hoffman587 - Kommentare
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Alle Kommentare von hoffman587
Ansonsten:
Der gleiche Himmel (1) - 20:15, ZDF
(R: Oliver Hirschbiegel / D 2017)
Mission: Impossible - 20:15, Kabeleins
(R: Brian De Palma / USA 1996)
Die Piratenbraut - 20:15, Arte
(R: Frederick De Cordova / USA 1950)
Parker - 22:15, ZDF
(R: Taylor Hackford / USA 2013)
Mad Max - 22:25, Kabeleins
(R: George Miller / AUS 1979)
Das Hausmädchen - 0:00, NDR
(R: Sang-soo Im / KOR 2010)
Ansonsten:
The Palm Beach Story - 12:20, 3sat
(R: Preston Sturges / USA 1942)
Notting Hill - 15:50, ZDF
(R: Roger Michell / USA 1999)
Hochzeit auf Italienisch - 17:00, 3sat
(R: Vittorio De Sica / I, F 1964)
Wie angelt man sich einen Millionär? - 20:15, 3sat
(R: Jean Negulesco / USA 1953)
Zeugin der Anklage - 21:40, 3sat
(R: Billy Wilder / USA 1957)
Son of a Gun - 22:10, Prosieben
(R: Julius Alvery / AUS, GB, KAN 2014)
Die Fürsten der Dunkelheit - 22:15, Tele 5
(R: John Carpenter / USA 1987)
Zu neuen Ufern - 23:30, 3sat
(R: Douglas Sirk / D 1937)
Boy7 - 23:50, ARD
(R: Özgür Yildrim / D 2015)
Robert Altman´s Last Radio Show - 1:35, ARD
(R: Robert Altman / USA 2006)
Ansonsten:
Tatort: Borowski und das dunkle Netz - 20:15, ARD
(R: David Wnendt / D 2016)
Blow Out - 20:15, Arte
(R: Brian De Palma / USA 1981)
Celeste & Jesse Forever - 21:45, 3sat
(R: Lee Toland Krieger / USA 2012)
Warm Bodies - 22:50, Prosieben
(R: Jonathan Levine / USA, KAN 2013)
Das weiße Band 0:05, ARD
(R: Michael Haneke / D, Ö, F, I 2009)
Julia´s Eyes - 0:40, 3sat
(R: Guillem Morales / SP 2010)
Ansonsten:
Das fünfte Element - 20:15, Sat1
(R: Luc Besson / F 1997)
Another Me - 20:15, Prosieben
(R: Isabel Coixet / GB, SP 2013)
Sturm - 21:45, One
(R: Hans-Christian Schmid / D, DK, NL, S, BOSN-H 2009)
Nymphomaniac - 22:45, 3sat
(R: Lars von Trier / DK, B, F, GB, S 2013)
Crossing Over - 23:55, ARD
(R: Wayne Kramer / USA 2009)
Drive - 0:30, MDR
(R: Nicolas Winding Refn / USA 2011)
Andreas Dresen beschreitet mit seinem neusten Kinofilm ein für ihn neues Terrain. Einerseits, da ist dieser »Timm Thaler« ein Kinderfilm, etwas, das man bisher noch nicht in Dresens Schaffen finden konnte, mag sich sein vorhergehender Film »Als wir träumten« mit seinen jugendlichen Protagonisten und der Thematisierung ihrer Freundschaft auch zumindest in diese Richtung bewegen.
