jacker - Kommentare

Alle Kommentare von jacker

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    Ein vor Symbolik regelrecht triefender, audiovisuell brillanter Films, welcher oberflächlich eine gewöhnliche Gesitergeschichte erzählt, durch seinen doppelten Boden jedoch wütende Systemkritik übt. Mit Lucas vom Longtake & Kulturindustrie Podcast habe ich den Film in unserer 4. #horrorctober-Episode 2017 besprochen: http://enoughtalk.de/enough-talk-028-4-geisterhafte-unterdruecker-maerchen-aus-dem-britischen-orient-feat-lucas/

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      Ein in Ansätzen gelungener, insgesamt jedoch sehr generischer, gehetzt wirkender Film, der wenig mit seinen Stilmitteln anzufangen weiß. Mit Dennis vom Lichtspielcast Podcast habe ich den Film in unserer 3. #horrorctober-Episode 2017 besprochen: http://enoughtalk.de/enough-talk-028-3-lass-die-puppen-tanzen-feat-dennis/

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      • 7

        Ein wundervoll überstilisierter, trotz seiner hoch-simplen Handlung fesselnder Film. Mit Niels vom CineCouch Podcast habe ich den Film in unserer 2. #horrorctober-Episode 2017 besprochen: http://enoughtalk.de/enough-talk-028-2-mit-koerpersaft-verschmierte-edelstoffe-feat-niels/

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        • 9

          #horrorctober 2017, Podcast #1

          Ein schmierig schleimiges Brett von Film. Mit Patrick vom Bahnhofskino Podcast habe ich den Film in unserer 1. diesjährigen Episode zum Blogger-Event besprochen.

          Hören im Blog: http://enoughtalk.de/enough-talk-028-1-es-schlabbert-und-glibbert-im-horrorctober-feat-patrick/

          Oder bei Spotify: https://spoti.fi/2Qrm2he

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            Rachethriller trifft Beziehungsdrama und dann auch noch mit ganz viel Stil! Ruhig und langsam, in der Wirkung angenehm oldskoolig, verwebt Modefuzzi Tom Ford eine vermeintlich fiktive „Story in der Story“ Ebene mit der Realität seiner Erzählung, nur um später in einer ungewöhnlichen Mischung aus Feingefühl und Schonungslosigkeit zu offenbaren, dass die zwei Handlungsstränge elementar verwoben sind. Thematisch kommt dabei ein Film heraus, welcher ziemlich plättet - es geht um den Verlust von allem was lieb und heilig war, um das Anzweifeln vergangener Entscheidungen und nebenbei auch - passend zur eigentlichen Passion des Regisseurs - die anziehende, sich jedoch final als leer entpuppende Verlockung der schillernden Oberfläche. Amy Adams ist hier mindestens so gut wie die Bilder, Gyllenhall performed vom anderen Stern und um Mike Shannon’s (reale) Gesundheit darf man sich, begründet in der schieren Abgefucktheit seines Auftretens, beginnen Sorgen zu machen. Ein vollkommen runder Film mit recht ungewöhnlicher Prämisse und dem Sinn für’s Wesentliche. Die größte Erkenntnis überhaupt, ist jedoch wohl, dass Aaron Taylor-Johnson anscheinend doch mehr, als ein lebloses Stück Brot ist.

