Julio Sacchi - Kommentare
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Alle Kommentare von Julio Sacchi
Norman J. Warren ist natürlich eh Mister Cool, da er Musikvideos für und einen Dokumentarfilm mit Gary Numan gedreht hat. Auch ansonsten ist der Mann ganz lässig, immerhin hat er diesen blutrünstigen Horror-Schmonzes in den USA erfolgreich in den Charts platzieren und in UK sogar die Nr.1 erobern können! Mit TERROR zeigt er sich von SUSPIRIA beeindruckt und folgt mit bunten Farben, mitunter etwas trotteliger Regie und der totalen Auflösung der narrativen Ebene stolz den Spuren Argentos. Ein Synthie-Blubberscore untermalt das Hauen und Stechen angemessen, mitunter wird's sogar unheimlich. Hat mir also gefallen!
Geil, der neue von Albert Pyun! Alles so wie immer, als wär seit CYBORG kein Tag vergangen: Monochromer Endzeit-Cheapo mit steifen Posern in albernen Kostümen, überflüssigem Off-Kommentar und nur vermeintlich markigen Dialogen, getragen von - besonders im mittleren Drittel - unbeschreiblicher Langeweile. Trotzdem: Die bewusste Abkehr vom Blockbuster-Getösekino sorgt für nostalgisches Genreflair. Einzelne Momente (head in the box) machen Laune und wenn gegen Ende PITCH BLACK einfach nur 1:1 nochmal erzählt wird, kommt sogar Stimmung auf. Könnte man mit geänderter Erwartungshaltung nochmal gucken irgendwann. Aber meine Fresse, ist der in der Mitte langweilig!
Wirklich nur für Langstreckenflüge geeignet, und auch da wird's mitunter schon arg belastend für die Hirse. Turteltaub ist und bleibt einer der flachsten Regisseure der Welt, da gibt es garantiert keine Überraschungen oder Zwischentöne, alles der kleinste gemeinsame Nenner, dick und eklig wie ein Big Mac. Natürlich werden auch noch zutiefst reaktionäre Inhalte als familienfreundliche Unterhaltung verkauft, es gruselt einen. Ganz schlimm sind De Niro und Freeman, Steenburgen setzt dem Ganzen dann noch die kaputte Krone auf. Nur Douglas und besonders Kline ziehen das Ding mit Würde durch und lassen sogar Raum für den einen oder anderen, hüstel, Schmunzler. Vielleicht auch nur den einen. Weiß aber nicht mehr welchen.
Fraglos einer der rücksichtslos blödesten Filme der letzten Zeit. Sagenhaft uninteressantes Setting (Online-Games, im Ernst?!), zu jeder Zeit vorhersehbarer Handlungsverlauf aus dem Fantasialand und eine Frechheit von Schluß. Oben drauf auch noch Timberlake in absoluter Tiefstform, eine schlappere Nudel hatte nur noch der kleine Hemsworth in PARANOIA (auch so n Käse). Und dann auch noch Tante Tutti Arterton als Vamp, absolut katastrophal. Da ist die brutal verschnittene Kurzfassung von "Inhaler" der Foals im Abspann nur noch der finale Rettungsschuß. Einzig Affleck erfreut mit einer genießerischen Schmierlappenperformance, so gut war der Mann selten.
Nicht etwa eine Neuverfilmung der Romanvorlage, nein nein: Kimberley Pierce arbeitet sich strikt an Brian De Palmas Version ab! Das kann natürlich nur in die Hose gehen, besonders, da sie dem stilistisch atemberaubenden Vorgänger nichts entgegenzusetzen weiß und manchmal mit schlicht kopierten Einstellungen restlos kapituliert. Der Rest ist total konventioneller Horror mit generischem Marco Beltrami-Score von der Stange. Moretz ist lausig als verpeilte Carrie White, kommt dafür aber als blutüberströmter Racheengel im Finale ganz gut; überhaupt ist das Finish, in dem Carrie weniger von ihrer Macht überkommen wird als diese vielmehr gezielt einzusetzen weiß, das Beste am Film. Durchaus besser als vergleichbare Remakes der letzten Jahre, aber nicht weniger überflüssig.
Unsentimentaler In-your-face-Film, der sich angenehm "echt" anfühlt. Ist mit zwei Stunden etwas zu ausführlich veranschlagt, trägt aber dank der tatsächlich sensationellen Leistungen von McConaughey und (besonders) Leto bis zum Schluß. Einziger Wermutstropfen ist die krass fehlbesetzte Garner, die den Herren schauspielerisch nullkommanix entgegenzusetzen hat und den Film mit ihrer dauerverheulten Visage ständig in Richtung PHILADELPHIA ziehen will.