Andererseits ist dieser Film ein nicht gerade gering budgetierter (immerhin kostete das ganze Unterfangen 8 Millionen Euro) Blockbuster, den Andreas Dresen, der sonst eigentlich reduziert arbeitende Alltagsfilmer, auf die Leinwand bannt. Was ist da nun also entstanden bei diesem Werk, in dem es um einen Jungen geht, der für ein bisschen Glück sein Lachen an einen dubiosen Geschäftsmann (Justus von Dohnányi) verkauft? Zunächst einmal muss man festhalten, dass Dresens Film auch im Angesicht seines Budgets ein schmuckvoller und adrett verzierter Kinofilm ist, der natürlich in den Konventionen seines Genre (dem Kinderfilm) funktionieren will. Das heißt, das ist ein bisweilen recht seichter und harmloser Film, der seine heiteren Scherze macht auch seine einfältig-albernen Gags (meist dafür zuständig: Axel Prahl und Andreas Schmidt als tölpelhafte Dämonen) hat. Aber man muss auch sagen, dass das im Vergleich zu dem, was man dieser Tage sonst so im deutschen Kinderfilm geboten bekommt (insbesondere bei einem gewissen Detlev Buck) bei Dresen dezenter ist. Es liegt Dresen gar nicht so viel daran das Komödiantische oder gar Groteske so auszuinszenieren wie es Andere tun.
Man hat mehr das Gefühl, dass der Humor dieses Films nur ein Beiwerk ist, um den Film auch für ein junges Publikum leicht und empfänglich zu halten. Dresens Stärke nämlich liegt bei diesem Film, was wenig verwunderlich ist, darin wie er seine Figuren schildert in diesem anachronistischen Kinomärchen, das vor allem darauf ausgelegt zu sein scheint, etwas zeitloses zu transportieren. Dresen erteilt mit diesem Film diesem überkandidelten Kinderkino, das sich in hyperaktive Hohlheit ertränkt eine wohltuende Abfuhr. Es liegt etwas behutsames, sorgsames in seinem Blick gegenüber den (dennoch recht archetypischen) Figuren. Dresen gibt seinen Figuren Zeit, sich - manchmal auch ohne Worte - zu äußern. Er versteht es, auch mal zu warten und zu beobachten, was wohl viele dieser heutigen deutschen Kinderfilme übersehen und lieber gleich zur nächsten Attraktion hetzen. Für Dresen stehen vor allem die positiven Eigenschaften (Freundschaft, Offenheit & Zusammenhalt) im Vordergrund der Geschichte. Diesen Themen räumt er viel Platz zum erzählen ein, während man bei den negativen Eigenschaften (Konsum, Dekadenz & Gier) eher das Gefühl bekommt, das Dresen sie zwar satirisch aufbereitet (u.a. in einer delikaten Fress-Sequenz bei einem Treffen der Bösewichte), aber sie im Verlaufe nur anreißt, nur beiläufig über sie gleitet. Er scheint sie zwar als Teil der Geschichte zu verstehen, tragend werden sie aber nie wirklich, was auch gerade in der zweiten Hälfte auffällt, wenn Timm (Arved Friese) seine Wandlung zum Negativen vollzieht, was vom Drehbuch etwas abrupt eingefädelt wird.
Überhaupt hat man das Gefühl, dass Dresen eben doch manchmal etwas über die einzelnen Stationen der Geschichte holpert, wenn er die Muster des klassischen Erzählens erfüllen muss. Denn »Timm Thaler« ist eigentlich kein Film (trotz so manch protzigen Effektmoment oder überraschend-gewitzten »Citzien Kane«-Zitat), der sich groß aufblasen möchte, weshalb das Ende dann auch erstaunlich genügsam wirkt, mag er davor auf diesen letzten Metern beim großen Finale, das Blitz und Donner heraufbeschwört, dann doch etwas übereilt erscheinen. Auch muss man dazu ergänzen, dass dieses Werk natürlich auch ein Kinderfilm ist, der auf ein großes Publikum zugeschnitten ist, der die jungen Zuschauer nicht überfordern will. Ein Film, der einmal zu viel sagt als zu wenig. Das heißt in anderen Worten gesagt, dass der Film natürlich manches überbetont, dass manches etwas zu plump in Dialogen ausformuliert wird (wie die Randbemerkung von Axel Prahls Dämon, dass ja der Baron Lefuet für den Tod seines Vaters verantwortlich gewesen wäre, eine Information, die kaum mehr thematisiert wird als durch diesen Satz). Folglich muss man sich auch damit begnügen, dass der knapp 100-minütige Kinofilm seinen Stoff komprimieren und vereinfachen muss und das nun auf diese Art und Weise tut. Dafür bietet der Film aber auch viele sanftmütige Momente, in denen Dresen sein Feingefühl für seine Figuren beweist und das bedeutet schon viel. Denn für Dresen stehen die menschlichen Konflikte im Vordergrund, weniger die Atrraktionen, mit denen es sich manchmal etwas schwer tut. In diesem Film schlägt aber auch, ähnlich Scorseses »Hugo Cabret«, an den der Film auch gemahnt, wenn im magischen Licht des Kinos heiter über Stummfilmkomödien gelacht werden darf, ein vielleicht naives, aber gutmütiges Herz. Das ist schlicht ein warmherziges, gleichzeitig auch spielerisches und augenzwinkerndes Märchen für Kinder, also ein Kinderfilm, bei dem man sich nicht scheuen muss, Spaß im Kino zu haben.
