J.F.Lannister - Kommentare
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Alle Kommentare von J.F.Lannister
Rewatch nach ca. zehn Jahren, ich hatte mir in den letzten Tagen manche Szenen auf Youtube angesehen und hatte mal wieder Lust auf den Film. Weiterhin als Westernepos/-ballade ein unfassbares Meisterwerk - mit Ausnahme der Sexszene mit Frank und Jill? - , für diverse Szenen sind 10/10 Punkten gefühlt noch zu wenig.
Gleichzeitig war ich gestern sauer, beim Sehen von "Spiel mir das Lied vom Tod" fällt doppelt auf, wie sehr die "Der Dunkle Turm"-Verfilmung 2017 verkackt wurde^^
Ich greife mal hier den heutigen Artikel auf, weil ich seit Monaten ohnehin schon etwas dazu schreiben wollte.
https://www.moviepilot.de/news/3-dinge-die-an-two-and-a-half-men-einfach-nicht-mehr-lustig-sind-frauenfeindlichkeit-ist-nur-der-anfang-1142805
Dass sich TAAHM durch Verhalten, Sprüche und Witze latent feindlich gegenüber Frauen, Homo- und Transsexuellen, Dicken und Alten äußert, dürfte jedem Zuschauenden schnell auffallen, der/die sich die Serie heutzutage ansieht. Was allerdings nicht nur TAAHM betrifft, bei TBBT ist das der gleiche Fall, vielleicht handelt es sich allgemein um ein Symptom populärer Sitcoms der 2000er Jahre. Ich müsste es bei HIMYM mal überpüfen.
Die Frauenfeindlichkeit in TAAHM zeichnet sich in meinen Augen allerdings struktureller aus, als sich in sexistischen Sprüchen zu äußern. Betrachtet man die weiblichen Stammcharaktere der Serie, lässt sich feststellen, dass Männern kaum die Motivation gegeben wird, sich dauerhaft an Frauen zu binden. Bei Evelyn und Judith handelt es sich um Ehemännerexistenzen vernichtende Drachen, bei Rose um eine wahnsinnige Stalkerin. Die Serie gibt somit Charlies Denkweise Recht, dass Mann besser damit fährt, Frauen als austauschbare Sexpartnerinnen anzusehen, die nur in einzelnen Episoden auftreten. Berta hat keine misandrische Ader, muss man aber separat einordnen, weil sie in ihrem Liebesleben nicht mit dem Milieu der restlichen Hauptcharaktere agiert und man (deswegen) kaum etwas darüber erfährt.
Etablierte Beziehungen gehen mittelfristig in die Brüche (Mia und Kandi, bei den beiden zumindest nachvollziehbar; wobei ich die Kandi-Beziehung jedoch von Beginn an als unglaubwürdig empfand, warum ist sie überhaupt mit Alan zusammen?). Eine Besserung stellt sich durch Alans Beziehung mit Lindsey ein. Eigentlich auch durch Charlies Beziehung mit Chelsea, hier hätte man einen sinnvollen Abschluss für TAAHM finden können, stattdessen haben Chuck Lorre und Lee Aronsohn die Beziehung wenig glaubwürdig kaputt geschrieben, weil die Serie ansonsten wohl nach Staffel 7 beendet worden wäre.
Letterboxd hat ein kleines, charmantes Extra eingebaut, wenn man zum Film ein Review schreibt.
Unpopuläre Meinung: Staffel 9, die erste mit Ashton Kutcher, ist die beste Staffel der Serie seit den ersten 1-2 Staffeln. Durch Staffel 9 stellt man erst fest, wie sehr TAAHM zuletzt auf der Stelle trat und sich um Charlie Sheen/Harper herum im Kreis drehte.
Die neuen Begebenheiten nach Charlie Sheens/Harpers Abgang und die neuen Charaktere rundum Ashton Kutcher als Walden Schmidt sorgen für eine dringend benötigte Frischzellenkur und bringen neue Dynamik in die Serie, auch weil Stammcharaktere wie Alan, Jake und Berta hier quasi wieder auf den Nullpunkt gesetzt werden und sich im Strandhaus Malibu neu etablieren können bzw. müssen.
