InfiniteJest - Kommentare

Alle Kommentare von InfiniteJest

  • Benedict Cumberbatch kommt bei Smaug aus dem Maul und Olaf kommt bei mir auf Platz 1. BluRay ftw!

    • Dieses Folgenfinale war wirklich die Antwort für alle Mäkler, denen 'True Detective' bisher zu lahmarschig und träge war. Für alle anderen war es die Antwort darauf, wie diese Serie eigentlich überhaupt noch besser sein könnte.

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      • 6 .5

        Es ist auch heute noch für Westtouristen gefährlich im Ostblock umherzuirren, man weiß ja nie welche Psychophaten aus gemeuterten Anstalten gemeinsam mit arbeitslosen Kriegsverbrechern durch die Wälder streifen. Um wen auch immer es sich bei den Fallenstellern in 'Severance' handelt, die Mitarbeiter der Waffenfirma Palisade Defence hätten wohl besser daran getan einen großen Bogen um deren Timeshare zu machen, um nicht nach und nach von Fallen, Macheten und Flammenwerfern dezimiert zu werden. Solange die Verantwortlichen im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln bleiben ist 'Severance' sehr amüsant und spannend zugleich. Wenn dann der Vorhang fällt haben die Protagonisten zwar deutlich weniger zu lachen, aber die Zuschauer ebenso und von Grusel kann sowieso keine Rede mehr sein. Das Ganze gipfelt letztlich in einem lasches Finale und auch wenn darauf ein ganz sympathisches Ende folgt, so bleibt der bittere Nachgeschmack vergeudeten Potentials. Wie eigentlich bei jedem Betriebsausflug.

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        • Wahrscheinlich sind die alle nicht gerannt wegen den Plätzen, sondern weil sie sich so sehr auf Grand Budapest Hotel gefreut haben. Das wäre jedenfalls bei mir so.

          • Das Herz geht diesmal an die absolut richtige Adresse. Die Gang ist unverschämt lustig

            • 8

              Es scheinen sich ja viele einig zu sein, dass 'Man of Steel' ein Misthaufen ist, sie diskutieren nur noch wie groß der Haufen und der Gestank tatsächlich ist. Für mich, allein mit 'Superman returns' auf dem Konto, klingt das ungefähr so: (Spoiler)

              >>Im Intro auf Krytonit kein Avatar-Scheiß bitte, ein vierflügeliges Tierchen geht echt zu weit! Da kann man sich echt was anderes ausdenken. Dazu der Technikkram, die Raumschiffe und Brutstätte, alles total unlogisch, lieber was nehmen was man schon kennt. Also kreativer aber nicht so viele Ideen. Got it?
              Dann die Wanderjahre von Kent, seine Kindheitserinnerungen sind so unchronologisch, das ist so verwirrend. Außerdem sieht man davon kaum was. Und man sieht ihn überhaupt nicht als Reporter, das macht doch gerade seinen Charme aus! Also mehr Kindheit, mehr von seinem späteren Leben. Got it?
              Die Nebencharaktere, also die Menschen, spielen eine viel zu kleine Rolle. Das wirkt fast so, als könnten sie gegen die Außerirdischen nichts ausrichten, als wären sie klein und nichtig wenn fliegende Zerstörungsmaschinen auf die Erde kommen. Und Superman muss am Ende wieder alle retten, als ob das sein Job wäre. Also im Superman Film bitte weniger Superman. Got it?
              Und Superman tötet doch niemanden! Viel zu brutal dargestellt. Ok, als Kind hat er gelernt die andere Wange hinzuhalten und er macht es auch immer, außer bei General Zod, wo er ohnehin keine andere Möglichkeit hat, wie Zob auch selber sagt. Aber trotzdem voll brutal. Der Film beschäftigt sich auch kaum mit den moralischen Indikationen. Nagut, er sinniert über die Reife der Menschen die immernoch Unbekanntes fürchten und verklären. Dafür stirbt doch der alte Kostner oder? Und die richtigen Eltern sterben für den Wunsch nach Gleichheit innerhalb und Frieden zwischen Völkern. Naja Kal-El lernt jedenfalls überhaupt nix. Macht mal noch was anderes Tiefsinniges in so einen Comikfilm. Got it?
              Das ganze Drehbuch ist eigentlich großer Müll. Also da ist dieser Superman mit Adoptiveltern und deshalb auf Seiten der Menschen und General Zod, der schon auf Krypton ein Arschloch war und auf der Erde keinen Sinneswandel durchmacht. Er hat doch gar keinen Grund die Erde anzugreifen, außer das sein Volk sonst abstirbt. Ist auch viel zu ernst und düster, das darf nur Batman.
              Also das war alles schlecht und die passablen Schauwerte und Effekte sind halt Standart.<<

