JackoXL - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+20 Kommentare
-
EternautaEternauta ist eine Drama aus dem Jahr 2025 mit Ricardo Darín und Carla Peterson.+18 Kommentare
-
Die GlaskuppelDie Glaskuppel ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Léonie Vincent und Johan Hedenberg.+13 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+13 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning188 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina154 Vormerkungen
-
Jurassic World 4: Die Wiedergeburt81 Vormerkungen
Alle Kommentare von JackoXL
Halbwegs versöhnlicher Abschluss einer zu Letzt unausstehlichen Reihe.
Versöhnlich, da Wes Craven dem zum Schluss unerträglichen Kaspertheater mit einem radikalen Bruch ein Ende setzt, wobei der aber etwas über's Ziel hinausschießt. Die Albernheit der letzten Teile ist ad acta gelegt, der hier nimmt sich viel zu ernst.
Cravens grundsätzliche Idee ist ja gar nicht verkehrt und war irgendwie sogar notwendig. Mit dem einfachen Fortsetzten der Serie wäre es schwierig geworden, den Cartoonanstrich der letzten Jahre abzuschütteln und wieder den bösen Freddy zu erwecken. Ihn in die "Realität" zu holen ist ein gewagter Schritt, macht ihn wieder bedrohlicher, entzaubert den Mythos aber leider auch. Man will irgendwie nicht sehen, dass Freddy die echte Heather Langenkamp terrorisiert. Dieser Realität- und Fiktionmischmasch wirkt unausgewogen, lässt nicht die richtige Stimmung aufkommen und seine aufgesetzte Ernsthaftigkeit ist manchmal sogar unfreiwillig komisch. Wenn Wes Craven Heather erklärt, warum Freddy auf einmal real wird, schon ziemlich haarsträubend.
Trotz dieser Kritik ist mir FNN immer noch lieber, als Freddy Krueger mit Sonnenbrille und Joystick. Cravens Versuch, die Serie nicht in einem Sumpf aus Albernheiten versinken zu lassen, rechne ich ihm hoch an, auch wenn es nicht optimal gelungen ist.
Seit wann stört ihn denn so was?
Mickey Rourke ist ein Unikum, aber Woody passt von Talent und Karriere maßlos in seine Fußstapfen. Immer noch interessant.
"Vampire Bitch Vs. SS."
Das wäre der passende Titel, das hätte mal gleich für einen Trashpunkt mehr gesorgt.
So ist es "Uwe Boll Vs. The People"
Ich will wirklich nicht bewustes Boll-Bashing betreiben, aber was soll man objektiv dazu sagen? Das ist maximal ein Punkt mit ganz doll smilling. Zusammenhanglose, billige C-Darstellergeisterbahnfahrt ohne Drehbuch, einen Hauch voll Titten, inklusive der sinnvollesten Vampir- Menschsexszene aller Zeiten & ganz viel budgetbedingten Zeitdruck. Fertig sind 76 Minuten (inklusive ca. 5 Minuten Vor- und Abspann), so einfach lassen sich Produzentengelder verblasen. Allein dafür bekommt Sir Uwe einen Preis verliehen, wer darin investiert, hat gewonnen. So einfach lässt sich Kapital verdoppeln, mindstens. Glückwunsch an die Produzenten, eine sichere Anlage, dank Audiokommentar.
Das sollte doch tatsächlich "Freddys Finale" sein? Pfui, ihr gottverdammte Leichenschänder! Da möchte man Wes Craven doch fast die Füße küssen, dass er das nicht so enden ließ.
Ab Teil drei nahm die Serie kontinuierlich ab, von daher ist Teil sechs sogar konsequenter Weise das Finale: Tiefer geht's kaum noch. Was einem da geboten wird, spottet fast jeder Beschreibung. Den Höhepunkt bietet der "Videospielkill", wenn man das im Vergleich zum Original sieht, ich könnte kotzen!
