Johannes Jarchow - Kommentare
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Alle Kommentare von Johannes Jarchow
Ein brillanter Therapeut, eine brillante Supervisorin, ein brillanter Supervisand, brillante Patienten. Eine wohlige Therapiebubble, wo alles existenziell und bedeutsam und intellektuell stimulierend und klar und logisch und pointiert ist. Fiktion. Ein feuchter Traum.
Oder böse: Psychoanalyse-Propaganda.
Hier spricht die QUEERpolizei. Wir haben es hier mit einer harten Nuss zu tun. Die Einordnung ist tricky (so der amtsdeutsche Fachausdruck).
Das ist die Faktenlage: Einer der drei Drehbuchautoren (Mark Gessner) wirft ohne Zusammenhang folgendes in die Runde: "I am timid and insecure. My parents never gave me any encouragement. I've never had a girlfriend. And I have some serious doubts about my sexual orientation." Es ist in der seltsamen Anordnung der Szene nicht einmal klar, ob er von sich selbst spricht. Geschenkt.
Das eigentliche Einordnungsproblem ins Queer Cinema besteht aber an einer anderen Stelle. Die Hauptfigur Fred Ballinger (Michael Caine) ist augenscheinlich bi-neugierig - wie alle echten Künstler. Seine Tochter hat zusammen mit seiner Frau einen Brief gefunden, in dem Ballinger einem anderen Mann seine Liebe gesteht.
Tochter Lena (irritierend blaß: Rachel Weisz): "Mami durfte auch diese tiefe Erniedrigung hinnehmen. 'Meine nötigen Experimente in sexuellen Angelegenheiten', wie du es formuliert hast. Deine musikalischen Experimente waren dir nicht genug, du musstest deine Experimente auf Homosexualität ausweiten."
Wir haben also eine queere Hauptfigur, was allerdings bloße Behauptung bleibt und im Film nicht weiter thematisiert wird. Mir reicht das nicht. SCHWESTERLEIN, ein Film an der Grenze zum Queer Cinema, macht die Homosexualität seiner Hauptfigur auch überhaupt nicht zum Thema, zeigt ihn aber beim Sex mit einem anderen Mann.
Reicht eine theoriebisexuelle Hauptfigur aus, um einen Film als queer zu bezeichnen? Ich weiß es nicht. Eher nein.
QUEERfaktor: 1
BUNNYfaktor: 3
▶ https://www.queermdb.de/schwule-serie/all-you-need-2021/
Angesichts der beachtlichen Qualität ist es gleich doppelt fragwürdig und ärgerlich, dass die erste öffentlich-rechtliche LGBT-Serie seine TV-Premiere auf einem mitternächtlichen Programmplatz bei einem Sender ohne Relevanz (One hatte 2020 einen Marktanteil von 0.9 %) "feiern" muss. Auch der Titel ist wie ein verschämtes Verstecken hinter einem banalen Allgemeinplatz, der nichts queeres andeutet. So sieht ein Coming-Out 2021 im Ersten aus. Fuck you very, very much!
QUEERfaktor: 9 | BUNNYfaktor: 8
Leider komplett vorhersehbar und zu spät in Fahrt.
QUEERfaktor: 0.5
BUNNYfaktor: 1
Ein einziger Unfall.
Hier spricht die QUEERpolizei. Bitte strömen Sie auseinander! Es gibt hier nichts zu sehen. Ich wiederhole: NICHTS. Außer
In "Afrika" (die machen ernsthaft Urlaub in "Afrika") werden in einer Show alle möglichen Familienmodelle angesprochen - gleichgeschlechtliche Väter inklusive. Kurzer Schwenk auf zwei Männer mit Kind. Kann man im homophoben "Afrika" natürlich gutfinden, macht den Film aber auch nicht queer. Kann sein, dass die beiden später nochmal eine Rolle spielen, meldet euch gern, wenn ihr es wisst.
Und ob die beiden Baseballzuschauer Rob Moran und Michael Buscemi schwul sind, wissen die wahrscheinlich selber nicht. Pillepalle.
QUEERfaktor: 0.5
BUNNYfaktor: hab nur durchgezappt.
Hier spricht die QUEERpolizei. Wir stufen GOTHAM als queerfriendly ein, auch wenn die Serie eindeutig einem männlichen Publikum gewidmet ist, das sich gern lesbische Szenen anschaut, auf schwules Anschauungsmaterial aber gern verzichtet.
