Kimikohori - Kommentare

Alle Kommentare von Kimikohori

  • Big Will hat eigentlich alles richtig gemacht (und er war bevor es mit dem Prinzen losging schon fast pleite) bzw. hatte das Glück, in der richtigen Zeit zum Star aufzusteigen. Er hat also seine Millionen gemacht. Dass seine Erfolgsserie irgendwann reißt (weil er zu alt geworden ist, weil sich der Markt ändert, weil es mehr Konkurrenz gibt, weil sich Inhalte wiederholen, weil Will ausgesorgt hat und weniger motiviert ist), ist logisch. Er hat alles erreicht was ein Schauspieler sich wünschen kann. Also kann's ihm relativ egal sein, ob er noch die Hits feiert. Und das hat er zumindest aktuell noch mit Aladdin (2019). Erschütternde Wahrheit (2015) hingegen sehe ich als Liebhaberfilm. Hier durfte man froh sein, das Geld wieder eingespielt haben. Dabei ist es der einzige Smith-Film, den ich als gut bezeichnen würde. Obwohl ich ihn sympathisch finde und auch als Darsteller mag.

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      Kimikohori 01.11.2020, 23:03 Geändert 01.11.2020, 23:05

      Was fällt mir hierzu ein? z.B. Bei Geld hört die Freundschaft auf. Und: Ein Film muss sich zwischen Anspruch und Kommerz plazieren. Tut "Zwei Tage, eine Nacht" natürlich. Quasi Kamera drauf und los geht es. Also sehr authentisch, sperrig, also sehr Zuseher unfreundlich. Würde über diesen Film abgestimmt werden, würden die meisten dagegen stimmen. Verständlicherweise. Denn Filme sollen primär unterhalten und auch einen gewissen Spaßfaktor transportieren. Davon ist hier kaum etwas zu sehen. Und auch wenn die Geschichte aus dem Leben gegriffen sein mag: Sie kommt über die meisten Szenen so schwerfällig und deprimierend daher. Das macht echt keinen Spaß. Muss es das? Ja, nein, vielleicht. Ein großes Manko liegt in der minimalistischen Geschichte. Protagonistin Sandra klappert Szene für Szene ihre Arbeitskollegen ab. Spannend ist das nicht. Deprimierend hingegen schon. Es ist wohl gut und richtig, dass auch solche "kleinen" Filme gemacht werden, sonst gäbe es nachher nur noch das Immergleiche. Nun gut, gesehen, wenig Freude gehabt, abgehakt.

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        Kimikohori 20.09.2020, 12:57 Geändert 20.09.2020, 13:24

        Enthält mögliche Spoiler.

        Mel Gibson hat sich viel Mühe gegeben, packende Bilder und Sets zu präsentieren. Das muss man ihm lassen (aber mal ehrlich: Wie viele Filme gibt es, die optisch top sind?). Dazu ist dieser Film in "Originalsprache" der Maya gedreht und schauspielerisch als auch inszenatorisch gesehen war 'Apocalypto über weite Strecken richtig gut. Wie so oft scheitert 'Apocalypto' bei mir am lieben Script. Die Anfangsphase ist noch ziemlich harmlos, ja sogar albern, doch schnell dreht sich die Stimmung um 180 Grad. Brutale Bilder und Verschleppung, hoffnungslose Aussichten für unsere im Film als harmlose Opfer präsentierten Protagonisten. Als Punkt wo die Luft draußen ist könnte ich die Szene mit der Sonnenfinsternis ausmachen. Kurz danach werden unsere paar überlebenden Helden mit der Möglichkeit der Freiheit konfrontiert, welche viel mehr ein brutaler unfairer Überlebenskampf ist und nichts mit Gladiatorenkämpfen gemein hat. Ab dem Zeitpunkt, wo dieser Jaguar Paw mit viel Glück entkommen kann, verwandelt sich dieser durchaus bemühte und aufwändige Maya-Film in einen 08/15 Dudelfilm. Fast wäre ich gewillt zu sagen für den Durchschnittsfilmgucker gemacht, wäre da nicht die ständige brutale Gewalt, die 'Apocalypto' als nette Actionunterhaltung eher unbrauchbar macht.

        Danach dreht sich der Rest des Films, den ich nicht mehr voll aufmerksam verfolgen wollte, um diesen Jaguar Paw, der alleine in "seinem" Wald gegen eine Gruppe von bösen Maya-Kriegern kämpft, schon klar wie die Sache ausgehen wird. Das hatte alles schon etwas Albernes an sich. 08/15 Action eben, viel Herumgelaufe im Wald, dafür braucht man kein Maya-Setting. Letztendlich gibt es so ein halbes Happy End zumindest für Jaguar Paw, doch hatte das Anfangszitat schon angedeutet, dass die in sich zerstrittenen und auch mit Dürre zu kämpfenden Maya-Völker letztendlich dem Untergang geweiht waren. (A great civilization is not conquered from without until it has destroyed itself from within." W. Durant). Eine seltsame Aussage, die ja irgendwie nahelegt, die Mayas hätten gegen die weißen, bewaffneten Eroberer durchaus eine Chance gehabt, hätten sie sich nicht gegenseitig kaputt gemacht usw. Wenn ich schöne Bilder sehen will, kann ich mir eine Urwald-Doku ansehen. Apocalypto bleibt bei mir mit einem Mäh zurück und ist schon wieder vergessen.

