Herr Beutel - Kommentare
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Alle Kommentare von Herr Beutel
Reis. China.
Yayaying,
Yayaydong,
Yayasexytime all night long!
Hey, es gab sogar mal eine Zeit, da war MEET THE SPARTANS wochenlang an der Spitze der Kinocharts ...
Neues aus der Serie: "James Beutel oder wie ich lernte, Geheimagent zu werden."
Es ist irgendwann 1999, kurz vor 20.15 Uhr. Ein 12 jähriger Bub sitzt gespannt vor dem Röhrenfernseher und starrt auf den Sender seiner abendlichen Unerhaltung: Super RTL. Gleich geht es los. Die Zähne sind bereits geputzt, der Pyjama an – denn wenn die Folge um 20.45 vorbei ist, ist Schlafenszeit angesagt. Hier schon das Novum: eine Zeichentrickserie, die um 20:15 Uhr beginnt – Woah! Dann geht es los. Ein Blitz hellt eine Silhouette in kurzes Licht. Das kantige, markante Gesicht eines Mann schaut in die Kamera. Ein erneuter Blitz. Der Kopf dreht sich und wird wieder schwarz. Danach ein Kameraschwenk über Augen, die mich skeptisch betrachten. Dann sieht man ihn im Seitenprofil, wie er ein einem großen, schwarzen „B“ vorbei läuft und seine Jacke auszieht. Eine dunkle Gestalt mit grünem Monokel stiert mich plötzlich an. Sie hat unseren Helden im Visier.
Die orchestrale Musik verstärkt sich just in dem Moment, als sich unser Held in Pose wirft und das Bild gefahrvoll rot wird. Dann – ein Mann in schwarzem Anzug und mit gelber Haut blickt finster über das Geschehen. Ein Amulett kreist, bis unser Held durch das schwarze Bild bricht und fallenden Sägeblättern ausweicht, sich eine Liane schnappt und einer Explosion entkommt. Es taucht ein gigantischer Roboter auf, gefolgt von einem Dinosaurier im Regen. Der Held und das mächtige Tier stehen sich argwöhnisch gegenüber, eher auf einem Schwert im Mondlicht ordentlich Tritte ausgeteilt werden. Er springt herunter, Bösewichte tauchen auf. Unser Held fällt, während Freund und Feind eingeblendet werden. Dann landen seine Füße effektvoll im Wasser, während der Score sich ein letztes Mal aufbäumt. Ein „Bob“ zuckt unter Blitzen auf den Bildschirm, danach ein „Morane“, ebenfalls unter Blitzen. Bob Morane strahlt mir entgegen. Puh! Ich bin geflasht. Das war gerade mal das Intro! Das Intro zu meiner absoluten Lieblingsserie inklusive dickem Nostalgiebonus.
Doch hebt Nostalgie Schwächen einer Serie auf? Wie kann ich mich erdreisten, eine Zeichentrickserie aus Frankreich aus dem Jahr 1999 auf so ein hohes Podest zu heben, das selbst heutige Serien überragt – zumal BOB MORANE sowieso fast keine Sau kennt? Gute Frage, ich weiß es nicht. Eher gesagt, ich weiss es nicht genau. Vielleicht liegt es daran, dass ich es mit 12 Jahren noch nicht gewohnt war eine so „erwachsene“ Serie zu schauen, die ihrer Zeit weit voraus war. Der markante Zeichenstil war eine gekonnte Gegenbewegung zu den sonst extrem rund gezeichneten Figuren, die im üblichen Programm zu sehen waren. Die Charaktere waren das erste Mal keine überzeichneten Trickfiguren, sondern wirkten „real“. Sie waren verletzlich, angreifbar, menschlich. Sie machten Scherze, kämpften um ihr Überleben und konnten sterben. Das war neu. Das war anders. Das war aufregend. Aber fangen wir doch von vorne an:
