Gnislew - Kommentare

Alle Kommentare von Gnislew

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    Mit „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 2″ hatten die Glitzervampire glücklicherweise ihren letzten Kinoauftritt. Eine gut 10 stundenlange belangloses Vampirgeschichte ist somit zu Ende und es bleibt nur zu hoffen, dass die Kinolandschaft für lange Zeit von solchen dümmlichen Filmen verschont bleibt.

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      Nicht nur für Bella ist in “Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 1″ ein großer Tag gekommen, auch die weibliche Zielgruppe hat der Hochzeit von Bella und Edward entgegen gefiebert und bekommt nun die Romantik die sie verdient haben. Endlich schließen Bella und Edward den Bund für die Ewigkeit!

      Dies ist allerdings auch schon alles, was der erste Teil des Finales an Highlights zu bieten hat, danach macht die Serie mit diesem Film nämlich einen Schritt zurück. Alles wirkt stark in die Länge gezogen und die Figuren bewegen sich in ihrer Entwicklung leider wieder einmal auf der Stelle. Ja, Bella darf zwei wichtige Entscheidungen treffen und sowohl ihre Entscheidung mit der Verwandlung zu warten als auch ihre Entscheidung das Kind zu behalten dürften bei der Zielgruppe für offene Münder sorgen. Aber seien wir mal ehrlich, beide Entscheidungen sind nur die logische Konsequenz um den Film vorwärts zu bringen, denn ohne die Schwangerschaft würde der Cliffhanger fehlen und wäre die Verwandlung bereits durchgeführt, wäre die Geschichte quasi am Ende angelangt.

      So wirkt das ganze Szenario ein wenig aufgesetzt und dennoch schafft es “Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 1″ das Ganze noch zu toppen. Und zwar mit Jacob. Klar ist er ein guter Freund von Bella, aber er hat sich nicht in das Sexleben der frischvermählten Bella einzumischen, schließlich hat sich Bella gegen Ihn und für Edward entschieden. Und wenn dies ihm nicht passt, sollte er aus Bellas Leben verschwinden. Auf der anderen Seite muss seine Figur handeln wie sie handelt. Sex wird in den “Twilight”-Filmen ja schon die ganze Zeit als etwas Schlechtes dargestellt und so braucht es ja mindestens einen der die prüden Werte aufrechterhält.

      “Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 1″ ist allerdings auch deshalb ein schwacher Film, da das Finale zwei geteilt wird. Die eigentliche Zweiteilung ist dabei noch nicht einmal das Problem, gibt es ja genug andere Filme die in zwei Teilen in den Kinos liefen. Das Problem bei dieser Zweiteilung ist einfach, dass die Geschichte einfach nicht genug hergibt um in zwei Teilen präsentiert zu werden. Das was hier in gut zwei Stunden präsentiert wird hätte auch in eine Stunde gepasst und dann hätte man die zweite Hälfte ebenfalls zusammenkürzen können und so einen Film gehabt, der zumindest etwas Erzähltempo gehabt hätte und eben nicht über lange Strecken einfach außer dummen Dialogen gar nicht passiert.

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        Eigentlich muss man davon ausgehen, dass auch “Eclipse – Bis(s) zum Abendrot” ähnlich schlecht ist, wie seine direkten Vorgänger, doch erstaunlicher Weise ist der dritte Teil der “Twilight”-Saga der bisher beste Film der Reihe. Endlich erleben die Charaktere eine gewisse Entwicklung, wenn der Film auch immer noch daran krankt, dass die Charaktere sehr einfach gehalten sind und nur die Zielgruppe von jungen Mädels die Charaktere als ausgefeilt empfinden wird.

        Doch nicht nur die Charaktere machen in “Eclipse – Bis(s) zum Abendrot” einen Sprung, auch die Geschichte hat erstmalig interessante Aspekte zu bieten. Die Dreiecksgeschichte von Bella, Jacob und Edward wurde recht spannend inszeniert und man bekommt als Zuschauer schön vermittelt, wie Bella zwischen Jacob und Edward hin und hergerissen ist.

        Ja, auch “Eclipse – Bis(s) zum Abendrot” präsentiert dem Zuschauer dabei die meiste Zeit eher dümmliche Dialoge und auch wenn es bei der Story und den Charakteren einen Schritt nach vorne geht, sind die Schauspieler immer noch nicht gut und so ist auch der dritte Teil der “Twilight”-Saga kein wirklich guter Film, aber wie bereits geschrieben der bisher beste Film der Reihe.

        Über die Doppelmoral, dass fröhlich Polyamorie vorgelebt wird und auch Gewalt kein Problem ist, das Thema Sex aber quasi totgeschwiegen wird und erst dann zur Sprache kommen darf, wenn man verheiratet ist, darf man natürlich nicht hinweg sehen. Klar ist dies kein alleiniges Problem von “Twilight”, sondern ein Problem was ähnlich geartet ziemlich viele amerikanische Filme betrifft, fraglich finde es allerdings, dass hier eben diese Doppelmoral einer Zielgruppe präsentiert wird, die man noch gut formen kann.

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          “Paddington” ist ein wundervoller Film. Von der ersten Minute an schließt man die Bären in sein Herz und spätestens wenn der kleine Paddington auftaucht schmilzt auch das letzte Herz dahin. Der Bär ist nämlich wirklich süß und es ist faszinierend, wie schnell man vergisst, dass Paddington ja gar kein echter Bär ist, sondern am Computer entstanden ist.

          Dies spricht natürlich für die Technikabteilung des Films, doch ebenso spricht dies für das Drehbuch. Würde die Story nämlich nicht überzeugen, würde “Paddington” nämlich sicher nicht funktionieren und man eher damit hadern, dass hier ein CGI-Bär die Hauptrolle spielt. Doch die Geschichte passt. Paddington ist ein schönes Symbol für alles Fremde und Henry Brown macht ja auch schnell klar, was er von Fremden hält und dass diese ja nur Ärger mit sich bringen. “Paddington” schafft es so ohne das Wort Ausländer in den Mund zu nehmen, zu zeigen, welche Vorurteile Menschen gegen Menschen haben die anders aussehen als man selbst und das es sich lohnt diese abzubauen. Es ist einfach schön, wie aus der anfänglichen Abneigung von Henry Brown zu Paddington im Laufe des Films echte Freundschaft wird und Henry den kleinen Bären schlussendlich sogar als Mitglied der eigenen Familie sieht.

          Schön ist auch, dass “Paddington” nie albern ist. Der Film bietet zwar einige Slapstick-Szenen, zum Beispiel einen Ausflug von Paddington in die Londoner U-Bahn, allerdings hat man nie das Gefühl, dass diese Szenen unpassend wären und sich nicht in den Ton des Films einfügen.

          Einen kleinen Grund zur Kritik bietet “Paddington” allerdings doch. Und zwar beim Bösewicht. Nicole Kidman spielt die böse Millicent zwar gut, doch ist ihr Charakter recht oberflächig geschrieben. Ihre Beweggründe Paddington ausstopfen zu wollen werden zwar dargelegt und sind auch nicht ewig weit hergeholt, doch leider beschränkt sich ihr Charakter eben auch nur darauf mit allen Mitteln den peruanischen Knuddelbären in ihrer Sammlung zu haben. Es wäre schön gewesen, wenn man sie ein wenig an ihren Taten hätte Zweifeln lassen und der Figur so die Möglichkeit gegeben hätte sich auch mal anders zu präsentieren.

          Insgesamt gesehen ist “Paddington” aber ein Familienfilm den es sich lohnt zu schauen, überwiegen doch die positiven Eindrücke. Es mach einfach Spaß Paddington und der Familie Brown bei ihrer Suche nach dem Forscher zuschauschauen und mitzuerleben wie der Bär immer mit Teil der Familie wird und in ihr neue Freunde findet.

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            “New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde” ist wirklich kein guter Film. Genau wie “Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen” gelingt es dem Film nicht eine gute Geschichte zu erzählen, viel schlimmer ist allerdings, dass die Charaktere keinerlei Entwicklung durchgemacht haben. Bella und Edward sind immer noch so naiv wie im ersten Film der Reihe und ihre Handlungen fühlen sich immer noch so an wie die von dummen Teenagern und das, obwohl Bella in “New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde” doch sogar volljährig wird.

