jacker - Kommentare
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Alle Kommentare von jacker
Wuchtiges Sterbedrama aus der Perspektive des zurückbleibenden Sohnes.
Filme wie dieser bieten die Gefahr der harten Verkitschung und auch A MONSTER CALLS ist nicht gänzlich frei davon, macht dies aber doppelt wett, weil er sich erzählerisch nicht in verharmlosenden Hollywood-Mechanismen verrennt, sondern trotz seiner symbolischen Welten ehrlich und schonungslos den Finger in die Schmerz-Bewältigungs-Wunde legt. Loslassen scheint in der gezeigten Situation nicht bloß schwer, sondern unmöglich, ebenso Optimismus. Stattdessen regieren auf Seite unseres 10 jährigen Protagonisten Angst, Schuldgefühle und Selbsthass. Die Stufen zur Akzeptanz dieser Gefühle umreißt A MONSTER CALLS mit bunten Bildern, imaginären Baum-Riesen und einem starken Fantasy-Anteil - weniger emotional zerstörend ist das ganz dadurch trotzdem nicht.
Hat mich sehr bewegt.
Ein durchwachsener Film, zugleich Kniefall vor, wie auch Parodie des Giallos. Seine stärksten Momenten sind präzise beobachtet und schälen auf den Punkt die Charakteristiken und Eigenarten des Genres hervor, die schwächsten Szenen hingegen sind dumm, unbeholfen und platt, können also nur als Totalausfall gesehen werden. Nicht nur inhaltlich (mysteriöser Killer, Spiel mit Wahn, ruppiger Umgang mit schönen, oft auch nackten Frauen, etc.), sondern auch formell scheint Regisseur Adam Brooks (so weit ich als unerfahrener Giallo-n00b das einschätzen kann) das Genre verstanden zu haben. Viel Augenmerk auf Stil und kleinen Details (einige, jedoch nicht alle Darsteller sind z.b. synchronisiert, weswegen Italo-typisch manche Mundbewegungen passen und andere nicht) wertet den Film auf, schade nur dass sich dies mit dem recht digitalen Look beißt und der Film abseits einiger köstlich-irrsinniger Szenen nie wirklich in Fahrt kommt. Absurd und blutig stellen diese sich dar, es wird kreativ gemordet und gestorben und ich vermute dass selbst der Leerlauf und die krude Auflösung bewusst gewählt sind, aber endgültig könnte mich THE EDITOR nicht überzeugen.
Snipes fuchtelt wild und Vampire sterben. Nach dem „mehr vom gleichen“-Schema metzelt sich der Daywalker erneut durch Horden von Vampiren, dieses mal sind sie natürlich NOCH fiesere Blutsauger, und hinten raus kommt ein Film, der einige nette Shots und Kampfszenen bietet, aber nie auch nur ansatzweise Atmosphäre oder Dringlichkeit des Vorgängers erreicht. Auch wenn Del Toro seinen Body-Horror-Faible zwischenzeitlich recht ausgiebig ausleben darf, rettet dies den Film nicht und er bestärkt mich in meiner immer stärker gefestigten Meinung: Sequels sind doof.
Meistens zumindest.
Oh je. Ich bin normalerweise kein Nitpicker - im Gegenteil, dieses aufreiben an vermeintlich „unlogischen“ oder „unrealistischen“ Drehbuch-Beats geht mir tierisch auf den Sack und ich wundere mich über die Art besagter Menschen überhaupt Filme zu rezipieren. Mir geht es um anderes - Stimmungen, übergeordnete Themen, Neonlicht. Aber auch wenn, bis auf letzteres, die Zeichen demnach in UNBREAKABLE ganz gut stehen müssten, verfalle ich bei Sichtung dieses Films in Muster, die ich sonst verachte. Wer erinnert sich denn bitte nicht, dass er NIE krank war? Wer vergisst, mal fast ertrunken zu sein? Wer sitzt an der Bar und erzählt als erstes einem Fremden, dass in dem Hotel, in dem er arbeitet alle sterben würden, wenn es brennt? Wer muss seinen Chef fragen, ob er mal einen Tag gefehlt hat? Wer lässt jemanden anderen beim Pumpen die Gewichte drauf packen, ohne sie gegen zu checken? Wer entdeckt, dass er ein Superheld ist, aber hält Vergewaltigung einer komatösen Lady auf einer Party für nicht verfolgenswert? Und, und, und. Trotz schöner Kameraarbeit und einem passigen Score ist UNBREAKABLE so dermaßen schlampig geschrieben, dass sich mir die Nackenhaare aufstellen. Jede Szene, jeder Gedanke und jede Wendung wirkt, als sei sie die erste Idee, die Shyamalan kam gewesen und er hätte es nicht für nötig gehalten, sie weiter zu vertiefen oder zu überarbeiten. Puh, ich hatte UNBREAKABLE schwächer als den Vorgänger in Erinnerung, jetzt fällt er fast auf SIGNS-Level ab und ich vermute SIXTH SENSE, den ich mit 16 sehr mochte ist ähnlicher Pfusch. Schon eine ziemliche Knalltüte der M. Night.
