JackoXL - Kommentare

Alle Kommentare von JackoXL

  • 8 .5

    Positive Erwartung nicht nur erfüllt, mit voller Wucht übertroffen.

    Es geht doch. Man kann der Affensaga doch einen würdigen Anstrich im neuen Jahrtausend geben (gell, Tim Burton?) und man kann doch spektakuläres Blockbusterkino machen, das nicht nur Champagner für die Augen, sondern auch eine gut erzählte Geschichte bietet. Das gelingt so selten, allein dafür möchte man den Film in den Himmel loben.

    Dabei hätte so viel schief gehen können. Was wäre wohl geschehen, wenn z.B. "everybodys darling" Bum-Bum-Bay das in die Hand genommen hätte (stellvertretend für so viele in Hollywood)? Nach 20 Minuten hätte man derartig die Sau (bzw. den Affen) rausgelassen, als gäbe es kein Morgen mehr. Das sehe dann auch geil aus, würde aber kaum Spaß machen und nicht diese Momente schaffen, die "Prevolution" so besonders machen.
    Anfangs kann man durchaus die Befürchtung haben, das könnte darauf hinauslaufen. Doch Rupert Wyatt baut die Geschichte geduldig auf, verfällt nicht in die Hektik, möglichst schnell das aus dem Sack zu lassen, auf das alle warten. Die Charaktere werden gut eingeführt, haben Zeit sich zu entwickeln. Das geschieht hier natürlich nicht in dem Ausmaß eines Arthaus Films, wir reden immer noch über einen Popcornfilm, aber für einen solchen vollkommen ausreichend und überdurchschnittlich gut. In seiner kleinen Rolle kann besonders John Lithgow begeistern. Er verkörpert den an Alzheimer erkrankten Vater grandios, spielt in den wenigen Szenen alles und jeden an die Wand.

    Natürlich setzt "Prevolution" auch auf Action. Im letzten Drittel dürfen sich die Affen richtig austoben, da wird das Bedürfnis jedes Blockbusterfans bestens erfüllt. Das ist auch gut so, dem vorher so gut Aufgebauten bedarf es auch der nötigen Portion Wucht am Ende. Da spielt der Film sein Budget voll aus und das macht richtig Spaß. Ich bin nicht der größte CGI-Action-Fan, eher im Gegenteil. Als die ersten CGI-Affen im Bild auftauchten konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich das über die ganze Laufzeit ernst nehmen kann. Ich hab halt ein Problem mit so was, das lässt mich zu oft kalt. Später aber war es total egal, man kann zwischenzeitlich sogar vergessen, dass man keine echten Lebewesen sieht. Die Tricktechnik ist großartig, aber das kennt man auch aus anderen Großproduktionen und macht es nicht automatisch gut. Caesar wirkt einfach ab einem gewissen Punkt nicht mehr wie ein reiner Effekt, er fühlt sich real an. Großen Anteil hat daran Andy Serkis, der einem grundsätzlich irgendwie leid tun kann, seine größten Rollen nur als animierte Figur zu spielen. Seinem Spiel, in Einheit mit der hervorragenden Animation, ergibt eine Figur, deren Emotionen genauso vermittelt werden wie bei jedem "echten" Darsteller. Ganz große Leistung!

    Schließlich gelingt es "Prevolution" auch noch, an gewissen Stellen den Originalfilm geschickt zu zitieren. Ein weiterer Punkt, an dem Tim Burton zehn Jahre vorher kolossal gescheitert ist. Bei ihm wirkte es gezwungen, teilweise sogar lächerlich. Hier passt es perfekt in die entsprechenden Szenen. Es wirkt nicht kopiert, sondern passt in den eigenen Kontext.

    Vergleichen kann man diesen Film mit den ursprünglichen Filmen eh nur sehr schwer, dafür ist er (glücklicherweise) zu eigenständig. Von dem bei Fortsetzungen, Remakes, Reboots oder was auch immer so oft kritisierten Ideenmangel kann man hier wirklich nicht sprechen. Das ist ein Reboot, das das Original nicht versucht zu kopieren oder es verschandelt. Es ist eine zeitgemäße Neuinterpretation, die Lust auf mehr macht.

    11
    • 8 .5

      "Der Dialog" ist zweifellos ein weiteres Meisterwerk des (einst) genialen Francis Ford Coppola. Ein sehr stilles, das aber genau dadurch eine fiebrige, sogartige Wirkung erzeugt, der man sich spätestens im letzten Drittel kaum noch entziehen kann.

