Julio Sacchi - Kommentare
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Alle Kommentare von Julio Sacchi
Belmondo kommt als dauergeiler Sugardaddy geradezu abstoßend daher. Die damals 17jährige Sophie Marceau muß vor dem alten Mann mehrfach blank ziehen - erstaunlich, daß sie unbeschadet und würdevoll aus der Nummer rauskommt. Das könnte alles als Boulevardklamotte noch einigermaßen vergnüglich daherkommen, wäre der Sexismus und die Frauenfeindlichkeit nicht so unverhohlen und auch noch mit - ach, die Franzosen - reichlich asozialem Rassismus garniert. Die waghalsigen Stunts von Bebel und Remy Juliennes Autojagden sind professionell, aber auch etwas abgeschmackt und vor allem reichlich deplatziert.
Leblose Adaption eines Meisterwerks zeitgenössischer Literatur, das der Wucht der Vorlage keinerlei eigene Bilder bietet und auf einen eigenständigen, filmischen Ansatz komplett verzichtet. Trotz mehr oder minder sklavischer Adpation verließ die Macher doch der Mut, so daß gefällige Flashbacks mit Hollywoodstar Charlize Theron den Zuschauer binden sollen. Ein omnipräsenter Schnulzscore treibt dem Film jegliche Emotionen aus, indem er sie aufdringlich vorschreibt. Ein Jammer.
Immerhin: So ausgesucht sadistische Kinder, die ihre mörderischen Missetaten grundsätzlich mit debilem Grinsen ausführen, hat man selten gesehen. Aber trotz schön schmierigen Ansätzen und sympathisch selbstzweckhafter Fleischbeschau bleibt der Trash trashig.
Unkaputtbare Koimikomödie, über deren gelegentlichen Hang zur Albernheit ein bombig aufgelegtes internationales Star-Ensemble mühelos hinwegspielt.
Dieser Endzeitheuler verschießt sein Pulver schon etwas zu früh: Die heißgeliebten, typischen PM Entertainment-Autostunts werden bereits zu Anfang in einer fulminanten Jagd abgefeiert, danach kommt es doch zu so manchem Laberhänger. Allerdings auch zu einem brillanten Dialog wie diesem: "Death Riders. I never really liked that name." - "Why is that?" - "We ride in numbers. Death rides alone." Schnitt auf Joe Lara, der mit 90er-Matte auf seinem Bike angeknattert kommt! Großartig. Zum Schluß hat das Ganze dann nochmal Wumms und Bo Svenson spielt auch wie in einem richtigen Film. Irgendwo in der Mitte ist STEEL FRONTIER zuhause!
Die Diskussion darüber, ob das alles ein Fake ist, hat die zahlreichen Vorzüge des Films längst überlagert - wobei dieser Diskurs wohl vor allem der Scriped-Reality-Erziehung einer vermeintlich medienkompetenten Skepsisgeneration geschuldet bleibt. Bis auf die Tatsache, daß das Glück den Dokumentaristen allzu oft in die Hände spielt, gibt es kaum Gründe, mißtrauisch zu sein, und selbst wenn hier die Fiktion nachgeholfen hätte - CATFISH ist ein spannender Film mit einer auf vielerlei Ebenen faszinierenden Geschichte, die zunehmend Befremden, ja sogar Unbehagen auslöst und sich durchaus relevant mit dem Identitätenspiel der Internetwelt auseinandersetzt. Absolut sehenswert.
Belmondo rüpelt sich extrem unsympathisch durch die gehobene Unterwelt Nizzas, ständig beleidigt er jemanden, macht irgendwas kaputt, haut Leuten aufs Maul oder zwingt sie zum Ausziehen ihrer Klamotte und zündet was an oder sprengt was in die Luft. Mehr ist nicht, alles irgendwie egal und dabei dank der schwer ätzenden Hauptfigur auch nicht unterhaltsam, schauspielerisch fällt auch nur Michel Galabru ins gewohnte Gewicht. Kein Vergnügen.
Sieht aus wie all diese ach so hochgelobten US-Serien: Monochrom, fade und clean wie eine Glasplatte. Zu Anfang ist CURSE OF CHUCKY darüber hinaus so lahm, daß es fast zum Stillstand kommt; Tiefpunkt ist eine unfaßbar schlecht geschriebene (und gespielte) Dinnerszene. Die Konflikte der Hauptfiguren werden bis zum Aderlaß auserzählt und schlußendlich auch noch für einen hanebüchenen Franchise-Rundumschlag mißbraucht: Don Mancini will auf Teufel komm raus den Sack zumachen und bringt damit schon wieder die ganze Serie in Mißkredit. Ein paar hübsche Momente hat der Film im letzten Drittel dennoch, auch wenn sich die beiden Fanservice-Cameos vor und nach dem Abspann sinnlos zu überbieten suchen.
