JackoXL - Kommentare

Alle Kommentare von JackoXL

  • 7 .5

    Paul W.S. Anderson, eigentlich ein Regisseur zum ohrfeigen. Vor "Event Horizon" verzapfte er mit "Mortal Kombat" eine der miesesten Videospielverfilmungen überhaupt (da hängt die Latte schon extrem tief), im neuen Jahrtausend vergewaltigte er gleich mehrfach mein Lieblingsspiel "Resident Evil". Aber da gibt es ja noch diesen Film, keine Spielverfilmung, der ironischer Weise aber die Vorlage für ein Spielehighlight der letzten Jahre lieferte, die "Dead Space" Reihe. Wenn man sich "Event Horizon" heute anschaut erkennt man nicht nur zufällige Ähnlichkeiten. Atmosphäre, Teile der Story, Setting und viele kleine und große Details wurden direkt in die Spiele übertragen. So geht's halt auch.

    Hier geht es natürlich um den Film. Nur um den "Dead Space" Vergleich abzuschließen, wer die Spiele gemocht und den Film noch nicht gesehen hat, sollte das nachholen.
    So, also: Ein klassischer Sci-Fi-Film ist "Event Horizon" nicht, vielmehr ein Horrorfilm im All Und der ist wirklich gelungen. Sehr stimmungsvoll, bizarr und blutig. Schon merkwürdig, dass Mr. Anderson es bei seinen anderen Filmen nie hinbekommt, ernsthaft Stimmung und Spannung zu erzeugen. Er kann es scheinbar doch, warum hat er das bei "Resident Evil" nicht mal ansatzweise hinbekommen? "Event Horizon" ist ein düstrer Alptraum, erschreckend, verstörend und durch seinen Handlungsort auch äußerst beklemmend. Man hat zwar das Gefühl, das so oder ähnlich schon mehrfach gesehen zu haben, aber eben gut umgesetzt und mit genug eigenem Einschlag, um nicht als abgekupfert bezeichnet zu werden.

    Mit ganz weitem Abstand der beste Film von Paul W.S. Anderson, und so wie es aussieht, wird er das auch nicht mehr übertreffen. Für sein bisheriges Lebenswerk gehört er ausgelacht bis weggesperrt, der hier kann sich aber wirklich sehen lassen.

    7
    • 4

      Jon Favreau und Marvel wollten wohl auf Nummer sicher gehen und wagen keine großen Experimente. "Iron Man 2" wirkt wie in einem Guss mit Teil 1 gedreht, der ja durchaus ordentlich war. Das Problem: Die Macken des ersten Teils wurden mit übernommen und, was die Wertung deutlich drückt, es kommen neue hinzu. Bestes Beispiel dafür ist die Figur von Tony Stark. Robert Downey jr. ist ein charismatischer Darsteller und spielt es gut, allerdings eben nur in dem Rahmen, wie er sie geschrieben bekommen hat. Mir hat die lässig, überhebliche Art der Figur im Erstling gefallen, wie wohl den meisten Zuschauern.

      Daher dachte man sich wohl, legen wir nochmal ne Schippe drauf. Too much, die Coolness geht in Richtung nervig, man kann es halt auch übertreiben. Das gesamte Werk wirkt weniger ernst und deutlich oberflächlicher als der Vorgänger, wodurch er auch belangloser wird.

      Im ersten Teil gab es für meinen Geschmack zu viel Längen, das ist auch hier so. Allerdings wurde damals in den nicht auf Action getrimmten Szenen trotzdem noch eine ordentliche Geschichte erzählt, hier und da nur etwas zu wenig aufs Wesentliche konzentriert. Teil 2 hat ebenfalls Längen, sogar deutlich intensivere, die diesmal aber ernsthaft drohen, in Desinteresse zu kippen. Während Superheldenfilme wie "X-Men" oder "Hellboy" im zweiten Teil ordentlich zugelegt haben, macht "Iron Man" eher einen Schritt zurück.

      Einen Schritt zurück macht auch der Cast, erstaunlicher Weise. Nicht vom Namen, sondern ihrer Nutzung. Downey jr., wie gesagt, souverän, nur nerviger geschrieben. Daran kranken auch alle anderen Figuren. Die prominenten Neuzugänge Mickey Rourke, Scarlett Johansson, Don Cheadle & Sam Rockwell sind viel zu gut für das, was sie machen sollen. Hätte man für Rourke, Johansson & Cheadle irgendwelche x-beliebigen Darsteller genommen, es wäre aufs gleiche rausgelaufen. Und Rockwell müht sich zwar, ist aber auch nur der Bösewicht vom Reißbrett. Kann er wohl auch nichts für.

      Gelungen sind zweifellos die Effekte, wäre ja auch schlimm, wenn selbst das schlechter geworden wäre. Für einen 2 Stunden Film aus dem Genre Comic-Action hätte es aber ruhig auch etwas mehr sein können, warum schaut man sich sonst so was an? Wenn die Action kommt, ist die immerhin gut umgesetzt. War ja auch nicht billig.