      Coppola gelingt es zu gleichen Teilen einen spannenden Thriller als auch eine faszinierende Charakterstudie zu erschaffen. Überwachungsspezialist Harry Caul wird herrausragend verkörpert von Gene Hackman, der alle Facetten dieser tiefgründigen Figur optimal zur Geltung bringt. Berufsbedingt ist Harry nicht nur ein äußerst vorsichtiger Mensch, man kann ihn schon als paranoid bezeichnen. Um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten lebt er zurückgezogen, in sich gekehrt und vermeidet es, sich vor anderen Menschen zu sehr zu öffnen. Darüber hinaus hat der gläubig Katholik auch noch mit dem moralischen Aspekt seines Jobs zu kämpfen. Diese Zerissenheit zwischen absoluter Professionalität, sozialer Isolation und emotionalem Dilemma wird hervorragend ausgearbeitet. Dieser Charakterzeichnung stellt Coppola zwischendurch den Thrillerplot hinten an, wodurch das Tempo etwas leidet. Soll aber kein Kritikpunkt sein, im Gegenteil. Erst durch diese detaillierte Darstellung kann das grandiose Finale erst seine volle, beklemmende Wirkung erzeugen.

      Als Randnotiz sollte noch der begnadete John Cazale erwähnt werden, wie immer in seiner viel zu kurzen Karriere nur in einer Nebenrolle zu bewundern. Das dieser Mann so früh verstorben ist, wirklich traurig. Ein ungewöhnlicher Charakterkopf, wie man ihn sich heute oft wünschen würde.

      "Der Dialog" ist einer dieser Filme, für den man sich Zeit nehmen muss, um ihn voll auf sich wirken zu lassen. Das lohnt sich aber definitiv. Einer dieser Filme, die nie an Aktualität verlieren, dafür sorgt das Weltgeschehen ganz allein.

      11
      • 6 .5

        Sicher nicht Danny Boyles stärkster Film, vielleicht sogar sein schwächster. Das macht ihn aber noch lange nicht schlecht. Wenn man berücksichtigt, dass es sich um eine RomCom handelt, sogar außergewöhnlich gut.

        " A Life Less Ordinary" ist Gott sei Dank auch eine RomCom less ordinary. Wenn so ein Film eine FSK:16 Freigabe hat, ist das schon sehr ungewöhnlich. Hier wird auch mal ein Kopfschuss verteilt oder ohne Betäubung mit einem Skalpell rumgeschnippelt. Boyle versucht keinen typischen Genrefilm zu machen, hat einige gute Ideen und ein paar wirklich gelungene Gags. Stellenweise ist es sogar recht böse und kann prima unterhalten.

        Schwachpunkt ist ganz klar Cameron Diaz. Aus dem sonst tollen Cast sticht sie negativ hervor. Nicht unbedingt durch ihre schauspielerische Leistung, mehr durch ihre Ausstrahlung. Klar, ihre Rolle soll auch zu Beginn unsympathisch wirken, aber für mich bleibt sie es auch bis zum Schluss. Es bleibt ein Rätsel, warum Ewan McGregor sich in sie verliebt. Das, was man als Chemie zwischen den Darstellern bezeichnet, kann ich nicht wirklich ausmachen.

        Unter Strich ist "A Life Less Ordinary" immer noch eine RomCom, aber eine der besseren. Hier dürfen auch Leute einen Blick riskieren, die sonst bei so was sofort abschalten.

        5
        • 7

          Im Prinzip besteht der Film nur aus einem einzigen Gag, der aber tatsächlich über die ganze Laufzeit zündet: Billy Bob Thornton als versoffener, dauergeiler, wüst pöbelnder Weihnachtsmann, der sich eigentlich einen Dreck um das Fest der Liebe und alle anderen Menschen schert. Ihm dabei zuzusehen macht dem Zuschauer genau so viel Spaß, wie wahrscheinlich ihm, das zu spielen. Seine Leistung macht den Film auch wirklich sehenswert, obwohl er inhaltlich nicht so viel zu bieten hat. Das der moppelige, kleine Schwachkopf gegen Ende doch noch sein Herz erreicht, ist dann doch wieder typisch Weihnachtsfilm, der Rest hebt sich aber herrlich vom sonstigen Zuckerguss ab, der einem sonst zu dem Thema präsentiert wird.

          8
          • 5

            Regisseur D.R. Ellis ist ja nicht gerade für Anspruch und Storyaufbau bekannt, daher schenkt er sich das hier gleich von vornherein. Nach 3 Minuten schon dringen Jason Statham und sein Gefolge bei Kim Basinger ein und verfrachten sich auf einen Dachboden. So viel zum Storyaufbau.