Und auch jetzt, da ich hier sitze, treibt mir die Introsequenz die Gänsehaut auf den Rücken. Ich bin wieder 12, sitze in meinem Kinderbett und fiebere mit dem „Commander“ mit, der gegen gefährliche Widersacher antreten muss. Keine 08/15 Kriminelle, wie man sie sonst aus den damaligen Serien kennt. Ming, der gelbe Schatten, ist einer der Antagonisten. Ein hochintelligenter Soziopath, ein würdiger Gegenspieler durch und durch, der die Welt in‘s Chaos stürzen will – und doch ist er nicht so einfach zu verstehen. Denn dieser Bösewicht hat Schwächen. Er ist verletzlich. Er hat eine Nichte, die er über alles liebt. Er verdankt unserem Helden sein Leben und kann ihn daher nicht ohne Weiteres aus dem Weg räumen. Hoppla – was ist das? Der erste Kontakt mit Figuren, die nicht nur schwarz-weiß gezeichnet sind? Korrekt. Auch sonst widerspricht diese Serie den damaligen Konventionen üblichen Kinderfernsehens. Zum Beispiel bei der Gewalt: Ming verliert im Laufe der Serie seine Hand, die ihm abgetrennt wird – unblutig zwar, aber man sieht dennoch fast alles. Dazu wird geballert, gekämpft und in die Luft gejagt, dass die Expandables nur mit den Ohren schlackern können. Natürlich alles mehr oder minder kinderfreundlich verpackt, aber trotzdem für die Zeit unfassbar detailliert. Auch die Geschichten verlaufen nicht nach bekannten Mustern. Da geht es um Atom-Terror, Strahlen-Angriffe (Dr. Xathan!), Manipulation durch Medien, Halluzinogene, Paralleluniversen oder gar ein Zeit-Paradoxon, das dazu führt, dass eine Episode fast durchgängig in abstraktem Schwarz/Weiss gehalten ist, bis nicht nur die Figuren, sondern auch ich den Überblick über Fiktion und Realität verliere. Durch die Figur der mysteriösen Ylang Ylang kommt sogar so etwas wie eine Prise Erotik in‘s Spiel, indem sie Bob mit ihrer leicht verführerischen Ausstrahlung mehr als nur einmal den Kopf verdreht.
Da man die Serie dank gewisser Videoportale komplett anschauen kann, merk ich jetzt viele Jahre später natürlich, dass hier und da Themen nur angeschnitten werden und Potential nicht immer genutzt wird. Aber damals waren Serien eben in diesem Format auf 20 Minuten beschränkt, da konnte nicht so sehr in die Tiefe gegangen werden, wie man das vielleicht hätte machen können und müssen, wie es heute der Fall ist. Es ändert aber dennoch nichts daran, dass Bob Morane meine erste, große Serienliebe war, die mich auch heute noch begeistert. Schade, dass nach 1 Staffel bzw. 26 Folgen Schluss war. Dennoch wertschätze ich sie immens. Sie hat mir gezeigt, dass das Böse nicht immer eindimensional, dass Gewalt nicht immer blutig und dass Geschichten nicht immer linear sei müssen. Bob Morane hat Maßstäbe gesetzt. Maßstäbe, die aus heutiger Sicht vielleicht nur noch ein müdes Lächeln wert sind, die aber Anno 1999 dafür gesorgt haben, dass ein kleiner Junge für einen Moment in einer Welt gefangen war, in der ein Mann mit seinen Freunden gegen Mächte antreten musste, die damalige Serienkonventionen weit hinter sich gelassen haben und gezeigt hat, dass Zeichentrickserien verdammt explosiv, spannend, vielschichtig und faszinierend zugleich sein können. So lernte der kleine Jung auch das erste Mal, tiefer in dieses Medium einzudringen. Ich werde jetzt mal wieder in meine Kindheit abtauchen … Commander, los geht‘s! Der gelbe Schatten wartet auf uns …
"In the brain and not the chest. Head shots are the very best."
Gerade die Zweitsichtung hinter mir und deutlich stärker als beim ersten Mal. Ein exzellent herrlicher und selbstironisch spielender Cast gibt hier die Vorstadt-Idylle in der Endzeit-Welt. Carrie-Anne Moss als Mutter mit dem Prestige-Wahn hat sichtlich Spaß daran, mal ohne Bullet-Time und Auserwählten an der Seite spielen zu dürfen, während Kesun Loder einen der wenigen Kinderdarsteller gibt, der tatsächlich Sympathien weckt und nicht nervt. Stilles Highlight ist Billy Connolly als titelgebender Fido, der nur via Grunzen und Körperhaltung kommuniziert und den wohl sympathischsten Untoten seit Ed aus SHAUN OF THE DEAD mimt.
