JackoXL - Kommentare
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Alle Kommentare von JackoXL
Billiges B-Sci-Fi-Kino kann so schön sein und Planet des Grauens beginnt ganz ulk-tastisch. Da werden einige US-Astronauten nach ihrer Mars-Expedition mit Highspeed durch die Zeit gejagt und landen auf einem (im ersten Moment) unbekannten Planeten. Was macht man als Profi in so einer Situation? Weil alles so normal aussieht und die Geräte vernünftige Werte anzeigen (das diese wie das gesamte Schiff natürlich erheblichen Schaden genommen haben könnten bei dem Crash, naja), wird einfach der Kopf aus der Tür gesteckt. Super, Birne nicht geplatzt, na denn mal alle an die frische Luft. Und der eine Hirni wollte doch echt erst die Schutzanzüge rausholen, die hätte er hinterher aber schön selbst wieder zusammenlegen können. Mit dieser erfrischenden Bob, der Baumeister-immer-drauf-los-Mentalität entdecken unsere Helden den fremden Stern (-„Wollen wir da mal reingehen?“ –„Na, auf jeden Fall…“) und müssen nach schockierenden Begegnungen mit zum Kugeln lachhaften Mutanten-Monster-Riesen-Spinnen und Zyklopen-Höhlenmenschen feststellen, dass sie eigentlich auf der Erde sind, nur etwas über deren nuklearen Verfallsdatum. Geil. Leider ist der Spaß dann wirklich vorbei, denn nun stolpern sie unter die Oberfläche zu den verbliebenen, intelligenten Menschen und ab da passiert in Planet des Grauens rein gar nichts mehr, was irgendwie charmant oder unterhaltsam ist. Plötzlich soll das spannend, kritisch und aufrüttelnd sein (vermutlich), ist aber nur eine ereignisloses Tollpatsch-Trash-Schnarchnase „mit Botschaft“, die ganz am Ende wenigstens durch ihre überzeugte Ernsthaftigkeit noch ein kleines Bisschen lustig wirkt. Dabei hätte es ein Fest werden können. Wären sie doch bloß die ganze Zeit oben geblieben…
[...] Meuterei am Schlangenfluss hat natürlich mit einigen, kaum zu vermeidenden Abnutzungserscheinungen zu kämpfen. Negativ auffällig ist das latent chauvinistische und auch rassistische Selbstverständnis des perlweißen, männlichen Hollywoods der 50er Jahre. Frauen sind in erster Linie zum Hemdenwaschen, Brötchenbacken und Begatten da, Indianer sind wilde Maniacs und der einzige „Bimbo“ hat immer gute Laune, tut was man ihm sagt und wirkt schon dezent dämlich. Wenn man will, kann man den Film daraus wunderbar einen Strick drehen, aber um das zu relativieren: Andere Beispiele dieser Zeit sind da noch wesentlich schlimmer und insgesamt hält sich das noch in Grenzen. [...] Ganz prächtig – und deshalb mag man die etwas unschönen, biederen Altersflecken wohlwollend ausblenden – ist die formidable Inszenierung von Anthony Mann. Nur am Anfang muss über zu offensichtliche Hintergrund-Malerei für Studio-„Außen“-Aufnahmen hinweggesehen werden, danach labt man sich an ausschweifenden, natürlichen Kulissen (Portland entstand auch komplett im Studio, das merkt man dafür fast gar nicht, was für die geschickte Hand von Mann spricht). Die erste Hälfte wird für eine sinnvolle Exposition genutzt, der Schlussakt gipfelt in einen prima Showdown und über allem steht – natürlich – James Stewart. Der ist sowieso schon die halbe Miete, einer der charismatischsten, hellsten Sternen die Hollywood jemals hervorgebracht hat, ohne dabei diese gewisse Bodenhaftung zu verlieren, die essentiell wichtig war für viele seiner Rollen. So auch hier. [...]
[...] Was Fast Times at Ridgemont High von späteren Teenie-Streifen (ganz besonders den diversen Fäkal-Klamauks Ende der 90er, Anfang des neuen Jahrtausends) bemerkbar abhebt ist der Umgang mit den Charakteren. Ihre Probleme, Motivationen und Bedürfnisse werden ernst genommen, egal wie naiv sie aus „erwachsener“ Sicht wirken mögen. Schließlich sind sie in diesem Lebensabschnitt das Wichtigste auf der Welt, was man mit gewissem Abstand eventuell nicht mehr so einordnen kann. Crowe dokumentiert den Reife-Prozess nah an seinem dargestellten Klientel, ohne sich über es lustig zu machen. Selbst der dauerbekiffte Surfer-Dude Spicoli (herrlich: Sean Penn) ist mehr als nur die verstrahlte Witzfigur. Klischees scheint der Film nur oberflächlich zu bedienen. Letztlich sind es die typischen Rollenmuster, die aber nun mal der Realität entsprungen sind. Wer kann selbst als Nicht-Ami von sich behaupten, zumindest ähnliche Personen während der Schulzeit nicht am eigenen Leib miterlebt zu haben, wenn nicht sogar eine von ihnen gewesen zu sein? Crowe versteht es in entscheidenden, manchmal sogar nur sehr kleinen Momenten die Figuren geschickt von ihrem glasklaren Mustern befreien zu können, was sie echt und ganz besonders liebenswert macht (nicht so subtil aber bezeichnend dafür: Das versöhnliche „Finale“ von Spicoli und seiner Nemesis Mr. Hand). [...]