              Mir ist klar, dass da oben eine Menge überspitzt paraphrasiert wurde und ich hoffe, dass mögliche Leser verstehen auf welchen Punkt ich hinaus wollte. Nämlich das nach diesen Maßstäben ein guter Superman-Film nahezu unmöglich ist. Oder das zumindest neue Filme keine fairen Chancen bekommen. Das ist alles. Allerdings gibt es auch sehr berechtigte Kritik, die ich selbst teile: Viel zu viel von viel zu gleichen Actionsequenzen. Da hätte man locker eine halbe Stunde wegschneiden können. Über die erneute Wahl von New York zur Katastrophen-Stadt des Jahres war ich auch nicht froh. Obwohl ich die üblichen Unterstellungen von 9/11 Referenzen wiedermal für übertrieben halte. Henry Cavill bietet keine Schaupiel-Offenbarung aber inwiefern Batman seine Sache tausendmal besser gemacht haben soll, erschließt sich mir auch nicht wirklich. Womit wir bei Nolan wären, den alle bei Man of Steel schon von Weitem riechen. Anscheinend bedeutet Produzent auch nicht mehr das Gleiche wie früher.
              Wie auch immer, viele Stimmen haben oberflächlich einigen Spaß an Man of Steel und so auch ich. Anscheinend müssen die alten Superman-Filme das Non plus ultra sein.

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              • 7 .5

                Laut der Skeptikerin Margaret Matheson verbirgt sich hinter allem Paranormalen ein geldgieriger Gauner mit einem raffinierten Trick. Um sie zu entlaven sind die 'red lights' zu detektieren, Dinge die nicht ins Bild passen und die Illusion verraten. Nun leidet der Film 'Red Lights' selbst an einer Menge solcher roten Lichter, Ungereimtheiten, Abwegigkeiten und Effekthascherein welche das Filmerlebnis schmälern. Es gelingt ihnen aber weder die Neugier der Zuschauer ganz abzustellen, noch für allzu große Vorhersagbarkeit zu sorgen. Schließlich ist doch die Prämisse des Filmes ein Medium zu präsentieren, welches schwer einzuschätzen und schwer zu überführen ist bis zu dem Punkt an dem nur noch Übernatürliches in Frage kommt. Die Frage, ob dieser Punkt erreicht wird und wie es von da an weiter geht, könnte hier spannender nicht sein und wird am Ende auch entsprechend paukenschlagartig beantwortet. Wem das nicht liegt kann sich zumindest noch über die stilistische Trittsicherheit von 'Red Lights' freuen, bei Szenenbild, Atmosphäre und Rollenbesetzung gibt es wenig zu beanstanden.