            Anspruch hat das Folgende auch absolut gar nicht. Ist bei einem Film dieses Genres auch nicht zwingend erforderlich, allerdings muss man schon sehr großzügig über vieles hinwegsehen. Von Telefontechnik hab ich überhaupt keine Ahnung, bezweifle aber stark, dass man durch das Zusammenhalten zweier Kabel aus einem einzigen Trümmerhaufen zufällig irgendeine Handyverbindung aufbauen kann, die dann auch noch stabil bleibt. Dabei bleibt es dann aber auch nicht, praktisch alles was in den 90 Minuten passiert, ist vollkommen hanebüchen. Keine Sekunde ernstzunehmen, von Zufällen und unlogischem Handeln geprägt, aber immerhin temporeich und nicht wirklich langweilig. Wirklich spannend aber auch nicht, dafür einfach zu stussig und nach Schema F ablaufend.

            Wenn mal so absolut gar nichts läuft und man überhaupt keinen Bock hat sein Hirn zu belasten, gerade so akzeptabel. Mehr aber beim besten Willen nicht.

            2
            • 4
              über Awake

              Die Grundidee ist ziemlich reizvoll. Die eigene Herz-OP bei vollem Bewustsein mitzuerleben, ohne sich äußern zu können, grauenvolle Vorstellung. Da steckt richtig viel Potenzial drin. "Awake" nutzt das leider überhaupt nicht aus. Statt sich auf diese Situation und die dabei entstehende Gefühlswelt des bemitleidenswerten Protagonisten zu konzentrieren, (was z.B. bei "Buried" oder "127 Hours" prima funktioniert hat) wird einem ein vollkommen überkonstruierter und nicht mal ansatzweise glaubhafter Verschwörungsthrillerplot aufgetischt, der sich unserem "Helden" (leider auch noch mit dem uncharismatischen Nullapostel Hayden Christensen besetzt) anhand von Erinnerungen und Jenseitsgrenzerfahrungen erschließt. Gut für ihn, dass seine Peiniger ihren Plan und ihre Motive im OP nochmal haarklein runterbeten, somit ist er schnell voll im Bilde.

              Leider bringt es auch nicht viel, über die haarsträubende Logik hinwegzusehen, denn richtig spannende wird der Film auch nicht, da durch die andauernden Rückblenden eher ein sehr behäbiges Tempo entsteht. Somit bleibt unterm Strich eigentlich nichts mehr übrig, was man positives an dem Streifen finden kann. Rein handwerklich ganz passabel, sonst zu nichts zu gebrauchen.

              8
              • 3

                "Baby Shower" ("wortwörtlich" übersetzt in "Blood Shower") tut anfangs noch so, als würde er auf irgendetwas Überraschendes oder Cleveres hinauslaufen. Tatsächlich wird es ein ganz simpler Slasher, bei dem einfach wieder jemand irre ist und deshalb alle töten muss. Damit auch ja niemand ein Motiv hinterfragt, wird besagte Person dann auch so wahnsinnig überzogen und bekloppt dreinschauend dargestellt, dass das als Erklärung vollkommen ausreicht. Hat zumindest für etwas unfreiwilligen Humor gesorgt.
                Blut, nackte Haut, keinerlei interessanten Einfälle, einfach ein Streifen zum vergessen.

                7
                • 0 .5

                  Wenn man sich die Inhaltsangabe auf der DVD durchließt, klingt das wirklich interessant. Könnte eine launige, schwarze Thrillerkomödie sein...

                  Es soll wohl auch eine launige, schwarze Thrillerkomödie sein, beginnt auch zumindest halbwegs anschaubar, aber was dann so folgt, unglaublich. Von Minute zu Minute wird es immer schlimmer, peinlicher, kurioser, nervtötender. Man muss wirklich am gesunden Menschenverstand aller Beteiligten zweifeln. Irgendwer hat den Machern wohl gesagt, das schräg gleich cool ist, da darf man das alles machen. Hauptsache abgedreht, so'n bißchen Coen Brüder, einen Hauch "Twin Peaks" (die Musik erinnert stellenweise daran), Tarantino für versetzungsgefährdete Sonderschüler und natürlich Inzest, da sind Sex und Aufreger gleichzeitig drin. Was am Ende dabei raus kommt ist total Latte, schließlich ist das so schräg, dass muss ja cool sein. Wo sonst gibt es'n Typen, der sich auf seinem Pimmel um die eigene Achse dreht (kein Scherz!)?

