JackoXL - Kommentare

Alle Kommentare von JackoXL

  • 5
    über Joshua

    Im ersten Moment hat "Joshua" den Anschein einer Kopie von "Das Omen". Parallelen sind natürlich da, wobei sich dieser Film nicht im okkulten Horrorgenre abspielt, sondern sich als reiner Psychothriller ohne übernatürliche Zutaten herausstellt.

    Speziell in letzten Drittel funktioniert das auch ganz gut, da konnte der Film doch noch einiges an Boden gut machen. Leider kommt er davor so gemächlich aus den Puschen, dass Geduld zwingend erforderlich ist. Der hat so seine Momente, ohne dabei aber richtig die Muskeln spielen zu lassen. Dafür kann er halt auch zu wenig überraschen oder die ganz eigene Note erzeugen. Alles sehr nach Schema F ablaufend, ohne so richtig Fahrt aufzunehmen. Immerhin können die Darsteller überzeugen, besonders Vera Farmiga macht einen guten Job. Im letzten Drittel ist das okay, aber nicht bemerkenswert,

    Ein enorm durchschnittlicher Genrebeitrag zwischen gut und schlecht, generell konsumierbar.

    8
    • 3 .5

      Was sich anfänglich in die Reihe der französischen Terrorslasher einzureihen scheint, entpuppt sich als Zombie/Creature-Film, der in der Form aber eher unfreiwillig komisch wirkt.

      Bis dahin ist es jetzt auch nicht gerade spannend, temporeich oder originell, kann eigentlich nur durch Hoffnung auf den weiteren Handlungsverlauf und gelegentlichen (gewollten) Humor halbwegs bei der Stange halten. Ab dem Auftauchen der Kreaturen geht es dann nur noch bergab. Die Story erweißt sich als schwach ausgearbeitet, spannend wird es bis zum Schluss nicht und das Verhalten der Figuren ist unfassbar unlogisch. Das Bemängeln bei dieser Art von Genrefilmen ist selten, aber hier...das ist einfach Mist.

      Das komplett unbefriedigende Ende ist da die logische Konsequenz.
      Rein optisch ist der ja recht ordentlich, inklusive der Goreeffekte. Der Rest ist leider einfach nur schwach. Selbst Genrefreunde sollten einen großen Bogen um diesen Quatsch machen.

      8
      • 7 .5

        Tim Burton ist ohne Frage ein herausragender Filmemacher. Er darf/muss nicht nur als Regisseur bezeichnet werden, er ist ein Filmemacher. Er zählt zu diesen (in letzter Zeit leider so wenigen) Leuten, die ihren Filme immer ihren eigenen Stempel aufdrücken und keinen Zweifel aufkommen lassen, wer der kreative Kopf hinter dem Projekt ist. Dafür muss er gelobt werden.

        Zu dieser eigenwilligen Vita zählt definitiv "Sleepy Hollow". Burton verbindet den Flair der alten Hammerfilme mit seinem eigenen Stil. Diese Kombination funktioniert blendend. Der farbreduzierte, neblige Look erzeugt die Stimmung eines klassischen Gruselfilms, wird aber immer wieder durchbrochen durch die fantasievollen, zum Teil recht bunten Elementen des Tim Burton. Das wirkt nie unausgewogen, es greift wunderbar ineinander. Das gesamte Werk besticht durch tolle Ausstattung, stimmungsvolle Kulissen und großartige Atmosphäre. Auch die Effekte sind klasse, das darf selbst nach 13 Jahren noch gesagt werden. Die Inszenierung ist somit schon top, da versteht Burton einfach sein Handwerk.

        Auch bei der Story gelingt eine hervorragende Gratwanderung. Eingebettet in ein klassisches Gruselmärchen wird eine fast krimi-lastige Story erzählt, die sich nicht nur auf die reinen Horrorelemente beschränkt. Obwohl der Film schon da enorm punkten kann und auch so funktioniert hätte. Burton gibt sich nicht mit einer simplen Umsetzung der Vorlage zufrieden, er gibt dem Ganzen noch mehr Inhalt. Sehr gute Entscheidung.

        Natürlich muss man jetzt noch auf die Besetzung zu sprechen kommen, die ist grandios.
        An vorderster Front steht Burtons Ziehsohn Johnny Depp. In den letzten Jahren war sein permanentes Overacting schon leicht nervig, wohl nicht zu Letzt angetrieben durch seinen Erfolg durch "Fluch der Karibik. Da hat auch Burton seinen Teil zu beigetragen, aber die hier praktizierte Form von Overacting ist super. Es ist noch nicht so schrill und überzogen, dass es nur noch als Zirkusnummer durchgeht. Es ist schrullig, humorvoll, mit der Liebe zum Detail auf den Punkt. Das Mimenspiel, die gesamte Körpersprache von Depp ist so präziese und auf seinen Charakter optimal passend. Es sorgt für tolle humoristische Einlagen, ohne auf gezwungenen Klamauk hinauszulaufen. Hier hat er einfach noch den Punkt getroffen, es kippt nicht zu sehr in Comedy.

