jacker - Kommentare
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Alle Kommentare von jacker
Das einzig Starke an TERMINATOR: DARK FATE ist die Selbstverständlichkeit, mit der hier zwei starke, unabhängige Frauenfiguren den Film tragen, inhaltlich den Ton angeben, eine Dritte im Laufe der Handlung immer stärker empowert wird und auch als dann ein Mann ihrem Team beitritt, allesamt weiterhin selbst denken, selbst entscheiden und durchweg voll auf eigenen Beinen stehen. Nichts daran wirkt erzwungen, die Allmacht Disney (der ja auch das TERMINATOR-Franchise jetzt gehört, meine Güte klingt das kaputt) darf sich hier gerne mal anschauen, wie man so Rollen auslegt, weil es gemacht werden sollte und nicht, weil die Excel-Tabellen sagen, dass man nur noch mit Diversity die Milliarde knackt. Man kann sogar so weit gehen, den ganzen Plot feministisch zu lesen: die Zukunft schickt einen Mann, der verhindern soll, dass in der Zukunft Frauen endlich erreichen, was das Patriarchat ihnen seit Jahrhunderten verwehrt.
Nun die Krux: dieser progressive Ansatz ist leider in einem unterirdischen, oftmals schmerzhaften Trainwreck von Film untergebracht.
Ein blasser, obwohl als unbesiegbar designt nie bedrohlicher Terminator, repetetive CGI Action ohne Physik und Wumms in endlos Schleife, abseits der wundervollen Mackenzie Davis nur blutleere Performances, in denen die Darsteller dumme Sprüche - es sollte wohl Humor sein - von sich geben (müssen), keine Spannung, kein Thrill, keine Gravitas, keine großen (oder auch nur ansehnlichen) Bilder, kein Mumm einen Film, der immerhin DARK FATE heißt, inhaltlich auch nur annähernd düster zu gestalten...
Nix. Just another bland Blockbuster, bei dem es mittlerweile einfach komplett egal ist, welchen Franchise Titel sie aufs Poster tackern, denn eins ist gewiss: 50 Prozent der Laufzeit Müll-Action und unpassenden Humor haben sie alle.
20 der #52FilmsByWomen in 2020.
Wie auch bereits ICH SEH, ICH SEH - der Vorgänger des Regieduos Fialla/Franz - wird THE LODGE vor allem für einen "vorhersehbaren Twist" kritisiert, dafür dass man "den Braten meilenweit gegen den Wind riecht". Bei beiden Filmen verstehe ich das nicht, denn sie legen ihren Schwerpunkt an gänzlich anderer Stelle, als dass es hier um einen Aha-Effekt im Zuge des großen Reveals ginge. In meinen Augen spielt ihr Kino vor allem damit, jenes ungute Gefühl auszuloten, wenn in der Welt eigentlich alles ganz klar scheint, aber dennoch etwas nicht stimmt.
Real, Schein, Wahn? Alles möglich, doch was es im Endeffekt ist, wird beim "Genuss" der beklemmenden Stimmung sekundär, denn eben diese ist das Ziel der Filme und von den zwei Filmschaffenden meisterhaft umgesetzt. Karge Räume, erschlossen durch eine lauernde Kamera, geben (auch hier wieder) geschundenen Seelen Raum, um nach un nach immer stärker am Rad zu drehen. Wirkte der Vorgänger vor allem im letzten Drittel erbarmungslos krass, so ist es hier bereits das Setup, was arg unter die Haut geht. Unterm Strich ist THE LODGE zwar ein Bisschen zu gleichförmig über die Laufzeit, konnte mich aber dennoch ziemlich packen.
Arthouse-Horror ist was Feines!
Edit: Der Film hat es jetzt auch in Form einer kleinen Vorstellung in den Podcast geschafft: https://enoughtalk.de/et064-der-falsche-karst-im-richtigen-monat/
#19 der #52FilmsByWomen in 2020.
Kostüm- und/oder Historienfilme die sich sehr im Look der jeweiligen Zeit suhlen, Ausstattung gar zum Selbstzweck ausstellen, sind generell nicht so meins. Aber dennoch finde ich den Gedanken, die sehr auf die Geschichte ihrer männlichen Protagonisten ausgerichteten Shakespeare-Dramen aus einem anderen Blickwinkel zu zeigen, ziemlich reizvoll. Denn mal ehrlich, wir haben jetzt lange genug größenwahnsinnigen Typen dabei zugesehen, wie sie sich so lang auf die Ohren hauen, bis sie nicht mehr aufstehen. Zeit mal die Ladies an ihrer Seite ins Rampenlicht zu rücken und nach neuen Geschichten und Schicksalen zu suchen.
Dies erhoffte ich mir von OPHELIA.
Eine Geschichte, in der Leben, Werdegang und Gefühle der Dame an Hamlets Seite im Fokus stehen und die - in Anbetracht von Damen auf Regiestuhl und an der Schreibmaschine im Writer's Room, war dies zu hoffen - mit einem anderen, "weiblicheren" Blick von einer Welt erzählt, in der Männer und deren Lieblingsbeschäftigung "Gewalt" den Ton angeben.
