Herr Beutel - Kommentare

Alle Kommentare von Herr Beutel

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    "Titan? Titan? Wo war er denn, der Titan?" - Oliver Kahn

    Uff. Was ein wirrer Haufen an Geschichtsversatzstücken. Ich meine, prinzipiell ist es ja egal, dass ein Blockbuster auf mythologische Überlieferungen scheisst, aber was hier abgefeuert wird, lässt sogar mich als ungebildeten Geschichtsmuffel mit den Ohren schlackern. Io in der Sage von Perseus? Zeus der Schöpfer der Menschen?! Pegasos existiert ohne den Tod von Medusa? (Islamische) Djinns in einer griechischen Sage? Und am Wichtigsten: wo zum Henker waren denn die angepriesenen Titanten?

    Ansonsten durch die Bank "geht so". Highlight des hirnlosen, aber zumindest optisch ganz netten Action-CGI-Spektakels ist der unfassbar unterforderte Cast (Mads Mikkelsen, Ralph Fiennes), der Reihenweise verheizt wird. Kann man mal anschauen, aber auch nur der Namen wegen. Wenn ich bedenke, dass die Fortsetzung noch lahmer sein soll, kann ich nur fragend die Stirn runzeln.

    "Release the Kraken!"

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    • 9

      "I won't let anyone hurt you!"

      Eine Vorhersage von gerade mal 5 Punkten und ein generell eher verhaltener Grundtenor ließen mich mit gesunkenen Erwartungen an den Film herangehen, hoffte ich doch "nur" auf einigermaßen kurzweilige Unterhaltung. Ich hatte den Trailer gesehen und hatte mich daher auf einen mittelmäßigen Indie-Sci-Fi-Animationsfilm eingestellt. Himmel, lag ich falsch.

      Klar, an die Optik, die man am Besten mit "Team Fortress 2" und einem Hauch "Runaway" vergleichen kann, muss sich das Pixar-verwöhnte Auge erstmal gewöhnen; aber hinter dieser reduzierten Knet-Gummi-Optik steckt ein unfassbar intensiver, mit nie dagewesenen, spektakulären Visualisierungen gespickter Sci-Fi-Thriller, der sich visuell einiger Tricks aus dem Gaming-Bereich bedient (Regisseur Antoine Charreyron kommt aus der Spielebranche und hat u.A. an dem grandiosen WET mitgearbeitet) und dadurch einige Setbilder zaubert, die man nur staunend mit offenem Mund bewundern kann.

      Storytechnisch kann man den Film am Besten mit CHRONICLE vergleichen, wenngleich THE PRODIGIES einige Zeit früher mit der Thematik aufkam. Was, wenn "andersartige" Jugendliche sich gegen ihre Peiniger zur Wehr setzen? Was, wenn sie genug haben vom "Anderssein" und Blut mit Blut vergelten wollen? Dieser Fragen nimmt sich THE PRODIGIES an. Doch trotz des videospiel-esken Looks und dem doch recht gemütlichen Trailer, wird man schnell daran erinnnert, dass das hier ein Film für (junge) Erwachsene ist und er sich seine FSK 16 redlich verdient hat. So ist es dann auch die Ambivalenz dessen, was man sieht, und der fast schon "knuddeligen" Visualisierung anzurechnen, dass unfassbar intensive Momente -- etwa eine Vergewaltigung - so eine heftige Wirkung entfalten, dass man sich irgendwie auf der Couch zusammenreissen muss, weil hier optisch ein wahnsinnig packendes Feuerwerk den Zuschauer überrennt.

      Klar, die Umgebungen sind nicht immer stark detailliert, die Gesichtsanimationen machen es manchmal schwer, in den emotionalen Momenten Zugang zu finden und einige Entwicklungen der Pro- und Antagonisten sind etwas überhastet; nichts desto trotz bekommt man hier in knackigen 87 Minuten einen düsteren, aber "herausragenden" Animations-Film zu sehen, der sich zwar optisch nicht mit den "großen" Studios messen kann, sich aber inhaltlich weit vor einigen Filmen der Konkurrenz positioniert.