Ansonsten:
Robocop - 20:15, RTL
(R: José Padilha / USA 2014)
Die Schöne und das Biest - 20:15, RTL II
(R: Christophe Gans / F, D 2014)
Addams Family - 20:15, Tele 5
(R: Barry Sonnenfeld / USA 1991)
Anwältinnen küsst man nicht - 22:20, 3sat
(R: Alastair Reid / GB 1998)
Django Unchained - 1:15, Prosieben
(R: Quentin Tarantino / USA 2012)
Ansonsten:
Hancock - 20:15, Sat 1
(R: Peter Berg / USA 2008)
Little Buddha - 20:15, ServusTV
(R: Bernardo Bertolucci / I, F, GB, LIE 1993)
Hanussen - 0:30, BR
(R: Istvan Szabo / UNG, D, Ö 1988)
Der Chef - 1:25, RBB
(R: Jean-Pierre Melville / I, F 1972)
Ansonsten:
Die drei Tage des Condor - 22:35, 3sat
(R: Sydney Pollack / USA 1975)
12 Monkeys - 23:30, RTL II
(R: Terry Gilliam / USA 1995)
Die vier Musketiere - 23:35, BR
(R: Richard Lester / GB, PAN, USA, SP 1974)
Ansonsten:
Malala - 20:15, 3sat
(R: Davis Guggenheim / USA 2015)
Das Mädchen Hirut - 21:40, 3sat
(R: Zeresenay Berhane Mehari / ÄTH, USA 2014)
Men of Honor - 22:50, Kabeleins
(R: George Tillman jr. / USA 2000)
Ansonsten:
Sterne - 0:05, MDR
(R: Konrad Wolf / DDR, BUL 1959)
Ansonsten:
Jagd auf roter Oktober - 20:15, Kabeleins
(R: John McTiernan / USA 1990)
Was bleibt - 20:15, Arte
(R: Hans-Christian Schmid / D 2012)
Das freche Mädchen - 21:40, Arte
(R: Claude Miller / F 1985)
Im Netz der Spinne - 22:15, ZDF
(R: Lee Tamahori / USA, KAN 2001)
Overgames - 23:15, Arte
(R: Lutz Dammbeck / D 2015)
Ansonsten:
Die 10 Gebote - 20:15, Arte
(R: Cecil B. DeMille / USA 1956)
The Sound of Music - 20:15, DisneyChannel
(R: Robert Wise / USA 1965)
Carrie - 22:25, Tele 5
(R: Brian De Palma / USA 1976)
Fraktus - 0:05, ARD
(R: Lars Jessen / USA 2012)
Christine - 0:35, Tele 5
(R: John Carpenter / USA 1983)
Fluss ohne Wiederkehr - 0:35, BR
(R: Otto Preminger / USA 1954)
Jud Süß - 1:40, ARD
(R: Oskar Roehler / D, Ö 2010)
Ansonsten:
Winter´s Tale - 20:15, Prosieben
(R: Akiva Goldsman / USA 2014)
Der Krieg des Charlie Wilson - 21:55, ZDFNeo
(R: Mike Nichols / USA 2007)
Dead Girl - 22:15, ServusTV
(R: Karen Moncrieff / USA 2006)
The Conjuring - 22:30, Prosieben
(R: James Wan / USA 2013)
Vier im roten Kreis - 23:50, RBB
(R: Jean-Pierre Melville / F, I 1970)
Orphan - 0:35, Prosieben
(R: Jaume Collet-Serra / USA, KAN, D, F 2009)
The Limits of Control - 3:20, ARD
(R: Jim Jarmusch / USA, J 2009)
Ansonsten:
Zurück in die Zukunft - 20:15, RTL II
(R: Robert Zemeckis / USA 1985)
Die Schwalbe (OmU) - 20:15, Arte
(R: Mano Khali / CH 2016)