                • 7

                  'Die Klapperschlange' ist nicht nur die offensichtliche Übersetzung vom englischen 'Escape from New York', sondern auch der Titel eines Werkes aus den Händen der Horrorikone John Carpenter. Es ist auch mehr oder weniger der Rufname des agierenden Helden, welcher im Auftrag der Regierung den verunglückten Präsidenten aus der Gefängnisinsel Manhattan bergen soll, um dessen, seinen eigenen und den Arsch der ganzen Welt zu retten. Wenn so viel auf dem Spiel steht müssen allerlei coole Accessoires her: Die rauchige Stimme und Scheiß-mich-nicht-an-Attitüde eines Kurt Russel in der Hauptrolle, ein enges Spandex-Tank-Top und eine schwarze Augenklappe zum Abrunden. Man will ja nicht zu dick auftragen. Trotzdem hat es der Held nicht leicht in der dystopischen Version von New York mit ihren verkommenen Straßenzügen und versifften Kreaturen darin. Das ist alles ist sehr stimmungsvoll in Szene gesetzt und musikalisch untermalt von einem gut aufgelegten Carpenter am Synthesizer. Es ist eine sehr düstere Zukunft, so düster, dass man fast schon Nichts mehr erkennen kann. Man sieht zwar noch genug für einen gelungenen, trashigen Filmabend, aber sämtliche Nebenfiguren und auch die für Dystopien übliche Gesellschaftskritik bleiben größtenteils im Dunkeln. Der einzige Beitrag dazu ist wohl die finale Entscheidung der Klapperschlange seinen verletzten Gefühlen Ausdruck zu verleihen und damit gleich den Weltfrieden aufs Spiel zu setzen. Mit seinen Worten: "Ich bin kein Bulle, ich bin nur ein Arschloch."

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                  • 8

                    Wer 'Die Jagd' ins das Laufwerk legt sollte sich dazu eine Decke und ein Glas Wasser bereitstellen. Denn wenn die brennende Ungerechtigkeit über den Bildschirm flimmert möchte man sich abwechselnd etwas über den Kopf ziehen oder alle Nebendarsteller lautstark verfluchen. Ja, auch die fünfjährige Nebendarstellerin. Die konfusen Äußerungen ihrer Figur machen nämlich ihrem Kindergärtner alias Mads Mikkelsen zu unrecht das Leben sehr schwer, wenn die aufgewiegelte Gemeinde ihn als pädophilen Triebtäter ächtet. Als Zuschauer kann man nur hilflos zusehen und vielleicht nebenbei noch gewahren wie wunderbar dieser schockierende Film gemacht ist.
                    SPOILER! Rückblickend bin ich heilfroh, dass die letzte Szene nicht darin besteht, wie Mikkelsen wieder nach Hause kommt und durch eine versteckte Klappe im tapezierten Keller verschwindet.

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                    • 8

                      In Rushmore spielt Jason Schwartzman den Schüler Max Fischer an der renommierten Privatschule aus dem Titel. Max Fischer ist unter anderem hochintelligenter Stipendiat, Herausgeber des Yankee Review, Präsident des Französisch Cubs, Intendant des actionreichen Schultheaters, Vertreter Russlands im MUN, Vizepräsident des Briefmarken & Münzen Clubs, Vorsitzender des Debattierclubs, Manager des Lacrosse-Teams, Präsident des Kalligrafieclubs, Gründer der Astronomie Vereinigung, zweiter Chorleiter, Karate-Gelbgurt, Ass im Fechten, notorischer Außenseiter, miserabler Ringer, verstörend adoleszent und frühreif und selbstverständlich Imkermeister der Rushmore-Bienen. Ach, und er ist natürlich bis über beide Ohren und besonders unglücklich in eine verwitwete Lehrerin verliebt.
                      Diesen Menschen für zwei Stunden zu begleiten kann überhaupt nicht langweilig sein und stellt man ihm noch einen Bill Murray an die Seite, dann ist das Ergebnis trotz aller Tragik einfach nur urkomisch.

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                      • 6 .5

                        Die letzte Festung ist ein Film über 'MERICA, in welchem Robert Redford als ehemaliger General im Gefängnis landet und dort FUCK YEAH. Seine Mitgefangenen helfen ihm bei US MARINES. Gandolfini spielt den Gegenpart und versucht FREEDOM. Aber am Ende kommt es doch zu STAR-SPANGLED BANNER. Was auch immer, ich wurde glänzend unterhalten.