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            • 3

              "Die NSA hat angerufen. Sie haben Kulchov gefunden, weil er auf Facebook war. Die schuldeten uns noch was wegen er Sache mit Trump.“ Dümmliches Gewäsch von diesem Schlage ist die letzte Bastion, welche GUARDIANS, an sich einen vollkommen uninspirierten russischen Klon der aktuellen (nicht weniger öden) Superhelden-Strömungen des Kinos, in der deutschen Fassung vor dem totalen Abkacken rettet. Wer dachte, die Zeit der Schnodder-Synchros sei seit Rainer Brandt vorbei, hat sich getäuscht, denn was das Studio hier (fernab der Vorlage) an Dia- und Monologen auffährt, könnte unter Trash-Fans Gold-Status erlangen. "Mein Name ist Larina, nicht Latrina und ich werde den Schurken finden. Aber erst muss ich aufs Klo.“ So so, dann geh mal auf’s Klo Major Larina, dein Gegner ist sowieso „unaufhaltsam, wie Durchfall, nach zu altem Bortsch!“ Wäre GUARDIANS nicht in den Passagen zwischen diesen absurden Onelinern gänzlich seelenlose CGI-Grütze, könnte man aus dem Film regelrecht Spaß ziehen, doch beschränkt sich das fassungslose Grinsen auf besagte Sätze. Bester Moment: Einer der Helden, ich glaube es war der Flash-Verschnitt (Bären-Hulk und Stein-Magneto waren wohl gerade anderweitig unterwegs), sitzt auf einem fliegenden Jet, um auf ein Haus zu springen und brüllt: "Tiefer, sonst bringt mir das nichts!“ Daraufhin der Pilot: "Genau das sagt meine Frau auch immer!“. Priceless und fast so gut wie der harte Militär-Hund: "Warum bricht die Übertragung ab?“ Ein Tech-Guy erklärt es: "Er hat nur Prepaid und das Guthaben ist alle". Meine Güte, müssen die sich beim Einsprechen amüsiert haben. Erstes Fazit: Uninspirierte Blockbuster sind also immer Müll, egal woher sie kommen. Zweites Fazit: Die neue Frisur des Majors sieht ein bißchen lesbisch aus.

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              • 5

                [...] Denn auch wenn ich glaube, dass Ang Lee mit Billy Lynn’s über zwei Wochen ausgedehntem PR-Wirksamen Halbzeit-Spaziergang – was hier wohl nicht bloß die durch-inszenierte Halbzeit des Footballspiels, sondern seines persönlichen Erlebens des Krieges meint – zumindest zeitweise in besagte Richtung wollte, kommt emotional nicht wirklich viel bei mir an. Sein Trauma wird gestreift, die emotionale Zerstörtheit der verbliebenen Familie zuhause wird gestreift und auch die Zustände in einem Land, welches junge Männer nach wie vor über perfide Wege in den Krieg lotst, werden gestreift. Eine partielle Dekonstruktion des aufgebauschten Helden-Pathos gelingt dabei auch, BILLY LYNN schafft ein Gefühl dafür, wie verdreht und falsch es ist, dass ein Mensch für den „schlimmsten Tag seines Lebens“ auf Händen getragen und gefeiert wird, indem der Film immer wieder zwischen Absurdität und Beklemmung schwankende Szenen generiert, in denen sich Billy sichtlich unwohl fühlt.

                Woran BILLY LYNN jedoch komplett scheitert, ist eine Positionierung zu dem untragbaren Zustand, dass ein Melden zum Dienst im Squad für viele Jugendliche und junge Erwachsene nach wie vor die schönere Alternative im Leben ist. [...]

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                • 7

                  [...] Abseits eines grandiosen visuellen Humors aus der Edgar Wright-Schule – allein durch Schnitte und Szenenabfolgen bringt Feldhusen eine gut gelaunte Dynamik in den Film, von der sich 90% aller hiesigen Kalauer-Jäger 3-4 Scheiben abschneiden könnten – und einiger bekannter Gesichter aus diversen TATORTREINIGER-Episoden (z.B. Bastian Reiber aus der grandiosen Amts-Parodie CARPE DIEM), schafft MAGICAL MYSTERY einen gekonnten Spagat, denn er ist sowohl Hommage an, wie auch Parodie einer einzigartigen Zeit. Techno, das ist und war schließlich nicht nur Musik, sondern ein Geist, eine Lebensart, der man sich hingab und sich von den Beats durch’s Leben treiben lies – immer in Bewegung, immer am Puls, auf der Suche nach perfekten Momenten mit perfekten Menschen. [...]

