jacker - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+24 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+20 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Ghost in the Shell II - Innocence320 Vormerkungen
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning177 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
Alle Kommentare von jacker
Großartiges Independent-Kino, das aus quasi nicht vorhandenen Mitteln eine ganze Menge herausholt. In die gleiche Kerbe wie der starke TAKE SHELTER schlagend - der aufkeimende Wahn einer Figur (oder etwa doch nicht? ist es real?) wird audiovisuell erleb- und fühlbar gemacht, die entstehenden Konflikte mit der Umwelt thematisiert - gelingt es dem verantwortlichen Nachwuchs-Filmemacher abseits weniger minimalistischer Spezialeffekte fast ausschließlich über atonales, zehrendes Sounddesign Momente der puren Beklemmung zu erschaffen. Creepy, weil es dem Werk dabei gelingt, tief in eine Psyche einzutauchen.
THEY LOOK LIKE PEOPLE trägt die gesamten Probleme seiner Hauptfigur bereits verdichtet im perfekt gewählten Titel - seltsame Dinge geschehen um ihn herum, scheinbar kann nur er sie sehen, bald wird ein drastisches Handeln notwendig sein. Doch anstatt sich, stilistisch wie inhaltlich mit typischem Zombie- oder Pandemie-Quatsch abzugeben, erzählt dieser Film den Fortlauf der Ereignisse vor allem über eine menschliche Geschichte. Eine von zwei Freunden, deren Vertrauen vielleicht den Schlüssel zu dieser misslichen Lage bildet.
Bin beeindruckt - Perry Blackshear sollte man im Auge behalten.
Fast schon Ironie des Schicksals, dass ich den (ohne tiefere Absichten) direkt als nächsten Film nach REVENANT eingelegt habe. Denn auch wenn die Filme inhaltlich nichts gemein haben, so gelingt dieser meditativen Reise in das alte China doch einiges, woran Innaritu mit wehenden Fahnen scheitert - zum Beispiel die Natur als eine mystische Kraft, in ihrer wahren (nicht durch artifizielle Kamera-Arbeit künstlich umgestalteten) Schönheit einzufangen und dabei Leerstellen zu setzen, die wir selbst mit Emotion erfüllen können, geht Hsiao-hsien wie eine leichte Fingerübung von der Hand. Implizit erzählt dieser wunderschöne Film uns von Verantwortung, Loyalität und Lebenssinn, sinniert über das Dasein und treibt durch seine atemberaubenden Bildkompositionen (kein dümmlicher 3D-Blockbuster der letzten Jahre hat Raumtiefe so perfekt genutzt, wie es hier bereits im simplem Innenräumen passiert) all diese Themen voran zu treiben, so dass Gesamtbild vor allem die Frage nach dem richtigen Lebensweg stellt. Nach Moral und der Verantwortung mit der wir Entscheidungen treffen. Die wenigen schwerelosen Choreografien verkommen inmitten dieser farbenfrohen Pracht beinahe zur Nebensache - ihre kunstvolle Leichtigkeit soll das jedoch nicht schmälern.
Da ist Potential für einige Sichtungen drin - und dass so ein Film in Deutschland zwar offiziell, aber in der Auswertung eben doch NICHT merklich im Kino läuft, stimmt mich mal wieder traurig...
[...] fast durchweg ungewollt komisches, teilweise groteskes Schauspiel (was zur Hölle war denn hier mit Tom Hardy los?) und zuletzt – das ist vielleicht der schwerwiegendste Kritikpunkt von allen – eine fast unerträgliche Bemühtheit darum, mit jeder Einstellung, jedem Moment und dem gesamten Ansatz (Drehbedingungen, Selbstaufgabe der Crew, etc.) mit Anlauf ein epochales Meisterwerk zu schaffen. [...] Er bedient sich sowohl dreist (in direkt gespiegelten Szenen) bei Tarkovski, wie auch (in der Gesamtästhetik) bei Terrence Malick. Doch was Innaritu nicht begreift: bei den beiden hoch visuellen Filmemachern geht die Form elementar mit dem Inhalt zusammen. Natur und Mensch sind bei ihnen elementar verknüpft, führen eine symbiotische Koexistenz und sind zwei Faktoren einer größeren Gleichung (des Daseins, was als Gesamtheit begriffen werden muss), die der Suche nach dem Sinn und unserem Selbst dient. Demnach folgt die Form – der enthobene, schwebende Stil, die langen Einstellungen, der Fokus auf Details unserer Welt, die uns den Kreislauf des Lebens verdeutlichen sollen – fast logisch aus dem Gezeigten. Doch Innaritu’s THE REVENANT gibt das nicht im Ansatz her, denn er stilisiert eine völlig simple Verlust- und Survival-Story absonderlich und unpassend zum Kunstfilm hoch. Jegliche Spiritualität ist aufgesetzt, alles wirkt, als hätte Innaritu auch mal einen Malick-Film machen wollen, ohne Malick’s Werk und Themen verstanden zu haben. [...]