        Neben Depp droht der Rest natürlich runterzufallen, sie stehen auch in seinem Schatten, sollten aber auch erwähnt werden. Christina Ricci hat danach ja nicht mehr so
        viel hinbekommen, sie passt toll auf ihre Rolle. Daneben tummeln sich etliche gute Darsteller, zum Teil auf winzige Rollen (kurze Auftritte von Martin Landau & Christopher Lee), und auch das eigentliche Schreckgespenst Christopher Walken darf ja nur kurz seinen Charakterkopf im Bild zeigen. Das reicht aber schon, ein Cast wie aus dem Bilderbuch.

        "Sleepy Hollow" ist eine wunderbare Hommage an den klassischen Gruselfilm, der sich aber genug kreativen und modernen Einschlag gönnt, ohne das sich dieses zwangsläufig im Weg steht. Immer wieder sehenswert und ein Musterbeispiel dafür, dass "alt" und "neu" sich nicht zwangsläufig beissen muss.

        14
        • 4 .5

          "Faces in the Crowd" beginnt vielversprech
          end und vermag im ersten Drittel durchaus zu überzeugen. Die Idee der "Gesichtsblindheit" ist eine prima Grundvoraussetzung für einen Thriller und wird auch ganz nett präsentiert. Damit der Zuschauer sich in Annas Lage (von Milla Jovovich entgegen ihrer letzten Rollen auch vernünftig gespielt) hineinversetzten kann, wechseln die Gesichter der anderen Figuren von Zeit zu Zeit.

          Das ist auch zwingend erforderlich, andernfalls würde der ganze Film nie funktionieren, erweißt sich als effektives Mittel, um das Interesse hoch zu halten. Besonders die Szenen in der Schule, in der Anna in ein Meer aus identischen Kindergesichtern blickt, mutet leicht gruselig an und lässt diese verzweifelte Situation gut nachvollziehen. Ja, so etwa 30-40 Minuten ein interessanter Film.

          Spätestens dann fällt dieses ansehbare Gerüst aber in sich zusammen. Da offenbart der Film seine Hilflosigkeit, aus der gelungenen Eröffnung einen einfallsreichen und spannenden Thiller zu erzeugen. Die Situation der Gesichtsblindheit bleibt die einzige Stärke, der Rest ist fast sogar etwas lächerlich. Die Glaubwürdigkeit und Logik bleibt auf der Strecke (z.B. kann Anna auch keine Stimmen mehr erkennen? Oder warum spricht die seit Jahrzenten taube Therapeutin so klar und deutlich, als würde der Verlust des Hörens sich nicht zwangsläufig auch auf die eigene Sprache auswirken?).

          Noch schlimmer ist die unglaubliche Vorhersehbarkeit. Jetzt mal im Ernst, wer konnte nicht schon lange vor der "überraschenden" Auflösung sagen, wer der Killer ist? Das ist ja so plump und eindeutig, man mag erst denken, das soll eine bewußt falsche Fährte sein. Da bist du leicht fassungslos. Auch sonst, in der letzten Hälfte funktioniert eigentlich nichts mehr. Wäre der ganze Film so, schlimm.

          Ist nicht der Fall, gerade deshalb so schade. Beginnt durchaus innovativ und interessant, endet in purem Quark. Hat was, aber nutzt es ncht. Am Ende nur Blödsinn, leider.

          6
          • 7

            Wie schon James Cameron und David Fincher drückt Jean-Pierre Jeunet seinem "Alien" den ganz eigenen Stempel auf. Somit ist jeder Teil ein Ding für sich und unterscheidet sich stillistisch deutlich von seinen Kollegen. Auch den Ansatz von Jeunet ist an und für sich akzeptabel und in seiner Intention auch leicht nachvollziehbar, trotzdem ist er im Bezug auf die "Alien"-Reihe leicht unangemessen.

