JackoXL - Kommentare
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Alle Kommentare von JackoXL
Es wird echt Zeit für "Sin City 2", Mickey Rourke braucht wohl schon wieder ein Comeback. Nachdem ich mich erst vor kurzem durch "Passion Play" gequält habe, kommt hier gleich die nächste Vollgurke hinterher. Richtig schlimm, dass Mr. Rourke 75 von 90 Minuten nicht (wirklich) zu sehen, sondern nur zu hören ist, und dann das... Sein erster echter Auftritt ist so was von lächerlich, kann mich kaum daran erinnern, ihn jemals so mies erlebt zu haben, trotz der ganzen Rohrkrepierer ab Mitte der 90er. Fremdschämen Deluxe!
Vielleicht wollte er auch nur die Chance nutzten, mit Deutschlands Obermacker Til Schweiger zu drehen. Ja, unser Til ist auch dabei, das sagt ja schon fast alles. Der Breisgau-Brando hat es wieder einmal in eine US-Produktion geschafft, wie macht der das? Mit Talent? Pfff... Gut, das hier ist auch weit weg von Qualität, aber selbst für so einen Heuler stehen im Amiland doch sicher ein Dutzend Leute Schlange, die kaum viel schlechter sein können. Unbegreiflich.
Mal abgesehen von diesem darstellerischen Schiffbruch (Lili Taylor ist auch dabei, hatte doch auch schon bessere Zeiten), der ganze Streifen ist lasch inszeniert, sieht ziemlich preiswert aus, befreit von Kreativität, Logik und ist einfach nur langweilig, gekrönt von einer absolut sinnfreien und bescheuerten Pointe.
Minderwertige DVD-Premiere, die selbst der geringsten Erwartungshaltung nicht im Ansatz standhält.
Unabhängig vom Film: Den Witz am Anfang war super. :)
Jetzt zum Film: Als "The Thing" angekündigt wurde war ich extrem zwiegespalten, Angst und Vorfreude. Wäre die Ankündigung ein reines Remake gewesen, nein danke. Mal abgesehen von der Unnötigkeit von einem Remake vom Remake, Carpenters Film wird so etwas niemals nötig haben. Viel zu gut, viel zu zeitlos. Punkt!
Aber die Vorgeschichte erzählen? Mmh, irgendwie schon reizvoll. Was ich "The Thing" nicht absprechen kann, es wird zumindest versucht, dem "Original" (trotzdem noch ein Remake) Respekt zu zollen. Angefangen von dem Score, der (angepeilten) Stimmung, bis zu sehr ähnlichen Szenen, ja, die Grundlage wurde immerhin nicht mit Füßen getreten, kann man nicht von jedem Remake sagen. Allein dieses Who-Is-Who Verwirrspiel des "Vorgängers", die Reminiszenz ist da. Aber hat mich das angemacht? Leider, leider, leider...nein!
In dem Punkt ist "The Thing" trauriger Weise das, was ich nicht sehen wollte. Weit weniger fesselnd und beklemmend, mehr CGI als handmade, weniger Carpenter. Den Meister (damals) zu kopieren ist halt keine gute Idee (obwohl es kein Remake ist). Das ist zu glatt, zu wenig innovativ, zu wenig eklig, zu wenig "erzähl mir doch was, was ich nicht schon wusste". Da hätte, ach was, da müsste mehr kommen.
Wer Carpenters Film nicht kennt wird das hier bestimmt besser finden, ich bin schwer enttäuscht. Selten konnte ich so was sagen, aber das Beste war der Abspann (können nur Kenner verstehen).
Am Ende ist "The Thing" genauso seelen- und charakterlos wie seine Kreatur. Ein Ding, aber definitiv nicht mein Ding.
Primetime Kino auf Tele 5.