                  Man kann gar nicht alles aufzählen, was einem in diesem Machwerk, scheinbar wirklich in dem Glauben lustig zu sein, vorgesetzt wird. Das Schlimmste waren die Nebenfiguren. Da tauchen ca. ein halbes Dutzend Vögel auf, Einer schlimmer geschrieben und gespielt als der Andere. Man kann sie nicht mal unter einem trashigen Gesichtspunkt unterhaltsam finden, es ist einfach nur grauenvoll.

                  Ich hoffe ernsthaft, die Einnahmen an diesem Mist für die Therapiekosten der offenbar geistesgestörten Machern verwendet wird. Denen muss geholfen werden. Bitte spenden auch sie!

                  8
                  • 7 .5

                    So unbekannt wie unterschätzt. In der grandiosen Filmografie von Martin Scorsese taucht dieses Werk oft nur unter "ferner liefen" auf, steht zu sehr im Schatten seiner (zu recht) gefeierten Meisterwerke. "The King Of Comedy" scheint auf den ersten Blick auch vollkommen untypisch für ihn und sein damaliges Zugpferd Robert De Niro. Dabei erinnert vieles an "Taxi Driver", nur unter anderen Vorraussetzungen. Travis Bickle und Rupert Pupkin könnten in der selben Psychiatrie wohnen, wobei ich für Bickle eher die geschlossene Abteilung vorschlage.

                    Das der Film seinerzeit so durchfiel, lässt sich wohl an falscher Erwartungshaltung erklären. Wenn "The King Of Comedy" draufsteht und Jerry Lewis drin ist weckt das schon mal andere Ansprüche. Mit einer Komödie hat es nicht viel zu tun. Humor ist mehr eine Randnotiz. Der Film ist eine klassische Satire, eine Charakterstudie, die mehr Tragik als Humor enthält, aber mit einer gewissen Leichtigkeit erzählt.

                    Diese Mischung aus Tragik und Humor findet in Robert De Niro seine Personifizierung. Ohne seine herrausragende Performance würde der Film wohl nicht seine Wirkung erzeugen. Er spielt es einfach auf den Punkt. Man kann über ihn lachen, ihn bemitleiden und sogar ein wenig fürchten. Ein jämmerliches Würstchen, das mit 34 immer noch bei seiner Mutter wohnt, von niemanden ernst genommen wird und vollkommen den Bezug zur Realität verloren hat. In seinen Tagträumen spinnt er sich seine Wunschwelt zusammen, in der er der titelgebende "King" ist. Daraus hätte man auch locker einen bösen Psychothriller machen können. Scorsese wählt einen weniger drastischen Weg, wobei die selben Inhaltsstoffe enthalten sind. Das mag ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig sein, aber auch mutig und einfach mal komplett anders.
                    Robert De Niro hat viele denkwürdige Rollen gespielt, diese wird zu oft vergessen. Er trägt den Film, kaum einzuschätzen, wie er ohne ihn wirken würde.

                    Kommen wir aber zur eigentlichen Überraschung, Jerry Lewis. Als Clown wurde er bekannt und berühmt, als ernsthafter Schauspieler war er nie gefragt. Als Vergleich fällt mir spontan (auch wenn das jetzt vielleicht komisch klingt) Heinz Schenk in "Kein Pardon" ein. Beide demontierten ihr über Jahrzehnte aufgebautes Image mit ihrer Rolle, wodurch sie für mich erst zeigten, wie vielseitig sie sein können. Ich war nie ein Fan von Lewis, hier zeigt er, dass er auch anders kann.

                    Darstellerisch ist "The King Of Comedy" somit außergewöhnlich, leider kann ich dennoch nicht über ein weiters Scorsese-Meisterwerk sprechen. Gerade in der ersten Hälfte hängen Tempo und Erzählweise etwas. Der Film verliert sich in Ruperts Tagträumen fast genauso wie seine Figur. Das schafft zwar ein eindringliches Bild seines Charakters, doch dessen bedarf es eigentlich auch gar nicht in dieser Ausführlichkeit. Hier wäre weniger mehr gewesen. In der zweiten Hälfte wird es geradliniger, schafft aber, abgesehen von den Darstellern, zu wenig erinnerungswürdige Momente.

                    Trotzdem sollte man Scorseses Werk eine faire Chance geben. Vielleicht kein Film, den man sich 10 Mal ansieht, wie z.B. "Goodfellas", der aber dennoch über genug Qualität verfügt, um viele aktuelle Produktionen links liegen zu lassen.

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                    • Kann (muss ich jetzt sagen leider?) nicht abstimmen, da ich nur Scream 4 (der war gut) und Devil (passabel) gesehen habe. Spricht wohl für meine Filmauswahl. Wenn ich schätzen müsste, Big Mamas Haus, selbst wenn der doppelt so "gut" ist wie die ersten Teile zusammen, sind das noch 0 Punkte.