      "There was no accident. They were assaulted!"

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      • Ganz furchtbare Person. Hängt ihre Recherche an 10-20 Jahre alten Videospielen auf, die noch nichtmal "Storys" hatten. Ein Beat'em Up als Aufhänger für "Damsel in Distress" herzunehemn, ist schon mutig. Ihre Lego-Analyse war furchtbar widersprüchlich, ihre Bayonetta-Analyse grausig. Die Attacken auf sie und auch die Videoantworten sind ja auch großteils von Frauen ausgehend. Sind die alle Anti-Feministisch?

        Spiele, die nicht in ihr Schema fallen, z.B. Samus (Metroid), Jenny (The Darkness), Chell (Portal), Faith (Mirror's Edge), Rubi Malone (WET), Alyx (Half-Life 2), Kate Archer (NOLF) oder Elizabeth (Bioshock Infinite), erwähnt sie gar nicht. Dabei sind einige dieser Spiele große und kleine Revolutionen - und ohne Frauen undenkbar, zumal keine hier die klassische "DID" ist, sondern tragende Figuren und Prsönlichkeiten. So bekam NOLF einen Ableger mit männlichem Hauptcharakter; prompt fiel das Spiel bei Käufern und Magazinen durch, weil die Serie ohne Kate einfach nicht funktionierte.

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        • Fein ... es tut sich ja langsam was. Ich würde es super finden, wenn man Lieblingsserien &-Filme von Hand sortieren könnte. Die dynamische Liste habt ihr ja schon in den LISTEN-Features drinne. Achja, unterschiedliche Icons der Lieblings-[zeug] als Ergänzung zu dem Herz wären super: also der Film bekommt noch eine Filmrolle und die Serie z.B. ein Script oder sowas. :) Aber das sind nur Detailarbeiten.

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          • Sieht halt aus wie DRIVE, sogar ähnliche Einstellungen. Aber FUCK hab ich da Bock drauf

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              • Wenn es Personen im (deutschen) Showbiz gibt, die ich bis auf's Letzte unausstehlich finde, gehört Schweiger definitiv dazu. ABER: es ist eine Sache, sich mit der "Figur" Schweiger nicht anfreunden zu können und eine ganz andere, persönliche Angriffe zu vollführen und sie gar als "Mimimi" abzustempeln. Ein Haus mit Farbe zu bewerfen mag vielleicht noch als dummer Bubenstreich durchgehen, aber ein Auto abzufackeln geht weit über alles hinaus, was im Verhältnis zu allem steht, was er jemals gemacht hat. Dass da jetzt seine Kids zu Hause waren, kommt noch dazu; die können am Wenigsten dafür.

                Noch ein persönliches Wort an die ganzen Arschlöcher hier unter mir (und die, die folgen werden), die so ganz coole Vergleiche anstellen mit "Bein brechen" oder "Mimimimi": wer solche Äußerungen (auch noch schön anonym im Internet) von sich gibt, verdient von mir ein fettes "High Five!". Mit einem Baseball-Schläger. In sein Gesicht. Ganz oft.

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                • 8 .5

                  "We feel free when we escape even if it will be from the frying pan to the fire."

                  Nun auch mit Staffel 2 durch und weiterhin bewegt sich die Serie auf hohem Niveau mit nur ganz wenigen Ausrutschern. Es gibt noch viele weitere, interessante Charaktere und das FBI bekommt auch spannende Neuzugänge, die den Cast sinnvoll und dauerhaft ergänzen. Die Geschichte, die sich in Staffel 1 aufgebaut hat, wird hier konsequent weitergeführt und viele lose Enden und offene Fragen werden zusammengeführt bzw. beantwortet, die oftmals in spanennden Höhepunkten enden. Die Fälle werden etwas komplexer und eine Vielzahl guter Einfälle lockern die Katz-und-Maus-Spiele auf. Schade, dass die Serie auf RTL nicht gut ankam und daher erstmal keine Snychronisierung für die 3. Staffel erfolgt; während die Amis bereits Staffel 5 drehen. Naja. Auf jeden Fall noch einen halben Punkt mehr als die sowieso schon starke 1. Staffel.

