Ichundso - Kommentare
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Alle Kommentare von Ichundso
Wen interessieren schon die Oscars, wenn es immer noch die MoCAs gibt?
http://www.moviepilot.de/news/re-introducing-die-moviepilot-community-awards--2-141587
Aber gut. Im Wesentlichen womit wir gerechnet hatten.
Positive Überraschungen:
- Whiplash für Bester Film
- Die Songkategorie. Everything is awesooome und Can a Song Save Your Life beide vertreten, beide waren ziemlich wacklig
- Marion Cotillard statt Jennifer Aniston
- Laura Dern für Wild (nicht für Still Alice, wie hier fälschlicherweise im Artikel steht)
- Es sind ausnahmsweise mal nicht nur Filme aus November und Dezember nominiert
Negativ:
- Wieder keine Frau für Regie, dieses Jahr gab es zwei wirklich gute Kandidatinnen und vor allem Ava DuVernay wäre den relativen Standard-Jobs von Tyldum und Miller eindeutig vorzuziehen gewesen.
- David Oyelowo fehlt als Hauptdarsteller für Selma
- Gone Girl fällt fast komplett weg, aber Fincher war noch nie ein Awards-Liebling und das Ding war einfach zu dreckig für die Oscars heutzutage. Die Zeiten, in denen ein Film wie Das Schweigen der Lämmer den Hauptpreis gewinnen konnte, sind lange vorbei
- Lego Movie fehlt in der Animationskategorie. Vollkommen unverständlich und künstlerisch überhaupt nicht zu rechtfertigen, wenn Baymax und Drachenzähmen es reingeschafft haben.
Insgesamt gab's schon schlimmere Jahre.
Nein!
Über die Weihnachtsfeiertage lag mir meine Schwester immer wieder damit in den Ohren, dass ich unbedingt das Buch "Ich darf nicht schlafen" lesen solle. Nun vertraue ich ihren Empfehlungen zwar, hab aber momentan echt keine Kapazitäten um noch ein Buch auf meine Warteliste zu packen, also hey, ich könnte ja den Film gucken und ihr dann erzählen, ich hätte das Buch gelesen, hust.
Ich vertraue wie gesagt den Empfehlungen meiner Schwester. Und das wiederum heißt, dass das Buch um ein paar Unendlichkeiten besser sein muss als der Film.
Es geht darum, dass Nicole Kidman wegen eines lang zurückliegenden Unfalls jeden Morgen ohne Erinnerung an die letzten Jahre ihres Lebens aufwacht. Neben ihr liegt Colin Firth, welcher behauptet, ihr Mann zu sein. Ich nehme Twist-Gebote entgegen ab 3,2,1...
Ich musste diesen Kommentar dringend jetzt noch fertigschreiben, denn morgen früh werde ich mich nicht mehr an diesen Film erinnern. Und das ganz ohne Gedächtnisprobleme. Der Vorteil daran: Ich kann doch noch das Buch lesen, ohne den Twist noch zu wissen. Spitzenmäßig. Dann bis morgen.
Eines der schönsten Gefühle, das ein Film einem geben kann, ist der Unwille, dass er irgendwann aufhört. Augenblick, verweile doch, und so weiter. Es entsteht ein Raum zwischen Augen und Leinwand, in dem man sich wünscht, die Zeit würde langsamer vergehen und die Sekunden sich zu Minuten strecken. Der Kinosaal, ein eigentlich irgendwie unfreundlicher Raum mit eingetrockneten Colaresten unter den Sitzen und voll mit fremden Menschen, die im falschen Moment husten oder am Boden ihres Getränkebecher kratzen, wird zum sichersten Ort der Welt, zu einem Versteck, in das man sich zurückzieht um es nachher als irgendwie veränderter Mensch wieder zu verlassen. Wenn man es nur nicht so schnell schon wieder verlassen müsste...
