Iamthesword - Kommentare

Alle Kommentare von Iamthesword

  • Da wollt ihr mich vom deutschen Gegenwartskino überzeugen - und dann führt ihr ausgerechnet LOVE STEAKS an?!? Diese mühsame Geschichte, die vor allem in der CHarakterzeichnung doch immer wieder ins Klischee zurückfällt und die eindrucksvoll beweist, dass auch bei Laiendarstellern die Schauspielfähigkeit das entscheidende Auswahlkriterium sein sollte, nicht die Nähe zur Rolle (ein Koch spielt halt eben nicht unbedingt glaubwürdig einen Koch)... Dabei gibt es doch genug positive Beispiele: ZEIT DER KANNIBALEN, OH BOY, WORK HARD PLAY HARD (um mal eine Doku zu nennen), DIE ANDERE HEIMAT, das Meiste von Fatih Akin, DIE FREMDE, FINSTERWORLD, und trotz ein paar Schwächen sicher auch TONI ERDMANN.

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    • Na, da musste man doch zumindest mal ein paar Sekunden nachdenken, wem man die Stimme gibt - so muss das sein.

      Am Ende wurden es Mystique und Yu Shu Lien.

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      • Wenn es einen Indikator für schauspielerische Exzellenz gibt, dann ist es der Nachname Hoffmann.

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          Iamthesword 04.08.2017, 13:46 Geändert 09.01.2018, 01:21

          Wenig überraschend ist SAVING CHRISTMAS unfassbarer Käse - was sollte man auch erwarten, wenn einem wiedergeborene Christen die "wahre" Bedeutung Weihnachtens erklären wollen. Trotzdem war die Begutachtung des Films erhellend: Der Film reiht sich nämlich nur bedingt in die "War-on-Christmas"-"Debatte" ein, diesen Sturm im Wasserglas, der jedes Jahr ab Mitte November die Moderatoren auf Fox News von einem epileptischen Anfall in den nächsten stürzt, weil angeblich das Christliche aus Weihnachten entfernt werde, nur weil es irgendwo in Kalifornien keine Krippenszene mehr gibt (was wiederum Jon Stewart zu dem Schluss kommen ließ, dass es Weihnachten so schlecht nicht gehen könnte: http://www.cc.com/video-clips/psmw09/the-daily-show-with-jon-stewart-the-war-on-christmas--friendly-fire-edition).
          Auch laut Kirk Camerons Machwerk wird die wahre Bedeutung Weihnachtens zunehmend von anderen Narrativen überlagert (was er uns netterweise gleich am Anfang im roten Pulli vor Weihnachtsbaum und lustig knisternden Feuer erläutert, wenn wir keinen Bock mehr haben, kennen wir nach 4 Minuten eigentlich schon den gesamten Inhalt des Films), aber hier beginnt sein ebenfalls tief religiöser Schwager zu zweifeln: Der Weihnachtsbaum steht doch nicht in der Bibel? Und was soll das ganze Geschenke verteilen, ist das nicht kalter Materialismus? Um dem Trubel der Weihnachtsfeier im eigenen Haus zu entgehen, setzt er sich in sein Auto, dass in der Auffahrt steht. Dort findet ihn Cameron und setzt sich zu ihm und erklärt, wie es wirklich war (hauptsächlich in endlosen Shot-Reverse-Shot-Ketten, wo sich der Zweifler wie ein Idiot aufführt und Cameron immer sehr mitfühlend schaut - ein bisschen so, als ob Bibel-TV mit Telenovela-Darstellern einen sokratischen Dialog verfilmt hätte). Und es ist einfach zu Schießen, wie er aus Weihnachtsbaum, Glitter, Eggnog und Weihnachtsliedern auf einmal tiefreligiöse Symbole macht, indem er wild Dinge zusammenwirft, Scheinparallelen zieht und Dinge solange verdreht, bis es in sein Religionspanorama passt - oder wusstet ihr, dass der Weihnachtsbaum abwechselnd den Baum des Lebens und das Kreuz Jesu Christi repräsentiert (quasi die Heisenbergsche Unschärfe für Fundamentalchristen)?
          Das Spannende ist nun, dass diese Erklärungen in dieser kleinen religiösen Welt offenbar Sinn ergeben. Es ist faszinierend zu sehen, wie seine Ausführungen in diesem kleinen Universum Sinn ergeben, während man selbst sich vor Lachen schüttelt oder an den Kopf fasst. Zwischenzeitlich schleicht sich zwar die Frage ein, ob wirklich irgendjemand diesen zusammengestöpselten Quatsch glaubt und was das über den Zustand bestimmter Gesellschaften sagt, wenn solche Parallelwelten existieren können - aber nur kurz, denn "schon" nähert sich der Film seinem Höhepunkt [Achtung, Spoiler für den fantastischen Schluss]:
          Der Zweifelnde hat sein Paulus-Erlebnis, sieht die wahre Bedeutung Weihnachtens und will nun die Party retten (Cameron schlägt vor, seiner Frau, die die Party organisiert hat, zu sagen, dass er im Unrecht war). Doch mit den Worten Camerons: Helden tun manchmal das Unerwartete. Statt nur auf die Party zurückzukehren, dreht der Bekehrte offenbar im religiösen Glücksstrudel durch und crasht die Party. Er rutscht auf seiner Wohlstandsplautze über den Fußboden, knutscht den Weihnachtsmann und kann gar nicht genug Fotos mit ihm bekommen - großes Finale ist dann eine schreckliche "Hip-Hop-"Tanznummer mit allen Familienmitgliedern zu "Angels We Have Heard on High" - das Ganze hauptsächlich in Zeitlupe gefilmt und so auf ca. 20 Minuten aufgebläht. Noch ein paar warme Worte von Cameron, und dann ist er vorbei, dieser überraschend unterhaltsame Sumpf aus Fundamentalchristentum, Geschichtsklitterung und schlechter Kameraarbeit. Bis nächstes Jahr.