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        • Kimikohori 03.05.2020, 11:25 Geändert 03.05.2020, 11:26

          Diese traurige Nachricht musste ich gestern schon vernehmen. In Scrubs spielte er einen kleinen aber tollen und lustigen Charakter. Scrubs wird nie wieder so sein wie vor seinem Ableben. R.I.P. Sam Lloyd. 😥

          Ich wusste bisher gar nicht, dass Sam Lloyd der Neffe von Christopher Lloyd (Doc Brown aus Zurück in die Zukunft) ist.

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            Kimikohori 02.05.2020, 23:24 Geändert 02.05.2020, 23:27

            Ponyo...ist merkwürdig. Typisch schräg. Von Miyazaki halt. Ich bin mit ihm nicht besonders warm geworden. Einfach zu unrund. Zu weird. Halb schön, halb komisch. Und halt schon ein Kinderfilm. Woran an sich ja nichts auszusetzen ist. Der etwas andere Zeichenstil, nämlich passend zum Wasser-Thema wasserfarbenartige Colorierung. Etwas gewöhnungsbedürftig, letztendlich aber doch eine positive Sache. Ponyo selber als auch Sōsuke waren zwar grundsympathische Figuren, als Kinder allerdings klar begrenzt. Die äußerst wenigen Nebenfiguren waren jetzt nicht so der Brüller. Die rasende Powerfrau Mutter, ein wirrer Zauberer und eine seltsame Göttin. Inhaltlich ist die Geschichte recht simple gestaltet und nicht richtig ausgereift (oder nur Miyazaki weiß, was er sich insgesamt bei dem Film gedacht hat). Manche Elemente erinnern an die Meerjungfrau Arielle. Sehenswert war "Ponyo" an sich durchaus schon, dabei blieb es dann aber auch. Immerhin sind die Score Musik und die beiden Hauptmelodien sehr eingängig und schön geworden - Joe Hisaishi hat's einfach drauf.

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              Diesen Ghibli-Film mochte ich vor einigen Jahren schon nicht. Diese Sichtung hat mir das leider bestätigt. Insgeheim hatte ich noch gedacht, jetzt wo ich mehr mit dem Miyazaki-Universum vertraut bin, würde das besser werden. Immerhin gefiel mir „das Wandelnde Schloss“ nun einen Ticken besser, doch die Schwächen überwiegen. Weder überzeugt mich das Setting, was bisher selbst bei den schwächeren Ghiblis der Fall gewesen war („Earthsee“ und „Arrietty“). Mit der Zeit des Anfangs des 20. Jahrhunderts wird relativ wenig gearbeitet. Dazu befindet sich das Land in einem mysteriösen Krieg, der aber nur so am Rande Teil des Ganzen ist. Genauso war ich kein besonderer Fan des Wandelnden Schlosses selber, einem stark begrenzten Handlungsort. Ein größeres Manko ist allerdings die Geschichte, die sich lange zieht und erst spät in der zweiten Stunde für ein paar Gefühle bei mir sorgte. Ich las kürzlich, dass dies hier quasi Miyazakis Antwort auf „Chihiro“ ist und das kommt durchaus hin. Manche Elemente kommen einem schon bekannt vor. Diesmal wird halt die Hauptheldin verwandelt. Was an sich nicht schlecht ist, aber weder die Gründe waren bekannt, noch warum sie dann letztendlich wieder zu sich selbst zurückkommt. Irgendwie geht das alles letztendlich relativ leicht von der Hand und wirkt irgendwie gar nicht so tragisch. Generell war die alte Dame Sophie zwar die Trägerin des Films und doch fehlten vernünftigen Sidekicks. Dieser Zwergzauberer, die Vogelscheuche, das Feuer, der Zauberer (warum noch mal verliebt sich Sophie in ihn?), selbst die Bösewichte fand ich relativ flach.

              Besonders der sprechende Feuerdämon wirkte für mich sehr westlich, so wie der Drache Mushu aus „Mulan“. Nur einfach nicht authentisch, sondern viel zu gewollt auf cool/lustig getrimmt, was ich für einen Ghibli-Film als unpassend empfand (generell mag ich gewollte Coolness und Witzigkeit nicht gerne).Generell fühlte ich mich in der Filmwelt lange Zeit nicht wohl, denn da waren zu viele merkwürdige Gestalten und diese Handlanger waren echt gruselig. So musste Sophie mehr oder weniger den Film alleine tragen, was sinnbildlich verdeutlicht, warum das nicht gut gehen kann. Es hat schon seine Gründe, warum mir die „Realfilme“ von Ghibli weitgehend richtig gut gefielen, quasi je mehr es ins Fantastische ging, desto weniger sprach mich das an. Für mich steht Ghibli für Wohlfühlatmosphäre oder gerne auch Melancholie bis zu einer gewissen sehnenden Traurigkeit. Um ein bisschen was positives zu sagen: Gegen Ende kam dann doch Gefühl auf. Irgendwie konnte ich mich dann mit dieser verqueren Truppe anfreunden. Das Titelstück hat eine tolle Melodie, allerdings wurde dieses Thema doch ein wenig zu oft abgespielt (natürlich in Variationen). Optisch nicht ganz auf dem besten Niveau, doch es wurde wieder ein eigenständiges, einzigartiges Universum kreiert. Insgesamt gab es für meinen Geschmack aber zu viele Baustellen: zu viel Leerlauf, teilweise zu gewollte Actionsequenzen, zu wenig gute Stimmung/Atmosphäre und das zuckrige Happy End empfand ich aufgesetzt.

