Ichundso - Kommentare

Alle Kommentare von Ichundso

  • Nur so: Das ist das einzige Sequel, an dem Pixar momentan anbietet, nach der Monster Uni sind drei originale Projekte geplant. Außerdem kann man sehr gut davon ausgehen, dass das nicht einfach nur irgendeine Fortsetzung, sondern etwas Schönes wird. Erstens wegen der Tatsache, dass man bei Pixar ganze 10 Jahre gewartet hat, den zweiterfolgreichsten Pixarfilm überhaupt fortzusetzen, das heißt, die Idee musste stimmen. Und zweitens gehören die Toy Story-Sequels zu den besten Sequels in der Filmgeschichte. Ich freu mich drauf. Pixar ist wahrscheinlich die einzige Studiomarke, die heutzutage wirklich noch etwas bedeutet.

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    • Gar nicht so übel. Sieht eher nach Homeland aus als nach Emmerich.

      • Der wirklich gute Gag in dem Artikel ist übrigens, dass Michael Winterbottom die Regie übernimmt. Da musste ich wirklich kurz lachen.

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        • Das Witzige ist: Auf jeder englishschprachigen Filmseite, die ich kenne, wäre der Kommentarbereich zu so einem Aprilscherz voll mit "Ach, wie schön das doch wäre...". Aber bekanntlich ist aus irgendeinem Grund Moviepilot die einzige Seite weltweit, in der eine nolanverdammende Minderheit irgendwie immer Druck macht als die Mehrheit, die bei all dem Gemecker einfach irgendwann überhaupt keine Lust mehr hat, eine Nolan-News anzuklicken und da soll mich nochmal jemand fragen, warum ich auf nolanfans.com abhänge...

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          • Da war die Bewertungsskala sogar mal besonders angebracht...

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            • Oh Boy wäre wunderbar und ich rechne da mit sehr guten Chancen. Wohl der ikonischste deutsche Film seit Lola rennt.

              • Für die, die das Video nicht ganz gucken wollen, hier ist seine wörtlich zitierte Antwort:
                "No".

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                  So dreckig, so nihilistisch, so unakzeptabel. Marc Forster inszeniert Bond als amoklaufende Maschine mit Doppel Null-Lizenz, fast ohne Story, vollkommen ohne Gadgets und mit auf dem Papier schlichten, geradlinigen Actionszenen. Das Skript ist wirklich nicht gerade das Wahre, aber wie Marc Forster den Text zum Leben erweckt, erinnert an sein Meisterwerk Stay und die Konsequenz, mit der er sich jeglichen Vergleichen zu anderen Bond-Filmen verweigert, die Leichtigkeit und Schönheit, die die Schießereien und Verfolgungsjagden vorantreibt, hat es so nie wieder gegeben. Alle Welt hasst Quantum Trost, also werden wir nie wieder jemanden wie Marc Forster sehen, der so unbeirrbar seinen Weg geht, der Operngesänge zu Actionrennen schneidet, der Bond zu einem psychischen Wrack im Körper eines Filmhelden werden lässt, der so durchgehend die Ikonisierung seiner Geschichte ablehnt, weil er hier keinen Franchiseteil dreht, bei dem die Leute in dreißig Jahren vor dem Fernseher in Erinnerungen schwelgen können, sondern genau den brutalen und eiskalten Film, den er machen wollte und der James Bond so knallhart an die Grenzen der psychischen und über die Grenzen der physischen Realität befördert wie es in diesem Universum nur möglich ist.
                  Der Endboss der James Bond-Collection. Mit Zähnen, Klauen und ohne Gnade. Ein Biest von einem Film.