                  "He just disappears... like a German Dave Chappelle."

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                  • 2
                    • MINORITY REPORT. Ihr habt keine Ahnung, wie ein an sich ganz netter Hollywood-Streifen plötzlich aus religiöser Sicht sogar die Bibel in den Schatten stellt...

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                      • Wahre Worte. Noch schlimmer ist aber, dass mittlerweile diese Wahn, B-Promis zur Synchronisierung zu nutzen, auch auf Spiele umschlägt. Ich weiß bis heute nicht, wie man darauf kommt, die exzellente Voice-Arbeit einer Camilla Luddington von Nora Tschirner vertonen zu lassen, die so dermaßen sang- und klanglos untergeht, dass es mir die Figur distanziert. Habe es zurück gegeben und extra noch die UK Fassung gekauft. Das war wahrlich unterträglich ...

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                        • 8

                          Gerade die erste Staffel durch. Sehr kurzweilige Serie mit wunderbar harmonisierenden Hauptdarstellern, die perfekt in ihren Rollen aufgehen. Die Dynamik zwischen Matt Bomer (Neal) und Tim DeKay (Burke) ist grandios und auch die anderen Charaktere haben genug Raum, um lebendig zu wirken. Auch wenn die Serie nicht vor Spannung platzt, da fast jede Episode mit einem "Happy End" schließt, so ist der rote Faden durch die Bank vorhanden und inkudiert auch die ein oder anderen Rückschläge. Vor allem Noah Emmerich als dubioser Agent Fowler ist ein Treffer und gerne gesehener Sub-Plot. Ansonsten warten in jeder Folge neue Herausforderungen auf Neal und Peter, die stets durch einige interessante Kniffe überraschen können und dem mit FBI- und CSI-überschwemmten Serienmarkt frischen Wind und eine gehörige Portion Humor einhauchen. Richtig fies ist das Staffelfinale, das zweifelsohne als "Fiesester Cliffhanger in einer Serie" angesehen werden darf. Auf jeden Fall eine "ausgezeichnet"e Serie, die sowohl Eigenständigkeit als auch frische Ideen mitbringt. Ich bin auf Staffel 2 gespannt :)

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                          • 6 .5

                            "There are things out there you don't need to know about."

                            Schade. Der Anfang war grandios und locker auf Augenhöhe mit dem ersten MiB, das Duo J/K funktioniert nach wie vor einwandfrei. Doch kaum tritt J seinen Zeitsprung an, stolpert der Film über die üblichen Zeitreise-Paradoxen, die trotz Hirn auf Sparflamme ständig an der Logik nagen, wenngleich die Zeitreise-Idee an sich dem Franchise angenehme, neue Impulse hinzufügt.

                            Als richtig gelungen empfand ich Boris, das Biest. Schön-groteskes Monsterdesign, das Lust auf mehr gemacht hat. Etwas mehr Screenzeit für diese Kreatur hätten nicht geschadet. Brolin spielt Jones, wie Jones sich spielen würde, wäre er Brolin - großes Tennis, mit einigen neuen Facetten. Trotzdem harmonieren der "junge" K und J nicht so sehr, wie das "alte" Pärchen und daher geht dem Film, trotz aller kurzweil, gegen Ende immer mehr die Puste aus. Lediglich der Showdown und ein finaler, recht finsterer - wenn auch unfassbar unlogischer - Twist reissen dann das Ruder nochmal rum und heben MEN IN BLACK III auf ein leicht besseres Podest als den Vorgänger, bleibt aber am Ende wie dieser nur "ganz gut". Enttäuschend auch das obligatorische Ende, das mit dem Murmelspiel- und Schließfach-Gedanken der Vorgänger nichtmal annähernd mithalten kann.

                            "I am getting too old for this. I can only imagine how YOU feel."

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                            • Großartig. Mit das Beste, was jemals auf Moviepilot veröffentlicht wurde. Man möge dich mit einem Ritterschlag ehren und bei der nächsten Kanzleransprache auftreten lassen.