Psychosexueller Schmierslasher aus Australien, in dem freundlicherweise vorm Mord auch mal Möpse und Muschis geknetet werden. Die Kills sind allerdings wenig einfallsreich und der Plot ist selbst für dieses unterversorgte Subgenre etwas dünn (folglich hört der Film auch einfach auf). Aber bei Sleazemeister John Lamond glänzt auch ein cheaper Quickie wie dieser mit expressiver Lichtgestaltung und breitwandigem Schockerflair - so schön war Billohorror mal! Mithin auch der erste Film Australiens mit Steadicam, die hier auch reichlich zum Einsatz kommt, während Brian May seinen gewohnt aufgeregt verhallten Schubberscore drüberbrezelt.
Recht ruppige "Adaption", die zunächst dank schrecklicher Hauptfiguren und Darstellungen (Gene Barry mit Countryschleife, Ann Robinson darf Kaffee kochen, Eier in die Pfanne hauen oder kreischen) ziemlich ungenießbar daherkommt. Im letzten Drittel allerdings gilt es neben eindrucksvollem Effektfeuerwerk auch sehr stimmige Endzeitatmosphäre zu bejubeln, die diesen Semi-Klassiker dann doch auf den Sockel stellt.
Ideenreiche Science-Fiction-Sause mit teils entzückenden Effekten, die zwar etwas zu lange einen auf Paranoia-Krimi macht, dann aber mit schlohweißen Haaren, fliegenden Untertassen und dem berühmten Mutanten ordentlich Gas gibt. Naiv, aber nicht doof.
Völlig überkandidelter Tierhorror, mit dem sich Musikvideospezialist Mulcahy mal so richtig austoben konnte. So sieht auch hier so manches eher aus wie ein typischer 80er-Clip, in dem ausgesucht konstruierte Bilder collagenhaft schnell und hart aneinander gehauen werden. Immerhin: Mit surreal-bekloppten Sequenzen und absurdem Humor (der Fernseher!) sticht RAZORBACK aus dem Einerlei heraus. Für echten Thrill ist das aber alles zu hysterisch. Und mal ehrlich: Dem alten Mann am Anfang glaubt keiner, daß ein Riesenviech und nicht er den kleinen Enkel geklaut hat, obwohl der Keilerkopp das halbe Haus zerlegt?!
Wer auch immer auf die Idee gekommen ist, Steven Seagal und Steve Austin zusammenzubringen, ist kein Depp. Davon profitieren nämlich beide. Da Seagal zum kugelrunden Aikido-Walroß geworden ist, wirkt Steinbirne Austin plötzlich geradezu filigran, und im direkten Vergleich mit Steinbirnes Schauspiel nimmt sich Seagal wie der frühe Pacino aus. In MAXIMUM CONVICTION - KEINER KANN SIE STOPPEN! gehören beide zu einer SuperSecuritySealsSomething-Einheit, die momentan gerade ein Hochsicherheitsgefängnis betreut. Da sind zwei neue weibliche Gefangene drin, für die sich ein Haufen als US Marshals getarnte Böswatze ganz dringend interessieren. Zeit für Walroß und Steinbirne, den Unholden nach Hause zu leuchten. So weit, so gut: Maximum Convention.
(...)
Klassenkampf als Psychothriller: Schwarzkopf und Prochnow sind exzellent als die zwei Kontrahenten von den sich gegenüberstehenden Enden der Gesellschaft, und Petersen ist an einer glaubwürdigen Milieustudie mindestens genauso interessiert wie an spannendem Krimikino. Ein grandioser deutscher Film, der sich bewusst von der Thesenhaftigkeit des Autorenkinos absetzt und einer Riege namhafter Darsteller den Raum für entzückende Darstellungen bietet.
Rasend spannender Tierhorror, dessen Figuren letztlich zwar auch nur "Traumschiff"-Schablonen sind, aber so unaufdringlich und sympathisch eingeführt werden wie der gelegentlich aufblitzende Humor des Films. Ein größtenteils gut gespielter Reißer, der mit atemberaubenden Landschafstaufnahmen, gutem Timing und echten Nägelkau-Szenen punkten kann. McLean hat's drauf!
Die kleine Julie will ihren Daddy ganz für sich alleine! Da stört auch die strenge und entfremdete Mami nur, deswegen sieht Julie genießerisch zu, als diese im eigenen Haus vergewaltigt und ermordet wird. Der Satansbraten heuert den fiesen Sextäter später sogar an, auch noch die neue Stiefmutter (toll: Sybil Danning) aus dem Weg zu räumen ("You can rape her all you want!") Die Mordlust dieses kleinen Rackers macht auch vorm Stiefbruder und der einzigen Freundin nicht halt; Sleaze-Höhepunkt ist allerdings die Szene, in der sie sich heißen Sex mit Daddy vorstellt!
Ungemütliche, von Sabbermeister Paul Nicholas (CHAINED HEAT) in Toronto und West-Berlin gedrehte Schmiervariante von THE BAD SEED, die keine Geschmacksgrenzen kennt. Toll!
David Schmoeller hat mit Jodorowsky studiert, sein Mentor war Bunuel und das Handwerk hat er bei Peter Hyams gelernt. So schlecht kann also TOURIST TRAP gar nicht sein, und das ist er auch nicht: Die Bedrohung durch finster ausgeleuchtete Schaufensterpuppen verfehlt ihre Wirkung nicht, zum Ende hin wird's sogar so richtig schön surreal. Reicht nur leider nicht ganz: Bißchen lahm ist das alles schon.
