Julio Sacchi - Kommentare
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Alle Kommentare von Julio Sacchi
Ganz possierlich, wie Petersen hier dem großen Vorbild Hitchcock nacheifert und in manchen Momenten mit seinen schattigen Bildern und der Frage nach der eigenen Unschuld die erhoffte Stimmung sogar evozieren kann. Leider lassen nicht nur Klamotte und Frisuren, sondern auch Personenkonstellation und -verhalten mitunter eher an FALCON CREST als an Hochglanzthrill denken. Sympathische Unterhaltung ist das aber allemal.
Belmondos zweitgrößter Erfolg in seinem Heimatland überhaupt (nach DAS SUPERHIRN)! DAS AS DER ASSE räumte derartig ab, daß die französische Kritik ihm absurderweise vorwarf, Jacques Demys UNE CHAMBRE EN VILLE die Zuschauer geklaut zu haben. Bebel konterte gewitzt, er habe sich auch nicht beklagt, irgendwer hätte ihm das Publikum für STAVISKY gestohlen. Die irrsinnige Popularität des Films, der in Deutschland immerhin auch noch anderthalb Millionen Kinobesucher zählte, läßt sich heute nicht mehr so ganz nachvollziehen: Eine ganz vergnügliche Posse ohne echten Plot ist das, eine bessere Nummernrevue nach dem Muster damaliger Ulknudeln und damit auch nicht allzu weit weg von Celentano oder gar Gottschalk/Krüger. Mittendrin gibt es zwar waghalsige, von Belmondo selbst absolvierte Rémy-Julienne-Stunts zu bestaunen, aber statt eines rauschenden Finales steigt der Film ab in die Niederungen der Verwechslungs- und Verkleidungsklamotte.
Hochspannungsthriller für ein erwachsenes Publikum, das einen nicht zuletzt dank Greengrass' quasidokumentarischem Stil total in seinen Bann schlägt. Dem Film gelingt darüber hinaus das Kunststück, die somalischen Piraten weder zu dämonisieren noch zu glorifizieren. Nicht genug zu preisen ist Hanks: Unglaublich, wieviel Kraft das hat, wenn man diesen Mann blutüberströmt und verzweifelt um Fassung ringen sieht. Eins der großen Filmhighlights des Jahres 2013.
Sieht zunächst nach 08/15 aus, traumatisierter Ermittler jagt Serienkiller mit Biedermann-Maske. Interessiert sich aber tatsächlich für seine Figuren - insbesondere das Opfer - und bietet damit Plattform für herausragende Darstellerleistungen: Cusack gelingt das Kunststück, sein Image als verquerer Sympath vergessen zu machen und verschwindet komplett im Monster mit den schwarzen Augen; Cage spielt solide und komplett hampelfrei als gerechtigkeitsfanatischer Workaholic - und Vanessa Hudgens ist als vom Leben mißbrauchtes Leidensmädchen schlichtweg sensationell. Wer so viel in seine Charaktere investiert, kann auch Spannung aufbauen, und die steigt im letzten Drittel bis zum Anschlag. Klar, der Film hat inszenatorische Schwächen - überflüssige Wackel-Cam - aber findet im frostigen Alaska und im unwirtlichen Rotmilieu ein authentisches Gefühl der Menschenfeindlichkeit.
Sicher kein Meisterwerk, aber in seinem Segment herausragend.
Ist zwar mitunter zu klamaukig, besonders was die Kinder angeht (psychopathische Tochter, hä?), und im Franzosenhaß etwas anstrengend, aber weitestgehend sympathisch, recht heiter und in unwiderstehlichem Sonntagnachmittagambiente berückend eingefangen. Das reflexartige De Niro-Bashing kann jetzt auch mal wieder in den Schrank, der Mann ist hier locker, agil und einnehmend und holt aus Pfeiffer und Jones das Beste raus. Toll! Da waren die Kritiker doch etwas zu haßerfüllt, mir hat der Film zumindest Spaß gemacht. In weiten Teilen. Mehr will der auch nich.