      "Iron Man" war grundsolide, "Iron Man 2" aufwendiger Durchschnitt.

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      • 3

        Bei einem Blick auf die Besetzung mag es im ersten Moment verwundern, dass der Film ein derartiges finanzielles Desaster war. Gut, ist eine kleine Produktion, keine unbedingt massentaugliche Geschichte, muss wohl damit zusammenhängen. Nach Sichtung des Films wird klar: Er ist einfach schlecht. Manchmal ist das Naheliegenste auch das Richtige.

        Größter Schwachpunkt ist das müde Drehbuch, dass aus einer im Ansatz interessanten Idee eine unglaublich dröge Nummer macht. Das surreale, märchenhafte Potenzial wird kläglich verschenkt. Heraus kommt ein schrecklich lahmer Roadmovie/Lovestory/Fantasy-Mischmasch ohne jegliche Höhepunkte. Und auch die prominente Besetzung ist kein Glanzpunkt. Einzig und allein Bill Murray reißt ein wenig was raus. Schade, dass er einen seiner seltenen Auftritte in den letzten Jahren an so einen Film verschwendet. Er spielt seinen Part klasse, aber was bringt das, wenn der Film nichts taugt? Mickey Rourke wirkt nicht immer voll bei der Sache. Er sollte lieber aufpassen. Nach seinem überraschenden und nicht selbstverständlichen Comeback vor einigen Jahren läuft er jetzt schon wieder Gefahr, einfach alles zu spielen, was man ihm vorsetzt. Richtig fehlbesetzt, Überraschung, ist Megan Fox. Was kann die außer hübsch aussehen? Sie kann ihrer eigentlich tragischen Figur kein Stück Profil verleihen, eine Schaufensterpuppe mit Flügeln.

        Mal abgesehen von dem souveränen Bill Murray ein komplett in den Sand gesetzter Streifen, schade um das Potenzial.

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        • 2

          Als Hugh Grant den Entschluss gefasst hat Schauspieler zu werden, hat er sich seine Karriere wirklich so vorgestellt? Ich möchte ihm gar nicht sein mögliches Talent absprechen, aber bekommt der einfach keine anderen Rollen, oder will er sie nicht? Wenn sein Name über dem Titel zu sehen ist, weiß doch jeder wo die Reise hinführt. Es kann doch unmöglich dem Anspruch eines bekannten Darstellers genügen, IMMER den selben Krempel zu spielen und so in ein fertiges Rollenprofil gestanzt zu werden.

          Routiniert setzt er seinen inzwischen wahrscheinlich eingebrannten Gesichtsausdruck auf, der wohl drollig und charmant sein soll, aber irgendwie immer aussieht, als hätte man ihn gerade beim Onanieren erwischt, und stürzt sich in die nächste Fließbandproduktion. Zu allem Überfluss bekommt er auch noch die angebliche Stilikone Sarah Jessica Parker zur Seite gestellt, na großartig! Früher hat man so was ins Feld gestellt, damit die Krähen wegbleiben. Vom Seitenprofil könnte die die unbekannte Schwester der Dalton-Brüder sein. Falls nochmal "Lucky Luke" verfilmt wird, unbedingt anrufen.

          Selbst wenn man vom Duo des Grauens absieht, der Film ist schlicht furchtbar. Den Blödsinn hat man so oder so ähnlich schon hundertfach gedreht, meistens hat man es aber zumindest geschafft, mal was lustiges einzustreuen. Gelingt hier so gut wie nie, jeder Anflug von Komik verendet schon im Ansatz. Der einzige Lichtblick ist Sam Elliott, der mit seiner kernigen Art wacker gegen die Katastrophe anspielt.

          Selbst Fans von Hugh Grant, lasst die Finger davon, euer Schnucki hat schon deutlich besseres gedreht. Und wenn ich das schon sage, will das was heißen.

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          • 6

            Ich bin nicht gerade der größte Fan von Gerichtsthrillern, und erst recht nicht von Hugo McBossery, der hier erstaunlicherweise 2 Stunden lang NICHT seinen nackten Oberkörper zum Besten gibt. "Der Mandant" entwickelt eine recht interessante Situation, aus der in letzter Konsequenz nicht das vorhandene Potential geschöpft wird. Die juristische Pointe ist zwar ganz nett, aber wie gesagt, da wäre viel mehr drin gewesen. Schade, gerade weil der Cast sehr ordentlich agiert (im Rahmen seiner begrenzten Möglichkeiten sogar der Hugo). Ryan Phillippe macht das überraschend souverän, William H. Macy, Marisa Tomei, John Leguizamo und Bryan Cranston sehe ich eh immer gerne.
            Nicht uninteressanter und stellenweise sogar recht cleverer, im Endeffekt aber mit zu leisem Knalleffekt versehener Film, der in meinen Augen das Prädikat "guter Durchschnitt" verdient.