Gleich in der ersten Staffel wird Barbara Kean als bisexuell geoutet. Sie ist eigentlich mit James Gordon zusammen, wird aber weiterhin von der Ex (der lesbischen Renee Montoya) gestalkt. In der zweiten Staffel kommt sie dann mit der bisexuellen Tabitha Galavan zusammen, die sich später in Butch verliebt.
Die einzige schwule Figur ist Oswald Cobblepot aka Pinguin, welcher sich in den sexy Edward Nygma aka Riddler (Cory Michael Smith) verknallt, was leider nicht erwidert wird.
Zuguterletzt wird Fish Mooney bisexuell inszeniert, allerdings nicht explizit.
QUEERfaktor: 3
BUNNYfaktor: 4.5 (als Sexobjekte werden ausschließlich Frauen dargestellt)
Besides: Dieses ständige Sterben und Wiederlebendigwerden ging mir irgendwann richtig auf den Keks. Die Qualität nahm außerdem mit jeder Staffel ab. Die letzte war ein echter Rohrkrepierer, vor allem die Abschlussfolge.
Hier spricht die QUEERpolizei. Bitte strömen Sie auseinander! Es gibt hier nichts zu sehen. Ich wiederhole: NICHTS.
Der Vorwurf, der bei dieser 0815-Westernkomödie im Raum steht, ist das gay stereotyping. Es gibt nur eine Mini-Szene, die hier gemeint sein kann. Zwei Dandys (John Michael Higgins und Julius Sharpe) wedeln mit Taschentüchern und reden dabei sehr affektiert. Dass man dieser Szene jetzt vorwirft, sie bediene schwule Klischees, ist das eigentliche Stereotypisieren.
QUEERfaktor: 0
BUNNYfaktor: 4 (Ich hab mich n bissl in Seth MacFarlane verknallt)
Deswegen hab ich bis zuletzt durchgehalten? Was für ein schlechter Abgang.
Hier spricht die QUEERpolizei. Bitte strömen Sie auseinander! Es gibt hier nichts zu sehen. Ich wiederhole: NICHTS. Außer
Gleich am Anfang sieht man zwei unbekannte Frauen im Bett. Screentime 10s. Ich gehe davon aus, dass es keine weiteren lesbischen Szenen gibt. Falls doch, bringen Sie dies bitte zur Anzeige! Wir sind rund um die Uhr für Sie da.
QUEERfaktor: 0.5
Hier spricht die QUEERpolizei. Bitte strömen Sie auseinander! Es gibt hier nichts zu sehen. Ich wiederhole: NICHTS. Außer
Der Titelheld (Jude Law) kriegt right at the start einen geblasen. Da er im Gefängnis ist, dürfte der Whistleblower ein Mann sein. Ist aber nicht eindeutig. Der Mensch hat lange Haare.
QUEERfaktor: 0.25
BUNNYfaktor: 6
Hier spricht die QUEERpolizei. Uns wurde gemeldet, hier soll es schwulen Sex geben. Bitte verhalten Sie sich ruhig und geraten Sie auf keinen Fall in Panik!
Hier spricht die QUEERpolizei. Bitte strömen Sie auseinander! Es gibt hier nichts zu sehen. Ich wiederhole: NICHTS. Außer
dass sich Protagonistin Alma (Helene Bergsholm) in einer kurzen Sequenz vorstellt, wie sie von ihrer Freundin Ingrid (Beate Støfring) dazu aufgefordert wird, es ihr zu besorgen. Tut sie dann auch - bis Ingrid schnippst und sie in die Wirklichkeit zurückholt.
QUEERfaktor: 1
BUNNYfaktor: - (children on board)
Hier spricht die QUEERpolizei. Bitte strömen Sie auseinander! Es gibt hier nichts zu sehen. Ich wiederhole: NICHTS. Außer
Wenn man sich ganz doll anstrengt, danach zu suchen, gibt es zwei lesbisch angehauchte Mini-Szenen. Erfordert aber wirklich immense Konzentration und Tunnelblick. Also nein, es gibt hier wirklich nichts zu sehen.