                      • 4

                        Für einen Film von Krawallkönig Michael "Bum Bum" Bay beginnt "Die Insel" erstaunlich ruhig und nimmt sich sogar Zeit für Storyaufbau. Positiv, da unerwartet. Das einem grundsätzlich nichts neues eingefallen ist und man das Gefühl hat, alles schon mal irgendwo gesehen zu haben, macht das Ganze jetzt aber nicht wirklich gut. In der zweiten Hälfte darf Bay dann das machen, wofür er wohl engagiert wurde, ordentlich Krach-Bum. Das kann er zweifellos, ist halt die typische Effekthascherei, mit der er reich, berühmt und berüchtigt wurde. Seine Fans dürfte das gefallen, aber schaffen die die erste Hälte? Von daher kann ich gar nicht einschätzen, welches Publikum diesen Film wirklich gut finden soll, da er inhaltlich auch nur die übliche Seifenblase ist, die zu schnell an den Ecken und Kanten eines gewissen Logikanspruches platzt.

                        Bay hat schon wirklich größeren Quatsch gemacht, überzeugt hat er mich aber wieder nicht. Das wird wohl in diesem Leben auch nichts mehr.

                        3
                        • 4 .5

                          Interessantes Szenario, das für etwa 10 Minuten wirklich reizen konnte. Wenn Will Smith durch die verwilderten Straßen New Yorks braust kommt ordentlich Endzeitstimmung auf. Und dann kamen die Löwen...

                          "Die Chroniken von Narnia" lassen grüßen, mit so miesen CGI-Effekten wird man ganz schnell aus der kurz aufgekommenen Stimmung gerissen. Wenn man sich Großverdiener Will Smith für einen Film leistet, sollte man vielleicht auch ein paar Taler für andere Dinge übrig haben (oder echte Tiere nehmen, nur so'ne verrückte Idee...). Mäßigen Effekte machen jetzt nicht gleich einen Film schwach, sonst dürfte man sich ja nie ein B-Movie anschauen, bei so einem Projekt ist das aber schon ziemlich verwunderlich und ein klarer Schwachpunkt. Leider zieht sich das durch den ganzen Streifen. Es wird viel getrickst, konsequent auf unterdurchschnittlichem Niveau. So viel dazu.

                          Was "I Am Legend" aber ernsthaft uninteressant macht, ist der Mangel an guten Ideen und Spannung. Wie bei "Constantine" versteht es Francis Lawrence nicht, das Potenzial aus der Geschichte zu kitzeln. Statt auf spannende oder beklemmende Szenen setzt er nur auf spärlich gestreute Actionsequenzen, die aufgrund der überschaubaren Qualität auch nur verpuffen. So verkommt die in Endzeitfilmen eigentlich sinnvolle Ruhe schnell zur Langeweile. Schade, dass man der interessanten Geschichte, aufgrund des schwachen Drehbuches und dem Mangel an erzählerischen Geschick, kein Leben einhauchen kann.

                          Lieber zu den Vorgängern "The Last Man on Earth" mit Vincent Price oder "Der Omega Mann" mit Charlton Heston greifen.

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                          • 0 .5

                            Wurde deshalb die Wehrpflicht abgeschafft?
                            Über diese Abgründe des deutschen Humors muss man eigentlich kein einziges Wort verlieren, warum ich es doch mache, hat nur einen Grund: Warum wird so was von etlichen Filmförderungen mitfinanziert? Ich möchte gar nicht wissen, wieviele junge, talentierte Filmemacher um Almosen betteln müssen, während so ein grenzdebiles Vehikel eines drittklassigen Sprücheklopfers munter unterstützt wird. Ein Schlag ins Gesicht jedes deutschen Filmemachers und der Zuschauer, gleichzusetzten mit Veruntreuung und mit Berufsverbot nicht unter 20 Jahren zu bestrafen!
                            Wegtreten!

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                            • 5

                              Kevin Smith probiert sich als Autor und Regisseur mal an einem für ihn untypischen Stoff, dieser Ansatz ist ja eigentlich nicht so schlecht. Die gewählte Thematik bietet genug Möglichkeiten, gleich in mehrere Richtungen was gelungenes zu machen. Scheinbar hat er das auch versucht, scheitert in erster Linie aber an seinem eigenen Buch.