            6
            • 6 .5

              "Iron Man" ist wirklich solide (ist halt aus Eisen), hat alle Zutaten für einen annehmbaren Popcornfilm, wird aber nur durch wenige Dinge über den Durchschnitt gehoben. Die Effekte sind super, dass sollte man von so einer kostspieligen Produktion aber auch erwarten und gehört inzwischen ja zum Standard. Wirklich positiv ist die Besetzung. Robert Downey jr. verleiht seiner Rolle das nötige Charisma und schaffte durch den Film endlich den Sprung zurück ins Rampenlicht. Jeff Bridges ist immer eine Bank und wertet allein durch sein Auftreten fast jeden Film ein wenig auf. Hier ganz besonders, es überrascht doch sehr, dass der sonst so auf Rollenauswahl bedachte Darsteller bei so was mitwirkt. In dem Fall wirklich gut so, so viel gibt der Part ja eigentlich gar nicht her, er macht aber definitiv das Beste daraus. Terrence Howard und Gwyneth Paltrow sind halt auch da, fallen nicht groß auf, stören aber zumindest nicht (im Fall von der Paltrow schon mal'ne Leistung).

              Was ich sonst bei solchen Filmen als positiv ansehe, fällt hier leicht störend ins Gewicht: Jon Favreau knallt nicht gleich von der ersten Minute an wie die wilde Sau los, er gönnt seinem Film (für das Genre) eine recht ausführliche Einleitung. Prinzipiell löblich, hier etwas zu viel des Guten. Dafür ist das insgesamt nicht interessant und wichtig genug, um nicht gelegentlich in Längen umzuschlagen. In der zweiten Hälfte zieht das Tempo an, was dem Streifen dann wirklich gut tut, für meinen Geschmack einen Hauch zu spät.

              Insgesamt macht "Iron Man" schon Spaß, hat einige gelungene Szenen und zählt in der Flut der Superheldenfilmen zu den besseren Vertretern. Hat für mich aber zu wenig richtig positive und herausstechende Punkte, um als uneingeschränkt sehenswert durchzugehen.

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              • Allein der erste Auftritt von Henry Fonda, brrrr... Gänsehaut!

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                • 4

                  Fangen wir mit den positiven Dingen an: Die Inszenierung ist sauber, gibt es gar nichts zu maulen. Die Besetzung klingt gut, die Story interessant.

                  So, aber jetzt: Der Cast ist auf dem Papier gut, im Resultat hat man davon nicht viel. Butler ist am Anfang stark, sobald er zum Racheengel wird, muss er nur noch coole Überlegenheit raushängen lassen. So ist es halt geschrieben, kann er vielleicht nichts für, hat mich irgendwann genervt. Foxx kann viel mehr, wirkt viel zu blass. Bruce McGill und Colm Meaney sind gute Leute, deren Figuren aber nur als Stichwortgeber herhalten, die können daraus nicht mehr machen.

                  Die Geschichte ist reizvoll, dabei bleibt es dann auch. Schon zu dem Zeitpunkt, wo es in der Hoffnung auf eine clevere Auflösung noch interessant ist, kann man das nie ernst nehmen. Der gesamte Plan von Butlers Figur mag ja in der Theorie so wahnsinnig schlau und detailliert klingen, damit das praktisch aber klappt muss schon vieles glücklicherweise ineinandergreifen. Hätten sich manche Personen anders verhalten, als er sich das vorher gedacht hat, wär's das gewesen. Gut, kennt man so ähnlich auch aus anderen Filmen, hier fand ich das aber schon stark over the top.

                  Was es mir aber dann endgültig versaut hat, war das Ende, die Antwort auf die Frage, die einen die bisherige Zeit über bei der Stange gehalten hat: Wie zum Geier macht er das? Das ist so erschreckend simpel und ehrlich gesagt auch total Banane, dass einem vom Kopfschütteln schwindelig werden kann. Ist ja nicht so, dass sich nur eine Person mit dem Fall befasst. Das komplette Justizsystem ist in Bewegung und trotzdem geht das so einfach?
                  Sorry, Glaubwürdigkeit ist nicht immer das Maß der Dinge, hier hört es für meinen Geschmack aber auf. Für mich war das Zeitverschwendung.

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                  • Der erste und der letzte Platz sind goldrichtig gewählt!

                    • 6 .5
                      über Super 8

                      Hätte ich den vor 20 Jahren gesehen, ich wäre wohl restlos begeistert gewesen. Meinem Geschmack entspricht das heute nicht mehr wirklich, wobei ich "Super 8" attestieren muss, er ist besser als ich erwartet habe. Gerade der Anfang ist stimmungsvoll, recht charmant und lässt sich prima anschauen. Den Kindern bei ihrem begeisterten Versuch einen Zombiefilm zu drehen zuzusehen, macht wirklich Spaß (schön, dass man dem im Abspann zu sehen bekommt). An dem Punkt dachte ich, "Super 8" könnte für mich die positivste Überraschung der letzten Zeit werden.