Brutalklamotte, die gegen alles und jeden schießt und dabei auch noch ein paar Treffer landet. Alte, Dicke, Weiße, Doofe, Schwarze, Bimbo-Blondinen, Juden, Christen, Schwule; irgendwann darf sogar ein Zwerg einen Rollstuhlfahrer treten! Bay macht sich sogar über seinen eigenen Inszenierungsstil lustig, was einem zu denken gibt - weiß der Typ doch, was er da macht? Auf jeden Fall ergibt in dieser abgewichsten Troma-Sause erstmals alles Sinn, was Michael Bay an Inszenierungsmanierismen auf die Leinwand feuert; alles ist grell und grenzgenial durchkomponiert, Bay genügt manchmal nur ein Bild, um einen Seitenstrang zu erzählen, aber dann eben auch das richtige Bild. Ein ausgestreckter Mittelfinger ins Gesicht Amerikas, verstörender als alles, was South Park und Konsorten je gewagt haben. Unfaßbar, wie sich Wahlberg, Johnson und die anderen Darsteller da mitreißen lassen, eine Mordsgaudi ist das!
Schade nur, daß das Rad sich in der zweiten Hälfte überdreht und man sich doch nur noch fühlt wie immer bei Bay; die Tatsache, daß er alle homophoben Elemente selbst in die "true story" gedengelt hat, erzählt einem vor allem, daß er alles Schwule immer noch zum Schreien komisch findet. Wie akkurat das Ganze ist, spielt bis auf die völlige Abwesenheit von Respekt für die Opfer und deren Angehörige kaum eine Rolle; ob das nun eine aus mehreren echten Menschen zusammengebastelte halbfiktionale Figur ist, die am Ende Leichtenteile auf einem Weber-Grill und nicht in einem Faß abfackelt, ist egal; Fakt ist, da hat wirklich jemand Hände und Füße von Toten im Vorgarten gegrillt!
Zumindest die erste Hälfte würde man wahrscheinlich als American Masterpiece of Satire abfeiern, käme sie von Augenbrauen-Marty, und allein deshalb ist diese unfaßbare Sause irgendwie sehenswert. Haß brennt mit heißer Flamme. Warum auch nicht?
Fand den okay. Weiß genau, was er ist und tut auch nicht anders. Schwentke inszeniert das mit Tempo und ein paar guten Ideen. Die Effekte sind total drüber, wie es sich für so einen Schmarrn ja auch gehört. Am Ende geht's eher in Richtung GHOSTBUSTERS denn MEN IN BLACK, was ja nichts Schlechtes sein kann. Reynolds nimmt das Ganze viel zu ernst, aber Bridges hängt sich so richtig rein und gefällt trotz nervigem (und unverständlichen) TRUE-GRIT-Gemurmel, und Mary-Louise Parker kriegt ne 1+. Als total bekloppte Unterhaltung geht der Quatsch halbwegs in Ordnung.
Kein Symbolismus, keine Meta-Ebene, einfach nur der überraschend brutale Schlagabtausch zweier körperlich und geistig Kriegsversehrter. Das kann man trashig finden wie Travoltas albernen Bart und den ebensolchen pseudoserbischen Akzent. Man kann aber auch einen ordentlich gemachten, sehr gut gespielten Männerfilm darin sehen, der seine durchgängige Spannung und konsequente Härte erst am Ende an einen albernen Kompromiß verrät. Einer meiner Favoriten des Jahres. Ist halt so.
Fand den lame. Muß man sich eigentlich auch nicht wundern beim Regisseur vom Gähner CONTRABAND. Der Film hier ist ne Comicadaption, wäre aber viel lieber CHARLEY VARRICK. Die Schuhe sind zu groß. Keine Spannung, unlustige Dialogscherzchen und unsympathische Figuren. Bleiben die Darsteller: Die unterschiedlichen Schauspielstile Washingtons und Wahlbergs harmonieren erstaunlich angenehm, und auch wenn Bill Paxton kein Joe Don Baker ist, war er doch lange nicht so gut. Die Szene zwischen Denzel und Paxton ist dann auch die Beste des Films. Sonst irgendwie alles Durchschnitt und drunter.
Leute! Der sagenhafte Vorgänger war so gut zu Ende erzählt, da konnte doch nichts mehr kommen. Und da kommt auch nichts mehr: Schön doof knüpft die Fortsetzung direkt an der Schlußszene des Originals an und rumpelt sich ideenlos durch mittlerweile doch recht abgeschmackte Geisterbahneffekte, von denen auch nur die wenigsten wirklich ziehen wollen. Langweilig!