QUEERfaktor: 0
BUNNYfaktor: 1
Hier spricht die QUEERpolizei. Bitte strömen Sie auseinander! Es gibt hier nichts zu sehen. Ich wiederhole: NICHTS. Außer
Nein, wirklich gar nichts.
QUEERfaktor: 0
BUNNYfaktor: 4
Hier spricht die QUEERpolizei. Bleiben Sie stehen, hier gibt es einen schwulen Sidekick.
Und zwar Adam Brody als Flugbegleiter Sam. Und während seine Freundinnen reihenweise Männer abschleppen, bleibt Sam theorieschwul und allein. Einen schwulen Kuss gibt es trotzdem. Denn auf der Suche nach dem perfekten Ex erwischt die Protagonistin einen Ex mit einem Mann. Zuguterletzt werden Sam und Dauerflirtmaschine Gail vom gleichen Mann digital angebaggert.
QUEERfaktor: 2.5
BUNNYfaktor: 3.5
Hier spricht die QUEERpolizei. Bitte strömen Sie auseinander! Es gibt hier nichts zu sehen. Ich wiederhole: NICHTS. Außer
gleich am Anfang ein schwules Paar (Casey Ford Alexander und Nathan Mohebbi) mit Baby. Ohne Text. 15s Screentime. Danach gibt es die obligaten pseudolesbischen Küsse auf feuchtfröhlichen Studentenparties. Und eine homophobe Einlage, als Superbunny Zack Efron es ganz ekelhaft findet, Dave Francos Superbunny-Erektion zu berühren. Andere würden dafür Geld bezahlen. Ich biete 5€.
Für all das sind wir als QUEERpolizei natürlich absolut nicht zuständig. Ein weiterer Fehlalarm. Besonders ärgerlich, weil BAD NEIGHBORS einfach nicht gut ist. Die Fortsetzung wurde uns auch gemeldet. D'Oh! --
QUEERfaktor: 0.5
BUNNYfaktor: 7 (den #PULLERalarm-Moment hab ich irgendwie verpasst)
Hier spricht die QUEERpolizei. Wir wurden völlig zurecht gerufen. Der Film ist queer. Ich wiederhole: QUEER. Achtung Spoiler!
Die zweite Hälfte von STILLER SOMMER ist tatsächlich und unerwartet Queer Cinema. Naja, nicht ganz unerwartet, ganz ohne Grund wird die QUEERpolizei ja nicht gerufen. Es stellt sich in Rückblenden heraus, dass Dagmar Manzel Ehemann Herbert (Ernst Stötzner) früher etwas mit einem gewissen Bernard (Rainer Ewerrien). Bernard ist in einer Szene stockbesoffen und stocksauer und beschimpft den jungen Herbert (Schauspieler unbekannt - not credited) als Feigling, rast mitm Auto davon und stirbt.
Nachdem er Jahre später seine Frau beim Sex mit dem Freund ihrer Tochter erwischt, versucht er zunächst Kristines beste Freundin zum Rachesex zu überreden. Die sagt DANKE, aber NEIN DANKE. Dann verbringt er vergnügliche Stunden mit Maurice (Hans-Jochen Wagner) und als beide besoffen genug sind, machen sie miteinander rum. Nun ist es Kristine, die ihren Mann erwischt. Der Film endet vor der Aussprache.
QUEERfaktor: 5 (an der Grenze zur queeren Hauptthematik)
BUNNYfaktor: 7 (#PULLERalarm)
Hier wird das Opfer übertrieben zum Märtyrer verklärt, den alle lieben und der alle liebt. Wirklich total überzogen und unangenehm. Der Film tut 90 min nichts anderes, als Oscar ins positive Licht zu rücken. Ist legitim, aber mir macht das Fremdscham und meine Kitschallergie schlägt übelst Alarm.
Das musste ich loswerden, bevor ich meines Amtes als gewaltloser QUEERbulle walte. Achtung, geht los! ...
Hier spricht die QUEERpolizei. Bitte strömen Sie auseinander! Es gibt hier nichts zu sehen. Ich wiederhole: NICHTS. Außer
zwei Mädels, die in der Bahn behaupten, lesbisch zu sein. Daraufhin finden sich zwei Dudes, die ebenfalls schwul sein wollen. Bei den Jungs ist es auf jeden Fall fake. Alles ohne homophoben Subtext by the way.
