Kimikohori - Kommentare
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Alle Kommentare von Kimikohori
Wir schreiben das Jahr 2000. Interessanterweise gab es gleich zwei Filme, die sich mit den Ur-Kulturen Südamerikas befassen. „Ein Königreich für ein Lama“ fand ich schwach und zu überdreht. Ich bin aber sehr positiv überrascht von „Der Weg nach El Dorado“. Er geht für mich mehr in Richtung „Atlantis: The Lost Empire“ (2001), also ein schöner, durchaus erwachsener Abenteuerfilm mit tollem Zeichentrickstil mit eingenähten Animationen. Von Anfang an macht dieser Animationsfilm Spaß. Das lustige Duo Miguel und Tulio sind einfach super sympathisch und rocken die Show fast im Alleingang. Klar ist das Tempo zeitweise etwas hoch, trotzdem fand ich die Handlung nicht zu überdreht, was mich an Animationsfilmen oftmals stört.
Neben dem spektakulären Aussehen hat mir auch die Handlung gefallen, auch wenn sie vielleicht nicht besonders ausgefeilt ist. Aber das braucht man bei einem Animationsfilm auch nicht zwangsläufig. Die Gags sitzen, aber es gibt auch genügend Zeit für Gefühle. Die beiden Anti-Helden sind wie gesagt super sympathisch, El Dorado wird schnell gefunden. Dazu gibt es ein paar schöne Songeinlagen mit Elton John Vocals. Die Bösewichte fügen sich gut ins Gesamtkonstrukt ein. Auch mit dem Ende bin ich zufrieden. Ein schöner Film.
Es ist schon interessant. „Atlantis“ floppt böse – „Shrek“ hingegen wird zum Megahit. „2001“ wird ein Film wie „Shrek“ gut in die damalige Zeit gepasst haben. 20 Jahre später sehen die Animationen überaus veraltet und langweilig aus. „Toy Story 1 und 2“ haben mir da sogar besser gefallen (1995 bzw. 1999), da zumindest Teil 2 mit Witz und Sympathie und Schwung daherkommt. So ließen sich dann auch die Animationen aus der Anfangszeit so hinnehmen. Das ist der Unterschied. Als veraltet empfand ich aber auch die dünne Geschichte. Sie kommt nie in Fahrt, dümpelt meistens gelangweilt dahin mit nur ein paar vereinzelten Lachern. Der Esel mit Stimme von Eddie Murphy hat mir mit Abstand am besten gefallen – Eddie Murphy hatte bereits kurz zuvor den Drachen Mushu in „Mulan“ mit Bravour gesprochen. Ansonsten fand ich die Charaktere äußerst blass, es gab ohnehin nicht viele. Ein genervter Oger ist nicht meine Traumbesetzung. „Atlantis“ hingegen war ein Spitzenfilm, leider nicht massentauglich genug. Wobei es einem ja eigentlich egal sein kann, so lange man sich die Filme anschauen kann. Denn großer Erfolg nötigt die Macher, Fortsetzungen zu machen.
„Prince of Persia“ ist eine spaßige, unterhaltsame, kurzweilige, ganz gut spannende, aber auch etwas alberne Abenteuer-Verfilmung. Sie macht meine Erwartungen sogar übertroffen. Qualitativ gut gemacht, tolle Schauplätze und Animationen. Es tat gut, zur Abwechslung mal ganz andere Schauplätze sehen zu dürfen. Mit der Hauptbesetzung Jake Gyllenhaal war ich nicht so glücklich, obwohl ich ihn für einen sehr fähigen Darsteller halte. Vielleicht empfand ich Donnie Darko mit langen Haaren ein wenig lächerlich und sein Acting hat mich auch nicht wirklich überzeugt. Da empfand ich seine Kollegen besser. Das macht jetzt auch keinen großen Unterschied. Man braucht für Filme ein Zugpferd und Gyllenhaal hatte halt Bock. Gemma Arterton war jetzt auch nicht überragend, aber insgesamt doch ganz passend in ihrer Rolle und hübsch ausgesehen hat sie, das war vermutlich am Wichtigsten.