#horrorctober 2016, Film #9
[...] Wenn man im Horror keinerlei originelle Ideen (und noch weniger Vertrauen in die eigene Wirkung) hat, nehme man doch einfach Jump-Scares. Und wenn man nicht in der Lage ist auch nur den Hauch einer fesselnden Atmosphäre zu erzeugen und in seiner Verzweiflung dann doch irgendwie zum Zuschauer durchdringen will, nehme man doch einfach mehr Jump-Scares. Und wenn der Hauptdarsteller des Films sich auch noch träge durch das Setting schleppt, ohne einen Funken Esprit oder Präsenz, dann liegt die Lösung, um das Publikum am Einnicken zu hindern auf der Hand. Na, kommt, ihr dürft raten. Richtig: NOCH mehr Jump-Scares! [...]
#horrorctober 2016, Film #8
[...] Ein derart krudes Mischmach an Eindrücken, Stilen und Marschrichtungen, wie er es in THE PEOPLE UNDER THE STAIRS auf die Leinwand zauberte, ist mir dennoch – weder aus seiner, noch einer anderen Feder – bis jetzt nicht untergekommen. Erschütternde Gewalt-Szenarien und -Ausbrüche, die von Kindesmisshandlung, über Folter, bis zum gorigen Ausweiden unvorsichtiger Opfer reichen trennen auf dieser Achterbahnfahrt der Gefühle teils nur einzelne Schnitte von einem locker-leichten Kinder-Abenteuer mit Zwillen-Schüssen und Faustschlägen in die Klöten (denen tatsächlich nur noch der „Boing“-Sound fehlt). [...]
Es ist für mich jetzt amtlich - der seichte zeitgenössische französische Film ist das Schlimmste, was auf dem Filmmarkt herumspukt. Hört bitte einfach auf mit euren hochgejazzten Wohlstandsproblemen, eurer verkackten "Romantik", euren Kitsch-Songs zu sonnendurchfluteten Cote d'Azur-Bildern, eurem tiefschürfenden Gesabbel bei Rot- oder Weißwein, euren stereotypen Figuren, die aus total perfekten, aber unter der Oberfläche natürlich "liebenswert verkorksten" Freundeskreisen stammen, in denen jedes Klischee genau einmal vorkommt, damit sämtliche Reibereien nach Checkliste abgearbeitet werden können. Bitte hört auf, ich kann nämlich nicht so viel essen, wie ich von derartiger Feelgood-Grütze Kotzen muss!
Puhhhhh. Will Komödie sein, doch nicht ein einziger Gag sitzt auch nur zu 10%. Nicht mal zu 1%, keine Regung im Gesicht. Nie, wie versteinert hab ich den Mist gesehen. Das mag zu großen Teilen am desaströsen Timing und Drehbuch liegen, denn alle plappern nur nonstop durcheinander und sagen 20 mal pro Minute "die Juden machen dies", oder "die Juden machen das", oder daran, dass alle Beteiligten so wirken, als hätten sie spontan ihr Gehirn und die Kontrolle über ihren Körper verloren. Gainsbourgh ätzt als Vorstadt-Olle vor sich hin, Dany Boon schlackert wie ein besoffener Zirkus-Clown durch die Banlieus, Regisseur Attal versucht mittendrin auf der Psychotherapeuten-Couch den plappernden-französischen Woody Allen zu mimen und macht sich dabei höllisch zum Affen. Auch ansonsten ist Gesichts--Kirmes wie beim Casting für die Theater-AG der 7C angesagt. Unerträglich.