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                    Fünf läppische Bond-Filme habe ich in den letzten 12 Monaten gesehen und schon wage ich ein Zwischenfazit: Bond ist immer dann am besten, wenn er nicht Bond ist. Das Paradoxon der Serie eben. Jede Serie hat ihre beste Folge und die ist das fast immer, weil sie so vollkommen anders ist als alle zuvor und danach. Und hier ist wohl mein Lieblingsbond, so sehr ich die Craig-Filme mag. Eben weil er anders ist. Mutig. Und die Connerytradition brechend stark an die Buchreihe angelehnt ist.
                    "Im Geheimdienst ihrer Majestät" ist natürlich schon alt genug und deshalb wurde auch schon genug darüber geschrieben. Wunderbare Landschaften, beinahe schon revolutionär physisch harte Kampszenen, tolles Sounddesign, und so weiter.
                    Aber was diesen Bond-Film tatsächlich zu meinem Liebling bis jetzt macht, ist das Ungewohnte, das Überraschende, das Berührende. Weil er nicht nur ein guter Bond-Film, sondern schlicht ein guter Film ist. Seine Wurzeln wahrt und dennoch nach neuen Höhen greift. Mit großartigen Actionsequenzen und dem menschlichsten 007 aller Zeiten. Ich bin ein Fan. Von allen Filmen, Hauptsache, sie sind nicht wie die Anderen.

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                    • Na bitte: http://www.filmstarts.de/nachrichten/18477625.html
                      Dementiert. Klang auch zu bescheuert.

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                      • Na, damit wäre ich aber seeeehr vorsichtig. "Attached to" muss ja eigentlich gar nichts heißen. Und wer weiß schon, wie aktuell und korrekt diese komischen Datenbanken sind. Ohnehin eine merkwürdige Idee, die Leute von Anonymous haben schon sinnvollere Dinge mit ihrer Zeit angefangen.

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                        • Irgendwie traurig, wenn auch lehrreich, dass das wirklich viel zu oft gebrauchte Modell der Täter-Opfer-Verdrehung sofort auch in den Kommentaren zu so einem Artikel zu finden ist. Es sind nicht die das Problem, die Sexismus verbreiten, sondern die, die sich darüber aufregen. Furchtbar.

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                            über Argo

                            Ich opfere mal meinen alten Kommmentar, um mir was von der Seele zu schreiben.

                            Eine schöne Zeit war der November letzten Jahres. Argo war gerade ins Kino gekommen, erhielt von allen Seiten und amerikanischen, deutschen und britischen Kritikern sehr wohlwollende Reviews, wurde für die enorme Spannung, die tolle Regie und die Geschichte gelobt, die es irgendwie schaffte, nicht nur zu erzählen, wie sechs Leute versuchten, aus einer Stadt zu fliehen, sondern gleichzeitig auch eine Liebeserklärung an das Kino zu sein.

                            Dann begann Argo, Preise zu gewinnen. Und Woopsydaisy, auf einmal war es der Propaganda-Film des Jahres. Eine Unverschämtheit, wurde gezetert, dass die Academy einen Film prämiere, der Hollywood in einem guten Licht darstelle und eine schreckliche Sache, dass es sich um einen Film handle, deren Hauptcharaktere Amerikaner in einer politisch heiklen Situation sind und dennoch - Schockschwerenot! - Sympathieträger! Ich hätte ja auch viel lieber einen Film mit den iranischen Lynchmobs in dieser Zeit als Sympathieträger gesehen, aber nur leider war über die keine so tolle Story vorhanden wie die, die Ben Affleck in Argo erzählte.

                            Darf ich alle Zeterer und Propaganda-Knödler noch einmal daran erinnern, dass die erste verdammte Szene des Films eine geschichtliche Einordnung der Handlung ist, in der zweifelsfrei deutlich gemacht wird, dass die Amerikaner selbst die Verantwortung für das ganze Schlamassel tragen? Dass sich während die Handlung spielt in Amerika ein Diktator versteckt hält, den das iranische Volk aus überaus verständlichen Gründen gestürzt hat?
                            Und ab da ist es ein Film über ein paar Leute, die versuchen, aus einer Stadt zu entkommen und über ein paar andere Leute, die ihnen dabei helfen. Und hätten diese Leute irgendeine andere Nation, wäre das kein Problem. Aber sie sind "Iiiiihhh"-Amis und igitt und bäh Amerika, ekligstes Land ever. Da zählt es auch nichts mehr, dass der Filmspannend, mitreißend, interessant und mitunter sogar richtig komisch ist, alles was ein Film eben hergibt.

