Ichundso - Kommentare

Alle Kommentare von Ichundso

  • Wort des Tages: Splatterpracht.

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      "What other cases have you done besides bin Laden?"
      "Nothing... I've done nothing else."

      Zero Dark Thirty
      oder:
      Der Plan von der Abschaffung des Dunkels

      Zero Dark Thirty ist, zunächst einmal, die physische Form der Perfektion des Kinos. Kathryn Bigelow ist eines der größten Regietalente unserer Zeit und The Hurt Locker war Kleinkram im Vergleich hierzu. Sie schafft es, jede Szene mit der soliden Ruhe der erfahrenen Regisseurin, die sie nunmal ist und gleichzeitig mit einer dreckigen Frische, Originalität und gelegentlichen Boshaftigkeit zu inszenieren, wie man es eigentlich eher von einem jungen Regisseur mit lauter unverwirklichbaren radikalen Ideen erwarten würde.
      Wir finden uns stets zurecht in der Welt ihrer Geschichte, nie zweifeln wir an der Authentizität von Schauplätzen oder Situationsabläufen, obwohl wir natürlich von der wahren Geschichte nur eine vage Ahnung haben. Bis in die kleinste Rolle sind alle Figuren makellos gespielt und das obwohl, oder vielleicht gerade weil sie so wenig von sich preis geben. Jessica Chastain ist, um noch einmal darauf hinzuweisen, der helle Wahnsinn in dieser Rolle.
      Und all das legt den Grundstein für die berstende Spannung in jeder Minute dieses Films. Ein unvergessliches Erlebnis. Jeder Dialog ist auf den Punkt, nichts in diesen zweineinhalb Stunden ist überflüssig und alles zieht uns tiefer hinein in den Abgrund der Leinwand und wenn am Schluss dann endlich das geschieht, was dramaturgisch so sorgfältig vorbereitet wurde und auf das wir alle gewartet haben, herrscht Stille zwischen den Schweißperlen und in die Armlehnen gekratzten Nägeln.
      Und doch ist es vielleicht nicht nur das, was das Bauchgrimmen und den Nachhall im Kopf verursacht, den ich seit drei Wochen nicht mehr los werde.

      Denn Zero Dark Thirty ist außerdem die endgültige Psychologisierung des Krieges. Ich hatte den Film schon vor den meisten Anderen hier gesehen und mir schon gedacht, dass er kein leichtes Spiel bei allen hier haben würde. Als es dann soweit war und kritisiert wurde, fielen alle möglichen Vorwürfe, aber nie der, mit dem ich am ehesten gerechnet hatte, zumindest nicht direkt. Die vollkommene Leere der Hauptfigur Maya.
      Jessica Chastain spielt einen Charakter, der mehr Konzept als Mensch ist. Mehr Idee, Begriff, Anti-Ideal als ein abgerundeter Mensch mit Stärken, Schwächen, Sorgen, Hoffnungen und Selbstzweifeln. Sie ist eine Maschine. Mit einem Ziel und einem Ziel allein: Finde bin Laden. Mehr als das braucht ihr Charakter nicht, um zu funktionieren. Wir lernen sie im Dienst der CIA kennen und verabschieden uns auch dort wieder von ihr. Sie ist jemand völlig ohne Privatleben und wirkt beinahe wie eine Züchtung des Geheimdienstes. Ich glaube, man muss sogar noch ein Stück weiter gehen. Sie ist nicht nur wie die CIA. Sie ist die CIA.
      Maya ist nicht nur eine Figur in der historischen Jagd nach Osama bin Laden, sie ist ein Weltbild. Sie ist der gesamte Krieg gegen den Terror, die Fokussierung auf den einen großen Bösewicht als Modell des internationalen Terrorismus. Nie lässt sie mehr als eine Möglichkeit zu. Den ganzen Film über jagt sie Osama bin Laden über Papier und Bilder, kämpft sich durch Hunderte Stunden Videomaterial, Fotosammlungen und unzählige Dokumentenstapel, nie auch nur einen Gedanken daran verschwendend, dass es noch einen anderen Weg aus all dem hier geben könnte.
      Sie ist gefangen in einem Tunnel ohne Ausgänge links und rechts, die einzige Möglichkeit, der Dunkelheit zu entfliehen ist nach vorne bis ans Ende des Tunnels zu kommen und am 2. Mai 2011 ist es soweit, sie tritt nach draußen, die ganze Idee der Jagd nach Osama bin Laden, der ganze dafür verantwortliche Teil Amerikas tritt nach draußen und findet nichts als die Leere, die sie die ganze Zeit über begleitete. Dieser Aspekt macht die Schlussszene zu einem der kraftvollsten und ehrlichsten Schlussmomente der Filmgeschichte. So zurückhaltend und vorsichtig gespielt er auch ist, so subtil im Tonfall und klar in der Aussage, umso härter trifft er den Zuschauer, der sich darüber Gedanken macht und sprachlos zurückgelassen wird.