Wahrlich schlimm wird es dann inhaltlich. THE JEWS will wohl Vorurteile von Antisemiten dekonstruieren (oder satirisch aufarbeiten - keine Ahnung was genau) aber scheitert daran gnadenlos, weil, er sie durch das unlustig-dümmliche Treiben eher bestätigt. UNFASSBARE Kacke, jede Minute Lebenszeit ist zu viel, ich habe inmitten der X-ten, an Dümmlichkeit nicht mehr zu überbietenden Episode abgebrochen. 0 von 10 ohne Totenkopf, denn dieses Machwerk ärgert mich nicht, sondern ist einfach nur "neutral gesehen" das schlechteste, was ich aus Frankreich bis jetzt gesehen habe. Dreck hoch zehn.
Die Auslösung der Finanzkrise tief schwarzhumorig, (fast) verständlich und definitiv mit tollem Schauspiel und zackiger-inszenatorischer Raffinesse (vor allem im Schnitt) aufbereitet. Hat Spaß gemacht, den unterschiedlichen Herren beim Ausrasten, ihrer narzisstischen Selbstdarstellung und dem schlussendlichen Abkassieren zuzusehen. Moralisch geht jeder anders mit dem Resultat um, unterm Strich haben sich aber alle wissentlich am Leid ganzer Bevölkerungsschichten bereichert und das lässt einen echt angepisst zurück, vor allem aufgrund der herrlich aufbereiteten Moral von der Geschicht: Ain't nuttin' changed!
Außerdem: MEILEN über dem Schrott, den McKay vorher so gedreht hat - ohne Will Ferrell ist's wohl besser um seine Filme bestellt.
#horrorctober 2016, Film #7
[...] Unprätentiöser als Wirkola’s Ansatz – bzw. Ansatz all der Leute, die in dieser international angehauchten Produktion mit UK- und US-Hauptdarstellern, deutschen Geldern, Nebendarstellern und Drehorten, norwegischem Director, isländischem Komponisten, etc. ihre Finger im Spiel hatten – geht es wohl kaum, denn jederzeit sind sich alle Beteiligten vollends bewusst, dass ulkiger Quark wie WITCH HUNTERS als klare Einladung zu 90 Minuten spaßiger gemeinsamer Zeit zu verstehen ist. Zelebrierter Unsinn, mit dem Herz am rechten Fleck. Die völlig absurde Prämisse trägt einen großen Teil bei – Hänsel & Gretel als Lederkluft-Bountyhunter-Celebreties, die überall erkannt bzw. sogar von Fanboys gefeiert werden und im 12 Jahrhundert mit einem Waffenarsenal, das locker dem Marine-Corps aus ALIENS entwendet worden sein könnte, diabolische Hexen zersplattern, sind schon SEHR absurd [...]
#horrorctober 2016, Film #6
[...] Dadurch, dass im Wechsel zu den überlangen (und leider hochgradig unspektakulären) Action-Szenen immer wieder der totale Stillstand folgt und an charmantem Effekt-Handwerk lediglich die (meist in rasant bis epileptischen Schnittfolgen zu bewundernde) Maske des „Beasts“, sowie einige besagte Amputations-Momente enthalten sind, gestaltet das Ding sich viel zu öde, um als schriller Trash durchzugehen. Leider auch viel zu plump und dämlich, um es auch nur einen Hauch ernst zu nehmen. „Are you okay?“ fragt Sheriff Silberlöckchen seine hart geschundenen Mitstreiter immer wieder, „Are you really okay?“. Nein, Mann, bin ich nicht, denn dein blöder Film macht mich fertig, ist lahm und in allen Belangen so leer, dass die Halbwertszeit der Bilder im Gedächtnis gerade so bis zum nächsten Frame reicht [...]
#horrorctober 2015, Film #5
[...] Anstatt wild im Ausgangsmaterial der Coming-Of-Age Vampir-Fabel herum zu pfuschen (und wie bei neun von zehn Remakes vergleichbarer Art, eine massive Verschlechterung darüber zu erreichen), konzentriert sich Regisseur Matt Reeves in seinem nächsten Film nach CLOVERFIELD vor allem darauf, die überaus fähigen Darsteller in einer packenden, sehr düster und beklemmend gehaltenen Atmosphäre aufspielen zu lassen. Abseits davon, dass die Handlung in die nördlichen USA Anfang der 80er verlagert wurde, bleibt alles gleich – Themen, Eckdaten, Beziehungen der Figuren. Kein Unterschied. [...]