Im Angebot: Ein No-Budget Actionkracher. Gerade für einen Actionfilm müssen im Normalfall ein paar Taler investiert werden, es sei denn man heißt John Carpenter und macht "Assault On Precinct 13". Das Genie auf dem Stuhl hier ist der berüchtigte Ed Raymond a.k.a. Fred Olen Ray, dem man zumindest positiv anrechnen kann, dass er sich nur mit Leuten umgibt, die sich auf seinem Niveau bewegen. Was fährt der nicht für Prominenz auf. Da gibt es einen Coolio, als Schauspieler mindestens so talentiert wie als Rapper, was er vor X-Jahren schon eindrucksvoll bei der "Comeback-Show" von Pro 7 zeigen durfte, wo er mit anderen ehemaligen Chartkrücken sich um die Wette blamieren durfte. Da gibt es auch einen Hannes Jaenicke, quasi "unser Mann in Hollywood"...also gleich nach Armin Mueller-Stahl, Udo Kier, Ralf Moeller, Maximilian Schell, Thomas Kretschmann, Til Schweiger, Götz Otto, Hans Zimmer, Wolfgang Petersen, Roland Emmerich, Robert Schwentke, Uwe Boll, Franka Potente, Alfons Schubeck, Steven Gätjen, Thomas Gottschalk, Prinz Frederic von Anhalt und allen Langzeitarbeitslosen, die in "Goodbye Deutschland" versucht haben, dort Bratwurst zu verkaufen..., also auf jeden Fall ne ganz große Nummer. Fred Williamson ist auch dabei, um den echt schade, den Rest hat man wohl noch nie gesehen und wenn, man würde es kaum merken. Ganz großes Entertainment.
Mal wieder ein Kracher aus dem Programm des Qualitätssenders mit den 4 Buchstaben und der Durchschnittsschulnote seiner Mitarbeiter.
Das ist also der berüchtigte "Muttertag", angeblich "Ein Alptraum aus Blut und Gewalt". Na ja, wohl eher ein Alptraum für Freunde von qualitativ hohen Filmen. Eins ist er ganz bestimmt, richtig billiger Ramsch. Selbst wenn man sein leicht betagtes Alter schuldmindernd anrechnet, der konnte wirklich zu keiner Zeit und unter keinen Bedingungen auch nur als passabel durchgehen.
Aber, das ganz große ABER: Ich kann dem Schinken nicht so richtig böse sein. Objektiv ist es schwer, mehr als einen Punkt dafür zu vergeben. Ich kann den aber unmöglich hassen, noch mich über ihn ärgern. Ich hatte fast Mitleid vor so viel Unvermögen und, ganz entscheidend, ich hab mich sogar amüsiert. Erstens nimmt sich der Film selbst überhaupt nicht ernst, zweitens sorgt er für enorm viel unfreiwilliges Unterhaltungspotenzial.
Klassischer Fall von so schlecht, das es schon wieder lustig ist. Darsteller so debil wie die Figuren, Goreeffekte zum kringeln (diese bombige Enthauptungsszene am Anfang) und inszenatorische Lächerlichkeiten am laufenden Band sorgen für eine Menge Spaß, wenn bloß nichts erwartet wird.
Ist ja nicht so, dass mich die Qualität des Films überrascht hat, ich war einfach neugierig.
Schon Eli Roth' "Hostel" Filme haben mir nicht wirklich gefallen, aber wenn ich den hier sehe, weiß ich Herrn Roth wenigstens zu schätzen. Bei dem merkt man zumindest seine Leidenschaft für das Genre und ein gewisses Händchen für Stimmung. Das geht diesem Teil von Scott Spiegel total ab.
Was mich an den Originalteilen am meisten gestört hat, ich fand sie einfach nicht spannend. Brutal, eklig, aber nun mal nicht spannend. Das trifft auch diesen DVD-Nachleger zu, der zwar versucht, hier und da Überraschungen einzubauen, hat für mich aber nur in der ersten Szene geklappt (danach hatte ich noch Hoffnung, es wird vielleicht besser als erwartet). Dazu kommt der billige Look und hoffnungslos überforderte/talentlose Knallchargen, unter denen sich Thomas Kretschmann wohl vorgekommen sein muss wie Marlon Brando. Mit Ruhm bekleckert sich der aber auch nicht, hat scheinbar auch ne Menge Rechnungen zu bezahlen. Der Gorefaktor ist erwartet hoch, da bedient "Hostel 3" seine Anhänger zufriedenstellend. Auf diesen Igitt-Effekten liegt der gesamte Fokus, der Rest ist notdürftig zusammengeramscht. Viel Budget war wohl auch nicht da, allein die Kakerlaken- & Explosionsszene, gut getrickst sieht anders aus.
Hardcore-Hosteler geben sich den wohl sowieso und da finden sich bestimmt auch einige, die das abfeiern. Hasser bekommen mehr Grund zu hassen, und das neutrale/skeptische Publikum wird das wohl kaum gut finden können.
Wenn Steve McQueen so weiter macht, stehen dem alle Türen offen. Nach seinem beeindruckenden Debütfilm "Hunger" kann er mit "Shame" erneut unter Beweis stellen, was für ein wahnsinniges Talent er für die Inszenierung hat.