Bloß nicht davon blenden lassen, dass Yaphet Kotto und Johnny Depp darin zu sehen sind. Der eine war am Ende angelangt, der andere konnte noch nicht ahnen, wie gefeiert er noch werden würde. Viel näher können sich Karrieretief- und hoch kaum kommen.
"Freddy's New Nightmare" fand ich seinerzeit etwas enttäuschend, hätte nie gedacht, dass ich mich mal so sehr darauf freue. Verglichen mit diesem Ausgebeute einer Marke, ein wahres Goldstück!
Michael Madsen!
Im Smoking immer geil, und dann kommt er wenigstens rein.;)
Die Autobiographie von Howard Marks war wie geschaffen für eine Leinwandadaption, und nicht nur für eine x-beliebige. Das hätte ein echtes Highlight (!) werden können. Für die Hauptrolle hat man sogar die Idealbesetzung gefunden. Rhys Ifans passt unter den prominenten Darstellern von Art und Erscheinungsbild verdammt gut, und er macht es im Bereich seiner Möglichkeiten auch sehr ordentlich.
Trotz dieser Vorraussetzungen ist das Resultat leider sehr ernüchternd. "Mr. Nice" ist solide, aber kein Stück mehr.
Der gesamte Film wirkt wie eine halbwegs interessante Diashow. Man sieht, was Howard Marks so gemacht hat, die so wahnsinnig interessante Figur wird einem aber kaum nahe gebracht. Es wird sauber von A nach B abgespult, ohne in die Tiefe zu gehen. Obwohl Darsteller und Inszenierung sich auf gehobenen Niveau bewegen, lässt es den Zuschauer kalt und sorgt nie für die Wirkung, die die literarische Vorlage erzeugte. Das war natürlich auch keine Weltliteratur, hat aber irre viel Spaß gemacht, mich in Erstaunen versetzt und wahnsinnig viel Sympathie für seinen (kriminellen) Protagonisten entwickeln lassen. Dieses Potenzial hatte auch der Film, nutzt es aber unerklärlicher Weise nicht.
Ohne Vorkenntnisse persönliche Erwartungshaltung wohl nice, aber nie "Mr. Nice".
Ein großer Mann, dessen Karriere noch viel mehr Preise verdient hätte.
P.S.: Million Dollar Baby kann nicht die fünfte Nominierung gewesen sein, kam vor Invictus.
Schau ich nicht schon wieder.
Immer noch und immer wieder!
Steve Buscemis "Animal Factory" ist ein grundsolider Knastfilm, dem es leider an bemerkenswerten Höhepunkten und der eigenen Note mangelt. Sicherlich glaubhaft und realistisch, aber es fehlt die Notwendigkeit, den in anderen Filmen schon oft gesehenen Gefängnisalltag hier noch mal vor Augen führen zu lassen. Es plätschert so dahin, ohne negativ aufzufallen, aber zu selten auch wirklich positiv. Positiv ist definitiv die Besetzung. Willem Dafoes kahlrasierter Charakterkopf überzeugt ebenso wie Edward Furlong, dessen Karriere danach trauriger Weise komplett den Bach runter ging. Die ungewöhnlichste Besetzungsidee ist zweifellos Mickey Rourke in seiner kleinen Rolle als aufgetakelte Knastschlampe. Amüsant, und für den sonst so eitlen Rourke überraschend.
Schade, dass dieser ruhige Film kein großes Reviewpotential hat, dem sympathischen Buscemi und seinem Cast würde man es gönnen.
Geht zumindest in die Richtung: Arbeite in einem Wohnheim für geistig Behinderte. "Simpsons" lief im Kino, dachte ich mir super, Zeichentrick mögen sie und ich muss nix für die Karte bezahlen. Im Kino angekommen musste ich feststellen, dass "Simpsons" nicht im rollstuhlgeeigneten Saal lief. Das war schon scheiße, dann sagt aber auch noch eine meiner Leute: "Die Wilden Hühner und die Liebe können wir doch gucken."
