Ichundso - Kommentare

Alle Kommentare von Ichundso

  • 7

    Dieser Film ist der pure Wahnsinn. Ich bin mir nicht sicher, ob ich 10 oder 0 Punkte vergeben soll, habe mich jetzt für 7 entschieden, denn "Sehenswert" ist das Ding auf jeden Fall. Spätestens ab dem zweiten großen Twist ist Safe Haven der härteste Bitchcake seit The Sixth Sense, aber anders als The Sixth Sense irgendwie logisch.

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    • 9
      Ichundso 27.03.2015, 12:05 Geändert 13.02.2016, 23:02

      Es gibt nicht Schöneres als einen geistreichen Science Fiction-Thriller. Wer auch nur ein bisschen über Ex Machina gelesen hat, sollte schon grob wissen, um was für eine Art Film es sich hier handelt. Das hier ist das, was man hin und wieder als „Hard Sci-Fi“ bezeichnet, geerdete Ideen und ein dialoggetragenes Drehbuch ohne Materialschlachten. Wie bei vielen Filmen dieser Sorte ist es am besten, völlig blind reinzugehen und sich vorher nicht durch Reviews oder Vorschauen schlau zu machen. Für wen es dafür zu spät ist, weil sich ein Trailer nicht wieder entgucken lässt... Nun gut, ihr könnt genauso gut meinen Kommentar lesen. Und wenn er in Deutschland rauskommt, hätte ich richtig Bock auf eine Spoiler-Debatte.

      Ex Machina ist BRAINY. Und das meine ich im bestmöglichen Wortsinn. Es tut einfach so wahnsinnig gut, Wissenschaftlern zuzusehen, die auch sprechen wie Wissenschaftler (auch wenn Llewyn Davis jetzt aussieht wie Sido) und nicht in simplifizierten Floskeln reden, um ja niemanden zu überfordern. Keine Frage, das hier ist – vor allem in der ersten Hälfte – Kino zum Nachdenken. Autorenfilmer Alex Garland gelingt es geschickt, das Publikum weder zu unterfordern noch in Fachjargon zu ertränken und bietet somit den perfekten Unterboden für das eigentliche Fleisch des Films: Die alte Frage nach der künstlichen Intelligenz und danach, ob der Döner/die Maschine den Menschen irgendwann ersetzen wird.

      Garlands Herangehensweise ist nicht revolutionär. Das hier ist kein Film, der neue Gefilde im AI-Genre erschließen möchte, er hat es sich dort längst neben all den anderen Genrestreifen heimisch gemacht und versucht, aus dem bereits Vertrauten einfach einen möglichst stylischen Thriller zusammenzuzimmern – und das gelingt. Ex Machina ist nicht nur ein Film über Mensch vs Maschine, sondern auch über Weite vs Platzangst, und all diese Themen sind mühelos und mit Verstand inszeniert und stellen sicher, dass man sich kein bisschen langweilt.

      Das Problem, das an dieser Stelle nur leider entsteht, ist dass man bei einem so auf Twists und Überraschungen ausgelegten Filmgenre von Anfang an so sehr versucht, dem Film einen Schritt voraus zu sein, dass man sich am Ende ein bisschen den Eindruck kriegt, der Film selbst hätte überhaupt nicht versucht, Schritt zu halten. Garland weiß, wie sein Zuschauer tickt, er spielt mit Bildsprache und versteckten Hinweisen, weil er ganz genau weiß, an welchen Stellen wir die Stirn runzeln und unserem Sitznachbarn Twistideen ins Ohr flüstern. Beim zweiten Mal, wenn man weiß worauf das alles hinausläuft, funktioniert der Film noch etwas besser.

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      • Je länger man ihm in die Augen sieht, desto mehr sieht er aus wie ein Morphing von Joko und Klaas und es macht mich total wahnsinnig.
        http://marieclaire.media.ipcdigital.co.uk/11116/00006b0b5/e996/josh-duhamel-LL.jpg

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        • HAPPY B-DAY!
          http://bit.ly/1HL3GJQ

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          • War das gerade der schlimmste Rory-Diss, den ich je gelesen habe? Wenn ja, bin ich so erschüttert, ich muss mich erstmal in den Zero Room zurückziehen, um wieder klarzukommen.
            Deine Amy Pond-Geschichte ist superniedlich.
            Und ChimesofMidnighthust ist wirklich sehr gut, ich finde aber "Scherzo", was ein bisschen aus dem gleichen Holz geschnitzt ist, noch besser. Und "Master"! Ich würde sehr unschickliche Dinge tun, um davon eine TV-Verfilmung mit Capaldi und Gomez zu sehen.

            P.S. Joanna Lumley war doch schon der Doctor. ;) (http://www.moviepilot.de/movies/doctor-who-and-the-curse-of-fatal-death)

            • Jaja, vernünftig...
              "Wie war das, Doctor? Hier sind überall giftige Pflanzen und menschenfressende Aliens und ich soll mich nicht vom Fleck bewegen? Aber dahinten leuchtet es doch so merkwürdig, das muss ich mir mal ganz genau angucken..."
              "OMG, nein!"
              "Upps, fast tot"

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              • Rassilon segne deinen Kumpel! Jeder Whovian wurde anfangs gezwungen. Deine Freundin schafft's auch noch.
                KEKSDOSE MIT SOUNDEFFEKT????
                "The Power of Three" finde ich klasse, vielleicht die charaktergetragenste Folge ever. Auch wenn der Schluss etwas lame ist.