            Den Gipfel der Lächerlichkeit schießen diesmal allerdings die Computereffekte ab. Bereits 2009 war es möglich tolle CGI-Effekte zu generieren, doch Jacobs Verwandlung in einen Werwolf sieht so dermaßen billig aus, dass man sich wirklich fragt, ob die Produzenten diesen schlechten Effekt ernst meinen oder ob er vielleicht eine versteckte Hommage an die modernen B-Movies sein soll. Ich befürchte ja, dass die schlechten Effekte ernst gemeint sind.

            Sollte man sich tatsächlich für die dünne Story begeistern können, dann fällt auf, dass “New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde” die in “Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen” begonnene Dreiecksgeschichte von Bella, Edward und Jacob nun nicht mehr nur angedeutet wird, sondern zu einem Hauptelement der Geschichte gemacht wird. Diese Dreiecksgeschichte hat dabei auch Potenzial geht allerdings in den schlechten Dialogen und der hölzernen Spielart der Darsteller total unter.

            Nun stellt sich natürlich die Frage, warum ich mir nach der schlechten Erfahrung mit “Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen” überhaupt diese Fortsetzung angeschaut habe. Diese Frage lässt sich ganz einfach begründen. Ich mag es einfach nicht Filmreihen anzufangen und diese dann nicht zu Ende zu schauen. Und es ist ja nicht alles schlecht an “New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde”. Man merkt in “New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde”, dass die Figur von Edward durchaus Entwicklungspotenzial hat und in dem Handlungsstrang von ihm und seiner Familie in Italien wird dieses Potenzial auch sichtbar Hoffentlich bauen die weiteren Filme auf dieses Potenzial auf.

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            • Ich frage mich ja ernsthaft, wie “Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen” so erfolgreich werden konnte. Klingt das Grundkonstrukt der Geschichte noch ganz interessant entpuppt sich der Film ganz schnell als Vampirschnulze auf Niveau einer Bravo Fotolovestory. Eine aufgesetzte Dreiecksgeschichte, Charaktere ohne Hintergrundstory, ein Handlungsverlauf der vorhersehbarer nicht sein kann. Das sind die die Eckdaten des von Catherine Hardwicke (Red Riding Hood, Dogtown Boys) inszenierten Films. Das Buch wird vermutlich kaum tiefgründiger sein und so ist es gleich doppelt unverständlich wieso der Film so ein Kassenschlager werden konnte.

              Doch wenn dies wenigstens alle Kritikpunkte wären, doch bei den offensichtlichen Storyschwächen bleibt es ja leider nicht. Der Film ist durch die Bank mit Darstellern besetzt die kaum mehr als einen Gesichtsausdruck besitzen und bei Robert Pattinson (Remember Me, Cosmopolis) als Edward und Taylor Lautner (Valentinstag, Tracers) als Jacob könnte man meinen, dass die beiden nur gecastet wurden um einer möglichst breiten Zielgruppe kreischender Mädchen ein “Oh ist der süß” zu entlocken und schon mal vorsorglich dafür zu sorgen, dass egal wie schlecht die Fortsetzung auch wird die Zielgruppe allein wegen den beiden erneut das Kinoticket löst.

              Und erschreckenderweise ist das Konzept aufgegangen. Egal wo man nach Filmstart hinschaute konnte man lesen wie süß Pattinson und Lautner doch sind und das man ja ach so Doll mit Bella mitgefiebert hat. “Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen” ist somit der “Rosamunde Pilcher”-Film der Jugend. Schmachten bis zum Umfallen.

              Neben diesen Problemen wiegt eine Sache für mich allerdings deutlich mehr. Hatte ich schon meine Probleme damit, dass im “Dawn of Dead”-Remake Zombies plötzlich rennen können, schafft es “Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen” diesen Frevel noch einmal zu toppen. Ja, Vampire die auch tagsüber unterwegs waren gab es auch schon in “Blade”, in diesem Bereich betritt “Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen” also kein Neuland, doch warum glitzern die “Twilight”-Vampire wie Discokugeln in der Sonne? Vampire waren für mich immer Kreaturen der Nacht, doch “Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen” macht aus diesen lustig glitzernde Figuren die eigentlich nur ein Leben wie jeder andere Mensch auch führen wollen. Alle düsteren Charakterzüge der Vampire sind hier verschwunden. Die mysteriöse Aura dieser Kreaturen der Nacht einfach ausgelöscht. Zum Glück hat man die Vampire nicht auch noch altern lassen.

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                Nach dem eher düsteren “Return of the first Avenger” und dem Weltraumspaß “Guardians of the Galaxy” kommt mit “Avengers: Age of Ultron” ein Marvel-Film in die Kinos, der sich am Popcornkino des direkten Vorgängers und den “Iron Man”-Filmen orientiert. Joss Whedon (In your Eyes, Viel Lärm um nichts) gelingt es dabei allerdings seinen Film nicht auf die reinen Actionszenen zu reduzieren, sondern erschafft einen Film, der seine eigene Geschichte erzählt, auf das bereits bestehende Marvel Filmuniversum (Marvel Cinematic Universe, kurz MCU) referenziert und den Weg für die kommende Phase 3 des MCU ebnet.

                Mit Ultron präsentiert Whedon dabei einen Gegenspieler, der den Avengers zunächst in allen Belangen überlegen scheint und zudem eine Schöpfung aus den eigenen Reihen ist. Dies sorgt natürlich für Konflikte innerhalb der Gruppe, die Whedon prima thematisiert und so dem Zuschauer klar macht, dass eben auch die Avengers im Grunde nur Menschen mit Stärken und Schwächen sind und auch sie Dinge wie verletztes Vertrauen nicht einfach ausblenden können.

                Die Brisanz die “Avengers: Age of Ultron” dadurch erhält macht den Film dann auch wieder zu einem packenden Film, dem man seine Laufzeit von 141 Minuten gar nicht anmerkt. Dadurch, dass die Figuren einen wirklich gefangen nehmen hat man nie das Gefühl, dass der Film längen hat und nie wünscht man sich, dass bitte jetzt endlich der Abspann kommen soll.

                Im Gegenteil! Die 141 Minuten vergehen wie im Flug. Bereits die Eröffnungssequenz bombardiert den Zuschauer mit einem Actionfeuerwerk, so dass wirklich jeder im Kino merkt, dass die Avengers zurück sind um die Welt zu retten. Und diese Eröffnungssequenz zeigt noch etwas anderes, nämlich eine neue Seite von Hulk, die später im Film noch vertieft wird und die meiner Meinung wirklich interessant zu sehen ist.

                Nach dem furiosen Start kehrt dann zunächst ein wenig Ruhe ein, doch plätschert der Film nun nicht einfach dahin, sondern kümmert sich um die Entwicklung der Charaktere und bereitet geschickt die Geburt der bisher größten Bedrohung für die Avengers vor: Ultron.

                Wenn die künstliche Intelligenz in Maschinenform den Avengers das erste Mal gegenübersteht, weiß wirklich jeder, dass dies eine neue Form der Bedrohung ist. Hier wird in tollen Bildern klar gemacht, dass die außerirdischen Monster aus Teil eins ein Kindergeburtstag waren im Vergleich zu Ultron.

                Bei der Geburt Ultrons musste ich übrigens breit grinsen. Schon im Trailer zum Film zitiert Ultron Pinocchio aus dem Disney Klassiker und genau dieses Zitat hat es auch in den finalen Film geschafft. Doch damit nicht genug. Hört man genau hin, dann hört man sogar die Originalstimme von Pinocchio. Großartig!

                Mit Ultrons Geburt ist es dann auch bis zum Ende des Films vorbei mit der Ruhe. Whedon gönnt dem Zuschauer zwar immer wieder kurze Verschnaufpausen, doch nun jagt ein Actionhighlight das nächste ohne dabei so zu wirken als ob das Ganze eine Nummernrevue wäre und man die Action nur der Action wegen eingebaut hätte. Jede einzelne Szene trägt dazu bei die Handlung vorwärts zu bringen und schafft es dabei sogar die Charaktere weiter zu entwickeln.

                Besonders deutlich wird dies bei Hulk. Wird Hulk ja bereits im ersten Avengers-Film so gezeigt, als ob Bruce Banner (Mark Ruffalo) sein grünes ich halbwegs unter Kontrolle hat, wird dieser Aspekt in “Avengers: Age of Ultron” noch einmal deutlicher rausgestellt, doch genauso zeigt der Film auch, dass diese Kontrolle unter bestimmten Umständen eben nicht so einfach möglich ist.

                Und wenn eine Figur nicht in den Actionszenen weiterentwickelt wird, dann findet diese Entwicklung in den Ruhepausen statt. So bekommt man viele neue Informationen zu Hawkeye (Jeremy Renner) und Black Widow (Scarlett Johansson).