Das war also „Ready Player One”. Auch wenn ich ihn mit über zwei Stunden als zu lang empfand und somit in zwei Stücken geguckt habe, hab ich mich überraschend gut unterhalten gefühlt. Gänzlich warm geworden bin ich mit dem großteils animierten Film nicht richtig, aber die Effekte waren schon cool anzuschauen. Es war einfach mal was ganz anderes. Irgendwie cool gemacht.
„Without a nickel to my name
hopped on a bus, here I came
could be brave or just insane
we’ll have to see…”
Im Kino (2017) im O-Ton toll gefunden. Ein Jahr später (2018) nicht mehr die gleiche Wirkung entfaltet. Wohl aber ahnend unfassbare fünf Jahre später für spitzenmäßig erachtet…
Jenes Zitat stammt aus der tollen Eröffungs-Tanz-Sing-Sequenz und ist nur eines von vielen möglichen passenden Zitaten. Warum der Film im Kino bombastisch wirkte, lässt sich leicht erklären. Ich habe mich während des Schauens natürlich gefragt, warum ich ihn dann plötzlich als nur noch durchschnittlich empfand? Ich denke das lag einfach daran, dass ich die Geschichte zu sehr an der Oberfläche analysiert hatte. Im Kern mag die Story um zwei Möchtegern-Künstler, die sich in L.A. über den Weg laufen und verlieben, sich aber im Verlauf der Geschichte zwischen Karriere und Liebe entscheiden müssen, nicht viel hergeben. Natürlich hat jeder Zuseher das Recht auf seinen eigenen Blickwinkel auf den gleichen Film. Ich finde aber, dass ich nun heute, fünf Jahre später, die Absichten von Damien Chazelle so gut ich kann verstanden habe. Lässt man sich auf „La La Land“ ein, wird man ganz viel Gutes und hohe Qualität entdecken. Alleine schon die tollen Farben, die gesamte Kinematographie, der wunderbare traumhafte Ohrwurm erregende gute Laune Soundtrack, die Drehorte, die Tanzsequenzen machen die halbe Miete aus. Emma Stone und Ryan Gosling haben mir in ihren Rollen gut gefallen.
Klar kann man als Außenstehender jene „fools who dream“ belächeln. Sieht man den Film lediglich als eine Geschichte von zwei Spinnern, die meinen sie wären gut genug um ihre Handwerkskunst professionell und profitabel betreiben zu können, darüber hinaus aber nach Eigenständigkeit und Unabhängigkeit streben, die sich dann so wie es logisch einfach nur ist ineinander verlieben und gemeinsam ihren Träumen nachjagen, aber wohl immer wissen, sollte nur eine der beiden dieses Kunststück gelingen, ihre Liebe fortfliegen würde. So klingt die Geschichte eher nach einer platten RomCom schon ewig oft gesehen. Doch vermeidet „La La Land“ trotz mancher Tiefschläge die große Tristesse. Klar sehen wir den Struggle nicht in seinem ganzen Ausmaß.