Das größtes Manko kann man hier bei fast allen negativen Kommentaren herauslesen, denn FIDO ist trotz der Zombiethematik kein Gore-Fest oder gar ein Survival-Trip, sondern vielmehr eine dreckige, kleine Satire. Unter all den bunten Farben und der perfekten Fassade steckt herrliche Kritik am Prestigesystem moderner Gesellschaften und den Idealismus eines perfekten Lächelns bzw. dem Auftritt in der Öffentlichkeit: "Es geht nicht um Gefühle, sondern darum, am Leben zu sein". Kurz gesagt ist es das Konzept von Romero in familienfreundlicher Umgebung, mit dem Zuschauer in der Pflicht, selbst auf die Aussage des Films zu kommen - was sichtlich viele Überfordert. So bleibt ein mehr als "sehenswert"er Genre-Beitrag von Andrew Currie. Ich hoffe, von dem guten Mann kommt noch mehr von dieser Art, auch wenn ich das nach der Ausbeute (8 Mio $ Kosten / knapp 2 Mio. Einspiel weltweit) bezweifle. Schade drum.
"Is that blood on your zombie?"
"May the force be with us all."
Endlich hat Lucas es geschafft, mit EPISODE III ein einigermaßen versöhnliches Finale für das Universum zu erschaffen, welches er mit EPISODE I + II fast beinahe selbst demontiert hatte. Der quietschbunte, gepaart mit schlechten CGI-Aufnahmen und einem fast schon videospielesken Look aus EPISODE I wurde dezent reduziert, die Zeichen der Zeit nagen weitaus weniger an der Technik und alles wirkt etwas "dreckiger" und "kantiger", was sich gut in den ernsteren Grundtenor eingliedert. Jar-Jar Binks ist bis auf kurze Aufnahmen komplett verschwunden, während Hayden Christensen wohl endlich sowas wie Schauspielunterricht bekommen hat, wirkt er reifer, wenngleich auch nach wie vor fehlbesetzt. Immerhin nimmt man seine Figur des gebrochenen und verwirrten Padawan ernster, als diesen peinlichen Auftritt in EPISODE II. An den Dialogen hat sich im Gegensatz kaum etwas verändert, wirken sie immer noch wie aus der Hand eines Drittklässlers.
Zumindest schafft es Lucas, die Kamera mal etwas ruhiger zu halten und einige wirklich gelungene Panorama-Aufnahmen zu kreieren, die untermalt vom gewohnt großartigen Score ein fast schon heimisches Gefühl vermitteln, das man in den Vorgängern schmerzlichst vermisst hat. Schade, dass er dennoch Yoda erneut den Flummi spielen lässt und auch bei den wenigen Schlachten wieder immens in der CGI-Kiste kramt. Einzig General Grievous ist ein Antagonist, der trotz CGI-Herkunft einige gelungene Momente aufweisen kann. Zudem bekommt man nun endlich einen Showdown geboten, der seiner Bezeichnung würdig ist, während die letzten Minuten eine perfekte Brücke zu EPISODE IV - VI schlagen.
Zwar ist EPISODE III nach wie vor für STAR WARS Verhältnisse meilenweit von den alten Teilen entfernt, ist aber als SciFi-Opera ein "sehenswert"er Genrebeitrag und ein versöhnlicher Abschluss für alle, denen bei EPISODE I + II das Herz blutend auf den Boden gefallen ist. Lucas hat zumindest die Schwächen soweit beseitigt, dass man sich nur noch über die fehlenden Seele des Titels ärgert und nicht mehr über den gesamten Rest drumrum.
"Crush them! Make them suffer!"
"It's Godzilla, King Kong and Frankenstein all in one."
Viele hier schreiben, der Film sei sehr nüchtern. Das stimmt. Ich würde sogar noch etwas weiter gehen und ihn als sehr oberflächlichen Genrebeitrag zur Viren-Thematik bezeichnen. Sonderbergh will CONTAGION neutral inszenieren und das ist auch das größte Problem an dem Film. Er will auf eine aktuelle, wahre Problematik eingehen, nimmt sich aber gefühlt ständig zurück, um keine panische Reaktionen zu fördern. Er will das Szenario nicht auf "US-Only" beschränken, sondern auf die ganze Welt, bindet die weltweite Problematik aber nur rudimentär in das Skript ein. Er möchte zeigen, dass nicht nur eine Familie von der Problematik betroffen ist, sondern Menschen wie du und ich, aber tangiert die Figuren so oberflächlich, dass die Schicksale nicht wirklich interessieren. Hinzu gesellen sich Elemente von Anarchie und Paranoia, die genau so schnell auftauchen, wie sie verschwinden. Auch will er vermeiden, eine "Partei" zu bevorzugen, damit man nicht denkt, dass die CDC oder die Pharmakonzerne die Helden sind, verzettelt sich aber mit Jude Law als skeptischen Blogger, der mehr nervt, als Sympathien zu ernten.