      Die Geschichte von denen, die den Wahnsinnigen jagten und im Wahn darüber zerbrachen.
      Die Geschichte von denen, die in der Dunkelheit versanken.
      Es hat seinen Grund, warum die erste Minute von Zero Dark Thirty gegen eine schwarze Leinwand gespielt wird. Wir beginnen bei der absoluten Dunkelheit. Und werden Zeuge von einer Gruppe von Menschen, die sich dem (Anti-)Ideal der absoluten Kriegssituation gegen diese Dunkelheit verschrieben haben. Und dabei selbst so dunkel werden, dass man die Fronten nicht mehr auseinanderhalten kann.

      Nach diesem Ende gibt es kein Zurück mehr. Kein einmal vor Zero Dark Thirty.
      Bis hier und nicht weiter. Besser werden Thriller in dieser Filmwelt nicht.

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      • Eine Art alte und ultradeutsche Version von Serdar Somuncu. Die Heute Show ist ja momentan sowieso ein bisschen am Durchhängen, aber Wischmeyer ist unerträglich. Jemand, der gelernt hat, dass es immer ein paar solide Hohoho-Lacher gibt, wenn man Leute beleidigt, gern auch unter Verwendung von minderheiten- oder frauenfeindlichen Klischees und das dann "Satire" nennt. Menschen möglichst vulgär beleidigen, ist weder Satire noch lustig. Aber viele, vor allem ältere Leute, lachen, weil sie denken "Hoho, sowas darf man doch nicht sagen". Das sind dann die gleichen Kleinbürger, die zu Fasching meinen, sie würden ihren Humor dadurch unter Beweis stellen, indem sie sich betrinken und laut herumbrüllen und die bilden den Teil von Deutschland, der mir wirklich auf den Sack geht, ohne ihn wären wir eigentlich eine ganz solide Bevölkerung.

        • Da dieser Artikel es geschafft hat, die zweite große News in dem Zusammenhang komplett zu unterschlagen (wieso sollte man das auch reinnehmen, wenn man stattdessen einen Fantrailer in eine Nachricht packen kann...), sage ich es hier nochmal:

          J.J. Abrams hat sich übrigens das Recht herausgenommen, den bereits festgelegten Starttermin für Episode 7 nach hinten zu verschieben, sollte der Produktionsprozess das erfordern. Also: Wenn der J.J. mehr Zeit braucht, um den Film so gut wie möglich zu machen, bekommt er die. Eine sehr gute Nachricht.

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            über Lincoln

            Die gute oder die schlechte Nachricht zuerst? Die Gute ist genau die, mit der man vor dem Film gerechnet hat. Daniel Day-Lewis' Performance ist makellos und wird den Grundstein für eine moderne Betrachtung des Charakters Abraham Lincolns legen. Es ist eine Leistung so ikonisch, dass jeder, der den Film gesehen hat, Lincoln von nun an mit ihr verbinden wird. Daniel Day-Lewis hat einen historischen Charakter zum Leben erweckt und da keine echten Aufnahmen seiner Bewegungen oder Stimme existieren, werden wir uns in Zukunft immer an seiner Interpretation entlanghangeln, die wir vielleicht nie mehr aus dem Kopf bekommen.
            Auch die anderen Dinge, mit denen man rechnen konnte, sind eingetreten. Spielberg ist ein fantastischer Schauspieler-Regisseur, er weiß genau, wie man mit Kameras und Massenszenen umgeht, er ist unglaublich geübt und leider ist das auch das Problem des Films.
            Denn wenn man sich einen Steven Spielberg-Film namens "Lincoln" vorstellt, dann hat man genau diesen hier. Und das ist die schlechte Nachricht. Lincoln überrascht nicht, nicht das kleinste bisschen. Er ist bis ins kleinste Detail diszipliniert und durchchoreographiert, Filmemachen nach Checkliste. Eine Menge redende Leute, dann hebt jemand die Stimme, dann jemand anders, dann blickt Lincoln nachdenklich in die Ferne, dann sehen wir ein paar Aufnahmen von außen und nie denken wir auch nur daran, dass das Ganze ein Set sein könnte, wir sind immer da, immer in dieser Welt, in dieser unglaublich berechenbaren und stellenweise furchtbar langweiligen Historienwelt voller großer Reden, Metaphern und John Williams-Bläsern als Hintergrunduntermalung, die den ganzen Film über gleich bleiben.