                P.S. Jenna! <3 Da bin ich doch froh, dass es dieses Bild noch gab, auch wenn es ein bisschen aussieht, als könnte sie kaum atmen, bei dem engen Gürtel. Fällt mir jetzt erst auf...

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                • 56 Aufrufe... Scheint als hätte da jemand ähnlich oft mit dem Format herumprobieren müssen wie ich. :D Immerhin hast du mit den ganzen Gifs einen guten Grund dafür.
                  Bei so viel Liebe verzeihe ich dir doch glatt deine Missbilligung der ersten Staffel.

                  P.S. Bin mir aber nicht sicher, ob ich wünsche, dass sich "Ichse" durchsetzt.

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                  • 10

                    DEEP BREATH - LAST CHRISTMAS

                    Mit Peter Capaldi und Jenna Coleman

                    Zu dieser Staffel habe ich auch auf Moviepilot schon so einiges geschrieben, weshalb ich mir nicht sicher bin, ob wegen Meinungssättigung nicht irgendwie schon alles gesagt ist. Jedenfalls mag ich auch diese Staffel sehr sehr gerne, Clara funktioniert mit dem zwölften Doctor deutlich besser als mit dem elften und die Entscheidung, auch hier mit allen Folgen eine große Geschichte zu erzahlen, diese jedoch vollkommen von der Beziehung zwischen den zwei Protagonisten ausgehen zu lassen, hat sich definitiv ausgezahlt und Staffel 8 wohl zur bisher “erwachsenster” aller NewWho-Staffeln gemacht.

                    Was sich in hier zeigt, ist ein Doctor Who mit The Day of the Doctor im Rücken, ein Doctor Who auf dem Zenit seiner Möglichkeiten und mit einem Showrunner, dem die BBC mittlerweile aus der Hand frisst. Das hier ist Doctor fucking Who und es macht was es will.

                    Der Doctor wurde in letzter Zeit mit jungen und attraktiven Darstellern sehr populär? Wir casten einen 55-Jährigen! Dessen Catchphrase “SHUT UP!” ist. Und der in den ersten Trailern mehr wie der Bösewicht als wie der Held aussieht. Ihr denkt, das Kino-Event zu The Day of the Doctor war dem besonderen Anlass vorbehalten? Wir machen es einfach nochmal! Ihr denkt, ein Time Lord, der sein Geschlecht ändert, würde nur auf Widerstand stoßen? Wir holen Michelle Gomez! Ihr denkt, Doctor Who wäre in den letzten Jahren zu düster geworden und sollte mal mehr an seine kindliche Zielgruppe denken? Wir widmen eine ganze Folge einem Monster, das unter Kinderbetten wohnt, zeigen einen aus menschlicher Haut gemachten Heißluftballon und erzahlen armen traumatisierten Kindern, deren Oma gerade gestorben ist, dass eingeäscherte Tote diesen Schmerz spüren können!

                    Das Leben eines Doctor Who-Fans ist immer ein bisschen von der Angst vor der Absetzung geplagt. Noch nie war diese Angst unberechtigter als heutzutage. Diese Show kann und darf alles. Lang lebe der Doctor.

                    Highlights
                    Listen
                    Last Christmas
                    Dark Water/Death in Heaven
                    Mummy on the Orient Express
                    Flatline

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                    • Carol Danvers-Alarm! <3 Ich halte dann im Film mal Ausschau nach einer blonden Jessica Chastain...

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                        SCHON WIEDER EIN LEAK: Interne Email bei Walt Disney Studios Motion Pictures Deutschland, 18.3.2014

                        Liebe Kollegen,

                        allmählich ist das echt nicht mehr witzig. Ich weiß ja, dass einige von euch mit dem von mir ausgesuchten deutschen Verleih-Titel „Projekt: Neuland“ für unseren nächsten Blockbuster „Tomorrowland“ nicht ganz zufrieden waren. Aber ich wünsche mir, dass solche Kritikpunkte sachlich vorgetragen werden und nicht in Form von kindischen Streichen.
                        Sicher, als irgendjemand den Internetzugang in meinem Büro eingeschränkt hatte, sodass die einzige aufrufbare Seite in meinem Internet Explorer der Wikipedia-Artikel zu Angela Merkel war, haben wir noch alle herzlich gelacht.
                        Aber während meines freien Tages mein Büro komplett umzubauen, die Wände mit Bildern von leeren Wüsten vollzuhängen, alle Möbel zu entfernen und nichts zurückzulassen als eine zentimetertiefe Schicht aus Sand und einen Spielzeugbagger (wo hattet ihr die ganzen Sachen überhaupt her?), sowie auf dem Türschild meinen Namen durch „projekT neuland“ zu ersetzen, das geht eindeutig zu weit.
                        Ich habe mit Karen vom Marketing gesprochen und sie meinte nach einigem Zögern, dass obwohl wir den Titel „Projekt: Neuland“ von dreißig verschiedenen Testgruppen als die beste Wahl bestätigt bekommen haben, obwohl der Merchandiseverkauf bereits begonnen hat und obwohl der Trailer mit diesem Titel bereits vor Monaten in den Kinos lief, wäre er immer noch nicht ganz perfekt, denn, wie Karen mir mithilfe eines Vergleichs mit dem Originaltrailer aufzeigte, steht das „T“ auf diesem Anstecker für „Tomorrowland“ und dieser Hinweis geht bei „Projekt: Neuland“ verloren (Boah, mir fällt grade auf, DESWEGEN habt ihr das T groß geschrieben? Mann, Leute Leute...)
                        Deshalb – und damit hier endlich wieder Ruhe einkehrt – haben wir uns zu später Stunde für eine Namensänderung des Films entschieden. Er heißt nun „A World Beyond“.

