and Girls” für ein Film? Für mich auf jeden Fall kein guter. Zugegeben, die wenigsten Actionfilme überzeugen durch ihre komplexe Geschichte und “Guns and Girls” ist hier nicht anders, aber was man hier geboten bekommt unterbietet die dünnen und hanebüchenen Storykonstrukte des Genres noch einmal um Längen.
Ja, der Aufhänger mit den Elvisimitatoren ist noch ganz witzig, doch dann hört es auch schon auf, denn die Charaktere sind blass und man sympathisiert einfach mit keinem der Darsteller und ehrlicherweise fragt man sich, wie sich Gary Oldman (Lawless – Die Gesetzlosen, The Book of Eli) in diesen Film verirren konnte. Kenne ich Oldman als Schauspieler, der in manch großer Hollywoodproduktion zu sehen war und mir in seiner Rolle als Sirus Black und Commissioner Gordon noch gut im Gedächtnis ist, bleibt er in “Guns and Girls” blass und wirkt für mich auch irgendwie fehl am Platz.
Ebenfalls fehl am Platz empfand ich auch den zweiten mir bekannten Namen im Cast, Christian Slater (Bobby, Alone in the dark). Im Gegensatz zu Oldman habe ich Slater aus keiner großen Produktion der letzten Jahre in Erinnerung und auch wenn er zuletzt in “Nymphomaniac” mitgewirkt hat, ist er eher zu einem Schauspieler geworden, der seine neue Heimat in B-Movies gefunden hat. In “Guns and Girls” zeigt er allerdings, dass auch er nicht jedes B-Movie retten kann. Wenn wie hier das Drehbuch nicht stimmt und Autor und Regisseur Michael Winnick in Personalunion kein Gefühl dafür hat wie er seine dünne Story unterhaltsam verpacken kann, kommt eben so eine eher schlechte Produktion wie “Guns and Girls” dabei raus.
Reduziert man den Film allerdings auf die Schauwerte für ein männliches Publikum mit niederen Instinkten, dann kann “Guns and Girls” überzeugen. Mit Helena Mattsson (Species IV, Short Track) hat der Film nämlich eine attraktive Blondine zu bieten und auch die eine oder andere Actionszene weiß durchaus zu überzeugen. Doch insgesamt ist dies alles zu wenig um mich davon zu überzeugen, dass “Guns and Girls” ein guter Film ist. Die weiblichen Schauwerte sind für mich einfach kein Qualitätszeichen und einige gute Actionszenen machen einfach noch keinen guten Film, wenn man ansonsten bei den Dialogen und den schauspielerischen Leistungen kopfschüttelnd dasitzt.
“Starbuck” läuft zwar unter dem Label Komödie, ist aber alles andere als ein Film der durch seinen direkten Humor auffällt. Klar, der Verlauf von Davids Leben und die Geschichte an sich bringen eine Menge lustiger Momente mit sich, doch wer hier Slapstick-Humor und Momente der Schadenfreude erwartet ist bei “Starbuck” im falschen Film. Ken Scott (Sticky Fingers, Big Business: Außer Spesen nichts gewesen) setzt vielmehr auf ruhigen Humor, der eher versteckt durchkommt und viel Satire, Ironie und schwarzen Humor beinhaltet. Hier bekommt man keinen plakativen Holzhammerhumor präsentiert, sondern Witze zum mitdenken und nachdenken.
Und gerade deswegen ist der Film so toll. Das Thema macht Spaß und der Humor ist wohl dosiert. Und dann kommen noch sympathische Darsteller hinzu. Zugegeben weder Hauptdarsteller Patrick Huard (Omertà, Mommy), noch jemand anderes aus der Besetzung war mir bis jetzt ein Begriff, doch nach der Sichtung von “Starbuck” steht fest, dass man die hier agierenden Darsteller auf jeden Fall im Auge behalten sollte.
Gerade Huard gelingt es David Wozniak nicht als Vollidioten dastehen zu lassen, sondern ihn als einen Mann zu zeigen, der ein wenig Chaos in seinem Leben hat und bei dem einiges schief gelaufen ist, der sich aber dennoch nie komplett aufgibt und trotz seiner naiven Art ein liebenswerter Kerl ist.
Auch seine Freundin Valérie wird von Julie LeBreton (Exil, Cadavres) gut gespielt. Es wird zwar leider nie ganz klar, warum sie sich überhaupt mit David eingelassen hat, wenn sie ihn doch eigentlich als verantwortungslos empfindet, dennoch gelingt es LeBreton Valérie nicht als Hassfigur dastehen zu lassen.