                Iron Man, Thor (Chris Hemsworth) und Captain America lässt Whedon dabei allerdings etwas außen vor. Dies ist vielleicht zunächst etwas schade, doch darf man natürlich nicht vergessen, dass diese drei Helden bereits mehrfach in Einzelabenteuern zu sehen waren und ihre Charaktere so schon mehr als bekannt sind und es nun doch etwas komisch wäre, würden sich diese wieder verändern.

                Je näher “Avengers: Age of Ultron” dem großen Finale kommt umso größer ist dabei auch die Spannung ob es den Avengers gelingt Ultron zu stoppen und die Menschheit zu retten. Interessant sind dabei die neuen Verbündeten die den Avengers beistehen. Gerade Vision (Paul Bettany) ist dabei eine Figur, bei der ich gespannt bin ob und wie sie in kommenden MCU-Filmen auftaucht.

                Und selbst nach dem fulminanten Showdown macht “Avengers: Age of Ultron” noch Spaß. Whedon gelingt es ein Ende zu erschaffen mit dem man wirklich glücklich sein kann und schafft es gleichzeitig neue Fragen aufzuwerfen ohne eine großen Cliffhanger in den Raum zu stellen. So geht ein Filmende!

                Doch “Avengers: Age of Ultron” lebt nicht nur von seiner Geschichte. Eine weitere Stütze sind die schauspielerischen Leistungen. Robert Downey Jr. (Sherlock Holmes, Stichtag), Chris Evans (Snowpiercer, Push), Mark Ruffalo (Shutter Island, Die Unfassbaren), Chris Hemsworth (Rush, Blackhat), Jeremy Renner (Tödliches Kommando, American Hustle) und Scarlett Johansson (Lost in Translation, Lucy) sind ja bereits bekannte Gesichter und zeigen hier erneut, dass sie die richtige Wahl für ihre jeweiligen Figuren sind, doch auch die neuen Mitstreiter überzeugen. Elizabeth Olsen (Godzilla, Oldboy) als Scarlet Witch macht genauso eine gute Figur wie Aaron Taylor-Johnson (Kick-Ass, Savages) als Quicksilver, wenn auch die beiden bei weitem nicht so gut spielen wie die alten Hasen. Ganz anders sieht es bei Paul Bettany (Master & Commander, Transcendence) in der Rolle als Vision aus. Seine Figur fügt sich nicht nur perfekt in die Riege der Avengers ein, Bettany spielt Vision auch mit einer Eleganz, dass man sich wirklich wünscht, dass “Avengers: Age of Ultron” nicht der letzte Auftritt dieser Figur war.

                Nicht vergessen darf man James Spader (Lincoln, The Blacklist), wobei man bei seiner Rolle als Ultron ja auch schon beim nächsten Aspekt, den Spezialeffekten wäre. Spader hört man im Prinzip ja nur, da Ultron am Computer erschaffen wurde, aber dieser CGI-Figur ist wirklich gelungen. Schaut man Ultron ins Gesicht sieht man ihm seine Bösartigkeit förmlich an und wie er seinen Mund und seine Augen, aber auch seine Gliedmaßen, bewegt ist wirklich beeindruckend und der beste Beweis dafür, dass die CGI-Technik wieder einen weiteren Schritt nach vorne gemacht hat.

                Auch bei den sonstigen Spezialeffekten hat man nie das Gefühl, dass diese negativ auffallen. In einem Film in dem so gut wie in jeder Szene ein CGI-Effekt zum Einsatz kommt, passiert es ja schnell, dass man merkt, dass hier mit Green Screen gearbeitet wurde und vieles digital nachbearbeitet wurde, nicht so bei “Avengers: Age of Ultron”. Der ganze Film fühlt sich einfach real an.

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                  über Soulboy

                  Was Regisseur Shimmy Marcus (Headrush, Imagining Ulysses) hier abliefert ist wirklich sehenswert. Die Geschichte rund um Joe und Jane macht Spaß und lebt vor allem durch seine beiden tollen Hauptdarsteller. Den weiblichen Part bestreitet dabei Nichola Burley (Wuthering Heights, Donkey Punch – Blutige See) und meiner Meinung nach spielt sie Jane wirklich bezaubernd. Mit ihrem Lächeln gelingt es ihr auf jeden Fall nicht nur ihren Filmpartner zu betören, sondern sorgt damit auch beim Zuschauer für gute Laune. Wichtiger ist allerdings, dass die Chemie zwischen ihr und ihrem Filmpartner stimmt.

                  Martin Compston (Drecksau, Four) macht es ihr aber auch leicht. Er spielt die Rolle des Joe wirklich überzeugend und bringt mit seinen Blicken sicher auch die Herzen manch weiblichen Zuschauers zu schmelzen und so ist es eben nicht verwunderlich, dass zwischen ihm und Nichola Burley alles passt.

                  Auch in den weiteren Rollen bietet “Soulboy” gute Schauspieler. Exemplarisch möchte ich hier nur Felicity Jones (Die Entdeckung der Unendlichkeit, Like Crazy) und Alfie Allen (Freestyle, Confine) nennen, die beide den Cast ganz vorzüglich ergänzen und wie der restliche Cast nicht unerheblich zum Funktionieren des Films beitragen.

                  Doch “Soulboy” ist mehr als nur gute Schauspieler. Da es sich um einen Film mit dem Thema tanzen handelt, spielt die Musik natürlich eine wichtige Rolle. Angesiedelt in den 70er Jahren, hört man bei “Soulboy” natürlich Musik aus dieser Zeit und so ertönen Songs von Frankie Valli, Earl Jackson oder “The Sapphires” aus den Boxen. So gelingt es dem Film die Zuschauer mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit mitzunehmen und zum anderen bleiben die Songs auch im Ohr und versüßen die gezeigten Bilder.

                  Doch auch wenn der Film in weiten Teilen Spaß macht, perfekt ist “Soulboy” leider nicht. Marcus gelingt es zwar Längen geschickt zu umschiffen doch ehrlicherweise ist die Liebesgeschichte des Films nicht die komplexeste und für mich leider auch nicht mehr als eine passende Ausrede um das treiben im Wigan Casino zu zeigen. Sobald der Film dorthin wechselt, bekommt man nicht nur die tolle Musik zu hören, sondern auch tolle Tanzszenen und hier wird auch die Geschichte immer wieder entscheidend weiter getrieben. Alles was an den anderen Orten spielt wirkt gegen diese Szenen deutlich blasser und einiges eben auch wie Füllmaterial.

                  Insgesamt ist “Soulboy” für mich ein sehenswerter Film. Für die teilweise dünne Geschichte wird man mit toller Musik und tollen Bildern entlohnt und trotz der dünnen Geschichte sind die Charaktere einem sympathisch und man schaut ihnen gerne auf ihrem Weg zu.

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                  • 8

                    Im Prinzip könnte man einen ganzen Aufsatz über die Geschichte von “Das Leben ist langer, ruhiger Fluss” schreiben, allerdings bin ich der Meinung, dass es dem Film nicht gut tut wirklich auf die Details einzugehen. Der Film lebt davon, dass man lediglich das Grundkonzept der vertauschten Kinder kennt und die Voraussetzung, dass eines der Kinder in gut behüteten aber spießigen Verhältnissen und das andere in ärmlichen, aber fröhlichen Verhältnissen aufgewachsen ist und alle beteiligten nun nach einer Lösung für das Problem suchen.

                    Aus diesem Konzept strickt Regisseur Étienne Chatilliez (Das Glück liegt auf der Wiese, Tanguy – Der Nesthocker) einen Film am besten als gelungene Satire bezeichnet werden kann. Mit bissigen Pointen hält er der Gesellschaft einen Spiegel vor und obwohl der Film über 25 Jahre alt ist funktioniert das Thema auch heute noch. Die sozialen Strukturen haben sich trotz technischen Fortschritt nicht verändert und so gelten die gezeigten Vorurteile über die jeweilige Gesellschaftsschicht auch heute noch.

                    Es sind dabei vor allem die kleine Szenen, die den Film zu einem großen Film machen. Wenn zum Beispiel der Priester Auberger die Familie Le Quesnoy besucht und auf seinen Anmerkung, dass es im Haus gut riecht die Antwort bekommt, es sei Montag und es gibt Ravioli und dieser Ausspruch später wiederholt wird, wenn die Groseille-Söhne beim Klebstoff schnüffeln in der Garage erwischt werden, ist dies eine dieser kleinen Szenen. Und von diesen Szenen gibt es einige im Film.