Kino war schon immer das essentielle Beispiel für etwas das mehr ist als die Summe seiner einzelnen Teile. Ein Haufen Leute sitzen zwei Stunden im Dunkeln, um sich auf eine Leinwand projizierte Bilder anzuschauen - und das soll der Inbegriff einer der größten kulturellen Errungenschaften der Menschheit sein? Aber natürlich, wie ihr alle wisst, ist Kino mehr als das. Kino ist alles.
Kino ist vielleicht die einzige rein mediale Erfahrung, die per Definition einer Meditation nahe kommt. Es gibt keine andere Art, eine Geschichte so frontal und allumfassend wahrzunehmen. Liest du ein Buch, fahren vor dem Fenster laut die Autos vorbei. Hörst du Musik, fällt der Blick auf den nicht gemachten Abwasch oder die Sitznachbarn in der S-Bahn.
Kino ist immer auch ein Akt der Hingabe, der Selbstreflektion. Wann sonst bekommst du noch die Gelegenheit, dich zwei Stunden lang allein einer einzige Sache zu widmen, ohne mit jemandem zu reden, ohne Aufgaben zu erledigen, ohne alle fünfzehn Minuten nachzusehen, ob die sozialen Medien irgendwelche Neuigkeiten für dich haben.
Kino ist auf seine eigene Art bewusstseinsverändernd. Bei einem guten Kinoerlebnis ist die Straße, von der du das Kino betreten hast nie dieselbe auf die du es verlässt. Die Welt ist anders geworden, sie sieht merkwürdig aus, die Luft schmeckt anders.
Kino ist laut und fegt dir um die Ohren, Kino bringt dich zum Lachen und wiegt dich in den Schlaf, Kino ist leise und entfacht in dir Gedanken, die in dir nie Platz gehabt hätten, wenn du dich nicht dafür entschieden hättest, heute mit einem Haufen Fremder zwei Stunden langen in einem dunklen Raum zu sitzen.
Wären es doch nur drei Stunden gewesen.
Kino ist Wild.
Im Lichte von dem was gestern in Frankreich passiert ist, wichtiger denn je.
Komischer Trailer. Die Stimmung ist viel zu ernst, was dem Zwischengag total den Wind aus den Segeln nimmt. Wirkt fast wie eine Parodie, finde ich.
Glee mit Peniswitzen, nur besser.
mitcharts?
Kultfilme entstehen nicht einfach so. Es reicht nicht, dass ein Film gut ist. Oder besonders tolle Kritiken zu bekommen. Um ein Kultfilm zu werden, muss ein Film so sein wie Der Babadook (wenn es mal zu einer deutschen Veröffentlichung kommt, hoffe ich auf eine Übersetzung des Artikels im Filmtitel).
Auch wenn ich lang nicht der gigantische Fan bin wie beispielsweise William Friedkin, Guillermo del Toro oder Mark Kermode, mache ich seit einem Monat Anspielungen auf den Babadook, und das vor Leuten, die den Film nicht mal gesehen haben! Und als ich neulich jemanden getroffen habe, der den Film zufällig auch gesehen hatte, verbrachten wir eine so lange mit dem Nachspielen von Bas und Dooks, bis wir blöd angeguckt wurden. Und ich bin mir sicher, dass ich nicht der einzige bin, dank dem Internet. Der Babadook wurde im Internet auf die Beine gestellt und fühlt sich da jetzt auch zuhause, von Holiday-E-Cards über Fantheorien zum Ende bis zu den beiden großartigen offiziellen Facebook-Seiten ("The Babadook" und "The Babadook Movie"), auf denen von beeindruckender Fan-Art bis zu Kommentaren von Regisseurin Jennifer Kent und dem Babadook höchstpersönlich alles zu finden ist.
Der Punkt ist: Dieser Film ist mehr als nur ein Film. Er ist ein echtes Werk der Popkultur. Auch wenn ich während des letzten Monats einige Filme gesehen habe, die mir besser gefallen haben als der Babadook, über kaum einen denke ich so viel nach. Und das ist ja auch eine Kunst für sich.
Viel Liebe und Verständnis, eine schöne Community, ein tolles Age of Ultron, erfolgreiche Indie-Filme und keine Bildergalerien mehr.