Er vermag es allein durch seine Bilder, die Musik und den Ausdruck seiner Darsteller eine Geschichte zu erzählen. Bei "Hunger" hat er dafür kaum Dialoge gebraucht, dagegen wirkt "Shame" schon fast etwas "geschwätzig", aber wirklich nur im direkten Vergleich. Oft genug verlässt sich McQueen noch auf seine Bildsprache und sein zweite Trumpfkarte, den brillanten Michael Fassbender. In diesen wortlosen Momenten hat "Shame" mich am meisten gepackt, das hatte ein Wirkung, einen Ausdruck, punktgenau und mitten rein.
Im Prinzip erzählt der Film auch gar keine Geschichte, er erzählt eine Figur. Die des Brandon, smart, erfolgreich, charismatisch...dennoch rastlos, einsam, traurig. Wie ein Raubtier schleicht er durch die Nacht, auf der Suche nach Beute. Erfolgserlebnisse hat er reichlich, das stillt seinen Hunger aber nur kurzfristig. Wie ein Junkie hangelt er sich von Schuss zu Schuss, auch gegen Bezahlung, online, oder wenn es mal dringend sein muss einfach beim Fünf gegen Willi auf der Firmentoilette. Es wird ein emotional verkrüppelter Charakter seziert, der nach außen hin so stark und unantastbar wirkt. Brandons Figur wird verletzlich dargestellt, strahlt trotzdem über (fast) den gesamten Film eine Kühle aus, die ihn für den Zuschauer schwer greifbar macht. Das könnte der Ein oder Andere als Kritikpunkt auslegen, meiner Meinung nach passt das optimal zur Rolle und Film. Das ist ja nun mal genau sein Problem, darum dreht sich alles. Es wird ein Zustand beschrieben, nicht etwa der Prozess der Wandlung/Heilung. So viel darf verraten sein, wer glaubt, das mutiert zu einer Lovestory, am Ende sind alle happy und hüpfen Hand in Hand über eine Wiese, der sitzt im falschen Film.
Im falschen Film, gutes Stichwort, während der gestrigen Vorstellung ging es wohl mindestens einer Person so, die nach 2/3 schnellen Schrittes den Saal verließ. Fräulein Kirchenvorstand wurde es wohl dann doch etwas zu anzüglich und explizit, fand ich amüsant. So wie ihr dürfte es auch den amerikanischen Sittenwächtern gegangen sein, da war der Aufschrei bestimmt riesig. Kein Wunder, dass "Shame" bei der Oscarverleihung komplett ignoriert wurde. Zu erwarten, aber sehr traurig. Fassbender hat den Preis in Venedig bestimmt nicht wegen seiner aktuellen Popularität bekommen und auch das restliche positive Feedback aus Europa kommt ja nicht nur von ungebildeten Perverslingen. Unterstreicht nur diese mittelalterliche Verklemmtheit in den USA, lächerlich. Ja, "Shame" bietet reichlich Sexszenen, viel nackte Haut und Fassbender hat überhaupt kein Problem damit, sein bestes Stück mehr als einmal direkt vor der Kamera baumeln zu lassen. Hier war wirklich voller Körpereinsatz gefragt. Mein Gott, that's life. Wer damit ein Problem hat, hängt wohl auch beim Duschen ein Handtuch vor den Spiegel oder bezahlt Kinoeintritt, um nach 2/3 abzuhauen.
Unbedingt muss noch die wunderbare Carey Mulligan erwähnt werden. Zerbrechlich und bezaubernd. Wie sie die wohl langsamste, bitterste Version von "New York, New York" schluchzt, die es jemals gegeben hat...hinreißend, und dabei alles über ihre Rolle aussagend.
"Shame" ist kein Unterhaltungsfilm, bremst sein Tempo bewusst oft aus, gönnt sich teilweise überdurchschnittlich lange Einstellungen und will nie ein positives Gefühl erzeugen. Das macht ihn so stark und aussergewöhnlich. Steve McQueen zeigt ein echtes, unbequemes und tristes Bild eine Sucht. Kalt und trotzdem bewegend. Schwer hinzubekommen, erstklassig geglückt.
Einen Kreativitätspreis gewinnt "Sleepless Night" mit Sicherheit nicht, das dürfte wohl auch nicht die Absicht gewesen sein. Die schon äußerst simple Geschichte wird dafür klasse umgesetzt. Das ein Film knapp 100 Minuten fast ausschließlich in einem Club spielt, dabei aber genug Tempo und Adrenalin erzeugt, um nie langweilig zu werden oder seinen Drive zu verlieren, erstaunlich. Schnörkellose, sehr kurzweilige Unterhaltung ohne größeren Anspruch, aber eben immer mit ausreichend Pepp versehen. Bemerkenswert, da ja eigentlich nix tolles erzählt wird, das "Wie" macht hier den Unterschied. So sehen routiniert gemachte B-Filme aus. Als Feierabendfilm bestens geeignet.