                        • 9

                          "Laut Aussagen von Mitarbeitern der Amundsen-Scott-Südpolstation werden traditionell nach Abflug des letzten Flugzeugs zu Beginn des Winters am Südpol beide Versionen von The Thing gemeinschaftlich angesehen."
                          - Wikipedia aus Iceman's South Pole Page, Stand 22.10.2013

                          Danach werden traditionell zur Sicherheit alle Haustiere getötet und verbrannt. Wer protestiert muss ebenfalls brennen, überleben heißt gründlich sein. Das geht jedes Jahr so. Polstationen sind seit der schicksalhaften ersten Filmvorführung 1982 nicht besonders beliebt. Es ist einfach nicht möglich sich des blanken Horrors und der perfiden Paranoia zu erwehren, welche John Carpenters Film jedes Jahr auch in den Forschern erweckt. Er ist einfach zu gruselig. Niemand kann gegen die Tradition aufbegehren ohne Misstrauen zu erregen. Seit mehr als 30 Jahren ist die Lage am Südpol ein einziger Ausnahmezustand, Flammenwerfer- und Bezinkosten verschlingen das Budget während die Forschung stagniert. Man kann sich nur fragen, was Carpenter sich dabei gedacht hat…

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                          • 7 .5

                            Oliver Stones 'Nixon' ist der dreistündige Blick über die gebeugte Schulter eines von Geltungsbedürfnis und Selbstzweifeln zerfressenen tragischen 'Helden', des ungeliebten Präsidenten der USA auf dem Weg zum geächteten Verbrecher. Es ist der Blick den man gerne abwenden würde, denn Stones Filmschnipselkollage induziert doch weniger Wut, als den Mix aus Mitleid und Abscheu mit dem man auch Obdachlose bedenkt. Ob es wirklich so schlecht um den emotionalen Zustand des Staatsoberhauptes stand ist unwesentlich in Anbetracht der schlüssigen Erklärungen, welche hier geboten werden. Darsteller Anthony Hopkins zeigt einen Nixon mit menschlichen Fehlern und Schrullen, Kindheitstraumata und Pechsträhnen als die Triebfedern für sein umstrittenes Handeln. Das regt Emphatie, aber noch lange keine Symphatie. Es wird informiert, aber nicht manipuliert. Stone schafft diese Gratwandung genauso gut wie schon in JFK.

                            • 7

                              Die titelgebende Jury entschiedet in diesem Film über das Schicksal eines Vaters einer vergewaltigten Tocher und des Mörders der beiden Verantwortlichen. Das Südstaatensetting soll offensichtlich mit seinen perversen und ultrarassistischen Rednecksäufern auf der einen und der mittellosen, afroamerikanischen Gemeinde auf der anderen Seite dem Zuschauer die Entscheidung zwischen Gut und Böse, also Recht und Unrecht so leicht wie möglich machen. Aber das hellhäutige und vermeindlich vom Rassenhass durchäderte Justizsystem bekommt nicht einmal eine Chance seine Unfähigkeit durch den Freispruch der Vergewaltiger zu demonstrieren, denn bereits der Verdacht auf ein parteiisches Urteil führt zum Tod der beiden Angeklagten. So ein Verdacht kann nicht genug sein um das Gesetz in eigene Hände zu nehmen. Es geht dem Vater also nicht wirklich um das Zuführen der gerechten Strafe als vielmehr um persönliche Vergeltung, was der Film oder mehr noch Grishams Buch ein wenig zu verschleiern versuchen. Sie sollten dieses Dilemma aber lieber für sich sprechen lassen. Wie auch immer man über dieses Thema denken mag, dass hier eine brilliante Besetzung, stilsichere Regie und ein Haufen Disskusionsstoff geboten wird kann man nicht abstreiten. Und das über Dinge auf der Leinwand leicht zu urteilen ist auch.