Falls es dies in OPHELIA gibt, habe ich es verpasst.
Eine unfassbar blasse Daisey Ridley schnarcht sich durch einen Film ohne Spitzen und Highlights, verliebt sich frei von jeglicher Chemie in einen ebenso blassen Hamlet und ansonsten fühlt sich das nach HAMLET an, nur ohne ihm dauerhaft zu folgen. Die Kostüme sind sicher hochwertig gemacht und Naomi Watts strahlt wie immer, unterm Strich bleibt der Film aber flach und vor allem enttäuschend, da in Bezug auf Ridleys Ophelia jegliches Potential bzgl. emanzipatorischer Aussagen liegen gelassen wird. Der Film behauptet zwar, sie ticke anders als ihre Altersgenossinnen am Hof, aber vom Erkämpfen eines selbstbestimmten Lebens merkt man wenig bis nichts. Schade, so war dies kein neuer Spin eines Shakespeare-Dramas, sondern eine halbgare Nummer, die sich viel zu wenig Abweichung von der Vorlage zutraut.
#18 der #52FilmsByWomen in 2020.
Man liest, dass sich ca. 160 Kinobetreiber_innen zusammen geschlossen und dafür unterschrieben haben, dass dieser Film - das Werk einer angesehenen, mit Preisen ausgezeichneten Autorenfilmerin, die eine Größe im europäischen Arthouse darstellt - von einem Filmfestival, der Berlinale 2019, ausgeschlossen wird. Richtig: einen FILM von einem FILMfestival ausschließen. Und zwar, weil er zum damaligen Zeitpunkt noch EVENTUELL von Netflix vertrieben werden würde.
Mir ist egal, wie sehr diese Damen und Herren behaupten das Medium zu lieben, oder sich dem Ganzen verschrieben haben - mit so einer Aktion degradiert sich die angebliche Liebe zum Film zur bloßen Behauptung. Kunstfeindlicher und rückwärts gewandter wird es nicht mehr.
Und nach diesem armseligen Versuch den Film schon vor Erscheinen in seinem Ansehen zu degradieren, ist die Rezeption von ELISA & MARCELA nach für mich das nächste große WTF. Klar, es hat eh wieder kaum einer was davon mitbekommen, weil der Film nach Launch wahrscheinlich vom Netflix-Algorithmus einen halben Tag lang prominent auf den Landing-Pages von Arthouse-Interessierten beworben wurde und dann im Nirwana verschwand - wenn der Streaming-Dienst ein wirkliches Problem hat, dann das - aber die Reviews und Ratings der Leute die ihn gesehen haben, lassen mir echt die Zehennägel hochklappen.
Klar, Geschmack und so, die Eine mag dies, der Andere das, aber ich bekomme immer stärker den Eindruck, dass die Attitude in Bezug auf einen Film auch diktiert, oder zumindest stark beeinflusst, wie man ihn dann tatsächlich (emp)findet. Und in Bezug auf Netflix stehen die Regler scheinbar überall auf: Das MUSS Müll sein.
Aber genug gekotzt, lieber lobende Worte für diesen schönen Film. ELISA & MARCELLA handelt von Homosexualität in einer Zeit als diese eine absolute Undenkbarkeit war. Etwas abnormes, widerliches, das nicht sein darf, von Kirche, Gesetz und Volk mit aller Kraft bekämpft werden musste und in tragischer Konsequenz den Menschen die so fühlen und lieben schweres Leid bescherte.
Was zum eigentlichen Kern der Erzählung führt, denn vor allem handelt der Film von echter Liebe und den Strapazen, die man bereit ist für sie auf sich zu nehmen. Allen Gefahren zum Trotz können Elisa und Marcella ab dem ersten ausgetauschten Blick nicht von sich lassen und eben dies - das Gefühlskarussel, das Verzehren nacheinander, obwohl das junge, naive Hirn noch gar nicht recht begreifen will was abgeht, und die unglaubliche Anziehung zwischen den zwei Mädels, später jungen Frauen - ist für mich die Stärke von Coixets Film. Ich glaubte auf emotionalem Ebene jede Sekunde des Gesehenen und dementsprechend berührt, bzw. später dann mitgenommen hat es mich.
Perfekt ist das Ganze bei weitem nicht, denn Coixet trägt in den (reichlichen) Sex-Szenen im Mittelteil, wie auch schon in einigen ihrer früheren Werke, ein gutes Stück zu dick auf und das eigentlich sehr natürliche Miteinander der zwei Hauptfiguren droht dabei ins steril über-inszenierte abzurutschen. Auch die Balance zwischen den frühen und späten Phasen des gemeinsamen Lebens ist wenig geglückt - nach reichlichen Konflikten und Dramen wirkt das finale Outcome beinahe wie dran geklatscht..
Aber unterm Strich sehen wir hier zwei sehr fähige Darstellerinnen in einem Werk voll glaubhafter Liebe, Drama und einem Keim Hoffnung.