          [0,5 Punkte für unfreiwillige Komik].

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          • "manch einer munkelt, dass demnächst auch so manche Serie vollkommen uninteressant werden könnte ..." - dazu braucht man ein Update???

            Spaß beiseite: Das kann nur Eines bedeuten! Mit dem nächsten Update kommt ENDLICH die Möglichkeit, Kurzfilme anzulegen, weshalb niemand mehr Serien schauen muss, weil sich ihm/ihr neue unendlichen Weiten künstlerisch wertvoller Unterhaltung von angenehm überschaubarer Länge auftun werden!!!! Danke! Oh, viele Dank!!!!! *schnief* Ich wusste, ihr würdet mich nicht enttäuschen!!!!

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            • *schnüff*

              Au revoir, Jeanne.

              https://youtu.be/_OeNAeEwwws

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                Iamthesword 27.07.2017, 23:23 Geändert 09.01.2018, 01:26

                Nachdem die Trailer zeitweise das allerschlimmste befürchten ließen, entpuppt sich VALERIAN als solider Science-Fiction-Streifen mit leichtem Trash-Flair. Visuell hat er einiges zu bieten, von rasanten Flügen durch die riesige Raumstation bis zu Clive Owen in farbenfroher Phantasieuniform. Insgesamt ist die Geschichte nicht sonderlich inspiriert, weite Teile sind Standardkost. Allerdings enthält sie spannende Elemente, die sich als Kommentar zur derzeitigen Debatte über Vertreibung und Migration verstehen lassen - da hätte gerne mehr von rein gedurft.
                Überrascht war ich dann aber doch davon, wie gut die beiden Hauptdarsteller harmonieren. Dabei steht gar nicht der titelgebende Valerian im Zentrum. Wie im Comic ist die heimliche Heldin Laureline, die von Cara Delevigne mit einer gehörigen Portion Sarkasmus und Schnodderigkeit gespielt wird. Dazu Cameos wie der von Ethan Hawke als exaltierter Puffbesitzer und man erhält einen Film, der über seine zwei Stunden gut unterhält, der aber danach schnell wieder vergessen ist.

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                  • Ganz unkontrovers: THE DARK KNIGHT

                    Eine gelungene Interpretation der Vorlage, dennoch mit klarer Nolan-Handschrift, tolle Darsteller, spannend und immer wieder aktuelle Themen anreißend. So soll Blockbusterkino sein.

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                    • Ja, BELLADONNA DER TRAUER kam erst neulich hier in die Kinos, aber der Film ist von 1973. Das wäre so, als ob man sagt, der bald restaurierte Film von Orson Welle sei aus den 2010ern - ein bisschen komisch, oder?

                      GHOST IN THE SHELL 2.0 ist von 2008.

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                      • Iamthesword 07.07.2017, 22:06 Geändert 07.07.2017, 22:13

                        a) Von mir aus mag man es seltsam finden, dass sich Großverdienerinnen wie Jennifer Lawrence oder Emma Stone darüber beschweren, wenige zu verdienen als ihre männlichen Gegenparts. Dabei vergisst man aber, dass die GroßverdienerInnen nur einen sehr kleinen Teil aller SchauspielerInnen ausmachen. Jenseits der sehr kleinen A-Liga wird es sehr schnell prekär - da hat der Gender Pay Gap schnell fatale Konsequenzen. Und wenn so ein Appell dabei hilft, dass Schauspielerinnen in den unteren Klassen zumindest ein bisschen mehr verdienen als zuvor, ist das keine schlechte Sache.
                        http://www.spiegel.de/karriere/wie-schauspieler-in-der-armutsfalle-landen-a-838053-3.html

                        b) Interessant, dass "Angleichung der Gehälter" bedeutet, dass Männer auf ihr Gehalt verzichten, anstatt dass Studios auch Frauen ein angemessenes Gehalt bezahlen...