            Auf der einen Seite ist Lincoln eine Enttäuschung, weil es sicher nicht der beste Film des Jahres ist, auf der anderen Seite wäre es merkwürdig, von einer Enttäuschung zu sprechen, wenn man genau das bekommt, was man erwartet hat: Einen Steven Spielberg-Film über Lincoln mit Daniel Day-Lewis in der Hauptrolle. Ruhig, amerikanisch und Oscarfavorit. Das King's Speech dieses Jahres. Die langweiligste Möglichkeit unter allen Nominierten wird wahrscheinlich gewinnen. Nicht die schlechteste, auch nicht der langweiligste Film, aber die langweiligste Wahl.
            Alle Stimmen für Argo bitte.

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            • Oh Gott, was für eine bescheuerte Idee.
              Leider hält mich das nicht davon ab, von den Bildern ziemlich beeindruckt zu sein. Die Story wirkt zwar etwas flach (höhö), aber insgesamt sieht das doch durchaus nach einem klassischen Die 7 Euro-wert-Film aus. Aber was für eine eine unglaublich bescheuerte Idee.

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              • Mr. Plinkett approves: http://www.youtube.com/watch?v=-e7Upf6i7dE
                Und ich auch.

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                • Erinnert doch sehr an The Social Network. Aber warum sollte es das nicht?

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                    Einer der seltenen Fälle einer Comedyserie, deren zweite Staffel die erste bei weitem übertrifft. "New Girl" war anfangs in erster Linie eine Art modernisierte Sitcom mit besserer Bildqualität und ohne Konservenlache, die hauptsächlich wegen Zooey Deschanel funktionierte. Jetzt ist es wohl das Lustigste, was die US-Serienlandschaft im Moment zu bieten hat und dabei schließe ich Community und Modern Family mit ein.
                    Natürlich wird jemand, den Zooey Deschanel in Staffel 1 zu Tode nervte, mit den neuen Folgen auch nichts anfangen können, aber all denen, die hin und wieder mal reingeschaut und es sympathisch gefunden haben, empfehle ich die neue Staffel von ganzem Herzen. Sie ist wahnsinnig komisch, die Charaktere bleiben sich treu, werden toll gespielt und nach so vielen Folgen muss man sie einfach alle gern haben und in jeder der letzten drei Folgen gab es mindestens eine etwa einminütige Szene, in der ich vor hysterischem Lachen vergaß, zu sitzen und schließlich irgendwie auf dem Boden herumkullerte.
                    Ganz heißer Tipp.

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                    • Diese Rubrik bleibt der Höhepunkt der Moviepilot-News. Wieder einmal hast du ein Thema, von dem ich noch nie gehört hatte, wunderbar auf den Punkt gebracht und außerdem weiß ich jetzt endlich etwas mit diesem Logo hier anzufangen, dass mittlerweile so oft am Anfang von guten Filmen auftaucht: http://annapurnapics.com/main/index.html