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                              • 5 .5

                                Anständiger (Ex-)Schnüffler mit tragischer Vergangenheit und der Lizenz zu Prügeln wird von fiesem Rauschgiftschubser blutig unterschätzt. Soweit so tausendmal gesehen. Stathams cappy ist zwar neu, aber sonst nicht viel. Wozu auch ändern, was seit Jahren nur leicht über B-Movie Durchschnitt liegt. Aber mal ganz ohne Sarkasmus, ohne diese Filme wüssten viele nicht, was sie an entspannten faulen Tagen zur anspruchslosen Ablenkung einschalten sollten. Und niemand tritt so schön Zähne ein wie du, Statham.

                                • 7

                                  Ein kriegerisches Volk mit machtgeilem Anführer wird in der Vergangenheit besiegt und ihrer übermächtigen Waffe beraubt, um Jahre später die Waffe zurück sowie Rache zu nehmen. Das war Thor Teil 1. In Teil 2 wird ein kriegerisches Volk mit machtgeilem Anführer in der Vergangenheit besiegt und ihrer übermächtigen Waffe beraubt, um Jahre später die Waffe zurück sowie Rache zu nehmen. Und bei beiden mischt Loki kräftig mit. Er ist leider auch der einzig erwähnenswerte Schurke, im Gegensatz zum Gegenspieler Malekith, der als Dunkelelf macht was er am besten kann, nämlich blass bleiben. Aber Thor lebt auch eher von seiner Hau-drauf-Optik, dem schlagfertigen Midgardhumor und den hammermäßigen Effekten. Donnerwetter, echt ein super Thema für schlechte Wortwitze.

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                                  • 5

                                    Wer bemühte erstklassige Darsteller in extravagant durchstilisiertem Philosophiergedöns verfeuert sehen möchte, ist bei The Counselor an der richtigen Adresse. Das Drehbuch legt vom Verbrecher bis zum Barkeeper jedem bedeutungshochschwangere Romane in den Mund und lässt die Handlung kaum für sich sprechen, obwohl sie das wirklich verdient hätte, denn sie ist gar nicht mal schlecht.

                                    • 8
                                      über Gravity

                                      Ähnlich wie sein Namensvetter zieht Gravity den Zuschauer tief in seinen Sessel, da bis zum Ende Hindernis auf Hürde folgt, um eine solide Sandra Bullock und alle Mitfiebernden auf der Couch in Atem zu halten, oder ihn eben anhalten zu lassen um Luft zu sparen. Klar das Cuarón mit dieser Actionkaskade und ein paar gravityierenden Ungereimtheiten ein wenig die Bodenhaftung verliert. Aber wo sonst, wenn nicht im Weltraum.

                                      • 9

                                        Wenn im Film Mud zwei Jungschauspieler auf einen abgehalfterten McConaughey treffen wäre das früher bei weitem kein Leckerbissen gewesen. Letzterer hat jedoch seit dem bekanntermaßen einen weiten Weg nach oben zurückgelegt und auch der Nachwuchs weiß hier zu gefallen. Hinter der symphatischen Abenteuergeschichte im einfachen Südstaatenmilieu steckt außerdem eine subtile und schwer in Worte zu fassende Lektion über, was sonst, Liebe. Und auch wenn man das vielleicht schon öfters, oder differenzierter gesehen hat, bestimmt nicht so ruhig, ehrlich und schön gefilmt. Am besten zu genießen vor oder nach einer Folge True Detective.

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                                        • 6 .5

                                          Wer den zweiten Teil der Tribute von Panem als Aufguss des Ersten beschimpft, tut das zunächst völlig zu recht, sollte aber fairerweise seine Luft bei bookpilot.de rauslassen. Vielleicht musste statistisch gesehen bei drei Teilen zur Rechtfertigung des Titels 'The Hunger Games' selbige in mindestens zwei Teilen den Leser beschäftigen, vielleicht gab es auch einfach zu wenig Geschichte für eine Trilogie. Fakt ist jedenfalls, dass man in sowohl Buch als auch Film noch einmal mit Katniss Teenager jagen geht und es auch beim zweiten Mal noch einigermaßen spannend bleibt.