                        c) Bin ich der Einzige, der das Marktwertargument seltsam findet? Wonach bemisst sich das?
                        Geld aller eingespielten Filme unter Beteiligug der Person/Anzahl der Filme ?
                        Seit wann sind Schauspieler der einzige Faktor, in einen Film zu gehen? Und selbst wenn dem so wäre, gibt es ja offenbar trotzdem zwei Ligen - sonst müsste Zoe Saldana (GUARDIANS OF THE GALAXY (x2), STAR TREK (x3), AVATAR!!!) inzwischen deutlich mehr verdienen als etwa ihr Kollege Chris Pratt (GUARDIANS OF THE GALAXY (x2), JURASSIC WORLD)...
                        Zahlen hab ich nur für den ersten GUARDIANS gefunden. Stand damals: ZOE SALDANA: (u.a.) STAR TREK (x2), AVATAR und ein Miniauftritt in PIRATE OF THE CARIBBEAN | Chris Pratt: Kleine Nebenrollen in MONEYBALL, ZERO DARK THIRTY und HER, dann wirds schon eng (FAST VERHEIRATET, MOVIE 43); größter finanzieller Erfolg: THE LEGO MOVIE (voice-acting). Selbst wenn man seine Fernsehengagements dazu nimmt (PARKS AND RECREATIONS, O. C. CALIFORNIA, hat Saldana doch deutlich die Nase vorn. Bezahlung in GUARDIANS I: Pratt 350.000$+Gewinnbeteiligung 0,3%, Saldana 100.000$+Gewinnbeteiligung 0,3%. Marktwert my ass.
                        http://www.therichest.com/world-money/15-marvel-actors-who-got-paid-way-less-than-you-thought/

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                        • Bis auf die Unverschämtheit GUARDIANS OF THE GALAXY VOL. II eigentlich eine Liste mit der ich ganz gut leben kann. Und das die Leute AH-GA-SSI (DIE TASCHENDIEBIN) auf Platz 1 gewuchtet haben, lässt einen ja fast optimistisch werden.

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                          • Iamthesword 05.07.2017, 10:51 Geändert 07.07.2017, 10:31

                            Und wieder die Bitte (zunehmend verzweifelt): Wenn ihr uns Filme empfehlt, dann legt sie doch bitte, bitte, bitte, bitte an, damit wir sie hinterher auch bewerten können (oder das nachholen können, falls wir die Filme schon kennen...)!!!!!

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                                • Iamthesword 03.07.2017, 12:59 Geändert 03.07.2017, 13:00

                                  Welcome to the jungle (again).

                                  Und wenn der Film gut war, kann man ruhig klatschen - auch außerhalb von Festivals.

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                                    • Tatsächlich EINE Person, die nicht aus dem englischsprachigen Kino stammt. Wow!

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                                      • Wie wohl fast jeder Cinephile in meiner Generation: THE LORD OF THE RINGS.

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                                        • Das wird eine Artikelserie. Next: Fluch der Karibik 5 - So wenig Arbeit steckt im Drehbuch.

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                                          • Eine entschärfte Version von MONEYBALL oder HANCOCK? Im Filmemacher-Himmel fällt Pier Paolo Pasolini gerade vor Lachen von seiner Wolke...

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                                                "Blockbuster floppen nicht wegen schlechter Kritiken"gelesen. "Non! Si! Oh!" gedacht. Und dann doch einen interessanten Artikel gelesen. Wobei es etwas schade war, dass die fragwürdigen Pressepraktiken im letzten Absatz ein wenig rasch abgefrühstückt wurden...

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                                                  http://www.sueddeutsche.de/kultur/baywatch-im-kino-rettungsschwimmen-in-der-post-silikonbrust-aera-1.3527264

                                                  Inklusive einiger interessanter Gedanken, warum das Recyclen eines nicht unwesentlichen Teils alter Formate so schlecht funktioniert.

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                                                  • Iamthesword 31.05.2017, 13:11 Geändert 31.05.2017, 13:18

                                                    Das ist ja super. Vielen lieben Dank. Wenn möglich, hätte ich gerne die DVD-Fassung.

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