Straighter Quatschfilm, der mit einem schwachsinnigen Ende den angenehm geradeaus erzählten Knastklischees unbedingt nen bekloppten Twist aufdrücken muß. Trotz etwas schwachbrüstiger Action, uninspirierter Regie und bizarren Besetzungausreissern nach oben (Sam Neill) und unten (Vinnie Jones, ächz) macht das Ganze aber durchaus Laune, was vor allem an Stallones starkem Auftritt liegt. Arnie hingegen ist mittlerweile nur noch zum Fremdschämen. Und sein Steirisch klingt wie amerikanische Statisten in WWII-Filmen, die "deutsch" bellen.
Black victimization, nach der ein schwarzes Publikum nicht gefragt hat, die aber das saturierte weiße Hollywood zum kollektiven Schulterklopfen einlädt: Toll, wie wir uns unserer fiesen Vergangenheit stellen! Der Film agiert dabei ähnlich verlogen wie Tarantinos DJANGO UNCHAINED, da er sich nur für das Schicksal eines "integrierten" Supernegers interessiert, sozusagen ein Edel-Bimbo (die entsprechenden Szenen zu Beginn des Films sind zum Kreischen wie ein Dave-Chappelle-Sketch), der "unverdient" versklavt wird; so fühlt es sich mitunter an, als sei die Sklaverei für die weniger gebildeten Schwarzen eben der Lauf der Dinge und je nach Gemütslage des jeweiligen "Masters" ginge es einem ja auch ganz gut. Entsprechend grell dürfen dann auch die weißen Böswatze agieren; Fassbender, Giamatti und vor allem Dauernervensäge Paul Dano knallchargieren bis zur Schmerzgrenze. Die Besetzung des edlen Retters mit Produzent Brad Pitt war auch eine unglückliche Entscheidung. Bleibt unterm Strich nur die starke Leistung von Chiwetel Ejofor und ein guter Auftritt von Benedict Cumberbatch. SLAVE sieht leider auch noch aus wie der Fernsehfilm der Woche; wahrscheinlich wollte McQueen einfach nur ein Ticket nach Hollywood. Herzlichen Glückwunsch.
Amateurhaft zusammengekloppte Gurke mit einem total unsympathischen Jeff Cameron, der die drohende Vergewaltigung seiner Verlobten nur lustlos verhindert und auch sonst alle behandelt wie Rotz am Ärmel. Dieser Film hat leider gar nichts, was für ihn spricht.
Nach einem sagenhaft starken Anfang - die Krankenhausszene! - dümpelt THERE WAS A LITTLE GIRL leider in recht unentschiedenen Gewässern zwischen Hundehorror, Psychogrusel und Slasherfeeling. Gerade zum Ende fühlt man sich an den zeitgleich entstandenen HAPPY BIRTHDAY TO ME erinnert, der einen erheblich besser bei der Stange hielt. Assonitis läßt ein völlig egales Figurenpersonal wegmetzeln/beißen und lümmelt seinen großen Plot Twist wie aus Versehen ins Geschehen. Wie schade! Denn sein Film sieht wirklich entzückend aus, das ist optisch 80er-Schockerkino vom Feinsten, mit Riz Ortolanis Blubberbass und Bildern voller Schock und Terror. Wenn's doch nur nicht so langweilig wäre.
(...) Zum Glück erweist sich der einstige FLASH GORDON Sam Jones wie in so vielen anderen B-Actionern als echter Glücksfall - den sympathischen Arbeiter nimmt man ihm ebenso gern ab wie den besorgten Vater und die zornrote Kampfsau. Kein Wunder auch, daß ihm schlußendlich der Sack platzt: Die fiesen Strassenrowdys schrecken unter der strengen Knute von Oberpsycho Don Swayze, der als krebskranker Sadist eh nichts mehr zu verlieren hat, nicht mal vorm Mordversuch an der wirklich putzigen Tochter zurück!