Die drei Musketiere - 23:35, BR
(R: Richard Lester / GB, USA 1973)
Burn After Reading - 1:20, ARD
(R: Joel & Ethan Coen / USA, GB, F 2008)
Ansonsten:
My Sweet Pepper Land - 20:15, Arte
(R: Hiner Saleem / F, D, IRAK 2013)
Was bleibt, ist die Erinnerung - 23:10, Arte
(R: Matías Bize / CHILE, SP, D 2015)
Der Mann in der eisernen Maske - 23:25, Kabeleins
(R: Randall Wallace / USA, F 1998)
Cloud Atlas - 23:30, BR
(R: Tom Tykwer, Lana & Lilly Wachowski / D, USA, HK, SING 2012)
Birdwatchers - 1:25, ARD
(R: Marco Bechis / I, BRA 2008)
Ansonsten:
Tatort: Babbeldasch - 20:15, ARD
(R: Axel Ranisch / D 2016)
Rebecca - 20:15, Arte
(R: Alfred Hitchcock / USA 1940)
Vicky Cristina Barcelona - 21:45, 3sat
(R: Woody Allen / USA, SP 2008)
Unheimliche Begegnung der dritten Art - 23:15, 3sat
(R: Steven Spielberg / USA 1977)
Kalifornia - 0:25, Tele 5
(R: Dominic Sena / USA 1993)
The Guard - 0:35, ARD
(R: John Michael McDonagh / IRL 2011)
»Sibylle« ist der Abschlussfilm von Michael Krummenacher an der HFF in München, ein Genrefilm und daher nicht ganz uninteressant, wenn man einen Blick auf ihn wirft. Denn allzu oft fördert das deutsche Kino (immer noch nicht) Genrekino ans Tageslicht. Zur Geschichte: Sibylle macht Urlaub mit ihrer Familie. Bei einem Spaziergang trifft sie auf eine ähnlich gekleidete und in etwa gleich alte Frau, die kurz daraufhin an einer Klippe Selbstmord begeht - aus unerklärlichen Umständen. Diese scheinbare Doppelgängerin wirft sie aus der Bahn und zunehmend wird Sibylle ihrer eigenen Familie und Bekannten fremder, sie fühlt sich zunehmend unwohler und sie beginnt wortwörtlich Gespenster zu sehen. Der Film ist das Psychogramm einer Frau, die langsam in den Wahn abdriftet. Für die Protagonistin ist es eine Irrreise, bei der sie die Kontrolle verliert und für die ein Alptraum lebendig wird. Die Vorbilder von Michael Krummenacher scheinen überdeutlich durch diesen düsteren Film zu spuken, insbesondere Kubricks »Shining« wird zum beliebten Zitierobjekt, ob das bei der Geschichte Sinn macht oder was das mit seiner eigenen Geschichte zu tun hat, scheint Krummenacher vor allem herzlich egal zu sein. Kubricks Film wird geplündert. So muss es unter anderem auch ein gespenstisch-leeres Hotel (mit Namen »Aurora«) geben mit befremdlich-grotesken Gestalten (auffallend: Eine Butler-Gestalt, die immer wieder auftauchen wird, fragen Sie nicht warum). Immer wieder verweisen Einstellungen auf die Stilistik des Kubricks Films.