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                Kimikohori 16.04.2020, 18:28 Geändert 16.04.2020, 18:29

                Wäre "Pom Poko" kein Ghibli Film gewesen, hätte ich ihn mir nicht angeschaut. Ich hab's getan und darf sagen, dass er ingesamt doch ganz solide ist. Das positive als auch negative halten sich in etwa die Waage, so dass eine mittlere Wertung in Ordnung geht. Sehenswert war er streckenweise also schon. Waschbären, die nicht nur vermenschlicht werden, sondern sich auch in allerlei Fantasiewesen verwandeln können, ist ein sehr schräger Plot. Oder vielleicht auch nur typisch japanisch. Mir war "Pom Poko" ein bisschen zu albern und er zog sich ab der zweiten Hälfte dann schon dahin, ohne besondere neue Elemente reinzubringen. Die Waschbären selber wurden durchaus sympathisch präsentiert und an manchen Stellen kam das Ghibli Gefühl rüber. Meins war es insgesamt nicht, dazu fehlten mir einfach die menschlichen Charaktere. Thematisch war die Kritik an der Umweltzerstörung ganz gelungen, trug aber wie gesagt für mich nicht über die gesamten 2 Stunden. Am Ende aber doch kein Totalausfall und immer wieder unterhaltsam und durchaus sympathisch.

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                  Kimikohori 11.04.2020, 23:57 Geändert 12.04.2020, 00:01

                  «Le vent se lève – Il faut tenter de vivre»

                  Bei jeder Sichtung eines neuen Ghibli-Filmes ist mir irgendwie klar, dass es einen Film weniger von ihnen gibt. Nun hätte ich eigentlich alle mir wichtigen Filme des Studios gesehen. "Wie der Wind sich hebt" ist seit ein paar Jahren einer der letzten Ghibli-Filme. Und wieder wird uns eine eigenständige Geschichte in einem ungewohnten Setting präsentiert. Klar kommen einem manche Elemente vertraut vor, und trotzdem ist es wieder frisch. Ich fand mich nie so ganz in die Geschichte rein, was wohl auch am meist seriösen Stil des Films lag. Nun, Kriegszeiten und Fliegerdesignen bieten nicht unbedingt Zeit für die großen Emotionen. Dafür war unser Hauptheld auch nicht gemacht. Trotzdem mochte ich ihn und seine Art. Trotz mancher leichter Kritikpunkte, eben dass es mich nie so gänzlich gepack hat, war es wieder ein Anime auf hohem Niveau. Auch der gewisse Zwiespalt, dass Jiro eben Kriegswerkzeuge entwirft, wird zumindest angedeutet und macht natürlich nachdenklich.

                  Ich weiß auf jeden Fall, dass ich bei meinen letzten Kritiken zu Animes nicht darauf einging, dass ich super dankbar bin über deren Beibehalten des Zeichentricks. Wenn ich jetzt vom nächsten Disney-Remake lese (Robin Hood), verzehnfacht sich diese Dankbarkeit. Hervorragendes Niveau mal wieder. Nicht ganz so bewegend wie bei anderen Werken, was an fehlenden Landschaftsaufnahmen liegen mag, dafür aber trotzdem großartig gezeichnet und animiert. Nicht ganz auf dem erhofften Niveau, aber doch ein bewegender, absolut sehenswerter Ghibli-Film.

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                    Kimikohori 10.04.2020, 21:26 Geändert 08.07.2021, 00:34

                    Hui und puh. Auch wenn wieder einmal ein Charakter von der Stadt aufs Land zieht (wie bei Arrietty und Only Yesterday der Fall), geht "Marnie" in eine ganz andere Richtung. Hervorragend animiert, hervoragende Soundeffekte, hervorragender Score, hervorragende englische Stimmen. Besser war Studio Ghibli womöglich nie. Jetzt schauen wir uns die Geschichte mal an. Ich war von Anfang an in der Story drinnen. Eine Hauptcharakterin zu haben, welche weder das coole noch das fröhliche oder mutige Mädchen ist, sondern ein im stillen leidendes (Fine on the outside), depressives, verletztes, ihr Leben nicht mögende junges Mädchen ist, ist eine mutige Entscheidung. Ghibli kann das. So gesehen sah alles sehr gut aus. Bis Anna auf jene Marnie traf. Das wirkte irgendwie merkwürdig und bot neben vielen Höhepunkten einen mysteriösen Touch. Lange Zeit wusste ich dann nicht so richtig, wohin die Reise gehen würde und wie ich das finden sollte. Zum Glück löste sich dann bis zum Ende eigentlich alles zufriedenstellend auf. Und es gab so einige emotionale Momente, so stark empfand ich die bisher in keinem Ghibli Film. Alleine der Schlussong (eben "Fine On The Outside") hat perfekt gepasst, obwohl er so traurig ist. Das ist "Marnie" eben. Sehr gedämpft und traurig, aber immer wieder mit schönen und fröhlichen Momenten und sensationellen Landschaftsaufnahmen und Charakteren.