Und jetzt holt ruhig die Mistgabeln raus. Dass hier einer einen Netflix-Film verteidigt, geht ja nun wirklich nicht.
Vor nur 14 Monaten luden wir sie ein, damals der aufsteigende Stern am Himmel des deutschen Sensations-Podcastings. Heute sind sie endlich da, haben ein kurzes Zeitfenster zwischen Accounting, Online-Business-Seminaren und dem Katalogisieren der eigenen Podcast-Gastspiele auf dem PC (an dem sie nonstop sitzen) gefunden, sind im Mustang vorgefahren und mittlerweile kein unbeschriebenes Blatt mehr. Nein, durch harte Arbeit und andauernde Persistenz beim Erreichen ihres Leipzigan Dreams, sind BRAINFLICKS längst in der A-List der deutschsprachigen Film-Casts angekommen. Können wir stemmen, nach unserer letzten Episode schweben wir schließlich auch in anderen Sphären.
Also freuen wir uns, endlich gemeinsam in die Psyche einer verdammt großartig geschriebenen Filmfigur einzusteigen und das Handeln des moralisch verkommenen Lou Bloom in NIGHTCRAWLER zu zerpflücken. Moral, Medien, Sensationslust und viel mehr kommen in gemütlicher Runde auf den Tisch. Viel Spaß.
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Howdy Fellas, ain’t no horseshit goin’ down in San Miguel!
Passend zu den ersten Sonnenstrahlen hieß das Motto im April 2020 mal wieder #oWEstern (gesprochen entweder OWWWSTÖRN oder Oh-Wee-Stern), also Western gucken auf Ostersonntach. Ein Bißchen Eskapismus kann in Zeiten von #WeStayHome eh nicht schaden und was läge da näher, als aus der Enge der eigenen Bruchbude in die epischen Weiten der Prärie zu flüchten? Richtig: nix!
Ob allerdings die schmierige Italo-Variante den richtigen Wohlfühleffekt verspricht, ist diskutabel. Denn “Hättste mal lieber nen Sarsch jekooft”, ist in Sergio Leone‘s Welten voller gieriger Drecksäcke und gewalttätiger Schweine ein Tipp von universeller Gültigkeit – der Mann ohne Namen zeigt uns, dass man schnell schießen muss, um hier zu überleben. Und cleverer als der Rest sein. Inmitten degenerierter Trunkenbolde ist das zwar keine Kunst, sorgt aber für Laune. Spaß hatten Arne und Jens bei FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR nämlich in maximaler Ausprägung.
Wir wünschen allen Höhrer_innen dieses Podcasts einen guten Maultier-Ritt ins Nirgendwo.
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#15 der #52FilmsByWomen in 2020.
Ich kann schlicht nicht in Worte fassen, was dieser Film mit mir gemacht hat. Irgendwann war ein Punkt erreicht, ab dem ich ganz plötzlich vollkommen überwältigt wurde. Zutiefst bewegt, gerührt, verzaubert und den Tränen nah, ohne (auch im Nachgang) ansatzweise den Finger auf die auslösenden Elemente legen zu können. Normalerweise hört man mich gern Sätze faseln wie "Die letzten 20% eines Meisterwerks sind unerklärliche Magie". Hier sind es weit mehr. Was der Film anhand von Setup und Drehbuch über Chancengleichheit, Ausbeutung, karge soziale Realität, etc. erzählt, reicht bereits für einen grandiosen Film. Doch dann ist da eben noch dieses gewisse Etwas, eine göttlich anmutende, mit magischem Realismus spielende Komponente - und eben dieses Ungreifbare, schier Unbegreifliche macht den Film zu etwas ganz Besonderem.
#16 der #52FilmsByWomen in 2020.
Die Grundidee - es gibt plötzlich Wesen, deren alleiniger Anblick den menschlichen Geist in Sekunden in den Wahnsinn und damit die Person in den Selbstmord treibt - ist die Definition von purem, ultimativem Horror. H.P. Lovecraft und der Wahn im Angesicht des Unbegreiflichen sind der Stoff aus dem Alpträume sind, haben es allerdings (viel zu) selten in Filme geschafft, weil die Besessenheit des Genres mit Monstern, bzw. die generelle Besessenheit der Filmschauenden mit "Auflösungen" und "Erklärungen" immer wieder für ein großes Problem sorgt: wenn das Unfassbare, "the unthinkable" erst mal gezeigt ist, wirkt es meist gar nicht mehr so unbegreiflich, wie die Beschreibungen es andeuteten. Die Wesen/Entitäten/Whatever in BIRD BOX also bis Ende eben NICHT direkt zu zeigen, sondern nur ein einziges mal Formen und Wirkung auf indirektem Wege anzudeuten, ist vielleicht die beste Entscheidung im Horrorfilm der letzten 20 Jahre. Aus dieser Ungewissheit heraus baut der Film in den ersten Minuten einen beklemmenden Sog auf, den er über weite Strecken aufrecht erhalten kann. Würde sich Regisseurin Bier nicht in der zweiten Hälfte vermehrt in dramaturgischen Gewöhnlichkeiten und einer unangebrachten Portion Cheese verlieren, wäre der Film durchweg grandios. So ist er (leider) nur gut.