Neben Jude Law gesellt sich das Who-is-Who der ersten Garde Hollywoods und ständig denkt man "Oh, der!" oder "Ach ne, die auch?", wobei man sich immer wieder fragt, ob so viel wirklich nötig war, werden doch fast ausnahmslos alle als reine Abziehbildchen verheizt. CONTAGION ist ein "ganz gut"er Film geworden, der die Gefahr von Globalisierung und Kontakt mit Menschen zeigt, ohne dabei panisch oder hektisch zu werden. Etwas mehr Tiefgang hätte diesem Protokoll an Film aber dennoch gut getan.
"Blogging is not writing. It's just graffiti with punctuation."
"Your clones are very impressive. You must be very proud."
Naja, stolz kann man in diesem Film eigentlich kaum sein, musste ich doch von meiner alten Wertung glatte zwei Punkte abziehen. Ich dachte ja, dass Jake Lloyd schon eine suboptimale Besetzung für Anakin in EPISODE I war, aber wer hier für das Casting von Hayden Christensen verantwortlich war, gehört eigentlich gefoltert. Die Liebesgeschichte, die trotz ihrer geschichtlichen Notwendigkeit zwar unvermeidbar, aber unfassbar nervig und kitschig gestreckt wurde, fällt komplett mit Christensens miserablem Mimenspiel. Da kann auch die stets attraktive und körperbetonte Portman nichts ändern. Wenn man bedenkt, dass auch DiCaprio für die Rolle des Skywalker im Gespräch war ...
McGregor hat in EPISODE I scheinbar nicht nur seinen Mentor, sondern auch die Lust zum Spielen verloren und wirkt hier hoffnungslos unterfordert und selten richtig bei der Sache, was auch auf den restlichen Cast zutrifft. Das schmerzt besonders bei Herrn Lee, der so unmotiviert und lustlos seinen Count Dooku spielt, dass nur der Fakt, dass er alle Stunts selbst machte, einigermaßen zu begeistern weiß. Ganz doof wird es, wenn Yoda wie ein grüner Flummi durch die Gegend hüpft und den Showdown damit in's lächerliche zieht.
Trotzdem kann EPISODE II langsam etwas fahrt in die bisher schnarchige "neue Generation" der STAR WARS Filme bringen und zwar dann, wenn nicht geschmust, geblubbert oder geknutscht, sondern endlich mal mit dem Lichtschwert gefummelt wird. Zwar ist der gigantische Klon-Showdown eigentlich fast schon peinlich überzogener Videospielfetischismus, ist aber in Betracht der sonstigen Ereignisse und des überbordenden CGI-Wahnsinns, der die Welt im Gegensatz zu den "alten" Filmen unnahbar und seltsam steril macht, zumindest ein gelungener Appetithappen, was einen letzten Endes auch wieder nur einen "geht so" Eindruck hinterlässt und immer mehr die Frage aufwirft, wem Lucas hier einen gefallen getan hat, außer seinem eigenen Geldbeutel.
"Christensen eine Fehlbesetzung ist. Schlechtes Licht auf uns alle er wirft. Unsympathischer Vollpfosten, er ist." - Yoda
"I can't explain what happened."
Das kann ich auch nicht wirklich. Kaum zu glauben, dass es jetzt schon wieder fast 14 Jahre her ist, dass EPISODE 1 die Original-Trilogie um die Vorgeschichte erweitern wollte. Wenn man dann jedoch die ersten Minuten sieht, erkennt man das Alter deutlich: Da Lucas unbedingt auf Modelle verzichten und alles digital erschaffen wollte, wirken die ersten CGI-Szenen wie aus einem alten Videospiel und weckt Erinnerungen an COMMAND & CONQUER und die (damals noch mit echten Menschen gedrehten) Zwischensequenzen mit Trash-Faktor. Wenn dann noch Nervsack Jar-Jar Bings auftritt, wirkt alles so unfassbar mies, dass ich wirklich unfreiwillig lachen musste. Auch der Sprachgebrauch von "Krass" und "Verschärft" wirkt fürchterlich unpassend. So sehr, dass Jake Lloyd als Anakin Skywalker gar nicht mehr so nervig erscheint, wie ich das in Erinnerung hatte - auch wenn es nach wie vor merkwürdig anmutet, was Lucas aus der Love-Story von der jetzt schon fast erwachsenen Padme und dem frisch geschlüpften Anakin gemacht hat. In Erinnerung hatte ich allerdings noch Yoda als Puppe und nicht als CGI-Hampelmann wie jetzt im BluRay-Release.