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                  • 8

                    Es gibt Geschichten, die zu unglaublich sind, als dass man sie sich ausdenken könnte. Der Werdegang des von Mythen umworbenen Musikers Rodriguez aka „Sugarman" ist so eine - vom Label gedroppt, aus der Musikszene zurückgezogen, doch auf der anderen Seite der Welt ohne davon Kenntnis zu haben zum Star, zum Mythos und regelrecht zum Symbol einer Revolution geworden, das klingt bereits absurd genug, um Stoff für eine starke Dokumentation herzugeben. Was jedoch am Ende der Suche zweier Musikjournalisten nach dem tot(geglaubt)en Rodriguez steht, wendet sich nach der bitteren Eröffnung in nächster Instanz in eine so unglaublich schöne Fügung des Schicksals, dass ich in der zweiten Hälfte des Film nur noch innig hoffte keiner Mockumentary auf den Leim zu gehen. Als ob die Welt mittlerweile so ein verkackter Ort geworden ist, dass mein Hirn sich (aus Gewöhnung) regelrecht weigerte, ein solches Märchen als wahr zu akzeptieren, rebellierte ein Teil von mir gegen diese Irrungen und Wirkungen es Lebens. Obwohl das Herz es so sehr glauben wollte. Eine kurze Recherche nach dem Film brachte Beruhigung. Erste Erkenntnis: Tatsächlich wahr. Zweite Erkenntnis: Lief alles nicht ganz so, sondern wurde ein wenig gedreht, um dramaturgisch noch runder zu wirken. Der Magie des Films (welcher auch inszenatorisch exzellent mit Bildern und vor allem ihrer Fusion mit Rodriguez’ brillanter Singer/Songwriter-Musik umgeht) tut das wenig Abbruch. Eine regelrecht magische Doku über einen Musiker, dessen Songs in beängstigendem Maße als selbsterfüllende Prophezeiung fungierten.

                    „My Estonian archangel came and got me wasted. Cause the sweetest kiss I ever got… was the one I never tasted."

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                    • 5

                      [...] Sollte DEEP IN THE WOODS diesen Pfad bewusst bewandern, tatsächlich etwas schönes, erfüllendes, romantisches in Entführung und Vergewaltigung suchen, wäre das wohl eins der größten WTFs, die mir je in Filmform untergekommen sind und ginge schlichtweg gar nicht klar. Verachtenswerter als alles was Hollywood je an fragwürdiger Konservativen-Moral hervor gebracht hat. Dass Josefine im weiteren Verlauf (und zurück in ihrem „langweiligen“ Leben), als Timothée gefasst ist und in einer langen, wahnsinnig öde inszenierten Verhandlung verurteilt werden soll, nach wie vor in kurzen Momenten nach ihm schmachtet, die Faszination nicht abschütteln und die gemeinsame Zeit nicht hinter sich lassen kann, zeigt mir ebenfalls, dass ihr anfänglicher Horrortrip, inclusive Vergewaltigung, hier als Ausbruchs-Parabel fungieren soll. [...]

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                      • 7
                        über Okja

                        Bei weitem nicht die Klasse, welche Bong Joon-ho mit seinen vorherigen Werken erreichte, aber dennoch ein vielschichtiger, in Wirkung und Ansatz herrlich skurriler Film. Auch wenn ich CGI-Tiere grundsätzlich ablehne ist das Riesenschwein "Okja" ein knuffiger Zeitgenosse, mit dem ich gern durch die Berge von Korea wanderte - der Rest der Figuren ist allerdings so dermaßen mit Anlauf auf schräg getrimmt, dass mir die Groteske ein wenig zu gewollt vorkam. Seltsam an OKJA ist aber vor allem der Nach"geschmack", denn die schwere Kritik an der aus dem Ruder gelaufenen Ernährungsindustrie und ganz generell dem menschlichen Umgang mit Leben funktionierte für mich weit effektiver, als es jegliche triefende Vegetarierer-Propaganda im Stil von EARTHLINGS, etc. je konnte. Für 'nen halben Tag hab ich echt mal überlebt, ob das so okay ist, was wir da tun - dann roch leider wieder der Wurst-Basar im Bahnhof zu gut. Aber hey, immerhin...