Wobei... kam ja auf Netflix raus.
Also lasst uns mal bitte alle bereits VOR dem Schauen entscheiden, dass der scheisse ist und reichlich Haare in der Suppe suchen. Bullock, die kann doch gar nichts. Und guckt wie dumm der Plot eigentlich ist. Und wie sich alle benehmen. In anderen Horrorfilmen kein Problem, aber lasst uns dem bitte alle aus Prinzip schon mal 2 ☆ weniger als den ganzen 0815-Slashern geben, denen wir die ☆ sonst in großzügiger Geste regelmäßig in den Hintern blasen. Dass die doch alle noch viel dümmer sind?
Ja, klar, aber sind eben keine Netflix-Originals.
Naja, macht mal...
#17 der #52FilmsByWomen in 2020.
Ein bitterer, bewegender, teils aber auch schöner Film, der auf verschiedenen Ebenen und anhand unterschiedlicher Schicksale dreier Frauen von der Unterdrückung, der Misshandlung, auf einer hoffnungsvollen Note aber auch dem daraus erwachsenden Zusammenhalt zwischen Frauen in fundamentalistischen Islam-Regimen erzählt. In entsättigten Bildern balanciert Künstlerin Neshat zwischen recht gewöhnlicher Inszenierung und traumhaften, magisch-realistischen, an der Grenze zum surrealen wabernden Bildern. In Form eines geheimen Gartens fungiert die Natur hier als heilende, regelrecht erlösende Kraft. Als historischer Stoff erzählt der Film auch von Revolution & Aufbruch und ich verstehe welchen Punkt dies macht - wenn Gewalt und Hass in der Welt den Ton bestimmten, waren leider immer Männer beteiligt und solange sie die alleinigen Herrscher bleiben, wird die Geschichte sich im Kreis drehen - aber insgesamt haben mir die leisen, intimen Charaktermomente mit den Protagonistinnen weit besser gefallen, als die übergeordnete Polit-Erzählung.
Jetzt geht alles drunter und drüber – im eigenen Wohnzimmer das deutsche Genrekino besprochen, bei der Cinecouch im Giallo rumgerührt, von Klassikern zur Hommage vorangeschritten und nun… “Alle drrei ßussame!”
Hecke, Laube, Genrezwerg trifft auf Basta Divano.
Wir treffen uns im Sample-geschwängerten Enough Talk!, um mit Niels von der Cinecouch gemeinsam MASKS von Andreas Marschall, eine deutsche Verneigung vor dem italienischen Giallo zu besprechen. Wow, obskurer wird es hier wohl nicht mehr, da haben sicher wieder RICHTIG VIELE Hörer_Innen Interesse dran. Nicht. Tja, wir scheuen keine Mühen für die Satisfaction der Fans.
Trotzdem viel Spaß mit dem Podcast zu einem Film, den ihr bestimmt nicht kennt, aber gucken (Arne), vielleicht gucken (Jens), oder nicht gucken (Niels) solltet.
Zur Sendung geht es unter " Kritik im Original"
Clash Of The Andersons #1
Alle Jubeljahre wieder hauen sie sich auf Twitter und sonstwo die Köpfe ein, um (in der Regel hochgradig argumentativ und streng an objektiver Qualität orientiert) zu debattieren, welcher Anderson nun der bessere ist. Um die Frage ein für alle Mal zu klären, haben wir von Enough Talk! uns Nenad und Juri von der Bildnachwirkung geschnappt und finden es für euch raus, lassen dabei Paul W.S. Anderson, obwohl einer von uns Vieren den Herren sogar ganz passabel findet, einfach mal stumpf außen vor, und fangen, getrieben von Gigantismus und Größenwahn, hier und jetzt an, uns chronologisch durch die Filmografien von Wes Anderson und Paul Thomas Anderson zu ackern. In 8 Wochen sind wir dann durch.
*Rhetorische Pause*
Vielleicht ist es aber auch ein 75 Jahre Plan.
*Erneute Rhetorische Pause*
In der ersten Ausgabe geht es um die frühen Kurzfilme der Herren, Independent-Kino der 90er, objektive filmische Qualität und vor allem die zwei Debütfilme BOTTLE ROCKET von Wes und HARD EIGHT aka SIDNEY aka LAST EXIT RENO von Paul Thomas.
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Clash Of The Andersons #1
Alle Jubeljahre wieder hauen sie sich auf Twitter und sonstwo die Köpfe ein, um (in der Regel hochgradig argumentativ und streng an objektiver Qualität orientiert) zu debattieren, welcher Anderson nun der bessere ist. Um die Frage ein für alle Mal zu klären, haben wir von Enough Talk! uns Nenad und Juri von der Bildnachwirkung geschnappt und finden es für euch raus, lassen dabei Paul W.S. Anderson, obwohl einer von uns Vieren den Herren sogar ganz passabel findet, einfach mal stumpf außen vor, und fangen, getrieben von Gigantismus und Größenwahn, hier und jetzt an, uns chronologisch durch die Filmografien von Wes Anderson und Paul Thomas Anderson zu ackern. In 8 Wochen sind wir dann durch.