Daneben müssen Dario Argentos Kunstwelten herhalten, zugegeben, dort hält sich Krummenacher dezenter, aber Ausleuchtung und die zumindest ausgeklügelte Farbdramaturgie verweisen zumindest auf den italienischen Meister. Man muss überhaupt zugeben, wenn man für den Film sprechen will, dass er immer wieder treffende Stimmungsbilder bereithält, die er in der Dunkelheit oder der bläulichen Nacht entwirft. Bilder, die für bestimmte Momente, etwas anziehendes und geheimnisvolles haben, denen man sich hingeben möchte. Das gilt besonders für den Anfang des Films, weil dort von der Geschichte noch alles offen ist, man noch offen für den Film ist, der mit seinen bedrohlichen Klänge und mysteriösen Geräuschen an sich binden möchte. Dieser Horrorfilm (man könnte ihn auch ebenso gut als Psycho-Thriller verstehen, aber diese Kleinlichkeiten sparen wir uns lieber) betont die Leere, die Isolation seiner Protagonistin und daran tut er gut. Denn es gibt Bilder und Momente, die einen einnehmen, daneben bleibt der Film eher bieder und mit bieder da meine ich einmal, dass seine Figuren allesamt komplett steril bleiben.
Man steht als Beispiel komischerweise nie auf der Seite der Protagonistin, sondern nimmt sie als paranoid wahr. Sie ist wahnhaft, aber man weiß, dass alles nur Wahn ist. Der Film bleibt wahrscheinlich zu unterkühlt, um das zu erreichen, was Martin Scorsese mit »Shutter Island« gelang (zu dem man hier auch eine gewisse Nähe an sich erkennen mag), nämlich auf einer Ebene mit der Figur zu sein. Denn so beäugen wir diese Figur eher skeptisch, hinterfragen mehr ihre Vorstellungen, die auch stets als Vorstellungen zu klar markiert sind. Wir glauben nicht, dass das die Wirklichkeit sein könnte (und so fragt man sich schlichtweg, wo überhaupt diese Visionen herkommen). Kurz gesagt: Wir verlieren diese Figur für uns. Krummenacher lässt seiner Protagonistin keine Ruhe, denn kein Moment kommt ohne irgendeinen Schock mehr für sie aus gegen Ende, ihm fehlt aber wohl das Feingefühl für seine Figuren, wie es Roman Polanski bei seiner »Mieter«-Trilogie zeigte, die dieser Film hier auch unzählige mal ausgiebig bemüht und mit haargenauen Einstellungen zitiert. Der Film richtet seine Achtsamkeit demnach mehr auf extrovertierte Momente, auf das Performative der Inszenierung. Die Geschichte bleibt leider schablonenhaft (und wird auch nie schlüssig - Anmerkung am Rande: Bei einem Film, der gewiss auch den Einfluss von David Lynch nicht verbergen will, würde mancher natürlich argumentieren, dass das kein Argument wäre. Man muss aber auch sagen: Lynchs Filme bieten eine Interpretation an, bei diesem Film verhält es sich eher so: Wo nichts ist und nichts angeboten wird, da kann man auch nichts weiterdenken). Die Geschichte folgt etablierten Mustern, gewiss, dazwischen finden sich interessante Einzelmomente, aber so an sich scheint der Film nur aus Versatzstücken zusammengebaut zu sein und das bringt diesen Film dann doch zu Fall.