Ich wusste ja noch, dass EPISODE 1 recht schwach war, aber jetzt, nach der jeder weiteren Sichtung wird mir erst richtig bewusst, WIE schwach der Teil ist. Zwar sind auf der Habenseite eine nette und spannende Story, sowie ein überwiegend exzellenter Cast zu verbuchen, aber ansonsten fehlt vor allem das Herz: Alles wirkt künstlich, redundant und austauschbar. Die Figuren sind einem egal und man hangelt sich von Lichtschwertduell zu Lichtschwertduell, bei denen noch der Geist der alten Teile aufblitzt. Darth Maul ist ansich ein gelungener Gegenspieler und der Showdown macht Laune. Dazwischen enttäuschen vor allem die großen Schlachten, die technisch gesehen ziemlich fad und inhaltlich ziemlich generisch wirken und wie der Film einfach "uninteressant" sind. Es ist kein schlechter Film per se, aber ein schlechter STAR WARS im Gesamtkontext.
"You were banished because you were clumsy?"
"This gonna be good!"
Hach - handgezeichnet, 2D, viel Schnulz und haufenweise sinnentleertes Geträller, dazu eindeutige Charakterzeichnungen von Gut und Böse. Die Figuren sind haufenweise an Charaktere aus vergangenen Klassikern angelehnt, wie z.B. der Facilier immer wieder an Jafar erinnert. Dazu liebevolle Charaktere, ein teilweise sogar ernster Grundtenor aber haufenweise Reminiszensen an vergangene Tage, als Disney noch der Primus war. Story und Verlauf sind dabei nicht überraschend, sondern vielmehr vorhersehbar; das tut der Sache aber keinen Abbruch - im Gegenteil. Dank vertrauter Elemente kann man sich einen "sehenswert"en, klassischen Disney-Film anschauen, der über seine gesamte Laufzeit einwandfrei, wenngleich auch höhepunktslos unterhalten kann und vor political correctness nur so trieft. Trotzdem ein Schmaus für Augen und Ohren. Gerne mehr davon in gesunden Zeitabständen.
"You sure this is the right blind voodoo lady who lives in the boat in the tree in the bayou?"
"Du weißt, was man über Mädels mit roten Haaren sagt? Wenn's immer feucht im Keller ist, gibt's irgendwann Rost auf'm Dach." - Bob Marley
Irgendwie nicht der beste Film von Pixar. Zu langweilig ist der Plot, zu nervig seine Hauptfigur, zu redundant die Handlung. Der Beginn ist solide, was dann folgt ist allerdings weder großartig fesselnd oder spannend. So wie Merida sich die meiste Zeit gelangweilt in ihren Stuhl drückt, so fühlte ich mich, da ich dem Treiben auf dem Schirm nicht unbedingt gewillt war, zu folgen. Ich war enttäuscht, dass es kaum nennenswerte - vor allem einprägsame - Sidekicks gab, was dem Film merklich den Spaßfaktor raubte. Erst gegen Ende, wenn es zum Showdown kommt und man sich nicht mehr auf den Knuddelfaktor der Bärenmama verlässt, sondern sich endlich auf die Hauptfigur fokussiert und diese nicht nur als nerviges, überhebliches Weibstück präsentiert wird, kommt sowas wie Sympathie und Mitfiebern auf.
Handwerklich gibt's natürlich wenig zu meckern, auch wenn die fast schon porzellanähnlichen Charakterzeichnungen sicher etwas gewöhnungsbedürftig sind. Dafür gibt es einen tollen Score und großartige Bilder, die aber nur selten die genannten Schwächen aufwiegen. Es bleibt ein "ganz gut"er Streifen, der aber nicht unbedingt mehrmals angeschaut werden muss.
"I want my freedom!"
PROJECT X in einer "Besten Filme" Liste. Kein Wunder, dass BAUER SUCHT FRAU so erfolgreich ist.
"Did you shove a man's head up another man's ass?"
HANCOCK erinnert an einen Besuch im thailändischen Rotlichtviertel: Vor sich hat man eine bildhübsche, interessante und attraktive Schönheit, die zumindest auf den ersten Blick vollkommen mit einzigartigem Charme und betörender Individualität bezirzen kann. Also lässt man sich darauf ein und beim ersten Anfassen, Küssen und streicheln fühlt sich das auch gut an. Doch dann, wenn es zum Klimax kommt, stellt man fest, dass hier extrem viel Potential verpufft, weil die Dame beim Ausziehen leider zwei Eier und eine Nudel zwischen den Beinen baumeln hat.