*Rhetorische Pause*
Vielleicht ist es aber auch ein 75 Jahre Plan.
*Erneute Rhetorische Pause*
In der ersten Ausgabe geht es um die frühen Kurzfilme der Herren, Independent-Kino der 90er, objektive filmische Qualität und vor allem die zwei Debütfilme BOTTLE ROCKET von Wes und HARD EIGHT aka SIDNEY aka LAST EXIT RENO von Paul Thomas.
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Clash Of The Andersons #2
“In zwei Jahren käme dann der zweite Teil”, sagten sie. “Die Reihe würde sicher gar ein 10 Jahres-Plan”, sagten sie. “Das verlaufe doch im Sande”, sagten sie.
Aber nix is, Freund_innen, nix is!
Um all die Zweifler Lügen zu strafen, haben wir, bereits wenige Tage nach dem Auftakt unseres Clash of the Andersons, zwischen Bienenzucht, Kalligrafie, Kettcar-Rennen und dem Dreh zum neusten Action-Sexfilm einen Slot frei gemacht und uns Nenad und Juri erneut ins Haus geholt. Um die Folgewerke der Wes und Paul Thomas Andersons “zu vergleichen”.
Mit 4 zu 0 für Paul Thomas startet die zweite Runde. FIGHT! Ob Wes mit RUSHMORE gegen den bärenstarken BOOGIE NIGHTS bestehen und vielleicht sogar seinen ersten Punkt erzielen kann, erfahrt ihr in der kurz und knackig gehaltenen Sendung.
Zur Sendung gehts unter dem Link "Kritik im Original"
Clash Of The Andersons #2
“In zwei Jahren käme dann der zweite Teil”, sagten sie. “Die Reihe würde sicher gar ein 10 Jahres-Plan”, sagten sie. “Das verlaufe doch im Sande”, sagten sie.
Aber nix is, Freund_innen, nix is!
Um all die Zweifler Lügen zu strafen, haben wir, bereits wenige Tage nach dem Auftakt unseres Clash of the Andersons, zwischen Bienenzucht, Kalligrafie, Kettcar-Rennen und dem Dreh zum neusten Action-Sexfilm einen Slot frei gemacht und uns Nenad und Juri erneut ins Haus geholt. Um die Folgewerke der Wes und Paul Thomas Andersons “zu vergleichen”.
Mit 4 zu 0 für Paul Thomas startet die zweite Runde. FIGHT! Ob Wes mit RUSHMORE gegen den bärenstarken BOOGIE NIGHTS bestehen und vielleicht sogar seinen ersten Punkt erzielen kann, erfahrt ihr in der kurz und knackig gehaltenen Sendung.
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Unser Podcast Beitrag zum #settegialli 2019
In der Folge widmen sich Arne und Niels von der Cinecouch zum siebten Mal im Rahmen der Reihe Basta Divano dem italienischen Genrekino vergangener Tage. Um dem Monatsmotto gerecht zu werden, wurde zunächst drüben bei der Cinecouch in Ausgabe #255 (AKA Basta Divano #6) der unerwartet logisch konstruierte WHAT HAVE YOU DONE TO SOLANGE? besprochen, dann ging es im Enough Talk! Ducio Tessari's DAS MESSER, auch bekannt als BLUTSPUR IM PARK, besser bekannt als THE BLOODSTAINED BUTTERFLY von 1971 weiter.
Schnell kommen wir zu der Erkenntnis, dass der sorgsam konstruierte Plot des vorherigen Films wohl leider eine Ausnahme darstellte, denn bereits an der Zusammenfassung des Inhalts scheitern wir kläglich und kommen nach einer ratlosen Diskussion mit einigem Gemecker zu dem Schluss, dass wir uns den reinrassigen Giallo wohl wirklich mal von Kenner_Innen erklären lassen müssen.
Cast: Top
Bilder: Top
Spärlich gesetzte Spannung-/Action-Momente: Top
Aber...
Was TRIPLE FRONTIER von vergleichbaren Genre-Kollegen abheben soll, ist der Ansatz im Kern vor allem eine Studie der Charaktere und Dynamiken zwischen ihnen darzustellen - und genau an dieser Stelle hat der Film für mich nicht funktioniert. Die Army-Bros bleiben zu flach, um mit ihrer Tour de Force mitzufiebern, ihre hochkarätigen Darsteller sind unterfordert, ich war von den heftigen Problemen, die sich ihnen auf ihrer Flucht in den Weg stellen einfach nicht mitgerissen. Da Chandor überwiegend sehr ruhig, mit reichlich Zeit inszeniert, in der er unsere Blicke auf das Innere der Figuren lenken will, blieb ein maßgeblicher Teil der Filmerfahrung aus und ich sehnte mir weit mehr performante Genre-Energie herbei.