Auch wenn Sebastian und Mia natürlich nicht wissen, ob sie ihren Traum jemals erreichen werden, darf man sie für ihren Mut und ihre Ausdauer und ihr Verrücktsein bewundern. Immerhin repräsentieren die beiden ja genau jene Stars, die uns immer und immer wieder mit ihrer Kunst Freude bereiten. Die sich trotz vieler Tiefschläge und Hoffnungslosigkeit durchgebissen haben. Einem Normalsterblichen würde es nicht in den Sinn kommen, sich nach einer erfolgreichen Filmrolle immer und immer wieder neu bewerben zu müssen und nie zu wissen, was die Zukunft hält. Das unstete Künstlerleben mit Reisen und Selbstzweifeln kommt erschweren dazu. Man muss es schon wirklich unbedingt wollen. Ansonsten kann man auch genauso gut perfekt nach Noten spielen oder Skripte auswendig lernen. Auch auf diese Aspekte wird in La La Land behutsam eingegangen. Doch überwiegt wohl die Liebe zwischen Mia und Sebastian, ihre verträumte Naivität, es irgendwann in der „City of Stars“ zu etwas zu bringen. Letztendlich erklären die beiden auch stellvertretend, warum sich so viel Promipaare regelmäßig trennen. Ruhm hat seinen Preis. Wer Ruhm schon hat, findet dann auch seine Liebe relativ einfach. So zumindest könnte man es ausdrücken. „La La Land“ macht trotz mancher Tränen in seiner Gesamtheit sehr viel Freude. Das Ende ist für mich übrigens perfekt getroffen. Jetzt läuft gerade der phänomenale Soundtrack von Justin Hurwitz. „City of Stars, are you shining just for me?“
Jetzt stehe ich als Filmschauender vor einer schwerwiegenden Aufgabe. Ne, eigentlich nicht, da ich mir sehr wohl meine Gedanken gemacht habe. Was ist „Just Mercy“? Ein Film über die Geschichte des wirklich existierenden Gerechtigkeits-Anwalt Bryan Stevenson, der Ende der 80er Jahre (nicht 60er oder 70er Jahre!) in Alabama zu Unrecht des Mordes verurteilte meist Schwarzen Gerechtigkeit verschaffen möchte. Ein super wichtiges Thema, ein wichtiger Film, darüber brauchen wir nicht streiten. Das Beste, was dieser Film erreichen kann, ist, jenen im Film geschilderten Themen, den wahren Personen und deren Organisation Aufmerksamkeit und vielleicht auch Unterstützungen zu bringen. Und dass jenen auch heute noch zu Unrecht eingesperrten Menschen Gerechtigkeit wiederfährt. Im Abspann wird von Gefangenen berichtet, die nach freaking 30(!) Jahren freikamen. Generell dreht sich selbst mir als Weißbrot der Magen um, wenn ich nur ein bisschen drüber nachdenke, was da in dem Film abgeht. Und das war nicht in den Wilden 60ern. Sondern geht bis heute munter so weiter. Man darf sich natürlich auch selber immer fragen, warum man sich einen Hollywood-Spielfilm anschaut und nicht eine Dokumentation über die wahren Ereignisse und Personen? Denn Michael B. Jordan ist nun mal nicht Bryan Stevenson (er "durfte" seinen Traumbody für den Film behalten^^). Ein Spielfilm soll viel mehr unterhalten als informieren. Es ist überaus löblich, dass sich Stars der Marke Michael B. Jordan, Jamie Foxx und Brie Larson für so ein „unspektakuläres“ Werk nicht zu schade sind und damit Aufmerksamkeit für ein wichtiges Thema generieren. Außerdem wurde der echte Bryan Stevenson zu Ellen eingeladen und Brie Larson holte als Vertretung für Jimmy Kimmel sowohl ihren Kollegen Jamie Foxx als auch eben jenen Bryan Stevenson auf die Bühne. Ansonsten würden diese Personen in solchen Sendungen nie stattfinden.
Nun, wie fand ich denn „Just Mercy“ als Film? Da muss ich ehrlich sein: Für mich leider nur durchschnittlich. Nach einer Weile wiederholt sich alles, es gibt klare Längen, inhaltlich ist der Film ob seinem Thema karg gehalten. Er ist sehr gedämpft und bietet selten emotionale Höhepunkte. Vielleicht sind die meisten Gerechtigkeitsfilme/Justizfilme nach relativ ähnlichen Strickmustern gemacht. Das lässt sich schwerlich vermeiden. Wobei ich „Dead Man Walking“ als sehr gelungen empfand. Überraschungen gibt es hier jedenfalls überhaupt keine. Es ist ein intensiver Film mit wenigen Handlungsorten und für etwas über zwei Stunden Länge generell wenig Handlungssträngen. Mich als Zuseher hat das Schicksal und das Unrecht der Beschuldigten natürlich bewegt. Aber wir reden immer noch über einen Film. Diese müssen mir meist mehr bieten, als in langsamem Tempo wie hier sehr realitätsnah gehaltene Szene an Szene zu reihen. Wie gut die drei Stars des Films gespielt haben, lässt sich schwerlich sagen, da sie nur bedingt gefordert wurden. Da hat mich Tim Blake Nelson’s („O Brother, Where Art Thou?“) kurzer aber intensiver Auftritt darstellerisch wohl am meisten überzeugt, während MBJ recht gleichförmig spielt (ich mag den Jungen, kenne ihn noch aus The Wire Zeiten und aus Friday Night Lights, da war er noch jung und kein großer Star) und sowohl Jamie Foxx als auch Brie Larson relativ wenig Spielzeit als auch Spielmöglichkeiten erhalten. Auch wenn es kein Film nach meinem Geschmack war, ist es ein wichtiger Film und ich bin froh, dass von Zeit zu Zeit auch mal Filme solcher Wertigkeit im Mainstream gemacht werden und nicht nur reine Unterhaltungsfilme.