Tja, dumm gelaufen, einfach zurückfahren wäre ja gemein gewesen, deshalb musste ich mir dann das anschauen. Tolle Nummer!:(
Hundsmiserabel gefilmter, furchtbar billiger Sondermüllnachklapp, dem ich für ganz viel unfreiwillige Komik einen Trashpunkt gebe.
Da sich Terry O'Quinn verständlicher Weise dafür nicht hergeben wollte, hat man sich was clevers einfallen lassen: Psychodaddy, zum zweiten Mal aus der selben Psychiatrie abgehauen (da gibt's wohl'ne Drehtür), lässt sich bei einem Hinterhofchirurgen das Gesicht operieren. Offensichtlich ein Meister seines Fachs, denn nach dem Eingriff hat Daddy nicht nur ein komplett neues Gesicht, er ist auch um bestimmt 10 Jahre verjüngt und hat eine andere Stimme und Statur. Genial der Mann, das bei den Arbeitsbedingungen.
Frisch aufgebügelt macht Daddy was er am besten kann, heiraten und töten. An ihm hätten sich alle Beteiligten des Films ein Beispiel nehmen sollen: Nur Dinge tun, von denen man was versteht. Regie, Drehbuch und Darsteller sind das Hinterletzte, was aber immerhin für die schon angesprochene Komik sorgt. Ab und zu kann man wirklich lachen, bleibt einem ja auch nicht mehr viel übrig, vor Wut in den Tisch beißen ist schlecht für die Zähne. Sollte man mal zufällig reinzappen (Tele 5 hat den bestimmt im Archiv) könnte man vom Look und den Darstellern glauben, in einem Softporno gelandet zu sein. Wäre oft sogar die bessere Option.
Grausam schlechter Käse, gegen den sogar das Remake (des ersten Teils) leicht "besser" ist. Das ist schon eine Ansage..
Auf Ghost Rider freut sich bestimmt die Jury der goldenen Himbeere.
Im Prinzip hatte der Film schon nach 2 Minuten verschissen. Da stellt sich Mila Jovovich doch tatsächlich vor die Kamera, um auf die schockierende Tatsache hinzuweisen, dass es sich hier nicht nur um eine wahre Begebenheit handelt, nein, man würde sogar echte Interviewszenen, echte Tonaufnahmen und "verstörende", reale Videoaufzeichnungen sehen. Aha! Mit so einem Mumpitz haben sich schon Dan Aykroyd und Jonathan Frakes mal lächerlich gemacht, da war schon ordentlich fremdschämen angesagt.
Das ist aber noch nicht das komplette Todesurteil. Ist zwar peinlich, auf der angesagten Welle mitschwimmen zu wollen, aber vielleicht geht da ja noch was. Die Chance ist sogar da, was so dämlich beginnt kann in den ersten Minuten sogar Interesse wecken. Wenn die Bewohner eines entlegenen Kaffs in Alaska von ihren merkwürdigen Nachterfahrungen berichten, möchte man schon wissen, was noch so passieren wird.
Um so übler wird man dann doch wieder enttäuscht, wenn sich das Ganze zu einem einfallslosen Mystery-Sci-Fi-Quatsch entwickelt, der immer noch krampfhaft versucht, durch "Realität" zu schocken. War wohl die einzige Option für die Macher, eine sonst furchtbar lahme Geschichte für die ganz Einfälltigen doch noch auf interessant zu bügeln.
Das so was doch niemand ernst nehmen kann wurde dabei einfach mal ignoriert, solange man immer noch beharrlich auf Authentizität pochert, wird das schon irgendwer schlucken. Das ist ja auch das Ärgerliche, hätte man diesen Plunder weggelassen, wäre es einfach nur fader Sci-Fi-Einheitsbrei, so fühlt man sich doch bis zum Schluss als vollkommen für dumm verkauft. Wer so was spannend und "verstörend" findet, dem nehme ich auch mal gerne ein Homevideo auf, sorge für unscharfes Bild, grunze irgendein Kauderwelsch daher und lasse dessen Wahrheitsgehalt von mittelprächtigen B-Stars bestätigen, da werde ich bestimmt irre reich mit.