Der Ausbau der Fernsehserie, die ja schon längst ihre Eigenständigkeit zum britischen "Original" bewiese hat, zum abendfüllenden Kinofilm ist bemerkenswert gut gelungen. Eine erstaunlicherweise überwiegend freundliche Komödie, die oft eher zum schallenden Lachen einlädt als zur brutalen Fremdscham, die die Fernsehversion so gnadenlos auszuspielen wusste. Dennoch: Der Film suhlt sich genauso gekonnt in spießbürgerlicher Tristesse und versagt sämtlichen Figuren auch nur den Hauch einer Perspektive. Naja, fast sämtlichen Hauptfiguren. Und wie das Traumteam Husmann/Feldhusen hier ausgerechnet für den Papa die Kurve kriegt, das hat schon richtig Klasse.
Ein toller, präzise gemachter Film, in dem jede Geste eine kleine Rolle spielt.
Mit knapp zwei Stunden völlig selbstbesoffen veranschlagte Sado-Endlosschleife, die an gelangweiltem Zynismus kaum zu überbieten ist. Ein in komplett toten Stellwandkulissen viel zu kantig ausgeleuchteter Zeitgeistschrott, der planlos eine Grausamkeit an die nächste hängt und dabei - ebenso zeitgeistig - mit mittlerweile genretypischen Frauenhaß unangenehm auffällt. Sogar die hochgeschätzte De Mornay muß angesichts dieses horrenden Materials kapitulieren und durch einen unspielbaren, völlig undurchdachten Part augenrollen. Kino für ein Publikum, dem nun wirklich alles scheißegal ist.
Und noch ein schmerzhaftes Erlebnis aus der Klamaukphase Belmondos: Frei von Sinn und Plot, verzweifelt zusammengehalten durch einen überaus notdürftigen Offkommentar von einem nicht näher bezeichneten Erzähler, hampelt sich Bebel durch programmatisch eingeschenkte Stunts und die Untiefen des Boulevardtheaters. Der Tonfall des Films klafft dabei schmerzhaft auseinander, auf Klamauk folgt Kopfschuß, während die Musik enervierend einen auf Zirkuszelt macht. Bis auf den ersten Kino-Auftritt eines Laserpointer-Gewehrs ist hier nichts zu vermelden. Die Rassismen und Frauenfeindlichkeiten sind ja schon Standard.
Schon der zweite Bond-Film macht mit gewitzten Gadgets, reizvollen Locations, fiesen Bösewichten, ausgesuchten Schlüpfrigkeiten und einem atemberaubend schönen Bondgirl ein für alle mal klar, daß das restliche Agentenkino nichts mehr zu melden hat. Connery fühlt sich sichtlich wohl und geht auch im ausgedehnten Actionfinale richtig auf. Fraglos einer der besten 007-Filme - die Prügelei mit Robert Shaw muß ich wohl nicht gesondert erwähnen?
Zahnlose Politklamotte, die sich an mögliche satirische Spitzen mit der Kneifzange nicht rantraut. Ferrell macht besonders als beratungsresistentes Arschloch eine gute Figur, während Galifianakis im Süßer-Doofi-Modus erneut schwer zu ertragen ist. Unfaßbar auf jeden Fall, wie sagenhaft häßlich dieser Film aussieht; kaum kaschierter Videolook trifft auf ein völlig danebengegangenes Color Grading aus dem Horror-Tuschkasten. Ätzend.
Typischer Fummeln-und-Verarschen-Krimi aus den seligen Eighties, mit Disco-Thema von Streichermeister Paul Buckmaster und ein paar traumschönen Sonnenuntergängen auf hoher See. Macht für eine Weile als Trasher ganz gut Laune; Faye Dunaway ist im unglückseligen Done-Fadeaway-Modus, Daniel J. Travanti spielt völlig entgrenzt und Kim Cattrall empfiehlt sich schon mal als geiles Früchtchen. Das Ganze steigert sich allerdings in ein "Jeder darf mal"-Finale rein, in dem sich das Quartett gegenseitig ins Jenseits zu befördern sucht - sehr albern!
Wie in Frederick Forsythes Bestseller-Vorlage geht es in diesem vermeintlichen Söldnerabenteuer um die Unmöglichkeit, hehre Ziele kriegerisch zu verfolgen und um die wahren Motivationen hinter außenpolitischen Interventionen. John Irvin hat das bildstark und erfrischend unsentimental umgesetzt und kann sich auf einen sehr intensiven Christopher Walken verlassen: Der spielt die Hauptfigur als Borderliner und Quasi-Soziopathen, voller Wut und Hoffnungslosigkeit. Am Ende geht alles in Action-Krawumm unter, welches sich allerdings nicht gängigen Klischees unterwirft. Sehenswert.