            "Ressurection" entfernt sich so deutlich vom genialen Original wie kein anderer Teil. Das ist unmöglich in den Horrorbereich einzuordnen, soll so auch sein. Dieser Teil hat auch kaum was mit Camerons deutlich actionorientierter Fortsetzung zu tun, und auch zu Finchers dreckigem Survivalalien besteht kaum noch ein Bezug. Das hat mehr was comicartiges. Deutlich mehr auf Humor und Ironie zugeschnitten, mit einem tollen B-Cast (Dourif, Perlman, Wincott), schickem Look und einigen kreativen Einfällen. So weit so schön, das hätte würde man aber lieber in einem anderen Film sehen. Hätten Jeunet und der aktuell so abgefeierte Autor Joss Whedon das in einem eigenständigen Projekt verarbeitet, sehr interessant. Als Teil der "Alien"-Saga funktioniert es einfach nicht so richtig. Der Mythos wird entzaubert. Die Aliens sind nicht mehr die primitiven Raubtiere, was sie eigentlich als dunkle Bedrohung ausgemacht hat. Ripley ist nicht mehr Ripley. Konnte sie ja nach Teil 3 auch kaum mehr sein, ist leider eine Tatsache. Die Spannung wird reduziert, der kurzweilige Unterhaltungsfaktor leicht erhöht, genau das stört. Bei "Alien" will man nicht schmunzeln, man will den gnadenlosen Überlebenskampf gegen die Biester. Das fehlt bei "Ressurection". Immer noch ein ordentlicher Film, als (bisheriger) Abschluss einer großen Filmreihe leider verfehlt.

            Teil 4 ist aufgrund seiner positiven Aspekte immer noch unterhaltsam, es trennen den leider Welten zwischen der Genialität der ersten zwei Teilen, sowie dem der Serie treu bleibenden dritten Teil. Vielleicht war das einfach einer zu viel. Dafür noch ganz gut, aber leider nicht notendig.

            10
            • 5
              über Transit

              08/15 Durchschnittsthriller, der zumindest handwerklich ok ist und mit der Nettolaufzeit von 80 Minuten auch keine Langeweile aufkommen lässt. In so weit solide. Schade, dass die natürlich sehr simple Geschichte nicht noch durch den ein oder anderen netten Einfall gewürzt wurde. Alles läuft so wie erwartet ab, kreative Ausreißer werden leider vermisst. Zudem wird hier mit Klischeefiguren, Logikaussetzern & Zufällen nicht gegeizt, im Prinzip funktioniert die ganze Geschichte nur durch sie. Ablauf und Figurenentwicklung ist so vorhersehbar, dass man als erfahrener Filmfan auch ruhig zwischendurch ein Nickerchen halten kann, sofort ist man wieder im Bilde.
              Trotzdem noch 5 Punkte, da es für einen passablen Feierabendfilm ohne große Langeweile noch reicht.

              3
              • 0

                Sagenhaft schlechtes Machwerk, das im Ansatz an "TCM" oder "Muttertag" erinnert. Oder jeden anderen Film mit degeneriertem Inzestpack. Dabei ist es vollkommen Latte, welchen man als Alternative nennt, jeder ist besser als "Hoboken Hollow".

                Hier wird absolut gar nichts richtig gemacht. Inszenierung und Darsteller sind mies, die Handlung auf eine Grundidee beschränkt, aus der sich kein vernünftiger Ablauf ergibt. So was wie ein Drehbuch kann unmöglich existiert haben und wenn, verdient es die Bezeichnung nicht. Da geschehen vollkommen sinnlose Dinge, deren Bezug zur eigentlichen "Handlung" im Nichts verlaufen und die berechtigte Frage aufwerfen, was zum Henker das soll? Womöglich nur, um eine spielfilmtaugliche Laufzeit zu erzwingen. Spielfilmtauglich ist auch der komplette Rest nicht. Stinklangweilig, nicht mal vernünftigen Gore bekommt man geboten, wohl das Mindeste was man von so was erwarten darf. Der hinterletzte Scheiß. Sogar einige bekannte Gesichter haben sich darein verirrt. Wobei nur C. Thomas Howell (hatte mal Anfang der 80er so was wie eine Karriere, nach seinem besten Film "Hitcher" kam dann aber nur noch Mist) einen halbwegs großen Part hat. Dennis Hopper, Michael Madsen, Lin Shaye und Robert Carradine haben wenige Minuten Screentime (die unter diese Szenen fallen, die wohl zu Laufzeitstreckung dienen) und müssten sich dafür schämen. Wenigstens ist Madsens Auftritt so lächerlich, da konnte man kurz schmunzeln (wie auch über die gelegentliche Erzählerstimme).

                Fazit: Vollkatastrophe. Nicht nur, weil er objektiv einfach keinen kümmerlichen Punkt verdient, sondern weil es so einfach gewesen wäre, sich zumindest einen halben durch primitivste Mittel zu erschleichen (Blut & Trash). Nicht mal dafür reicht es.

                7
                • 7
                  über Alien³

                  Damit sind wir bei dem Teil angelangt, der die Fangemeinde scheinbar in zwei Lager spaltet. Hat seine Anhänger, von vielen aber zerrissen und an die Wand genagelt.
                  Das gleiche Problem hatte ja schon der dritte Teil von "Der Pate". Der Grund dürfte bei beiden Filmreihen identisch sein: Die Vorgänger waren so gut, dass es einfach kaum möglich war, da mitzuhalten. So gesehen ist die Bezeichnung von "Alien 3" als Enttäuschung nachvollziehbar, wenn auch etwas drastisch.