Guckt Leute, wir sind in den richtigen Medien:
http://meedia.de/2014/12/30/manipulationsverdacht-die-merkwuerdigen-kritiken-zum-til-schweiger-film-honig-im-kopf/
"Der Travis Bickle des 21. Jahrhunderts"
Wieder und wieder habe ich diese Worte über Lou Bloom gehört und jetzt muss ich endlich mal raus damit: Ganz unabhängig davon, ob man den Film mag oder nicht, Lou Bloom ist so weit davon entfernt, der Travis Bickle des 21. Jahrhunderts zu sein wie es Edward Cullen ist. Er ist vielleicht allerhöchstens der Hannibal Lecter des 21. Jahrhunderts. Aber das auch nicht.
Das was Travis Bickle, den Hauptcharakter von Martin Scorseses Meisterwerk Taxi Driver ausmacht, ist dass er wirkt wie ein völlig normaler Typ. Jeder kennt mindestens einen Menschen wie ihn, der die gleichen Sachen sagt, die gleichen Sachen zu denken scheint. Der Unterschied ist, dass Travis sich dazu entschließt, tatsächlich etwas zu unternehmen.
Lou Bloom ist von der ersten Szene an einer der abstoßendsten, widerlichsten und verabscheungswürdigsten Protagonisten, die ich jemals in einem Film gesehen habe. Versteht mich nicht falsch. Ein Charakter muss nicht sympathisch sein, um einen Film zu tragen. Aber seine pure Bösartigkeit und Verrücktheit macht ihn als Protagonisten praktisch wertlos, er ist uninteressant, unspannend, alles was man sieht ist wie ein schrecklicher Mensch seine Berufung in einem schrecklichen Teil der amerikanischen Medienlandschaft findet.
Man verbringt den gesamten Film mit einer Figur, die fast an eine Karikatur grenzt. Aber es hat seinen Grund, warum Hannibal Lecter in seinen besten Geschichten nicht pausenlos zu sehen ist. Jemand, der so wahnsinnig und grausam braucht einen vollwertigen Charakter zum Auffangen, er braucht einen primären Protagonisten, über den man die Geschichte wahrnehmen kann. Denn so wie Nightcrawler jetzt ist, ist die Kameraführung sehr schön und die Postproduktion großartig und der satirische Humor recht treffend, aber das alles interessiert mich einfach nicht die Bohne, wenn ich die ganze Zeit diesen Riesenrotztyp anschauen muss.
Und Lou Bloom ist nicht nur eklig, sondern auch statisch, weil er sich nicht verändert. Er sattelt höchstens um, was seinen Beruf angeht, aber offensichtlich hatte er ja nie Probleme über die Runden zu kommen oder sich zu verwirklichen. Und diese Statik ist ein weiteres Problem, denn sie führt dazu, dass das Thema des Films, das immer wiederkehrende Motiv der fingierten städtischen Verbrechenswelle, die in die Vorstadt kriecht, einfach von ihm abprallt und ständig wiederholt wird.
Am Ende kommen sowohl Charakter als auch Thema an ihrem logischen, aber irgendwie auch langweiligen Schlusspunkt an und ich denke an das allerhöchstens 10 Minuten lange Segment in Bowling for Columbine, in dem genau dieses Phänomen des Angstschürens in den Medien sehr einfach und umfassend erklärt wird und frage mich, warum ich mir für diese eine Erkenntnis jetzt zwei Stunden einem so flachen und distanzierten Hauptcharakter zusehen musste, wenn man sich die gesamte Handlung doch schon nach einer halben Stunde an den Fingern ablesen kann.
Das war eben das Tolle an Taxi Driver: Weder wurde die Message zwei Stunden lang mit dem Vorschlaghammer ins Zuschauerhirn gedonnert, noch konnte man so völlig leicht mit dem Hauptcharakter in Distanz treten und denken "Aber ich würde sowas ja nie machen. Nicht mal dran denken." Und für einen Film dieser Art, und der sich mit einem solchen Film vergleichen will, ist das für mich ein klares Scheitern.