                      Am Ende war das leider nicht ganz der Fall. Schlussendlich ist es immer noch ein recht ordentlicher und unterhaltsamer Film, dieser ganze Alienkram, der "rein zufällig" etwas an "E.T." erinnert, war dann doch nicht ganz so meine Baustelle. Gerade zum Schluss bekommt das den ganz großen Spielberg-Familienfilm-Anstrich, für den manche Leute ihn ja lieben, ich zähle mich nicht dazu. "Super 8" ist sehr routiniert nach bewerten Zutaten inszeniert, lässt die ganz großen Höhepunkte für mich aber vermissen.

                      Nette Unterhaltung für zwischendurch, stellenweise sogar etwas mehr, brauche ich aber nicht ernsthaft.

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                      • 8 .5

                        Jeder kennt diese Situationen, in denen man lieber mal die Klappe hält, innerlich bis drei zählt um nicht das rauszuhauen, was man am liebsten sagen würde, und einfach geht.

                        An diesem Punkt sind Protagonisten mehrfach, haben es fast geschafft, aber dann muss dieser eine Satz noch fallen. Die eine Spitze können sie sich einfach nicht verkneifen. Nicht direkt aggressiv, nur leicht provokant, aber vollkommen ausreichend, dass die Gegenseite sich genötigt fühlt, das so nicht stehen zu lassen. Daraus entwickelt sich dann ein (stellenweise) wirklich göttliches Verbalgemetzel. Am Anfang geschieht es noch mit einem aufgesetzten Lächeln und gestelzter Höflichkeit, verpackt in kleine Sticheleien und dezent zynische Nebensätze, irgendwann vollkommen enthemmt, brutal überzogen und gnadenlos ausufernd. Es wird in alle Richtungen scharf geschossen. Pärchen gegen Pärchen, Partner gegen Partner, Männer gegen Frauen, kreuz und quer. Es bilden sich kurzzeitig Allianzen, die sich wieder in den Rücken fallen, jeder knallt jedem das an den Kopf, was man sonst nur in einem unbeobachteten Moment so vor sich hinplappern würde, um seinem Ärger Luft zu machen.

                        Polanskis Film dürfte zugegebener Weise nicht viel länger sein, irgendwann könnte diese extreme Geschwätzigkeit auch nerven. Während der sehr überschaubaren Laufzeit ist das aber irre unterhaltsam und sorgt für einige großartige Lacher. Verantwortlich dafür sind neben den geschliffenen Dialogen und der detaillierten Regie natürlich auch die extrem spielfreudigen Darsteller. Das muss denen tierisch Spaß gemacht haben, merkt man jede Sekunde. Mir auch, hab mich klasse amüsiert, gerade weil ich mir manchmal wünschen würde, manchen Menschen auch mal so meine Meinung vor den Latz zu knallen. Wenn da nur nicht diese Konsequenzen wären... Realität nervt!

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                        • Ich würde da auch nicht mitmachen, oder glaubt nur einer, dass das ein sinnvolles Projekt ist?

                          • 8

                            "Wer ist Hanna?" ist ein sehr ungewöhnlicher Genrebeitrag, der sich genau dadurch äußerst positiv von der Masse abhebt.

                            Man erwartet eigentlich einen Actionthriller, irgendwo zwischen den "Bourne"-Filmen und "Léon - Der Profi". An Action spart der Streifen gerade im Mittelteil gewaltig. Das Kunststück dabei ist, dass genau das ihm richtig gut tut. Von Langeweile ist keine Spur, viel zu gut und mitreißend umgesetzt ist es dafür. Ein weiteres Kunststück, denn die Geschichte an sich ist eigentlich auch gar nicht so gut, wie sie es einem zwischenzeitlich vorgaukelt. Die Grundstory ist sogar sehr simpel und gar nicht mal so neu, dafür eben verdammt gut erzählt. Oft sehr unterkühlt, leicht surreal, manchmal aber auch sehr warm und menschlich. Großen Anteil daran hat Saoirse Ronan, grandiose Leistung dieser so zerbrechlich wirkenden Jungdarstellerin.

                            Nochmal zurück zur Action: Wenn die dann kommt, ist auch das klasse umgesetzt. Keine bombastischen Explosionen oder großes Effektgewitter, temporeich, geradlinig, zackig, exzellent gefilmt. So muss das sein. Dazu ein phänomenaler Soundtrack der Chemical Brothers. Ihr musikalischer Beitrag passt zu den Szenen wie Arsch auf Eimer. Mal rasant, mal gefühlvoll, einfach perfekt.

                            "Wer ist Hanna?" hätte von der Story auch nur ein handelsüblicher Actiontitel von der Stange werden können, ist durch die Inszenierung aber Gott sei Dank weit davon entfernt.

                            Hanna hat so manches Herz verfehlt, meins aber nicht!