“Starbuck” ist für der Beweis, dass eine gute Komödie auch gerne mal ruhigere Töne anschlagen darf und nicht ein Gag auf den anderen folgen muss. “Starbuck” zeigt, dass eine Komödie durchaus auch gute Geschichten erzählen und dabei dennoch unterhalten kann.
Randnotiz: 2013 inszenierte Ken Scott ein Remake seines eigenes Films mit dem Titel “Der Lieferheld – Unverhofft kommt oft” und mit Vince Vaughn (Voll auf die Nüsse, Trennung mit Hindernissen) in der Hauptrolle.
Schon mit Hauptdarsteller Tim Roth (Reservoir Dogs, Dark Water) präsentiert “Four Rooms” einen heute bekannten Namen. Und eben jenem Tim Roth ist es zu verdanken, dass “Four Rooms” so schön schräg ist, wie er geworden ist. Seine liebenswerte naiv tollpatschige Art den Pagen Ted zu spielen stellt das ideale Komikelement für die einzelnen Episoden dar und genau diese Art ist es auch die einzelnen Episoden so perfekt miteinander verbindet.
Doch Tim Roth als Ted ist nur ein Puzzleteil in “Four Rooms” und im Vergleich zu den vier Episoden ein eher kleines. Es sind eigentlich die vier Geschichten die den Film so besonders machen und die unterschiedliche Art der Inszenierung mit der die Regisseure ihre Episoden umgesetzt haben.
Erstaunlich ist dabei, dass die Qualität der einzelnen Episoden im Laufe des Films steigt. Die von Allison Anders (Sugar Town, Strutter) inszenierte erste Episode über die Hexen, die eine besondere Zutat von Ted brauchen hat zwar ihre amüsanten Momente, doch schafft es die Geschichte nicht wirklich in Erinnerung zu bleiben. Zu banal verkauft Anders ihre Idee von “Frauenpower” und selbst Madonna (Evita, Eine Klasse für sich) kann hier nicht wirklich etwas retten.
Alexandre Rockwell (Alle Kino, Little Feet) macht es mit seinem “Four Rooms”-Segment schon etwas besser, wirklich gut ist aber auch die zweite Episode leider nicht. Vom Ansatz dieser Episode müsste Ted eigentlich eine wirklich wichtig Rolle für den Plot spielen, in dem ein Gangster Ted töten möchte, da er glaubt Ted hätte mit seiner Frau geschlafen, doch stattdessen wird der Page fast zu einem Statisten degradiert. Mit etwas mehr Fokus auf das interessante Setting, hätte hier ein erstes Highlight inszeniert werden können, so ist diese Episode nur okay.
Dieses erste Highlight folgt dann allerdings in der dritten Episode des Films. Hier hat Robert Rodriguez (Machete, Sin City) auf dem Regiestuhl Platz genommen und wie schon in seinen “Spy Kids”-Filmen spielen auch hier Kinder die Hauptrolle. Hier funktioniert Ted als wichtiger Charakter und wird gut in die Geschichte eingebunden und so macht es wahrlich Spaß den beiden verzogenen Gören bei ihrem schlechten benehmen zuzusehen.
Für “Four Rooms” gilt allerdings, dass das Beste zum Schluss kommt und zwar in Form eines Segments von Quentin Tarantino. Hier trifft Ted auf einen berühmten Regisseur und die verrückten Freunde des selbigen. Im Mittelpunkt steht eine irrsinnige Wette, doch die Geschichte der Episode ist eigentlich unwichtig, denn hier erlebt man fantastische Dialoge und Tarantino in Bestform. Nicht nur ist er selbst zu sehen, vielmehr ist seine ganze Episode eine einzige Liebeserklärung an Alfred Hitchcock. Die Kernwette ist eine Anlehnung an eine Hitchcock TV-Serie und seine langen Einstellungen und die tollen Kamerafahrten erinnern ebenfalls stark an den berühmten Regisseur. Und tauchte Hitchcock nicht auch immer in seinen Filmen auf?
Insgesamt gesehen ist “Four Rooms” trotz der beiden schwächeren Episoden zu Beginn einer der wirklich guten Vertreter des Episodenfilms. Da von Beginn an klar ist, dass die einzelnen Räume nicht wirklich miteinander verwoben sind, wartet man am Ende nicht auf eine große Auflösung bekommt aber gleichzeitig mit dem Pagen eine Figur präsentiert, die die vier Geschichten wunderbar miteinander verbindet und den roten Faden im Film darstellt. Ich habe mich auf jeden Fall gut unterhalten gefühlt.