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                      Kimikohori 07.04.2020, 23:09 Geändert 07.04.2020, 23:13

                      Wo fange ich an? Am besten am Anfang. "Stimme des Herzens" ist ein grundsolider Anime aus dem Hause Ghibli. Dieses Studio steht in jedem Fall in den meisten Fällen für eine Grundqualität. Man merkt dem Film zwar das Alter an, anfangs war es ein wenig gewöhnungsbedürftig (1995 immerhin). Doch dieses Gefühl verging schnell. War mal wieder richtig gut gezeichnet, voller Details und dank stimmigem Score lebendig. Wenn auch nicht ganz so perfekt wie spätere Filme. In Sachen Atmosphäre fand ich es einfach, in die Filmwelt einzutauchen. Auch die Hauptcharakterin Shizuku entwickelte sich mit Verlauf immer besser und besser. Generell bot der Film einen schönen Mix aus interessanten Charakteren in einer schönen Filmwelt. Einzig die Geschichte empfand ich leider leider als zähflüssig. Sicher spricht nichts dagegen, ganz am Anfang anzufangen und praktisch nur Alltagsszenen zu zeigen. Doch ging das beinahe bis zur Hälfte so dahin, und das war fast eine geschlagene Stunde, wo ich diesem Film nicht mehr als solide 6 Punkte gegeben hätte. Immerhin kam dann doch ein wenig Schwung und tieferer Tiefgang auf, hier zeigte "Whisper of the Heart" sein Potenzial. Die angeschnittenen Themen wie "was mache ich mit meinem Leben", "was sind meine Stärken/Talente", "Liebe" passten gut zu der jungen Shizuku und waren gut nachvollziehbar. Leider lässt der Film aber in Sachen storytelling einiges liegen. Das dürfte der Filmheldin Shizuku passieren, welche ja eine Schreibanfängerin ist, aber nicht unbedingt professionellen Screenwritern - und das Screenplay wurde vom Meister Hayao Miyazaki höchstpersönlich verfasst. Da ist doch noch Luft nach oben, denn Hälfte eins lies mich ernsthaft rätseln, um was es hier eigentlich gehen möchte?! Nichtsdestotrotz gefiel mir die zweite Hälfte dann doch spürbar besser und so sind es dann am Ende doch ordentliche 7 Punkte.

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                        Kimikohori 05.04.2020, 01:32 Geändert 05.04.2020, 01:49

                        Ach wie ist das schöööööön. Wenn ich jetzt einen Ort wählen könnte, wo ich sein dürfte, ich würde mich in die Filmwelt vom "Mohnblumenberg" hineinversetzen. Ein ganz toller und herzlicher Anime habe ich da gerade erleben dürfen. Mille grazie, Netflix! Es fängt bei den atemberaubenden Zeichnungen an, gepaart mit jener eben genannter wunderbarer fast zu harmonischen Filmwelt des Japans der 60er Jahre. Die Handlungsorte wie der Hafen, das Clubhaus, die ganze Stadt wirken einfach so wunderbar lebendig. Dazu kommt ein toller Score (und den hab ich gerade auf Spotify gefunden, yeah!), tolle Lieder, viele sympathische Charaktere. Und gaaaaaaanz viel Herz. Richtig wunderbar. Einziger kleiner Kritikpunkt wäre der Beginn. Bis Fahrt aufkam dauerte es doch einige Minuten, allerdings ist das auch völlig in Ordnung. Verglichen mit Gorô Miyazaki anderem Ghibli-Film "Die Chroniken von Erdsee" (welchen ich mit 6 Punkten enttäuschen fand) ist "Poppy Hill" eine Wohltat. Er kommt ganz ohne irgendwelche Fantasieelemente aus. Es geht einzig um zwei junge Menschen und ihre kleinen Abenteuer im Leben. Sicher nicht spektakulär, definitiv nicht, aber das braucht es auch nicht. Denn der Rest ist wie beschrieben große klasse. Bisher mein Lieblings-Ghibli, wobei er mit "Tränen der Erinnerung" konkurrieren muss. Beide dürfen sich den ersten Platz teilen, da gibt es keine Neidgedanken.

                        Ue o muite Arukou” sung by Kyu Sakamoto ist einfach cool.

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                        • 8

                          Also: Bisher war Justin Bieber einfach so da und hat sein Ding gemacht und ich hab da von Zeit zu Zeit mal reingeschaut und obwohl ich den Dude für talentiert halte und er eine gute Stimme hat, war es musikalisch nicht meins. Warum ich mir "Seasons" überhaupt angeschaut habe? Keine Ahnung. Ich hab's gemocht. Justin kommt sehr sympathisch rüber und hat es in seinem Leben nicht einfach gehabt. Vor allem seit über 10 Jahren im Rampenlicht zu stehen mit so jungen Jahren, kann gar nicht gesund sein. Er hat jetzt eine scheinbar zu ihm passende Frau gefunden und es geht ihm nach Tiefpunkten wieder besser. Und ich gehöre zu der Minderheit, die "Yummy" mag. Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich mal einen Bieber Song streame.