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                              • Grandioser Titel. Er schlägt nicht meine Liebling der Serie - Tomb Raider II - aber platziert sich sofort danach. Ich hatte wirklich hohe Erwartungen, aber die wurden übertroffen. Dass ständig Vergleiche mit UNCHARTED angestrebt werden, finde ich etwas mühsam. Erfreut hat mich, dass das Spiel extrem lange ist. Heutzutage muss man ja froh sein, wenn ein Titel 6+ Stunden unterhält. Da legt Tomb Raider locker das doppelte drauf.

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                                • 9

                                  "I am the fuckin' Death Star!"

                                  Man nehme den kompletten Stil von DRIVE, mische die Ideologie von SCARFACE dazu, eine Hand voll feinster Designerdrogen, haufenweise Brüste in Zeitlupe und ein Soundteppich von Skrillex bis Ellie Goulding - heraus kommt SPRING BREAKERS. Man kann schon jetzt anhand der Kritiken sehen, dass dieser Film bei Release die Meinungen extremst Spalten wild. Die einen werden darin einen mit neonlicht überfluteten Möchtegern-Art-House-Streifen sehen, der außer weiblichen Körperteilen nichts zu bieten hat. Andere werden einfacher Zugang finden, sich an Francos unfassbarem Schauspiel ergötzen, sowie der Sogwirkung, die dieser Film von der ersten Sekunde an entfaltet.

                                  Er spielt mit Zeitschleifen, dröhnt permanent einen unfassbaren Score auf's Publikum und lässt keine Sekunde, über irgendwas nachzudenken, weil er den Zuschauer mit skurrilsten Bildern ratlos im Sessel dem bunten Treiben folgen lässt. Man schaut gebannt auf die Leinwand und versinkt in einem Meer aus Farben und Tönen, surrealen Bildern und jungen Menschen, die den amerikanischen Traum leben wollen. Ich hatte keinerlei Erwartungen und habe keine Ahnung, ob der Film einer Zweitsichtung standhält, aber ich wurde "herausragend" unterhalten. Das Kinojahr 2013 ist noch jung, allerdings ist SPRING BREAKERS mein erstes Highlight. Man sollte aber gewarnt sein, denn der Trailer lässt nichtmal ansatzweise erahnen, was man hier geboten bekommt. Ehrlich gesagt, weiß ich das bis jetzt noch nicht ...

                                  "This is my fuckin' dream y'all. I got shit! I got fuckin' shorts y'all! I got 'Scarface' on repeat y'all!"

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                                  • 5 .5

                                    "Don't eat the fucking candy!"

                                    Leider weit hinter meinen Erwartungen zurück geblieben. Wer nach dem Trailer eine trashige Spaßgranate mit ohne Story und viel Action erwartet, wird recht fix eines besseren belehrt. Während der Anfang noch Hoffen lässt, dümpelt HANSEL & GRETEL: WITCH HUNTERS irgendwie zwischen versuchter Charakterfestigung, einer zerfahrenen und sich viel zu ernst nehmenden Story und unnötig finsteren Grundton herum. Obwohl alle Figuren platter sind als die Witze von Mario Barth, versucht man diese als mehr zu Verkaufen, als sie sind. Da kann auch ein Peter Stormare nicht mehr viel retten. Dafür hat man sich für Nebenfiguren entschieden, die nie so richtig in das Konstrukt passen wollen, auch wenn ich Thomas Mann wirklich gerne sehe.

                                    Erst gegen Ende, wenn sich der Streifen endlich wieder auf Trash, Blood & Gore besinnt, steigt die Spaßkurve nochmal ernorm an, was tatsächlich auch dem 3D zu Gute kommt. Hinzu kommen gelungene One-Liner, die man vorher spärlich vermisst hat. Leider reicht das trotzdem nur für einen durchwachsenen "geht so" Eindruck sowie den Ärger über das, was man da hätte daraus machen können. Schade drum.

                                    "Some people will say that not all witches are evil, that their powers could be used for good. I say burn them all!"