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                      • 4

                        Ich meckere mal ein bisschen, weil ich das sonst eher selten tue: Was für ein riesiger Haufen Franchisegemurkse. Keiner der Charaktere bringt einen geraden Satz heraus, Ian McKellen knödelt seine Zeilen, als stünde er unter bewusstseinsbeeinträchtigenden Medikamenten und erzählt uns irgendwas von den Helden des Alltags, die Dialoge sind nicht nah am Buch und auch nicht nicht nah am Buch, sie sind einfach nur peinlich und während Christopher Nolan die Rückkehr der physischen Actionszenen zelebriert, versinkt Peter Jackson komplett in seinen künstlichen Computerwelten. Kein Orc oder Monster sieht echt und auch nur im Entferntesten bedrohlich aus, es dauert ewig, bis der Plot endlich anfängt und wenn es so weit ist, stellt sich heraus, dass es wieder der Plot von Herr der Ringe ist: Ein Haufen Leute laufen irgendwohin und kommen im ersten Teil nicht an.
                        Es ist wieder genau wie bei Star Wars. Wer das gut findet, ist entweder ein Kind oder so sehr Fan der alten Filme, dass er auch einen Film, in dem Gandalf gegen Saruman drei Stunden Schach spielt, lieben würde.
                        Es ist immer noch bezeichnend, dass Jacksons beste Filme Braindead und King Kong sind. Ein bisschen mehr Exploitation und weniger Hummtata-Abenteuer täten allen seiner Filme gut.

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                          Nichts darüber lesen. Gar nichts. Die Kritiken hier sind zwar weitgehend spoilerfrei, aber zu viel sollte man sich vielleicht nicht mit ihnen beschäftigen und auf keinen Fall, auf GAR KEINEN FALL den Wikipediaartikel zu Rodriguez öffnen.

                          Und dann? Dann ist Searching for Sugar Man eines der größten Filmerlebnisse überhaupt. Die Geschichte über zwei Menschen, die sich auf Spurensuche nach einem verschollenen Musiker begeben, der sich auf der Bühne erschossen haben soll, ist spannender und bewegender als das meiste, was im Fiction-Kino so releast wird. Searching for Sugar Man ist ein wahrlich außergewöhnlicher Film, eine Reise in die Wirklichkeit, ein Blick in die Geschichte und das Leben eines Mannes, von dem man noch nie gehört hat und den man danach vielleicht nie wieder vergessen wird. Es ist eine Geschichte für die Geschichtsschreibung und diese Dokumentation erzählt sie mit Spannung, Humor und Liebe. Sie ist etwas, das man sofort allen Leuten empfehlen muss, die man kennt. Weil man will, dass jeder Mensch das fühlt, das man selbst da gefühlt hat. Und auch der übelste Typ hat es verdient, diesen Film zu sehen. Ich verlange landesweite Open Air-Screenings mit toller Musikanlage. Sofort.

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                            • 7

                              Backlashkultur funktioniert im Allgemeinen so: Eine große Mehrheit sagt, ein Film wäre unfassbar gut. Nach einiger Zeit kommen ein paar Leute und sagen, der Film sei ja vielleicht nicht ganz schlecht, aber doch eigentlich nichts Besonderes. Dann kommt der Backlash zum Backlash, wenn die Ersten die Zweiten zurückweisen und meinen, das würden sie ja nur schreiben, um anti zu sein. Dabei wollten die Backlasher vielleicht gar nicht anti sein. Vielleicht fanden sie es nur nicht ganz soo toll. Und als ich vor einer Woche kurz davor war, Silver Linings zu sehen, war ich mir sicher, zu den Anfangshypern zu gehören.

                              Warum? Ich liebe Jennifer Lawrence (wer nicht?). Ich war mir sicher, dass Bradley Cooper trotz schwacher Rollen in der Vergangenheit einen Film würde tragen können (das dachte schon mal nicht jeder). Ich habe eine gewaltige Schwäche für gute indieishe Comedies mit etwas Romantik, Indiemusik und sympathischen Darstellern, die leicht verkorkste Charaktere spielen (wer hat das schon außer mir?). Und ich hatte im Vorfeld fast nur Gutes über Silver Linings gehört.
                              Und was passierte? Scheißmusik. Erstmal das, um es aus dem Weg zu haben. Die Filmmusik von Silver Linings ist furchtbar. Unglaublich generisches (und ätznerviges) Bass- und Percussiongedudel aus der Schublade bei lustig gemeinten Szenen und langweiliges Klavier bei emotional gemeinten Szenen.
                              Die Regie von David O. Russell ist nichts wirklich Besonderes. Der Film lebt durch sein Drehbuch (das zugegebenermaßen von ihm ist) und den Schauspielern (die, wie ich vermute, relativ viel Freiraum hatten). Dass er für einen Oscar nominiert ist, wenn Ben Affleck und Kathryn Bigelow fehlen, ist absurd.