                    Doch Chatilliez hatte auch das Glück auf einen hervorragenden Cast zurückgreifen zu können. So ist zum Beispiel der junge Benoît Magimel (Kleine wahre Lügen, Die Möglichkeit einer Insel) in der Rolle von Momo zu sehen, dem Jungen der fälschlicherweise bei der Familie Groseille aufgewachsen ist. Magimel ist durch eine Zeitungsannonce auf die Rolle aufmerksam geworden und hat es nach “Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss” vom Kinderstar zu einem großen französischen Darsteller geschafft und zeigt bereits in seinem ersten Film was für ein talentierter Darsteller er ist. Und das im zarten Alter von 12! Grandios.

                    Und auch sein weiblicher Gegenpart spielt wirklich klasse. Zwar war für Valérie Lalande ihre Rolle als Bernadette die einzige Rolle ihrer Filmlaufbahn, doch auch sie spielt so dermaßen gut, dass man stellenweise meint, dass die gar nicht spielt, sondern auch privat das rebellische Mädchen ist, das sie im Film verkörpert.

                    Im Prinzip kann man bei “Das Leben ist langer, ruhiger Fluss” über jeden Darsteller im Ensemble etwas Positives schreiben, doch dies würde den Rahmen jeder Filmbesprechung sprengen. Eine Darstellerin muss man allerdings noch hervorheben: Hélène Vincent (Heute bin ich Samba, Locked Out). Sie spielt die Rolle der Marielle Le Quesnoy, also das weibliche Familienoberhaupt der reichen Familie und wie sie ihre Rolle spielt und zeigt, wie ihre Rolle immer mehr die Fassung verliert und nach und nach zu einem Alkoholwrack mutiert ist wirklich beeindruckend. Mit Mut zur Hässlichkeit sticht sich ein wenig aus dem Cast heraus und den César als beste weibliche Nebenrolle 1989 hat sie sicher verdient.

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                    • 3

                      Okay? Was bitte ist “Guns and Girls” für ein Film? Für mich auf jeden Fall kein guter. Zugegeben, die wenigsten Actionfilme überzeugen durch ihre komplexe Geschichte und “Guns and Girls” ist hier nicht anders, aber was man hier geboten bekommt unterbietet die dünnen und hanebüchenen Storykonstrukte des Genres noch einmal um Längen.

                      Ja, der Aufhänger mit den Elvisimitatoren ist noch ganz witzig, doch dann hört es auch schon auf, denn die Charaktere sind blass und man sympathisiert einfach mit keinem der Darsteller und ehrlicherweise fragt man sich, wie sich Gary Oldman (Lawless – Die Gesetzlosen, The Book of Eli) in diesen Film verirren konnte. Kenne ich Oldman als Schauspieler, der in manch großer Hollywoodproduktion zu sehen war und mir in seiner Rolle als Sirus Black und Commissioner Gordon noch gut im Gedächtnis ist, bleibt er in “Guns and Girls” blass und wirkt für mich auch irgendwie fehl am Platz.

                      Ebenfalls fehl am Platz empfand ich auch den zweiten mir bekannten Namen im Cast, Christian Slater (Bobby, Alone in the dark). Im Gegensatz zu Oldman habe ich Slater aus keiner großen Produktion der letzten Jahre in Erinnerung und auch wenn er zuletzt in “Nymphomaniac” mitgewirkt hat, ist er eher zu einem Schauspieler geworden, der seine neue Heimat in B-Movies gefunden hat. In “Guns and Girls” zeigt er allerdings, dass auch er nicht jedes B-Movie retten kann. Wenn wie hier das Drehbuch nicht stimmt und Autor und Regisseur Michael Winnick in Personalunion kein Gefühl dafür hat wie er seine dünne Story unterhaltsam verpacken kann, kommt eben so eine eher schlechte Produktion wie “Guns and Girls” dabei raus.

                      Reduziert man den Film allerdings auf die Schauwerte für ein männliches Publikum mit niederen Instinkten, dann kann “Guns and Girls” überzeugen. Mit Helena Mattsson (Species IV, Short Track) hat der Film nämlich eine attraktive Blondine zu bieten und auch die eine oder andere Actionszene weiß durchaus zu überzeugen. Doch insgesamt ist dies alles zu wenig um mich davon zu überzeugen, dass “Guns and Girls” ein guter Film ist. Die weiblichen Schauwerte sind für mich einfach kein Qualitätszeichen und einige gute Actionszenen machen einfach noch keinen guten Film, wenn man ansonsten bei den Dialogen und den schauspielerischen Leistungen kopfschüttelnd dasitzt.

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                      • 7

                        “Starbuck” läuft zwar unter dem Label Komödie, ist aber alles andere als ein Film der durch seinen direkten Humor auffällt. Klar, der Verlauf von Davids Leben und die Geschichte an sich bringen eine Menge lustiger Momente mit sich, doch wer hier Slapstick-Humor und Momente der Schadenfreude erwartet ist bei “Starbuck” im falschen Film. Ken Scott (Sticky Fingers, Big Business: Außer Spesen nichts gewesen) setzt vielmehr auf ruhigen Humor, der eher versteckt durchkommt und viel Satire, Ironie und schwarzen Humor beinhaltet. Hier bekommt man keinen plakativen Holzhammerhumor präsentiert, sondern Witze zum mitdenken und nachdenken.

                        Und gerade deswegen ist der Film so toll. Das Thema macht Spaß und der Humor ist wohl dosiert. Und dann kommen noch sympathische Darsteller hinzu. Zugegeben weder Hauptdarsteller Patrick Huard (Omertà, Mommy), noch jemand anderes aus der Besetzung war mir bis jetzt ein Begriff, doch nach der Sichtung von “Starbuck” steht fest, dass man die hier agierenden Darsteller auf jeden Fall im Auge behalten sollte.

                        Gerade Huard gelingt es David Wozniak nicht als Vollidioten dastehen zu lassen, sondern ihn als einen Mann zu zeigen, der ein wenig Chaos in seinem Leben hat und bei dem einiges schief gelaufen ist, der sich aber dennoch nie komplett aufgibt und trotz seiner naiven Art ein liebenswerter Kerl ist.

                        Auch seine Freundin Valérie wird von Julie LeBreton (Exil, Cadavres) gut gespielt. Es wird zwar leider nie ganz klar, warum sie sich überhaupt mit David eingelassen hat, wenn sie ihn doch eigentlich als verantwortungslos empfindet, dennoch gelingt es LeBreton Valérie nicht als Hassfigur dastehen zu lassen.

                        “Starbuck” ist für der Beweis, dass eine gute Komödie auch gerne mal ruhigere Töne anschlagen darf und nicht ein Gag auf den anderen folgen muss. “Starbuck” zeigt, dass eine Komödie durchaus auch gute Geschichten erzählen und dabei dennoch unterhalten kann.

                        Randnotiz: 2013 inszenierte Ken Scott ein Remake seines eigenes Films mit dem Titel “Der Lieferheld – Unverhofft kommt oft” und mit Vince Vaughn (Voll auf die Nüsse, Trennung mit Hindernissen) in der Hauptrolle.

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                        • 7

                          Schon mit Hauptdarsteller Tim Roth (Reservoir Dogs, Dark Water) präsentiert “Four Rooms” einen heute bekannten Namen. Und eben jenem Tim Roth ist es zu verdanken, dass “Four Rooms” so schön schräg ist, wie er geworden ist. Seine liebenswerte naiv tollpatschige Art den Pagen Ted zu spielen stellt das ideale Komikelement für die einzelnen Episoden dar und genau diese Art ist es auch die einzelnen Episoden so perfekt miteinander verbindet.

                          Doch Tim Roth als Ted ist nur ein Puzzleteil in “Four Rooms” und im Vergleich zu den vier Episoden ein eher kleines. Es sind eigentlich die vier Geschichten die den Film so besonders machen und die unterschiedliche Art der Inszenierung mit der die Regisseure ihre Episoden umgesetzt haben.

                          Erstaunlich ist dabei, dass die Qualität der einzelnen Episoden im Laufe des Films steigt. Die von Allison Anders (Sugar Town, Strutter) inszenierte erste Episode über die Hexen, die eine besondere Zutat von Ted brauchen hat zwar ihre amüsanten Momente, doch schafft es die Geschichte nicht wirklich in Erinnerung zu bleiben. Zu banal verkauft Anders ihre Idee von “Frauenpower” und selbst Madonna (Evita, Eine Klasse für sich) kann hier nicht wirklich etwas retten.