[...] Gerade in den 80ern folgte eine Stephen King-Verfilmung auf die nächste. Daraus machen sich Drehbuchautor King und Regisseur Lewis Teague (Wedlock) einen großen Spaß und deuten lose an, was eventuell bald mit einer filmischen Vernetzung des King-Universums folgen könnte. Unser tierischer Hauptdarsteller wird während des Vorspanns von niemand anderem als dem schmutzigen, blutverschmierten Cujo verfolgt, den Teague selbst zwei Jahre zuvor sehr effektiv in Szene setzte. Beinah werden sie dabei von Christine überfahren. Später sieht sich James Woods Dead Zone im Fernsehen an und in der letzten Folge liest Mutti im Bett eine Ausgabe von Friedhof der Kuscheltiere. Dass Drew Barrymore ein Jahr zuvor schon in Der Feuerteufel die Hauptrolle spielte scheint da schon wirklich wie ein Zufall. Ein amüsantes, wenn auch nicht gerade sehr verstecktes Easter-Egg-Sammeln, was den grundsätzlichen Wert von Katzenauge aber recht gut definiert. Das ist kein gruseliger, kein wirklich unheimlicher Horrorfilm, mehr eine Art Gute-Nacht-Geschichte im Dreierpack. Mal zynisch, sarkastisch, fies, aber durchgehend mit einer gewissen Leichtigkeit und Unbeschwertheit, irgendwie unverkrampft. Der Film soll nicht schocken, er soll schlicht unterhalten und das gelingt ihm die meiste Zeit recht gut. Besonders erwähnenswert: Die für seine Zeit hervorragende Effekt-Arbeit in der letzten Episode. [...]
[...] Des Teufels Lohn bedient sich einer schlichten, aber immer wieder effektiven Prämisse: Dem Kampf eines aufrechten Mannes gegen das verseuchte, korrumpierte System. Hier in einem Western-ähnlichen Setting ländlich-primitiv als durchaus zeitaktuelles Gesellschaftsportrait vorgetragen. In den USA der späten 50er, in denen „Neger“ auch nicht mehr als ehemalige Sklaven waren und illegale Mexikaner in etwa den gleichen Stellenwert genossen. Anwesend, maximal geduldet wenn es was zu erledigen gibt, sollte es hart auf hart kommt muss man doch Prioritäten setzen. Jack Arnold reduziert den Plot auf das Nötigste, das ist eben B-Kino ohne Firlefanz, dabei aber weniger reißerisch als zu vermuten, nur in der Rollen-Klischee-Kiste wird ganz tief gegraben. „Gut“, „Böse“ oder „Rückradlos“ steht jedem nach 10 Sekunde auf die Stirn geschrieben, was besonders Orson Welles dankend annimmt. Wohl auch nicht ganz sicher, ob er hier auf der ganz großen Bühne steht oder hurtig seinen Text runterbrummelt entsteht eine seltsam-reizvolle Performance, bei der man aber immer das Gefühl hat, dass Welles seiner Figur eine extravagante Präsenz geben will. Das hat diesen Marlon-Brando-Touch, zwischen Weltklasse und Mein-Parkticket-läuft-ab. Ob das so sein soll oder Zufall, man wusste es bei beiden selten. Definitiv verleiht er Des Teufels Lohn mehr Klasse, obgleich seine Screentime recht begrenzt ist. Der Film um ihn herum funktioniert als kurzweiliger Genre-Beitrag im B-Movie-Look und moralischer Fußnote im Gepäck so oder so, mit ihm dann doch ein Stückchen besser. [...]
[...] David S. Ward wärmt völlig hemmungs- und würdelos das eigene Script in der Alu-Schale auf dem Camingkocher auf, verwurstet identische Ideen mit zweitklassigen Personal erneut, das Resultat wirkt entsprechend dürftig. Selbst Karl Malden (Die Faust im Nacken) oder Oliver Reed (Gladiator) verkommen in platten Schurkenrollen zu albernen Stichwortgebern. Das ist weder raffiniert noch elegant wie beim großen Bruder, es ist beinah peinlich. Die Wendungen sind nicht ansatzweise so überraschend, nur gezwungen und sogar dreist kopiert. Wenn man Der Clou nie gesehen hat, könnte man Zwei ausgekochte Gauner eventuell ganz grob in Ordnung finden, so als unbedarften 80er-Jux, sonst kommt man kaum umher ihn als abgehalftertes Imitat zu betrachten, wie es überflüssiger kaum sein könnte. [...]