                              "Red State" lässt sich in kein Genre richtig einordnen, kratzt einige an, funktioniert aber aus keiner Sicht so richtig. Weder als (von einigen beworbener) Horrorfilm, Geiselnahmethriller oder Satire, alles ist irgendwie drin, ohne wirklich zu zünden. Inhaltlich wird zu wenig geboten und das Tempo durch etwas übertriebene Dialoglastigkeit zu oft ausgebremst. Was "Red State" hätte sein können, zeigt sich nur an wenigen Stellen, denen mit der hervorragenden Melissa Leo. Sie verkörpert genau das, was solche religiöse, fanatische Splittergruppen so bedrohlich und erschreckend macht. In kaum was nach steht ihr Michael Parks, der endlich mal in einer Hauptrolle zeigen darf, was er kann. Die Beiden retten viel, durch ihr tolles Spiel wird kurzzeitig immer mal wieder die Eindringlichkeit erzeugt, die dem Film über die gesamte Laufzeit gut gestanden hätte. Über John Goodman habe ich mich ehrlich gesagt etwas erschreckt. Ich bin Fan von ihm und war schockiert, wie ausgemergelt und kraftlos er wirkt. Ein Schatten seiner selbst, hoffentlich kein Dauerzustand.

                              Unter Strich enttäuschend, da man mit den Darstellern und der thematischen Brisanz einen richtig guten Thriller (oder Satire, oder Horrorfilm,...) hätte machen können. So ist es ein unausgewogener Mischmasch, gute Idee scheitert an mittelmäßiger Umsetzung, besonders am faden Skript.

                              5
                              • 7

                                In den 80ern war der Protagonist ja gerne mal der lässige, leicht gammelige, aufbrausende Cop mit dem schmuddeligen Äußeren, nicht gerade ein Paradebeispiel für seinen Berufsstand, der sich dann aber doch zum Helden entwickelt. All das trifft auch auf James Woods' Figur zu, diesmal ist er allerdings Anwalt. Ungewöhnlich, diesen sonst typischen Biedermannberuf mit einer solchen Figur zu versehen. Der noch extrem milchgesichtige Robert Downey Jr. spielt einen frischgebackenen, ehrgeizigen Junganwalt, der sich ihm mit hohen Erwartungen anschließt. Schnell muss er jedoch feststellen, dass sein Mentor kein echtes Vorbild ist. Unter dem Deckmäntelchen des Kampfes um die verfassungsmäßigen Rechte rettet dieser ausschließlich Drogendealer vor der verdienten Haftstrafe. Dann übernehmen die Beiden jedoch den Fall eines seit 8 Jahren inhaftierten Chinesen, der angeblich unschuldig an dem ihm zur Last gelegten Mordes ist.

                                Daraus entwickelt sich zwar kein hochorigineller, aber durchwegs interessanter Krimiplot. Die gelungene Inszenierung, in Kombination mit einem gut besetzten Hauptdarstellerduo (inklusive des immer gerne gesehenen Kurtwood Smith als gegnerischer Staatsanwalt), ergibt einen sehenswerten Justizthriller, der sich Gott sei Dank nicht ausschließlich im Gerichtssaal abspielt (da wird's mir persönlich schnell zu trocken).

                                Spannend, unterhaltsam, rundum sauber gemacht. Da gibt es nicht viel zu meckern und so was verdient eigentlich mehr Beachtung.

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                                • 1

                                  Was macht man, wenn man dringend einen Film drehen will bzw. muss, und dafür weder genug Budget, Ideen und ganz offensichtlich auch Zeit hat? Man lädt eine handvoll sonst arbeitsloser Darsteller in einen Pick-Up, samt ein paar selbstgebastelter Requisiten auf der Ladefläche, fährt in eine gottverlassene Wüste für die man keine Drehgenehmigung braucht und kurbelt mal schnell irgendwelche Szenen runter, die man hinterher mit ganz viel Fantasie im Schneideraum schon irgendwie zu einer Geschichte zusammenbasteln kann. Reicht nicht für Spielfilmlänge? Auch egal, dann schnippelt man halt eine bunte Collage aus den ersten Filmen und mischt das alles zusammen. Fertig, und so einfach. Die Backmischung für Filmemacher.
                                  Hoffentlich war im Pick-Up noch Platz für einen Arzt. Angus Scrimm sieht bei seinen Versuchen böse zugucken aus, als hätte er kurz vorher einen Schlaganfall erlitten. Aber wenigstens ist er so mal für ein paar Tage raus aus dem Heim und hat frische Luft bekommen. Somit hat der Film unter einem sozialen Aspekt doch was Gutes und bekommt den Gnadenpunkt von einem ehemaligen Zivildienstleistenden.