                          Alexandre Rockwell (Alle Kino, Little Feet) macht es mit seinem “Four Rooms”-Segment schon etwas besser, wirklich gut ist aber auch die zweite Episode leider nicht. Vom Ansatz dieser Episode müsste Ted eigentlich eine wirklich wichtig Rolle für den Plot spielen, in dem ein Gangster Ted töten möchte, da er glaubt Ted hätte mit seiner Frau geschlafen, doch stattdessen wird der Page fast zu einem Statisten degradiert. Mit etwas mehr Fokus auf das interessante Setting, hätte hier ein erstes Highlight inszeniert werden können, so ist diese Episode nur okay.

                          Dieses erste Highlight folgt dann allerdings in der dritten Episode des Films. Hier hat Robert Rodriguez (Machete, Sin City) auf dem Regiestuhl Platz genommen und wie schon in seinen “Spy Kids”-Filmen spielen auch hier Kinder die Hauptrolle. Hier funktioniert Ted als wichtiger Charakter und wird gut in die Geschichte eingebunden und so macht es wahrlich Spaß den beiden verzogenen Gören bei ihrem schlechten benehmen zuzusehen.

                          Für “Four Rooms” gilt allerdings, dass das Beste zum Schluss kommt und zwar in Form eines Segments von Quentin Tarantino. Hier trifft Ted auf einen berühmten Regisseur und die verrückten Freunde des selbigen. Im Mittelpunkt steht eine irrsinnige Wette, doch die Geschichte der Episode ist eigentlich unwichtig, denn hier erlebt man fantastische Dialoge und Tarantino in Bestform. Nicht nur ist er selbst zu sehen, vielmehr ist seine ganze Episode eine einzige Liebeserklärung an Alfred Hitchcock. Die Kernwette ist eine Anlehnung an eine Hitchcock TV-Serie und seine langen Einstellungen und die tollen Kamerafahrten erinnern ebenfalls stark an den berühmten Regisseur. Und tauchte Hitchcock nicht auch immer in seinen Filmen auf?

                          Insgesamt gesehen ist “Four Rooms” trotz der beiden schwächeren Episoden zu Beginn einer der wirklich guten Vertreter des Episodenfilms. Da von Beginn an klar ist, dass die einzelnen Räume nicht wirklich miteinander verwoben sind, wartet man am Ende nicht auf eine große Auflösung bekommt aber gleichzeitig mit dem Pagen eine Figur präsentiert, die die vier Geschichten wunderbar miteinander verbindet und den roten Faden im Film darstellt. Ich habe mich auf jeden Fall gut unterhalten gefühlt.

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                            Wer mit Gesang nichts anfangen kann, macht am besten einen großen Bogen um “Les Misérables”. Der Film ist schließlich eine Musicalverfilmung und somit steht der Gesang im Mittelpunkt der Handlung. Gesprochene Dialoge gibt es kaum und die Handlung wird mit über die Lieder erzählt.

                            Doch auch wenn man Musik etwas abgewinnen kann, kann “Les Misérables” der falsche Film für einen sein. Die Songs versprühen nicht gerade gute Laune und sind auch keine Stücke die man einfach mal schnell mitsingen kann und so ist “Les Misérables” eine Musicalverfilmung die vom Zuschauer die volle Aufmerksamkeit verlangt

                            Erfüllt man allerdings diese Voraussetzungen bekommt man mit “Les Misérables” einen packenden Film, der einen mit seinen imposanten Bildern in den Bann zieht. Oft liefert Tom Hooper zwar Nahaufnahmen der Hauptdarsteller, vor allem dann, wenn diese gerade einen ihrer Solosongs performen, doch wenn die Kulissen gezeigt werden, dann klappt einem die Kinnlade runter. Hier fühlt man sich dann wirklich in das frühe 19. Jahrhundert zurück versetzt und mitten drin im Geschehen. Angefangen bei der Eröffnungssequenz bei der Valjean unter den strengen Augen von Javet schuftet, bis zu der großen Kämpfen in den Gassen von Paris, optisch ist “Les Misérables” eine Wucht.

                            Auch bei den Kostümen und dem Make-up überzeugt der Film. Man erkennt wirklich bei jedem Darsteller aus welcher gesellschaftlichen Schicht er kommt und wenn Anna Hathaway mit Tränen in den Augen ihren Song singt, dann verläuft ihr Make-Up förmlich. Hier werden tatsächlich über die Schminke Emotionen transportiert.

                            “Les Misérables” ist somit auf allen Ebenen ein wirklich toller Film, der von den Leistungen der Darsteller die Krone aufgesetzt bekommt. Nicht nur sind mit Hugh Jackman (Real Steel, Australia), Russel Crowe (Robin Hood, Ein gutes Jahr), Anne Hathaway (Alice im Wunderland, Geliebte Jane), Amanda Seyfried (Briefe an Julia, Mamma Mia!), Sacha Baron Carter (Der Diktator, Borat), Helena Bonham Carter (Dark Shadows, Big Fish) und Eddie Redmayne (My week with Marily, Powder Blue) namhafte Schauspieler auf der Besetzungsliste auch spielen sie allesamt fesselnd. Gerade Anne Hathaway sticht für mich dabei heraus, denn sie schafft es wirklich, dass bei ihrem Schicksal selbst dem gefühlskältesten Filmfan die Tränen in die Augen schießen. Doch mit reinem schauspielern ist in bei “Les Misérables” ja nicht getan, die Darsteller müssen auch noch singen können. Und das können sie. Hugh Jackman und Russel Crowe klingen dabei zwar nicht so rund wie Anne Hathaway und Amanda Seyfried, doch alle Darsteller treffen die Töne und bringen die jeweiligen Emotionen ihrer Songs in ihrem Gesang rüber. Und wenn der Cast “One day more” anstimmt läuft es einem wirklich eiskalt den Rücken runter.

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                              “The Pact” ist meiner Meinung nach ein gelungener Horrorfilm, wenn auch kein Meisterwerk. Die Geschichte rund um die mysteriösen Vorgänge in dem Haus der verstorbenen Mutter ist sicher nicht neu, doch so in Szene gesetzt, dass man sich den Film mit Freude anschaut.

                              Mit seinem ersten Langfilm liefert Regisseur Nicholas McCarthy hier ein Remake seines eigenen Kurzfilms ab und ohne die ein Jahr ältere Vorlage zu kennen, kann ich sagen, dass er schafft sein Werk ohne große Längen auf die Leinwand zu bringen. Erstaunlich ist dabei, dass der Film zwar schon ab 16 Jahren freigeben ist und es dennoch schafft Gänsehaut zu erzeugen. Klar, auch bei “The Pact” kommen die üblichen Jump Scares zum Einsatz, doch darüber hinaus gelingt es McCarthy eine Stimmung zu erzeugen die beim Zuschauer insgesamt für ein unwohles Gefühl sorgt und einen so wirklich in das Geschehen hinein zieht.

                              Einen großen Anteil an dieser Atmosphäre hat dabei neben der Bildkomposition der Ton. Dieser kommt natürlich nur mit einer Surroundanlage richtig zur Geltung, dann allerdings kann man ängstlichere Zuschauer dabei ertappen, wie ihre Blicke durch den Vorführraum schweifen um das unheimliche knarzen zu lokalisieren. “The Pact” ist somit ein guter Beweis dafür, dass Ton ein wirklich wichtiges Mittel für das Medium Film ist und stark dazu beiträgt, wie ein Film wirkt.

                              Natürlich darf ein Blick auf die Darsteller nicht fehlen. Aus meiner Sicht ist es so, dass mir aus dem Cast nur Casper Van Dien etwas gesagt hat. Ihn kennen Filmfans unter anderem aus “Starship Troopers”, er spielt in “The Pact” allerdings nicht herausragend, aber durchweg solide. Das gleiche Prädikat verleihe ich auch der restliches Besetzung. Keiner der anderen Darsteller ragt wirklich heraus, doch allesamt spielen die Schauspieler ihre Rollen so, dass man ihnen ihre jeweilige Rolle abkauft. Keiner fällt negativ auf indem er besonders schlecht oder übertrieben spielt und so ist die Besetzung ein weiteres Puzzleteil für einen gelungen Film.