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                                    • Selbst in Zeiten, in denen Körperbehaarung "in" war und allgemein ein etwas anderes Schönheitsideal herrschte, gilt und galt: Die schönsten Frauen kommen aus Schweden. Christina Lindberg bestätigt das eindrucksvoll.

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                                      • 3 .5

                                        "You eat like a baby dinosaur; you don't even chew."

                                        Trotz Portman geht der Film sang- und klanglos gegen FREUNDE MIT GEWISSEN VORZÜGEN unter. Vorhersehbar, langweilig, unwitzig. Eine RomCom, die normalerweise sonntags Nachmittags auf SAT.1 laufen sollte. Da passt irgendwie einfach gar nichts zusammen - nichtmal die Unterwäsche der Portman.

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                                        • 7

                                          "Don't be creepy. Don't be creepy. Don't be creepy."

                                          Was passiert, wenn man R(omeo) & Julie in einen Mantel voller Gesellschaftskritik packt und ein wenig schwarzen Humor dazu mischt? WARM BODIES wird geboren! Dass der Film mit TWILIGHT verglichen wird, mag mir (abseits von der Romanze) nicht einleuchten, zumal der Subtext von WARM BODIES durch diverse Überschnitte zur Prä-Apokalypse und einer eindeutigen und hochaktuellen Message weitaus mehr greifbaren Kontext zu bieten hat, als genannte Vampir-Werwolf-Fehlgeburt; allein weil schon die schauspielerische Qualität und Harmonie der Charaktere um ein vielfaches greifbarer wirkt.

                                          Nachdem Jonathan Levine mit ALL THE BOYS LOVE MANDY LANE dem Teenie-Slasher frisches Leben eingehaucht hat, konnte er mich mit 50/50 leider nicht ganz überzeugen. Dafür pustet er nun der angestaubten Zombie-Euphorie etwas neuen Stoff ein, auch wenn stammelnde und "soziale" Zombies trotz ihres subpolitischen Kontextes erst einmal ziemlich ungewohnt daher kommen. Ähnlich wie in FIDO haben die Zombies hier mehr zu bieten als schnaufen und fressen. Hat man sich einmal daran gewöhnt, dass die Regeln bezüglich Verfall, Geschwindigkeit und Verhalten abseits der gängigen Genre-Konventionen stattfinden, schlägt der Funke allerdings sehr schnell über, was auch durch die gute Wahl der Darsteller unterstrichen wird. Auch das Verhalten der Figuren - allen voran das von Julie - ist nachvollziehbar, wandelt sie doch glaubhaft zwischen Angst, Fluchtinstinkt und faszinierender Zuneigung. Dramatisch überspitze Totalausfälle gibt's eigentlich nicht; sogar der von John Malkovich etwas paranoide Militärchef hat trotz Trauma noch Herz und Hirn.

                                          So ist WARM BODIES, entgegen meiner Vorhersage von 5.5, ein durch die Bank "sehenswert"er Film geworden, der wahnsinnig kurzweilig und vor allem, wie von Jonathan Levin gewohnt, teilweise wunderschön gefilmt ist. Der Humor ist trocken, aber durchgängig, die Figuren greifbar und die Story - wenn man sich mit einigen Dingen anfreunden kann - durch die Bank sympathisch. Am Besten vergleicht man WARM BODIES mit dem Saufkumpel, mit dem man einige Nächte die Bars der Stadt unsicher macht. Er ist nicht der beste, zuverlässigste oder attraktivste Freund - aber man kann mit ihm einfach eine verdammt gute Zeit erleben.

                                          "Now you're supposed to say that I'm pretty too."

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                                          • Ich rezitiere hier eine Ode, die ich bereits an anderer Stelle vorgetragen habe. Doch auch hier passt sie. Leicht angepasst.

                                            EINE ODE AN GUGGENHEIM
                                            Oh guggenheim, Oh guggenheim,
                                            muss denn dieser Abschied sein?
                                            Wer glänzt jetzt mit Eloquenz
                                            oder zumindest etwas Kompetenz?