                          • 8

                            Kann man eine Dokumentation über einen Künstler schauen, dem man gleichgültig gegenübersteht bzw. dessen Musik eigentlich nicht besonders interessant findet? Kann man. Mach ich auch durchaus gerne, weil auch Stars nur Menschen sind. Auch wenn ich nicht genau weiß, was diese Taylor Swift Doku sein möchte, war sie durchwegs unterhaltsam bis interessant und hat ein bisschen einen Einblick in das Leben dieser berühmten Sängerin gegeben. Ob Musiker sich politisch einmischen sollen oder nicht, dass die Musikindustrie sexistisch ist und sehr gerne auf Stars eingedroschen wird, gehört nun mal zum Tagesgeschäft. Vielleicht dient dieses Filmchen auch nur dazu, Taylor in einem guten Licht zu zeigen. Und Werbung für ihren Kram zu machen. Nun gut, wenn sie sich schon genausten überlegt, ob sie einen politischen Kommentar absetzen sollte, wird auch genau geschaut werden, was sie preisgeben möchte und was nicht. Macht aber nix. Ich hab ein wenig was über Miss Swift gelernt, finde sie ziemlich sympathisch und muss sagen, dass ihre neustens Songs langsam in eine Richtung gehen, die mir vielleicht gefallen könnte. Selbiges gilt für dem Justin Bieber seine "Seasons" Doku. Ich mag den Dude, musikalisch hingegen kommen wir nicht wirklich zusammen.

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                            • Kimikohori 25.03.2020, 12:33 Geändert 25.03.2020, 12:35

                              Diese großen Stars haben trotz temporären Arbeitsplatzverlust immer noch fette Polster, um bestmöglich durch diese Krise zu kommen. Während zB der Durchschnittsdeutsche jetzt neben seinem möglichen Arbeitsplatzverlust auch darum bangen muss, wie er die Miete zahlt oder wie er die nächsten Woche seine ganze Familie samt Kindern bespaßt. In einer Riesenvilla könnte jedes Kind so viel Platz bekommen, wie sich eine ganze Familie jetzt teilen muss.

                              Auch wenn der Starkult so ist wie er ist, ist ja auch wenn man es nicht übertreibt in Ordnung, sollten die Stars jetzt ganz vorsichtig sein, was sie von sich geben. Natürlich können sie auch von der Krise betroffen sein, wie der Artikel schildert sind die Auswirkungen auf ihr Leben um ein Vielfaches geringer. Richtige Stars leben ohnehin in ihrer eigenen Welt, die mit der Durchschnittsrealität nicht viel gemein hat. Auch wenn das natürlich immer wieder beteuert wird. Ich glaube in dieser Beschäftigungs freien Zeit, geht es so manchem Promi darum, um jeden Preis seinen Namen an der Oberfläche zu halten. Und natürlich um sich als Gutmenschen zu präsentieren. Selbst wenn manche es ehrlich meinen: Jetzt wäre allerdings Schweigen (und mithelfen) angebracht.

                              Ich finde da die Aktion von Cristiano Ronaldo gut, der Geld spendet und Hotels zu Krankenhäusern umfunktioniert (hab jetzt nicht viel von solchen Aktionen mitbekommen). Oder auch Fußballprofis (wie die FC Bayern Spieler), die Geld spenden. Ja, auch hierdran kann man manches kritisch sehen. Und doch ist das nicht selbstverständlich und wirklich ne tolle Sache in dieser Notlage. Besser Geld spenden und die Klappe halten, als irgendwas von "wir sind ja alle soooo gleich" labern, obwohl das hinten und vorn gelogen ist. Peace. :)

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                              • 6 .5

                                Kein leichter Film. Allerdings heißt das noch lange nichts. Ich bin ein wenig unschlüssig, was ich vom Systemsprenger halten soll bzw. habe mich natürlich entschieden. Einerseits ist er interessant, nachdenklich sowie auch sehenswert. Es gab so manche gute Szenen. Teilweise war er mitreißend, dann aber auch wieder recht repetitiv. Besonders bei 2 Stunden Filmlänge machten sich das dann ab einem Punkt gewissen Längen bemerkbar. Immer und immer wieder die gleichen Verhaltensmuster. Darf man das einer Filmfigur, besonders einem 9-Jährigen Mädchen, bzw. einem Film wirklich ankreiden? Ich muss es, weil es irgendwann doch auf gewisse Weise anstrengend war, bis hin ins leicht nervige ging. Bestehen wohl gefühlte 30 % des Films aus dem schreienden und fluchenden Mädchen.

                                Da hätte es sicher andere Aspekte gegeben, die wichtige gewesen wären (besonders mehr Hintergründe darüber, warum Benni so ist wie sie ist). Alle Beteiligten bemühen sich mit allen Kräften um Benni, leider ist bei ihr einiges (was genau wissen wir leider nicht so richtig) schiefgelaufen, so dass es nicht klappen will/soll. Ansonsten passend mit Wackelkamera, sauber gefilmt und gespielt, handwerklich hat das für einen deutschen Film auf jeden Fall gepasst. Und bietet auf jeden Fall gewissen Stoff zum Nachgrübeln/Diskutieren. Trotz seiner Wichtigkeit möchte ich anmerken: Es kann auch durchaus ein Film sein, der es sich etwas zu einfach gemacht hat. Insgesamt finde ich „Systemsprenger“ grundsolide im oberen Mittelfeld, mit klaren Abzügen in der B-Note. Auch schon für das wurschtige Ende. Am Ende gilt wie immer: Don’t believe the Hype!