                        Liebe Grüße

                        Ulf

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                        • Erklärt zumindest, warum kein Mystique-Solofilm geplant ist. Als Jlaw den Vertrag abschloss, war sie noch nicht der Megastar wie heute und ein Spinoff-Film war wohl nicht Teil der Abmachung. Schade, aber wenn sie lieber was anderes machen will, good for her.

                          • 9

                            THE DOCTOR, THE WIDOW AND THE WARDROBE - THE TIME OF THE DOCTOR

                            Mit Matt Smith, Karen Gillan, Arthur Darvill und Jenna Coleman

                            Genau wie Staffel 4 ist es eigentlich unmöglich, die Jahre 2012 und 2013 einfach so zusammenzufassen, aber immerhin lassen sie sich in drei handliche Pakete einteilen:

                            1. Staffel 7A

                            In dieser aus sechs Folgen bestehenden Mini-Staffel wird der Abschied der Ponds erzählt. Die Geschichte - Doctor und Ponds haben sich eigentlich auseinandergelebt, treiben aber immer wieder aufeinander zu, bis sie schließlich alles verlieren - ist ungewöhnlich und mutig und wird nach der plotlastigen sechsten Staffel in charaktergetragenen Einzelepisoden erzählt. Keine der Folgen in diesem Jahr ist ohne Schwächen, von einer in zwei Minuten abgehandelten Ehekrise bis zu einer der billigsten Plot-Auflösungen aller Zeiten in The Power of Three, aber die Charaktere sind stark genug, um das aufzufangen. Und es hilft natürlich auch, dass das Ganze in The Angels Take Manhattan gipfelt, dem vielleicht fiesesten und bestkalkulierten Emotionsschlag der Doctor Who-Geschichte. Mit einer fantastischen, bis zu The Eleventh Hour zurückreichenden letzten Szene, die dazu führte, dass ich jetzt bei beiden Folgen heulen muss. Toll.

                            2. Staffel 7B

                            Wir kommen zum Jubiläumsjahr, und der Doctor steht so sehr im Mittelpunkt wie noch nie seit seiner Rückkehr 2005. Die Rollen werden auf den Kopf gestellt, nicht mehr er ist das Mysterium, sondern seine Companion, und der Weg zu ihrem Geheimnis führt ihn praktischerweise in seine eigene Vergangenheit.

                            Wenn man das Finale “The Name of the Doctor” mal als Teil der Doctor-Trilogie betrachtet und nicht als Teil dieser Staffel, ist das hier zweifellos die schwächste Episodensammlung unter Moffat. Keine der Folgen ist ein richtiger Absturz à la Love and Monsters, aber es ist auch keine dabei, die so richtig gut funktioniert. Stattdessen ist alles sehr sehr mittel, ein Mix aus gut und dürftig, und das ist bei Doctor Who eigentlich schlechter als stark polarisierende Folgen.

                            3. Die Doctor-Trilogie

                            Oder sogar Tetralogie, wenn man Paul McGanns Mini-Episode “The Night of the Doctor” mit dazuzählt.

                            Tja, was soll ich hierzu noch sagen… Der gute Steven Moffat läuft seit 2013 wahrscheinlich mit Perücke herum, um die vielen Haare zu ersetzen, die er sich für diese drei Folgen ausgerupft hat. Es sind drei der größten und wichtigsten Episoden, die die Serie je zustande gebracht hat und sie folgen direkt aufeinander. Die Vergangenheit musste geehrt, alten Fans eine Freude gemacht und alte Fragen beantwortet werden. Gleichzeitig mussten sie in die Zukunft sehen und den Weg bereiten für fünfzig weitere Jahre Doctor Who. Ach ja, und unterhaltsam sollten sie noch sein, das wäre auch nicht schlecht.

                            Allein dafür, dass er dieses Kunststück fertiggebracht hat und mit seiner Jubiläumsfolge so nah an universelles Lob kam, wie es bei so einer schwierigen und riskanten Aufgabe nur irgend möglich ist, ist Steven Moffat für immer einen Platz in der Whoumeshalle sicher. Also, selbst wenn er da nicht schon wegen The Empty Child und Blink reindürfte...

                            Highlights
                            • The Day of the Doctor
                            • The Time of the Doctor
                            • The Name of the Doctor
                            • The Angels Take Manhattan
                            • Asylum of the Daleks

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                              A CHRISTMAS CAROL - THE WEDDING OF RIVER SONG

                              Mit Matt Smith, Karen Gillan und Arthur Darvill

                              Es gibt Beste Filme und Lieblingsfilme. Es gibt Filme, von denen man bei so-objektiv-wie-möglich-er Betrachtung einfach weiß, dass sie über alle Zweifel erhaben sind. Und es gibt Filme, von denen man insgeheim weiß, dass sie vielleicht nicht gerade das Angesicht des Weltkinos verändert haben oder eigentlich mehr unter Schwächen leiden als andere. Aber das ist einem einfach so scheißegal.