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                                Wer bei “Monsters” einen klassischen Alienfilm erwartet wird ganz schnell enttäuscht sein vom Film. Zwar bietet die spektakuläre Eröffnungssequenz einen tollen Blick auf die außerirdische Bedrohung und auch im weiteren Verlauf des Films kann man immer mal wieder einen Blick auf die Aliens erhaschen, der Kerns des Films sind sie aber nicht.

                                Vielmehr ist “Monsters” ein Film über eine Reise ins Ungewisse, der mit der Angst vor einer Bedrohung spielt, die zugleich bekannt und unbekannt ist. Und genau da liegt für mich das Problem des Films. Ich als Zuschauer weiß zu schnell was auf die Protagonisten zukommt und so wirklich will man nicht mit den beiden Hauptdarstellern mitfiebern.

                                Scott McNairy (Argo, Frank) und Sam Whitney Able (All the boys love Mandy Lane, Mercy) agieren dabei noch nicht einmal schlecht, aber Regisseur Edwards hat die beiden Charaktere für meinen Geschmack etwas zu blass angelegt, so dass zumindest mir Ihr Schicksal reichlich egal ist.

                                Doch Edwards hat in einem anderen Bereich gute Arbeit geleistet. Sein Film will ja wie gesagt kein klassischer Alienfilm sein und ist es auch nicht. Stattdessen ist “Monsters” für mich ein Film, der sich kritisch mit der Einwanderungspolitik der USA beschäftigt. Auch in der realen Welt ist Mexiko durch einen großen und schwer bewachten Zaun von den Vereinigten Staaten abgetrennt und auch in der realen Welt bringen Schleuserbanden illegale Einwanderer in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Übertragen heißt dies, dass die Reise von Andrew und Sam die Reise der illegalen Einwanderer darstellt und die Aliens in gewisser Weise die Grenzpolizei sind.

                                Dank dieser politischer Ebene schafft es “Monsters” sich bei mir in der Wertungsskala auch im guten Mittelfeld zu positionieren, das diese Parabel ein aktuelles Thema aufgreift und ein Thema, was so schnell auch sicher nichts an seiner Aktualität verliert. Als Europäer bekommt man von dem täglichen Vorkommnissen an der amerikanisch-mexikanischen Grenze ja nicht wirklich etwas mit, aber der Film ermöglicht es so einen fiktiven Blick auf die Verhältnisse dort zu bekommen ohne mit dem echten Problemen dort konfrontiert zu werden und ohne, dass der Film dem Zuschauer den Spiegel zu direkt vors Gesicht hält.

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                                  über Looper

                                  Wenn es mal wieder ein toller Zeitreisefilm sehen möchte, ist bei “Looper” genau richtig. Regisseur Rian Johnson (Brick, Brothers Bloom) gelingt es die richtige Mischung zwischen Action und Drama zu finden erschafft einen Film der einige Interessante Fragen aufwirft.

                                  Die wichtigste Frage ist natürlich die, ob man fähig ist sein eigenes älteres ich zu töten. In gewisser Weise kommt dies ja einem Selbstmord gleich, wenn auch einem 30 Jahre versetzen Selbstmord. Schön zeigt der Film, dass ein kurzer Moment des Zögerns einem das Leben retten kann. Wie oft sieht man in Filmen bei Selbstmordversuchen, dass ein kurzer Moment des Zögerns den Rettern die Chance gibt den Suizidgefährdeten zu retten! Und genau dieser Moment des Zögerns rettet dem älteren Joe ja in “Looper” ebenfalls das Leben.

                                  Doch abgesehen von der philosophischen Ebene zeigt der Film einige gute Actionsequenzen, von denen “Looper” sein Tempo bezieht. Alleine die erste Flucht von Joe vor seinem jüngeren ich ist wirklich sehenswert und da die Filmfigur Abe eine ganze Armada an Gegnern auf die beiden Joes hetzt kracht es auch später im Film.

                                  Dennoch verliert Johnson nie seine Geschichte aus den Augen, gibt seinen Figuren die Chance sich zu entwickeln und fängt in einigen schönen Dialogszenen sein, wie aus Joe und Joe, die ja eigentlich dieselbe Person sind, Freunde werden.

                                  Joe und Joe sind dabei natürlich auch gut besetzt. Bruce Willis (Stirb langsam, Das fünfte Element) erlebt man eigentlich nie in einer schlechten Rolle und gerade in den Filmen, in denen es ordentlich Action gibt überzeugt Willis eigentlich immer. So eben auch hier, wo man sofort mit dem älteren Joe mitfiebert und froh ist, dass sein jüngeres ich nicht sofort den Abzug gedrückt hat.

                                  Ähnlich verhält es sich mit Joseph Gordon-Levitt (Inception, Premium Rush). Vom ersten Augenblick mag man seine Figur und will mehr über ihn wissen und in dem Moment wo sein älteres ich vor seiner Flinte auftaucht, versteht man sein zögern und stellt sich selbst die Frage ob man zu dem Mord in der Lage wäre. Gordon-Levitt spielt hier wirklich toll und ist eine wirklich gute Wahl für die Rolle. Ich bin mir sicher, dass es nicht jedem Darstelle gelungen wäre, die Figur so zu spielen, dass man von Beginn an mit ihr mitfiebert.

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                                    “Juan of the Dead” ist ein gelungener Film. Kuba ist zwar jetzt nicht das Land, aus dem man einen Zombiefilm erwartet, aber alleine das Regisseur Alejandro Brugués genau dieses Thema wählt, spricht dafür, dass Zombies halt Zuschauer anziehen.

                                    Doch halt! “Juan of the Dead” ist mehr als ein plumper Zombiefilm aus einem Land, aus dem man sonst kaum Filme zu Gesicht bekommt. Vielmehr ist der Film eine Kritik am diktatorischen Regimes eines Landes, dass vor allem für seinen Rum und seine Zigarren bekannt ist. Kritik an einem Land, dass auch gut 50 Jahre nach der großen Revolution immer noch im Clinch mit den vereinigten Staaten liegt. Und wie könnte man Kritik besser verpassen ohne den Machthabern und Systemsympathisanten direkt vor den Kopf zu stoßen als mit einem Zombiefilm, bei dem der Zuschauer in erster Linie Zombies sieht und einem Haufen Kleinkrimineller dabei zuschaut wie sie die Untoten blutig aus dem Weg räumen?

                                    Und tätsächlich funktioniert “Juan of the Dead” auch dann, wenn man diesen politischen Aspekt einmal außen vor lässt. Der Film liefert eben auch ohne Systemkritik ab und ist dann eben “nur” die gelungene Horrorkomödie die viele in ihm sehen. Auch ohne Hintergedanken macht es Spaß Juan und seinen Kumpels dabei zuzuschauen, wie sie aus der Not eine Tugend machen. Wie sie mit immer größer werdenden Zombiehorden kämpfen und wie Genretypisch auch mal ein wenig Blut verspritzt wird. Nicht ganz zufällig klingt der Filmtitel ähnlich wie “Shaun of the dead” und nicht ganz zufällig spielt in beiden Filmen der humoristische Umgang mit einer Zombieapokalypse eine wichtige Rolle.

                                    Provokativ gesprochen könnte man “Juan of the Dead” auch als kubanische “Shaun of the dead” Kopie bezeichnen, doch wie bereits geschrieben ist der Film trotz seiner thematischen nähe ein völlig eigenständiger Film und mehr als ein Abklatsch des Simon Pegg Films.

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                                      Mit “Der Spion, der mich liebte” bekommen Bond-Fans meiner Meinung nach wieder einen gelungen Bond-Film präsentiert und in vielerlei Hinsicht einen der Besten. Allein schon die Eröffnungssequenz zeigt, dass Bond-Filme mittlerweile mehr sind als reine Agentenfilme. So ist die Skiverfolgungsjagt zum Beispiel mit schwungvoller Discomusik unterlegt, ein Stilmittel, das heutzutage in jedem Actionfilm zum Standard gehört. Oder kann sich noch jemand Actionszenen ohne entsprechende Musikuntermalung vorstellen?

                                      Und auch, wenn nach der temporeichen Eröffnungssequenz sich “Der Spion, der mich liebte” erst einmal zu einem klassischen Agentenfilm wandelt, bleibt dieser Bond ganz großes Kino. Gekonnt lässt Lewis Gilbert (Zustände wie im Paradies, Das Sonderkommando) seinen Film wie eine “John Le Carré”-Verfilmung wirken, nur um Bond im nächsten Moment in fast schon träumerischen Bildern auf einem Kamel durch die Wüste reiten zu lassen. Dann wiederrum zaubert Gilbert fast magisch, romantisch kitschige Momente zwischen Bond und Amasova und zelebriert wenige Atemzüge später wieder exzessive Action. Großartig!