Ausführlicher (und verbal) gibt es meine Meinung in der neuen SUPERHERO UNIT: http://superherounit.de/superhero-unit-22-unbreakable-2000/
[...] Ja, der Film bedient mit seinen Gummi-Fettanzügen und vergnüglichen handgemachten Effekten einen vorhandenen Hunger nach unperfekten Low Budget-Inszenierungen, schießt in vielen Momenten weit über die Grenzen des guten Geschmacks hinaus, kann sich nicht von pubertären Pimmel- und Beleidigungs-Jokes, sowie ausgeprägtem Körper-Ekel freimachen und verirrt sich inhaltlich völlig absichtlich in Gebiete, die von schwer gestörtem, regelrecht debilem Charakter gezeichnet sind – so weird, dass sie nur ein „Bullshit Artist!“ verfasst haben kann. Aber trotz all dieser seltsamen, durchweg auf 11 gedrehten Aspekte, will der Film eben nicht aktiv schlecht sein.
Seltsam hingegen schon, denn Hauptfiguren, die in ihren bizarr aufspielenden Präsenzen wie Serienkiller-Creeps aus dem 60ern aussehen und in einer geisterhaft-menschenleeren Welt pink gekleidet abzockerische Touristenführungen an Orte veranstalten, wo einst (angeblich) Disco-Persönlichkeiten lebten sind schon ziemlich Banane. Ein gefährlicher Würger, der zum psychopathischen Monster wird, die raus-ploppenden und verspeisten Augen seiner Opfer, ganze Teller voller Bratfett zum Frühstück, sowie andere Typen, die mit stillschweigender Selbstverständlichkeit eine Schweinenase im Gesicht haben, setzen diesem Ansatz die Krone auf. [...]
(Neuer) Deutsch(sprachig)er Genrefilm #16: TATORT - FÜRCHTE DICH (2017)
[...] Fetscher zitiert was das Zeug hält, ein Genre-Klassiker, bzw. ein zum Trope gewordenes Motiv nach dem anderen dient als Inspiration – klingt abgedroschen, den Unterschied zum hunderttausendfach existenten, zumeist vollkommen uninspirierten Futter für Horror-Hounds bilden jedoch das Selbstbewusstsein und die pure Freude mit der der Regisseur neben klassischer Haunted-House- und Backwood-Ästhetik auch ein surreales Spiel mit der Wahrnehmung bedient und am Ende sogar die Gewalt-Horror Fascho-Karte zieht. Fetscher wählt all diese Tropen und Klischees nicht, weil er sich nicht anders zu helfen wusste – zumindest fühlt sich FÜRCHTE DICH nicht hilf- und ziellos inszeniert an – sondern lässt eine tiefe Liebe für den Horror aus seinen Bildern sprechen. [...]
Mehr deutsche Genrefilme hier: http://www.moviepilot.de/liste/neuer-deutscher-genrefilm-un-moglich-jacker
Baran bo Odar macht Druck. Nach WHO AM I ging es ab nach Hollywood, wo er mit SLEEPLESS die Gelegenheit bekam, absolute Thriller-Stangenware durch seine pulsierend-rasante Inszenierungsstil-Mangel zu drehen und den 08/15-Stoff so zu mehr als der Summe seiner Teile erwachsen zu lassen.