TAAHM fokussiert sich in Staffel 9 nicht nur darauf, Witze zu generieren, sondern ist auch wieder verstärkt an seinen Charakteren interessiert, erzählt deswegen oft sogar Geschichten über mehrere Episoden hinweg. Vornehmlich folgt die Staffel dabei Walden und Alan in ihrem Bestreben, ihre Leben und Beziehungen zu meistern und (wieder) auf die Kette zu bekommen, speziell Walden macht innerhalb der Staffel einen Reifungsprozess durch.
Nachtrag: Staffel 10 macht genau auf diesem Niveau weiter, top. Speziell der Handlungsstrang, in dem sich Walden als der gewöhnliche Sam Wilson ausgibt, um sich der Frauenwelt unabhängig von seinem materiellen Status zu nähern. Auf diese Weise macht er die Erfahrung reiner immaterieller Liebe, welche selbst den Finanzstrapazen trotzt, denen sein Sam Wilson und Kate ausgesetzt sind. Auf der anderen Seite übernimmt Alan die Rolle des Milliardärs, der sich an den oberflächlichen Reichen-Statussymbolen (Haus, Auto, Jet, Kleidung) ergötzt und aufgrunddessen beinahe seine Beziehung zu Lindsey kaputtmacht. Er möchte ihr keinen Schlüssel zu "seinem" Haus geben; dass es Waldens Haus ist, schiebt er als Ausrede vor, in Wahrheit möchte er das Haus mit keiner Person teilen, wenn er könnte, auch nicht mit Walden. Es bedarf erst Walden, Billy und Herb, deren Beziehungen wegen Lügen oder Betrugs zu Recht verloren sind, die Alan zu der Erkenntnis bringen, wie idiotisch sein Verhalten gegenüber Lindsey war und dass er die Beziehung noch retten kann, wenn er sein (Statussymbol-)Ego überwindet.
Das MCU scheint den Hollywoodproduzenten den unsäglichen Gedanken in den Kopf gepflanzt zu haben, ihre Actionreihen nun ebenfalls mit Mehrteilern enden zu lassen. Erst "Fast & Furious", jetzt "Mission: Impossible", eine Story über eine böse, allmächtige K.I. und die Jagd nach einem Schlüssel zur Kontrolle der K.I., die kaum für einen 2,5-Stünder ausreicht, wird jetzt auf 5 Stunden aufgeblasen.
Es wird geredet und geredet, dann eine Actionszene und das gleiche wieder von vorne, ich habe nicht den Eindruck, hier noch einen Film mit klarem Ziel vor Augen zu sehen, sondern nur noch ein mäanderndes Aneinanderreihen von Actionszenen. Wobei "Dead Reckoning" nun auch noch das Bestreben hat, eine Bond-Batman-artige Geschichte zu erzählen, um zu beweisen, dass es jetzt wirklich ernst um Ethan Hunt steht. Er kann anscheinend seine Frauen nicht mehr beschützen und verteidigen und muss Opfer bringen, erstaunlich oft sieht man Hunt deprimiert und nachdenklich in die Ferne starren. Für das große Finale gräbt "Dead Reckoning" zudem in der Vergangenheit, etabliert einen Schurken aus Hunts Zeit vor der IMF, holt Henry Czerny aus dem ersten Teil zurück und das Spiel mit den Gummimasken aus dem zweiten Teil gleich mit.