                              Aber okay, let's get to the good stuff:
                              Jennifer Lawrence ist eine Naturgewalt. Sie ist der Wahnsinn, sie brennt und ist eiskalt zugleich und das alles fast komplett ohne ihr Gesicht zu bewegen. Sie ist witzig und faszinierend, gewährt Einblicke und Träume und wahrt gleichzeitig die Fassade der Gleichgültigkeit. (Und sie schafft es, verflucht gut auszusehen, ohne wie ein Filmstar zu wirken, das ist auch nicht gerade häufig in Hollywood.)
                              Die besten Szenen in diesem Film, und ich bezweifle, dass mir da irgendjemand widerspricht, sind die Szenen, in denen sie und Bradley Cooper einfach nur herumsitzen und quatschen. Der Moment, in dem die beiden sich bei einem Gespräch über Antidepressiva kennenlernen, ist pures Comedygold und das Lustigste, was ich seit Oh Boy im Kino gesehen habe. Die Szenen im Diner, bei den Tanzvorbereitungen, auch super.

                              Der Rest des Casts ist natürlich auch einwandfrei, aber manchmal einfach nicht wirklich interessant genug und man vermisst Jennifer Lawrence, wenn sie nicht da ist.
                              Das große Problem, das ich mit Silver Linings habe, ist, dass David O. Russell anscheinend selbst nicht wusste, dass was er da hat, eigentlich vollkommen ausreicht. Stattdessen fängt er in der letzten halben Stunde an, genau wie sein Music Supervisor in der Schublade zu kramen und saudämliche Plotmechaniken zu benutzen, die nur dazu führen, dass man Robert DeNiro unbedingt eine reinhauen will und man anfängt, mit den Augen zu rollen, sobald das punktgenaue Ergebnis vorliegt. Die Tanzidee hat ja einen gewissen Charme und passt auch zu Jennifer Lawrence' Charakter, aber so viel danach stinkt so schrecklich nach "Dramaturgie für Dummies" und 0815-Romcom. Sie hat genug von ihm, er sagt ihr, dass er sie liebt, sie ist wieder happy. Und am Ende ist Friede-Freude-Eiersalat. Nicht unbedingt schlimm, aber irgendwie eine verpasste Chance, die Anfangsszenarien beider Figuren noch einmal aufzugreifen.

                              Ich mache das nicht für den Backlash. 7 Punkte sind ja wohl auch kaum ein Backlash. Ich wäre nur gerne einer von den vielen, die über die Schwächen in Plot und Erzählstruktur einfach hinwegsehen können. So gerne. Allein schon weil ich Jennifer Lawrence liebeliebeliebe.

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                              • Das wirklich Traurige ist, dass jetzt wohl der langweiligste Film, den man sich nur als Oscar-Kandidat vorstellen kann, gewinnen wird, nämlich fucking Lincoln. Letztes Jahr war The Artist eine schöne Abwechslung, aber jetzt sind wir schon wieder in King's Speech-Territorium. Gähn.

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                                • So sehr ich mich über die vielen Nominierungen für Beasts of the Southern Wild freue... Dass Kathryn Bigelow nicht nominiert ist, ist vollkommen lächerlich und ich habe keine Ahnung, wie sie die Scheiße hingekriegt haben, wo sie bis jetzt fast jeden der Kritikerpreise gewonnen hat. Ich will ungern in diese Richtung gehen, aber Bigelow war die erste Frau, die den Regieoscar gewann und seitdem ist keine Einzige mehr auch nur nominiert worden, obwohl sie (wie jedem, der kein kompletter Vollpfosten ist, auffallen sollte) Zero Dark Thirty zu dem gemacht hat, was es ist, nämlich dem Film des Jahres. Sieht ganz so aus, als sei die Academy in den gleichen rückständigen Modus zurückgefallen, von dem man dachte, sie hätte ihn überwunden. Was für ein Bullshit.
                                  (Außerdem schulde ich jetzt Kana höchstwahrscheinlich eine Bluray.)

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                                      • Nur so: Quentin Tarantino fehlt, weil er nicht Mitglied in der Writers Guild ist. Es ist also wenig überraschend.