Beide meiner Eltern sind als Kinder an Alzheimer gestorben, deswegen hat mich Til Schweigers neuer Film Honig im Kopf ganz persönlich berührt. War grad mit der ganzen Familie drin und kann nur sagen: Das war der schlechteste Film, den ich jemals gesehen habe. Er ist viel zu ernst, aber auch viel zu lustig. Til Schweiger hat sich damit wirklich selbst übertroffen. Mein russischer Freund, den ich zufällig auch dabei hatte, meinte "Шикарное кино. Даже плакал немного", was heißt "schlechtester Film bei Til Schweiger." Und meine zweijährige autistische Kusine im Rollstuhl sagte: "Überraschend schlechter Film. Vulgärer Humor war gut, aber die dramatischen Momente sehr schlecht." Kann ihr dabei nur zustimmen. Auf jeden Fall nicht ins Kino gehen!
Sämtliche Rollen, die nicht von Idris Elba gespielt werden sollten, lassen sich an einer Hand abzählen und 007 ist bestimmt nicht eine davon. Auch wenn ich nicht ganz verstehe, warum es jetzt schon so viel Gerede darum gibt. Craig bleibt ja hoffentlich noch eine Weile.
Zitat aus dem Quellenartikel: "They went on to say the word around the current production at Pinewood is that Aaron Paul is looking to be attached to the first Star Wars spin-off film in some fashion." There is nothing to suggest he might be playing the role famously played by Harrison Ford, who returns to the role in ‘The Force Awakens’ on 18 December, 2015.
Es steht da also explizit dass es keinen Anlass gibt anzunehmen dass Aaron Paul Han Solo spielt, sondern er einfach nur auf irgendeine Weise beteiligt sein wird.
Was wird hier daraus? Aaron Paul spielt Han Solo. Sogar in der Überschrift. Wirklich, Leute?
Edit: Und der Originalartikel endet mit "Aaron Paul is looking to be attached to the first Star Wars spin-off film in some fashion. There was no direct implication he was playing Han Solo". Nur so.
Schön zu lesen! :)
Ich fand die letzten zehn Minuten ganz wundervoll. Ich freue mich, dass Doctor Who sich in den letzten paar Jahren immer mal wieder traut, uns ein richtiges Happy End zu bescheren. Der Doctor und Clara 4ever! <3
Ich liebe schöne lange Intros. Insbesondere bei wöchentlichen Serien. Man kommt in Stimmung, man freut sich automatisch auf das was kommt. Das True Detective-Intro war einfach ein Meisterwerk. Der neue Doctor Who-Vorspann ist auch sehr schön, den würde ich noch erwähnen.
Und ein Dank an das Moviepilot-Team dafür, dass ihr die Bildergalerie jetzt nur noch bei Themen einsetzt, wo sie wirklich Sinn ergibt - wie hier zum Beispiel. Ihr geht nach dem was die User wollen, und das ist euch hoch anzurechnen.
Joah, ist schon eine merkwürdige Praxis, das so zu berechnen. Zumindest bei Jennifer Lawrence ist aber ziemlich eindeutig, dass sie wirklich zum wesentlichen Teil für den Erfolg ihrer Filme verantwortlich war. Zur Erinnerung: http://www.moviepilot.de/news/jennifer-lawrence-als-mystique-ist-das-zugpferd-der-x-men-129996
Jennifer Lawrence ist im Moment wahrscheinlich tatsächlich der größte Filmstar der Welt, soweit man das beurteilen kann. Sie beherrscht die Blockbuster und die Oscar-Verleihung, spielt Protagonistin, Geliebte und Superheldin und ein Schweinegeld machen ihre Filme auch. Find ick jut.
Nach all dem Brimbrorium war ich eigentlich schon fest darauf vorbereitet, dass der Film am Ende einfach nicht halten würde, was er verspricht. Dass er nur als politischer Gegenstand interessant wäre und sich niemand hinterher mehr dafür interessieren würde, wie er eigentlich war.