Komplett ideenloser 08/15-Thriller ohne Thrill, von Luketic gewohnt flach in Szene gesetzt. Generisch und gedankenlos - aber immerhin mit kompetenten Leistungen von Oldman, Dreyfuss und besonders Ford gesegnet, so daß sich wenigstens noch passable Unterhaltung für Langestreckenflüge einstellen könnte. Da macht aber Hauptdarsteller Liam Hemsworth einen dicken Strich durch die Rechnung! Ganz im Geiste Taylor Lautners bietet der schöne Bub hier die totale Leere, ausdruckslos, unvorbereitet und unfähig. Schlimm! Musik übrigens von Junkie XL, der aber leider irgendwann auch nur die Zimmer-Streicher schubbern lässt.
Ist natürlich ein total infantiler Kriegsfilm für kleine Jungs und jene großen, die sich die Unterhosen immer noch nicht selber waschen. Hauptsache laut! Immerhin nicht so zynisch wie die TRANSFORMERS-Kollegen, aber mit genauso bekloppt-hysterischen Nebenfiguren (ein deutscher Herrmann mit Seitenscheitel!) und noch egaleren Hauptdarstellern: Idris Elba macht wie immer stur gar nix und die namenlosen Kids an seiner Seite glotzen leer. Die Computerkampfszenen im Wasser und nachts und im Regen können gegen jeden mannsgroßen Godzilla, der Tonka-Lastwagen auf Modellhäuser wirft, einpacken. Auf jeden Fall einer der langweiligsten Filme des Jahres.
Besser als der Vorgänger, was aber wahrlich nichts aussagt. MACHETE KILLS benimmt sich größtenteils wie ein B-Actioner aus dem Videothekenregal, der nur zwischenzeitlich einen auf "voll kultig" oder "Partyfilm" macht und mit übermenschlichen Machete-Kills sowie abstrusen James-Bond-Anleihen aufwartet. Trejo, Zaror und Gibson ziehen das Ganze stur durch und sich somit achtbar aus der Affäre, die mangels memorabler Action weitestgehend einfach nur langweilt. Hat überhaupt keine Daseinsberechtigung, ist vielleicht aber was für Fans von HOBO WITH A SHOTGUN.
So nützlich GoPro-Kameras im Nonfiction-Bereich auch sein mögen: Spielfilmtauglich sind sie trotz mittlerweile erstaunlicher Qualität nicht. GETAWAY macht die GoPros aber zum Teil seines inhaltlichen Konzeptes, das somit auch die visuelle Ebende bestimmt; die kleinen Kameras hängen an Hawkes Auto, um dem Böswatz schöne Bilder der wilden Hatz zu übermitteln. Ärgerlich nur, daß auch so manche Totale von GoPros kommt.
Sieht man darüber hinweg, wird man mit dem vielleicht besten, sicherlich aber konsequentesten Actionfetzer des Jahres belohnt. GETAWAY ist ein Film, dem es ausdrücklich nur um Kinetik geht und der in seinen wenigen Dialogszenen auch keinen Hehl daraus macht. Um so erstaunlicher, wie gut sich das sehr lebendige Hauptdarstellerpaar gegen den ganzen Krach durchsetzen kann und tatsächlich zum Mitfiebern einlädt. Der Rest ist handgemachtes Crash and Burn mit eindrucksvollen Stunts, die sündhaft teures Computerkino wie WHITE HOUSE DOWN schön armselig aussehen lassen.
Ein Film, der definitiv nur für Actionfans zu empfehlen ist, diese aber mit einer sensationellen, nachtschwarzen Hetzjagd belohnt. Top.
Fraglos ein sehr gelungener und stimmungsvoller Grusler aus den Händen des fähigen Genreregisseurs James Wan, der neben schön dröhnender Horrormusik, einem exzellenten Sounddesign und adäquatem Spätsechziger-Setting auch noch zwei schöne Frauenrollen für zwei tolle Frauen zu bieten hat. Dennoch fühlt sich alles ein wenig abgeschmackt an, weil Wan hier konsequent ein Best Of aus anderen Spukhaus- und Exorzismusfilmen abfackelt und selbst in den stärksten Momenten nie die Intensität seines eigenen Schockers INSIDIOUS erreicht, den er im Großen und Ganzen einfach nochmal erzählt. Als spannendes Schauerkino mit einigen guten Szenen ist THE CONJURING aber immer noch ein Lichtblick.