QUEERfaktor: 1
BUNNYfaktor: 2
Kann mir jemand erklären, wie die Szene mit dem Schnurrbart zustande kam? Hat sich die Protagonistin als Mann verkleidet? Warum?
Hier spricht die QUEERpolizei. Bitte strömen Sie auseinander. Es gibt hier nichts zu sehen, außer...
Die unwichtigste aller Bellas (Ester Dean als Cynthia Rose) outet sich als lesbisch, nachdem Fat Amy überall schon Gerüchte verbreitet hat. Das Coming Out ist ganz lustig:
Cynthia Rose : I have a confession to make.
Fat Amy : We all know where this is going. Lesbi-honest.
Cynthia Rose : This is hard for me to admit to you guys, but for the past two years, I have had a serious gambling problem.
Fat Amy : What?
Beca : What?
Cynthia Rose : It all started when I broke up with my girlfriend.
Fat Amy : Whomp, there it is!
Ihre Ex (Wanetah Walmsley als Denise - I guess) ist auch bei den Bellas und noch unwichtiger als Cynthia.
QUEERfaktor: 2
BUNNYfaktor: 3
HIER spricht die QUEERpolizei. Aus aktuellem Anlaß bitten wie Sie inständig, uns nicht missbräuchlich zu alarmieren. Das kann teuer für Sie enden. Und jetzt strömen Sie bitte auseinander und lassen Sie uns unsere Arbeit erledigen. Es gibt hier nichts zu sehen. Außer
einem schwulen Butler (Jon Spinogatti als Nicholas), der in der Wohnung des Protagonisten eine schwule Orgie veranstaltet (Screentime: 2s; Mann sieht praktisch nichts, wenn mann das Bild nicht einfriert oder in Zeitlupe laufen lässt). Der wird dann auch gleich deswegen gefeuert. Reicht also nicht für die Einordnung ins Queer Sidekick Cinema. Ich will meine Zeit zurück, ihr Schwanzlutscher!
QUEERfaktor: 0.5
BUNNYfaktor: 6
Hier spricht die QUEERpolizei. Bitte strömen Sie auseinander! Es gibt hier nichts zu sehen. Ich wiederhole: NICHTS. Außer
einem so called lesbischen Kuss, der aber keiner ist. Die Frau vom Protagonisten knutscht die Liebschaft vom Protagonisten (Amy Adams), um diese zu ärgern, zu provozieren, vor den Kopf zu stoßen.
QUEERfaktor: 0
BUNNYfaktor: 5 (an mir sind die Riesenausschnitte leider völlig verschwendet)
Hier spricht die QUEERpolizei. Bitte strömen sie auseinander! Es gibt hier nichts zu sehen. Klassischer Fehlalarm.
M. Gustave (Ralph Fiennes) wird von einem Rivalen (Adrien Brody als Dmitri) als "Schwuchtel" bezeichnet. Mehrmals. Als Dimitri M. Gustave aber auch des Sexes mit seiner steinalten Mutter bezichtigt, wendet Gustave ein, er denke, er sei eine Schwuchtel. Eine bisexuelle Schwuchtel, antwortet Dimitri. Janun. Im Film ist Gustave heteronormativ inszeniert. Es bleibt also bei der Behauptung und der Homophobie, so ...
QUEERfaktor: -5
BUNNYfaktor: 0
Hier spricht die QUEERpolizei. Wir wurden völlig zurecht gerufen. Der Film ist queer. Ich wiederhole: QUEER. Achtung Spoiler!
Der verlorene Sohn Anthony später Michael (Sean Mahon) entpuppt sich als schwuler Republikaner. Ja, Selbsthass und Selbstverleugnung sind schlimm. Er ist auch bereits an AIDS gestorben. Sein Lebensgefährte Pete Olsson (Peter Hermann) hat bereits einen neuen. Philomena, immerhin eine Ex-Nonne älteren Baujahr, reagiert komplett gelassen und vorurteilsfrei, als sie von der Homosexualität ihres Sohnes erfährt. Sie sagt, sie hätte es gleich gewusst, als sie ein Foto von Michael in Latzhose gesehen hat. Hihi.
Der Film verhandelt Homosexualität nicht als Problem. Vielmehr steht Sex als Sünde auf dem Speiseplan. Insgesamt ist PHILOMENA auf jeden Fall schwulpositiv.
QUEERfaktor: 4
BUNNYfaktor: 1