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                        • 6

                          [...] Mal ziellos und unfokussiert vor sich hin wabernd, ohne dabei substantiell oder auch nur unterhaltsam zu sein, hat der Film streckenweise durchaus Defizite, die ich exakt auf die große Krux von Sequels zu abgeschlossenen – „was soll das alles eigentlich?“ – zurück führen würde. An anderer Stelle hingegen wird so perfekt am Ton des Vorgängers angeknüpft, dass die Wiedervereinigung des Chaos-Trupps sich zunehmend zu einem großen, von spitzbübischen Einfällen und einer gehörigen Portion Irrsinn getriebenem Spaß entwickelt – wild, bunt, laut, allerdings nicht ohne eine merklich bittersüße Note.

                          Denn was TRAINSPOTTING 2 neben dem Lärm, dem Mittelfinger und dem darin irgendwie auch enthaltenen Ja zum Leben – wo auch immer dieses uns hinführen mag – als relativ konstantes Motiv durchzieht, ist ein (er)nüchtern(d)er Blick auf das eigene Dasein. [...]

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                          • 9
                            über Blade

                            Als Jugendlicher in den späten Neunzigern und frühen Nullern habe ich diesen Film bis ins letzte Bild geliebt - und dann min. 15 Jahre nicht mehr gesehen. Die ersten 5 hat sich der Rewatch einfach nicht ergeben, die nächsten 5 begann ich zu zweifeln, ob der Film wirklich so cool ist, wie ich ihn erinnerte und während der letzten 5 war das Gefühl tatsächlich zur Angst geworden. Angst davor ein Gefühl aus der Jugend irreversibel zu zerstören, wenn ich mich nochmal in die Welt der Ledermäntel und Katanas begebe.

                            Gezwungen durch das gemeinsame Projekt Superhero Unit war es nun doch so weit. Der Tag der Wahrheit. Und was soll ich sagen, BLADE war, ist und bleibt ein ziemlich großartiger Film. Rund und in seiner Welt unheimlich stimmig, voll derber Momente und dennoch von einer fast mystischen Melancholie durchzogen, hat mich Norrington erneut von der ersten Sekunde an in den Bann gezogen und bis der letzte Beat aus Photek's legendärem NI TEN ICHI RYU im Abspann verklungen ist nicht losgelassen.

                            Unsere Diskussion zum Film gibt es im Podcast zu hören: http://superherounit.de/superhero-unit-20-blade-dt-version-1998/

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                              (Neuer) Deutsch(sprachig)er Genrefilm #15: HOMESICK (2015)

                              [...] Alles nur Schein? In seiner Erzählung bleibt HOMESICK 100% subjektiv, lässt Jessica’s mit dem unseren Blick verschmelzen, um die Welt durch ihre Augen zu sehen, die dunklen Auswüchse des Daseins zu spüren. Neben einer unterschwelligen, fast passiven Charakterisierung, die uns z.B. über das unterwürfige Verhältnis zum arroganten Vater (welcher sie und ihre berufliche Zukunft nicht ein bisschen ernst nimmt), oder unangenehme Beziehungs-Momente mit ihrem Freund glaubhaft versichert, dass Jessica durchaus anfällig für die Angst ist, nicht gut genug zu sein, gelingt es Erwa vor allem atmosphärisch mitzureißen. [...]

                              Mehr deutsche Genrefilme hier: http://www.moviepilot.de/liste/neuer-deutscher-genrefilm-un-moglich-jacker

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                              • 9
                                über Rocky

                                Ayo, HÖHRER! Schon wieder ein neuer Enough Talk!, y' know! *Sniff* We podcast c's we can't sing 'n dance! Dabei kriegen wir unsere Teeth kicked in! C's we're A BUM! Und im Ernst: Es geht im neuen Podcast um den legendären Rocky. Y'know? Viel Spaß.