                              Staffel 6 ist so ganz streng genommen wahrscheinlich nicht die beste Staffel von Doctor Who. Die Tiefpunkte der Staffel liegen tiefer als die von Staffel 1 oder 5 und es gibt keinen durchgehenden Lauf an Non-Stop-Klassikern wie in Staffel 3, aber dennoch habe ich keinen Zweifel daran, dass das hier meine Lieblingsstaffel ist. Der Grund dafür: Mehr als jede andere funktioniert sie als Ganzes. Als das ambitionierteste und abenteuerlichste Jahr in diesem ganzen halben Jahrhundert.

                              Im Zentrum davon steht, interessanterweise, der Opener. Der die Staffel eröffnende Zweiteiler The Impossible Astronaut/Day of the Moon ist wohl das nächste Äquivalent zu einem Doctor Who-Blockbuster, das wir bisher bekommen haben, selbst wenn man The Day of the Doctor miteinbezieht. Die Dreharbeiten vor Ort in Amerika sorgten für die beste Optik, die eine Doctor Who-Folge jemals hatte und der komplizierte und verschachtelte Plot, der sich von Monstern, Grusel und purer Epicness angetrieben durch seine Zeitreisen schlängelt, ist nur der Auftakt für ein noch viel größeres Projekt: Die Geschichte der Silence.

                              Zeit seines Lebens muss sich der Doctor immer mal wieder gefragt haben: Wieso sind eigentlich all meine Probleme in handlichen 45 bis 150-minütigen Zeiteinheiten zu bewältigen? Steven Moffat hat da einen, ach was, fünfzehn Schritte weiter gedacht, als er Mitte 2007 mit der Planung für seine Ära begann. Nicht nur River Song bewegt sich unchronologisch entlang der Zeitachse des Doctors, auch die Kirche der Silence, der große Böse hinter den ganzen vier Matt Smith-Jahren, greift immer wieder in sein Leben ein und ist direkt oder indirekt für jedes große Finale mit ihm verantwortlich.

                              Und wie Rivers Geschichte ist das Ganze rückwärts aufgezogen. Auch wenn man auf einen Teil der Auflösungen in The Time of the Doctor wohl ein Jahr zu lang warten musste und die Silence-Geschichte gegen Ende dann doch etwas aus den Fugen geriet, das Problem damit ist, dass die Andeutungen, die Vorboten, die abtrünnigen Mitglieder einfach so unglaublich gut inszeniert waren, dass am Schluss nicht mehr allzu viel für die Auflösung übrig blieb. Und das ist das Problem von Staffel 7, nicht Staffel 6.

                              Denn Staffel 6 funktioniert. Weil das grandiose TARDIS-Team diese Megastory mit Leichtigkeit trägt und sowohl die großen Kämpfe, als auch die kleineren und persönlichen Episoden perfektioniert und menschlich macht. Jeder Doctor Who-Fan hat irgendein “Default”-Setting, das erste, woran man denkt, wenn man die Worte “Doctor Who” hört. Ich denke an den Doctor, Amy und Rory im Jahr 2011. Zwischen der Silence, Doctor Who als Blockbuster und einigen der bemerkenswertesten Einzelepisoden, die diese Serie als das definiert haben, die sie ist: Die beste ever.

                              Highlights
                              • The Girl Who Waited
                              • The Impossible Astronaut/Day of the Moon
                              • The Doctor’s Wife
                              • A Good Man Goes to War
                              • The Wedding of River Song

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                                THE ELEVENTH HOUR - THE BIG BANG

                                Mit Matt Smith und Karen Gillan

                                Auszug aus einer Email von Steven Moffat an Russell T Davies, 12.1.2008 (über eineinhalb Jahre vor Beginn der Dreharbeiten zu Staffel 5)

                                “Another thing: I’ve started. I’ve written the first five pages of my opening episode. Couldn’t stop myself. It was like incontinence. Well, hopefully not completely like incontinence.”

                                Während seiner Zeit als Produzent und Chefautor von Doctor Who hatte Russell T Davies seine Herangehensweise an Doctor Who bis zum Äußersten gebracht. Sein Nachfolger Steven Moffat musste einen völlig neuen Weg finden. Und zusätzlich musste er beweisen, dass das Wunder des modernen Doctor Who ein zweites Mal würde funktionieren können. Wie bei Staffel 1 sah es anfangs nicht allzu rosig aus. Mit David Tennant hatte der Schauspieler die Rolle verlassen, der sie mit einem Bekanntheitsgrad ausgefüllt hatte wie kein Doctor seit Tom Baker und als letzterer nach sieben Jahren endlich die Segel strich, war es der Auftakt zu einer Abwärtsspirale, die schliesslich in der Absetzung von Doctor Who 1989 endete. Und zusätzlich noch das komplette Produktionsteam weg?