Wenn die Actionszenen wenigstens ansehnlich wären und/oder in den Bann ziehen würden, das tun sie für mich leider viel zu selten. Diese überkrassen Stunts und Actionaufnahmen kann ich nicht ernstnehmen, es handelt sich wirklich nur noch um Show, um zu zeigen, in welchen Situationen man wo Kameras anbringen und die Szenen filmen kann. Der prominent beworbene Klippensprung gerät zu selbstbewusst, anstatt dem Expositionsshot zu vertrauen, wird die Klippe danach noch ausführlich und lange abgefilmt, um darauf hinzuweisen, dass jetzt wirklich ein wahnsinniger und halsbrecherischer Stunt folgt. Im Finale, in dem sich Cruise und Atwell über einer zerstörten Brücke von Zugabteil zu Zugabteil kämpfen müssen, geht das gesunde Maß für Action verloren, aus Thrill und Spannung werden Exzess und Erschöpfung. Obendrein kommen solche Szenen nicht ohne CGI aus, da kann Tom Cruise seine Stunts noch so oft selbst durchführen, der Effekt verpufft, wenn der Rest im Hintergrund künstlich aussieht. Mein Action-Highlight fand in Rom mit doppeltem Bond-Bezug statt, erst müssen Cruise und Atwell wie Brosnan und Yeoh in "Tomorrow Never Dies" zusammen an Handschellen gefesselt durch die Stadt flehen, danach zollen sie in einem Fiat mit Slapstick-Action der Ente aus "For Your Eyes Only" Tribut.
Immerhin erhält der M:I-Cast in "Dead Reckoning" starke Ergänzungen. Hayley Atwell spielt mit feinster Mimik Ethan Hunts neue Verbündete und begegnet Tom Cruise auf Augenhöhe, als gewöhnliche Diebin muss sie das Action- und Agentenbusiness erfrischenderweise im Verlauf der Handlung erst noch erlernen. Ein wunderbares und harmonisches Duo. Leider auf Kosten von Rebeccas Ferguson, die wie in "Fallout" abermals in den Hintergrund rückt. Pom Klementieff überzeugt als antagonistische Handlangerin mit Druck und Hang zum Wahnsinn, Esai Morales taugt für Actionszenen zwar weniger, spielt den menschlichen Hauptschurken dafür mit Ruhe und Eleganz.
Ich mache mir wenig Hoffnung darauf, dass mich in "Dead Reckoning - Part 2" Besserung erwarten wird, der Vollständigkeit halber werde ich mir den Film aber wahrscheinlich dennoch ansehen. Danach würde ich inständig für einen Regiewechsel plädieren, vielleicht müsste man echt auch mal über einen Schauspielerwechsel für die Hauptrolle nachdenken. Tom Cruise kann dabei gerne als Mentor bleiben, nur nicht mehr als Action-bestimmender Star.
Interesse an einem Moviepiloten Bundesliga-Tippspiel?
Wer neu ist - oder nach Pause wieder Lust verspürt^^ - kann gerne teilnehmen.
https://www.kicktipp.de/filmcracks/
'Sound of Freedom' Funder Fabian Marta Arrested For Child Kidnapping
Fabian Marta, one of thousands of patrons of the crowdfunded anti-child trafficking film Sound of Freedom, was arrested and charged with accessory to child kidnapping, according to a Missouri court filing. The Class A felony carries a penalty of ten to thirty years in prison, or life imprisonment.
https://www.newsweek.com/sound-freedom-funder-fabian-marta-arrest-child-kidnapping-1817498
Disappointed Cillian Murphy
https://www.youtube.com/watch?v=ty1IeUz_YcA
Cillian Murphy being zoned out
https://www.youtube.com/watch?v=XDbFq7Vc4pU
Cillian Just Wants To Go Home
https://www.youtube.com/watch?v=LwJgyQnK2Sc
Witzig, weird und sich für keine Peinlichkeit zu schade, speziell Ryan Gosling spielt hier vollkommen hemmungslos auf, großartig. Immer dann am stärksten, wenn sich der Film auf seine Setpieces mit Musicaleinlagen fokussiert. Weitere kleine Highlights sind Kate McKinnon als die unangepasste, komische Barbie und Michael Cera als Außenseiter Allan.
Im Bezug auf seine verhandelten Themen ist "Barbie" aber schon sehr frontal und für meinen Geschmack zu quatschig. Den Sideplot über den Mattel-Vorstand (Will Ferrell & co.) so albern anzulegen, tut dem Film auch nicht gut, diesen hätte man seriöser anlegen sollen.