#horrorctober 2016, Film #4
[...] Um ein rundes Drehbuch zu verfassen brauche ich (rein formal) zunächst kein Geld, sondern vor allem Talent, Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Für brauchbare schauspielerische Leistungen gilt das selbe, nur dass noch ein fähiger Regisseur von Nöten ist, der mich lenkt und klar kommuniziert, wie die Szene in seinem Kopf zu etwas echtem werden soll – letzteres schließt den Kreis wieder zum Drehbuch, da P. J. Woodside hier die absolute Personalunion bildet. Und auch besagtes Wohnzimmer einer amerikanischen Durchschnittswohnung ließe sich stylisch ablichten. Irgendwie.
In LUCID. passt aber auf dieser Seite nicht viel. Die simple Story um eine (alp)träumende junge Frau, die nachts von gewalttätigen Freaks heimgesucht wird, mit dem Messer in der Hand mitten im Zimmer erwacht und durch kollektive „Lucid Dreams“ versucht der Quelle dieses Unheils auf die Spuren zu kommen, bleibt durchweg steril, weil es den bis ins letzte Frame unfähigen Darstellern niemals gelingt auch nur eine einzige echte Emotion zu verkaufen. Grauenhafter Gesichts-Zirkus trifft auf THE ROOM-Dialoge, sobald jemand den Mund auf macht, folgt pure Gänsehaut. Schmerzhaft ist kein Ausdruck und so plätschern Andeutungen über Traumata und Verdrängung wirkungslos an uns vorbei. [...]
#horrorctober 2016, Film #3
[...] Nie keimen Zweifel am baldigen Unheil auf, wenn regelmäßig, als zerstörerische Kraft inszeniert, die lärmenden Vorboten des unausweichlichen Schicksals mit Höchstgeschwindigkeit vor dem neuen Haus der Familie Creed entlang brettern. Kein guter Wohnort, direkt an der Interstate, erst recht nicht mit Katze und Kindern. Alles offensichtliche Vorausdeutungen eines zwingend folgenden Knalls, die man plump, oder gar uninspiriert finden mag, doch das Drehbuch (verfasst von King selbst und das sogar ohne sich in endlosen Beschreibungen von Banalitäten zu verrennen) weiß im rechten Tempo eine unangenehme Terror-Schraube anzuziehen. [...]
#horrorctober 2016, Film #2
[...] Doch die unkreativen Nixkönner-Brüder auf dem Regiestuhl litten offenbar an (un)gesunder Selbstüberschätzung und entschieden sich für den schwierigeren Weg. Den, der dem Stoff vermutlich „eigene Impulse“ geben sollte. Überraschung – sorry „Bros“, das ging in die Hose – jeder einzelne davon macht das Remake ein Stückchen schlechter, bildet nur eine weitere Sprosse auf der wackeligen Leiter des stetigen Abstiegs in die Verdummung und wirkt in punkto Sehgenuss reichlich kontraproduktiv. Das ursprünglich so universell wie zeitlose, weil vor allem von der Konstellation einer isolierten Familie in der Abgeschiedenheit lebende Setting, wird mit Gewalt in einen neuen Kontext gepresst und dort zu generischem US-Mainstream-Kleinstadt-Horror verwurstet, wie er bereits hunderte von Malen durchexerziert wurde. [...]
#horrorctober 2016, Film #1
[...] Auch ein Film, der an den üblichen Symptomen krankt, die viele seiner Kollegen zu Fall bringen, denn so sehr er auch versucht Motive zu replizieren, wirkt es doch, als hätte er Zauber und Mysterien der Vorlage nicht bis ins Letzte verstanden. Die Inszenierung enthüllt viel zu früh entscheidende Erkenntnisse aus dem Roman, die im dritten Akt wegweisend die Richtung änderten und setzt anstatt auf garstigen, psychologischen Horror, der das Dunkle in uns zu Tage fördert, um trügerische Kleinstadt-Idylle als Brutkasten der Gewalt zu entlarven, eher auf wütende Alpha-Brüllaffen und Krawall. [...] Unterschwellig oder indirekt wird hier bei Leibe nichts erzählt, dafür lauten lärmende Effekte unmissverständliche Flashbacks ein (damit die Verbindung zwischen College-Jacken, Baseball-Karten, oder kleinen Porzellan-Skulpturen und den staunenden Dorfbewohnern auch jedem klar wird), grobe Alpha-Männchen brüllen sich bei jeder Gelegenheit an (bei JEDER! So geht wahres Angry-Acting) und schon Minuten nach den ersten, moralisch durchweg verwerflichen Bezahl-Aktionen der Bürger beginnt die Gewalt ihren Lauf zu nehmen. [...]
