InfiniteJest - Kommentare
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Alle Kommentare von InfiniteJest
Mit der Realisierrung des Hobbits in drei Teilen kann man sich anfreunden wenn man Harry Potter und die Heiligtümer des Todes betrachtet: Bei dessen Zweiteilung, wie sie ja auch ursprünglich für den Hobbit geplant war, konnten die Höhepunkte des Buches der Chronologie wegen natürlich nicht gerecht aufgeteilt werden, weshalb sie am Ende mit einem leicht deprimierenden, (relativ) ereignisarmen ersten Teil und einem vollgestopften, epischen zweiten dastanden. Wer den Hobbit gelesen hat, weiß um das Ende Smaugs und dass der Kampf um das Gold damit erst anfängt. Den Film zweizuteilen hätte es schwierig gemacht ein passendes Ende für den ersten zu finden (Goblins, Düsterwald oder doch schon Fässer?) und das Überlaufen des zweiten Teil zu verhindern. Deshalb die Analogie zu den Heiligtümern. Das hätte funktionieren können, hat mich bei Harry Potter schließlich auch nicht besonders gestört. Was mich gestört hat war allerdings wie sparsam Tolkien im Hobbit (Und ja auch in Herr der Ringe) über Gandalf und den weißen Rat in Dol Guldur informiert. Da ist Potential, da ist Material, da sehe ich einen dritten Teil der mir gefallen könnte.
Der erste Hobbit hat meine Erwartungen soweit bestätigt und auch nicht mit allzu viele Handlungsschnörkel addiert. Das Ende war erwartungsgemäß mittel aber die absolut richtige Schnittstelle.
Ganz anders als in Smaugs Einöde, dessen Ende wohl jeden ins Gesicht getreten hat. Nicht nur Smaugs, sondern auch Gandalfs Schicksal bleiben zum Ende des Hobbits verstümmelt zurück, nur um im Film Platz für überflüssige interrassische Liebelein und lächerliche (!) Drachenaustreibungsversuche zu schaffen. Selbst wenn dieser große Schwachsinn im Buch stünde sollte man ihn rausschneiden. Ja, auch aus dem Buch. Und dabei war Bilbo nach dem großartigen Zwiegespräch mit Smaug doch schon auf dem Weg nach draußen. Schmeißt man jetzt noch Gandalfs Odyssee zusammen mit der Fünfarmneenschlacht in den nächsten Film und widmet die freigewordenen Filmminuten der Niederschießung Smaugs, hätte man einen runden Abschluss gefunden.
Man muss an dieser Stelle nicht aufhören zu kritisieren, kann noch über die omnipräsenten orkischen Qualgeister reden oder Tom Bombadil 2.0 alias Beorn. Aber das sind im Grunde Kleinigkeiten angesichts der großen Verfehlungen. Und sie werden auch von den guten Seiten aufgewogen: Die Düsterwaldspinnen, Dol Guldur, Erebor und Lake Town sind wunderbar anzusehen und Smaugs Auftritt lässt im Grunde keine Wünsche offen. Genau wie das viele Gold ist der Hobbit ein meisterhaftes Blendwerk.
Danke Moviepilot! Für die Feiertage im Kreis der Familie wird 'Departed - Unter Feinden' sicher lehrreich.
Der Film über ein Smartphone ist wie ein Smartphone: Sieht gut aus und hat viel Schnickschnack, aber eigentlich brauchst es garnicht. Macht aber Spaß damit rumzuspielen.
Einfach nur haarsträubend unrealistisch. Unter dem Prädikat Forensik wird hier eine stümperhafte Schnitzeljagt verkauft, inklusive Behinderung von ernsthafter Polizeiarbeit, dem mutwilligen Gefährden von Menschenleben und wirklich hanebüchenen Indizien. Aber irgendwie kann man doch ganz gut darüber hinwegsehen, zB auf das gelungene Szenenbild, die düstere Atmosphäre und generell solide Umsetzung. Aber nur mit der Lähmung seiner Hauptfigur kann man keinen weiten Wurf machen. Letzten Endes ist der Knochenjäger wirklich nur Noch'n'Jäger von Vielen.