[...] Ein großartiger, ironischer Meta-Horrorfilm sollte auch losgelöst von seinen Gags noch ein Genre-Film bleiben. Sich nicht nur über die eigenen Unzulänglichkeiten lustig machen, sie im Idealfall nichtsdestotrotz noch effektiv zu verwerten wissen. Das mit einem Augenzwinkern, gerne auch mehr unter einen Hut zu bekommen ist die große Kunst, die The Final Girls in seiner Ausgewogenheit eindeutig nicht beherrscht. Die Schwächen der hier parodierten Filmform kennt er zu Genüge (wer nicht?), aber auch deren Stärken? Bestimmt, aber gleichzeitig bemerkt er wohl auch, wie schwer es ist diese ebenfalls umzusetzen. Eine exzellente Parodie ist fast immer eine Hommage, eine geheime Liebeserklärung. Der Ansatz ist auch hier vorhanden, darüber hinaus schafft es der bemühte Spaßvogel nicht. Unabhängig davon ist das Ganze recht kurzweilig geraten, einige Spots sind in der Tat sehr amüsant und manchmal sogar kreativ geworden (das Stolpern über die Jahreseinblendung, der Abspann am Horizont, der Generationen-Clash und die „Grüppchenbildung“ zur überlebenswichtigen Keuschheitssicherung), da sammelt der Streifen ordentlich Charme-Punkte. Und Taissa Farmiga würde auch in einem echten Horrorfilm ein fantastisches Final Girl abgeben, die wirkt viel „realer“ als alles andere in diesem Film. [...]
[...] Betrogen beginnt als Kriegsdrama, eventuell eine aufkeimende Romanze/Tragödie und gipfelt in eine teilweise wirklich perfiden Psychothriller, ohne die vorherigen Ansatzpunkte als reine „Tarnung“ zu verpulvern. Man kann ihn sogar als Studie von Extremsituationen, (Insel-)Hierarchien, gruppendynamischen Prozessen, psychologischen Machtspielen oder sogar als eine Art Action-reduziertes Survival-Schachspiel betrachten. Ungewöhnlich (soll nicht abwertend klingen, aber sonst ist Don Siegel ja eher ein Freund klarer Ansagen) differenziert und ambivalent arbeitet sich Betrogen durch seine hochspannende Prämisse, auch wenn er nicht alle beherbergten Punkte komplett für sich nutzen kann, das würde wohl auch den Rahmen sprengen. Hier steckt sehr, sehr viel (Konflikt)Potenzial drin, einiges wird geringfügig angerissen, aber doch deutlich genug, dass es nicht komplett unter den Tisch fällt. Themen wie Homo-bzw. Bisexualität (zu dieser Zeit, also speziell zu der der Handlung), Inzest und sogar Pädophilie (auch wenn „nur“ als Mittel zum Zweck) werden unübersehbar gestreift, nicht konsequent ausdiskutiert, müssen sie aber auch nicht zwingend. Alles bindet diese aufgeheizte Situation, die gänzlich aus dem Ruder läuft und zu diesem unausweichlichen Ende führt, das eine Frage ganz besonders stellt: Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Ja, es ist Krieg und so, trotzdem: Freiwillige vor…
Komplexer als vermutet entwickelt sich „Betrogen“ zu einem subversiven und hintergründigen Thriller-Psychodrama-Sozialstudien-Crossover, das mit Szenen verblüffender Intensität aufwartet, plastisch wie psychologisch. Ein cleverer, grausamer, aber durchgehend nachvollziehbarer Nebenschauplatz eines Krieges, auf dem sich ganz andere, nicht minder brutale Schicksale abspielen.
Günstiges Creature-Movie aus der Pre-MCU-Zeit, dass wohl keine Wiederbelebung durch das Mutterschiff spendiert bekommen wird. Für das jugendfreie Superhelden-Blockbuster-Franchise eignet sich der Rächer aus dem Sumpf nicht wirklich. Als Horrorfilm durchaus mit Potenzial, gerade die interessante „Aufreißer“-Methode des wandelnden Komposthaufens hat was. Davon gibt es im Film nicht so viel zu sehen, nur das Resultat kann man bestaunen. Mit mehr Bereitschaft zum übertriebenen Splatter-Krawall und Selbstironie – denn der Film nimmt sich bis auf ganz wenige Momente verblüffend ernst – könnte das eine ganz spaßige Angelegenheit sein. So völlig verzichtbar. Dann lieber noch ne Runde mit Craven’s Das Ding aus dem Sumpf.