Drehbuchseitig grast der Film so ziemlich jeder denkbare Klischee ab und biegt sich dramaturgische Gegebenheiten mit SEHR viel Freiheit in die Richtung, wo er sie gerade braucht. Z.B. kann man sich nicht recht entscheiden, ob eine fiese Stichwunde in Jamie Foxx's Bauch lähmendes Hindernis im Kampf gegen die bösen Drogi-Buben, oder doch komplett egal ist - wenn das Drehbuch es braucht, teilt er hart aus und steckt noch härter ein, wenn sein Vorsprung zu groß wird, muss er aber (ohne Kampf) erstmal mit schmerzverzerrtem Gesicht pausieren. Trotz absolut geradliniger Story ist das Writing also schlampig - warum zieht SLEEPLESS also dennoch so gut?
Weil er Tempo hat, sich überraschend konsequent für harte Faustkämpfe und einen bierernsten Grundton entscheidet und mit Foxx, Monaghan, McNairy und dem Rest des Casts starke Darsteller besetzt, die ihren flachen Rollen überraschend viel Charakter mitgeben. Inszenatorisch bringt der Film kein Gramm Fett zu viel auf die Waage und findet einen gesunden Takt zwischen pfundiger, schneller Action und kurzen Momenten der Ruhe. Um korrupte Cops und Maulwürfe geht es dabei neben der eigentlichen Entführung (die sich gewichtig genug anfühlt, um ihre schlimmen Konsequenzen zu fürchten) auch noch, so richtig wichtig sind die Plot-Elemente jedoch nicht, denn SLEEPLESS reißt so sehr durch Fluss und Bewegung mit, dass diese Eigenschaften bereits eine alleinige Daseinsberechtigung darstellen. "Objektiv" eine verdammt generische Nummer, die bei dennoch explosiv gezündet ist.
Denis macht es wieder und liefert, über minimale Schwächen hinweg gesehen, erneut einen durch und durch brillanten Film ab. BLADE RUNNER 2049 ist ein Film, der mit Stil, mit Wucht und mit überschwappender Leidenschaft für die eigene Materie zeigt, was mit 150 Millionen Dollar Budget möglich ist. Und dadurch die (für mich) längst erloschene Flamme der Hoffnung wieder leicht zum Lodern bringt. Eine bis ins letzte Detail atemberaubende Welt voller unterschiedlicher, ambivalent gespielter Figuren, ein Weiterdenken der bzw. eher Sinnieren über die Motive des Meisterwerks BLADE RUNNER in eine zeitgenössische Richtung (Stichwörter: Endzeit, körperlose Liebe) und dazu dieser Look. Dieser Look! DIESER LOOK! Nach 2,5h war ich traurig, dass es nicht noch 5h auf derart hypnotische Weise weiter ging.
Mehr im Podcast: http://enoughtalk.de/enough-talk-029-82-plus-35-gleich-2049/
[...] ich stelle also klar: große Kunst ist dieser Film natürlich nicht. Auch kein guter Film, dafür steckt Fassbender’s wirr und holprig erzählte Reise in den Animus viel zu voll mit haarsträubend-hölzernen Dialogen, verliert im Kern selbst die dünne, hochgradig simple Geschichte immer wieder aus den Augen und liefert auf absolut notwendigen Feldern (vor allem Charaktermotivation und -antrieb) so gut wie gar nichts ab. Objektiv ist Justin Kurzel’s Game-Adaption also vergleichbar mauer Müll, wie jeder andere Blockbuster auch.
Aber die Form hat tatsächlich ihren Reiz. Mehr noch, sie entwickelt über eine distinktive Farbgestaltung, vor allem dem Kontrast zwischen erdigen und kalten Farbpaletten, und die starke Präsenz von neblig-mystischen visuellen Elementen einen regelrechten Sog. [...]
In der ersten Filmhälfte ging es mir wir auch bereits mit Welles' CITIZEN KANE - die technische Brillanz drängte sich mir förmlich auf, die Atmosphäre beeindruckte, doch emotional kam nichts an. Etwas polemisch ausgedrückt, sah ich einen brownfaced Charlton Heston, der durch "Männer mit Hüten brüllen sich an"-The Movie stolperte. Doch dann, etwa ab den Szenen, wo die irrsinnigen "Rauschgiftsüchtigen" im Motel für Alarm sorgen, begann die Form auch endlich ihre spannende, zweitweise regelrecht beklemmende Wirkung zu entfalten, der menschliche Unterbau aus gescheiterten Existenzen, tief sitzendem Zwiespalt und korrupter Verkommenheit sich mir zu erschließen. Abgründe, die exzellent funktionierten und mich als neutralen Beobachter zunehmend in ihren Klauen festhielten. Mit Gipfel im so langsamen, wie dennoch furiosen Finale kann ich nur zu folgender Schlussfolgerung kommen: Dieser gemeinhin als Endpunkt des klassischen Film Noirs angesehene Thriller ist sehr, sehr gut! Direkt Bock bekommen, den bald nochmal zu sehen.