Pilot
Boah, was für ein selbstironischer super-duper-meta Ansatz. Was habe ich gelacht. Kann mir richtig gut den Pitch vorstellen: "Ey, ich hab die BESTE Idee, lass uns mal nen Piloten drehen, in dem JCVD den echten JCVD spielt und dann machen wir uns über den ganzen billigen Action-Schrott lustig, den er gedreht hat, ziehen sowohl arrogante Newskool-Regisseure wie auch Roundhouse-Kicks und Spagat durch den Kakao und am Ende kommt der Hammer - da wird dann klar, dass das alles doch voll super ist!" Und die andere Suit dann: "Ähm, JCVD hat doch schon mal JCVD in nem totalen meta-Film gespielt?!" Und der erste dann: "Och Mensch, ich will aber!" Und der zweite: "Ach Fuck it, die Leute fressen eh jeden Müll!" Und JCVD ist es sowieso scheißegal.
Hilfe, was für eine verzweifelte, abgedroschene, uninspirierte, unlustige Kacke. Jeder enthaltene Gag über 80er Äktschn wurde bereits Hunderte von malen gemacht, JCVD wirkt wie kurz vor hirntot und der gesamte Tone erzeugt nichts anderes als Fremdscham! Wenn den WENIGSTENS die Action passen würde, doch das alles hat der alte Mann selbst in den billigsten DTV-Reißern besser gemacht. In allen Belangen unfassbar dämlich, unterirdisch und beschissen. Die neue Amazon-Originals-Serie wird es bei fast ausschließlichen 5*-Wertungen wohl leider trotzdem werden..
Das Konzept der fortschreitenden, auf persönlichem Leid aufbauenden Erzählung ist zwar löblich, weil es das Potential in sich trägt, den Figuren weitaus mehr Tiefe als im TATORT üblich zu verleihen - leider verliert sich das alles im nun neunten Dortmunder Fall so sehr in persönlichen Reibereien, gekränkten Egos und dem daraus erwachsenden Gemotze, Gezicke und Gestänker des Teams, dass kein gesunder Fluss mehr entsteht. JEDER Schritt wird blockiert, weil irgendjemand sich irgendwann von irgendwem (meistens meint das: Kommissar Faber) ans Bein gepisst fühlte. Dass die Autoren das Team trotzdem noch irgendwie funktional halten, ist eine Leistung, dennoch ist das schwere Drama too much, weil man irgendwann bei zahlreichen Rückbezügen nicht mehr durchsteigt. Kein Überblick mehr.
Jörg Hartman rasiert nach wie vor so sehr, dass die drei anderen (allesamt guten) Darsteller beinahe zu Statisten degradiert werden, doch über die Zeit rettet das die Episode (auch wegen des schwachen Falls) nicht gänzlich. Drei Tage nach der Ausstrahlung musste ich nämlich schon arg graben, worum es eigentlich ging, was kein gutes Zeichen ist.