Wer ist Hape Kerkeling? Ein deutscher Kult-Entertainer. Wofür ist er bekannt? Kein Plan. Mich hat US-Fernsehen immer viel mehr interessiert als was das deutsche TV so veranstaltet(e). Obwohl mir also die Person Hape Kerkeling nach Beenden dieses Films immer noch ein Fremder ist, habe ich einen überraschend gelungenen deutschen Film sehen dürfen. Die großen Vorzüge sind die tolle 70er Jahre Ausstattung, die mich als Zuseher sehr gut in die damalige Zeit eintauchen ließen. Dazu hört man den lokalen Dialekt der westdeutschen Charaktere, was nochmal mehr die Glaubwürdigkeit erhöht. Generell ist der Film handwerklich sehr stark gemacht. Man lacht, man fühlt mit, man freut sich mit dem kleinen Hape.
Meine Erwartungen waren allerdings trotz völliger Unwissenheit, was da jetzt überhaupt auf mich zu kommt, andere. Ich habe nichts über das weitere, spätere Leben von Hape Kerkeling erfahren, als dass der kleine Bub trotz tragischer Kindheitserlebnisse nicht aufgegeben hat und seinen Traum als Entertainer wahr werden lassen hat. Natürlich werden Fans und Kenner Kerkelings sofort einwerfen, dass sie viele Referenzen und Ursprünge der späteren Auftritte Kerkelings wiedererkennen konnten. Damit kann ich halt so überhaupt nicht dienen. Am Ende des Films erwähnt der heutige HP ja auch, dass ihn einfach alle Personen und Dinge, mit denen er aufgewachsen ist, in seinem Leben geprägt haben und quasi ein Teil von ihm geworden sind. Etwa ab der Mitte des Films kippt die recht lockere Stimmung dann sehr stark ins Tragische. Ich mag Dramen, mir war das aber zu viel Bedrückung und zu wenig über das Leben von der Figur.
Definitiv aber macht der junge Julius Weckauf einen klasse Job als der junge Hape. Generell möchte ich das gesamte Team vor und hinter der Kamera loben. Sie haben einen hochwertigen Film geschaffen, was man von deutschen Filmen nicht zu oft sagen kann.
“There are so many things out here. And sometimes it's scary. But that's ok. Because it's still just you and me...“
„Room“ in der Zweitsichtung. Erstmals mit dem Bewusstsein, wer Brie Larson ist. Und dass man Darsteller schwerwiegender Rollen dieser Art mehr würdigen sollte, weil Schauspielen nicht einfach nur vor der Kamera stehen und seine Sätze runterbeten bedeutet, sondern viel Vorbereitung und mehr oder weniger eins werden mit dem zu spielenden Charakter.
„Raum“ ist ein tiefbewegendes, verstörendes, aufrüttelndes Drama, welches es in dieser Qualität nur äußerst selten gibt. Schwere Kost natürlich. Nachdem ich gestern noch ins Blaue vermutete, Brie Larson’s starke Leistung in „Short Term 12“ kurz zuvor habe sie gut für die intensiven Dreharbeiten von „Room“ vorbeitet, darf ich nun lesen, dass ihre Rolle als Jugendhelferin quasi fast ein Bewerbungsvideo für die Rolle der entführten Mutter war. Brie zeigt eine großartige Leistung an der Seite des 8-Jährigen Jacob Tremblay. Dieser kleine Bub ist in diesem Film ein ganz Großer. Hut ab.