Sicher ist die eingeschlagene Route (all pun intended) des Films überraschend - vor allem da diverse Trailer beinharten, reinrassigen Action-Thrill versprechen - aber gereicht hat dies aus obigen Gründen nur sehr bedingt.
Außerdem: was war hier mit Disasterpeace los? Gute Scores katalysieren Stimmungen ins unendliche, okaye Scores fallen nicht auf, das hier sprang mich durchweg als fürchterlich an. Schrecklich abgemischte 0815-00er-Jahrer-Thrillerscore-Grütze, die sich immer wieder in schlimmen, weil unnötigen Pathos verirrt. Kann ich nach dem phänomenalen Beitrag zu IT FOLLOWS so nicht akzeptieren und muss den vielleicht noch mal ohne Film hören, als Begleitung taugte es mir nicht.
#horrorctober 2019, Film #3
Ich bin erst spät zu H.P. Lovecraft's Werk gekommen, doch so sehr mich meine ersten Versuche im zarten Jugendalter an der - in meiner damaligen Sicht - altbackenen Sprache und Erzählweise scheitern ließen, so sehr haben mich knapp 20 Jahre später seine beklemmenden Grusel-Geschichten kosmischen Ausmaßes gepackt. Am stärksten daran wohl ein besonderer Aspekt, der sich wie ein roter Faden durch sein Werk zieht: Der Autor erzählt vom Unsichtbaren hinter der Fassade des normalen, von Dingen, Wesen und Ereignissen auf die seine Protagonisten treffen, die zu begreifen der menschliche Geist schlicht nicht im Stande ist. Doch so wenig das Unbeschreibliche zu beschreiben ist, so sehr macht er es fühl- und erlebbar.
Letzteres ist wohl der Punkt, warum seine Werke filmisch abzubilden keine triviale Aufgabe ist. Angespannte Stimmung an der Grenze zum Wahnsinn, eine Welt die nicht ist wie sie scheint, sich aber deshalb ein klein bißchen verschoben und falsch anfühlt, ohne klar als Hölle auf Erden erkennbar zu sein - ohne ein Händchen für Wirkung und ein intensiv ausgeprägtes Stilbewusstsein brauchen Filmemacher_innen sich an diese Stoffe gar nicht erst heranzuwagen, auch will sehr genau überlegt sein, was genau die Filme tatsächlich auf der Leinwand abbilden. Das Unzeigbare zu zeigen kann schnell ins Lächerliche abdriften.
Nun habe ich Huan Vu's DIE FARBE von 2010 gesehen und kann mich vor diesem, ganz offensichtlich ohne nennenswertes Budget entstandenen Film (nicht "finanziert durch", sondern "gesponsert by lokale Brauerei"), nur verneigen. Richtiger als Vu - seines Zeichens übrigens treibende Kraft hinter der empfehlenswerten Website genrefilm.net - es mit seiner Interpretation des Lovecraft-Kurzromans THE COLOUR OUT OF SPACE angeht, geht es wohl kaum.
In kontrastreichem, die Welt in einen mysteriösen Schein kleidenden Schwarz/Weiss zeigen Vu und Kameramann Martin Kolbert uns den Einfall einer fremdartigen kosmischen Macht in die natürliche Idylle deutscher Wälder. Nervenzerreibend flimmern Streicher, unerklärlich stellen sich die Phänomene im Sommer nach dem Meteoriteneinschlag da, fiebrig entwickelt sich der mentale Verfall aller involvierten Dörfler. Dass einige Darsteller in den kleineren Rollen nicht der A-List entspringen, gibt dem ganzen sogar noch zusätzlich etwas leicht entrücktes.
In der Limitierung liegt hier auch sonst die Kraft, denn der Horror entspringt, ganz dem Erbe Lovecrafts verschrieben, nicht aus dem offenkundig Sichtbarem, sondern der eigenartigen Veränderung von Natur und Mensch und einem damit einergehenden Vertrauensverlust in die Regeln unserer Welt. Menschen scheinen besessen, Insekten und Früchte mutieren, etwas stimmt nicht - doch niemand versteht wie man dies wieder umkehren kann. Alles scheint möglich, das schlimme Ende unabdingbar.
Auch wenn der Film nach herkömmlichen Maßstäben sicher nicht als perfekt durchgeht, hat Vu hier weit mehr als das Bestmögliche rausgeholt - was an Budget fehlt, holen Schnitt, Kamera und Erzählweise auf natürlichem Wege wieder rein. Ich war gefesselt und verbleibe begeistert, aber auch mit einigen zynischen Fragen im Hinterkopf.
Wieso redet über diesen Film kaum jemand?
Wieso ist man nach Fertigstellung als Filmproduzenten nicht an Huan Vu herangetreten, hat ihm einen Blanko Scheck - von mir aus gedeckelt - ausgestellt und gesagt "mach mal!"?