                            Was genau hätte man denn am Drehbuch ändern sollen, um es iranfreundlicher zu gestalten? Handelt es sich bei den Kritikern hier um die gleichen Miesmuscheln, die sich bei Zero Dark Thirty beschwert haben, dass kein Voice Over-Sprecher ihnen verraten hat, dass Folter nicht gut ist, weil sie von alleine nicht darauf gekommen wären?

                            Was hätten sie sich hier gewünscht? Einen erfundenen iranischen Charakter, der sich freundlich gegenüber den unschuldigen entkommenen Botschaftsmitarbeitern verhält und ihnen mehr oder weniger das Leben rettet oder so? Oops, hey, sapperlot, so einen Charakter gibt es sogar! Erinnert ihr euch an die Haushälterin des kanadischen Botschafters?
                            Oder vielleicht einen jungen aufgeschlossenen iranischen Kulturtypen, der ganz wild darauf ist, ihnen den Basar zu zeigen und es offenbar ganz und gar nicht gut findet, dass um ihn herum Leute angeschrien und umgebracht werden? Aber oh, Rumms und Peng, stimmt, ich erinnere mich, diesen Charakter gab es.
                            Aber klar, dass das nicht reicht, wie wäre es mit einer vollkommen deplatzierten Fernsehsendung, in der bescheuerte Amerikaner bescheuerte Sachen sagen und damit zeigen, dass die amerikanische Bevölkerung in so einer Situation wahrscheinlich das genau gleiche tun würde? Moment, Heidewitzka, da war doch was...

                            Also bitte macht Ben Affleck nicht dafür verantwortlich, dass er nicht wusste, wie eine ängstliche iranische Familie, die in Angst vor den wütenden Unruhen in ihrer Wohnung kauert, in den Film einzubauen war. Merkwürdigerweise kamen die Protagonisten nämlich mit keiner derartigen Familie in Kontakt. An dieser Stelle ist historische Genauigkeit auf einmal zweitrangig, aha.
                            Aus dem gleichen Grund finde ich es auch verzeihlich, dass im ganzen Film niemand sagt "Ey, wir Amerikaner, wir sind schon voll der Abschaum". Denn das einzige Land der Welt, in dem man solche Sätze zu sagen pflegt, ist und bleibt immer noch Deutschland. Wir Deutschen können uns ja gerne weiter diesem Hobby widmen, aber wir sollten nicht auch vom Rest der Welt erwarten, dass er ähnlich großen Spaß an so etwas hat.

                            Also bitte, ein Appell an die liebe Community: Ihr wisst, dass es in Ordnung ist, die Hauptcharaktere sympathisch zu finden und mit ihnen mitzufiebern. Ihr wisst, dass die Abänderungen der Originalgeschichte schlicht und einfach damit zu tun haben, dass ihr einen Film über die Magie des Films seht und dazu gehört hin und wieder auch eine aufregende Verfolgungsjagd. Ihr wisst, dass weder Ben Affleck noch Chris Terrio iranhassende Arschlöcher sind. Ihr wisst, dass Argo das Herz am rechten Fleck hat (es sei denn, ihr hasst wirklich ganz Hollywood aus Prinzip, aber das ist wahrscheinlich kein schönes Leben).

                            Bitte stellt euch nicht dümmer als ihr seid.

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                            • Spike Jonze ist heimlich einer der besten Regisseure der Welt. Er macht nur nicht gern ein großes Gewese darum.

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                                Das Genre des Gangsterfilms ist in den vierzig Jahren, seitdem Der Pate erstmals im Kino die Leute verunsicherte, eines der vielleicht problematischsten Genres überhaupt geworden. Wo in Coppolas Klassiker und insbesondere in dessen zweitem Teil noch eine stete Ambivalenz da war, was die Figuren angeht und moralische und gesellschaftliche Fragen in jeder Szene mitschwangen, steht immer mehr bloße Verherrlichung des Inhalts oder eben Faszination an diesen mutigen Gesetzlosen, die der Polizei immer einen Schritt voraus sind und ohne zu zögern wildfremde Leute erschießen.
                                Spaß an Verbrechen ist das Motto der Guy Ritchies dieser Welt. Von mir aus kann auch jeder Spaß damit haben. Aber man sollte Killing Them Softly unter gänzlich anderen Gesichtspunkten betrachten.