                                Der Unterschied zu den 80ern war: Moffat hatte einen Plan. Einen Plan, den er schon Jahre, gar Jahrzehnte, bevor die ersten Bilder davon gefilmt wurden, im Kopf hatte. Einen Plan, den er 2007 konkret begann auszuformulieren und der 2010 endlich im Fernsehen lief. Ein Plan von Doctor Who als Märchen mit Zeitreisen. Als eine mystische Odyssee durch Raum und Zeit, die sich an keinerlei Regeln halt. Die an Orte führt, an denen das Universum nicht mehr existiert, an denen sich Welten zusammenfalten und Vergangenheit und Zukunft ein und dasselbe sind, und all das ausgehend von einem kleinen Mädchen, das im Garten auf einem Koffer sitzt und hofft, dieses eine, wenigstens dieses eine Mal nicht von einem Erwachsenen enttäuscht zu werden.

                                Das Finale dieser fantastischen, grandiosen, himmel- und erdezerschmetternden Staffel behandelt nichts Weniger als das Ende des Universums, das Zusammenbrechen aller Sterne und Raum- und Zeitachsen. Aber die zentrale, die wichtigste Szene spielt nicht etwa in einem intergalaktischen Krieg oder vor einer explodierenden Sonne, sondern in einem Schlafzimmer, in dem der eine und einzige Matt Smith trotz seines jungen Körpers den ältesten Doctor aller Zeiten mühelos glaubhaft macht, und in einigen wenigen Worten all das zusammenfasst, was diese Serie so fantastisch macht:

                                “I'll be a story in your head. But that's okay. We're all stories in the end. Just make it a good one, eh? Because it was, you know. It was the best. The daft old man who stole a magic box and ran away. Did I ever tell you that I stole it? Well, I borrowed it. I was always going to take it back.”

                                Denn das ist die Kunst. Bei all dem Potential, das in Doctor Who steckt, nie das Kleine aus den Augen zu verlieren. Den Moment, in dem Vincent van Gogh eine Kunstgalerie mit seinen Bildern betritt, unbedeutend für das Universum, aber die Welt bedeutend für jeden der ihn dabei beobachtet. Eine junge Frau, die Hals über Kopf ihr gesamtes Leben zurücklasst und mit dem imaginären Freund ihrer Kindheit durchbrennt, nur um nicht erwachsen werden zu müssen.

                                All das, und noch mehr, existiert auf dieser Welt. Und in Doctor Who. Das war der Plan und das war sein Erfolg. Dank eines Doctors, der das schwerste Erbe seit Peter Davison antrat und fulminanten Erfolg hatte, einer Begleiterin, die in ihrem Kultstatus auf einer Höhe mit Sarah Jane und Rose steht und einem Produzenten, der seinen Platz als Fanliebling freiwillig aufgab, um endlich all die Geschichten zu erzählen, die ihm schon seit Jahrzehnten im Kopf herumspukten. Und fünf Jahre später ist er immer noch nicht fertig damit.

                                Highlights:
                                • The Eleventh Hour
                                • Vincent and the Doctor
                                • The Pandorica Opens/The Big Bang
                                • The Time of Angels/Flesh and Stone
                                • The Lodger

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                                • Super Serie, fantastischer Cast, innovatives Konzept. Nach Folge 1 sehr vielversprechend.

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                                    VOYAGE OF THE DAMNED - THE END OF TIME

                                    Mit David Tennant und Catherine Tate

                                    Das mit den Staffeln bei Doctor Who ist ja immer so eine Sache. Der britische Serienkalender ist nämlich immer ein bisschen komplizierter und das führt gerne zu allerlei merkwürdigen Situationen, wie beispielsweise Verwirrung darüber, zu welcher Staffel ein Weihnachtsspecial gehört oder, wie in diesem Fall hier, zu einer Staffel, die ein Jahr und fünf Folgen länger ist als alle anderen. Ups.

                                    Ich tue mich etwas schwer, über diese Staffel zu schreiben. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich gerade Russell T Davies’ Email-Tagebuch “The Writer’s Tale” hinter mir habe und deshalb den Entstehungsprozess quasi gefühlt miterlebt habe. Vielleicht auch daran, dass es durch die schiere Masse an teilweise wirklich krass unterschiedlichen Folgen irgendwie unmöglich scheint, sie für ein Review zu einem Ganzen zusammenzufassen. Es gibt hier Folgen, die ich wirklich nicht ausstehen kann (Voyage of the Damned, The End of Time), es gibt kalkulierte Awesomeness (Silence in the Library, The Stolen Earth) und es gibt Last-Minute-Projekte, die mal mehr (Midnight) und mal weniger (The Next Doctor) funktionierten.

                                    Nicht nur die vollgestopften Folgen, in denen jeder Randcharakter und jedes vergangene Event der letzten vier Jahre nochmal ausgebuddelt und mit in die Brühe geworfen, wird machen das Ding hier zu einem Megakuddelmuddel. Da werden Riesencliffhanger mir nichts dir nichts wie Bonbons durch die Luft geworfen und dann einfach fallengelassen, Event-Über-Titel wie “The Doctor’s Daughter” und “The Next Doctor” entpuppen sich als hohle Tricks und alle drei Christmas-Specials finde ich total furchtbar, aber dennoch gibt der Rest der Folgen einiges was her.