Nach meinen Berechnungen muss ich dem Film 7,5 Punkte geben.
Seit Paul Dano in 'Taking Lives' war, werde ich mich sicherlich nie wieder auf seine Seite stellen, wenn er einer Kindesentführung verdächtigt, berechtigt wie ich finde, und von den Eltern eingesperrt wird. Geht man diesen Weg jedoch so weit und konsequent wie dies Prisoners tut, dann will man doch lieber wegsehen. Das geht aber nicht, denn Prisoners ist eine durchweg spannende, toll gespielte und wunderbar gefilmte Angelegenheit. (Ab jetzt Spoiler!) Und wenn man dann ganz am Ende mit aller Kraft nach dem Fiepsen der Pfeife horcht, obwohl dieser Mann mit der Pfeife eigentlich da ist wo er hingehört, dann knarzt der Doppelboden unserer Moral richtig laut.
Bei diesem Film fühlt man sich wie Allens Psychiater: Zu Sehen und zu Hören bekommt man eine fragmentierte Patientenanamnese, die Passanten sprechen dann aus was man dazu denkt und am Ende kann man ihm doch nicht helfen. Aber wer hätte denn nicht gerne Woody Allen für zwei Stunden auf seiner Couch?
Für mich entweder der beste älteste Film oder der älteste beste Film. Gut gealtert in jedem Fall, denn den Stoff könnte man auch heute nicht besser verarbeiten. Was sollte man schon verbessern? Und heute gibt es eh zu wenig Orson Welles dafür.
TrueRomance ist ein verdammt sympathisches Pärchen (Clarence & Alabama) das sich gegen alle Mafiosi, Polizisten, Zuhälter und Schläger der Welt durchbeißt, und seien diese noch so prominent besetzt (Cameotopia). Am Anfang war der Name noch Programm, große Emotionen so unkompliziert und natürlich gezeigt, wie das bei 'wahren Romanzen' nun mal so sein muss. Aber dann geht es zunehmend um Clarence Selbstverwirklichung, kein schlechtes Thema, auch kein schlechter Umgang damit. Aber Clarence Wille zu noch mehr Geld und Coolness hat doch so viel weniger Charme als der Anfang. Naja völlig egal, Hans Zimmers Musik zaubert einem ja doch in den wildesten Schießerein Schmetterlinge in den Bauch (wo die Bösewichte nur jede Menge Blei hineinbekommen) und man will sofort selbst eine Hure heiraten, ihrem Pimp Kokain stehlen und es in Hollywood verdealen... Moment, was zur Hölle habe ich da gerade gesehen? Achja, ein Tarantino-Drehbuch.
Die titelgebenden Spinner sind gut besetzt, originell und verdienen eigentlich mehr Punkte. Wäre da nicht diese völlig hohle Film drumherum, haarsträubend uninspiriert und einfach nervig. Ein Film mit Zach und Steve und alles was ich will ist Abschalten! Kaum zu glauben.
Ein großer Haufen Charaktere, für jeden eine individuelle Macke und ein paar dumme Zufälle ergeben bei Sterben für Anfänger teilweise tolle Situationskomik. Nach ein paar fragwürdigen Wendungen wartet der eher absurde Film noch mit einem ernsten Schlusspunkt auf, welcher nicht zu anständig ist, um zu langweilen und nicht zu vulgär, um geschmacklos zu sein. Tada: Schwarzer Humor.
Ich frage mich ob Wolverine in seinen Filmen irgendwann mal etwas anderem hinterherjagen wird als tragischen Liebschaften. Obwohl vielerorts beschrieben als eigenbrötlerisch und stur macht Logan im Kino so selten etwas für sich selbst. Dabei ist der Kern dieses Filmes doch eigentlich SEIN Überlebenskampf, mit ein paar wirklich netten Hürden für ihn. Am Ende ist aber dann doch wieder eine entführte Frau seine Achilles Sehne, wie überaus Gähn!
Dem Setting, Logans Rivalen, dessen Handlangern und fiesen Plänen konnte ich noch etwas abgewinnen. Aber für die Umsetzung dieser Ideen könnte man sich schon schämen. Und ein bisschen auch für die Action, die hier irgendwie fade war. Aber vielleicht wurde sie auch nur vom Rest des Filmes runtergezogen.