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                                  • Möchte das jemand ernsthaft im Eis finden?

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                                    • 6

                                      Nett, aber Danny DeVito war schon deutlich bissiger. Zwar steigert sich der Film Stück für Stück und zeigt gegen Ende noch tatsächlich die Zähne, verglichen mit seinen früheren Werken aber eher Milchzähne. Für meinen Geschmack etwas zu brav und nie mit den ganz großen Brüllern. Unterhaltsam, da nachvollziehbar, und mit einigen Schmunzlern versehen, sein schwarzes Potential spielt der Film leider etwas zu spät aus. Kompliment an Eileen Essell, die die Omi aus der Quälgeisthölle toll spielt, auch Stiller und Barrymore funktionieren als drangsaliertes Paar prima. Etwas mehr Boshaftigkeit in den ersten 2/3 und den ein oder anderen Gag, der richtig hängen bleibt, dann gebe es es die guten sieben Punkte. So leider nur ganz ok, für Montag Nachmittag geht das in Ordnung.

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                                      • 3 .5

                                        Vom Inhalt und der Erzählweise erinnert "Cherry Tree Lane" stark an den spanischen Film "Kidnapped". In beiden Filmen wird eine Familie in ihrem Haus urplötzlich überfallen, gefesselt und gequält, das Ganze läuft in Echtzeit ab und man will durch realistische Intensität punkten. Was bei "Kidnapped" hervorragend funktioniert und für ordentlich Nägelkauen gesorgt hat, zündet hier kaum und kippt schnell in Langeweile. Erstaunlich, dass einem 74 Minuten sooo lang vorkommen können. Wenn man schon in Echtzeit dreht, muss man die auch interessant füllen. Mal abgesehen von ein, zwei Stellen wartet man, wie die Protagonisten, nur darauf, dass es endlich neun Uhr wird und der Sohnemann nach Hause kommt. In den letzten fünf Minuten setzt dann erst die Intensität ein, die man bei "Kidnapped" praktisch über die ganze Laufzeit hat.
                                        Vielleicht war es ja das Ziel, dass einem eine Stunde wie eine gefühlte Ewigkeit vorkommt, so geht es bestimmt dem gefangenen Ehepaar. Wärend die jedoch Todesangst haben, war mir todlangweilig.
                                        Anerkennen muss man zumindest, dass die Darsteller, spezielle die des Paares, einen guten Job machen. Wenn mehr passieren würde, man könnte wirklich schmerzhaft mit ihnen mitfühlen. Und ja, durch die enge Kameraführung fühlt man sich wirklich nah dran, aber eben nah dran an wenig Handlung. Handwerklich somit nicht schlecht, inhaltlich schwer entäuschend. Da schau ich mir lieber noch dreimal den bereits erwähnten Spanier an.

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                                        • 4

                                          Don Coscarelli konnte es einfach nicht gut sein lassen, so folgte nach 16 Jahre der zweite Nachklapp zu seinem Erfolgsfilm "Phantasm". Ähnlich wie bei Teil zwei hat er aber die lange Zeit dazwischen leider nicht genutzt, um seine einst faszinierende Geschichte spannend oder interessant weiterzuspinnen.
                                          Als ungewöhnlich kann man den Schritt bezeichnen, mit A.Michael Baldwin den ursprünglichen Mike-Darsteller wieder zurückzuholen. In "Phantasm 2" übernahm James LeGros die Rolle, jetzt wieder er. Das wirkt allein deshalb unglücklich, da dieser Teil direkt am Ende des Vorgängers ansetzt. In dem war die Figur des Mike 19 Jahre alt. Auch mit ganz viel Wohlwollen kann einem Baldwin echt nicht als 19jähriger verkauft werden.
                                          Davon mal abgesehen, "Phantasm 3" schafft leider in keinem Punkt eine echte Daseinsberechtigung. Sorgte im 1978 entstandenen Original der Low-Budget-Look noch für einen düsteren Charme, wirkt Low-Budget 1994 eben wie es der Name sagt: Nicht viel dahinter. So was muss sich ja nicht zwingend auf die Qualität auswirken, dazu ist dann aber so was wie Spannung, Einfallsreichtum und Atmosphäre nötig. Schon im zweiten Teil war das nur rudimentär vorhanden, hier fehlt es daran an allen Ecken und Enden. Was der Film an einigen Stellen trotzdem hat ist ein wenig Unterhaltungswert, wenn auch nur einen enorm trashigen und vielleicht nicht immer freiwilligen. Dazu zählt das erste Auftreten des kleinen Jungen in seinem Haus, so was wie "Kevin, allein zu Haus" in der FSK 18 Version.
                                          Das rettet aber kaum was. Wenn ein Horrorfilm weder spannend noch unheimlich ist, ist das Ziel verfehlt. Da bringen auch halbwegs passabele Ekeleffekte nichts mehr. Schade, das aus dem Potential rund um den Tall Man nichts Gescheites mehr entstanden ist.