Wieso durfte Martin Kolbert, der hier einige der atmosphärischsten Bilder einfängt, die ich im deutschen Film bis jetzt bewundern durfte, abseits von DIE FARBE nur vier Kurzfilme machen dürfen?
Die Antworten kenne ich. Akzeptieren werde ich sie jedoch so schnell nicht...
Auch im Podcast besprochen: https://enoughtalk.de/et054-perfekt-exekutierte-atmosphaere/
#horrorctober 2019, Film #2
Für mich ist "Film als Rausch" das absolute Nonplusultra und ich würde starke Wirkung, wenn ich wählen muss, immer über den Inhalt stellen. Allein unter dieser Prämisse ist MIDSOMMAR der absolute Wahnsinn. Selten hat mich eine Szene so hypnotisiert und zugleich in den Sitz gepresst, wie das erste Ritual an der Klippe. Was Aster mit Bildern und Klang macht ist nicht von dieser Welt! Mesmerisierend und mit einem Blick ausgestattet, der ganz tief ins Innere der Figuren dringt.
Insofern finde ich nicht, dass der Film - wie teils kritisiert wird - eine überwiegende oder gar reine Stilübung ist, der es an Charakterisierung und Psychologisierung fehlt. Im Gegenteil - seiner Protagonistin bleibt Aster trotz einiger Abzweigungen auf dem Wege immer notwendig nah und der letztendlich dargestellte Prozess, wie sie aus ihrer tristen Einsamkeit (erzeugt sowohl durch den herben Verlust, wie auch durch die völlig dysfunktionale Beziehung) auf sehr weirdem Wege ausbricht und ihre Suche nach Nähe, Wärme, einer neuen Familie in der ekstatischen Klimax des Films endet, ist voller Menschlichkeit erzählt.
Bin so hart geflasht, für mehr Worte reicht es nicht.
Wir haben Bong Joon-ho's neusten Streich PARASITE im Podcast besprochen. Unterhaltsamer Erzählfluss, unglaubliche Kamera, feine Beobachtung gesellschaftlicher Hürden, und noch viel mehr - Bong hat in seinem Film mal wieder mehr als reichlich Inhalt verpackt. Warum das alles exzellent ein ganzes formt, hört ihr hier: https://enoughtalk.de/et055-nur-kakerlaken-koennen-tiefer-sinken/
Eine alternde Ikone der Filmindustrie, welche einst große Western drehte, nun aber zunehmend in die Irrelevanz abdriftet?
Quentin, du bist da einer großen Sache auf der Spur!
Mit DER BUNKER hat Nikias Chryssos ganz ohne Fördergelder und weitab der Sendeanstalten eine absolut wundervolle Groteske über das "Deutsch-Sein", über Familie und über zig weitere Themen gedreht. Auch wenn all die skurrilen Kulissen und verschrobenen Figuren dieses kleinen Sozialexperiments auf den ersten Blick weit weg von unserer Welt scheinen, rückt der Filmemacher weit mehr unangenehmen Wahrheiten auf den Leib, als es dem gemeinen Preußen lieb sein kann.
In #50 des Enough Talk! sinnieren wir ca. 2h über diese Indie-Perle: https://enoughtalk.de/et050-hecke-laube-genrezwerg-5-naehre-den-knaben-feat-anike/
Achtung Rookies, der Megapodcast One ist verfügbar.
Cop Jens, Richter Arne und Vollstrecker Tamino sabbeln sich in güldener Rüstung und auf 1%iger Geschwindigkeit durch JUDGE DREDD und DREDD. We are the Looooaaaaaw!
Verschenktes Potential, oder gekonnter Umgang mit budgetären Limits? Brachiales Geballer, oder Top-Notch-Action? Update zu JUDGE DREDD, oder perfekte Neuinterpretation? Drei von unzähligen Fragen, mit denen wir 4h Podcast füllen.
Den Podcast findet ihr hier: https://enoughtalk.de/et049-urbane-gewaltexzesse-mit-karl-urban-und-tamino-muth/ (oder auf Spotify)
Achtung Rookies, der Megapodcast One ist verfügbar.
Cop Jens, Richter Arne und Vollstrecker Tamino sabbeln sich in güldener Rüstung und auf 1%iger Geschwindigkeit durch JUDGE DREDD und DREDD. We are the Looooaaaaaw!
Wie hat sich der oft als Trash verschrieene Streifen von '95 gehalten, was ist der coolste Filmroboter und wieso sind weibliche Sidekicks nur in einem von zwei DREDD-Filmen erinnerungswürdig? Drei von unzähligen Fragen, mit denen wir 4h Podcast füllen.