                                      Doch nicht nur Gilbert weiß ganz genau was er macht, auch seine Darsteller helfen enorm dabei “Der Spion, der mich liebte” zu dem Bond-Film zu machen der er ist. Roger Moore überzeugt erneut mit seiner amüsanten Art, die wahren Stars des Films sind für mich diesmal allerdings andere. Zum Beispiel Barbara Bach (Ein Mann schlägt zurück, Der Supertyp). Ihr gelingt es vorzüglich Amasova so zu spielen, dass man ihr ihre uneingeschränkte Loyalität zum russischen Geheimdienst genauso glaubt, wie den unerbittlichen Willen den Fall zu lösen. Doch gleichzeitig kauft man ihr ihre Rachegelüste ab und kann gut nachvollziehen, warum James Bond ihrer Meinung nach den Tod verdient hat.

                                      Ein anderer grandioser Darsteller ist Richard Kiel (Skidoo, Zwei ganz verrückte Knastbrüder). Der Beißer ist einfach ein Bösewicht, bei dessen bloßen Anblick man eine Gänsehaut bekommt und der jemand ist, dem man auch dann nicht in einer dunklen Gasse begegnen will, wenn er einem gar nichts tun will und zudem scheint er übermächtig zu sein und unbesiegbar. Doch all dies muss man erst einmal auf die Leinwand transportieren und genau dies gelingt Kiel mit seiner Art den Beißer zu spielen.

                                      Fast schon blass bleibt bei den Schauspielern dagegen Curd Jürgens (Der zweite Frühling, Die verrückten Reichen). Der von Ihm gespielte Superschurke Stromberg bekommt allerdings auch keinen wirklichen Entfaltungsspielraum zugesprochen, doch wird man in seinen Szenen nicht warm mit Stromberg. Wirklich komplexer als Stromberg sind die Schurken in den vorangegangenen Bond-Filmen allerdings auch nicht angelegt und da haben es viele Schauspieler geschafft ihren Figuren mehr Tiefe zu verleihen und so kann es nur an Jürgens liegen, dass Stromberg hinter Gegenspielern wie Blofeld oder Goldfinger zurück bleibt.

                                      Mit dabei sind bei “Der Spion, der mich liebte” natürlich auch wieder Gadgets aus der Fabrik von Q. Das Highlight in diesem Bond-Film ist sicherlich der Lotus, der nicht nur auf der Straße eine gute Figur macht, sondern auch unter Wasser und sicher mit dafür verantwortlich ist, dass die Autos von James Bond in den späteren Filmen immer raffinierte Spezialeinrichtungen spendiert bekommen haben.

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                                        So albern die Geschichte von “Million Dollar Crocodile” auch klingen mag, der Film macht mächtig Spaß. Die abstruse Grundidee des Films wurde mit sehr viel Humor umgesetzt und wenn es ein Film schafft, dass man mit einem Krokodil mitfiebert, muss der Regisseur einfach irgendwas richtig gemacht haben.

                                        Und meiner Meinung hat er eine ganze Menge richtig gemacht. Wie gesagt, wünscht man der Krokodildame nicht den Tod, sondern fiebert sogar mit ihr mit. Stattdessen will man, dass der Geschäftsmann und seine Gehilfen für ihren geplanten Krokodilmord von der Krokodildame Mao bei lebendigen Leib gefressen werden, auch weil die den herzlichen Bald Liu eiskalt belügen.

                                        Interessanter Weise hat mit bei dem ganzen Konstrukt noch nicht einmal gestört, dass die Darsteller doch stark übertrieben agieren. Irgendwie passt das Overacting der mir durch Bank unbekannten Gesichter, perfekt zu dem etwas schrägen Szenario und selbst die unlogischen Handlungen der Figuren habe ich auf Grund der unterhaltsamen und unbeschwerten Art auf die sich der Film präsentiert ausgeblendet. Ich mein, sind wir doch mal ehrlich. Wer trägt seine gesamten Ersparnisse in einer Handtasche mit sich rum?

                                        Ich denke, die Computereffekte sollten auch kurz zur Sprache kommen. Das auch in China sicher nicht mit einem echten 8 Meter langen und 2 Tonnen schweren Krokodil gedreht wird, sollte klar sein und so stammt Krokodildame Mao natürlich aus dem Computer. Auch wenn die Animationen des Krokodils alles andere als perfekt sind und man die Herkunft des Reptils so gut wie in jeder Einstellung erkennen kann, trübt dies den Filmgenuss nur minimal. Man muss, wie ich, natürlich eine gewisse Toleranz gegenüber solch sichtbaren Effekten mitbringen, aber da man bei “Million Dollar Crocodile” merkt, dass hier nicht in Asylum-Manier ein Hollywood Rip Off entstanden ist, sondern eine Tierhorrokomödie mit Herzblut, funktioniert dieses ausblenden ganz gut.

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                                          “Airheads” ist für mich eine Komödie, die ich mir auch mehr als zwanzig Jahre nach ihrem erschienen immer noch anschauen kann. Klar, nicht jeder Witz ist gut gealtert, doch da der Film in erster Linie auf überdrehte Situationskomik und weniger auf popkulturelle Anspielungen setzt, funktioniert der Film auch heute noch. Ja, die infantilen Forderungen der “Airheads” mögen sicher nicht jedermanns Geschmack sein und auch ich muss in der richtigen Stimmung für den Film sein, aber wenn man sich auf eine Komödie einlassen kann, die sich von Beginn an nicht dazu verpflichtet sieht das Niveau hoch anzusiedeln wird mit diesem Film wirklich gut unterhalten. Alleine wie es zur Geiselnahme kommt ist sehr amüsant inszeniert und in einem Hollywood, das immer mehr auf politische Korrektheit setzt, ist der Film in dieser Film heute sicher nicht mehr möglich.

                                          Schön finde ich dabei, dass man gleich drei bekannte Namen in einem ihrer frühen Filme sehen darf. Adam Sandler darf hier so sein, wie er in Deutschland oft gesehen wird, nämlich alberner Komiker.

                                          Brendan Frasier hingegen macht hier genau das, was er auch in seinen späteren Filmen gemacht hat. Er grinst, manchmal etwas dämlich, in die Kamera und hat mit seinem Blick zumindest mich ganz schnell auf seiner Seite.

                                          Die Überraschung ist für mich allerdings Steve Buscemi. Er ist jemand, den man nicht unbedingt als ersten Gedanken mit Komödien in Verbindung bringt, vor allem, da er sich zuletzt in “Boardwalk Empire” von einer völlig anderen Seite gezeigt hat, doch auch ihm gelingt es die Zuschauer mit seiner überdrehten humorvollen Art in den Bann zu sehen.

                                          Kurz gesagt es macht Spaß Pip, Chester und Rex alias Adam Sandler, Brendan Frasier und Steve Buscemi, bei ihrer ungewöhnlichen Geiselnahme zuzuschauen.

                                          “Airheads” sollte man aber auch alleine schon deshalb geschaut haben, weil der unvergessene Chris Farley mitspielt. Der “Saturday Night Live”-Komiker gehört in Deutschland sicher nicht zu den bekanntesten Darstellern, zeigt hier als Officer Wilson allerdings, wie ein lustiger Gegenspieler für die “Airheads”-Chaoten auszusehen hat und ist leider 1997 im Alter von nur 33 Jahren viel zu früh verstorben.

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                                            In meiner Kindheit habe ich mir die Comics des Marsupilamis immer mal wieder aus der Bücherei ausgeliehen, doch der Film kann die positiven Kindheitserinnerungen an das gelbe Fantasiwesen nicht auffrischen.

                                            Leider ist “Auf den Spuren des Marsupilami” nur ein mittelmäßiger Film geworden. Und dies liegt in erster Linie an der Geschichte. Diese fokussiert sich meiner Meinung nach zu sehr auf den Diktator General Pochero und degradiert das Marsupilami fast schon zu einem Nebencharakter. Zwar bekommt das Wesen immer noch eine Menge Screen Time, doch wäre es wünschenswert gewesen die Figur mehr in den Mittelpunkt der Handlung zu rücken.