Denn was soll man inhaltlich über ihn sagen? Er schildert den geistigen Verfall einer Frau, viel über seine Figur hat der Film aber auch nicht zu erzählen, denn ihm scheint mehr am nächsten Ereignis gelegen zu sein, bei dem der Film das Schauerliche zelebrieren kann und jedes Gimmick nutzt, dass das Genre für ihn bereithält (neben dem bereits genannten: überzogener Nebel oder mysteriöses Rauschen aus dem Telefon, dessen Sprecher man kaum noch versteht). Das lässt den Film zerstreut und diffus erscheinen, weil viele Momente, die typisch für das Genre sind, nicht wirklich etwas mit der eigentlichen (sowieso recht dünnen) Geschichte zu tun haben, auch wenn man diese viele kleinen Momente alle als Verfall des geistiges Zustandes seiner Protagonistin werten kann, was mir aber ehrlich gesagt auch etwas zu dünn und fadenscheinig ist (und wenn man es so begründen würde, es sich auch verdammt einfach macht). Schaut man diesen Film nun und versucht sich dem Inhalt zu näheren, könnte man als erstes auf die Idee gekommen, dass um eine Frau geht, die zunehmend von der Männerwelt, um sie herum, bedrängt wird. Vielleicht ginge es um die Rolle der Frau in der Familie und der Film würde folglich eine Demanzipation schildern. Jedoch zerstreut der Film diese Interpretation (scheinbar bewusst) durch das Hinzufügen (neben Vater, älterer Sohn, jüngerer Sohn, Augenarzt und seltsamer Nachbar) einer älteren weiblichen Figur, die plötzlich auch wie alle Anderen ganz komisch ist. (Zweite Idee: Vielleicht handelt der Film auch vom Grauen der Midlife-Crisis? Wer weiß das schon...)
Man hört auf jeden Fall, das Werk von Polanski (namentlich: »Repulsion«, »Rosemaries Baby« und »Der Mieter«) durch diesen Film schreiten. Auch ihn beschäftigte in diesen Frühwerken das Wahnhafte, das Abdriften in den Wahn und auch in einem Teil dieser Werke beobachtete er weibliche Protagonistinnen, die im Grunde allein in ihrer Welt standen. So verhält es sich auch mit diesem Werk. Nur ist Krummenacher kein Polanski, sondern scheint nur seine genannten Filme oft genug gesehen zu haben. Das Problem mit »Sibylle« ist aber nun, dass der Film nur über seine Vorbilder funktioniert, an denen er klebt, von denen er sich nie lösen kann, von denen er saugt und giert. Dennoch hat der Film leider keine eigene Geschichte zu erzählen (oder zumindest keine interessante, keine ausgefeilte), die eine eigene Dynamik entwickelt, die eigene Figuren entwickelt, der Film bleibt in seinen Ansätzen behaftet und bleibt somit schlichtweg ein inhaltlich dürres (und durchaus plakatives) Epigonenwerk, dem man aber immerhin Kurzweil zusprechen kann. Denn ja, ich wiederhole mich, der Film hat Momente, der Film hat Bilder, die sich lohnen, auch wenn wir sie bereits kennen mögen.
Ansonsten:
Die Verurteilten - 20:15, Vox
(R: Frank Darabont / USA 1994)
Wer früher stirbt, ist länger tot - 22:00, BR
(R: Marcus Rosenmüller / D 2006)
Anatomie - 22:20, Tele 5
(R: Stefan Ruzowitzsky / D 2000)
Kill Bill Vol. 1 - 23:30, ZDFNeo
(R: Quentin Tarantino / USA 2003)