Bei manchen Filmen ist die Pointe nicht mehr als ein Sahnehäubchen oder kleiner Wehrmutstropfen. Manchmal ist sie essentiell wichtig. So ein Film ist MEETING EVIL und der verbockt es ja mal richtig. Alles steht und fällt mit der Antwort, was hier wie und warum geschieht, sogar die Wer-Frage könnte noch wichtig werden. Anfangs mit dem leichten Anflug einer Stephen-King-Erzählung werden sich einige Optionen offen gehalten, obwohl schnell schon das einzige Spannungs- und Unterhaltungspotenzial durch das Warten auf den Schlussakt generiert wird. Des Rätsels Lösung ist leider nicht nur erschreckend einfalllos, es ergibt den gesamten Ablauf betrachtet überhaupt keinen Sinn! Theoretisch alles machbar, aber jetzt mal im Ernst: Was sollte das Ganze? So ein Unfug! Zerstört einen den kompletten, auch vorher schon nicht berauschenden B-Reißer und lässt mehr verärgert als verwirrt zurück.
[...] Bewusst inszeniert Kurosawa seinen Antihelden zunächst als einzige, dafür aber nicht zwangsläufig moralische Instanz der Vernunft. Während das offiziell höher gestellte Pack um ihn herum mit seiner Dummheit hausieren geht, wird er durch gezielte Nadelstiche (bzw. Schwerthiebe) schnell zum wichtigsten Free-Agent und eigentlichen Taktgeber. [...] Die späteren Remakes fokussierten sich deutlicher auf Action, auf die physische Duell-Situation. Damit spart auch Yojimbo – Der Leibwächter nicht, setzt seine Schwerpunkte aber konkreter auf die gesellschaftliche, politisch-strukturelle Satire, verpackt als zynischen Akt der eskalierenden Gewalt. Sehr offensiv streut Kurosawa Humor mit ein, was im Vergleich zu anderen asiatischen Filmen aber auch für westliche Sehgewohnheiten nicht als störend oder unpassend daherkommt. Mehr kommentiert und unterstreicht er damit garstig die Intention seines Films, rückt dessen Auslegung als Polit-Macht-Parabel deutlicher in den Vordergrund. Ist nicht albern, sondern listig-hinterfragend. Offensiv-subversiv, was sich nicht zwingend widersprechen muss. Karikativ-überzeichnet, an der Grenze zum Lächerlichen sind seine Schurken, bis der Revolverheld auftaucht, der die Karten neu mischt. Mit ihm kommt eine Form von aufgeklärter, moderner, nicht so leicht zu bekämpfender (auch technischer) Revolution in die Stadt. Ein echter Rivale, an dem es sich zu messen gilt. Durchaus als Statement zu deuten auf ein Land, geprägt durch Traditionen und klare, althergebrachte Hierarchien, das sich durch prägende, nicht unbedingt freiwillige und radikale Einflüsse von außen zwangsläufig neu definieren muss.[...]
[...] Carson City ist eine nach herkömmlichen und erprobten Methoden abgeschmeckte Western-Pfanne mit Ablaufdatum spätestens seit dem Auftauchen von Sergio Leone, dafür ist er aber durchaus (noch) in Ordnung. Verglichen mit anderen Western dieses Zeitraums (Meisterwerke wie Zwölf Uhr mittags selbstverständlich ausgenommen, dem konnte der hier auch damals schon nicht mal die Sporen sauberlecken) etwas abwechslungsreicher, nicht mit dem ganzen harten Stock im Arsch, aber auch kein Straßenfeger. Vor 65 Jahren bestimmt grundsolide Unterhaltung, heute anschaubar ohne die echte Highlights und die ganz fatalen Aussetzer, wovon sich nicht jeder Film dieser Dekade (auch diverse „Klassiker“) freisprechen lässt. Einer der besseren Lückenfüller des MDR am Feiertag, ob man den immer griffbereit haben muss ist Ansichtssache. [...]
[...] ...der Dreh hat sicher mehr Spaß gemacht als sich den Käse anzuschauen. Für das Privatarchiv damit man es beim nächsten Barbecue wieder rausholen kann um in bierseligen Erinnerungen zu schwelgen ist das womöglich brauchbar. Als „echter Film“ - den man auch fremden Leuten zeigt und das im Idealfall noch gegen finanzielle Vergütung – ist das eine einzige Unverschämtheit.
Es gibt ja nicht mal eine halbwegs lustige Spoof-Idee. Platter, geschmack- und niveauloser geht gar nicht, es ist so hässlich grässlich und anstrengend, dass die 90 Minuten einem vorkommen wie ein filmischer Marathonlauf. Das ist keine Parodie, das ist purer Müll, den so – und das ist keine Übertreibung – beinah jeder drehen kann, wenn er auf minimales Equipment, selbstgebastelte oder zusammengeklaute Requisiten und ein gutes Dutzend Freiwilliger zurückgreifen kann, die sich für nichts zu schade sind. Wie Wirkola im Anschluss tatsächlich Dead Snow finanziert bekommen hat, keine Ahnung, aber dieses Machwerk kann ja kaum potenzielle Investoren überzeugt haben. Und wenn, haben sie wohl den gleichen Farbverdünner gesoffen wie die Crew beim Dreh. Der sollte übrigens auch dem Zuschauer gereicht werden, nüchtern oder eher ohne mittelschweren Hirnschaden ist das nicht zu ertragen. Prost. [...]