Hast du schonmal das Gefühl gehabt, dass in der stetig voranschreitenden Welt einfach kein Platz mehr für dich ist? Dass ihre Bewohner zwar in niemals abbrechender Flut auf dich einreden, doch nichts davon mehr wirklich durchdringt – jedes Wort nur ein weiterer Schlag mit einem stumpfen Gegenstand, den dein tauber Geist nur am Rande registriert? [...] Zwar ist jeder Mensch mal unglücklich – manche selten, wenige meistens, einige arme Seelen sogar immer – doch mit etwas Anstrengung können wir, wenn wir uns ehrlich die Frage nach dem „Warum“ stellen, meistens ergründen, wo der Auslöser liegt. Es kann vieles sein – eine falsch getroffene Entscheidung, eine unbequeme Lebenssituation, aus der man sich befreien muss, oder fehlende emotionale Erfüllung. Aber was, wenn man den Grund einfach nicht findet? Wenn einen die Suche so weit treibt, dass der Auslöser mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr unbedeutender Kleinkram ist, der lediglich zu temporärem Unmut führt, sondern die Skala eine größere ist. Nach Jahren realisiert, dass man sich für den falschen Partner entschieden hat? Den falschen Job gewählt? Das halbe Leben verleugnet wer man ist? [...] Würde Kaufman diesen - zu Beginn unmissverständlich gesetzten und zunächst konsequent beibehaltenen - Ton über die gesamte Laufzeit ohne irgendeinen Kontrast oder Gegenpol durchziehen, wäre ANOMALISA wohl einer der traurigsten und deprimierendsten Filme aller Zeiten. [...] Plötzlich, nachdem Lisa und Michael sich das erste mal in die Augen sahen, explodiert ein ewig eingeschlafenes Gefühl, schwingt wieder ein Fünkchen Optimismus mit, scheint das grau sich zu lichten, definieren den öden existentiellen Brei wieder Facetten. [...]
Ganz, ganz schwache Nummer von den Damen und Herren bei Pixar, die - wie auch schon MONSTERS UNIVERSITY - einen abgeschlossenen Vorgänger wieder aus der Mottenkiste holt, aufwärmt und dabei tief in die Sequel-Falle tappt.
FINDING DORY hat keinen Flow, nichts zu erzählen und dreht sich inhaltlich immer und immer und immer wieder im Kreis, was in tiefer Langeweile endet. "Oh, ich vergesse alles, oh, ich kann mich an nix erinnern, oh, mir fällt doch was ein." - so geht es in einer Tour, doch will die Geschichte um Dory (wenn man es denn so nennen will - Schnitzeljagd wäre wohl angemessener) einfach nicht berühren, weil der Film nicht aus sich selbst heraus voran schreitet sondern arg aus den Fingern gesaugt wirkt. Seine prägnanten Momente nicht organisch, sondern wie nach Checkliste abarbeitet.
Muss supie-cutie sein, also gibt es Flashbacks zur kleinen Dory mit Kulleraugen, muss rasante Action-Momente haben, also führen wir den Guerilla-Octopus ein, muss alle alten bekannten einmal zeigen, also kommen die "Dudes", die Möwen und natürlich alle ehemaligen Hauptfiguren vor. Doch all dies verfehlt im Kern ganz essentiell (irgend)etwas zu erzählen, das über die Erkenntnisse aus FINDING NEMO hinaus geht.
Technisch zwar top umgesetzt (obwohl gefühlt über die alten Presets lediglich 1-2 Schichten Detaillevel neu drüber gerendert wurden) zog sich dieser unnötige und leere Film wie ein 5 Stunden Koloss. Nichts erwartet, daher nicht enttäuscht, doch dass nach dem grandiosen INSIDE OUT etwas derart belangloses kommt, ist schon schade!
[...] und dem „Preacher“ Jesse von nun an ermöglicht seine Gegenüber per Befehl ausführen zu lassen was immer er möchte. Klingt durchgeknallt? Und das ist es auch, genauso wie Tulipp, eine Bad-Ass-Lady aus Jesse’s Vergangenheit, die mit der Panzerfaust UFOs vom Himmel holt, der drogensüchtige Vampir Cassidy, welcher zynische Sprüche kloppt und keine Gelegenheit auslässt, um in tiefstem Irisch klarzustellen, dass er THE BIG LEBOWSKI für einen „Sheit Movie!“ und „overrated!“ hält [...] Doch was erzählt PREACHER uns denn eigentlich? Und durchzieht die Serie überhaupt ein roter Faden? Da wird es schon schwieriger und so schleicht sich nach und nach, in all dem Chaos und all den wirren Szenen-Abfolgen, zunehmend das Gefühl ein, hier maximaler Eskalation beizuwohnen, die leider „weird, for weird’s sake“ ist. [...] Selten wurde innerhalb eines Formats so vieles richtig und im gleichen Zuge so vieles falsch gemacht. So wird zum Beispiel über die ersten 2-3 Episoden besagte Handvoll hochgradig skurriler, aber dabei voll sympathischer und herzensguter Figuren aufgebaut, nur um deren feine Eigenschaften im Laufe der nächsten sieben Episoden nach und nach wieder fallen zu lassen, anstatt sie zu intensivieren. [...]