                                          • 7 .5

                                            Nur wenige Minuten in den Film wird man direkt durch die eher brüchige vierte Wand tief mit in die infamen Machenschaften der titelgebenden Drecksau Bruce Robertson geschleift. Nach einer spaßigen ersten Hälfte in der trefflichen Gesellschaft dieses fiesen Draufgängers häufen sich die Hinweise auf einen gewaltig schiefen Haussegen bei den Robertsons und das Ende enthüllt sich zwar dementsprechend mäßig schockierend, geht aber in eine völlig andere, emotionalere Richtung. Wer hier also mit einem grandiosen James McAvoy mal die wortwörtliche Sau rauslassen möchte, sollte sich auch auf das Ausnüchtern einstellen.

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                                            • 9

                                              The Wolf of Wall Street verkauft dem Zuschauer einen der schäd-, verwerf- und unsittlichsten Lebensstile auf Erden als das pure Glück genau so, wie ein gewandter Geldegel der Wallstreet dem wehr- und mittellosen Idioten frischen Biomüll aufschwatzen kann. Und das macht einen Heidenspaß. Mag ja sein dass man hier drei Stunden von vorne bis hinten manipuliert wird. Aber übelnehmen muss man das Scorsese nicht umbedingt. Ohne betäubende Wirkung einer Moralkeule sieht sich dieser Rausch nämlich am besten. Man darf am Ende nur nicht kaufen.

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                                              • 6 .5

                                                Sicher ist Inside Llewyn Davis eine unkonventionelle, realistische und mal wieder unverbesserlich eingefangene Illustration der Plagen und Leiden des einsamen Freidenkers. Aber nur weil man Inside von jemandem steckt, macht ihn das nicht weniger anstrengend. Das Anti- war immer da, aber das -held ging unterwegs auf Odyssee für mich leider verloren. Ändern kann man das nicht ohne das ganze Thema umzuwerfen, deshalb fordere ich das auch garnicht. Es macht nur nicht so viel Spaß wie sonst mit den Coens. Der berüchtigte Humor war dann etwas unzugänglich, wie Späße unter Eingeweihten. In der Folge wirkten auch die üblichen skurrilen Strapazen etwas gehässig. Aber vielleicht habe ich auch nur Mitleid und das ist doch wohl verständlich. Wo jedoch alle denkbaren Vorbehalte weichen ist klar: Gegen die Musik wird wohl niemand einsprechen. Ihr kann man wohl auch sein ganzes Leben widmen bis zum ersehnten Durchbruch. Sonst bleibt nämlich nur kalter Musikentzug bei der Handelsmarine. Moment, da wird sich doch sicher noch was dazwischen finden oder?

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                                                  • 10
                                                    über Her

                                                    Wunderbar feinfühlig, atmosphärisch inszeniert und ob des Wohlgefühls beim Abspann auch eine Überraschung: Her macht es sich nämlich auf keinen Fall zu leicht mit seinem Beitrag zum Thema künstliche Intelligenz. Alle erdenklichen Stolpersteine die gesunder Menschenverstand einer semivirtuellen Beziehung in den Weg legen muss, werden nicht für seichte Unterhaltung umschifft, sondern nacheinander bis zum Unvermeidlichen konfrontiert. Das ist nicht nur für die Protagonisten schmerzhaft, denn auch der Zuschauer kann zu keinen Zeitpunkt über den Gezeigtem stehen. Dafür ist dieser Film, auf sehr unheimliche aber faszinierende Weise, zu realistisch und zu zeitgemäß. Man kann zeitgemäß gar nicht genug betonen. Im Ernst, ich denke ich habe hier einiges für die Zukunft mitgenommen.

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