"Little Women" hat mich kaum erreicht, eigentlich war das meine letzte Hoffnung vor "Barbie" ^^
Ein Kostümfilm ohne Charme, durch den inhaltlich recht belanglosen Kitsch und Schmonz (Wer liebt wen, wer heiratet wen?) muss man sich regelrecht durchkämpfen, ohne Saoirse Ronan, die sich hier in ihrer Rolle als junge Autorin in einer Männerdomäne durchsetzen muss, wäre der Film wohl komplett verloren gewesen.
Dropping the Bomb: Hiroshima & Nagasaki
https://www.youtube.com/watch?v=RCRTgtpC-Go
Warhammer 40,000 Mechanicus Soundtrack - Children of the Omnissiah
https://www.youtube.com/watch?v=ZLsX9WUdYnU
Ich kenne das Musikstück nur aus den ADHSmiet-Videos (PietSmiet-Zusammenschnitte) von HERGRYN, nach vergeblicher Suche habe ich vor ein paar Tagen per Zufall endlich herausgefunden, um welches Musikstück es sich dabei eigentlich handelt.
Hier im Forum wird es sicherlich Leute geben, die "Warhammer 40,000" und speziell "Warhammer 40,000 Mechanicus" spielen bzw. gespielt haben. Ich habe mich nun jedenfalls einmal grob in die Lore des Adeptus Mechanicus eingelesen. Die Kirche des Maschinengottes, die das Fleisch als schwach und Maschinen als heilig erachtet, deren Anhänger (Techpriester) den eigenen Körper deswegen maschinell stark verändern.
Das Musikstück besteht aus einer meisterlichen Mischung aus Orgelspiel, Chorgesang und Kfz-Motorengeräuschen, ein Musikthema, welches das Adeptus Mechanicus (aus meiner Laiensicht) perfekt wiederspiegelt. 10/10 episch. Theoretisch könnte man das Stück finde ich auch in einem "Mad Max"-Film verwenden.
In der ersten Hälfte verstärkt reißerisch in Szene gesetzt. Eine unglücklische Einführung der Entdeckung der Kernspaltung, da ist von einer Revolution in Deutschland die Rede und es werden zunächst Hitler und Nazi-Symboliken gezeigt und erst danach die Kernspaltung, als sei dies eine Errungenschaft der Nazis und nicht der Chemiker Hahn und Straßmann. Ein informativer Einblick in das Manhattan-Projekt. Halb- und Unwahrheiten im Bezug auf den Krieg gegen Japan und dessen Kapitulation. In der zweiten Hälfte von 1945 bis zur Kubakrise wieder informativ und aufschlussreich.
Im Allgemeinen mehr ein Gesamtabriss der unausweichlichen Geschichte der Atombombe für Historieneinsteiger und das gelungene Heraufbeschwören eines Bedrohungsszenarios, die Doku geht im Bezug auf einzelne Themengebiete aber nie tiefgreifend ins Detail.
Zu sehen in der Mediathek oder auf dem Youtube-Kanal von Arte.
https://www.arte.tv/de/videos/079408-000-A/the-bomb/
https://www.youtube.com/watch?v=nQ1vSS6-Jdg
Eine 1981 Oscar-nominierte Dokumentation über Robert Oppenheimer, das Manhattan-Projekt, die Zusammenhänge mit dem Zweiten Weltkrieg, die Atombombenabwürfe und die Zeit danach im Kalten Krieg.
Aus heutiger Sicht und im Zusammenspiel mit dem Film "Oppenheimer" insbesondere sehenswert, weil sich die Dokumentation größtenteils aus Interviews mit Projekt-Mitarbeitern, ursprünglichen Einwohnern Los Alamos' und Archiv-Reden Robert Oppenheimers aus seiner Zeit nach dem Krieg (er starb 1967) zusammensetzt.