                  Finchers Film erreicht weder die subtile Hochspannung von Ridley Scott, noch den atemlosen Adrenalinpegel von James Cameron. Das heißt aber noch lange nicht, dass das hier ein schlechter Film ist. Die verdreckte Kulisse des runtergekommenen Hochsicherheitsgefängnisses ist ein wunderbares Ambiente. Ein passender Ort für den erneuten Überlebenskampf, von Fincher stimmungsvoll in Szene gesetzt. Langeilig ist "Alien 3" nie, obwohl sich auch mal kleinere Hänger im Spannungsbogen einschleichen. Das kann die Atmosphäre aber durchaus auffangen, das Interesse ist nie weg. Insgesamt gefällt mir dieser düstere Look sogar etwas besser als bei "Aliens", der dafür das deutlich bessere Drehbuch und diese lückenlos starke Umsetzung hatte. Teil 3 ist halt kein Meisterwerk mehr, auch kein ausgezeichneter Beitrag, gefällt als etwas platterer Creaturefilm dennoch, wenn man ihm eine faire Chance gibt. Trotz Schwächen funktioniert und zündet der immer noch gut genug, um als sehenswert durchzugehen.

                  Was allerdings richtig übel aufstößt, diese CGI-Effekte. Sobald das Alien aus dem Computer kommt, sieht das einfach nicht gut aus und killt viel von der eigentlich tollen Stimmung. In den handgemachten Szenen überzeugt das voll und stimmt um so trauriger, wenn man sich dann vor dem digitalen Vieh gruseln soll.

                  16
                  • 5

                    Low Budget Variante von Spielbergs "Duell" (oder auch "Joyride"), diesmal in einem Parkhaus. Von Anfang an ist klar, der taugt wohl nur zum einmaligen Konsum, kann sich da aber immerhin eine ganze Zeit behaupten. Simpel, kostengünstig, dabei aber auch halbwegs unterhaltsam und spannend. Wenn der durchgehend auf diesem akzeptablen Niveau spielen würde, überraschend gelungen. Leider bremst sich der Film durch seine unnötige Rückblenden selber aus und beraubt sich damit seiner einzigen echten Stärken, Tempo und Stimmung. Zudem ist die Auflösung eher unglücklich. Obwohl das Motiv nicht klar war, die Identität des Täters ist recht offensichtlich. Seine obligatorische "jetzt-sag-ich-dir-warum" Erklärung wurde durch die überzogen irre Darstellung dann auch nur albern.

                    Ohne jede Erwartungshaltung und auf seine Stärken reduziert, geht "No Way Up" gerade noch so durch.

                    1
                    • 7

                      "50/50" ist wirklich ein guter Film, der die Gratwanderung zwischen Krebsdrama und Komödie über weite Strecken gut hinbekommt, berührt und unterhält. Joseph Gordon-Levitt zeigt mal wieder eine klasse Leistung, verkörpert seine Figur glaubhaft und sympathisch. Man kann mitfühlen, aber auch mitlachen. In einigen Momenten ist"50/50" ein ganz ausgezeichneter Film.

                      Leider muss man dem Film auch einige Sachen ankreiden. Die Figur von Seth Rogen war so dieser typisch lustige Sidekickkumpel. Etwas schluffig, dauernd am baggern, flapsiges Gequassel. Missionsziel: Sorge für Lacher. Tatsächlich war er an den besten Lachern im Film nicht oder kaum beteiligt. Das ist zu sehr gezwungen, ohne richtig zu funktionieren. Nicht total daneben, ein wenig anders hätte die Figur aber schon angelegt werden können.
                      Und um Spoiler zu vermeiden sage ich nur: Wer hat den Film gesehen und bei Adams erster Therapiesitzung nicht sofort gewusst, was sich daraus entwickeln wird? Auch das ist für die Geschichte nicht so wichtig und eher schmückendes Beiwerk, um auch dieses Interesse noch zu bedienen.

                      So viel zu den Kritikpunkten. Das schmälert für das Gesamtbild etwas, es bleibt unterm Strich aber immer noch ein sehenswerter Film. Allein der potthässliche Hund mit dem Namen "Skeletor", der heimliche Star.

                      10
                      • 4

                        Egal, wie einfallsreich die Grundidee war, irgendwann ist auch mal gut.
                        Teil 1 hat gerade durch diese Idee gezündet, Teil 2 hat das nur kopiert, aber durch seine kreativen Einfälle und den steigenden Goreanteil noch gefallen können. Teil 3 ermüdet leider nur noch.