Eine halbe Stunde deutete sich (fast) eine Rückkehr zu alter Form an - spitzfindige Dialoge, Chemie (!) zwischen den Darstellern und ein ungewöhnlicher Ansatz - dann beschloss man jedoch, sich an einem ernsten, harten Thriller incl. kaltblütigem Mord, gestörtem Killer und Psychospielchen zu versuchen und scheiterte an dieser Ambition so kolossal, dass sich statt der angestrebten fiebrigen Stimmung lediglich der übliche Krankheits-begleitende Kopfschmerz einstellte. Kammerspiel will gelernt sein, dass hier war plump, öde und unfassbar holprig.
Das war jetzt wirklich das letzte Mal, dass ich Münster eingeschaltet habe.
Ach, ich weiß es doch auch nicht...
An sich ein handfester Action-Thriller, der hoch funktionale Settings für seine großen Momente findet - die Revolte in Griechenland sorgte für starke Endzeit-Stimmung, das verwirrende Chaos in London katalysiert die erwünschte Konfusion - und sichtlich bemüht ist, relevante zeitpolitische Themenkomplexe aufzugreifen und elementar in die Erzählung einzuweben.
Aber was erzählt uns der Film über die Erkenntnis, dass alles überwacht wird und wir bereits vollkommen gläsern sind, hinaus? Über seine Hauptfigur, ihren Konflikt, etc. Was besaß eine derartige thematische Dringlichkeit, dass ein vierter Teil mit Cliffhanger zum fünften folgen musste? Sorry, aber ich behaupte: Nichts. Denn in JASON BOURNE herrscht auf einer basalen Inhaltsebene wirklich arg ausgeprägte "Teil 4-Erzählarmut" vor. Der Kickoff zur Story wirkt völlig gekünstelt.
Auch der konsequente Ansatz vorwiegend haptische, greifbare (meint: nicht merklich aus dem Computer stammende) Action mit der digitalen Wolke über unseren Köpfen in Kontrast zu setzen, verpufft zunehmend, weil Greengrass es mit dem Zoom-/Wackel-/Fieber-Terror des Kameramanns ebenso übertreibt, wie es die schiere Länge der nie enden wollenden Verfolgungsjagden tut. Und des Films. Sklavisch folgt JASON BOURNE einer geloopten Abfolge aus Schauplatz, Konflikt und erlösender Actionsequenz, die wir in Athen, Berlin, London und Las Vegas ein ums andere Mal durchexerziert erleben.
Ich hatte meinen Spaß, auch weil Alicia Vikander als ambivalent agierende C.I.A. Frau hier endgültig zeigt, dass ihr großes bevorsteht. Doch wäre mir etwas substantielles entgangen, wenn ich mir den Film gespart hätte? Ich denke nicht.
Heute schon gekotzt?
Immer wenn ich mal wieder zweifele, ob ich generell eigentlich Actionfilme mag, muss ich einfach nur PREDATOR gucken, um mir wieder gewiss zu sein, dass es wohl eher die konkreten jeweiligen Vertreter waren, und nicht das generelle Genre was mich in dem Fall abturnte.
Was soll man sagen...
Schwitzende, Testo-triefende Muskelprotze im Dschungel die auf einem archaischen Level gegen unsichtbare Kräfte ums bittere Überleben kämpfen, dabei coole Sprüche kloppen, Bizeps-Standoffs machen und im entscheidenden Moment - dem wohl einzig denkbaren - sogar Gefühle zeigen. Die erst selbst wieder zum Tier werden müssen um den ältesten aller Kämpfe für sich zu entscheiden. Geht es besser?