                                Denn Ausnahmeregisseur Andrew Dominik bricht die Konventionen des Gangsterfilms auf, wie er es in Die Ermordung des Jesse James mit denen des Westerns getan hat, demontiert die Tradition des Mafiakinos und zeigt uns einen der intelligentesten und wichtigsten Beiträge, die je in diesem Genre gedreht wurden. Ich als bekennender Gangsterfilmnichtinteressierter halte Killing Them Softly zumindest für den besten Film über organisierte Kriminalität seit Der Pate 2. Es war eine Weile lang nichts bis hier her.

                                Bei der Frage, inwieweit man dem Zuschauer erlauben darf, die widerlichen Charaktere zu mögen, von denen ein Film wie dieser handelt, sind schon viele Regisseure an einer Antwort etwas verzweifelt. Ein Voice-Over oder ein Ende, bei dem der Böse dann doch das bekommt, was er verdient, sind beliebte Distanzierungsmittel. Nur, dass sie streng genommen überhaupt nicht funktionieren. Killing Them Softly macht von Anfang an keinen Hehl daraus, dass die hier porträtierten Menschen so ziemlich das Widerlichste sind, das ein Mensch werden kann.
                                Dennoch hat Dominik keine Mühe damit, seinen Film unterhaltsam zu gestalten. Er ist voller denkwürdiger Szenen und Dialoge, einigen einzigartigen Zusammenspielen von Bild und Ton und man findet sich immer wieder zwischen Bauchlachen und einem brutalen Schlag in die Magengrube. Andrew Dominik inszeniert seine Gespräche mit einem pulsierenden Unterton, reizt sie gerade so lange aus, dass es nicht langweilig wird und verleiht ihnen durch seine tollen Schauspieler einen Zug von echter Menschlichkeit, den man in kaum einem Gangsterfilm so schön sehen konnte wie in der Performance des wunderbaren Scoot McNairy, dessen Nebenfigur Frankie eine der erinnerungswürdigsten Geschichten der letzten Filmjahre durchlebt.

                                Aber am Wichtigsten ist zum Schluss die Bedeutung des Films. Und diese ist beinahe erschlagend in ihrer Fülle, den gesamten Film über beobachten wir die Entfaltung einer vollständigen tieferen Ebene über die Manifestierung der organisierten Kriminalität in der amerikanischen Wirtschaft. Es ist nicht nur ein Gag, dass jederzeit die passenden Wirtschaftsnachrichten im Radio laufen. Diese Leute, diese unausstehlichen Leute sind selbst Teil der ganz großen Maschinerie, haben die gleichen Probleme und Möglichkeiten wie Finanzbosse und Manager, nur lassen sie selbst überhaupt keinen Zweifel an ihrer Bösartigkeit. In dieser Untergrundwelt, dieser astreinen Subkultur funktioniert plötzlich alles genauso wie weiter oben und man will den Leuten nicht zu nahe kommen, auch wenn es darum geht, sie umzubringen.

                                Brad Pitts Figur Cogan will seine Opfer sanft töten, will nie persönlich werden, immer im Hintergrund bleiben, bis er gezwungen wird, anders zu handeln. Natürlich finden sich hier Parallelen zur Wirtschaftswelt und man erinnert sich an die Figur von George Clooney in Up in the Air, das auch „Firing Them Softly“ hätte heißen können. Aber wie Dominik uns ganz klar macht, gibt es keine weiche Art zu töten. Es ist immer das Gleiche, egal aus welcher Perspektive man eine Szene betrachtet. Und das stellt er zum Beispiel mit einer simplen Szene dar, in der Brad Pitt einen Mann in einem Auto neben ihm erschießt. Für Cogan ist das nur eine winzige Sekunde, in der er das tut, was er tut, er tötet, aus einer Distanz und fährt davon. Für uns dauert es eine Ewigkeit. Wir sehen in Superzeitlupe, wie die Kugel durch die Scheibe bricht, wie sie sein Opfer trifft, das Auto außer Kontrolle gerät. Nichts bleibt uns verborgen, wir beobachten alle Auswirkungen, die sein Tun hat, unterlegt mit Musik von Ketty Lester. Schönheit trifft Tod. Ein letztes Stück zum Lebensende.