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                            • 1

                              Ey Mann - Hab ich'n Kater!
                              Ey Mann - Es ist Neujahr, ist doch logisch!
                              Ey Mann - Da läuft'n Film auf Pro 7!
                              Ey Mann - Is der kacke!
                              Ey Mann - Könntest doch umschalten!
                              Ey Mann - Kater, hallo? Kann nicht mal die Fernbedienung suchen!
                              Ey Mann - Selber schuld, sauf nicht so viel!
                              Ey Mann - Hast recht, Strafe muss sein!
                              Ey Mann - Sean William Scott wird dafür bezahlt!
                              Ey Mann - Das könntest du auch!
                              Ey Mann - Echt?
                              Ey Mann - Klar, schau dir die Pfeife an! Und so was hast du bestimmt letzte Nacht auch auf den Bierdeckel gekritzelt!
                              Ey Mann - Verdammt, ja, aber da war wer schneller!
                              Ey Mann - Pech, das hättest du sein können!
                              Ey Mann - Gott sei Dank nicht, da bin ich verdammt noch mal stolz drauf!
                              Ey Mann - Restniveau erhalten!
                              Ey Mann - Danke!

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                              • 8

                                "Rabbit Hole" schildert den Alltag eines Ehepaares, das versucht nach dem Unfalltod ihres kleinen Sohnes wieder ins Leben zurückzufinden. Anfänglich scheint es auch so, als wenn sie in diesem Prozess schon recht weit wären, doch nach und nach bröckelt diese Fassade immer mehr. Spätestens nach dem ersten Drittel ist klar, sie haben rein gar nichts überwunden, ihre Ehe steht am Abgrund, beide sind emotional am Ende und finden einfach keinen gemeinsamen Weg, mit ihrem Verlust fertig zu werden.
                                John Cameron Mitchells Film wirkt sehr realistisch, kommt ohne großes Tam-Tam daher und erzeugt nur durch den ein oder anderen zynisch-verbitterten Kommentar mal für einen kleinen Schmunzler. Kein Wohlfühlfilm, der einen dafür aber in seinen starken Szenen enorm packt. Nicole Kidman und Aaron Eckhardt liefern grandiose Leistungen ab. Kidman hätte ich gar nicht mehr zugetraut, dass ihr Potoxgesicht noch so glaubhaft Emotionen ausdrücken kann. Eckhardt spielt es auf den Punkt brillant, vielleicht sogar seine beste Darbietung bisher.
                                "Rabbit Hole" hat bei mir einen Moment gebraucht, um mich voll mitzunehmen. Am Ende hat er mich dann doch gepackt. Vielleicht nicht der Film für einen launigen Abend, vielleicht nicht der Film, dem man jedem empfiehlt. Ganz bestimmt aber ein sehr starker.

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                                • 7

                                  Etwas angestaubt ist die Verfilmung von Stephen Kings Debütroman nach 35 Jahren schon, aber wirklich nur ein wenig. Wenn man sich heutige Horrorfilme so anschaut, dürfte "Carrie" viele jüngere Zuschauer auch nicht mehr sooo schocken, die Latte hängt inzwischen einfach recht hoch. Wobei damit nur die Darstellung von Gewalt gemeint ist. Was Spannungsaufbau und besonders dessen Entladung angeht, da könnte so mancher heutige Film was von lernen.

                                  Man merkt schon, dass hier nicht irgendwer Regie führt. Brian De Palma legte in den Folgejahren einen Topfilm nach dem anderen hin, was leider seit ewiger Zeit auch nicht mehr der Fall ist. Hier zeigt er schon seine Handschrift, die auch seine späteren Hits prägte: Ein Auge für tolle Einstellungen und die sehr wirkungsvolle Inszenierung von Schlüsselszenen. Den Höhepunkt des Films setzt er grandios um, viel besser kann man das nicht machen. Auch heute noch gespenstisch und visuell beeindruckend. Ohne De Palma würde der Film wohl heute nicht mehr so relevant sein.

                                  Und dann ist da ja noch Sissy Spacek, der zweite Hauptgewinn für die Produktion. Sie spielt es klasse, von der ersten Minute an als verängstigt, gedemütigtes Mauerblümchen bis zur besagten Szene, in der einem bei ihren Anblick ein kalter Schauer über den Rücken läuft. Ganz große Leistung.

                                  Trotz gewisser Abnutzungserscheinungen, "Carrie" kann auch heute noch faszinieren und durch seine Stärken beeindrucken. Allein das Finale, obwohl im Verhältnis zum Rest recht kurz gehalten, lohnt das Ansehen.

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                                  • 6 .5

                                    Die Idee an sich ist schon interessant, Masken und Effekte sensationell und Finchers Inszenierung wirklich gut. Leider kann die Geschichte nach starken Beginn da nicht mehr mithalten. Die märchenhafte Story zieht sich stellenweise gewaltig. Es wird zwar nicht richtig langweilig, bemerkenswerte Höhepunkte konnte ich im Mittelteil aber leider auch nicht ausmachen. Es entwickelt sich eine überraschend einfallslose Liebesgeschichte, die ohne den seltsamen Alterungsprozess der Hauptfigur eigentlich ziemlich belanglos und uninteressant wäre. David Fincher setzt das bestmöglich um, hat einige gute Regieeinfälle, was es inhaltlich aber nicht besser macht. Am besten funktioniert der Film in der ersten und letzten halben Stunde, in der "der seltsame Fall" eben im Mittelpunkt steht. Das ist interessant und gut erzählt, mit Tragik und manchmal feinem Humor gewürzt. Der Rest konnte mich weniger mitreißen.
                                    Eigentlich schade. Kein schlechter Film, bemerkenswert gut inszeniert, schöpft das Potential der ungewöhnlichen Idee aber nicht ganz aus. Man kann sich den durchaus anschauen, für ein zweites Mal würde mir persönlich der Antrieb fehlen.