[...] Die bewegte Vergangenheit der Rentner fällt dabei lange nicht so phantasievoll aus wie vermutet, kann Budget-bedingt natürlich auch nicht als große, spektakuläre Abenteuer-Märchenstunde verkauft werden. Spätestens ab der Hälfte hat der Film keine Tricks mehr parat, läuft wie auf Schienen seinem vorhersehbaren Ende entgegen, das dann zu allem Überfluss viel, viel zu tief in den Kitsch-Kübel getaucht wird. Richtig böse sein kann man dem Film deshalb kaum, dafür ist er von vornherein zu gefährlich nah am Pathos-Ufer gebaut, dass er da nasse Füße bekommt lässt sich schwer vermeiden. Unglücklich und unnötig bleibt es natürlich trotzdem.
„Löwen aus zweiter Hand“ ist sehr gut gemeint und hat definitiv Herz. Aus dem großen Schatten grob vergleichbarer Filme kann er nicht entscheidend herausstechen, dafür fehlt es im letzten Endes an der Kreativität, dem inszenatorischen Knowhow und dem Feingefühl zwischen Sensibilität und Zuckerschock. Einen bzw. zwei Joker hat er aber: Ein famoses, rüstiges Hauptdarstellerduo, die das ganze allein schon fast wieder sehenswert machen.
[...] Man könnte dem Film ein einziges Zelebrieren von Klischees und Stereotypen vorwerfen, doch was war zuerst da, das Huhn oder das Ei? Das von den Hughes-Brothers dargestellte Szenario ist dicht am Puls seiner Generation, dessen Ehrlichkeit, Pessimismus und primitives, brutales Straßen-Gangster-Gehabe exakt das damalige Geschehen widerspiegelt. Das daraus eine Art von eigenem „Chic“ wurde, ist nur ein sonderbarer Nebeneffekt, dem der Film so selbst schon auf den Grund geht. Auch O-Dog („Der Albtraum Amerikas. Jung, schwarz, der einfach auf alles scheißt!“, Larenz Tate, Dead Presidents) zeigt stolz das geklaute Überwachungsvideo seiner eiskalten Schnapsladen-Hinrichtung, was ihm natürlich irgendwann zum Verhängnis werden muss, aber hey, wen interessiert’s´? Lebe jetzt oder sterbe gleich, alles scheißegal. Menace II Society erzählt eine natürlich schlichte, zu großen Teilen vorhersehbare Geschichte, deren narrativer Aspekt eigentlich nur als Nebeneffekt fungiert. Wir wissen, worauf das hinauslaufen wird. Und das Tragische ist: Eigentlich wissen es ihre Figuren auch. Oder sollten es, aber sie wollen wohl nicht. Oder es ist ihnen gleichgültig. Behaupten sie. [...] Authentisch, impulsiv und mit viel Wut im Bauch, aber in seiner Radikalität nicht plump oder reißerisch schildert „Menace II Society“ einen großen, sozialen Krisenherd, der völlig außer Kontrolle geraten ist. Ein ewiger Kreislauf aus Gewalt, dem nur wenige entfliehen können und selbst dann überrollt einen vielleicht noch die eigene Vergangenheit aus dem Hinterhalt. Denn in Watts sind alle gleich…am Arsch. [...]
[...] Die Story des Films erschließt sich lange überhaupt nicht, da offenbar gar keine Dialoge verfasst wurden. Bis kurz vor Schluss die redselige Zigeunerin plötzlich (für die bisherigen Verhältnisse) sabbelt wie ein Wasserfall und irgendwas von Salz, Wasser, Leben und haste-nicht-gesehen vor sich hin stammelt. Davor beschränken sich die aktiven Dialoge zwischen den Figuren auf so Sachen wie „Was ist los?“ oder „Stop!“ und das ist schon der Höhepunkt. Eigentlich wird hier gar nicht geredet, verbale Kommunikation findet nur mit dem Zuschauer statt, wenn in Off-Monologen notdürftig erklärt wird, was in ¾ des Films passiert. Es wäre tatsächlich sehr schwer das sonst zu verstehen, obwohl bzw. wohl weil das mit der größte Blödsinn ist, den man seit Ed Wood gesehen hat. [...] Für Außenstehende ist es wohl kaum zu glauben, dass Franco zu diesem Zeitpunkt schon ein erfahrener, routinierter Filmemacher war, der sogar schon mal was halbwegs Sehenswertes auf die Beine gestellt hat. Praktisch jede Einstellung wirkt amateurhaft, sogar hoffnungslos dilettantisch. Die berühmten Franco-Sinnlos-Zooms sind selbstverständlich auch dabei, aber keinesfalls richtig störend, da tun sich ganz andere Baustellen auf. Zumindest sieht man in diesen Momenten, dass jemand bewusst die Kamera bedient. Alle Einstellung wirken mehr oder weniger zufällig oder eindeutig nicht durchdacht. Während die einzige Person im Bild fast dem Fokus entwischt, wird lieber der langweilige Hintergrund eingefangen. Thema: „Bauruinen, die niemand in seinem Film haben will…wir schon!“ oder „Guck mal, ‚ne Wolke!“. [...] „Die Nacht der offenen Särge“ ist filmisches Recycling-Klopapier, das selbst zum Scheiße-Abwischen nicht ausreicht, sofort einreißt und den gutmütigen Benutzer dafür bestraft, dass er ihm eine Chance gegeben hat. Dreist, lieblos und desinteressiert zusammen geklatschter Billig-Dreck aus dem eigenen Material-Dachboden, freilaufenden Darstellern ohne Drehbuch, Motivation oder alkoholfreien Erfrischungsgetränken, verloren im Wahnsinn eines Jess Franco während seiner ganz wilden Phase. [...]