Zu sehen auf Youtube (9-teilig in den Videos des Kanals zu finden):
https://www.youtube.com/@kabirfarrah/videos
Winston Churchill und Harry S. Truman, wenn Gary Oldman künftig noch Joseph Stalin spielt, hat er alle drei Regierungschefs der Hauptalliierten zur Zeit der Kapitulation Nazideutschlands beisammen^^
Wolfgang Schmitt
https://www.youtube.com/watch?v=eyH_sO6s7gs
Die kleine Fortsetzung von "There Will Be Blood".
Robert Oppenheimer als manische, dominante und zum Schluss ausgestoßene Symbolfigur einer neuen US-amerikanischen beziehungsweise globalen Zeitenwende, Atomenergie und Atomwaffen als das neue Erdöl. Oppenheimer, ein Kopf der Naturwissenschaftlichkeit und des Fortschritts im aufstrebenden 20. Jahrhundert und zugleich ein Vertreter des zeitentrückten Lebensgefühls der Pionierzeit, wenn man ihn nicht universitären Hörsälen findet, dann auf dem Pferderücken quer durch die Prärie oder auf seiner Ranch in New Mexico. In eben dieser Prärie New Mexikos wird zur Erforschung der Atombombe wie zu Zeiten des Gold- oder Ölrausches eine Stadt aus dem Boden gestampft, wie Plainview errichtet Oppenheimer sich und seiner Gemeinde sogar einen Glaubensturm, an dem die Bombe wie eine Glocke hängt und nach der Explosion von einer großen Feuerwolke eingehüllt wird.
Ludwig Göranssons anhaltend dissoziativer Score durchkreuzt die Szenerien, Dialoge und Charaktermomente mit treibenden Klangteppichen, schrillen Streichern und lautem Gestampfe, kombiniert mit Jennifer Lames teilweise enervierenden, hochfrequenten oder unsauberen Schnitten stemmt sich der Score gegen die behauptete Heldengeschichte und entlarvt sie als unglaubwürdig und entsetzlich. Kern- gleich Filmspaltung durch Ton und Schnitt. Gleichzeitig erhebt der Score den einfachen Dialogthriller (inklusive einem Atombomben-Setpiece) mit seinen Klangteppichen zu einem National- und Weltenepos, wortwörtlich zu schön, um wahr zu sein, als Zuseher traut man diesem Braten gerade deswegen nicht.
Das Thrillerhandwerk beherrscht Nolan weiterhin perfekt, "Oppenheimer" hat ein flottes Tempo und hält die Spannung hoch, die 180 Minuten an Laufzeit vergehen wie 120 Minuten. Diverse Sequenzen wühlen auf oder sorgen wie oben geschrieben für Entsetzen, im Kern versteht sich "Oppenheimer" eben auch als Horrorgeschichte, insbesondere im letzten Drittel wird Robert Oppenheimer in Halluzinationen von seinen Taten verfolgt. Nolan verzichtet auf großangelegte Schreckensbilder, weil sich dieser Schrecken auf Cillian Murphys Gesicht wiederspiegelt.
Cillian Murphy liefert eine phantastische Performance ab, hat eine starke Emily Blunt an seiner Seite und Robert Downey Jr. spielt als "Antagonist" so gut wie ewig nicht mehr. Im Allgemeinen versammelt Nolan hier einen Cast voller Schauspieler mit Rang und Namen, alleine das zu sehen, macht schon Spaß, auch weil Nolan mit der Masse an Charakteren und Schauspielern gekonnt jongliert, ohne Verwirrung zu stiften.
Darüberhinaus war es für mich als Chemiker speziell eine große Freude, all diese naturwissenschaftlichen Genies (Robert Oppenheimer, Niels Bohr, Albert Einstein, Werner Heisenberg, Enrico Fermi, ...) einmal zusammen in einem Film auf der großen Leinwand zu sehen.
Autoren wie Dan Brown und Suzanne Collins gehen als Teil der größten US-amerikanischen Autoren-Gewerkschaft jetzt auch gegen die aktuelle Entwicklung von Künstlicher Intelligenz vor.