Hier kommen noch ein paar nebensächlichere Sünden:
Unter Hauptdarsteller müsste man auch Logans Oberkörper listen. Bei so viel Screentime und Perfektion. Haufen scharfer Klingen sind auch nicht gerade unwichtig nach dem Hollywoodrezept für Fernost. Das ist aber noch zu verschmerzen weil Wolverine auch mal ein paar Kugeln abbekommt. Also weiter zum nächsten Klischee: Der In-Ohnmacht-Fallen-und-anderorts-Aufwachen-Schnitt findet sich ganze drei Mal im Film und deshalb mindestens zweimal zu viel. Und dann ist da noch die Sache mit dem Adamantium, das Wolverine aus des Samurais Rüstung reißt. Quasi mit der Hand. Naja über das Finale will eh keiner reden und über den Film schon bald auch niemand mehr. Schade.
Der Cowboy schlechthin wurde in eine Großstadt versetzt und er durfte sogar seine Waffe behalten. Ihm entgegen tritt aber kein ebenbürtiger Outlaw (Dann müssten sie ja die Coolness aufteilen!), sondern ein feiges Nervenbündel, dem aber das Rechtssystem, die Medien und ein großes Kaliber unter die Arme greifen, auf Augenhöhe hiefen und dadurch die Spannung erzeugen. Und damit auch die Kritik des Filmes ausmachen. Das ist gut gelungen für damalige Verhältnisse. Leider sind aus den vielen Samen die DirtyHarry damals streute heute ausgewachsene Klischees gewuchert.
Ein Film für meine Kategorie 'Den mag ich, aber wieso, frag nich' (Reim intended). Ich habe Filme schon für kleinere Schnitzer verurteilt, als sie Waterworld in Hülle und Fülle bietet. Aber diese rostigen Wasserparks erinnern mich nicht an meine letzte Tetanusimpfung, eher schmunzle ich über so manche technische (Zugegebenermaßen absurde) Spielerei, die des Helden Boot zu bieten hat. Das Schmunzeln vergeht mir leider im Verlauf, aber die Faszination bleibt auch nach dem Film.
Natürlich, das hat man alles schonmal irgendwo gesehen, ABER: Das hat man alles auch irgendwo schonmal schlechter gesehen.
Je genauer Ich hinsah...desto schlechter wurde es. Die großen Shows beschwören weniger Faszination als Übelkeit herauf, wegen der tausend kreisenden Kamerafahrten und der bescheuerten Moralheuchelei dieser Robin Hoodinis. Nach der passablen ersten Show (Der Köder aus dem Trailer) nimmt der Film allmählich die Raffinesse heraus, blendet mit allerlei Lichtershows und kümmerlichen Verdachtsmomenten, um dann am Ende mit dem beschissensten Twist aufzuwarten den DasAuge je gesehen hat. Er kam völlig überraschend aus dem Nichts, denn: Ich hatte nicht mit so SO viel Schwachsinn gerechnet. Neben dem Cast waren die Momente bescheidener Magietricks mit Händen oder Hypnose noch ein paar Punkte wert.
Die Bezeichnung 'Antikriegsfilm' fand ich schon immer etwas schwammig. In diese Kategorie fallen ja so ziemlich alle Kriegsfilme, sofern sie nicht völlig unsensibel oder realitätsfern sind. Aber komischerweise kaum 'Friedens'-Filme. Malicks Werk ist zumindest zum Teil ein solcher. Er zeigt, was 'Antikrieg' eigentlich bedeuten kann und das auf wunderschöne Art. Er verdient seine Bezeichnung in meinen Augen.