Sehr stimmungvoller, trockener, kleiner Thriller aus der Zeit, als Nicolas Cage noch kein A-Star war. Der später folgende Ruhm hat sich, besonders in den letzten Jahren, aber eher negativ bemerkbar gemacht. Hier ist er noch weit entfernt vom wild grimasierenden Hampelmann und Allesdreher. Sein angeborener Dackelblick ist zwar immer noch gewöhnungsbedürftig, trotzdem kann er damit voll überzeugen.
"Red Rock West" ist ein hinterhältiger und cleverer B-Thriller, an dessen Geschichte sich Oliver Stones "U-Turn" ein paar Jahre später kräftig bedient hat. Stones Werk entwickelte sich aber im Lauf des Films in eine andere Richtung, wurde mehr eine schräge Thrillersatire. RRW bleibt seinem düsteren Stil die ganze Zeit über treu, erinnert atmosphärisch und inhaltlich an den Coen-Film "Blood Simple". Wie in diesem wird eine Geschichte um Mord, Verrat und Gier erzählt, angesiedelt irgendo im Nirgendwo. Der Film fesselt über die gesamte Laufzeit, da er im richtigen Moment immer kleine Haken schlägt, wenn es droht zu vorhersehbar zu werden. Diese bleiben aber klein genug, damit die Glaubwürdigkeit nicht darunter leiden muss. Wirklich gut erdacht und umgesetzt.
Neben dem echt mal ordentlichen Cage und dem leider viel zu früh verstorbenen J.T. Walsh zeigt Dennis Hopper, was für ein geiler Filmbösewicht er sein konnte, wenn er nur wollte bzw. die Chance dazu bekam. Ein diabolischer Mistkerl, mit dem bösen Glitzern in den Augen, wunderbar.
Scheinbar immer noch recht unbekannt und inzwischen sogar ins Programm von "Das Vierte" abgerutscht, was seiner Qualität aber absolut unwürdig ist. Kann bedenkenlos jedem Thrillerfan empfohlen werden.
Filme zum Thema Selbstjustiz sind scheinbar grundsätzlich ein Aufreger und werden gerne nur deshalb schon mal niedergemacht. Als Inhalt grundsätzlich interessant, da das Bedürfnis danach in den entsprechenden Situationen durchaus menschlich ist, auch wenn moralisch natürlich nicht korrekt.
Aus dem Grund durchaus nachvollziehbar, dass sich Michael Douglas' Figur dazu entschließt, sich der "Star Chamber" (der deutsche Titel ist mal wieder ziemlich daneben, da wartet man ja fast auf Charles Bronson) anzuschließen. Die teilweise hirnrissige Bürokratie der US-Justiz macht ihn zu oft machtlos und zwingt ihn, eindeutig Schuldige an abscheulichen Verbrechen auf freien Fuss zu setzten. Die darin aufblitzende Kritik am Rechtssystem ist aber nur oberflächlich, Peter Hyams nutzt es nur, um die Handlung seines Thrillers in Fahrt zu bringen. Das ist aber auch vollkommen ok, mehr als ein spannender Reißer soll "The Star Chamber" wohl nicht sein, und das ist er zweifelsfrei.
Die Inszenierung ist super, Peter Hyams war zu der Zeit wirklich noch ein Qualitätsregisseur (schade, dass das schon lange vorbei ist). Sehr stimmungsvoll und mit hervorragender Kameraarbeit. Tolle Bilder, besonders die Autojagd im Parkhaus. Obwohl bald 30 Jahre alt, wird hier gezeigt, wie man so was rasant umsetzt.
Auch wenn der Film ein heikles und provokantes Thema nur ankratzt, als reines Unterhaltungsprodukt ist es wirklich gelungen.