                                    Damit das Positive aber auch nicht zu kurz kommt: Es sind mal wieder einige echte Megadinger dabei. Wenn mal nicht krampfhaft versucht wird, aus jeder Folge das größte Fernseh-Event seit der Mondlandung zu machen, kommen die wahren Höhepunkte zustande, die Partners in Crimes und Midnights, sowie natürlich Silence in the Library, was beinahe schon eine Art Backdoor-Pilot für die Moffat-Ära ist (und oh, freue ich mich, wenn ich endlich über die schreiben kann...) Auch die Agatha Christie- und Pompeii-Folgen machen eine Menge Spaß. Und Donna ist ein erfrischend neuer Wind neuer Wind in der TARDIS, der Tennant mal ordentlich verbal auf die Schnauze gibt, wenns sein muss.

                                    Russell T Davies ist durchaus ein Genie und ein großartiger Autor. Aber das Problem ist manchmal einfach, dass er sich dessen zu sehrbewusst ist. Das Ende von Rose in Staffel 2 war gut. Ihr Schluss in Journey’s End ist nichts als ein stumpfer Abklatsch und der Einfall mit dem Privat-Doctor furchtbar. Und das Zermelken von unzähligen Motiven der letzten paar Staffeln aus keinem Grund jenseits der Sentimentalität lässt den Plot leiden, und zwar gewaltig. Davies wollte Moffat natürlich nichts Böses, schließlich sind sie befreundet, aber ich komme immer noch nicht darum herum, diese Weltuntergangsstimmung in den letzten paar Folgen und vor allem in The End of Time immer noch für einen gigantischen Arschtritt für den nächsten Doctor zu halten, und es ist absolut kein Wunder, dass Matt Smith anfangs einen so schweren Stand hatte.

                                    Das Leben geht weiter. Und Doctor Who auch. Also hör auf zu heulen, nur weil du ein bisschen jünger wirst und ein bisschen blödere Haare kriegst.

                                    Highlights:
                                    • Silence in the Library/Forest of the Dead
                                    • The Waters of Mars
                                    • Midnight
                                    • Partners in Crime

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                                    • Ich hab das Originaldrehbuch gelesen, es geistert schon seit Ewigkeiten im Internet. Es ist bei weitem nicht so gut wie das was tatsächlich verfilmt wurde, düster hin oder her... Es ist überkonfus, die Aliens sind komisch und Murph ist nicht so cool.

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                                        THE RUNAWAY BRIDE - LAST OF THE TIME LORDS

                                        Mit David Tennant und Freema Agyeman

                                        Bei der Frage nach der Qualität einer Serie oder einer Staffel derselben gibt es immer zwei Herangehensweisen. Entweder man orientiert sich an den Höhepunkten und wie einen das so insgesamt umhaut oder man macht es “objektiv” und besieht sich, wie konstant die Qualität einer Staffel oder Serie wirklich ist. Nun, im Fall von dieser Staffel (und das hat bei Doctor auch Tradition), nicht sehr. Das Ding hier beinhaltet durchaus einige Folgen, die man viel Wohlwollen als mittelmäßig und mit viel Ehrlichkeit als dämlich bezeichnen kann. The Lazarus Experiment, der olle Dalek-Zweiteiler sowie die beiden riesigen Stinkekäse, zwischen denen die Staffel gesandwicht ist, sind wirklich nicht das Gelbe vom Mond.

                                        Aber auf der Gegenseite? David Tennant in Höchstform! Martha Jones! Der Master! Und gegen Ende der Staffel der vielleicht beste Run von vier Folgen hintereinander, den es bei Doctor Who je gab: Der Human Nature-Zweiteiler, adaptiert von einem Roman des großen Paul Cornell, in dem der Doctor seine Identität vergisst und als John Smith ein gewöhnliches Leben zu führen versucht, ist auf viele Arten vielleicht die essentielle Doctor Who-Story. Oder Moment, gebührt dieser Titel nicht doch eher Blink? Das zeitlose und heute gemeinhin als beste Doctor Who-Folge aller Zeiten bekannte Meisterwerk (auch wenn ich persönlich nicht ganz so weit gehen wurde) mit dem ikonischsten Monster, dass “NewWho” bisher hervorgebracht hat? Aber direkt danach komm auch noch Utopia! Eine Reise ans Ende des Universums, eine finstere Bedrohung und schliesslich die Rückkehr des einen und einzigen Superfeindes/-Love Interests des Doctors…

                                        Dass die letzten beiden Folgen dann etwas aus der Bahn geraten und damit enden, dass die menschliche Bevölkerung den Doctor von Dobby, dem Hauselfen in einen schwebenden und leuchtenden Jesus verwandelt, indem sie ganz feste wünscht, interessiert mich das wirklich? Interessiert mich, dass Martha Jones von Fans und Skripten etwas im Stich gelassen wurde? Interessiert mich, dass Davies einige dieser Skripte in gerade mal vier Tagen geschrieben hat?

                                        Interessiert mich einen Pups. Beste Tennant-Staffel auf jeden Fall.

                                        Highlights:
                                        • Blink
                                        • Human Nature/The Family of Blood
                                        • Utopia
                                        • Gridlock
                                        • Smith and Jones

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                                        • Das Beste an diesem Trailer, wie Devin Faraci auf Badass Digest angemerkt hat, ist, dass er unter Beweis stellt, dass wir hier tatsächlich ein Mega-Movie-Franchise haben, dass sich nicht mit den größten Robotern, buntesten Explosionen und meisten Zerstörungen präsentiert, sondern mit seinen Charakteren. Wie oft gibt es so etwas bitte noch? Bei den Title-Cards ist mir richtig das Herz aufgegangen.
                                          Auch schön, nach den ganzen ultronlastigen schwermütigen Trailern wieder etwas zu sehen, bei dem der Spaß im Vordergrund steht. Alles unter 9 Punkten wäre für mich wohl eine enorme Enttäuschung, was heißt, dass die Hypemaschine definitiv läuft wie geschmiert.