Unbeugsam - Defiance - 23:30, Prosieben
(R: Edward Zwick / USA 2008)
Tarantula - 2:35, ZDF
(R: Jack Arnold / USA 1955)
Ansonsten:
Iron Man 3 - 20:15, RTL
(R: Shane Black / USA, CHINA 2013)
Comedian Harmonists - 20:15, Arte
(R: Joseph Vilsmaier / D, Ö 1997)
Jagdgeschwader Wildkatze - 20:15, Tele 5
(R: Nicholas Ray / USA 1951)
Eine auswärtige Affäre (OmU) - 22:20, Arte
(R: Billy Wilder / USA 1948)
Verblendung - 22:50, Prosieben
(R: David Fincher / USA, S, N 2011)
Mr. Morgans letzte Liebe - 23:35, ARD
(R: Sandra Nettelbeck / D, B, USA, F 2013)
Helden der Nacht - 1:35, RTL II
(R: James Gray / USA 2007)
Slither - 3:20, RTL II
(R: James Gunn / KAN, USA 2006)
Ansonsten:
Oh Boy - 20:15, 3sat
(R: Jan Ole Gerster / D 2012)
Tödliche Versprechen - Eastern Promises - 22:00, One
(R: David Cronenberg / GB, KAN, USA 2007)
Keine halben Sachen - 22:35, RTL II
(R: Jonathan Lynn / USA 2000)
Kein Mittel gegen Liebe - 23:40, ARD
(R: Nicole Kassell / USA 2011)
Im Land der Raketenwürmer - 1:00, ZDF
(R: Ron Underwood / USA 1990)
Fair Game - 1:25, ARD
(R: Doug Liman / USA 2010)
Über den Todespass - 3:10, ARD
(R: Anthony Mann / USA 1954)
Ansonsten:
Der Zauber von Maléna - 22:25, 3sat
(R: Guiseppe Tornatore / USA, I 2000)
Dead Man Down - 22:35, Vox
(R: Niels Ardeb Oplev / USA 2013)
Micmacs - 0:50, ARD
(R: Jaen-Pierre Jeunet / F 2009)
The Future - 1:15, RBB
(R: Miranda July / USA, D 2011)
Ansonsten:
Der Schinnerhannes - 16:35, 3sat
(R: Helmut Käutner / D 1958)
Tammy - 20:15, RTL
(R: Ben Falcone / USA 2014)
Vierzig Wagen Westwärts - 20:15, Tele 5
(R: John Sturges / USA 1965)
Der Mandant - 20:15, RTL II
(R: Brad Furman / USA 2011)
Die Zeit der Geier - 23:10, Tele 5
(R: Nando Cicero / I 1967)
The Tree of Life - 23:35, ARD
(R: Terrence Malick / USA 2011)
Der Räuber - 0:25, 3sat
(R: Benjamin Heisenberg / D, Ö 2010)
Fish Tank - 1:50, ARD
(R: Andrea Arnold / GB 2009)
Ansonsten:
Das wahre Leben - 20:15, One
(R: Alain Gsponer / D, CH 2006)
The Score - 22:05, ServusTV
(R: Frank Oz / USA 2001)
Shootout - Keine Gnade - 22:20, Sat1
(R: Walter Hill / USA 2012)
Blue Steel - 23:35, ZDFNeo
(R: Kathryn Bigelow / USA 1989)
Extreme Rage - 0:05, Sat1
(R: F. Gary Gray / USA, D 2003)
Ansonsten:
Captain Philipps - 20:15, Vox
(R: Paul Greengrass / USA 2013)
Wer, wenn nicht wir - 21:00, 3sat
(R: Andres Veiel / D 2011)
Auf der Jagd - 22:30, Kabeleins
(R: Stuart Baird / USA 1998)
Spur der Steine - 22:45, RBB
(R: Frank Beyer / DDR 1966)
Lord of War - 22:55, Vox
(R: Andrew Niccol / USA 2005)
Ansonsten:
Der Himmel über Berlin - 11:45, 3sat
(R: Wim Wenders / D, F 1987)
Der Pate III - 20:15, Arte
(R: Francis Ford Coppola / USA 1990)
Eins, zwei, drei - 20:15, 3sat
(R: Billy Wilder / USA 1961)
Man nennt mich Hondo - 20:15, Tele 5
(R: John Farrow / USA 1953)
Der Klan der Mörder - 22:00, Tele 5
(R: Giuseppe Vari / I 1971)
Der Spion, der aus der Kälte kam - 23:30, 3sat
(R: Martin Ritt / GB 1965)
Unfinished Song - 23:35, ARD
(R: Paul A. Williams / GB, D 2012)
In weiter Ferne, so nah! - 1:15, 3sat
(R: Wim Wenders / D 1993)