New York, N.Y.—July 18, 2023 —The Authors Guild, the leading professional organization for writers in the United States, has submitted an open letter to the CEOs of prominent AI companies, including OpenAI, Alphabet, Meta, Stability AI, IBM, and Microsoft. The letter calls attention to the inherent injustice of building lucrative generative AI technologies using copyrighted works and asks AI developers to obtain consent from, credit, and fairly compensate authors. [...]
The open letter emphasizes that generative AI technologies heavily rely on authors’ language, stories, style, and ideas. Millions of copyrighted books, articles, essays, and poetry serve as the foundation for AI systems, yet authors have not received any compensation for their contributions. These works are part of the fabric of the language models that power ChatGPT, Bard, and other generative AI systems. Where AI companies like to say that their machines simply “read” the texts that they are trained on, this is inaccurate anthropomorphizing. Rather, they copy the texts into the software itself, and then they reproduce them again and again. [...]
The Authors Guild appeals to the leaders of the AI industry to address these concerns and take the following actions:
1) Obtain permission for the use of copyrighted material in generative AI programs.
2) Fairly compensate writers for both past and ongoing use of their works in generative AI programs.
3) Fairly compensate writers for the use of their works in AI output, regardless of whether the outputs infringe upon current laws.
https://authorsguild.org/news/thousands-sign-authors-guild-letter-calling-on-ai-industry-leaders-to-protect-writers/
BARBENHEIMER Official Trailer
https://www.youtube.com/watch?v=xRZsKDciozY
Einmal bitte "Margot Robbie" bei Google eingeben ;-)
Dringende Sehempfehlung. Eine Miniserie von Russell T. Davies ("Queer as Folk", "Doctor Who", "Torchwood") über die britische Schwulenszene im London der 1980er Jahre und über das Aufkommen von AIDS. Basierend auf Davies' eigenen Erfahrungen und Erlebnissen als junger, schwuler Mann in den 1980er Jahren, denen seiner Freunde und damaligen Geschichten von/über Dritte, die man sich erzählte.
Auf der einen Seite so befreiend, lebendig und witzig, auf der anderen Seite so beklemmend, tragisch und niederschmetternd. Abgerundet durch das Einspielen von Musikklassikern aus den 80ern, die einen entweder sanft schwärmen lassen oder den Schlag in die Magengrube noch verstärken.
Eine wichtige und aufklärerische Serie, gerade wegen der LGBT-Repräsentation, selten habe ich mich in einem fiktionalen Werk so heimisch gefühlt wie hier. Die Selbstverständlichkeit, mit der sich die Schwulen in ihrer Welt bewegen und leben, aber auch die Schwierigkeiten, die sie dabei im Kontakt mit der Gesellschaft haben. Ein kleines Meisterwerk. La!
Die Hauptrollen sind erfrischend mit unbekannteren Schauspielern oder Newcomern besetzt, in Nebenrollen finden sich mit Neil Patrick Harris und Stephen Fry auch prominentere Schauspieler. Keeley Hawes brilliert in der Finalepisode als Mutter einer der Protagonisten mit einer Wahnsinnsperformance.
Die Miniserie läuft aktuell in der ZDF-Mediathek.
https://www.zdf.de/serien/its-a-sin
Ein Rewatch nach 4,5 Jahren (siehe mein Review und die anschließende Diskussion dazu damals), ich wollte dem Film ohnehin schon länger eine zweite Chance geben. Aber auch nach der Zweitsichtung bleibt "American Beauty" für mich weiterhin nur in Ansätzen greifbar, mit seinen plakativen, satirischen Elementen (viele der Charaktere und Schauspieler bewegen sich einen oder mehrere Ticks zu drüber, sind zu überzeichnet) und esoterischen Lebensphilosophien wirkt der Film auf mich verstärkt unglaubwürdig und prätentiös. *
Kunststoffmüll als natürliche Schönheit zu inszenieren, erst durch Ricky Fitts als individuelle Wahrnehmung dargestellt (Schönheit liegt im Auge des Betrachters) und zum Schluss dann universaler in Lester Burnhams Gedankenstrom aufgegriffen, bleibt für mich ein unverständliches Mysterium.