Will sagen: HANCOCK beginnt wirklich vielversprechend. Ein versoffener, abgefuckter Antiheld, der weniger hält, als er verspricht. Entziehungstherapie, Greenpeace-Ficker und Anti-Aggressionstraining. Ja, daraus hätte wirklich eine perfekte Persiflage auf alle Superhelden werden können, der quasi seiner (Marvel)Zeit weit voraus war. Leider gingen nach der Hälfte der Laufzeit den Autoren die Ideen aus, weshalb man dann leider auf altbewährte Schemata zurückgreift, die aus dem eigentlich ganz netten Grundgedanken zweier unvereinbarer Helden eine 08/15 Schnolze macht, die von einem faden Showdown und unnötiger Effekthascherei untermauert wird. Schade um die gute Idee, dennoch ein "ganz gut"er Grundgedanke.
"Call me an asshole one more time."
Passt perfekt in eine Zeit, in der Formate wie BAUER SUCHT FRAU Einschaltquoten von knapp 23% erreichen. Darwin, wann schlägst du zu?
Platz 1 hat es definitiv verdient. Ansonsten gibt's hier ein wunderschönes Statement dazu:
http://theoatmeal.com/comics/game_of_thrones
... und wo ist TRANSFORMERS?
"So that's it, huh?"
Joa, geht doch. Die 08/15 Story hat nie großartig Platz zur Entfaltung, denn im Gegensatz zum ersten Teil steht hier definitiv das Tanzen im Vordergrund, was dem Film durchaus gut tut, zumal er auch noch attraktiv besetzt ist. Der Soundtrack kann darüber hinaus auch den Couchpotatoe zum mitwippen bewegen. Natürlich an sich kein sonderlich aufregender Film, aber als Tanzfilm durchaus existenzberechtigt und "ganz gut". Kann man sich mal antun und macht sogar tatsächlich ein wenig Lust auf die anderen Teile.
"Good Morning Sunshine!"
"Catch me!"
Ein Tanzfilm, in dem fast nicht getanzt wird und bei dem statt dessen Wert auf eine vorhersehbare und zig tausend mal durchgekaute Love-Drama-Story gelegt wird. Trotz einem ganz angenehmen Soundtrack und netten Damen ein eher "schwach"es Filmchen.
"Do I look like I own tights?"
Rosamund Mary Elizabeth Pike, Mary Elizabeth Winstead ... entweder alle bildschönen Frauen tragen ein "Mary Elizabeth" im Namen, oder ich hab einfach eine unerklärliche Schwäche für diese Kombination.
"Knock-knock."
Was man nicht alles von PREDATOR lernen kann, z.B. dass man bei einer Geiselbefreiung erstmal alle Hütten in die Luft sprengen muss, um sich danach zu wundern, dass die Geiseln tot sind. Aber hey, der Tirnan, der darf das und deshalb ist PREDATOR trotz seiner dümmlichen Dramaturgie und strunzdoofen Story so unfassbar unterhaltsam, dass es schmerzt. Wenn ein Haufen Muskelberge Minuten damit verbringt, mit schwerem Geschütz den halben Urwald zu roden, kann Mann sich das Grinsen nur schwer verkneifen. Dazu gibt's ordentliche Härte und einen angenehmen Body-Count. Political Correctness ist genau so fehl am Platz, wie schauspielerische Finesse. PREDATOR ist unfassbar "sehenswert"er Stumpfsinn. Es ist beachtlich, dass Tiernan aus fast an einer Hand abzählbaren Dialogen im Prinzip fast nur legendäre One-Liner zaubert.
"Get to the Chopper!"
Guter Mann, gute Filme, alles Gute zum Geburtstag, Ralph! :)
Ach, joa. Malcolm D. Lee hat mit UNDERCOVER BROTHER eigentlich eine ziemlich sehenswerte Nummer abgeliefert. Trailer geht in Ordnung, ist halt SCARY MOVIE. Ist mir immer noch lieber als alles von Friedberg und Seltzer. Schau' ich jetzt nicht im Kino, reiht sich aber in die anderen Scary Movie -Filme, die ich zu Hause hab. Ich habe auch die stille Hoffnung, dass sie nicht das Beste schon im Trailer verpulvert haben wie beim letzten Mal. :>
"Yeah, this isn't going well!"