Setting, Schauspieler, Action, Blabla, alles schön und gut, aber am Ende ist dem Regisseur Fleischer wohl im Kopf etwas übergeschwappt als er sich entschied einen sowieso schon mit Klischees gespickten Film noch mit einem Voice-over-BigMac-HappyEnd zu krönen. Also ernsthaft, musste er seine Polizeimarke wirklich so entsorgen? Am Strand? Mit Familie? Zu Amateurpsychologen-Geschwafel? Das ist nun wirklich keine Referenz mehr, sondern glatt einfallslos. Genauso wie diese Liebesgeschichte. Dieses Pärchen hätte vielleicht die attraktivsten Kinder der Welt aber im Film keine wirkliche Existenzberechtigung. Denn wenn die Frau gerade essentiell zu werden droht, hört der Film einfach auf. Natürlich nicht bevor er uns noch gezeigt hat, wie der Newbie, durchgehend als kleiner Mexikaner betitelt, in die Fußstapfen seines verstorbenen Mentors tritt: Originalität to the max!
Man sollte noch die Schießkünste der Handlangerbösen erwähnen. Die hatten diesmal ganz besonders verbogene Läufe. Das Ganze kann man dann auch in Zeitlupe gut bestaunen.
Insgesamt muss ich leider sagen: Da wäre mehr drin gewesen.
Vieles wurde schon erwähnt, aber hier noch ein paar Gedanken: Erstmal zum Buch: Dort orientieren sich die Kapitel an jeweils einem Charakter (Sie werden auch nach Ihm oder Ihr betitelt) und diktieren somit die Sichtweise auf die Handlung. Wenn jetzt im dritten und vierten Teil (Englische Version) zu den erzählenden Jamie und Cersei dazukommen, dann erhält man erst dort das volle Bild ihrer Motive. Und Tada, man symphatisiert auch dann, obwohl es sich vermeintlich um die Bösen handelt. So kommt Game of Thrones ohne Schwarz-Weiß-Malerei aus, wenn man Joeffrey mal außen vor lässt. Auch Brienne bekommt so ihre Version der Geschehnisse ins Leserhirn. Robb dagegen nicht.
Klar das sich das schlecht in Fernsehserienstruktur überführen lässt, aber die Charaktere sind schließlich nicht irgendwo her. Und sie sind gut getroffen. Unterstellt man ihnen also Schwächen, so vielleicht nur aus der eigenen Unwissenheit heraus.
Außerdem sind Brans Abschnitte ab seiner Lähmung zum Teil sehr anstregend. Man könnte (Sollte natürlich nicht...) sagen er ist weinerlich, geht unmännlich mit der Situation um. Das fällt aber in die selbe Kategorie, die du für Arya benannt hast. Da finden sich also beide Geschlechter.
Mich überrascht vor allem das dieser Artikel gerade jetzt kommt, wo doch in der aktuellsten Folge Margaery, Meera und Olenna richtig eingeführt wurden. Keine dieser drei muss sich vor den Männern verstecken.
Zuletzt ein paar Sätze zu Littlefinger und Varys: Obwohl schmächtig oder dickleibig und mehr als offensichtlich immernoch (unfreiwillig) single, liegt in ihren Händen eine Menge Macht. Gerade der Dünne himmelt Catelyn an, enthüllt dann aber in späteren Büchern das ganze Ausmaß seiner Intrigen. Da kommt noch so einiges. Auch ein unmännlicher aber sehr unterschätzter Charakter. Der andere ist sogar kastriert (Metapher!), mischt aber in der Politik ordentlich mit. Ganz zu schweigen vom Gnom.
Mormont ist dagegen ein Aushängeschild für Testosteronvermögen, huldigt aber durchgehend seine erwählte Königin.
Und auch Catelyn lernt man spät von einer ganz anderen Seite kennen. Kann dazu leider nicht mehr sagen ohne zu Spoilern. Es ist einfach noch zu früh um ein Urteil zu fällen, das ist eigentlich alles was ich sagen wollte.
Klar, dass solche Themen immer viele Punkte verdienen und auch bekommen. Aber gerade bei diesem Film muss sich das Handwerk nicht verstecken: Nach den ersten Minuten schon stimmt der Pulsschlag des Zuschauers, erhöht durch die unvermeidliche Entrüstung, in die düster, dramatische Musik ein. Weiterhin stimuliert durch den facettenreichen Hackman (Sowohl sein Charakter, als auch sein Spiel. Letzteres vor allem weil er ein wenig seinen üblichen Jähzorn zurückschraubt), eingefangen von einer zu recht prämierten Kamera, ist es kaum auszuhalten den brennenden Häusern so machtlos zuzusehen. (Spoiler) Machtlos, weil die im deutschen Beititel erwähnte Wurzel des Hasses ja keineswegs ins Gefängnis kommt, sondern nur das Unkraut an der Oberfläche. Aber sogar das wird im Film kurz erwähnt.