Frank Perry hat die fröhliche Hochglanztrashcrowd ja schon mit seiner berüchtigten Gurke MOMMIE DEAREST reich beschenkt. Mit MONSIGNOR legte er nochmal ordentlich nach: Ein schlau-durchtriebener Pfaffe klappert auf seinem Weg in den Vatikan nicht nur die komplette Sündenlist ab, sondern bricht auch beherzt so manches Gesetz! Ein abstruser Spaß mit einem Christopher Reeve, der das Ganze mit durchgehend dreckigem "Ich weiß was, was Du nicht weißt"-Grinsen wegspielt. Leider ist MONSIGNOR viel zu lang und somit irgendwann auch langweilig. Da kann John Barry noch so episch dagegen holzen!
Das sieht so unfaßbar albern aus, da zieht's einem alles auf links.
Hyperaktiv und unkontrolliert inszenierter Hollywoodquatsch, bei dem ständig die Kamera um irgendwas kreist und jeder Pups einen Reaction Shot nach sich zieht. Obwohl ständig von "Magie" die Rede ist, gibt es allenfalls digitalen Budenzauber und ganz sicher keinen einzigen magischen Moment. Hier ergibt wirklich nichts einen Sinn oder ist in irgendeiner Form zumindest nachvollziehbar, nein, stattdessen vollbringen vier prätentiöse eitle Zauberarschgeigen (Isla Fisher und besonders Schnellnuschler Eisenberg sind unerträglich) unmögliche Wunderwerke ohne Charme und ein Haufen kaum weniger unsympathischer Figuren ist hinter ihnen her. Der schlußendliche Twist ist gleichermaßen schwachsinnig und egal, man ist nur dankbar, daß der Scheiß vorbei ist, daß endlich Schluß ist mit dem generischen Musikgetöse, den bekloppten Tricks und dem wahnsinnig unfokussierten Drehbuch. Mal wieder ein eklatantes Beispiel dafür, wie doof und hohl US-Entertainment heute aussieht.
Geschickt aufgesetztes, für damalige Verhältnisse ausgesprochen fieses Psychodrama, das ein wenig unter seiner immensen Überlänge und der allzu offensichtlichen Theaterhaftigkeit leidet. Theaterhaft agieren auch einige der Schauspieler, wobei insbesondere Nancy Kelly die Grenze zum Zähneknirschen mehrfach überschreitet. Ein drangeklatschtes 50er-Ende verwässert die Vorlage und damit auch den zuvor zielsicheren dramatischen Punch. Dennoch, das hat was.
Leider reichlich fade Hammer-Schauermär, ein so sonniger wie zahmer Mix aus Blutsauger und Busen. Kantiges Schauspiel vermißt man ebenso wie wohligen Vampirgrusel. Einzig Yutte Stensgaard weiß zu beglücken.
Wenn man Blockbuster als "Bang for your buck" definiert, fliegt der Mann aus Stahl weit vorne. Und wenn man ein Auge zudrückt bei Snyders weiterhin mitunter riefenstahlesker Bildsprache und der geschmäcklerischen Interpretation der Heldenfigur als Mischung aus Heiland und Führer, kann man sich über eine recht erdnahe Vision des Superman-Mythos freuen. Erst zum Ende nimmt das computerspielartige Dauerdestruktionsgetöse allzu sehr Überhand, und die Ohren bluten dank Hans Zimmers dampfwalzigen Dauermuzaks. Snyder hat das mit der Effektinszenierung allerdings ganz gut drauf (von den enervierenden Crash Zooms mal abgesehen); sein Film hat so viel Wumms, daß man erst hinterher merkt, eigentlich nichts gesehen zu haben. Schauspielerisch können vor allem die Herren Crowe und Costner punkten, auch Cavill macht seine Sache gut, die Chemie zwischen ihm und Amy Adams liegt trotzdem bei Null. Schwachpunkt ist die reichlich eindimensionale Terrordogge Shannon, da hat Terence Stamp als Zod die Latte doch allzu hoch gelegt. Im Grunde ist das alles eh ein schicker Clubmix der ersten zwei Reeve-Filme, ohne allerdings jemals deren emotionale Tiefe zu erreichen. Sehenswert allemal.
Die Szene ist Ultrakunst. Das Beste an dem Film.
Wer sich daran stört, hat keinen Spaß im Leben.
Konventionell erzählter, dabei aber angenehm unaufgeregter und dementsprechend dichter Grusler, der Stephen Kings Kurzgeschichte nicht über Gebühr aufbläst. Die Schauermär um das Katz-und-Maus-Spiel zweier Blutsauger - der empathielose Sensationsreporter und der flugreisende Vampir - atmet durchaus den Spätsommergrusel der Vorlage und versorgt den King-Aficionado mit unaufdringlichen Insiderwitzen. Miguel Ferrer erdet das Ganze mit einer konzentrierten Leistung. Empfehlung.