                        Wie ein Kaugummi verliert die Serie mit der Zeit seinen Geschmack, bis man nur noch das Bedürfnis hat zu spucken. Es ist sogar verständlich, dass man immer noch eine Fortsetzung vor Augen hat, diese "zufälligen" Todesszenarien lassen sich ja gnadenlos ausschöpfen und da kann immer noch eine kreative und lustige Idee schlummern. Da lässt sich auch Teil 3 nicht lumpen, aber die Luft ist raus. Die Geschichte ist schon lange nur noch Facette, das Lauern auf den nächsten Kill ist der einzige Grund, sich den zu geben. Nur reicht das einfach nicht mehr. Zwischen den unterschiedlichen Ableben der vollkommen irrelevanten Figuren wird einfach nur noch das Notdürftigste betrieben, hingeklatscht, einfach ohne Witz und Charme.

                        Teil 3 wirkt eher lustlos und gezwungen zusammengebastelt. Kurzfristig nicht ohne Unterhaltungswert, langfristig absolut unnötig. Und doch, gegen "Final Destination 4" noch Gold wert, der war mal so richtig übel. Gute Idee auf das Minimum reduziert, sehr schade.

                        8
                        • 5 .5

                          Die Mischung aus Horrorfilm und Western finde ich sehr reizvoll. Merkwürdig, dass das so selten versucht wird. Schade, dass dieses große Potential bisher (so weit ich das beurteilen kann) auch noch nie voll ausgenutzt wurde.
                          "Dead Birds" ist, mit Ausnahme der Ansiedelung im Westernsetting, einfach ein zu einfallsloser und konventioneller Geisterhausfilm. Neue oder interessante Einfälle werden nicht geboten, alles bekannt und schon klar besser gesehen.
                          Immerhin kann ich den Willen erkennen, sich nicht dem schmalen Budget kampflos zu ergeben. Man sieht schon, dass da nicht die riesen Kohle drin steckt, dafür wurde das Ganze dann aber doch ganz anschaubar umgesetzt. Die düstere Stimmung weiß auch zeitweise zu gefallen, der Cast bietet zumindest ein paar bekannte Gesichter aus dem B-Keller (obwohl ich den immer noch milchgesichtigen Henry Thomas als Anführer einer doch recht skrupellosen Gang nicht so ideal finde).
                          "Dead Birds" fehlt es an der notwendigen Kreativität, um sich gegen die zahlreichen Genrealternativen zu behaupten, es lassen sich aber zumindest leichte Pluspunkte anrechnen. Deshalb noch lange nicht gut und weit weg von einer Empfehlung, in dem Bereich hab ich aber schon viel Schlimmeres gesehen.

                          9
                          • 8 .5

                            Eine Fortsetzung wie man sie kennt, hätte dem Ganzen kaum neu Impulse geben können und es wäre verdammt schwer gewesen, daraus nicht bloß eine Kopie zu machen. Mal angenommen, da wird Ripley einfach nur auf ein anderes Schiff verladen, da schleicht wieder dieses Biest umher und holt sich Einen nach dem Anderen... wäre schon etwas öde, oder?

                            Genau das passiert bei "Aliens" nicht, das macht ihn als Sequel so stark. Das verändert natürlich aber auch die ganze Atmosphäre. Das ist nicht mehr so düster, beklemmend und schleichend bedrohlich. Es ist größer, effektvoller, mit deutlich mehr Action und Viehzeug. Aber so verdammt gut. Wobei auch Cameron nicht über 2 Stunden Vollgas gibt, zu Beginn lässt er die Alienbrut auch recht lange nicht aus dem Sack. Gute Wahl, somit erweißt sich "Aliens" nicht als die reine Materialschlacht, die man beim Anblick der übergroßen Wummen, mit denen man kaum durch eine handelsübliche Tür passt, erwarten könnte. Natürlich dürfen die Ballermänner irgendwann richtig glühen, das macht auch richtig Spaß. Trotz dieses Waffenarsenals befinden sich die Figuren bald in einer vegleichbar ausweglosen Situation wie die Besatzung der Nostromos im Erstling. Dort war man überrascht und schlecht ausgestattet, um mit einem Biest fertig zu werden, hier nutzt militärisches Knowhow und Equipment nicht viel gegen eine Übermacht. Beides auf seine Art klasse. Nur war das EINE Alien unterm Strich noch besser.

                            So oder so, "Aliens" ist bombastisches Sci-Fi-Kino mit ordentlich Wums und Spannung. Nebenbei auch eine wunderbare Besetzung. Neben Weaver dürfen sich mit Michael Biehn, Lance Henriksen und Bill Paxton gleich drei B-Ligalieblinge beweisen, sehr schön.