Die leichte Dramatisierung der tatsächlichen Begebenheiten stört nur bei der etwas zu deutlichen Opferrolle der Afroamerikaner. Vielleicht ist das unsensibel, vielleicht überempfindlich, aber der Film ist in jedem Fall viel wert.
Eigentlich ein (absichtlich?) anwidernder Inceptionvorgänger, der meinen Geschmack in so ziemlich allen Belangen verfehlt. Zu keiner Zeit hatte ich irgendwie Spaß an diesem Spiel, an diesem Film, an garnichts. Und da geht es auch um die kleinen Sachen: Na schön, dann ist die Konsole eben ein seltsamer Biomasse-Sack, aber warum bedienen alle diesen so stümperhaft, so merkwürdig unbeholfen? Sowas ärgert mich! Und dann diese Paranoia an jeder Ecke, vielleicht chrakterzeichnend aber auch ziemlich anstrengend. Allein Jude Law hat mir hier gefallen, weil er nicht so aufdringlich war wie der ganze Rest, weshalb mögliche Botschaften des Films zu Realitätsverlust, etc. total untergehen im Fischkopfgehacke. Und für diejenigen die oben nur "Inception ist besser!" herausgelesen haben: Ich erkenne da oben eXistenZ lediglich als Vorlage an. Das ist etwas Gutes.
Sogut wie alle der Beziehungsstressszenen mit Laberblondie und ihren grauenhaften Gefährten erzeugen Sehnsucht nach den originellen und gemütlichen Ausflügen von Gil, weshalb sie wohl mehr Stilmittel sind als wirklich Teil des Films, denn das funktioniert auch hervorragend: Mit dem Oldtimer kommt der Spaß. Allerdings überzeugt mich diese Liebeserklärung an Paris viel weniger als jene an die 20ger Jahre, hat Gil doch kaum Kontakt zu wirklichem Pariser Volk (Selbst in den Ausflügen wenig). Das gehört aber zu einer Stadt dazu und diese besteht auch nicht nur aus möglichen, hochattraktiven Alternativen zu seiner Freundin. Womit ich beim deplazierten Ende wäre: Leider nicht sehr glaubwürdig. Gelungen sind eigentlich nur die Hommagen an Vergangenes. Herrlich übertrieben und liebevoll. Aber das ist schon was.
Zur Darstellung einer unnachgiebigen, starken Frauenfigur ist die unfassbare Naivität und das Clownsmakeup dieser Nahwasserbaut nicht gerade hilfreich. Das hätte man beides zurückfahren sollen, auch wenn die reale Geschichte da vielleicht Vorgaben gibt. Genauso verhält es sich auch mit dem klischeegespickten Plot: Wasserstrahlbehandlung, Dr.Satan, Klinikkomplizin und die Heldenrolle des Sohnes könnte man sich verkneifen. Die Geschichte ist dann vielleicht nicht mehr ganz so real, fühlt sich aber dafür mehr so an.
Sperr doch mal jemand diesen Englischhornbläser weg, damit er hier nicht die ganzen Schlüsselszenen verschleimt. Er schmälert einen sonst ausgezeichneten, weil überraschend bodenständigen Film erheblich.
Böse Amis und böse Al-Quaida, nimmt sich beides nichts. Verstehe den Film aufgrund der Ausblendung des Hintergrundes, der Motive und des Zwischenmenschlichen der Angelegenheit als relativ emotionsloser, moderner Ermittlungsarbeit-, Geheimdienstverschnitt. Keine Schnörkel funktionieren für mich sehr gut und machen das Ganze ziemlich spannend. Heldin kommt sehr gut ohne weißes Pferd und goldene Rüstung aus, dafür ist sie manisch und obsessiv: So jemandem traue ich Geronimo auch zu.