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                                • 7 .5

                                  Auch schon wieder 10 Jahre alt. Wie die Zeit vergeht. Dank Netflix easy zu schauen.

                                  Und ich habe einen schönen Film gesehen, der zwar doch seine kleinen Schwächen hat, aber auch richtig viel Qualität. Der Filmtitel "Summer Wars" kann man wunderbar in Sommer und Wars zerlegen. Einerseits der Teenager/junge Erwachsene Kenji, welcher im Sommer zur Familie einer Mitschülerin eingeladen wird, anderseits die Online-Wars im OZ-Netzwerk. Auch wenn natürlich übertrieben und filmiert wird, ist die Grundidee gar nicht abwegig. Wenn Millionen Menschen sich online mehr als Avatare aufbauen, sondern dort auch Behördengänge usw. erledigen können, dann aber jemand kommt, die Daten hackt, Profi klaut und seinen Schabernack treibt, kann das ganz schnell zu einer riesigen Bedrohung werden.

                                  Dieser Anime bietet eine schöne Mischung aus Familiendrama, Online-Effekt-Fights und typischen Anime-Elementen. Es gibt unter den zahlreichen Charakteren so einige, die man schnell ins Herz schließt. Mit der OZ-Welt konnte ich nicht ganz so viel anfangen, die Mischung war jetzt nicht perfekt, sorgte aber immer wieder für emotionale und vor allem spannende Momente. Auch wenn "Summer Wars" anders ist wie Ghibli-Filme, war er richtig gut gemacht, cool animiert und hat viel Spaß gemacht. Brachte in jedem Fall eine erfrischende Geschichte rüber.

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                                  • 6 .5
                                    Kimikohori 08.03.2020, 16:25 Geändert 08.03.2020, 16:28

                                    Die Studio Ghibli Filme sind nicht nur von ihren Geschichten, sondern auch von ihrer Qualität verschieden. Dieses Werk hier bietet einen etwas anderen Zeichenstil, der für die ersten Minuten gewöhnungsbedürftig war. Doch das legte sich schnell. Ich hatte ihn bereits vor einigen Jahren mal sehen können. So war ich auch mit der Geschichte vertraut, die selbst für Ghibli Verhältnisse schon sehr fantastisch ist. Müsste ich es kurz machen, würde ich schreiben: "Das Königreich der Katzen" ist ein ganz guter (6,5 Punkte eben) Anime, der in ziemlich kurzer Zeit eine unterhaltsame, merkwürdige, aber auch harmlose Geschichte erzählt. Für mich krankt der Film in jenem Bereich, welcher einen Film in den 7-10 Punkte Bereich heben würde.

                                    Weder kam besondere Spannung auf. Weil sich die Katzen einerseits ziemlich dämlich verhielten, andererseits das Team der Guten unverhältnismäßig stark auftrat. Es ist wohl eher ein Film für Kinder. Ob wirklich eine Botschaft abseits von "glaub an dich selbst" vermittelt wurde? Nicht wirklich. Dazu reichten 75 Minuten schon mal nicht aus. Außerdem wurde zu viel Slapstick mit fröhlicher Musik gezeigt (verglichen mit dem doch sehr traurig-melancholischen Score von Joe Hisaishi), von einer wirklichen Bedrohung war wenn überhaupt nur anfangs etwas zu spüren. Auch wenn die Hauptheldin Haru eine ganz sympathische war, beim Rest verflachte es dann doch spürbar. Generell ist eine Katzenwelt eine äußerst schwierige Filmwelt. Und wirklich viel darüber bekamen wir ohnehin nicht mit. Im Vergleich zu Chihiros Reise ins Zauberland, wo ein richtig lebendiges Universum geschaffen wurde, hat diese Parallelwelt wenig zu bieten. "The Cat Returns" ist zwar grundsolide, weist aber trotz seiner Grundqualitäten ähnliche Schwächen wie "die Chroniken von Erdsee" auf, die von mir solide 6 Punkte bekamen.

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                                    • Kimikohori 06.03.2020, 23:29 Geändert 06.03.2020, 23:31

                                      Ist Unterhaltung nicht zu einem großen Teil, dass Menschen in Szenarien platziert werden, welche die allermeisten Zuseher selber nie freiwillig erleben wollen würden? Jemanden mal eben ausm Hubschrauber schubsen oder nen Heißluftballon alleine landen lassen, hach wie lustig (so lange man Zuseher ist). Wer weiß, wie Menschen (nicht nur) in Extremsituationen reagieren (ausgenommen natürlich Medienprofis, die bleiben auch in solchen Situationen cool), weiß auch, dass solche Stunts ohne Faken gar nicht möglich wären. Ein Filmszene funktioniert nur mit riesigem Aufwand und zig Takes. Wetten, dass...? wäre auch ein Beispiel. So lange niemand was passiert, ist alles halligalli. Wenn mal ein Samuel Koch crasht...