Der fremdschämigste Off-Kommentar aller Zeiten, Woody Harrelsons Backstein-Monolog, Demi Moores Sonnenschirmchen und ein zur Pose degradierter Robert Redford: Das sollte eigentlich zu einem der lustigsten Scheißfilme der 90er reichen, aber selbst dazu ist dieser achtbar gespielte, ästhetisch-gelackt gefilmte Quatsch einfach zu doof.
Daß sowas mal drei Millionen Deutsche in die Kinos zog, man kaum glauben: Der gewohnt bräsig-sympathische Spencer kann kaum wettmachen, wie merkwürdig dieses so gar nicht außerirdische Kind glotzt und wie unfaßbar billig Ausstattung und, au weia, die ollen Effekte sind. Mehr als Fußballballett kommt bei der "Protonenkanone" auch nicht rum.
Eine überaus reizvolle, seither oft kopierte Idee, aus der dieser Film leider nichts rauszuholen weiß. Zum Glück steigert sich De Funès auch unter der Regie Molinaros (eine sehr problematische Künstlerbeziehung, die folglich nach dem Film zerbrach) zum stürmischen Wüterich par excellence: Sein finaler Monolog, indem er dem verdutzten Hibernatus die Wahrheit eröffnet, ist ein weiteres Kabinettstück dieses genialen Komikers.
Völlig zusammenhanglose, dafür aber um so einfalls- und temporeichere Nummernrevue, in der De Funès in der Rolle des Ludovic Cruchot mal wieder so richtig aufblüht. Ein mitunter recht rüpeliger, manchmal sogar absurder Humor sorgt für großen Gendarmenspaß.
Okay, hier ist echt alles aus. Selbst für Bruno Matteis Verhältnisse. Bei aller Liebe, aber noch mieser zusammengeschustert geht kaum. Nur für Fans von extrem unglaubwürdigen Day-for-Night-Aufnahmen und Aficionados des schlechten Schauspiels.
Lustigster Film des Jahres! Die ausgewiesen albernen Posen und die flache Metaphorik dieses unsagbar langweiligen Pos(t)erfilms laden zu Lachstürmen ein. Wer diesem Nachmacherkino eines allzu selbstbesoffenen Filmemachers auf den Leim geht, ist selbst Schuld. Immerhin: Betörend schöne Bilder und eine enthemmte Kristin Scott-Thomas erhalten für Momente die Aufmerksamkeit, aber hinter der Fassade ist nichts außer Doofheit.
Zugegeben, die reizvolle Grundidee des Films hält keiner genauen Überprüfung stand und wird leider auch kaum ausgespielt. Aber die Reise zur anderen Seite der Sonne ist dennoch ein von Derek Middings wunderbar getrickster, spannender und origineller Science-Fiction-Thriller mit schön düsterem Ende.
Mutig: Der Hai taucht erst nach satten 50 Minuten auf. Und 24 Minuten später ist der Abspann auch schon durch! Fieses Shark-Gebeiße gibt's nicht, stattdessen nur einen zappligen Computerhai und ständig die Rübe des (Anti-)Helden mit Schwimmbrille unter Wasser. Der Aufbau und die Stimmung sind gar nicht mal zu verachten, aber der Payoff ist schlapp und so manche Darstellung gruseliger als der Fisch.
BLACK WATER kommt zu schnell zur Sache. Wie kann man vom Zuschauer erwarten, daß er irgendwas in die merkwürdigen Hauptfiguren investiert, wenn diese schon nach weniger als 15 Minuten vom Krokodil aus dem Boot gehauen werden? So geht es den Rest des Films dann auch nur noch darum, ob man auf dem Baum sitzt oder ins trübe Naß springt. Zu wenig. Ein paar gute Szenen hat BLACK WATER dennoch zu bieten, besonders in sturmumwehter Nacht. Finish auch nicht schlecht.
Unerträglicher Hollywoodkitsch, der ganz unverblümt das Publikum im mittleren Westen der USA abgreifen will und politisch außer Binsenweisheiten nun wirklich gar nichts zu sagen hat. Überpräsente, fürchterliche Musikbeschallung durch Score und Songs ertränkt jeden Zwischenton und veranlaßt eine schmerzhafte Regie zu völlig planlosen Montagen. Das Kind ist so altklug und unauthentisch, wie Kinder nur im US-Mainstreamkino sein können. Allenfalls Costner weiß mit seiner beherzten Doofus-Performance zu gefallen - und natürlich der zuverlässige Stanley Tucci.