                                            Doch auch die Darsteller konnten mich nicht komplett überzeugen. Schlecht spielen de Hauptdarsteller zwar nicht, doch gerade Alain Chabt (Noch Tausend Worte, Papa) kommt meiner Ansicht nach nicht sympathisch rüber, so dass einem seine Figur so ziemlich egal ist. Gleiches gilt für Lambert Wilson (5 to 7, The Blind Man) als Diktator Pochero. Er hat allerdings den Vorteil, dass seiner Rolle durch die Liebe zu Celine Dion ein ziemlich schräges Faible verliehen wurde und er später im Film durch dieses Faible die vielleicht lustigste Szene des Films hat.

                                            Ein weiteres kleines Problem, welches aber mit Sicherheit nicht jeden stören wird, ist die CGI des Films. Das Marsupilami entstammt nämlich dem Computer und leider sehen die Animationen des Fantasywesens nicht immer überzeugend aus. So unterirdisch wie in manchem B-Movie ist das Marsupilami glücklicherweise nicht geraden, doch gelingt es den Machern auch nicht das Wesen so zu integrieren, dass man als Zuschauer vergisst, dass man es mit einer Computeranimation zu tun hat, wie es Steven Spielberg zum Beispiel mit seinen Dinosauriern in “Jurassic Park” oder Peter Jackson mit Gollum bei “Herr der Ringe” gelungen ist.

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                                              Für mich ist “The Tournament” eine Perle unter den B-Actionern. Im Minutentakt kracht es in dem Film, wodurch der Zuschauer kaum eine Chance zum Durchatmen hat. Ja, die Story des Films ist mehr als dünn, die einzelnen Kämpfer charakterlich wenig ausgeprägt und philosophische Dialoge sucht man hier auch vergebens.

                                              Doch dafür bittet der Film alles, was Fans reinrassiger Actionfilme die Freudentränen ins Gesicht schießen lässt. Gut choreographierte Kämpfe, durchtrainierte Körper und markige One-Liner bilden das Gerüst für dieses Actionspektakel und mit Ving Rhames (Pulp Fiction, Dawn of the Dead) spielt sogar ein wahrlich bekannter Name. Und er spielt gut! Er verkörpert den Ex-Sieger Joshua Harlow sehr überzeugend und das sowohl in Hinblick auf das eigentliche Acting, als auch in Form seiner körperlichen Leinwandpräsenz. Sein durchtrainierter Körper passt einfach perfekt zu dieser Filmfigur.

                                              Doch nicht nur Rhames überzeugt in dem Film. “The Tournament” lebt natürlich von seinen vielen unterschiedlichen Kämpfern und hier bietet der Film zwar neben Rahmes kaum bekannte Namen, aber dafür einen Haufen Darsteller, die wissen wie man kämpft. So schaffen es die eher unbekannten Gesichter, dass der Film dennoch glaubwürdig bleibt und der Zuschauer sich auf Basis der Kämpfe auch für die Filmfiguren interessiert.

                                              Doch auch wenn der Actionreißer weitestgehend zu überzeugen weiß, gibt es einige Dinge die mir an “The Tournament” nicht gefallen haben. Wie schon zuletzt bei meiner Sichtung von “The Raid”, stört mich auch an “The Tournament”, dass der Film leider sehr repetitiv ist. Action schön und gut, aber nur Action wird halt doch irgendwann langweilig. Gut, dass “The Tournament” keine Überlänge hat, denn so läuft der Abspann bevor man keine Lust mehr auf aggressive Kämpfe hat. Auch stört mich ein wenig, dass die Gewalt oft härter ist als nötig. Platzende Köpfe und abgetrennte Finger braucht ein guter Actionfilm meiner Meinung nach nicht unbedingt und sind aus meiner Sicht in einem Horrorfilm besser aufgehoben.

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                                                Auch wenn sich “Spy Kids” eher an ein junges Publikum richtet, ist “Spy Kids” ein Film, der mir richtig Spaß gemacht hat. Sieht man einmal von der nicht sonderlich komplexen Story ab, liefert Robert Rodriguez nämlich einen Film ab, der nicht nur auf oberflächige Witze und kindgerechte Action setzt, sondern ein Feuerwerk an Anspielungen für jeden Filmfan bietet.

                                                Zum einen hat es Rodriguez geschafft eine ganze Reihe bekannte Gesichter vor die Kamera zu bekommen. Angefangen bei Antonio Banderas (Die Maske des Zorro, Frida) und Bösewicht Alan Cumming (Get Carter, Spice World – Der Film), ziehen sich diese bekannten Gesichter durch den ganzen Film. Unter anderem kann man Teri Hatcher (Desperate Housewives, Der Morgen stirbt nie), Chech Marin (Desperado, Viel Rauch um nichts), Robert Patrick (Terminator 2, 3 Engel für Charlie – Volle Power), Danny Trejo (Zombie Hunter, Fanboys), Richard Linklater (Fast Food Nation, School of Rock) und Mike Judge (Ausgequetscht, Idiocracy) entdecken.

                                                Ebenso ist der Film vollgestopft mit Anspielungen auf andere Filme und TV-Serien. So können die Helferlein des fiesen Fegan Floop als die “Teletubbies” der “Spy Kids” angesehen werden und Machete ist das Äquivalent zu Q aus den “James Bond”-Filmen. Und dies sind nur zwei Beispiele für dieses vielfältig verwendete Stilmittel. Wer sich mehr oder weniger mit Filmen auskennt, entdeckt bei genauen Hinsehen noch einen Haufen weiterer Anspielungen, von denen manche ganz offensichtlich sind, andere doch eher subtil daher kommen und die alle zusammengenommen den Film zu einem Erlebnis machen.

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                                                • 7

                                                  “The Echo” ist ein solider Mysteryfilm. Zwar wird der Film zusätzlich offiziell im Horror- und Dramagenre geführt, doch sind die echten Horrormomente und auch die Dramamomente gering. Zwar bekommt einen Eindruck über den zerrütteten Charakter von Bobby, allerdings stehen aus meiner Sicht die mysteriösen Vorfälle in der Wohnung des Polizisten im Vordergrund des Films.

                                                  Hier gelingt es Regisseur Yam Laranas (Patient X, The Road) den Zuschauer gut im Dunkeln darüber zu lassen, was in der Nachbarwohnung von Bobby nun real stattfindet und was paranormal ist. Wer ist Geist wer ist echt? So rätselt man gerne mit und lässt sich von der Story gefangen nehmen.

                                                  Die Klasse eines “Sixth Sense” erreicht “The Echo” dabei allerdings nicht. So manche Szene ist leider etwas zu steril geraten und schlussendlich fehlt leider der letzte Kniff, die letzte Storywendung um “The Echo” zu einem Highlight zu machen. Aus meiner Sicht ist der Film dennoch durchaus sehenswert, woran auch Hauptdarsteller Jesse Bradford (Eulogy, Happy Endings) einen nicht zu verachtenden Anteil hat. Gerade wie er die Sorgen seiner Figur transportiert, werten den Film auf. Hier fühlt man mit und hier kann man die Sorgen der Figur Bobby Reynolds nachvollziehen.

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                                                  • 4

                                                    Da die beiden Original-“Spy Kids” mittlerweile zu alt geworden sind, brauchte es eine neue Generation “Spy Kids” und diese versucht Regisseur Robert Rodriguez (Planet Terror, Machete) hier einzuführen.

                                                    Allerdings nur mit bedingtem Erfolg. Waren gerade die ersten beiden “Spy Kids”-Filme ein Feuerwerk der verrückten Ideen und gespickt mit tollen Gags und kindgerechter Action wirkt bei “Spy Kids – Alle Zeit der Welt” alles wie ein billiger Aufguss. Dem Film fehlt es an spannenden neuen Ideen und leider fehlt es dem Film auch an sympathischen Darstellern. Jessica Alba (The Eye, Der Love Guru) überzeugt dabei nicht als Stiefmutter und Superspionin und auch die beiden neuen “Spy Kids” schaffen es nicht, dass man sie ins Herz schließt und man mit ihnen mitfiebern möchte.

                                                    Da tut es fast schon gut, dass “Spy Kids – Alle Zeit der Welt” auch einige bekannte und liebgewonnene Charaktere zeigt. So haben sowohl die beiden ursprünglichen “Spy Kids” Carmen und Juni Cortez einen Auftritt, aber auch Danny Trejo (Machete, Machete Kills) kehrt in seiner Rolle als Machete zurück. Diese Auftritte retten den Film allerdings nicht wirklich und können mehr als Fanservice gesehen werden.

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