William Friedkin hat seit einem Vierteljahrhundert (!) nichts mehr wirklich Gutes auf die Kette bekommen. Dabei wird schnell vergessen, dass der Mann mit "French Connection", "Der Exorzist" und eben "Leben und Sterben in L.A." Filme geschaffen hat, die ihrer Zeit deutlich voraus waren. Vielleicht ist dieser Film auch so ein wenig in Vergessenheit geraten, da die Latte kurz danach durch "Lethal Weapon" und "Stirb Langsam" so maßgeblich höher gelegt wurde. Aus heutiger Sicht mag der Vergleich im ersten Moment etwas hinken, da besagte Werke ihren Fokus deutlicher auf Action haben. "Leben und Sterben in L.A." ist eher ein Copthriller, der bis dato aber auch mit so nicht gesehenen Actionsequenzen daher kommt (die furiose Autoverfolgungsjagd).
Seine Entstehungszeit ist dem Film von der ersten Sekunde anzusehen. Das ist mal so richtig Mitte 80er. Knalliger Synthesizersound und ein Vorspann in grellen Neonfarben, das hat einen tollen Retrocharme, ohne zu albern zu wirken. Sehr geradlinig und schnörkellos inszeniert Friedkin einen, auch heute noch, rundum gelungenen Film. Besonders Willem Dafoe bleibt als eiskalter Gangster Masters nachhaltig im Gedächtnis.
Schon merkwürdig, dass Friedkins Karriere danach so dermaßen in Belanglosigkeit verlaufen ist.
Die Geschichte klingt unterhaltsam und hat ausreichend Potenzial für ein spaßiges, schwarzes Horror/Comedy-Crossover. Wie man es nicht machen sollte, dass ist "Must Love Death".
Es ist selten eine gute Idee, wenn deutsche Filmemacher zwanghaft einen amerikanisch wirkenden Film machen wollen. Eigentlich ist es nicht die Idee, sie bekommen es nur irgendwie selten hin. Regisseur/Autor Andreas Schaap versucht das krampfhaft, was sich schon nach kurzer Laufzeit als kompletter Schiffbruch herausstellt. Das fühlt sich so amerikanisch an wie GZSZ mit Freiheitsstatur im Hintergrund und Cowboyhut auf dem Kopf. Noch dämlicher sind die (zum Teil) grässlich albernen Figuren, die wohl überspitzt und komisch sein sollen. Die wirken so gezwungen, sind dabei eigentlich nur bescheuert und könnten dem Geist eines 10jährigen entsprungen sein. Passend dazu gibt's einen richtig peinlichen Cameoauftritt von Til Schweiger's neuem Musterschüler Matthias Schweighöfer, so sehen also die Hoffnungen des deutschen Kinos aus. Und gute Nacht.
Zumindest in der zweiten Hälfte gibt es ansatzweise das, was der Film anfänglich verspricht. Aber wirklich nur ansatzweise, es geht blutiger und manchmal sogar einen Hauch gelungen schwarzhumorig zur Sache. Diese ganz wenigen Lichtblicke gehen im Handumdrehen wieder unter in dem ganzen Quark, der vorher so derbe abgenervt hat. Kübelweise Filmblut können nicht über mangelhaftes Geschick hinwegtäuschen.
Gute Idee, viel zu uneigenständig, inkonsequent und oftmals einfach nur schwach umgesetzt. Verbockt!
"Buenos Aires 1977" schildert das über 120 Tage lange Martyrium politischer Gefangener während der Militärdiktatur in Argentinien. Das gelingt sehr authentisch, bedrückend und unbequem. Ein dunkles Kapitel der noch nicht allzu fernen Geschichte wird durch einen packenden, astrein inszenierten Thriller erzählt. In der ersten Hälfte widmet sich der Film der Gefangenschaft, in Hälfte zwei der Flucht (darf man ruhig erzählen, steht so auch in der Inhaltsangabe). Gerade noch rechtzeitig, denn obwohl das alles sehr gut umgesetzt wurde, Hälfte eins drohte kurzzeitig zu langatmig zu werden. Das gezeigte ist eindringlich, bietet aber etwas wenig Inhalt. Aber wie gesagt, das Timing stimmte gerade noch, durch den Szenenwechsel gibt es neuen Schwung. Am Ende steht ein stark gemachter Politthriller mit sehr interessantem Thema. Glasklare Empfehlung, hat der scheinbar noch nötig.