[...] Nach einem ganz soliden Vorlauf (um die 45 Minuten, für so eine Produktion ungewöhnlich) mit einer durchaus spannenden, zumindest nicht uninteressanten Genre-Variation. Kaum (an)greifbare, zu verhindernde, da scheinbar schicksalhafte Todes-Visionen kreuzen sich mit sehr haptischen Serien-Killer-Attacken, was genau ist hier los und wo will man hin? Dazu eingeschlossen in einem Schneesturm-Gefängnis, das kleine Horror-Einmalseins wird mutig und auf Anfänger-Niveau fehlerfrei aufgesagt, muss man schon auf irgendwo anerkennen. Uninteressant ist Tell Me How I Die lange nicht wirklich, er wird es leider nur ziemlich abrupt und angesichts des Vorlaufs unnötig.
Die Grundidee hat was, der Umgang damit gestaltet sich schwierig. Fantasie und Kreativität bewegen sich auf mäßigem Niveau. Wann immer ein kleiner Einfall, ein Hintertürchen sich auftun mag, wird es schusselig wieder zugestoßen, obwohl man schon einen Weg dahinter erahnen mochte. So nutzt der Film nicht seinen großzügig geplanten Zeitrahmen, verhaspelt sich stattdessen in gering entwickelten Gedankenansätzen, die zu plumper Genre-Masse andicken. Für einen Slasher nicht dringlich, nicht räudig genug, für alles darüber hinaus Schielende längst nicht so smart wie geplant. Speziell das lange aufgebaute Ende ist ein deftiger Reinfall, verfolgt diese Huhn-oder-Ei bzw. Ein-Baum-fällt-im-Wald-Theorie – mit der interessanteste Ansatz – nur sehr halbherzig, unmotiviert, schluderig vorgetragen. [...]
[...] Abenteuer, Science-Fiction, apokalyptischer Katastrophenfilm, eine Prise Monster-Horror und sogar Verschwörungsthriller: Unternehmen Feuergürtel ist Tag der offenen Genre-Tür. Ausreichend Platz vorhanden (in dem Unterwasser-Palast definitiv), alles gerne hereinspaziert, aber bitte der Reihe nach anstellen, zusammen wird es etwas kompliziert.
So pendelt der Film munter zwischen den Genres, außer am Ende, als nun doch alle Stücke vom Kuchen gerne auf einem Teller landen wollen, was selbstverständlich viel zu überladen ist. Generell ein etwas sonderbares Projekt, das Budget-bedingt natürlich viel auf absurd-größenwahnsinnige Innenaufnahmen (es sei gerne nochmal erwähnt: Eines U-Bootes!) setzen muss, gleichzeitig in seinen Außensequenzen für seinen Zeit brillant aussieht, ein absoluter Hingucker, trotz Spielzeug-Modellen. Da haut der Film richtig auf den Putz, ist extrem phantasie- und liebevoll gemacht und sogar unverschämt prominent besetzt, obwohl es eigentlich komplett wurscht ist, ob nun Joan Fontaine (Rebecca), Peter Lorre (Die Spur des Falken), Barbara Eden (Bezaubernde Jeannie) oder Teenie-Schwarm Frankie Avalon (Alamo, schmettert auch den Titelsong) mitspielen, richtig zur Geltung kommt keiner. Auch wenn es vielleicht so klingen mag, Unternehmen Feuergürtel ist keinesfalls Trash, er ist sogar ein sehr engagierter, ein gar nicht mal so stumpfer und erst recht nicht billiger Sci-Fi-Abenteuer-Film, der lediglich am eigenen Anspruch etwas scheitert und nicht über die gesamte Laufzeit in der Lage ist, der selbst auferlegte Dringlichkeit (die bei diesen zahlreichen Baustellen sich zwangsläufig auftut) gerecht zu werden. Inhaltlich überfrachtet, zwischenzeitlich zu behäbig, insgesamt aber schon reizvoll, mit einigen optischen Highlights. [...]