Es gibt da so ne schöne Szene in TRANSFORMERS, in der ein dicker Junge mit wackeliger Handykamera auf ein Feuer zurennt und brüllt "Das ist das coolste was ich je gesehen hab. Überall Explosionen. Das ist locker 1000 mal cooler als Armageddon, das schwöre ich!" Das fasst den Film auch sehr gut zusammen. Nur, dass dem Jungen nicht in jeder Einstellung die Sonne aus dem Hintern scheint und es alles, aber nicht cool ist.
Dabei ist der Anfang sogar vielversprechend, auch wenn die "Story" mehr oder minder nur unwichtiges Beiwerk ist. Aber dennoch. Die ersten Szenen zünden, die Charaktere werden sehr schön eingeführt und man kann sich langsam aber sicher vom Film in den Bann ziehen lassen. Das ganz findet dann seinen Höhepunkt, als sich Bumblebee das erste mal zum Kampf transformiert, um Sam vor einem von den Bad Guys, den Decepticons, zu beschützen. Das ganze wird phänomenal und optisch kolossal in Szene gesetzt. Die Transformierung strotz vor Details, noch während der Verwandlung gehen beide Kontrahenten in eine Flugrolle über und schenken sich nichts. Natürlich darf die passende Zeitlupe nicht fehlen. Ein brutaler Kampf zwischen zwei Metalheads. Großartig!
Doch ab dann nimmt der Film irgendwie eine Wende und tröpfelt nur noch lustlos vor sich hin. Der immer öfter auftauchende Frenzy, ein Mini-Decepticon, fängt einfach tierisch an zu nerven, der Hacker-Subplot zieht den Film unnötig in die Länge und die Erklärung, was Sams Urgroßvater mit dem Würfel zu tun hat, ist einfach schnarchig. Da wurde aus Versehen Megatron, der Obermacker der Decepticons, durch leichtes Streicheln seiner Hand kurzzeitig aus seinem Eisschlaf in der Arktis geweckt, um kurz darauf, punktgenau, in die Brille des Urgroßonkels die Koordinaten des Würfels zu brennen. Und diese Brille, die das Überleben und die Macht der Autobots und Desepticons sichern soll, befindet sich nun zufällig in Sams Besitzt... alles klar soweit? Gut.
Richtig nervig ist mal wieder das CGI-Gewichse©, welches Bay abzieht. Nach der zehnten Transformierung ist es einfach nicht mehr toll, das Spektakel in Zeitlupe zu sehen. Vor allem nicht, wenn die Action daraufhin zu kurz kommt. Jedesmal wenn gekämpft wird, wird kurz in Zeitlupe die Transformierung bis ins kleinste Detail gezeigt, dann fallen einige Schüsse, Raketen fliegen ... und dann endet die Zeitlupe und die Kamera wackelt scheinbar unkontrolliert durch das Schlachtfeld, womit wir wieder bei dem dicken Jungen vom Anfang wären. Von den Robotern sieht man im Prinzip nicht mehr, als Metall was sich scheinbar bekämpft. Wer genau was wie macht, erkennt man nicht. Die Schnitte sind viel zu schnell, man bekommt von dem eigentlichen Kampf so gesehen relativ wenig mit.
Womit der Film allerdings wirklich den Vogel abschießt, ist die unübersehbare Militärpropaganda. Ich hab ja nichts dagegen, wenn das Militär der Held ist. Ich hab nichts gegen Einzelkämpfer oder heroische Sprüche. Aber wenn jedes Auftreten von Militär mit Zeitlupe und tiefstehender Sonne untermalt wird und dazu Sprüche fallen wie "Hör auf zu heulen, Junge! Du bist jetzt Soldat!", vergeht mir echt jegliche Lust. Die übertriebene Glorifizierung von Militarismus ist grauenhaft. Vor allem, da im Abspann so ziemlich jeder US-Militärorganisation gedankt wird, die während des Films einen Furz beigesteuert hat.
Ich will wirklich nicht auf der Story rumreiten. Mir ist sie ziemlich egal. Selbst die Erklärung, warum hochentwickelte Roboter die Form von Autos annehmen, ist mir theoretisch Jacke wie Hose. Als Kind hat mich das auch nicht gejuckt. Aber ich erwarte von einem selbsternannten Action-Blockbuster eben genau das: Action. Leider beschränkt sich diese eben immer auf das gleiche Schema: "Zeitlupe, Transformierung, verwackelte Kamera, Zeitlupe, Militär, tief stehende Sonne, Zeitlupe, ....", alles untermalt von einem vor Pathos triefenden, stets unpassenden Soundtrack und schnarchigen Synchrostimmen.