Die Umsetzung von Regisseur Baran Bo Odar ist wirklich allererste Sahne, weit über dem, was man so von deutschen Produktionen gewohnt ist. Durch seine hervorragenden Bilder und eine eindringliche Soundkulisse erschafft er eine bedrohlich, schwüle Atmosphäre. Durch die dadurch resultierende Stimmung benötigt sein Film kaum Tempo, um Spannung zu erzeugen. Schnell ist man mitten drin in der deutschen Provinz, über deren Kleinstadtidylle der Mord an einem Mädchen wie ein dunkler Schatten liegt. Respekt für diese handwerkliche Finesse. Wenn man sich für diesen Weg entscheidet, muss natürlich auch der Cast mitziehen, wenn da nur einer halbherzig spielt, kann das vieles kaputt machen. Ein weiterer dicker Pluspunkt, durch die Bank liefern die Darsteller tolle Leistungen ab. Die Charaktere wirken alle echt, ihre Emotionen jede Sekunde glaubhaft.
"Das letzte Schweigen" hätte ein richtig großer Wurf werden können, wenn die Geschichte nur ein wenig besser wäre. Der Plot ist leider nicht auf dem hohen Niveau von Regie und Darstellern. In etwa vergleichbar mit einem guten TV-Krimi. Sicherlich ambitionierter, mit besser ausgearbeiteten Figuren, schlussendlich aber nicht viel mehr.
Ein wenig schade, dennoch ein sehr sehenswerter Film, der neugierig auf die nächsten Arbeiten von Baran Bo Odar macht. Sein Fach versteht der, keine Frage.
Äußerst nüchternes, dabei oder gerade dadurch sehr realistisches Seuchenszenario von Steven Soderbergh. Weniger Blockbuster- und Popcornfilmanspruch als z.B. "Outbreak", was einerseits lobenswert, andererseits aber gelegentlich zu leichten Durchhängern führt. Trotzdem kann "Contagion" gut unterhalten und in seinen starken Momenten eine wirklich beklemmende Wirkung erzeugen. Das könnte tatsächlich passieren und wenn, würde es wohl ziemlich genau so ablaufen. Als wenn die Pest zurückgekehrt wäre. Dadurch bleibt ein mulmiger Eindruck zurück. Soderbergh schafft es leider nicht ganz, dem Zuschauer seine zahlreichen Charaktere richtig nahe zu bringen. Er versucht es, sie bleiben irgendwie aber für etwas zu distanziert und, passend zum Thema, steril. Insgesamt wären etwas mehr Emotionen wünschenswert gewesen. Wenn das geglückt wäre, Topfilm. Am Ende bleibt aber der positive Gesamteindruck. Sehenswert allemal.
Sympathisch, kurzweilig und very british. "The Guard" macht wirklich Spaß, dank sehr launigen Dialoge, tollen Darsteller (angeführt von dem mal wieder wunderbaren Brendan Gleeson) und oft sehr gut getimter Situationskomik. Da schlummert ganz viel Kultfilmpotenzial, was unterm Strich leider auch nur Potenzial bleibt. Wäre die Geschichte etwas besser ausgearbeitet, versehen mit diesen wirklich erinnerungswürdigen Momenten, die einen Kultfilm ausmachen, "The Guard" wäre ein echter Knaller. John Michael McDonaghs Bruder Martin hat das zuvor mit "Brügge..." doch klar besser hinbekommen, da hat alles gepasst. Die Stärken, die auch "The Guard" hat, inklusive diesen Klick-Momenten. Richtig klick macht es hier nicht, aber trotzdem noch mit genug Witz und Charme ausgestattet, um als deutliche Empfehlung durchzugehen.
Um es in Schulnoten auszudrücken, eine glasklare 2, die durch formale Schwächen die angepeilte 1 verpasst.
Der Film versenkt sein vorhandenes, bewegendes und traurige Potenzial durch seine männliche Hauptfigur. Statt mitzufühlen lässt sich eigentlich nur Abneigung für einen Kerl empfinden, der selbst dann nicht zu der Liebe seines Lebens gänzlich stehen kann, wenn das Unausweichliche schon vor der Tür steht. Somit kippte das eigentlich tief tragische Finale ins Lächerliche und Scheinheilige. Zumindest war Mitleid für die Frau da, aber sollte das die Aussage des Films sein? Ich glaube nicht. Dadurch hat der Film zwar Emotionen bei mir geweckt, aber wahrscheinlich die Falschen. Das mögen viele Leute ganz anders sehen, ich fand vieles extrem deplatziert. Gute Darsteller retten das Werk auf vier Punkte.