2010 ist James Franco in eine Felsspalte gefallen und Ryan Reynolds wurde lebendig begraben. Als Schlagzeile beim Jahresrückblick schon mal nicht schlecht, hätte mir wohl gefallen, auch wenn mir die Hinterbliebenen schon ein wenig leid getan hätten.
Das dies aber die Inhaltsangaben von zwei tollen Filmen ist, hätte ich bis vor kurzem für kaum möglich gehalten. Dabei war die Skepsis bei "127 Hours" sogar einen Hauch größer als bei "Buried". Schließlich sagt einem der Titel ja schon, wie lange das Ganze dauern wird und wer sich nur ein geringfügig über den Film informiert hat weiß nicht nur wann, sondern auch wie er endet. Grundsätzlich mindert so was das Spannungspotenzial schon mal erheblich.
Allein schon deshalb muss man Danny Boyle ein fettes Lob aussprechen. Trotz dieser Infos über den Ablauf sind die 90 Minuten fesselnd, spannend und unterstreichen nur sein Können. Die Frage "Was mag wohl passieren" ist nicht entscheidend, das "Wie" ist es. Der Überlebenskampf wird intensiv und packend umgesetzt, man fiebert mit Aron mit, obwohl einem der Schluss schon vorher mehr oder weniger verraten wurde. Wenn nach Stunden der Gefangenschaft es schon ein Highlight ist, dass er seinen nackten Fuss für ein paar Minuten von der Sonne wärmen lassen kann, lässt sich das schmerzhaft nachvollziehen. Und was anschließend noch folgt um so mehr.
Das ein solcher Film auch visuell einiges zu bieten hat, ist genauso erstaunlich. Kamera und Schnitt sind hervorragend und erzeugen doch tatsächlich ein gewisses Tempo in einem Film, der eigentlich bewegunsärmer nicht sein könnte. Besser hätte man die Geschichte wohl kaum umsetzen können.
Bestimmt wird es auch wieder Leute geben, die damit trotzdem nicht viel anfangen können. Boyle hat mich aber genauso überrascht wie überzeugt, schlussendlich ein toller Film.
Aus der reinen Idee und dem Ansatz, wie es wohl erzählt werden sollte, hätte man was machen können, dafür den Gnadenpunkt.
Selten habe ich aber so ordentliche Ansätze mit Vollgas gegen die Wand fahren gesehen. Die Umsetzung ist eine reine Katastrophe. "Luster" könnte eine schräge, schwarzhumorige Jekyll & Hyde Variante sein, dass war wahrscheinlich auch das Vorhaben. Man wollte eine Thrillergroteske machen, geworden ist es nur grotesk.
Wenn man das komplette Versagen durchgestanden hat, gibt es nur ein Urteil: Stümperhaft.
Angefangen von der schwachen Inszenierung, in Verbindung mit den unterirdischen Darstellern, und gekrönt von einem furchtbarem Skript, ist "Luster" die pure Zeitverschwändung. Eigentlich noch viel mehr, wenn ich 80 Minuten die Wand anstarre, ist mir nur langweilig. Die 80 Minuten bei dem Dünnpfiff taten sogar ein wenig weh.
Da hoffentlich nicht so viele Leute den Film gesehen haben (und wenn, ihr tut mir leid, ich gehöre zu euch), erkläre ich mal kurz ein Hauptproblem: (mehr oder weniger ein SPOILER!) Man sieht den Film die ganze Zeit nur aus der Sicht von Thomas, quasi "dem Guten". Der wacht auf, sieht oder erfährt auf anderem Weg, was "der böse Luster" wieder so veranstaltet hat, und sieht sich mit dem Resultat konfrontiert. Das kann zweifellos interessant sein, keine Frage. Ist es in dem Fall aber kein Stück. Da wird realisiert, ups, wieder einer tot, böser Junge, und das geht bis zum Schluss so. Die andere Seite ein wenig ausführlicher zu zeigen wäre in dem Fall die eindeutig bessere Entscheidung gewesen, das Andere hat man ja nicht hinbekommen, davon war man aber offensichtlich überzeugt.