Ein kunterbunter, immer wieder in psychedelische Gefilde abdriftender Spaß aus dem Hause Bava. Sonst eher für Gialli und Gothic-Horror bekannt, tobt der Meister des Stils sich hier auf dem Gebiet der Bond-like 60er Jahre Agenten-Abenteuer aus. Der Unterschied: Im Fokus steht eher der brillant agierende Superschurke und dem ganzen wohnt immer wieder ein angenehmes Maß italienischen Sleazes inne. Wo hat man auch besser Sex als auf einem Bett aus Geldscheinen? Und was schmückt einen gesuchten Verbrecher besser, als ein enges S/M-Leder-Outfit?
GEFAHR: DIABOLIK lebt von Farben, von kreativ-überbordenen Kulissen und vom sichtlichen Spaß des Regisseurs, dem ihm offenbar das Austoben in diesem Genre bereitete. Große Kunst liefert auch Ennio Morricone, der das ganze mit wilden Stücken Beat- und Psychadelica-Stücken untermalt. Top!
Da tönen wir letztens noch rum, dass wir weniger ambitioniert sind, aber “nur” 12 von 13 Filmen/Sendungen schaffen, war uns dann doch ein Dorn im Auge. Deswegen hier als lockeres Rausplaudern der Abschluss des Podcast-#horrorctober 2017 zu KILLER KLOWNS FROM OUTER SPACE.
Ein ulkiges kleines B-Movie von 1988, dass wir euch hiermit wärmstens ans Herz legen. Demnächst gibt es dann wieder etwas anderes als Horror-Spielarten im Podcast – bleibt dran, bis dann, Enough Talk! dankt für den Support!
http://enoughtalk.de/enough-talk-028-13-aller-guten-zirkusnummern-sind-dreizehn/
Hatte über den Film, damals als es sie noch gab, mal in der De:Bug einen Artikel gelesen, der sehr spannend klang. Tja. War TOTEM nicht wirklich. In drögem quasi-Berliner Schule-Stil, ohne Score und Interesse an besonderen Bildern, plätschert eine Story über ein seltsames Mädchen, scheinbar auf der Flucht vor sich selbst, dahin. Sie ist bei einer irgendwo zwischen leicht übergriffig und schwer gestört anzusiedelnden Familie zu Gast, scheinbar geht es um Selbstfindung, um kaputtes Miteinander, um subtile Übergriffigkeit und ein Ende, das keinen Sinn macht. Zeitweise leicht surreal angehaucht, aber nicht annähernd genug, um bei der Stange zu halten. Überwiegendes Gähn mit kleinem Debutanten-Bonus.
Muahaha - 100 Minuten räudigste Abgefucktheit in seltener Intensität.
EX DRUMMER zeichnet eine Welt, die so durch und durch kaputt, unmoralisch und versifft ist, dass man sich 90 % der Zeit sicher zu Recht fragen kann, ob das ganze eigentlich mehr Sinn und Zweck verfolgt, als lediglich mit Anlauf ein Höchstmaß an widerwärtiger Verstörung zu vermitteln. Vielleicht. Weiteren Sinn kann man infrage stellen, oder aber das Ganze halt einfach wie ein stinkendes Punk-Konzert mit Bierdusche, Pissgestank und Kotze-Lachen abfeiern. Vollsuff bis der Arzt kommt, Moral mit Füßen treten.
Ohne mich dagegen wehren zu können, lese ich hier zwar auch eine Abrechnung mit rassistischen, asozialen, regelrecht zerstörerischen Tendenzen in der belgischen Gesellschaft heraus - das korreliert zudem ganz gut, mit dem wenigen, ebenfalls komplett asozialen flämischen Kino dass ich sonst so kenne, aber Scheiß drauf, nach weiteren Sichtungen denke und schreibe ich vielleicht etwas mehr dazu, aber erstmal genieße ich meine pure Freude an derart ideenreichem, zynisch-misanthropischem Asi-Kino und fordere mehr Mongoloids am E-Bass!