Aus Transformers hätte man wirklich viel machen können. Die ersten 20 Minuten zeigen, wie das Ganze hätte sein können - brilliante Optik, Action und Witz, alles fein abgestimmt in einer guten, ausgeglichenen, selbstironischen Balance. Was im End-Effekt aber herauskommt ist eine militärglorifizierende, optisch absolut hoffnungslos überladene, "ärgerlich"e und storyschwache Pseudo-Action-Blockbuster-Effektmasturbation ohne jeglichen Anspruch oder Unterhaltungsfaktor - dafür aber mit "pinkelnden" Robotern.
"Aaaarrrggh!"
Ich werd' ihn primär wegen dem Fels-Mann sehen, obwohl der Trailer ziemlich ernüchternd wirkt.
Ich mag dich ja eigentlich Sophie, aber das ist leider mal wieder ein Artikel zum an den Kopf fassen, der gefühlt die SWAG- und YOLO-Generation auf das Podium der Nahrungskettenspitze hebt - oder ich bin wirklich zu doof für modernen Feminismus.
"Oft wird auch heute noch den Frauen eher als den Männern die Schuld für das Scheitern einer Ehe in die Schuhe geschoben. Der Seitensprung einer Frau jedenfalls gilt als unverzeihlich [ ...] Frauen mit wechselnden Sexualpartnern sind Schlampen, umtriebige Männer sind Helden."
Ja, wie du schon sagst: "Oft [...] eher [...]". Das ist mittlerweile +/- ausgeglichen. Ich lese viel öfter was von "Boytoys" und "Diese Stars halten sich jüngere Lover" als "XY verlässt seine Frau, weil sie alles verbacken hat". Ansonsten: Wann warst du das letzte mal "draußen"? :/ Schau mal auf die aktuelle Generation 15 und aufwärts. Da wir hier in der Firma viele Praktikanten/ -innen haben und durch den Bruder meiner Freundin ich auch mit der Altersgruppe zu tun habe kann ich sagen: Quatsch. Da säuft die heranwachsende "feministische Elite" die Jungs unter den Tisch und Hilton, Playboy & Co. sind die neuen Vorbilder. Da präsentiert Frau sich auf Bildern mit 15 Jahren schon mit "tiefem" Ausschnitt und gibt den lasziven Blick, während die bis zur Unendlichkeit geschminkten Freundinnen drunter packen: "Kein wunder kann dir geilen Sau niemand widerstehen <3". Applaus dafür. Ist das Selbstbestimmung?
Ein anderer Punkt sind immer öfter Urteile, bei denen angebliche Vergewaltigungen und "gewollte" Unterhalts-Schwangerschaften abgewiesen werden - allein in den letzten 3 Jahren gab's hier steigende Urteile zugunsten der Männer, weil immer öfter rauskommt, dass hier die Damen gerne mal flunkern. Die kommende YOLO- bzw. Post-Schwarzer-Generation demontiert überwiegend das, was du hier so toll hervorhebst: Selbstbestimmung. Vielleicht liegt es auch im Umfeld, wo man lebt, aber der Artikel hinkt zumindest aus meiner Sicht einige Zeit hinterher. Die folgende Generation ist hier schon weiter.
Zur Stewart: Der "Skandal" war weniger der sexuelle Griff zum Regisseur, als der Ort, an dem es statt fand: Amerika. Oh Gott, Sex! Das Land, in dem ein kalkulierter Nippelblitzer zum "Nippelgate" wird und in dem Plattenverkäufe von der Frau Spears davon abhängig waren, ob sie denn nun Jungfrau ist oder mit Justin Timberlake geknattert hat. Stewart hat hier überhaupt niemandem geschadet, zumal die Zielgruppe der Filme sicher auf vieles achtet, aber nicht auf Unterwürfigkeit gegenüber glitzernden Vampiren. Ich behaupte sogar, dass die meisten der Hardcore-Fans gar nicht in der Lage sind, das so kompliziert zu betrachten.
Bevor es jetzt wieder heisst ich bin Chauvi und gegen Feminismus: Ich trage meine Freundin auf Händen. Ich respektiere Frauen, auch solche die sich "männlich" geben, rauche, saufen und "unweiblich" Kleiden. Ich liebe weibliche Heldinnen und sehe auch Frauen in Filmen ungern als reine "Optik-Deko". Ich will starke Frauen im Kino. Ich mag Frauen, die wissen was sie wollen und auch die Stirn bieten. Das ist mir Wurst. Nur solche Artikel sind so dermaßen Anti-Anti, da wird selbst der Vega neidisch.