Kevin Spacey gerade in so einer Rolle wie hier zu sehen, fügt dem Film mittlerweile eine unangenehme Metaebene hinzu.
* P.S.: Ich sollte mir endlich mal Alan Balls "Six Feet Under" ansehen.
Spoiler
Ich hoffe nicht, dass sich das Mysterysetting in der finalen, vierten Staffel vollends zur wahrgewordenen Bibelerzählung und christlichen Bekenntnis entwickelt, wie es in der dritten Staffel hier und dort angerissen und angedeutet wird... Mal abwarten, was da nun so kommt.
Ich habe heute durch einen Radiobeitrag erfahren, dass das "Mission: Impossible"-Musikthema auf Basis des Morse Codes für die Buchstaben M und I geschrieben wurde. Lang, lang, kurz, kurz. Sowas finde ich immer sehr charmant, zudem ist es so einfach und eingängig, ein genialer Einfall.
"The theme is written in a 5/4 time signature, which Schifrin has jokingly explained as being "for people who have five legs".[1][2] Schifrin started from the Morse code for M.I. which is "_ _ .."; if a dot is one beat and a dash is one and a half beats, then this gives a bar of five beats, exactly matching the underlying rhythm.[3] [...]
The actor Martin Landau, who played the character Rollin Hand on the show, attended the recording session for the theme song. "Lalo raised his wand to the musicians and I heard 'dun dun, da da, dun dun, da da' for the first time, and it was deafening," Landau recalled. "Lalo interrupted the band and said, 'no, no, it should be like this.' They resumed and before we could say anything, they had recorded it. I was stunned. It was so perfect. I came out humming that tune."[4]"
https://en.wikipedia.org/wiki/Theme_from_Mission:_Impossible
Jason Momoa rettet den Tag und reißt den Film mit einer hochunterhaltsamen, cartoonesken Schurkenperformance von der ersten Sekunde an an sich und lässt ihn nicht mehr los, gegen ihn sieht hier keiner der Protagonisten Land.
Im Allgemeinen blättert der Lack für mich mittlerweile jedoch gehörig ab. Das fängt schon damit an, dass ich mir den Film erst jetzt Anfang Juli ansehe, früher wäre ich kurz nach Kinostart oder zumindest in den ersten Wochen ins Kino gegangen, bei "Fast X" verspürte ich hingegen keine Eile. Es scheint so, dass ich mich nach den Teilen 6 - 9 und dem "Hobbs & Shaw"-Spin-Off satt an dieser Form der Action gesehen habe, die große Begeisterung beim Sehen im Kino war nicht mehr zu spüren.
Speziell "Fast X" leidet zudem unter der Last des in den letzten Teilen verstärkt angewachsenen Casts (Neuzugänge, Schurken werden zu Verbündeten, Rückkehr vermeintlich Verstorbener), der Cast vertelt sich hier in Grüppchen quer über den Globus, um die Actionsettings kleiner und übersichtlicher zu halten, weswegen der Gesamtfilm allerdings seinen Fokus verliert. Des weiteren lässt sich die Action längst nicht mehr vordergründig über Stunts und Spezialeffekte gestalten, in "Fast X" springen einem billige CGI-Effekte oftmals förmlich entgegen, die Action wird dadurch unansehnlich.
Ich würde mir wieder einen kleineren "Fast & Furious" mit einem reduzierten Cast wünschen, nur scheint sich die Reihe nun ein Beispiel am MCU zu nehmen und möchte die Geschichte mit Cliffhangern in einem ultragigantomanischen Dreiteilerfinale zum Abschluss bringen, ein Superlativ des Superlativs, den die Teile 6 - 9 bereits darstellten. Mal abwarten, was in "Fast 11" und "Fast 12" nun auf uns zukommt, vielleicht entspricht im Gegenzug das geplante Spin-Off "Hobbs & Reyes" mit The Rock und Momoa wieder mehr meinem Geschmack.