Da ging ja noch mehr im Oktober: Die Superhero Unit wird zur #horrorctober-Unit, denn Christian Steiner ist Gast in unserem elften Beitrag und hat einen sehr beklemmenden Film mitgebracht: HALLEY, ein mexikanischer Indie-Streifen von 2012, erzählt von einem schwer kranken Mann in einer lärmenden Welt. Ob es tatsächlich um einen Zombie geht, oder dies nur eine von mehreren Lesarten ist, lässt der stille Film angenehm offen, was ihn hinten raus nur noch unangenehmer macht.
Dicke Empfehlung für Freunde von leisen filmischen Nummern.
Enjoy: http://enoughtalk.de/enough-talk-028-11-zerfall-in-einer-egoistischen-welt-feat-christian/
[...] Inhaltlich um den feuchten Sci-Fi-Traum vom künstlichen, zur Perfektion gebrachten Menschen herum angesiedelt, rangiert der Film leider, ohne je auch nur in Reichweite der Klasse seiner Vorbilder zu kommen, irgendwo zwischen EX MACHINA und HANNA, versucht sich allerdings nicht mal an der Kopie derer Motive. Im wäldlichen Idyll, abgeschieden von der Zivilisation und all ihren moralischen Hürden, bilden die Erschaffung von Leben im Reagenzglas, Morgan als Beweis des ersten „geglückten Experimentes“ und der Sprung ins Ungewisse, welchen der Umgang mit einem solchen Wesen bedeuten würde zwar die Prämisse – alles Themenkomplexe, die küchenphilosophisch angehauchte Genetik-, K.I.- und Robotik-Nerds direkt in utopisches Fabulieren verfallen lassen könnten, vorausgesetzt, man würde die kleineren und größeren Fragen, die all dies mit sich bringt auch thematisieren – werden in diesem Fall aber wenig vertieft. [...]
Im neunten Podcast zum #horrorctober 2017 hatte ich den Regisseur/Cutter/Autor/Künstler/Musiker Kevin Kopacka zu Gast und plauderte mit ihm über seine Werke HADES, TLMEA und DYLAN, über den anstehenden Langfilm HAGER, sowie über Horror, fehlende Akzeptanz für deutsches in Deutschland, Anticon-Rap und mehr. Schaut seine Filme (s.u.) und habt Spaß mit der Sendung!
http://enoughtalk.de/enough-talk-028-9-im-selbstgemachten-neonlicht-feat-kevin-kopacka/
Für den Versuch auf psychologischer Ebene in diesem TATORT etwas zu erzählen, gehe ich von den ursprünglichen Null Punkten mal auf einen hoch. Ich glaube, dass man das mit einigermaßen gutem Gewissen tun kann. Mehr aber nicht, denn öder wird es nicht mehr. Nirgendwo und nie.
Stark gespielter, zeitweise enorm unangenehmer Entführungs-/Gefangenschafts-Psychothriller, der einiges richtig macht, in einem Punkt jedoch seltsame Entscheidungen trifft: Warum wird sich besonders in der zweiten Hälfte so sehr auf Max Riemelt's Figur gestürzt, ohne jedoch insgesamt wirklich ein Gefühl für seine Beweggründe zu schaffen? Trotz subtiler psychologischer Wandlungen auf Opferseite und einigen derben Spitzen die ihre Wirkung zu entfalten wissen, entsteht der Eindruck die Regisseurin war sich nicht wirklich klar, was sie eigentlich erzählen will. Trotzdem gut.
Mehr im unserem zwölften #Horrorctober-Podcast 2017: http://enoughtalk.de/enough-talk-028-12-berlin-berlin-gefangen-in-berlin/
Mit THE VISIT gab er bereits wieder ein ernstzunehmendes Lebenszeichen von sich und mit SPLIT ist M. Night Shyamalan nun endgültig wieder da. Auf einer irrsinnigen Prämisse aufbauend - zig Identitäten, teils grundverschieden, können sich einen Körper teilen, so dass man nie weiß, welche man im Kontakt mit den Betroffenen nun wirklich gerade vor sich hat - die glücklicherweise deutlich weniger (als befürchtet) breitgewalzt wird, geht dem alten Twist-Maestro hier ein wirklich knackiger Psychothriller von der Hand.