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                                          • "mach noch ein ring film, mehr spannend weil viele ringe, leute mag aliens segorni weever auch"

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                                              THE CHRISTMAS INVASION - DOOMSDAY

                                              Mit David Tennant und Billie Piper

                                              Als er über seine Gründe sprach, Rose-Darstellerin Billie Piper für das Jubiläumsspecial The Day of the Doctor zurückzubringen, sagte Steven Moffat 2013 etwas, das mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf geht: “For the first two years, that was Billie Piper’s show.” Und er hat recht. Ob man es nun gut findet oder nicht, die Tatsache, dass Christopher Eccleston nach einer Staffel schon wieder weg war, rückte Billie Piper und Rose in ein Licht, in dem kaum ein anderer Companion je gestanden hatte. Sie war - ohne jeden Zweifel - der Protagonist und Star. Und man kann sich gut vorstellen, dass das Doctor Who-Revival ohne sie gescheitert wäre.

                                              Aber was heißt das für Staffel 2? Nun, für mich persönlich leider nichts Gutes… Ich liebe Eccleston und Piper als organisches und merkwürdiges Team. Aber Tennant und Piper? Uff. Nur um das aus dem Weg zu kriegen, ich halte dies für die schlechteste Staffel der neuen Serie. Natürlich ist sie immer noch super, aber vor allem im Vergleich mit den direkt angrenzenden Jahren fällt sie einfach flach. Das liegt einmal daran, dass ich Tennant und Piper zusammen nicht mag. Ohje, ich hab’s gesagt. Aber die beiden machen mich wahnsinnig. Als ich mit sechzehn voll verliebt war und wir all die lächerlichen Sachen gemacht haben, die voll verliebte Sechzehnjährige so machen, dachte ich einmal “Wow, wenn jemand eine Serie über uns machen würde, ich könnte sie nicht ausstehen”. Es gibt Dinge, die tut man zwar gerne, aber anderen würde man nie dabei zusehen wollen.

                                              So geht es mir mit den beiden. Orientierung zum Buffy-Publikum, Rose als Hauptcharakter schön und gut, aber die zwei sind einfach wie zwei dusselige Teenager und es macht mich ganz kirre. Es fehlt die Reflektiertheit und die Distanz, die die beiden Charaktere in der ersten Staffel interessant machte. Rose macht eigentlich nichts mehr außer Hals über Kopf verknallt zu sein, und der Doctor ist natürlich auch verknallt, bis schließlich Tragik Tragik, aber was soll’s, zwei Jahre später ist sie ja eh wieder dabei.

                                              Dazu kommt, dass die Episoden selbst nicht so wahnsinnig gut sind. Bis auf The Christmas Invasion kann ich hier keiner Folge die Liebe entgegen bringen, die ich für so viele andere übrig habe. The Girl in the Fireplace, von vielen verehrt, ist für mich eine der schwächsten Moffat-Folgen (was natürlich nicht besonders viel heißt) und The Impossible Planet hat einen tollen Anfang, verkommt aber in Teil 2 dank selbst für Doctor Who-Standards unterirdischer Effekte zu einer Videospiel-Cutscene und ist einfach überhaupt nicht mehr ernstzunehmen.

                                              Und Love and Monsters. Uargh.

                                              Aber es ist Doctor Who und Doctor Who ist immer klasse. Deswegen auch die 8 Punkte. Meine Kritikpunkte sind alle nur relativ zu dem, was danach und davor kam.

                                              Highlights:
                                              • The Christmas Invasion
                                              • The Girl in the Fireplace
                                              • The Impossible Planet

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                                                In den Tagen vor dem zehnten Jahrestag von “Rose”, der ersten Doctor Who-Folge, die am 26. März 2005 nach über 15 Jahren Pause ausgestrahlt wurde, geige ich euch meine Meinung zu allen seitdem erschienenen Staffeln. Viel Spaß.

                                                ROSE - THE PARTING OF THE WAYS

                                                Mit Christopher Eccleston und Billie Piper

                                                Doctor Who ist in erster Linie die Geschichte eines versehentlichen Erfolgs. Der sich wiederholte, immer und immer wieder. Kaum eines der fast vierzig aktiven Sendejahre verging, ohne dass die Presse das kommende Ende von Doctor Who ankündigte, ein baldiges Ausbleiben des Publikums prophezeite und eine Million Gründe aus dem Hut zauberte, weshalb Doctor Who angeblich nicht mehr so gut sein sollte wie es einmal war.

                                                Die erste Staffel der wiederbelebten Serie aus dem Jahr 2005 hatte eine ganz besonders große Last zu schultern. Da war eine Serie, die seit den frühen 80ern nicht mehr erfolgreich im Fernsehen gelaufen war, ein Hauptdarsteller, der bereits vor Ausstrahlung der ersten Staffel ankündigte, er werde bei der zweiten nicht mehr dabei sein, eine als Popsternchen bekannt gewordene Hauptdarstellerin, die etwas nach Stuntcasting roch und eine zum damaligen Zeitpunkt noch relativ scifi-feindliche TV-Landschaft.