                                            Hatte ich dir mal eine Nachricht geschickt,
                                            hast du mich umgehend mit einer Antwort beglückt.
                                            Stets habe ich mich immens gefreut
                                            und keine meiner Anfragen bereut.
                                            Oh guggenheim, Oh guggenheim,
                                            wie kannst du nur so Bescheiden sein?

                                            Was, wenn jetzt deine tollen Texte fehlen,
                                            wo will die Redaktion die sonst her stehlen?
                                            Moviepilot ohne guggenheim,
                                            nein das darf doch fast nicht sein!
                                            Oh guggenheim, Oh guggenheim,
                                            für dich schreibe ich jeden Reim.

                                            Ich erzähl' dir auch gar nichts erst vom Pferd,
                                            denn du bist jede Zeile wert.
                                            Danke für deine Texte, Danke für dein Engagement,
                                            Danke für all' deine Arbeit, wie wär's jetzt mit Urlaub in Belmont?

                                            So langsam lauf' ich jedoch auf dünnen Planken,
                                            daher wird es Zeit, dir richtig zu Danken!

                                            Danke guggi für die schöne Zeit!
                                            Danke guggi für die Heiterkeit!
                                            Danke guggi für den Spaß!
                                            Los jetzt, hau' ab und gib Gas!

                                            Und lass dich hier ja immer wieder Blicken,
                                            sonst kannst du dich echt in's Knie ... schießen!
                                            Viel Glück wünsch' ich dir auf all' deinen Wegen,
                                            von mir und der Community kriegst du den Segen!

                                            Zum Abschluss ein dreifachkräftiges Biep, Biep, Biep,
                                            wir danken dir guggi, wir haben dich lieb!
                                            In diesem Sinne lasse ich dich nun gehn,
                                            und bleibe mit all' deinen Fans hier im Regen steh'n.

                                            Mit einer Träne im Knopfloch,
                                            verabschieden sie sich,
                                            doch deine Fans rufen dir nach:
                                            GUGGI WIR LIEBEN DICH!

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                                            • Anstatt sich mit wirklich wichtigen Themen, wie z.B. dem Schicksal der Special Effects Studios auseinander zu setzen, das sowohl aktuell ist als auch die ganze Industrie betrifft, werden wieder strunzdoofe Sexismus-Debatten von Personen geführt, die meinen, sich an Stelle derer über einen - in diesem Fall von vorne bis hinten kalkulierten & vorherhsehbaren - "Eklat" zu echauffieren, weil die, die es betrifft (die Stars), es selbst nicht wichtig finden, hier etwas zu sagen, da sie den Spaß (wie lustig der war, sei dahin gestellt) verstanden haben. Das ist wie Witze über Behinderte, bei denen die betroffenen selbst mehr lachen können, als die, die es nicht betrifft. Ewig leidiges Thema. Da gibt's von Serdar Somuncu ein schönes Programm dazu...

                                              So lange Frauen es nicht schaffen, sich so ordentlich anzuziehen, dass nicht die Hupen rausfallen, so lange werde ich auch diese "Sexismus"-Debatte zur Farce degardieren. Wie sollen Frauen denn in Führungsetagen bestehen, geschweige denn einen Regie-Oscar erhalten, wenn sie es nicht mal schaffen, sich ordentlich anzuziehen oder ohne Botox auf den roten Teppich zu gehen? Was ein Regie-Oscar für Frauen damit zu tun hat, erschließt sich mir ohnehin nicht. Es werden ja auch genug Frauen vor der Kamera geehrt, die sich auch ohne Reize, sondern mit Talent bewiesen haben - oder ist das nichts wert?

                                              Was zudem der prozentuale Anteil von "weißen" / "schwarzen" (wer Unterscheidet das heutzutage eigentlich noch? Kommt bald die Schwarzen-Quote für die Schauspieler-Gewerkschaft? Oder gar eine Frauenquote) mit der Art der Moderation zu tun haben, ist mir ein Rätsel. Genau wie die Absicht hinter diesem Artikel. Ah doch, moment: Klicks.

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                                              • Ich bin gespannt; hab für die Premiere in München Karten gewonnen. Entweder der Streifen wird das "Next Big Thing" - oder Edeltrash. :D

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