                                Hören im Blog: http://enoughtalk.de/enough-talk-027-ayyo-paulie-ya-kno-m-boxn-cs-i-cant-sing-an-dance

                                Oder bei Spotify: https://spoti.fi/2KEiq6r

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                                • 4

                                  Das war jetzt endgültig der auf unbestimmte Zeit letzte Big Budget-Computerfilm, den ich mir angesehen habe. Komplett leere (und das meint: „Auf Prequel-Level leere“) und eigenschaftslose Figuren ohne gescheiten Antrieb oder Charakter stolpern durch eine digital „aufgehübschte“ Kulisse nach der anderen, wer dabei was warum macht muss man raten, ist aber auch egal, weil gleich Bumms und Knall kommt, in ganz bunt und - wooooooooooow - mal wieder ganze Planeten kaputt gehen. Fresh, Awesome, Evil! Wenn die Figuren auch nur einen Hauch von Charme hätten und diese hohle Nummernrevue wenigstens ansatzweise den Zauber versprühen würde, welcher trotz fast dreistem Remake-Charakter z.B. EPISODE VII innewohnte, könnte man ROGUE ONE sicher wenigstens ohne akute Einschlafgefahr ertragen - in der vorliegenden Form ist das schwierig, denn wenn in den wenigen starken Momenten gegen Ende, denen die Gefälligkeitsmaschine Disney tatsächlich mal ein durchschimmern von Edwards' (ursprünglich mal zentral anvisiertem) Thema des Kriegsfilms zugesteht, all die bunten Schlachten des Mainstreamkinos als das was sie eigentlich sind entlarvt werden - gnadenlose Gewalt - hat das Wachkoma wahrscheinlich schon eingesetzt. Aber was meckere ich, alles was "der Fan" will ist schließlich drin: Darth Vader darf slashen, Verstorbene dürfen auf visuellem BEOWULF-Niveau erneut performen und auch im aufstrebenden Markt China ist man zufrieden, weil Donnie Yen in einer Mikro-Rolle anwesend sein darf. Da liegen Dollars, Disney nimmt sie mit, passt doch, „Ist doch STAR WARS, ey!“. Leckt mich doch alle am Arsch...

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                                    über 31

                                    Bis jetzt mochte ich Rob Zombie immer sehr, aber sorry, 31 ist kompletter Müll. Die Kulissen können was, doch die Uninspiriertheit, zeitweise gar grobe Inkompetenz, mit der Zombie hier Spannung, Atmosphäre und Erzählfluss vergeigt, sucht ihresgleichen. Der Film wirkt wie ein ideenloses Mashup seiner vorherigen Filme, will maximal auf irre getrimmt einschlagen, ohne je auch nur im Ansatz die Klasse z.B. eines HOUSE OF 1000 CORPSES zu erreichen. Eher eiert dieses schleppend und unfokussiert (was im Sinne der Wackel-Action wörtlich zu verstehen ist) inszenierte 10 kleine Whatever-Slasher-Filmchen vor sich hin, es entsteht kein Gefühl für Ort und Raum, sondern ständig kommen die (durchweg dümmlich agierenden) Figuren (warum auch immer) in der nächsten farbenfrohen Arena an, brüllen „Fuck you, Puta“ oder „Bring it on" und im Finale regiert dann endgültig komplette Langeweile. Ein wahrhaft schmerzhafter Film.