                                                Aber natürlich waren all diese Sorgen unberechtigt. Doctor Who brauchte nicht einmal zwei Folgen, um sich als Serie von heute zu etablieren, mit aufregenden und spannenden Folgen, einem fantastischen TARDIS-Team und einem durchdachten und funktionierenden Konzept. Russell T Davies, der in späteren Staffeln mit enormen Zeitproblemen zu kampfen hatte, konnte sich hier noch ausreichend Zeit für jede einzelne Folge nehmen und die qualitativ konstanteste Staffel seiner Ära schaffen.

                                                Denn auch wenn es erst einmal aussieht wie ein ziemliches Durcheinander, hinter dieser Staffel und diesen Charakteren steckt ein genauer Plan. Das Herunterbrechen des Doctor Who-Mythos auf einen einsamen Reisenden, dessen Planet zerstört wurde, war ein absolut genialer Schachzug, der in nur ein paar Dialogzeilen einen Riesenstapel an Problemen löste, die die alte Serie in ihren letzten Jahren ins Schlingern gebracht hatte und den Doctor in ein neues schummrigeres Licht tauchte.

                                                Oder in ein altes schummriges Licht? Interessanterweise zeigt An Unearthly Child, die erste Doctor Who-Folge aus dem Jahr 1963, einige Parallelen mit dem auf, was Russell T Davies 2005 als neues Doctor Who schuf. Davies rückte einen menschlichen und sympathischen Charakter als Zuschauerersatz ins Zentrum der Geschichte und machte den Doctor zu einer mysteriösen und misstrauisch machenden Figur. Und es funktionierte wieder.

                                                Es gibt von meiner Seite nur zwei kleine Kritikpunkte und die sind beide mit Dingen im echten Leben zu erklären:

                                                1. Die komplette Staffel spielt entweder auf der Erde oder in ihrer direkten Umlaufbahn, das ist schon eine Menge verschenktes Potential, aber eine direkte Folge des Versuchs, Doctor Who etwas auf den Boden zu holen und dadurch für neue Zuschauer zugänglicher zu machen.

                                                2. ist diese Staffel in den den zehn Jahren, seitdem sie ausgestrahlt wurde, nochmal doppelt so viel gealtert. Ein sehr eigenwilliger und seifenopern-mäßiger Look sowie eine Fülle an popkulturellen Anspielungen (die in der Folge Bad Wolf ihren traurigen Höhepunkt finden) berauben diese - an sich großartige - Staffel der Zeitlosigkeit, die die besten Jahre von Doctor Who immer noch auszeichnet. Das ist auch der Grund, warum ich immer empfehle, stattdessen mit Staffel 5 der neuen Serie einzusteigen und die sonstigen Kommentare hier scheinen das auch nahezulegen.

                                                Highlights:
                                                • The Empty Child/The Doctor Dances
                                                • The Parting of the Ways
                                                • Rose
                                                • Dalek

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                                                  Ichundso 17.03.2015, 22:03 Geändert 18.03.2015, 11:28

                                                  Ausland rockt!

                                                  http://i.imgur.com/xYHeIex.jpg

                                                  Meinen vollständigen Kommentar (für den es allmählich wirklich Zeit wird) stelle ich wohl zum deutschen Kinostart hoch. Kurz zusammenfassen kann ich das lang ersehnte zweite Mal Schauen immerhin mit einem meiner berühmten inneren Dialoge:

                                                  - Und, immer noch so gut?
                                                  - Besser.

                                                  Stattdessen hier ein Review meines Kinoerlebnisses: Das Publikum war wirklich zum Filmschauen und nicht zum Popcornwerfen oder Kommentieren da, die Leinwand war gigantisch für einen Film in der letzten Spielwoche und der Sound war so hart aufgedreht, dass es wahrscheinlich an den Grenzen der Legalität kratzte und das knirschende Sounddesign und der bombastische Disasterpeace-Score knallten durch das Kino wie bei einem Elektrokonzert. Ich musste dich mich hin und wieder zurückhalten, nicht zwischendurch meine Fäuste in die Luft zu heben und zu applaudieren. Ich bin immer noch wie weggebangt und meine Brillengläser knirschen noch von der schieren Wucht in der Fassung.

                                                  Also, wenn ihr mal in Birmingham seid, geht ins dortige Cineworld. Oder alternativ, schaut It Follows einfach auf der größtmöglichen Leinwand mit dem best- und lautestmöglichen Soundsystem. Er hat es genau so verdient wie Interstellar.

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                                                    Das nächste Mal, wenn sich jemand über unsere FSK beschwert, möchte ich, dass ihr euch daran erinnert, dass sich eine politisch interessierte 14-Jährige in Amerika oder Großbritannien im Kino nicht Citizenfour ansehen durfte. Und warum? Weil das Wort "fuck" vorkommt. Kein anderer Grund wird von MPAA und BBFC angegeben. Und das ist natürlich nur ein Beispielfall von hunderten.
                                                    In Deutschland wurde die wahrscheinlich wichtigste politische Dokumentation dieses Jahrhunderts ohne Altersbeschränkung freigegeben. Es gibt eben, neben dem Brot und dem Respekt vor roten Ampeln, tatsächlich Dinge, die an Deutschland ziemlich gut sind.

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