Das dann auch noch versucht wird, durch skurrilen Humor zu punkten, zeigt die komplette Armseligkeit. Das, was anscheinend schräg und witzig sein soll, wirkt albern und nervtötend.
Was nach ein paar Minuten als Stirnrunzeln begann, wurde zum Kopfschütteln mit Folgeschmerzen. Ganz großer Käse, getarnt als Geheimtipp.
Norbit ist ja nur die Spitze des Eisbergs. Seit fast 30 Jahren kaspert sich diese Nervensäge nun durch die Filmlandschaft, dass er dabei ein, maximal zwei mal einen halbwegs ansehbaren Film erwischt hat, entschuldigt für gar nichts. Teeren & Federn, anschließend zum anspucken auf dem Marktplatz aufhängen!
Zu Halloween steigt ein bemitleidenswerter Tele 5 Praktikant ganz tief runter in Gruft der Restefilme und findet diesen erbärmlichen Sonderposten, der vom letztjährigen Schrottwichteln übrig geblieben ist. Ist kein Zufall, dass andere Sender so was nicht zeigen, aber bei den Herrschaften mit dem höhnischen Slogan "Wir lieben Kino" wird ja regelmässig Qualitätslimbo gespielt, bei dem die Latte immer ein Stück tiefer gesetzt wird.
"House Of Fears" ist (fast muss man sagen natürlich) billigst gemachte, zusammengeklaute Horrorklischeeresteverwertung, bei dem man nie das Gefühl hat, das irgendjemand der Beteiligten das hauptberuflich macht. Über die simple, ausgelutschte Geschichte und die obligatorischen Teenies vom Figurenreißbrett könnte man ja sogar vielleicht hinwegsehen, wenn es halbwegs spannend, rasant oder unterhaltsam wäre. Es ist aber nichts von alledem, nicht mal im Ansatz. Der Anfang zieht sich eine gefühlte Ewigkeit, und wer die amateurhaft gefilmte Langeweile durchsteht bekommt als Belohnung dann "Fears", wie man sie ähnlich auf jedem Schützenfest sehen kann. Wenigstens ist es ein Film, den man auch bedenkenlos zartbesaiteteren Zuschauern zumuten kann, wahrscheinlich aus Kostengründen oder dem Mangel an Knowhow wurde auf blutige Effekte ganz verzichtet.
Ach, und wer meint, sich das trotzdem ansehen zu müssen, keine Angst. Da es besagten Senderbossen ja scheinbar sogar auf dem Niveau an Alternativen mangelt, wird der sowieso in den nächsten Monaten noch 5-10 mal wiederholt, die lieben halt Kino!
Zumindest McConaughey & Worthington können durch Motion Capture kaum schlechter werden. Das dadurch "die militärischen Aspekte ganz authentisch" rübergebracht werden ist ja wohl ein schlechter Scherz.
Klingt wie die Fortsetzung zu "The King Of Comedy". Da freu ich mich doch mal drauf!
"Wenn du gut argumentierst, hast du immer Recht!"
Argumentieren kann Nick Naylor wie kein Zweiter, was ihn wie geschaffen für seinen Job als Tabaklobbyist macht. Er schafft ist mit nur wenigen Sätzen, sich in einer Talkshow mit einem krebskranken Jungen und etlichen Zigarettengegnern vom Buhmann zum Sympathieträger zu entwickeln, animiert bei einem Vortrag vor der Klasse seines kleinen Sohnes die Kinder "sich ihr eigenes Urteil über Zigaretten zu bilden, und nicht wie Schafe hinterherzulaufen", und überzeugt sein Kind sogar, obwohl dieser seine Manipulation durchschaut, sich für Vanille statt Schokoeis zu entscheiden. All das ohne den Anflug von schlechtem Gewissen, denn "jeder hat das Recht auf eine faire Verteidigung".