Vom Stil ein unverkennbarer Martin Scorsese. "Mean Streets" trägt durch und durch seine Handschrift, die er in den Folgejahren noch perfektioniert hat. Darsteller, Dialoge und Musik entsprechen schon dem, was man später von ihm kannte. Kein Gangsterfilm, mehr eine Milieustudie. Authentisch und prima umgesetzt. Da kann die reine Geschichte leider nicht ganz mithalten. Die ganz markanten Momente fehlen ein wenig. Dramaturgisch so nicht ganz rund, aber mit einem rauen Gossencharme gesegnet. Ein dickes Ausrufezeichen setzt das Hauptdarstellerduo Keitel/De Niro. Allein die Beiden lassen die kleinen Schwächen fast vergessen.
Nicht Scorseses bester Film, aber für seine Anfangsjahre schon beachtlich und durch die Dinge gezeichnet, die ihn so großartig machen.
Obwohl es die Filmwertung natürlich nicht beeinflusst, will ich zumindest erwähnt haben: Die deutsch Synchro ist ziemlich schwach. Rolf Zacher spricht Robert De Niro, das sagt wohl alles.
Bin mal gespannt, wieviel man für 5 Millionen in die Luft sprengen kann.
An solche Filme sollte natürlich kein großer Anspruch gestellt werden, aber wenn es schon eine Komödie ist, dann doch zumindest einen: Es sollte mal lustig oder mindestens halbwegs zum Schmunzeln sein. Wenn selbst das nicht geboten wird, welche Daseinsberechtigung hat so was?
Comedyallesdreher Vince Vaughn war's wohl auch schnuppe. Verständlich, wenn man mich für mehrere Wochen an so ein geiles Set verfrachten und dafür auch noch bezahlen würde, wär es mir das auch. Anstrengend kann das auch nicht gewesen sein, sein Standardgesicht aufgesetzt, ein wenig blöd-irritiert aus der Wäsche gucken und fertig ist die Laube. Wirklich schade, dass auch so ein guter Mann wie Jean Reno sich scheinbar nicht mehr selber so einen Urlaub finanzieren kann und sich deshalb auch genötigt fühlt, da mit zu machen. Wobei sein Auftritt noch fast das Beste ist.
Am Ende ärgert es mich, dass die Jungs wochenlang im Paradies rumlungern, und ich bei Scheißwetter zu Hause mir dann anschaue, dass dabei nicht mal was vernünftiges rumkommt. Ach, und Productplacement ist ja nun auch nichts neues mehr, das hier ist aber schon mehr als aufdringlich. Pech für "Guitar Hero", da hätte man sich besser einen erfolgreicheren Film rausgesucht.
Tierhorror ist nicht neu und eigentlich auch ziemlich naheliegend. Da spart man sich gleich Motiv und Darsteller, Raubtiere fressen halt gerne. Könnte auch oft gut funktionieren, wenn gewisse Dinge berücksichtigt werden: Entweder das Thema wirklich ernst nehmen und sich richtig Mühe geben oder eine launige Veranstaltung mit ordentlich Ironie machen (hat z.B. bei "Lake Placid" gut funktioniert). "Die Fährte des Grauens" ist weder das Eine, noch das Andere.
Das Ding soll wohl sichtlich ernst genommen werden, kann aber weder Spannung noch Tempo auf einem befriedigendem Niveau halten. Wenn dann zumindest noch Humor dabei wäre, Fehlanzeige. Das Einzige, was für einen mäßig ulkigen Anstrich sorgt ist Jürgen Prochnow, was eigentlich schon wieder traurig ist. Der hat wohl eingesehen, dass er in Hollywood inzwischen jeden Scheiß mitmachen muss und zelebriert seinen Part in einer Lächerlichkeit, dass es leider nicht mehr feststellen ist, ob das Absicht war oder nicht.
Auch sonst kann der Streifen in keiner Hinsicht überzeugen. Zwischenzeitlich könnte man fast vergessen, dass da ein Krokodil mitwirkt, da ja unbedingt noch so eine pseudo-politische Rahmenhandlung mit eingestreut werden musste. Wenn man schon einen Film über ein Krokodil namens Gustav macht, dann bitte nur über das. Und wenn, dann bitte Gustav auch ordentlich in Szene setzten. Selbst wenn Gustl zuschnappt, ist das eher kalter Kaffee, der selbst in deutlich kostengünstigeren Produktionen schon knackiger rübergekommen ist.