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                                      Junges griechisches Kino interessiert mich bereits, vollkommen unabhängig vom Inhalt des Films, weil es junges griechisches Kino ist. Zu profund und herrlich sperrig hat gute Herr Lanthimos vorgelegt, als dass man diese Strömung (die eigentlich gar keine ist, da viel zu klein) vernachlässigen könnte. In NACKTBADEN geht es leider nicht im Stile eben genannten Vorreiters um existentielle Fragen und tierschürfende Abhandlungen zu Gesellschaft und Dasein, sondern ein sehr geradliniges Charakter-Drama bildet auf hochgradig öde Weise den Kern des Films. Verstörter Typ flüchtet sich in Einöde um einer (nicht weiter thematisierten) schwierigen Vergangenheit zu entfliehen, lernt amerikanische Party-Bienen kennen und macht sich falsche Hoffnungen auf mehr. Charakterisiert ist der werte Herr marginal, soll wohl ein Creep sein, wirkt aber eher leer, die hippen Tourist(inn)en nerven NUR und dass es bald knallen wird, ist keine Überraschung. Vielleicht wollte hier etwas über die oberflächliche Lebensart der „emotional verkommenen jungen Feiergeneration" erzählt werden, vielleicht von Sehnsucht nach Neuanfang und dem dazu geeigneten Paradies - die sonnendurchfluteten Musikvideo-Bilder mittendrin wirken völlig out-of-place - doch wenn dem so sei, ist es mir entgangen, zu dröge und uninteressant gestalteten sich die mehr als 100 Minuten. Ziemlicher Totalausfall, dem ich leider nichts als das enorme Potential zur Zeitverschwendung attestieren kann.

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                                        Ein Film, welcher scheinbar (aus mir nicht ersichtlichen Gründen) leidenschaftlich gehasst wird. Hmm. Wir haben diese 90 Minuten voll verpatzter Freiwürfe in der Superhero Unit besprochen und konnten - der eine mehr, der andere ein wenig - viel warmherziges und schönes in dem kleinen, naiven Gummikostüm-Filmchen finden. Hört hier mal rein: http://superherounit.de/superhero-unit-19-steel-1997/

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                                          über Dunkirk

                                          Im neuen Enough Talk! widmen wir uns ausführlich DUNKIRK, der sich aufgrund seiner eigensinnigen Schwerpunkte und Methoden recht stark einer "herkömmlichen" Filmbesprechung entzieht. Ein Mahnmal gegen den Krieg, welches durch das maximal mögliche filmische "Erlebbar machen" das unbeschreibliche Grauen einfängt und in seiner Sinnlosigkeit anklagt.

                                          Hören im Blog: http://enoughtalk.de/enough-talk-026-beklemmender-kugelhagel-in-70mm/

                                          Oder auf Spotify: https://spoti.fi/2DOOZNw

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                                            Mit reichlich Herz und ebenso reichlichen filmischen Referenzen ausgestattet, erzählt Filmemacher (und Hobby-Twitter-Comedian) Taika Waititi die Geschichte einer doppelten Selbstfindung zweier ungleicher Figuren. Der kleine, etwas zu runde Hip-Hop-Gangster muss die Schwere der Abweisung hinter sich lassen und zwangsweise mit dem alten Stinkstiefel auskommen (dessen Historie ebenso zerrüttelt ist), nachdem die Aufnahme in einer Pflegefamilie (deren Wohnsitz inmitten tiefster neuseeländischer Wildnis sitzt) abrupt endet.

                                            Im Herzen des Urwalds, gejagt von einer besessenen Social-Services Dame und in der Adaption der neuen Lebenssituation überraschend begabt, beginnt Kenny's ulkige Achterbahnfahrt durch das Nirgendwo. Waititi inszeniert HUNT FOR THE WILDERPEOPLE in bester Laune und flechtet stetig spitzfindige Aussagen zu Gesellschaft und den seltsamen Verhaltensweisen des Menschen an sich in die Geschichte ein. Von australischen Redneck-Bros, bis hin zu (gewollt) verkitschter Pferderomantik, bietet der schöne Coming-Of-Age-Film immerfort überraschende Ideen, gönnt sich aber auch die Zeit, ein wenig in der wundervollen Naturkulisse zu verweilen, um nicht nur Kenny, sondern auch uns, als stetige Begleiter, die Hektik der Zivilisation abschütteln zu lassen.