                            16
                            • 9

                              Der Film war und ist auch immer noch maßgebend für das Horror/Sci-Fi-Genre, so wie für die Filmlandschaft im Allgemeinen. Er ist absolut zeitlos, was man nicht jedem Klassiker oder Wegweiser heute noch anrechnen kann. Tatsächlich ist es kaum zu glauben, dass der schon 1979 und unter finanziellen Bedingungen enstehen konnte, mit denen heute vielleicht nur ranzige DVD-Premieren hingerotzt werden. Die Sets, die Effekte und die Ausstatttung können sich immer noch sehen lassen. Wenn sie denn zu sehen sind.

                              Man merkt schon, dass Ridley Scott wohl budgetbedingt vieles im Dunkeln lassen musste und vielleicht gerne mehr gezeigt hätte. Eigentlich gut, dass er nicht konnte, daraus bezieht "Alien" eine seiner absoluten Stärken, die ihn noch deutlich von seinen Fortsetzungen unterscheidet. Das wirkt düster, beengt, klaustrophobisch. "Alien" ist keine actionhaltige Materialschlacht wie Teil 2, es ist ein Gruselfilm mit einer beängstigenden Atmosphäre. In seiner Ruhe, seiner Tempoarmut ist er grandios. Der Film lebt von dieser Stimmung und seinen eher spärlichen Auftritten der Kreatur. Umso effektiver und wirkungsvoller werden sie.

                              Die Kreatur muss natürlich auch noch besonders hervorgehoben werden. Selten hat wohl ein Filmmonster so einen bleibenden Eindruck hinterlassen. H.R. Giger hat ein Wesen erschaffen, dessen Erscheinungsbild kein Bisschen an Ausdrucksstärke und Schrecken verloren hat. Eine Jahrhundertschöpfung.

                              "Alien" ist einer dieser Klassiker, der über die Jahre rein gar nichts eingebüßt hat, der auch heute noch auf Augenhöhe mitspielt und das Meißte locker in die Tasche steckt. Ein Meilenstein.

                              14
                              • 8

                                Marc Forster inszeniert ein eindringliches Drama über Freundschaft, Schuld und Sühne, das zudem das erschreckende Resultat zeigt, was die sowjetische Invasion und das daraus folgende Schreckensregime der Taliban aus Afghanistan gemacht haben. Realistisch, bewegend und sensibel umgesetzt. Ein oft leiser, an manchen Stellen aber auch schwer bedrückender Film. Kurz und knapp: Sehr zu empfehlen.

                                7
                                • 4

                                  Warum funktionieren deutsche Kinoproduktionen so selten? Es gibt nur 3 Genres.

                                  1. Da gibt es das Schweiger/Herbig-Syndrom: Anspruchslose, aber wohl genau dadurch leicht kalkulierbare Kassenerfolge (RomCom & Slapstick) werden erfolgsversprechend kopiert. Bloß keine Experimente wagen, lieber eingemottete Standardmassenware, passt schon.

                                  2. Kinderfilme: "Die Wilden Kerle", "Die Wilden Hühner", "Großstadtkrokodile", "Die Wilden Hühnerkrokodile", halt so was... von wegen, es gibt zu wenig Kinder in Deutschland.

                                  3. Irgendwas mit Vergangenheitsbewältigung.

                                  Unter Punkt 3 fällt "So weit die Füsse tragen". 2. Weltkrieg eben, das scheinbar einzig geschichtsrelevante Genre. Egal, die Geschichte hat ja durchaus Potenzial für einen Film. Blöd, wenn die gesamte Inszenierung so aussieht wie eine Serienproduktion vom MDR. Man hätte gerne bei der eigentlich bewegenden Flucht mitgefiebert, aber wenn es so mager auf den trockenen Zwieback geschmiert wird, wie soll das denn schmecken?

                                  Eine gewisse Lust auf den Film wurde erfolgreich weginszeniert. Bravo.

                                  10
                                  • 10

                                    Danke MP, dass ich hier jetzt endlich Staffeln bewerten kann. Deshalb habe ich hier kaum Serienbewertungen. Ich fande es bei der oft sehr schwankenden Qualität unmöglich, eine übergreifende Bewertung zu vergeben.