                                Und an dieser Stelle offenbart sich auch, warum Killing Them Softly ein Film über Gangster ist: Nicht weil die Macher Gangstergeschichten cool finden, nicht weil sie einfach mal ordentliche Gewalt zeigen wollen, sondern weil es schlicht und einfach Sinn ergibt. Killing Them Softly ist von der ersten bis zur letzten Dialogzeile genau durchdacht, genau abgewogen und setzt nie einen Fuß falsch.

                                Die Gespräche von Cogan und dem anzugtragenden Vertreter eines undurchsichtigen Zirkels sind unglaublich lustig, aber sagen gleichzeitig ein paar ganz grundsätzliche und im Kino neue Dinge über mafiaähnliche Strukturen: 1. Der Fortschritt kommt überall an. 2. Auch der nervende und bürokratische Fortschritt. 3. Mafia ist widerlich.

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                                • Ich hoffe, das fällt nicht unter Self-Promotion, aber: http://www.moviepilot.de/liste/10-regisseure-fur-bond-24-ichundso
                                  Alle besser als Ritchie. Jeder besser als Ritchie. Er kann zwar eine Actionszene einigermaßen inszenieren und seine Gangsterfilme können einen gewissen Charme haben, der ist aber bei Bond völlig fehl am Platz. Die Liste erscheint mir ziemlich merkwürdig, einfach nur ein paar große Namen. Ich glaube, es wird Martin Campbell oder ein ganz anderer.

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                                    Nö, kein Tatort. Nicht mal im Ansatz. Aber wahrscheinlich die solideste Genrekost dieser Art, die man uns in Deutschland seit Jahren im Fernsehen aufgetischt hat.

                                    Erst einmal: Ich hasse Til Schweiger nicht. Ich muss zwar jedes Mal fast kotzen, wenn er in einer Talkshow irgendwelche Laute von sich gibt, aber als Schauspieler finde ich ihn durchaus erträglich. Er zieht halt sein Ding durch. Und dieser Tatort hat aufgrund seiner Seriennatur den großen Vorteil, dass er seine Arschlochnummer von Anfang bis Ende durchziehen kann und am Ende nicht plötzlich ein kuscheliger Vollblutpapa wird (das Keinohrhasen-Problem), sondern lediglich seiner schauspielerisch gänzlich unbegabten Tochter ein Ei richtig kochen muss. Das ist grade noch so vertretbar an Charakterentwicklung.

                                    Die wahren Helden dieses Films sind ohnehin ganz andere. Fahri Yardim beispielsweise, der jede einzelne Szene an sich reißt und trotz wenig Screentime durch einige clevere Plotmechaniken, inbesondere eben die mit den Kameras, etwas soliden Humor in die Atmosphäre schaufelt.
                                    Überhaupt ist clever das richtige Wort, denn die weiteren Helden von Kamera und Schnitt haben schlicht und einfach technisch das meiste aus der Sache rausgeholt, was möglich war. Das offensichtliche Vorbild Paul Greengrass wäre nicht unzufrieden gewesen mit einigen dieser Szenen. Und wann hat man im deutschen Fernsehen schon jemals einen so wunderbar durchkomponierten Schusswechsel ohne Schnitt miterlebt wie am Anfang im Treppenhaus? Wann hat man im deutschen Fernsehen schon jemals den Protagonisten durch ein Fenster springen, an einem draußen hängenden Seil wegschwingen und sich eine Etage weiter unten mit eben diesem Seil durch eine Glasscheibe werfen sehen?
                                    Das alles ist zwar nicht unbedingt im Sinne des Tatort-Tradition, es ist auch nicht die Revolution des Fernsehens, aber eines ist es auf diesem Sendeplatz: Neu. Und vor allem NICHT LANGWEILIG.
                                    Also sind hier meine 7 Punkte und ich schäme mich kein bisschen dafür. "Schutzengel" muss ich mir trotzdem nicht angucken.