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                                    • 6 .5

                                      Rasanter, hervorragend fotografierter Survivalthriller, an dessen Inszenierung sich einige A-Produktionen eine dicke Scheibe von abschneiden könnten. Die teilweise grandiosen Bilder und Einstellungen lassen wirklich so manchen Kinofilm ziemlich blass aussehen. Ein Beweis dafür, dass Budget für so was nicht ausschlaggebend sein muss. In Kombination mit einem stimmigen Score und ordentlichen Darstellern ergibt sich eine wirklich sehenswerte Hatz. Es wird sich zwar hier und da bei anderen Filmen bedient, allerdings nie so dreist, dass es an der eigenen Note mangelt. Hochoriginell ist es nicht, dafür klasse umgesetzt, für Längen bleibt einfach keine Zeit.
                                      Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn sich das Ganze komplett im Gebirge abgespielt hätte, das letzte Drittel in das Dorf auszulagern nimmt mir etwas die klassische Survivalstimmmung. Das ist aber wirklich reine Geschmackssache, langweilig wird's trotzdem nicht.
                                      Stellenweise etwas konstruiert und nicht immer glaubwürdig, was dem Unterhaltungswert aber kaum schmälert. Wer sich mit dem Genre anfreunden kann, sollte auf jeden Fall mal reinschauen. Allein schon die jetzt schon mehrfach erwähnte, überdurchschnittlich gute Inszenierung hebt den Film weit über den Einheitsbrei hinweg. Als DVD-Tip für eine kurzweiligen Abend echt empfehlenswert.

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                                        Schon lange keinen Film mehr gesehen, der sich so extrem an ausgelutschten Klischees bedient wie dieser Streifen. Es gibt wirklich gar nichts, was nicht schon dutzende Male gezeigt wurde, dabei meistens besser. Das wirkt schon hilflos, sorgt aber zumindest für gelegentlichen unfreiwilligen Humor.
                                        Eine Gruppe Psychologiestudenten (die allesamt auch nebenbei modeln könnten, von Übergewicht, dicken Brillen oder anderen Makeln keine Spur) besichtigt eine Anstalt. Ausgerechnet das junge, hübsche Ding, dessen Vater selber Insasse dort war (spielt eigentlich gar keine Rolle für den Film, wird komischerweise trotzdem immer wieder erwähnt), wird von einem gefährlichen Irren angegriffen. Ihr passiert zwar nix, der Bösewicht ist aber nun versessen von ihr und denkt sich, na da brech ich doch mal aus. Morgen Abend ist eh Gewitter, das passt doch. Gedacht, getan. Zack, da is er raus und macht sich natürlich auf die Suche nach der hübschen Maid. Die findet er am Ende natürlich auch (wie, keine Ahnung), kann aber zwischendurch immerhin noch ein paar ihrer Freunde killen (beim Sex im Zelt, wie kreativ).
                                        So was kann auch recht unterhaltsam sein, das hier gebotene ist aber so erschreckend billig und einfallslos runtergekurbelt, es geht einem einfach nur tierisch auf den Sack. Für ein geringes Maß an Unterhaltung sorgen zumindest die Dialoge. Die sind konsequent so scheiße, könnten zum Teil 1:1 aus einem Porno stammen. An einer Stelle sagt eine der hübschen Freundinnen sogar so was wie: "Meine Klamotten sind so naß", (oder so ähnlich) und zieht sich dann doch tatsächlich aus. Da musst ich schon lachen. Psychologiestudien scheinen in den USA auch ziemlich einfach zu sein, besonders helle sind die Ladys nämlich nicht. Verhalten sich wie vorpupertäre Mädchen nach ner Flasche Eierlikör. Da erzählt die Protagonistin ihrer Freundin, dass sie von einem irren Killer angegriffen wurde und was fragt die wohl darauf? "War er denn süß?" Au Backe!
                                        Statt sich seiner Trashigkeit bewußt zu sein, versucht der Film doch tatsächlich als ernsthafter Thriller/Slasher (für letzteres auch zu unblutig) zu funktionieren. Hätte man wenigstens bewußt Humor eingebaut, aber so...furchtbar!