Was in Reitmans Film so amüsant und teilweise saukomisch rüberkommt, ist trauriger Weise bestimmt nur eine leichte Überspitzung der Realität. Mit so scheinheiliger & doppelbödiger Argumentation arbeiten solche Menschen halt. Wie absurd das eigentlich ist, wird einem hier vor Augen geführt, ohne durch zu erhobenen Zeigefinger zu nerven. Satire ist eben ein prima Mittel, um auf unterhaltsame Art auf so was hinzuweisen.
Schade, dass das Ende doch wieder etwas zu verhübscht wird, und Naylor sich doch noch ein wenig von der Moral einholen lässt. Da merkt man doch noch die Hollywoodproduktion, was aber den Gesamteindruck nur ganz wenig schmälert.
Bis dahin erfreut uns ein smarter und gekonnt inszenierter Film mit einem tollen Darstellerensemble.
Ach, jetzt hab ich noch nicht mal das TAG-Team erwähnt: Wenn die Drei darum wetteifern, wessen Produkt mehr Menschen tötet, köstlich! Das brinkt den ganzen Film auf den Punkt: Witzig, dabei auch kritisch, lässt dem Zuschauer aber die Wahl, ob er die Moral der Geschichte aufnehmen oder sich einfach unterhalten lassen will. Oder am besten eben beides.
Auch wenn ich den ersten SH mochte: Wenn man Drehbücher für Fortsetzungen von nicht mal angelaufenen Filmen schreibt, wünsche ich mir insgeheim einen totalen Flop von Teil 2. Dann stehen sie da mit ihrem tollen Buch, haben Zeit und Geld vergeudet und überlegen sich vielleicht mal, ob das so sinnvoll ist.
Vor 10 oder eher 15 Jahren wäre ein Copthriller mit Al Pacino, Ray Liotta und Juliette Binoche direkt in den deutschen Kinos gelandet, hätte man nicht so viel falsch machen können. Diese Zeiten sind schon lange vorbei, und da diese drei auch nur Nebenrollen an der Seite des Dünnbrettbohrers Channing Tatum haben, muss man schon vorsichtig sein.
Und so ist es dann leider auch. Es verwundert nicht, dass "The Son Of No One" ohne deutschen Kinostart und große Promotion direkt in der Videothek landet. Eine ohnehin nicht sehr interessante Geschichte wird fade runtergespult, Spannung oder irgendwelche bemerkenswerte Momente sucht man vergebens. Vielleicht wäre es mit einem anderen Hauptdarsteller sogar einen Hauch besser. Da Tatum den ganzen Film über aber nur mit einem Gesichtsausdruck auskommt - vielleicht weil er krampfhaft versucht sich den Text zu merken - bleibt seine Figur eine leere Hülle, deren emotionales Dilemma kein bisschen vermittelt wird. Es jetzt nur an ihm festzumachen ist aber nicht fair, das Gesamtwerk überzeugt so oder so nicht. Die 90 Minuten schleppen sich bis zum einfallslosen und relativ dämlichen Finale blutleer dahin, es macht einfach keinen Spaß.
Und die drei oben erwähnten, nahmenhaften Stars bekleckern sich auch nicht gerade mit Ruhm. Binoche kann aus ihren wenigen Szenen nicht viel mehr machen, Liotta spielt gelangweilt seinen Part runter und Pacino kann einem nur leid tun. Er zählt (immer noch) zu meinen Lieblingsdarstellern, die Hoffnung auf eine gute Rolle für ihn habe ich aber langsam aufgegeben. Gerade am Ende wirkt er wie direkt vom Kaffeetisch einer Seniorenresidenz abgeholt. Hat mich an die alten "Switch" Folgen erinnert, in denen Willy Millowitsch als Komissar Klefisch parodiert wird. Traurig, da lieber Ruhestand in Würde.
Ein Film zum vergessen, oder besser zum gar nicht erst anschauen.