Ein sehr lahmarschige Genrevertreter, der so überflüssig erscheint, da dieser tierische Killer schon viel zu oft zu sehen war und ihm nichts Sehenswertes hinzugefügt werden konnte.
Lovestorys schaffen es in der Regel selten in meinen Player und noch seltener, anschliessend einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Zu oft ist die selbe fade Nummer, kitschtriefend, vorhersehbar bis ins Letzte und am Ende finden sich A-Hörnchen und B-Hörnchen natürlich doch. "Blue Valentine" ist da ganz anders und macht dadurch viel richtig.
Statt 90 Minuten heiter-drolligem Gebalze fängt der Film das Ende einer Liebe ein. Und das glaubhaft, durch und durch echt, mit diesem bitteren Beigeschmack, den sich andere Genrevertreter lieber aussparen. Den Wechsel zwischen diesem ernüchterndem Szenario mit dem, als sich die Protagonisten kennen und lieben lernten, fängt optimal den Anfang- und Endpunkt einer Beziehung ein, mit den Facetten, die diese ausmachen. Was jahrelanger Alltagstrott mit einer Beziehung anrichten kann und was passiert, wenn die Gefühle langsam in ihm ersticken, dass zeigt "Blue Valentine". All das eben ohne die Invasion vom Planeten Kitsch, ohne klebrigen Zuckerguss und glattgebügelte Dauerschnuckis in den Hauptrollen. Hier glänzen stattdessen Ryan Gosling & Michelle Williams, fantastischer Auftritt von ihnen.
"Blue Valentine" ist kein Unterhaltungsfilm, nichts für den romantischen Kuschelabend mit Madame, aber das macht ihn so stark. Einer der ehrlichsten Liebesfilme, die ich bisher gesehen habe, bitter-süß (Verhältnis ca. 80:20) und eindringlich, wo andere eher aufdringlich sind.
Das merkwürdige Verhalten rolliger Mitvierziger während der Trockenzeit.
Vielleicht liegt es daran, dass mich Erotikthriller grundsätzlich nicht so interessieren (mit ganz wenigen Ausnahmen), "Chloe" ist auf jeden Fall so gar nicht meins.
Auf der Habenseite kann der Film zumindest einen guten Cast und eine recht gelungene Atmosphäre verbuchen. Die Geschichte wurde für mich irgendwann aber nicht mehr wirklich nachvollziehbar. Ab einem gewissen Punkt war es mir auch einfach egal, wer warum und wie mit Chloe zugange ist, da war das Interesse schon futsch. Jede Person in dem Film verhält sich so, wie ich es wohl nie tun würde, vielleicht ist das auch das Problem. Nicht meine Welt, nicht mein Genre, nicht mein Film.
Clint Eastwood wagte bei "Pale Rider" keine großen Experimente, was ein wenig schade ist. Dieser Mut zahlte sich 7 Jahre später bei "Erbarmungslos" bei Fans und Kritikern aus, als er seine Paraderolle in Würde altern ließ. An dem Punkt hätte er hier auch sein können, Bart und Haupthaar zeigen schon den unübersehbaren Grauanstrich. Stattdessen inszeniert er sich so, wie man ihn bis dahin kannte. Das ist auch vollkommen ok, wobei ein bißchen mehr Einfallsreichtum schon gut gewesen wäre. Der mysteriöse Fremde, der böse Gutsherr und seine ungewaschenen Schergen, die unterdrückten Goldwäscher, das hat man so nicht zum ersten Mal gesehen. Aber wenn es gut gemacht ist, warum nicht. Und das ist es. Eastwood weiß halt, was funktioniert und was das Publikum sehen will. Seine Hausaufgaben hat er definitiv gemacht und einen sauberen Spätwestern abgeliefert, die handelsüblichen Zutaten zu einem schmackhaften Ganzen verrührt. Das ganz Besondere fehlt vielleicht, alles in allem aber eine sehr runde Sache.
Etwas traurig hat mich persönlich der Auftritt von Chris Penn gestimmt. Nicht weil er enttäuscht, ganz im Gegenteil, das ist ja der Punkt. Das war eigentlich ein toller Schauspieler, hier noch rank und schlank, die Ähnlichkeit mit Bruder Sean unverkennbar. Was der aus seiner Karriere gemacht hat (mit wenigen Lichtblicken, z.B. "Reservoir Dogs", "Das Begräbnis"), sehr schade. R.I.P.