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                                        • 5 .5

                                          Auf den ersten Blick weckt "Bereavement" die Hoffnung, ein überdurchschnittlich guter DVD-Horror zu sein. Leider bestätigt sich das im weiteren Verlauf nicht. Rein von der Inszenierung kann sich das durchaus sehen lassen, in dem Punkt kann man Regisseur Stevan Mena kaum einen Vorwurf machen. Als Autor hätte er sich aber ruhig mehr Mühe geben können. Der Film kommt einfach nicht so richtig aus den Puschen. Hier und da eingestreute Gewaltszenen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es viel zu deutlich an Ideen und Spannung mangelt. Man wartet die ganze Zeit auf das gewisse Etwas, das nie kommt. Da es dadurch manchmal schon fast etwas langweilig wird, hat man leider auch genug Zeit um über einige Logikschwächen nachzudenken. Man fragt sich doch, warum in einer Gegend, in der seit Jahren Kinder und Jugendliche verschwinden, niemand auf die Idee kommt, mal den merkwürdigen Sonderling der im Schlachthof wohnt genauer unter die Lupe zu nehmen.

                                          So was wäre mir in einem solchen Genrefilm oft egal, wenn er mich über die ganze Zeit spannend unterhalten würde. Schafft "Bereavement" leider nicht.
                                          Durch die ansprechende Inszenierung (und Michael Biehn) gibt's einen halben Punkt drauf, der Rest ist nur kompletter Durchschnitt.

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                                          • 8

                                            Als eigenständiger Film würde "Reise ins Herz der Finsternis" sogar funktionieren, wenn man "AN" gar nicht kennt. Allerdings sollte man den doch vorher gesehen haben, um die Doku voll und ganz zu schätzen. Der hier gebotene Einblick in eine von Wahnsinn geprägte Produktion geht weit über den üblichen Making-Of Standard hinaus. Die Beteiligten reden offen und ehrlich über das komplette Chaos wärend des Drehs, kaum zu glauben, dass der Film wirklich fertig gestellt wurde.

                                            Hier werden O-Töne geliefert, die man sonst eher ganz tief im Archiv verschwinden lassen würde. Allein die Tonbandaufnahme von Coppola, völlig mit den Nerven runter nach dem Herzinfarkt von Martin Sheen, in der er in Panik vor dem absoluten Fiasko den Satz äußert:" Selbst wenn Marty stirbt, will ich hören das alles in Ordnung ist, und zwar bis ich sage, Marty ist tot, verstanden?!" ist ein Dokument mit Seltenheitswert.

                                            Das NUR Sheen einen Herzinfarkt erlitt ist schon ein Wunder, Coppola muss um die doppelte Zeit gealtert sein, die die Dreharbeiten dauerten. Praktisch nichts lief wie geplant. Nach Drehbeginn musste der Hauptdarsteller gewechselt werden (Pech für Harvey Keitel, muss der sauer gewesen sein), Brando kam kurz vor Schluss und war viel zu fett, Dennis Hopper so verpeilt, dass er sich den Text nicht merken konnte und Sheen war teilweise voll wie eine Haubitze. Letzteres war dann aber doch ein kleiner Glücksfall, aus diesem Vollsuff resultiert eine Szene im Film, sie so sonst wohl nicht enstanden wäre. Fans von "Apocalypse Now", oder einfach nur interessierte Filmfans, seht euch das an, wenn ihr es noch nicht getan habt.

                                            Ach, eins dann doch noch: Der erst 14jährige Laurence Fishburne mit einem Zitat, das ihm heute bestimmt totpeinlich ist:" Der Krieg macht Spaß, deshalb muss Vietnam den Typen die drüben waren auch viel Spaß gemacht haben. Ich kenne einen, der von da zurückgekeht ist. Scheiße, der ist ein Kiffer, raucht nur noch Dope und meint, Vietnam ist das Beste was mir passieren konnte". Aha!

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                                            • 5

                                              Ist noch gar nicht so lange her, dass ich den Quasi-Vorgänger "Man Eater" zum ersten Mal gesehen habe. Eine grausame Veranstaltung, also qualitativ, nicht wie bezweckt. Das war ganz billiger, dilettantischer Klumpatsch, mit sagenhaften 0,5 Punkten abgefertigt. Eint steht fest, "Antropophagus 2" bzw. "Absurd - Ausgeburt der Hölle" (bevorzuge den Titel, sagt schon so einiges über das Gesamtpaket aus und lässt sich auch besser merken) ist deutlich besser. Das ist jetzt ja auch kein Kunststück, aber immerhin.

                                              Handwerklich ist der eigentlich genauso grottig, Joe D'Amato ist nicht gerade der nächste Bertolucci. Hat er wohl auch gemerkt und begeht daher schon mal den größten Fehler von "Man Eater" nicht schon wieder. Da hat er doch ernsthaft versucht, Spannung und Atmosphäre aufzubauen, was gründlich nach hinten losging und furchtbar langweilig war. Anspruch ade, hier bastelt er eine reinen Slasher, der mehr Tempo und reichlich eklige Gewaltszenen hat. Theoretisch ziemlich harte Kost, aufgrund von Budget und Umsetzung aber nie ernst zu nehmen. Literweise billigstes Kunstblut und ganz offensichtlich die Wegwerfware aus der Fleischerei um die Ecke kommen hier zum Einsatz, mehr lustig als schockend. Allein bei der "Säge durch den Kopf"-Szene sieht man in der Nahaufnahme ganz klar, dass das nie im Leben der Kopf des Darstellers, sondern eher ein gutes Stück Schweinenacken ist. Albern, aber irgendwie charmant und unterhaltsam.