[...] Die von Michael errichtete, versteckte Familiengruft wurde von Rob Zombie in dessen ersten Halloween-Film übernommen. In diesen Sequenzen ist das Ganze recht stimmig und Danielle Harris gibt für ihr junges Alter – und die Tatsache, dass sie die gesamte Zeit über eigentlich nur kreischen und weinen darf – eine gute Performance ab, Donald Pleasence sowieso. Der Rest ist sehr notdürftig zusammengerührt. Zudem wird ein riesengroßes Fragezeichen in Form eines mysteriösen Unbekannten gesetzt, der immer mal wieder im Geschehen auftaucht, ohne direkt einzugreifen. Bis zum Schluss, was als eine Art Cliffhanger installiert wird um die Spannung auf den nächsten Teil hochzuhalten. Tja, dumm nur, dass dieser dann lange auf Eis lag und erst 1995 mit Halloween VI – Der Fluch des Michael Myers fertiggestellt wurde, als es schon niemanden mehr interessierte. Wie sich dann raustellte: Zurecht. Denn als was sich dieses lange aufgestaute Geheimnis entpuppte war ein schlechter Witz, den vermutlich keiner vorher verfilmen wollte. Kein Wunder, dass für Halloween H20: 20 Jahre später praktisch die komplette Danielle-Harris-Storyline nach Teil 2 einfach mal ignoriert und quasi als nicht existent verleugnet wurde. Deutlicher kann man seinen Missmut darüber kaum ausdrücken.
Stellenweise konfuses Schwupti-Wup-Sequel, das weder auf dem garstigen Ende des vierten Teils sinnvoll aufbaut, noch aus seine lose eingestreuten, neuen Ansätze brauchbar zu verkaufen weiß. "Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers" wirkt wie ein schlampig produziertes Mittelstück, dessen Finale dann fast nicht mehr zustande gekommen wäre. Was rückwirkend betrachtet sogar die bessere Alternative gewesen wäre. [...]
[...] Wie Valerian – Die Stadt der tausend Planeten (oder natürlich auch Das fünfte Element) ist Subway purer Eskapismus, nur hier noch nicht in fremde Galaxien oder futuristische Science-Fiction-Utopien. Dafür fehlte Besson damals selbstredend das nötige Kleingeld und so verlagert er seine Realitätsflucht einfach eine Etage tiefer. In die Pariser Métro, einer eigenen Welt unter der Unseren, zumindest in dieser urbanen Steampunk/New-Wave/Und-doch-Pop-Ballade im verzerrten Antimaterie-Look der 80er, um das Ganze nur irgendwie grob zu kategorisieren, was an sich schlicht unmöglich und auch so gewollt ist. Der Plot verläuft sich schnell in den verwinkelten Schläuchen und Schächten des Untergrunds, hangelt sich an stützenden Eckpfeilern notdürftig entlang und schafft es so gerade mal eben auf dem Papier einem erzählerisch-sinnvollen Pfad zu folgen. Zusammengefasst klingt die Geschichte von Subway wesentlich flüssiger und stimmiger als sie im fertigen, bewegten Bild zu erleben ist, aber das spielt auch nur eine geringfügige Rolle. Der Film versprüht in seinem schrillen Look und dennoch klassischen vorhandenen Details eher den Geist eines zeitgeistlich-modernen Märchens, um es als heillos romantische Tragödie im Music-Clip-Stil zu beenden. Gebrüder Grimm, Shakespeare, Liebesfilm, Subkultur-Fantasterei, Manga, MTV und Anarchie; mit mehr Herz als Verstand gemacht, was in der Form durchaus gestattet ist. [...]
Wer böse/auf Teufel komm raus kritisch sein will, der kann auf VALERIAN prima rumprügeln und muss sich nicht zu sehr rechtfertigen. Das Hauptdarstellerduo wirkt wie durch das letzte Harry-Potter-Casting geflogen, deren uncharmantes Gebalze ist weder Plot- noch Sympathie-fördernd. Bei knapp 140 Minuten Laufzeit gebührt nur wenigen davon einer sinnvollen Story-Entwicklung und – was wirklich verschwenderisch ist – obwohl man theoretisch unendliche Möglichkeiten besitzt gibt es viel zu wenig von dem exotischen Space-Kultur-Kuddelmuddel zu sehen bzw. wirklich zu erleben. Die Geschichte ist zweckdienlich, am Ende in Anbetracht der Spektakel-Optionen gar dürftig, das Finale eine Enttäuschung, aber jetzt mal rein aus der Popcorn-Perspektive: Das sieht so prächtig aus, hat ab und zu eine richtig schöne Idee und immer das Herz am rechten Eskapismus-Fleck. Das Teil macht einfach Spaß. Nicht immer gleichbleibend, dafür manchmal sehr viel. Es könnte, nein, eher müsste besser, aber könnte auch wesentlich schlimmer sein und lieber so ein unverschämt protziger, liebevoller Charme-Blödsinn als einige der Filme, bei denen er sich reichhaltig bedient, aber lange nicht so künstlich-pathetisch nervt (Grüße an AVATAR).