                                    Deshalb beginne ich mit einem Phänomen: Twin Peaks.
                                    Der Name war mir ein Begriff. Ich konnte mich daran erinnern, das die Serie Anfang der 90er kurz auf RTL lief (was zu einem seltenen "Maulwurfeinsatz" von Sat1 führte). Ich war damals zu jung, aber der Name blieb hängen.
                                    Vor etwas 2 Jahren hat mir ein hochgeschätzter Kollege die Serie ausgeliehen. Ich bin nicht der Serienfan, wollte trotzdem reinschauen. Wenn so was Standard wäre, ich wäre Serienfan. Ich kann "Twin Peaks" unmöglich in ein Genre einordnen, das macht die Serie so genial. Es ist Thriller, Mystery, Soap, sogar Comedy, es ist alles und doch nichts von allem. Das ist einzigartig. Da gibt es diesen Mainplot, hochspannend, mysteriös. Daraus entwickeln sich dann aber diese ganzen Figuren. Manche scheinen wichtig für den eigentlichen Plot, manche nicht. Dann schwenkt das ganze um, plötzlich stehen ganz andere Figuren im Fokus, daraus entwickeln sich Siteplots, die nicht minder interssant sind. Von Folge zu Folge weiß man eigentlich nicht, was gerade interessanter ist. Das mag jetzt übertrieben klingen, entspricht aber genau meiner Empfindung. David Lynch hat mit "Twin Peaks" eine Seriensensation geschaffen. Das lässt sich nicht in ein Genre pressen. Da werden Interessen geweckt, wieder fallen gelassen, neue Plots entwickelt, die anderen wiederbelebt, und irgendwie spinnt sich das Ganze zu einer Einheit zusammen. So eine grandiose, einfallsreiche Figuren- und Geschichtenentwicklung war für mich einzigartig. Allein diese Charaktere: Ich kann nicht einzeln darauf eingehen, das würde jeden Rahmen sprengen. Sensationell!
                                    Ich kann nur jedem dazu raten, unbedingt "Twin Peaks" anschauen, sind ja (leider) nur 2 Staffeln, die für eine Kultstatus mehr als ausreichen.
                                    Für mich die beste, bisher gedrehte Serie aller Zeiten. Ein faszinierender Trip ohne logische und konventionelle Grenzen, wegweisend.

                                    9
                                    • 4 .5

                                      Ohne den 3D-Boom hätte dieser Film niemals das Licht der Welt erblickt. Wäre wohl auch besser gewesen.

                                      Zwei Pluspunkte kann man ihm immerhin zusprechen. Tarsem Singh lässt speziell im letzten Drittel optisch einiges los, die recht blutigen Schlachtszenen sehen wirklich nett aus. Und natürlich meine Lieblingsgesichtsbaracke Mickey Rourke. Der scheint das überhaupt nicht ernst zu nehmen. Gut so, dadurch macht er in seiner Rolle Spaß.
                                      Der Rest, na ja. Bis auf die genannten Punkte eine ziemlich öde Veranstaltung, stellenweise unfreiwillig komisch, aber dadurch auch nicht unterhaltsam. Rein auf sein Geschnetzel fokusierter Quatsch, der in den dazwischen liegenden Szenen furchtbar uninteressant ist. Das belibt auch so stehen. Schade um die Optik.

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                                      • Mein Lieblingsgenre, alles tolle Filme, daher ausnahmsweise mal gar kein Problem. Bei Film 4 reicht schon das Bild.

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                                          Was kann schlimmer sein, als ein Film mit Rob Schneider in der Hauptrolle? Genau das, inklusive Til Schweiger.

                                          Man muss fair bleiben, es liegt nicht an Deutschlands Logopädieversager Nummer 1, dass der Film auf diesem Niveau spielt. Dafür darf sich unser Til in seiner Charakterrolle als Heinz Hummer (!) nur kurz an den Sack packen und irgendwas in die Kamera nuscheln. Es ist halt Komödienmethadon auf Rob Schneider zugepanscht. Peinliches, degeneriertes Abfallprodukt für den Humor ab 3 Promille aufwärts.

                                          Schwer daneben, aber zumindest spielt es in Amsterdam. Einer der schönsten Städte der Welt, immer eine Reise wert. Diese kurzen Impressionen hinterlassen ein angenehmes Gefühl und sind das dreckige Gold in einer Grube voller Mist.

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                                          • 2

                                            Marcus Nispel darf seit Jahren sein "Talent" in Hollywood beweisen und müsste damit eigentlich dafür sorgen, dass die deutsche Flagge dort dauerhaft auf Halbmast hängt. Als Werbe- und Musikvideoregiesseur mag sein beschränktes Handwerk ja irgendwie zünden. Für 1-5 Minuten mag auch "Pathfinder" überzeugen, wann genau, kann sich jeder selber raussuchen. Als Geschichtenerzähler taugt der Mensch nicht die Bohne.
                                            In farblos/unterkühlter "Look-ist-alles" Optik metzelt sich "Pathfinder" ohne nur den Anflug von Seele dahin. Dieser Look, im ersten Moment sogar als positiv zu bewerten, nervt bald genauso wie das gesamte Machwerk. Das kommt dabei raus, wenn unfähige Clipregiesseure für 100 Minuten dafür genutzt werden, einen abendfüllenden Spielfilm zu inszenieren. Banale, hirn- und handlungslose Grütze, die sich an ihrem Style ergötzt und daran zu Grunde geht. Es darf auch gerne mal anspruchslos zur Sache gehen, aber Spaß und Herzblut, selbst mit begrenzten Mitteln und niedrigem Niveau, muss erkennbar sein. Spaß macht "Pathfinder" nie, Herzblut ist weiter entfernt als Skandinavien von Amerika. Glatt, bescheuert, Effektgehasche ohne ein Verständniss für Filmvergnügen: Marcus Nispel.