Ein ganz Großer. Happy Birthday, nur demnächst so was wie "Transformers" bitte weglassen.
Mich machen Filme ja selten sprachlos, der hier hat es geschafft. Als der Abspann lief hatte ich nur den Gedanken im Kopf: "Was war das denn?"
Aber der Reihe nach. Drei Geschichten wurden mir aufgetischt, keine war gut. Die erste Story fängt eigentlich vielversprechend an, läuft auf eine widerliche Vergewaltigungsszene hinaus und gipfelt dann in... zumindest eine Überraschung. Da gibt's maximal 1 Punkt für.
Story 3 fand ich noch am besten, wobei ich da schon kurz davor war, das auszumachen. Merkwürdig perverse Sexspielchen mit Hundehütten und Umschnalldildos ("Hast du wieder in meine Schublade gepinkelt?!"), ich musste wenigstens mal lachen. Die Geschichte hat zumindest ein richtig böses Finale, grenzwertig gestört, aber immerhin.
Dafür gibt's dann aufgrund dessen noch 3 Punkte.
Story Nr. 2 vergessen ? Ne, die Krönung kommt bei mir am Schluss. Also das zählt zu den unfassbarsten Dingern, die ich jemals gesehen habe. Was in Dreiteufelsnamen hat man sich denn dabei gedacht? Welchem kranken Geist ist so ein Mist entsprungen? Wird mir zumindest in Erinnerung bleiben, so was sehe ich bestimmt nicht so schnell wieder. Eine 0, eigentlich noch weniger, Wertung im Minusbereich wäre hier angebracht.
Macht am Ende 4:3= 1,3. Abgerundet durch Episode 2 ergibt sich ein kümmerlicher Punkt für alle Geisteskranken mit offensichtlichem Penisneid (Story 2, unfassbar!).
Mäßiger Beitrag aus der Direct-to-DVD Ecke, der wieder zeigt, dass für die Amis ostseits der Oder die dritte Welt anfängt. In Polen sieht es aus als wäre der 1.Weltkrieg noch nicht lange vorbei und alle Einwohner lassen sich rein optisch in die Kategorien verrückt, böse, verarmt oder hässlich einordnen, meistens gleich in mehrere. Dem kleinen Mädchen fällt in seiner hinterwäldlerischen Ungebildetheit beim Stichwort Amerika auch nur der Satz ein: "Ja. Cheesburger." So ist das halt in Osteuropa.
Davon mal abgesehen, das gesamte Machwerk ist schon arg hölzern und kosteneffizient runtergekurbelt. Einzig die letzte Viertelstunde konnte dann doch etwas Boden gut machen. Nicht etwa weil das so besonders gut oder clever wäre, sorgt aber zumindest für einen trashigen Unterhaltungswert, der über die gesamte Laufzeit hier für eine bessere Wertung gesorgt hätte.
5 Punkte ist eine reine Konsensentscheidung, glatt durchschnittlich fand ich eigentlich gar nichts bei dem Film. Wenn war es entweder über- oder unterdurchschnittlich, rein statistisch bleibt dadurch die 5.
Atmosphärisch konnte der durchaus punkten, es herrscht ein durchgehend angespanntes Unbehagen. Auch die Darsteller liegen über dem Durchschnitt einer solchen Produktion, besonders Bill Mosley (entgegen seiner Auftritte bei Rob Zombie) mit anscheinenden Biedermannlook überzeugt. Einige Szenen für sich genommen konnten eine sehr verstörende Wirkung erzeugen.
Leider gelingt das nicht über die gesamte Laufzeit, obwohl die schon sehr überschaubar ist. Das Verstörende schwankt schon mal in Merkwürdiges um, die Spannung erreicht nie einen bemerkenswerten Höhepunkt und die einzige Kreativität bezieht sich auf die Psycho-Torture-Szenen, die Story lässt diesen Einfallsreichtum vermissen. Dazu kommen einige Ungereimtheiten, deren Ausführung allerdings zu Spoilern führen würde, daher erspare ich mir das jetzt.
Im Prinzip fand ich "Rogue River" verzichtbar, bezeichne ihn nur deshalb noch als durchschnittlich, da ich ihm erwähnte Pluspunkte einfach nicht absprechen kann. Genreinteressierte Allesgucker können sich den auch durchaus mal geben, der Rest dürften da nicht viel mit anfangen können.