[...] Sehr offensichtlich versucht sich Bido an den Vorgaben von Argento, kopiert gewisse Momente sogar beinah im Detail. Speziell Profondo Rosso – Die Farbe des Todes stand ungefragt Pate, allein das hier immer pünktlich zum Killer-Auftritt erklingende Maintheme klingt doch verdächtig nach dem von Goblin zu Argento’s Genre-Klassiker. Das gar nicht mal schlecht, der Score ist mit Sicherheit eines der besseren Elemente dieser ansonsten arg verunglückten Serienkiller-Hatz [...] Die Schauspieler – besonders die Hauptdarsteller – sind eine Katastrophe, die Dialoge stellenweise absurd (die deutsche Synchro ist zudem extrem mies), die Handlung sparsam an Tempo und selbst für Giallo-Verhältnisse wird die (Un)Sinnhaftigkeit massiv überstrapaziert. Die Polizei taucht in dieser Geschichte überhaupt nicht auf (obwohl es mehrere Morde gibt, über die auch in den Medien berichtet wird), die gesamte Ermittlungsarbeit übernimmt der schnauzbärtige und schlecht angezogene Freund einer Zeugin – seines Zeichen Toningenieurs -, der so offensichtlichen Spuren folgt, dass es an ein Wunder grenzt, das ihm die Justiz dabei nie unterstützt oder in die Quere kommt, was machen die? Ist da gerade Betriebsausflug, Sommerschließzeiten oder wird erst ab einem halben Dutzend Toten sich langsam in Bewegung gesetzt, damit der Papierkram sich lohnt? [...] Das Ende ist zumindest gar nicht so schlecht. Die Pointe ist (natürlich, Giallo halt) stumpf konstruiert, hat aber einen ganz interessanten, eigenen Motiv-Backround, die Schlussminuten sind mit Abstand das Spannendste und Interessanteste am gesamten Werk. [...]
[...] Von seiner Grundausrichtung natürlich etwas bieder und spießig veranlagt greift der Film das garstige Potenzial das in ihm schlummert nie richtig auf (obwohl der irgendwann lebensmüde Phil da kurzzeitig nah dran kommt), verkauft dafür die Wandlung seines Protagonisten sehr geduldig, nachvollziehbar und keinesfalls überhastet, was solchen Filmen oft zum kitschigen Verhängnis wird. Mit dem Vorteil eines nicht genau abgesteckten Zeitraums im Rücken ist selbst dieser radikale Charakter-Umschwung plausibel. Es lässt sich nur erahnen, wie lange genau Phil den gleichen Scheiß immer und immer wieder durchlaufen hat. Zeigt der Film zu Beginn das Geschehen logischerweise ausführlich, wird später nur noch mit Schnitten und Zeitsprüngen (kann man da von Déjà-vu’s sprechen?) gearbeitet, das Gefühl für Zeiträume- und spannen geht bewusst verloren, ist im Murmeltier-Bau auch nicht mehr relevant. Das erlaubt ihm das Hantieren mit Running-Gags und schneller Situationskomik, Figurenentwicklungen im (nicht wirklichen) Eiltempo, was ihr Handeln (da geschickt portraitiert) logisch(er) macht. …und täglich grüßt das Murmeltier bietet weitestgehend sauberes, universell funktionelles, smartes Wohlfühlkino mit dem Herz am rechten Fleck, einer reichhaltigen Grundlage und - natürlich – dem perfekten Hauptdarsteller, der den Laden mit seinen vielleicht sonst klapprigen Wänden in alle Himmelsrichtungen souverän zusammenhält.
Who Am I? Kann ich dir sagen: Bist ein mit 90er-Thriller-Hit-Muttermilch künstlich vom TV-Event zum hippen Red-Bull-Genre-Abgucker großgezogener Versuch, der immer so tut als wäre es total am Puls der Zeit und dafür in allen Belangen viel zu spät kommt. Boys Noize war mal krasser Elektro-Shit, das Darknet eine unbekannte Größe, Hacken voll abgefahren und Wotan Wilke Möhring oder Antoine Monot Jr. noch nicht jenseits der 40. Tja, im Jahr 2014 passt da kaum was zusammen, außer man hat gerade auf Ritalin und dem Festival-Mitschnitt von vor 10 Jahren im Ohr Die üblichen Verdächtigen, 23 und Fight Club geguckt. Tom Schilling ist aber super. Ist er immer. Und Twists waren es mal auch. Die, denen nicht selbst von der eigenen Coolness schwindelig wurde. Geil, sollte ich nochmal einen Sohn bekommen, er wird Tyler-Keyser-Koch heißen, ATARI-Games auf der PS4 spielen und jedem erzählen, er hätte gerade die Techno-Musik entdeckt. Sie werden ihn lieben.
Unsterblich
http://www.moviebreak.de/features/der-urvater-des-modernen-zombie-mythos-ein-nachruf-auf-george-a-romero