Glücklicherweise bin ich dann doch echt positiv überrascht worden. Das Ding ist nämlich wirklich ziemlich lustig. Rein qualitativ zwar nichts für die Geschichtsbücher und mindestens einer meiner Punkte ist wahrscheinlich für Sympathie oder für die Eier, die es brauchte, um dieses Projekt tatsächlich durchzuziehen, aber The Interview ist am Ende des Tages doch das was es sein sollte: Keine wahnsinnig scharfzüngige und augenöffnende Satire, aber eine mutige, aufrichtige und schamlose Balls-to-the-Wall-Comedy, die vor nichts zurückschreckt. Wie es sein sollte.
Mein Kompliment noch an Sony, dass sie wirklich für diesen Film gekämpft haben. Denn selbst wenn einem der Humor einfach nicht zusagt - was natürlich völlig legitim ist - muss jeder anerkennen, wie unglaublich wichtig es war, dass er es am Ende doch noch in eine kleine Auswahl von Kinos geschafft hat und im Moment das Internet verstopft. Guckt's weil's euch Spaß macht. Aber guckt's auch, weil ihr könnt. Zelebriert das Recht dass ihr könnt. Und stellt euch vor, wie sehr eure kleine private Tat Kim-Jong nervt.
"Do you know what the big problem is in telling fantasy and reality apart?"
"What?"
"They're both ridiculous!"
Fröhliche Whonachten euch allen!
Zwanzigvierzehn Movie Catch-Up Teil 2 (oder Warum man sich Zeit mit seinen Top 10 des Jahres lässt, echt ey)
Nach nicht einmal zwanzig Minuten kommt schon der Get in or Get Out-Moment. Die Szene, in der man sich entscheiden muss zwischen einer Rolle als Miesepeter oder als Mitmacher. Die die Stimmung festlegt, in der sich der gesamte restliche Film bewegen wird. Und zum Teufel nochmal, wie sehr es sich lohnt, sich gegen die Miesepetrigkeit zu entscheiden!
Jeder, der schon einmal mit anderen zusammen Musik gemacht hat, kennt diesen Moment - diese Sekunde der beinahe schon Transzendenz - in dem es plötzlich klickt, in der sich die einzelnen Instrumente und Stimmen zusammenfügen und ein Ganzes ergeben, etwas Größeres als die Summe der einzelnen Töne und man sich mitreißen lässt in diesem gigantischen Bach, der unweigerlich irgendwann, aber hoffentlich nie ins Meer ausläuft. Es ist merkwürdig, fast schon traurig, wie wenig dieser komische Moment in Musikfilmen benutzt wird, selbst in Filmen über die Gründung einer Band - jüngstes Beispiel hierfür: God Help the Girl.
John Carney hat es irgendwie geschafft, mit Once und Can a Song Save Your Life gleich zwei Filme darüber zu machen und beide, so verschieden sie auch sind, funktionieren auf ihre Art. Es klickt. Es kommt etwas zusammen, das zusammengehört. Es ist vielleicht nicht perfekt, aber auch wenn die zweite Gitarre etwas verstimmt ist und der Bass zu laut brummt, macht das im Großen und Ganzen keinen Unterschied und alles was zählt ist dieses Ganze, diese Charaktere, diese Geschichte und diese Musik. Und die Liebe, natürlich die Liebe! One two three four...
Zwanzigvierzehn Movie Catch-Up Teil 1
Die Prämisse von Snowpiercer - die letzten Überlebenden der Menschheit fahren in einem Zug um die Welt, während draußen Eiszeit herrscht - wurde schon für so viele Witze zweckentfremdet, dass ich für meinen wirklich ein bisschen den Boden des Fasses auskratzen musste:
„Es ist so kalt hier, ich spür nen Zug!“
So, jetzt haben wir das glücklicherweise aus dem Weg, müssen nie wieder dran denken und können zum Wichtigeren kommen: Tilda Swinton. Tilda Swinton Tilda Swinton Tilda motherofgodfucking Swinton.