                                      Ich möchte es zu J&K und irgendeiner ihrer Show so halten. Nicht meine Welt, nie bewusst geschaut. Die Enthüllung ist keine Überraschung. Sie zu verteufeln nicht fair, sie aber einfach ungestraft davonkommen zu lassen auch nicht okay. Ich vermisse wohl insgesamt eine sachliche, neutrale Sichtweise. Es scheint zu viel 1) Fandom, 2) frustrierte Aufgewachte und 3) jene die es schon immer gewusst haben (und es raushängen lassen) zu geben. Ansonsten dürfen die beiden gerne ihr Ding machen, mich zwingt zum Glück keiner zuzuschauen. :)

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                                        Kimikohori 01.03.2020, 21:36 Geändert 01.03.2020, 21:45

                                        Schade. Das war also Arrietty. Ich habe ihn leider nicht gefühlt. Ghibli Feeling wollte sich bei mir kaum einstellen. Alleine schon der untypische Soundtrack, inkl. dem Titellied, welches ich langweilig fand. Ich glaube, ich und Miniaturmenschen, das wird nichts mehr (siehe "Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft"). Die Geschichte plätscherte so dahin (vermutlich würden einige genau das Gleiche über "Flüstern des Meeres" behaupten), ohne besondere Höhepunkte, ohne wirkliche Spannung, ohne wirkliche Sympathieträger. Dafür war diese Hara widerlich, aber gewiss kein gut geschriebener Antagonist. Die Borger, lange wusste ich nicht, dass deren Name etwas bedeutet. Er kommt von borgen/ausborgen. Was nicht stimmt. Es sind kleine Diebe. ;) Wiedemauchsei. Ein leider leider sehr durchschnittlich, ohne packendes Script, ohne besondere Dramatik. Nach wenigen Minuten hatte sich der Gag mit den Mini-Menschen auserzählt, was sich bitterlich bemerkbar machte. Die Filmwelt wirkte einfach leer, zu leer. Ja, man kann auch problemlos mit wenigen Charakteren und Atmosphäre einen schönen Film erschaffen (zB "Only Yesterday"). Ich bin schon enttäuscht, Ghibli hat eigentlich ein höheres Niveau, selbst "Earthsee" bot in Sachen Atmosphäre und Charakteren mehr (wenn er auch Abstriche in anderen Bereichen hatte).

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                                          Kimikohori 01.03.2020, 01:52 Geändert 01.03.2020, 01:57

                                          Mein Fall war es nicht. Der Versuch, meinen filmischen Horizont zu erweitern, ist gescheitert. "Liebling" ist kein Lieblingsfilm geworden, im Gegenteil. Langweilig auf allen Ebenen. Ob er wirklich veraltet ist kann ich nicht beurteilen. Für mich handelt es sich um einen schon zig-fach gesehenen Kinderfilm. Was auch völlig okay ist. Langegzogen und nach einer halben Stunde wurde nur noch uninspiriert zwischen den Kinder im Garten mit Insekten, dem für seine Nachbarn seltsam herumhampelnden Wissenschaftler-Vater und den ebenso komikhaften Nachbarn (der Nachbar wirkte wie ein Möchtegern Jim Carrey) hin und her gehüpft. Das ganze mit lauter Orchestralmusik garniert. Nein, das war nix.

                                          Mein persönliches Highlight war tatsächlich Eye-Candy Amy O’Neill als Tochter. Und die wohl aufwändig gestalteten Sets von der Wiese kriegen einen Daumen hoch für den hohen Aufwand. Ja, „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“ war durchaus schon 1989 ein sehr kalkuliertes Werk vom Reißbrett und das hat sich finanziell auch voll ausgezahlt. Wer "Honey" schon damals als Kind gesehen hat (ich denke nicht, dass ich ihn gesehen habe) mag das völlig anders sehen. Mein Geschmack war es so gar nicht. Allerdings bin ich nicht besonders enttäuscht. Es war seit Längerem mal wieder eine einkalkulierte schwache Sichtung.

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                                            Und wieder überrascht Studio Ghibli positiv. Ich hatte ehrlich gesagt geringe(re) Erwartungen. Ein fliegendes Schwein, welches gegen Luftpiraten kämpft? Funktioniert richtig gut! Wenn es auch keiner der Topfilme des Studios ist, ist es ein schöner Film geworden. Atmosphärisch wie gewohnt eine runde Sache und das fliegende Schwein war ohnehin einfach cool und irgendwie sympathisch. Wirkliche Längen wies die Geschichte nicht auf. Es wurde gemächlich aufgebaut und immer war ein gewisser Drive zu spüren. Der Charakter dieses jungen Mädchens war möglicherweise zu reif und perfekt gezeichnet, trug aber zur Qualitätssicherung von „Porco Rosso“ dabei. Erneut handelt es sich um ein völlig eigenständiges Werk. Zugegeben konnte die zweite Hälfte nicht mehr so ganz mit der Ersten mithalten. Bisschen überdreht/albern war mir waren mir Luftduelle mit Piraten und dergleichen schon, aber letztendlich doch charmant genug um nicht ins Kindische zu rutschen. Und so toll ich die Musik von Joe Hisaishi immer finde, hier passte sein Sound an 2-3 Stellen einfach nicht zu Fliegerkampfszenen, auch wenn diese wohl bewusst auf eher leichtfüßig als bedrückend getrimmt worden waren. Mit Schwächen bei Geschichte und Dramaturgie sind es am Ende immer noch lockere 7 Punkte.

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                                              Kimikohori 23.02.2020, 22:49 Geändert 18.04.2023, 03:29

                                              "That means you realize your world was too small back then?"