Was ist Schein, was ist real und was hat es mit all dem überhaupt auf sich - was von Shyamalan's früheren Qualitäten übrig bleibt, ist die durch und durch Mystery-getränkte Stimmung, welche die fähigen Darsteller und uns vor ein großes Rätsel stellt. James McAvoy macht seine Sache(n) absolut großartig, weiß mal in kleinen Gesten für Verwirrung, mal in offen zur Schau gestellter Wandelbarkeit für direkte Erkennung zu sorgen und die (hoffentlich bald überall zu sehende) Anya Taylor-Joy bildet einen starken Gegenpol.
Besonders beeindruckt mich, dass Shyamalan sich offenbar vom reinen Selbstzweck abwendet, und auf sehr eigenartig-morbide Weise in SPLIT ernstgemeinte Fragen zur Selbstverwirklichung, zu Identität und der Position des einzelnen in einer aus- und abstoßenden Gesellschaft stellt. Wie können wir uns finden, wenn uns Tag täglich neue Lebenswege diktiert, neue Wege regelrecht aufgezwungen werden?
Kann man durchaus als Denkanstoß begreifen - doch geht der auch bis ins letzte auf? Nicht unbedingt, aber Ambition und ein unbeirrtes Bekenntnis zum eigenen Stoff überwiegen in diesem Fall die (spätestens im deutlich zu dick aufgetragenen Finale sichtbaren) Defizite. Gern mehr davon Mr. M.N.S.!
Mieter: Trelkovsky's Psycho-Trip konnte mich auch bei erneutem Sehen voll in den Bann ziehen. Identität, Gesellschaft, Ergründen des eigenen Lebenswegs - diese und zig weitere Themen in Verbindung mit der dichten Atmosphäre bilden für mich das Highlight der Appartement-Trilogie.
Mehr dazu im 8. #horrorctober-2017-Podcast, in dem Kamil von den Archivtönen zu Gast ist: http://enoughtalk.de/enough-talk-028-8-sei-doch-einfach-ruhig-trelkovsky-feat-kamil/
Okay'isher Coming-Of-Age trifft auf gehetzt-lauten Action Horror - das ist zeitweise schön, lange okay, aber gelegentlich regelrecht plump. Vor allem schmerzt, wie IT gute Ideen für reinen Lärm opfert.. Konnte mich (und auch die anderen Hosts im Podcast) leider nicht wirklich überzeugen.
Mehr im zehnten #horroctober-2017-Podcast: http://enoughtalk.de/enough-talk-028-10-wir-floaten-mit-der-krimschiederei/
LIFE ist eine hochgradig stylische Fingerübung, die unmissverständlich in der Tradition der eigenen großen Vorbilder angelegt ist, insgesamt jedoch durch viele kleine gelungene Ideen und Momente überzeugen kann. Grundsolide, gut besetzt, durch das "realistische Setting" aufgewertet, aber insgesamt leider nicht mehr, als die Summe seiner Teile. Im siebten #horrorctober-Podcast sprechen wir über den Film und seine Einflüsse.
http://enoughtalk.de/enough-talk-028-7-es-lebt-es-lacht-es-hat-tentakel/
Die olle Stephen King-Adaption Gerald's Game ist leider ziemlich dröge - hat eine creepy Prämisse, aus der Mike Flannagan genau NULL Thrill ableitet und will großes über das hinter sich lassen der Unterdrückung einer Frau erzählen, ist aber hinten raus nur doof und ungelenk. In der 6. Episode zum diesjährigen #horrorctober schwadroniere ich im Alleingang kurz darüber, warum dieser Film in allen belangen scheitert.
http://enoughtalk.de/enough-talk-028-6-gerald-spielt-mit-blauen-pillen/
Ein irrsinniger Film wie Mother regt zu wilden Diskussionen an - so geschehen in unserer 5. Ausgabe zum diesjährigen #horrorctober. Gemeinsam mit Nenad vom Podcast Bildnachwirkung (den ihr bitte JETZT abonniert: https://bildnachwirkung.libsyn.com) sprechen wir über die brillante Form, den kompromisslosen Ansatz, sowie zahlreiche Deutungsebenen. Viel Spaß!
http://enoughtalk.de/enough-talk-028-5-menschen-machens-muettern-madig-feat-nenad/