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                                          • 3D soll dazu eingesetzt werden, mit den Charakteren mitzufühlen? Jetzt wird's lächerlich!

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                                            • 9 .5

                                              Manchmal eilt einem Film sein Ruf derartig voraus, dass das Bilden einer eigenen Meinung etwas schwer fällt. So ging es mir vor etlichen Jahren, als ich "Clockwork Orange" zum ersten Mal sah. Zu sehr wurden mir von allen Seiten die Worte Klassiker, Kultfilm und Meisterwerk eingetrichtert. Nicht zuletzt von meinem damaligen Lehrer (Werte und Normen), der uns zu unserem Thema, der menschlichen Psyche, immer wieder vorhielt, wie genial dieser Film sei (den Mut, ihn vor der Klasse zu zeigen, hatte er aber scheinbar nicht). Aufgrund dieser Vorschußlorbeeren wurde mein Urteilsvermögen leider beeinträchtigt, warum genau kann ich gar nicht mehr sagen. Die Qualität des Films war offensichtlich, ich wurde aber nicht richtig warm damit.

                                              Hat lange gedauert, ehe ich ihn wieder an einem Stück gesehen habe, aber der Abstand war scheinbar groß genug, wodurch ich jetzt mit voller Überzeugung sagen kann: Ja, "Clockwork Orange" ist ein Meisterwerk, seiner Zeit weit voraus und bis heute mit praktisch nichts vergleichbar.

                                              Stanley Kubrick entführt uns in eine bizarre, futuristische Welt, wodurch der Film allerdings keinen Science-Fiction-Anstrich bekommt. Es scheint mehr wie ein surreales, verzerrtes Spiegelbild der Realität, mit einem merkwürdig enthemmten Umgang mit Sexualität. In dieser Welt wütet der von Malcolm McDowell grandios gespielte Alex. Brutal, rücksichtslos, unbarmherzig, hoch intelligent. Ein Monster, der Alptraum einer jeden Gesellschaft. Nachdem ihn seine Taten endlich hinter Gitter gebracht haben, stellt er sich freiwillig einem Experiment zur Verfügung, um möglichst schnell wieder in Freiheit zu gelangen. Ab dem Punkt zeigt Kubrick, wie sehr sich der menschliche Geist manipulieren lässt, wie er sich durch Konditionierung brechen lässt und was passiert, wenn der Mensch des eigenen Willen beraubt wird. Man entwickelt dadurch fast Mitleid mit Alex, der danach wie ein angeschossenes Reh durch die Welt irrt, die er zuvor wie ein Raubtier dominiert hat. Nun ist er die Beute, hilflos der Vergeltung seine ehemaligen Opfer ausgeliefert.

                                              Kubricks Inszenierung ist brillant, selbst nach 40 Jahren hat der Film kein bißchen Intensität eingebüßt. Seine berüchtigte Gewaltdarstellung ist nach heutigen Maßstäben natürlich nicht mehr skandalös, viel expliziter geht es heute zu. Seine eindrucksvolle Wirkung, poetische Erzählweise, bissige Gesellschaftskritik und seine Einzigartigkeit ist aber etwas, was wohl nie überholt werden wird.

                                              Sollte ich heute zufällig meinem damaligen Lehrer über den Weg laufen, ich würde ihm auf die Schulter klopfen und sagen: "Clockwork Orange, genial, righty right!"

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                                              • Selten war ein Remake gerechtfertigter. Nichts gegen das Original, aber Scorsese's Version ist einer der besten Thriller der 90er. Allein was De Niro da abliefert, Wahnsinn! Der hatte so viele hervorragende Rollen, die gehört zu seinen stärksten. Das will was heißen!

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                                                • Seit dem ersten "Resident Evil" habe ich aufgehört, auf eine gelungene Spieladaption zu hoffen. Da war so viel Potential, und was ist daraus geworden? Das gleiche Schicksal hätte wohl auch "BioShock" getroffen. Da lieber noch 5 Spiele statt ein Film.

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                                                  • Ja, das könnte was werden. Der Regiesseur sorgt jetzt nicht gerade für Euphorie, der Rest ist aber vielversprechend. Hoffentlich, De Niro braucht dringend wieder gute Rollen, viel zu schade für die der letzten Jahre.