                                              Und wieder liefert Studio Ghibli einen überzeugenden Film ab, obwohl abgesehen von Bild und Ton eine ganz eigenständige Geschichte erzählt wird. Es handelt sich wie schon bei "Only Yesterday" um einen ganz gewöhnlichen, fast alltäglichen Film über normale Menschen ("Only Yesterday" fand ich aber noch mal ein Stück besser). Ohne Fabelwesen und besondere Dramatik. Dafür schön und ruhig präsentiert, mit dem gewohnten Gibli-Zeichenstil und dem gewissen Gefühl. Ich war von Anfang an in der Geschichte drin und konnte mich wohl besonders dank des Realismuses und der lebensnahen Figuren gut in dieser Welt wiederfinden.

                                              Interessante Figuren, allerdings kein cooler Dude und die Hauptprotagnoisten war ein alles andere als einfacher Charakter. Gerade diese interessanten Charaktere bekamen dank der ruhigen Erzählart viel Luft zum Atmen und Raum zu spielen. Zudem offenbarte die Geschichte wie schon bei "Only Yesterday" spannende Facetten und gab Einblicke, die oft von übertriebener Dramatik überdeckt werden. Zugegeben ist "Ocean Waves" nicht immer ganz einfach zu fassen, also wohin der Film eigentlich möchte. Er ist aber ein runder und nur angenehme 72 Minuten laufender Film, der mich fragen lässt, warum echte Filmliebesdramen nicht öfter so interessant sein könnten wie die hier erzählte Geschichte. Ist aber auch kein massentauglicher Film, sondern ein, wie ich gerade lernen durfte "Slice Of Life" Film ("Ein Slice of Life ist ein Ausschnitt aus dem Alltag einer Person oder einer fiktiven Figur").

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                                                  „It seems like people who could divide fractions easily would have little trouble with their life after that, too.”

                                                  Wer einen Disney-Zeichentrickfilm anschaut, weiß was er zu erwarten hat. Wer einen Studio Ghibli Film anschaut, darf sich über fabelhafte Fantasiewesen nicht wundern. So weit ist alles klar. Eines der Frühwerke von Studio Ghibli, „Only Yesterday“, hingegen stellt all diese Erwartungen auf den Kopf. Nichts mit kuscheligen Riesenbären oder einer schwebenden Stadt. Sondern ganz nah dran am normalen Leben. Deshalb benötigte ich einige Zeit, mich an den Filmstil zu gewöhnen, weil schon ungewohnt. Anfänglich ein wenig sperrig, weil nicht so typisch dem Schema Szene-Drama-Action Dramaturgie folgend. Als ich dann aber drin war, entfaltete sich ein völlig einzigartiger Film, den ich so noch nie gesehen hatte. „Only Yesterday“ ist ein hyper-realistischer Film, welcher den Zuseher nah an ihre Hauptfigur heranlässt.

                                                  Wie parallel die Geschichte der 27-jährigen Taeko und ihrem 10-jährigen ich erzählt wird, ist einfach nur faszinierend, kontrastreich und irgendwie schwer in Worte zu fassen. Manche mögen sich langweilen, für mich war es genau das Richtige. Keine Gesangseinlagen, keine Überdrehtheit. Gerade weil es ein japanischer Film ist, wenn er auch in einer relativ modernen Zeit stattfindet, verwunderte es mich schon, so viele klar verständliche Dialoge und Themen zu sehen zu bekommen. So tief kann man in das Leben eines jungen Mädchens und einer erwachsenen Frau nur in den besten Drama-Filmen eintauchen, aber nicht gerade in einem Ghibli-Film. Was allerdings absolut den Erwartungen entsprach waren die wunderbaren Animationen und der schöne Score. Und das Ende war wirklich bewegend. Mal wieder beide Daumen rauf für sowohl Studio Ghibli und Netflix, mir und der Welt endlich die gesammelten Filme zur Verfügung zu stellen. Sonst würde ich einige Perlen vielleicht noch in 10 Jahren nicht gesehen haben.

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                                                    Anastasia ist ... kein Disney-Film. Wie auch immer man das empfinden mag. Ich fand ihn insgesamt leider nur überdurchschnittlich und würde ihn als Disney B-Movie bezeichnen. Gegenübergestellt mit Disneys "Mulan", welcher ja auch weitgehend eine realistische Geschichte erzählt, verliert er auf ganzer Linie. Auch wenn die Geschichte um die überlebende Enkelin der russischen Zarenfamilie eine durchaus ordentliche Ausgangslage bietet, verliert sich "Anastasia" mit Verlauf im Nirgendwo. Wenige Figuren, ein langweiliger, übertriebener bis nerviger Bösewicht, statt Witz zu viele Gesangesszenen und animationstechnisch war das alles nicht richtig überzeugend, wenn auch keinesfalls schlecht. Es gab halt immer wieder Momente, wo es auffiel. Natürlich konnten manche Szenen durch Herz überzeugen. Doch die Geschichte selber war sehr gradlinig und vorhersehbar, inkl. dem absehbaren Ende, gerade der Showdow mit Rasputin war zum Gähnen. Immerhin habe ich jetzt den Film gesehen, dessen Soundtrack ich schon seit längerer Zeit kenne. "Once Upon a December", "Journey to the Past" und "At the Beginning" geben schon gut was her. Auf jeden Fall mehr als die restlichen Gesangeseinlagen, die ich weitgehend stören fand.

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