                                              Das lässt sich im Prinzip über das gesamte Werk sagen. Besagter Charme und trashiger Unterhaltungswert ging "Man Eater" vollkommen ab, "Absurd" (ich liebe diesen Titel!) kann man dies kaum absprechen. Hauptdarsteller George Eastman guckt so herrlich bescheuert irre durch die Gegend, der geborene Kinderschreck. Hatte seine Figur in "Man Eater" scheinbar einfach nur Hunger, hat man hier ein nicht ganz so naheliegendes Motiv aus dem Ärmel gezaubert. Er war einfach zu viel radioaktiver Strahlung ausgesetzt, was ihn praktisch unverwundbar macht (jetzt weiß man auch, warum Homer Simpson trotz seiner Eskapaden über zwanzig Staffeln überlebt hat). Ne feine Sache, mit dem blöden Nebeneffekt, dass er jetzt auch das Bedürfnis hat, alles abzuschlachten was bei drei nicht auf dem Baum ist. Irgendwo ist halt immer ein Haken.

                                              Warum das so ist, keine Ahnung, interessiert auch nicht weiter, Radioaktivität ist halt was böses. Es wird munter drauflos gemeuchelt, zwar furchtbar billig, aber dafür mit Schmackes. Langweilig ist der Film wirklich nicht, sorgt aufgrund seiner Unbeholfenheit oft für Schmunzeln und macht tatsächlich irgendwie Spaß.

                                              Deshalb springe ich jetzt über meinen Schatten und gebe dieser trashigen Gurke 5 sehr wohlwollende Punkte. Das mag anderen Filmen gegenüber vielleicht unfair sein, aber was soll's. Spaß schlägt Qualität nach 90 Minuten.

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                                              • Hoffentlich hält er das Niveau, dann wird er ein ganz Großer. Mann des Jahres, definitiv.

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                                                • 8

                                                  Elegant gefilmter und hochkarätig besetzer Politthriller, mit dem Roman Polanski wieder unter Beweis stellt, dass er das Genre des Suspensethrillers ähnlich meisterlich beherrscht wie der unerreichte Alfred Hitchcock. Der Film schlägt nie ein besonders hohes Tempo ein, gönnt sich stattdessen viel Zeit zum Aufbau der Atmosphäre. Ein eher altmodisches Stilmittel, für das man das Händchen braucht, damit es nicht in Langatmigkeit umschwenkt und der Zuschauer das Interesse verliert. Polanski zeigt eindrucksvoll, wie man auf diesem schmalen Grat wandert. Der große Paukenschlag erfolgt nicht, dafür schwebt durchgehend eine bedrohliche Stimmung um und über dem Protagonisten, was einen über die gesamte Laufzeit aufmerksam mitfiebern lässt. Die reine Geschichte ist vielleicht nicht das Nonplusultra eines Thrillers, schlägt nicht die Haken, wie es andere Genrevertreter machen (die clevere Schlusspointe ausgenommen), in seiner leicht unterkühlten Umsetzung zieht sie einen trotzdem in den Bann.

                                                  Polanskis elegante Inszenierung und die hervorragenden Darsteller heben den Film auf einen höheren Level. Besonders Pierce Brosnan muss lobend erwähnt werden. In der Regel kann ich mit seiner glatten Art nicht viel anfangen. Er passt perfekt auf die Rolle und füllt sie optimal aus. Wahrscheinlich seine beste Leistung bisher.

                                                  Für Freunde der ruhigen Spannung und mit einer Vorliebe für altmodische Thriller ein Muss.

                                                  10
                                                  • 5 .5

                                                    Der DVD-Text ist mal wieder der reinste Etikettenschwindel: "Saw trifft Schweigen der Lämmer", nicht mal ansatzweise.

                                                    "Sensored" ist ein Psychothriller, der ruhige Töne anschlägt und sich voll auf den inneren Konflikt seiner gestörten Hauptperson konzentriert, wirklich gut gespielt von Robert Picardo. Statt auf heftige Gewaltexzesse und hohen Bodycount setzt der Film auf die Darstellung eines Geisteszustandes. Das gelingt stellenweise wirklich gut und ist interessant umgesetzt. Leider konnte mich die gesamte Geschichte wenig mitreißen. Man kennt zu viel ähnliche Filme, die dann im Vergleich besser unterhalten.

                                                    Von der Idee und der Herangehensweise ein überdurchschnittlicher Film, wenig massentauglich und für Fans von so was bestimmt einen Blick wert. Mich persönlich konnte es in letzter Konsequenz nicht komplett überzeugen, die Geschichte um die Idee ist mir zu dünn, aber eine gewisse Qualität kann ich ihm nicht absprechen.

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