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                                        • Ach, die arme Frau Bigelow. Es ist wirklich ziemlich erbärmlich, wie sie von allen Seiten beschossen wird, größtenteils von Leuten, die den Film nicht mal gesehen haben. Ist eigentlich schonmal jemandem aufgefallen, dass sie und Mark Boal die einzigen in diesem Streit sind, die nicht von sich behaupten, die komplette endgültige Wahrheit zu kennen, nur weil sie irgendwas irgendwo gelesen haben?

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                                          • Noch ein letzter Exorzismus? Ja, wahrscheinlich diesmal der allerletzte. Bis zu Teil 3.

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                                              Der Anfang ist doof. Straight von 0 auf 1 auf der Liste der schlechtesten Vorspannsequenzen des Jahres.
                                              Und das Ende ist doof. Es besteht eigentlich nur aus einer einzigen "Na, siehst du wohl"-Pointe, die weder bewegt noch zum Nachdenken bringt.
                                              Aber die Mitte ist voller Magie und Farben. Perfekt durchkomponiert wie eine Symphonie, wunderschön und berührend, undiszipliniert und wild, aber auf den Punkt und immer im Bereich des Märchens, so dass es nie lächerlich oder kitschig wird. Ang Lee ist ein großer Künstler. Nur das Drehbuch und ich werden wohl nie richtige Freunde.

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                                              • Naja, Vega hat bestimmt Spaß daran.

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                                                  Meine liebsten The Onion-Filmnews der letzten Monate:

                                                  Spielberg Panics, Adds Comical Groin Injuries To 'Lincoln'
                                                  LOS ANGELES—Growing nervous after watching a rough cut of his upcoming biopic Lincoln, director Steven Spielberg reportedly re-edited the entire film in a bout of panic, inserting a recurring gag that involves the 16th president repeatedly suffering injuries to the groin. “Steven realized that given the brutal scenes of slavery, the horrific Civil War battles, and an ending in which the hero is killed in cold blood, his movie might benefit from a little comic relief,” said a source at DreamWorks Pictures, adding that the film includes a “hilarious” rail-splitting scene in which an ax head flies off its handle and hits the Great Emancipator squarely in the genitals, as well as a humorous mishap that causes Lincoln to open the Gettysburg Address with the words “Four score and seven years agooOOOWWW!”
                                                  http://www.theonion.com/articles/spielberg-panics-adds-comical-groin-injuries-to-li,29955/

                                                  'Zero Dark Thirty' Reveals Navy SEALs Killed Bin Laden By Frantically Throwing Whatever They Could Find At Him
                                                  LOS ANGELES—According to reviews this week of Kathryn Bigelow’s thriller Zero Dark Thirty, which chronicles the 10-year hunt for Osama bin Laden, the film’s climactic scene features a team of U.S. Navy SEALs shrieking in terror as they gradually kill the al-Qaeda leader by throwing a variety of nearby objects at him. “The mood is tense and silent as SEAL Team Six infiltrates the infamous Abbottabad compound, but then all hell breaks loose when bin Laden emerges from behind a door, causing the whole squadron to start yelling wildly as they pelt him with shoes, cups, and flimsy pieces of drywall,” wrote New York Times film critic Manohla Dargis, who mentioned that the hectic five-minute sequence shows bin Laden stumbling around with his head stuck in a sweatshirt thrown by one of the SEALs, bashing into various fixtures and shouting, “Ow, ow!”
                                                  http://www.theonion.com/articles/zero-dark-thirty-reveals-navy-seals-killed-bin-lad,30784/

                                                  Außerdem: 'The Hobbit' To Feature 53-Minute-Long Scene Of Bilbo Baggins Trying To Figure Out What To Pack
                                                  http://www.theonion.com/articles/the-hobbit-to-feature-53minutelong-scene-of-bilbo,30727/
                                                  Und: 20th Century Fox Green-Lights 'United 93 vs. Predator'
                                                  http://www.theonion.com/articles/20th-century-fox-greenlights-united-93-vs-predator,29522/

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                                                  • Das richtige Highlight für mich (und wohl noch eine Menge andere) wird natürlich das Doctor Who 50th Anniversary Special. Ich bin wirklich gespannt, was Steven Moffat sich da ausgedacht hat.