Den Podcast findet ihr hier: https://enoughtalk.de/et049-urbane-gewaltexzesse-mit-karl-urban-und-tamino-muth/ (oder auf Spotify)
Und wieder heißt es Basta Divano! Zum fünften Mal sprechen Arne und Niels von der CineCouch über italienisches Genrekino, erstmalig über einen Film von Lamberto Bava, seines Zeichens Sprössling des großen Mario, dessen BLUTIGE SEIDE ja diese Reihe eröffnete. Fun-Splatter oder nicht, meta-Schwurbel oder doch tiefgründige Ost/West-Allegorie? Gu inszeniert, oder schlecht geschrieben? Viele Fragen, die es allesamt zu klären gilt. Film ab und viel Spaß mit unserer Besprechung der tollen Arrow Video Veröffentlichung von DEMONS.
Zum Podcast: https://enoughtalk.de/et047-finger-weg-vom-horror-punks/
Ein trauriger Beweis dafür, dass man den magischen Moment nicht künstlich erzwingen kann. Einmal arbeiteten die zwei Hauptdarsteller dieses Films bereits zusammen und heraus kam eines der unfassbarsten Erzeugnisse, die die Filmgeschichte jemals hervorbrachte. Dieser Film hier ist jedoch nicht mehr als ein trüber Schatten dessen, was vor mittlerweile fast 20 Jahren vor einem Greenscreen, in einem Blumenladen und vor allem in einem Apartment voller wunderschöner Bilder entstand.
Angestrengt und bemüht auf der Suche nach möglichst absurden Tommy - Momenten und Nonsens-Dialogen, plätschert dieses vollkommen öde Thriller/Drama/Ichweissnichtwasichbinundesistmirauchegal-Hybrid knapp zwei Stunden vor sich hin. Am Ende steht vor dem inneren Auge dann nur ein großes Fragezeichen, denn nichts daran ist auf nur irgendeine erdenkliche Art unterhaltsam, oder gar ernsthaft gut. Im Gegenteil, Skript, Verlauf der Story und Dialoge sind haarsträubend debil, bzw. noch viel schlimmer: zum Einschlafen langweilig.
Dass das Ganze rein handwerklich recht kompetent herunter gekurbelt ist, kann das unsäglich lahme Geplätscher auch nicht retten. Zeitweise gelingen dem Regisseur Justin MacGregor regelrecht atmosphärische Momente, die sich zwar a) in seinen deplatzierten Mystery-Aspekten gnadenlos bei den stilistischen Gewohnheiten des Lynch'schen Spätwerks bedienen, ohne je deren Wirkung zu erreichen und b) in ihrer digitalen Aufgeräumtheit eher nach Shutterstock-Footage als "Hollywood"-Film aussehen, aber dennoch merkt man, dass hier in Nuancen zumindest irgendwer wusste, was er tat. Letzteres hindert BEST F(R)IENDS in Konsequenz daran die transzendente Qualität eines THE ROOM, auch nur aus der Ferne zu schnüffeln.
Aber muss er das denn? Brauchen wir einen zweiten THE ROOM, bzw. einen Film der versucht dies zu sein? Ganz im Gegenteil, es wäre schön gewesen, wenn Herr Sestero wenigstens den Willen hätte durchscheinen lassen, in seinem Skript so etwas wie einen ordentlichen Film zu entwickeln. In dem er dann seinen anscheinend guten Freu/ind Tommy Wiseau einfach für die Hauptrolle besetzt hätte. Doch uns glaubhaft zu verkaufen, dass es hier um großes Kino gehen soll, schafft der Film nicht. Sestero kann nur schwer vertuschen, wie sehr er Tommy und seine unverwechselbare Art ins offene Messer rennen lässt, um "cheap laughs" zu generieren. Die Leute wollen Tommy sehen, seine creepy Lache und wie er absurdes Zeug redet, um mit dem Finger drauf zu zeigen und sich zu amüsieren, was er doch für ein Schmock ist? Dann geben wir Ihnen genau das! Ach, Singen kann er auch: Go for it, sie werden es lieben!
Dass eben diese eigensinnige Art der Performance damals genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort wie Arsch auf Eimer passte, weil keiner der Beteiligten, besonders Drahtzieher Tommy, auch nur ansatzweise eine Idee hatte was bei diesem geheimnisvollen Ding namens Filmdreh eigentlich zu tun ist, kann Sestero nicht übersehen haben. Aber er denkt anscheinend, man brauche nur Tommy Wiseau und ein sinnbefreites Skript und könne genau diese Umstände erneut künstlich erzeugen. Kann man nicht. Und deshalb ist BEST F(R)IENDS VOL. 1 auf die Art scheiße, wie auch ein SHARKNADO scheiße ist: er existiert einzig um Erwartungen zu erfüllen, anstatt etwas eigenes zu entwickeln und vielleicht, wie einst der große Vorgänger, ohne es selbst zu merken die Grenzen zu verschieben, um somit etwas vollkommen Neues, Einzigartiges, vielleicht Irrsinniges zu erschaffen.
So bleibt unterm Strich ein wirklich erbärmlich schlechtes "Drama" mit verschrobenen Mystery-Elementen, dessen Holzhammer-Ambition ein THE ROOM-Revival zu feiern mit Anlauf an den Klippen Kaliforniens zerschellt.
Braucht kein Mensch!