Außerdem: Wunderschöner Film. Und ein visuell wunderschön durchdachter Film, in dem das sprichwörtliche Staubkorn immer am richtigen Fleck sitzt und man sich ein ums andere Mal beeindruckt zeigt, für was man die Location eines Zuges alles gebrauchen kann. Die Kampfszenen sind brillant und überraschend, die Musik und Atmosphäre atemberaubend und plötzliche Wendungen in der Stimmung des Films gehen nahtlos ineinander über. Vor allem in meiner Lieblingsszene, welche in einem Klassenzimmer spielt.
Was nicht funktioniert? Hmm. Tja. Verleiher Harvey Weinstein wollte den Film bekanntlich um 15 Minuten kürzen und ein erklärendes Anfangs- und Schluss-Voice-Over hinzufügen lassen und auch wenn es mir als Filmfreund natürlich strengstens verboten ist, auch nur im Entferntesten mit dieser Ansicht zu sympathisieren... Ich kann nachvollziehen warum. Die Story trägt das Gerüst der Bildgewalt nicht wie sie es sollte, die eine oder andere Länge schleicht sich durchaus ein, die letzten fünfzehn Minuten fand ich sehr enttäuschend und weil man das einfach nicht ignorieren kann, das CGI ist Müll. Ehrlich jetzt. Und dann auch noch so viel davon. So viele fürchterlich aussehende Eislandschaften, die sogar bei Doctor Who mit seinem jährlichen 20 Pfund-Budget für gehobene Augenbrauen sorgen würden. Ein ambitionierter und theoretisch perfekter Film. Nur halt nicht.
Everything is awesome, aber nichts so awesome wie der Lego Movie.
"You have to walk away from the past in slow motion as it explodes behind you like in a John Woo movie.“
Wäre Barney Stinson zusätzlich noch Berufsbetrüger, Krysten Ritter und noch um einiges verrückter, dann wäre er Chloe, das namensgebende B in „Don’t trust the Bitch in Apartment 23.“ Chloe ist nicht nur einer der abgedrehtesten Protagonistinnen, die eine Sitcom nur haben kann, sie ist glücklicherweise auch wahnsinnig liebenswert, was noch glücklichererweise ebenso für den Rest der Charaktere gilt: Die New York-Newcomerin June, den mittelerfolgreichen Schauspieler James van der Beek und dessen fabelhaften Assistenten Luther, sowie so gut wie jede andere Figur, die hin und wieder mal reinschaut.
Hier werden weder superinnovative Weltklassegags gemacht noch mit dem Medium Sitcom noch nie dagewesene Dinge veranstaltet, aber Don’t Trust the B---... ist eines dieser vielen tollen Beispiele, dass die schönsten Serien oft einfach wegen ihrer tollen Charaktere funktionieren, die sich gegenseitig anstacheln, anheizen und auf den Hintern hauen. Die Serie ist schnell, verrückt, jede Folge wirkt frisch und unverbraucht und - so fürchterlich dieses Wort auch klingt - irgendwie FUNKY.
Wie gesagt, hier wird keine Fernsehgeschichte geschrieben, aber sobald man über Serien spricht, in denen junge und hübsche Menschen lustige Dinge sagen und tun und dabei nie langweilig, sondern immer voller Herz und Freude bei der Sache sind, kommt man an Don’t Trust the B--- in Apartment 23 (super Reim übrigens) nicht vorbei und natürlich war nach der zweiten Staffel Schluss und ich weiß nicht was ich mit meinem Leben anfangen soll, nun wo ich durch bin. Jetzt muss ich eine angemessene Zeit warten, bis ich alle Folgen nochmal gucken kann. Oder bis Krysten Ritters Marvel-Serie kommt. Oder ich muss halt irgendwas anderes gucken. Ächz. Will nicht. Will mehr June und Chloe. Will mehr June, die präventiv nach merkwürdigen Gerüchen schnüffelnd die Küche betritt und mehr Chloe, die es schafft, jede alte Freundin innerhalb von zehn Sekunden fünfmal „Bitch“ zu nennen. Meeehr. Oder gibt es das sonst noch irgendwo? Gnarf.
Schade, dass es wohl doch nicht Oprah wird... Mit Viola Davis unzufrieden sein wär aber trotzdem sehr merkwürdig.