                                            Die Erkenntnisse, die die Geschichte uns nahebringt, sind simpel (wenn auch völlig richtig) - ohne zwischenmenschliche Wärme ist das Leben einfach weniger lebenswert - aber in ein spannendes Gewand gehüllt. Denn kleine Momente, teils direkte Zitate großer Klassiker, suggerieren dabei, dass Waititi den sonnendurchfluteten Indie-Film wohl ebenso wie FIRST BLOOD und COMMANDO ins Herz geschlossen hat - dass es ihm gelingt solch gegensätzliche Einflüsse zu einem runden, eigensinnigen Film zu verweben ist beeindruckend.

                                            Rundum schön, diese kleine Perle.

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                                                über Tschick

                                                Mit TSCHICK liefert Fatih Akin (dessen Werk ich leider ein wenig aus den Augen verloren hatte) einen durch und durch sympathischen Film, den man aufgrund seiner knuffigen (und doch unheimlich ehrlichen) Art einfach nur ins Herz schließen kann.

                                                Der Freak und der Asi lassen die zwangbehaftete Normalität hinter sich und suchen das Abenteuer - an dem folgenden Roadtrip ist zwar auf den ersten Blick nichts besonders, das Märchen von "diesem einen perfekten Sommer in der Jugend" haben wir x-fach gesehen, und doch reißt TSCHICK im seiner frechen Leichtigkeit unheimlich mit.

                                                Weil er Herz hat, die richtigen Aussagen zum Jungsein trifft und sich mit Inbrunst für Individualität und ein ausbrechen aus der öden Norm stark macht. Mit angenehm verschrobenen Figuren gesegnet, in seinen vielen kleinen Momenten herrlich charmant und mit augenzwinkerndem Blick auf Gesellschaft und Co. bewaffnet, macht diese Reise im Lader ebenso viel Spaß, wie sie im Kern sehr wahres über das Aufwachsen trägt.

                                                Klasse!

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                                                  [...] So weit, so normal, denn nach diesen ersten 20 Minuten scheint PET sich, abgesehen von der wirklich guten handwerklichen Komponente – Inszenierung, Ausleuchtung und Bildsprache rangieren weit über dem üblichen B- bzw. Independent-Horror-Level – kaum bis gar nicht von den generischen Stalker-Creep-goes-Nuts Horror-Thrillern zu unterscheiden, die die Wühltische der Elektronikfachmärkte fluten. Die weitere Entwicklung hingegen, schlägt im Rahmen ihrer Möglichkeiten interessantere Wege ein. Denn auch wenn Jeremy Slater’s Skript den ungewöhnlichen Spin der Handlung zu früh und leider wenig einfallsreich in From eines Erklärbär-Monologs verkauft (was nicht wundert, mit THE LAZARUS EFFECT und FANTASTIC 4 hat Slater nicht gerade glänzen können), webt er schon bald eine delikate (und unerwartete) Färbung in das Verhältnis von Seth und Holly ein – PET will mehr, als den üblichen Rape & Revenge-Schocker abliefern. [...]

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                                                  • 9

                                                    [...] Wirklich grandios ist SENSE8 aber vor allem wieder dann, wenn die über den Globus verteilten Charaktere zur Lösung brenzliger Situationen an einem Strang ziehen und die Fähigkeiten ihrer Counterparts adaptieren – perfekt ergänzen sich Skillsets (von Barkeeping, über theatralisches Acting, bis zu Motor-Skills) und helfen den Freunden aus der Klemme. Der globale Dreh zahlt sich dabei aus, denn die verschiedenen Eindrücke, welche in solchen Fusions-Sequenzen von Schnitt zu Schnitt auf die Netzhaut einprasseln, grenzen in ihrer Diversität an (positive) Rauschüberflutung. [...]

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