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                                      Sehr faszinierendes Katz und Maus-Spiel von Personen und ganzen Regierungen, das sich nicht nur durch die tolle Spionagegeschichte, sondern auch durch die Konsequenz auszeichnet, in jeder einzelnen Folge der zweiten Staffel etwas total Verrücktes passieren zu lassen, das einerseits die Aufmerksamkeit immer wieder aufs Neue an sich reißt und es andererseits irgendwie schafft, nicht komplett an den Haaren herbeigezogen zu wirken, egal, was für absurde Dinge gerade passieren. Irgendwie schaffen es die Schauspieler und die unprätentiöse Inszenierung, die Serie stets am Boden zu behalten und in den Fundamenten der Dramaturgieregeln zu verankern.
                                      So wird Homeland zu einem unvorhersehbaren und packenden Spaß für alle Freunde ausladender Politthriller.

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                                      • Ich finde es immer noch faszinierend, wie sehr die Meinungen zu Guy Ritchie von der Nationalität abzuhängen scheinen. Während ihm in Deutschland die meisten wohlgesinnt scheinen, ist er in England anscheinend einer der meistgehassten Filmemacher überhaupt. Jedenfalls habe ich bis jetzt noch nie eine positive Meinung über ihn von der Insel gehört. Dafür aber zum Beispiel eine sehr interessante Auseinandersetzung mit seinem DVD-Kommentartrack:
                                        http://www.youtube.com/watch?v=Y3qSlpL3TOk (Nein, das ist nicht Kermode)

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                                        • Ich glaube, es gab in meinem gesamten Leben keine so beständige Konstante wie meine Interesselosigkeit gegenüber den Tarzan-Geschichten. Ich hoffe nur, David Yates macht das nicht nur für den Scheck, sondern weil er es wirklich will, denn dass er ein mehr als fähiger Regisseur ist, hat er schon für Potter unter Beweis gestellt. Es wäre schade, wenn er jetzt sein Talent verheizen würde. Aber wer weiß, vielleicht wird der neue Tarzan Citizen Kane. Man kann nie wissen...

                                          • Mit Abstand die beste Nominierungsliste in der Geschichte der MTV Awards. Auch wenn das wohl eher versehentlich geschehen ist.

                                            • Vielen Dank, dass Carl dabei ist.

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                                              • Bis jetzt haben die Showrunner noch keinen einzigen wesentlichen Fehler gemacht und ich traue ihnen auch den Einfluss zu, die Serie, wenn es nötig ist, nach der nächsten Staffel zu beenden. Aber wenn noch gute Ideen da sind, hätte ich nichts gegen eine neunte.

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                                                  Warm ist das richtige Wort. Shaun of the Dead war zwar die erste "Romcom. Mit Zombies", aber Warm Bodies ist die erste "Romcom mit Zombies". Wunderbar beobachtet und fein in Szene gesetzt, werden die Versuche eines fast sprachunfähigen Zombies, einem Mädchen klar zu machen, dass er sie gern hat, zu den romantischsten und freudestrahlendsten Momenten, die man sich in diesem Genre nur vorstellen kann. Natürlich ist es eine sehr unsubtil angedeutete Romeo und Julia-Geschichte, eine Nacherzählung von teenageresker Lähmung beim Anblick von jemandem, bei dem man sich sicher ist, sein ganzes Leben mit ihm verbringen zu können, aber er steckt noch so viel mehr darin. So viele lustige, faszinierende und überdrehte Momente und alle erdacht und umgesetzt von Menschen, die die Geschichte offensichtlich genau so mögen wie ich selbst. Und - ich verfluche mein in letzter Zeit so unglaublich emotional-weiches Gemüt nur ein bisschen - ich habe am Ende tatsächlich kurz geweint, bei einer eigentlich vollkommen nebensächlichen Szene, in der nicht einmal die Hauptcharaktere vorkamen. Und falls es jemand wissen will, bei Twilight ist mir das nicht passiert. Bin halt eine Hollywoodheulsuse. Mir doch egal. Ich liebe diesen Film.

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                                                  • Dann kann Oh Boy ja gleich nochmal auf Platz 1. :)

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