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                                            • 6
                                              über Hell

                                              Handwerklich braucht sich "Hell" lobenswerterweise nicht hinter internationalen Produktionen verstecken. Made in Germany ist bei so einem Genrefilm selten genug, schön, wenn sich in der Umsetzung dann Mühe gegeben wird. Atmosphärisch kann er wie erhofft punkten. Ein simpeles, gerade dadurch gar nicht sooo abwegiges, apokalyptisches Szenario, mit einem Gespür für Stimmung umgesetzt. Bis dahin alles wunderbar.
                                              Schnell wird leider offensichtlich, dass jetzt nicht die sensationellen Einfälle zu erwarten sind. Das ist bei einem solchen Genrefilm auch nicht immer zwingend notwendig, das hier wirkt mir dann doch zu wenig selbstständig und mit ausreichend kreativen Einschlag versehen, um es gänzlich ungestraft durchgehen zu lassen. Das Szenario bietet einfach deutlich mehr Spielraum, als letztendlich genutzt wird. Trotz diesem für deutsche Produktionen ungewöhnlichen Einschlags, wirkt das fertige Produkt immer noch wie mit angezogener Handbremse, da hätte es noch mehr Mut oder Kreativität (oder eben beidem) bedarft, um mich endgültig auf seine Seite zu ziehen. Gerade weil die Grundvorraussetzungen stimmen, bin ich leider etwas entäuscht.
                                              "Hell" lässt sich anschauen und zeigt durchaus, dass aus Deutschland mehr kommen kann als Schweiger, Herbig & Co. Das stimmt mich zuversichtlich für die Zukunft, was "Hell" für mich nicht automatisch als gelungen durchgehen lässt. Ordentlich, im Ansatz löblich, sein Möglichkeiten leider nicht ausschöpfend. Kann auf jeden, muss auf keinen Fall.

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                                              • "...mit erstklassigen Darstellern herausragend besetzt". Guy Pearce ist ein Mann mit Licht und Schatten, hier mehr Schatten. Und Mrs. Cruise? Also bitte,...!

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                                                • 4 .5
                                                  über Noise

                                                  Ein Mann gegen den Lärm. Und das in New York. Interessant.

                                                  Interessant beginnt "Noise" ohne Frage. Die Grundidee ist charmant und besitzt viel bissiges Potenzial. Genau so fängt es auch an, da sorgt "Noise" für den ein oder anderen Schmunzler und weckt Sympathie für seinen, von Tim Robbins wie immer toll gespielten, Protagonisten. Leider erweißt sich der Film, trotz immer wieder aufblitzenden, heiteren Momente, als ziemlich zäher Brocken. Das zieht sich stellenweise gewaltig, inklusive selbstverliebt-philosophischen Gequatsche, als wären die Figuren dauerstoned. Zudem verliert der Film gegen Ende den Biss, Unterhaltung und Witz gehen baden. Tim Robbins bis zum Schluss als eine Art Superheld ohne Superkräfte weiter gegen das System hämmern zusehen zu dürfen, als ihn mit Schlips um den Hals beim Unterschriftensammeln zu erleben, das wäre eine bessere Alternative. Da wäre deutlich mehr drin gewesen.

                                                  Etwas zu dick aufgetragen ist zudem die Rolle von William Hurt. Als papageienhafter, vulgärer Bürgermeister schießt er über's Ziel hinaus.

                                                  Guter Ansatz, wenig ansprechend umgesetzt. Verzichtbar.

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                                                  • 7 .5

                                                    Don Siegel inszeniert einen coolen 70er Gangsterfilm, bei dem besonders 4 Dinge im Gedächtnis bleiben:

                                                    1. Der rasante Auftakt.
                                                    2. Das denkwürdige Finale.
                                                    3. Joe Don Baker als abgebrühter Killer (namens Molly!).
                                                    4. Walter Matthau, der hier mal untypisch den Bad Guy spielen darf. Gelingt ihm ganz hervorragend. In den Punkten braucht sich "Der große Coup" nicht hinter Siegels Kultfilm "Dirty Harry" zu verstecken. Im Mittelteil fehlen leider die richtig bemerkenswerten Momente. Das ist alles gut und routiniert, um es auf eine Stufe mit diesem Klassiker zu schaffen, fehlt das entscheidende Etwas.

                                                    Mag aber reine Geschmackssache sein. "Der große Coup" ist ein glasklar sehenswerter Film, den sich Genrefreunde definitiv mal anschauen sollten.

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