Rein formell passt zudem wohl alles - fantastische Kamera, die den Urwald als eine fast mystische, geheimnisvolle Bedrohung einfängt, wo hinter jedem Baumstamm der lauernde Tod warten könnte, ein pulsierender Score, der wie gespannte Nerven kurz vor dem Reißen klingt und dazu grandioses Oldskool-Action-HANDWERK. Als gegen Ende der Predator auf der kleinen Brücke am See steht und hinter ihm Pyrotechnik die Nacht zum Tag macht, sind das perfekte Bilder, die zwar visuelle Orgasmen bescheren, aber auch traurig stimmen, weil sie alles in Perfektion aufzeigen, was durch öde Greenscreen-Sicherheit verloren gegangen ist.
Das war Actionkino!
David Lynch #12 - 1991: Twin Peaks - Season #2
[...] Je kreativer, eigensinniger und freigeistiger ein Künstler oder Filmemacher seine Werke gestaltet, desto stärker macht es sich bemerkbar wenn ihm von außen reingepfuscht wird – ein so sorgsam ausgeklügeltes System wie TWIN PEAKS, getragen von faszinierenden Mystery-Aspekten, skurrilen Figuren und einer ganz eigenen Dynamik im Umgang mit Genres, welche das Gesamtwerk als Einheit zusammenhielt, sollte der künstliche Eingriff durch ängstliche Produzenten für kurze Zeit sogar völlig zu Fall bringen. Wie auch sonst, denn einem Format, welches sich zuvor primär über die eigenen kauzigen Figuren, sowie eine besondere, aus einer dunklen Wolke der Ungewissheit über dem kleinen Städtchen speisende Atmosphäre definierte, entgegen der ursprünglichen Intention seiner zwei Macher, notgedrungen die vollständige Aufklärung des behandelten Mordfalles aufzuzwingen – die essentielle Grundstimmung also gewaltvoll zu zerstören, weil besagte dunkle Wolke sich leider mit einem Knall in Luft auflöst – musste sich zwangsweise auf die Qualität des Endresultates auswirken. [...] Auf dem Piloten und die folgenden acht Episoden trifft, mit kleineren Einschränkungen, grob alles zu, was es über die erste Staffel zu berichten gab – auch weil der Einfluss von David Lynch noch sehr stark spürbar ist. Die ganze Erzählung durchzieht eine beklemmende, leicht entrückte Stimmung, Agent Cooper läuft zur Höchstform auf, steht mit einem Bein in der realen Welt, mit dem anderen jedoch in den geheimnisvollen Tiefen seiner eigenen surrealen Träume und Visionen und die meisten der mittlerweile recht zahlreichen Nebenhandlungen tragen immer noch – mal mehr, mal weniger stark – etwas zu der alles überschattenden Suche nach Laura’s Mörder bei. [...] Es könnte ewig so weiter gehen. Doch das tut es nicht – nachdem dann jedoch in einem furios inszenierten mini-Finale „endlich“ Licht ins Dunkel gelangt ist, bricht TWIN PEAKS völlig in sich zusammen. Ja, richtig gelesen: völlig! [...] Man wird das Gefühl nicht los, dass die Autoren und Regisseure, welche hier nun am Werk sind, um das untergehende Boot zu flicken, nicht einmal wirklich verstanden haben was die Serie im Vorfeld so großartig gemacht hatte. [...] Dies blieb nicht folgenlos – Kritiken und Zuschauer-Resonanz machten den Verantwortlichen damals schnell klar, das es so nicht weitergehen kann. Doch anstatt sich auf die Kernaspekte zurück zu besinnen (und vielleicht mit Lynch und Frost wieder ins Reine zu kommen), beschloss man den schon geplanten Stoff für eine ursprünglich gewünschte dritte Staffel ans Ende der zweiten zu quetschen und TWIN PEAKS danach abzusetzen. Dies leitet den letzten Abschnitt ein. [...] Gipfeln tut dieser letzte Handlungsstrang – und das entschädigt tatsächlich für einiges – in einer Dreiviertelstunde, die wohl zu dem Besten gehört was David Lynch in seiner Karriere inszeniert hat. In einem verdrehten Spiel mit Realität, Mythologie und Wahrnehmung schickt er Agent Cooper auf die Jagd nach Earle – zwischen den Zeilen aber wohl eher nach einer tieferen Erkenntnis über sich selbst und die Beschaffenheit der Welt – lässt ihn tief in Abgründe eintauchen und zu guter letzt vor allem das eigene Ich in allen seinen Facetten konfrontieren. Purer Wahnsinn, der Kaffee versteinert. [...]