Der Spielfilmeinstand von Leone-Spezi Giancarlo Santi erfreut mit einem spannenden Plot, schönen Ideen und ausgezeichnet inszenierten Schießereien. Ein überdurchschnittlicher Italowestern, dem Lee Van Cleef mit seiner Präsenz ordentlich auf die Sprünge hilft. Horst Frank will mal wieder jedem das Lachen klauen! Eine echte Empfehlung für alle Freunde des medieterranenen Cowboyspektakels.
Ziemlich laue WWII-Kolportage, die vor dem düsteren geschichtlichen Hintergrund mit einer unentschiedenen Gaunerposse rumalbert. Die beeindruckende Starbesetzung wird komplett verheizt, bis auf Elliott Gould erhält niemand die Möglichkeit, seine Reißbrettfigur zu vertiefen. Sensationell fehlbesetzt ist Roger Moore als Obernazi, was er ja auch seither gern betont. Eine eindrucksvolle Motorradverfolgungsjagd macht allerdings kurzzeitig Laune.
Räudiger Klamauk, mit dem sich Belmondo nach den relativen Mißerfolgen von DER GREIFER und DER KÖRPER MEINES FEINDES wieder als Kassenknüller behaupten konnte. Das kann man heutzutage bein besten Willen nicht mehr nachvollziehen: Der Film hat keinen Plot und rüpelt daher als ausgewiesen unlustige Nummernrevue ziemlich ziellos auf unterstem Niveau; Belmondo soll sympathisch verpeilt wirken, ist aber nur ein unausstehlicher Asi-Proll. Als wären die üblichen Schwulenwitze nicht genug, brüstet sich Bebel diesmal sogar damit, Raquel Welch vergewaltigt zu haben und versucht sie fortwährend zum Sex zu zwingen. Igitt!
Das ist schon ne ganz schöne Räuberpistole, die uns Dante Lam da auftischt. THAT DEMON WITHIN will mal Copthriller sein und mal Psychohorror, ist aber am Ende irgendwie gar nix außer einem aus der Zeit gefallenen "Der Böswatz in uns selbst"-Blah direkt aus den 00erJahren mit extra-abgehangenem Plot Twist. Da sägt nicht nur die Musik ziemlich an den Nerven: Der Film findet so gar nicht zu sich und langweilt ausgerechnet in den klassischen Krimiszenarien. Unfreiwillig komisch und furchtbar prätentiös, dafür aber überaus entzückend anzusehen, was im renovierten Zoo Palast dank atemberaubender Projektion und hammerhartem Sound (die Shootouts!) auch bestens zur Geltung kam.
Dröger Italowestern von der Stange, der zwar zahlreiche erfolgsversprechende Elemente ins Rennen schickt, diese aber reihenweise vergeigt. Ohne Charme und Gusto wird hier handelsübliches Pengpeng runtergekurbelt, dem offensichtlich auch ein ungewohnt lustloser Luigi Montefiori nichts abgewinnen kann. Außer ein paar annehmbaren Ballereien bleibt die Küche hier eiskalt.
THE DOG ist bereits der dritte Dokumentarfilm über John Wojtowicz, der mit seinem Bankraub in den frühen 70ern die Vorlage zu Sidney Lumets DOG DAY AFTERNOON lieferte. Kurioserweise vermittelte BASED ON A TRUE STORY aus dem Jahre 2005 erheblich mehr über Wojtowicz, obwohl dieser im Film nur in Telefongesprächen und mit Ablehung in Erscheinung trat. THE DOG läßt dem major bullshitter allen Raum, seine wilden Stories und sich selbst abzufeiern und gesteht nur dessen Mutter (großartig) Zweifel anmelden: "Half of what he tells you, he hasn't done." Klar, Wojtowicz ist Anti-Held und arme Pfanne gewesen, aber so ganz schuldlos war er nun auch nicht an seinem Schicksal. So läßt diese größtenteils sehr häßlich gedrehte, konventionell gemachte Dokumentation leider kalt.
Passabler Psychoschocker, der - wenn auch nicht so wirkungsvoll wie etwa MANIAC - mit bescheidenen Mitteln durchaus beklemmende Atmosphäre aufbaut. Abgesehen vielleicht vom ersten Mord ist DON'T GO IN THE HOUSE bei weitem nicht so "nasty", wie es sein Ruf vermuten ließe - Gorehounds werden bitter enttäuscht. Fans grimmiger 80er-Killerfilme vielleicht in Maßen erfreut.