Ob des winzigen Handlungsortes wird der Zuseher fast schon zu einem Mitgefangenen im 11x11 square feet Raum. Der fast schon voyeuristische Zuschauer mag sich gar nicht ausmalen, wie furchtbar die Innenwelt der Mutter aussehen muss. Joy hält ihre kleine Familie seit Jahren tapfer zusammen. Wie sie das überhaupt schaffen kann, ist unvorstellbar. „Room“ hat es zum Glück nicht nötig, mit unnötigen Schockszenen nach Aufmerksamkeit zu haschen. Der Zuseher darf sich selber aus den vielen Anhaltspunkten das ganze Bild des Schreckens machen. Dass der Film nach exakt der halben Spielzeit seinen Spielort wechselt, ist ein äußerst kluger Schachzug. Dadurch wird ein wunderbares Gesamtbild vermittelt. Es ist ein Meisterwerk, dass noch lange im Gedächtnis bleibt, man sich aber ob des Schweregrades des Inhaltes nur ab und an zu Gemüte führen sollte.
„What if you could go back in time and take all those hours of pain and darkness and replace them with something better?”
Donnie Darko ist vermutlich der Film, den ich am meisten geschaut habe. An sich schaue ich mir denselben Film nicht sehr oft an. Er strahlt einfach etwas sehr Faszinierendes, Mysteriöses aus. Es ist ein ganz besonderer Film. Man entdeckt außerdem immer wieder überraschende Details. Erklären kann aber auch muss man Donnie Darko nicht wirklich. Vielleicht kann sich jeder Zuseher seine eigene Erklärung zurechtzimmern. Im Film kann man immer wieder feine Details erkennen, viele Szene laden zum Nachdenken und zur Analyse ein. Jake Gyllenhaal verkörperten den „Wacko“ mit dem Superhelden-Namen wunderbar. Sein leicht verstörtes Grinsen, sein betäubter Zustand kommen sehr glaubwürdig rüber. Aber auch die restliche Besetzung macht einen wirklich guten Job. „Donnie Darko“ bietet eine clevere Mischung aus Coming-Of-Age, Psychoanalyse, Gesellschaftskritik und Mystery-Thriller. Auch wenn manche Plotpunkte ein bisschen zufällig zusammengewürfelt wirken, werden sie alle durch Donnie’s mysteriösen Hasen-Visionen zusammengehalten. Großartig ist neben den eingespielten Songs der Score von Michael Andrews.
Was mir bisher noch gar nicht so stark aufgefallen war ist der Umstand, dass der Film Ende der 1980er Jahre stattfindet, aber natürlich um die Jahrtausendwende gedreht wurde. Abgesehen von den großartig eingesetzten Songs wie „Killing Moon“ in der ikonischen Opening-Scene, „Head Over Heels“ für eine Montage, „Under The Milky Way“ und dem grandiosen immerhin 80er Jahre Cover von „Mad World“ und ein paar kleinen Referenzen wirkt dieses denkwürdige Meisterwerk doch sehr zeitlos. Zeitlosigkeit kann bei Filmen ein positiver Faktor sein. Er kommt halt ohne den modernen Technikkram aus. Er könnte auch in den 90ern spielen, das hätte keinen großen Unterschied gemacht.
"You are not their friend, and you are not their therapist"
Als nach knappen 90 Minuten Schluss ist, bin ich doch ein bisschen erleichtert. Nicht, weil der Film mir nicht gefallen hätte. Im Gegenteil. Sondern weil „Short Term 12“ über die meisten Minuten sehr intensives, bedrückendes Drama in einer intensiven, fast wie eine Art Doku gefilmten Weise vermittelt. Es werden in kurzer Zeit schwere Geschütze aufgefahren. Jeder Mensch hat so seine eigenen Probleme. Die des einen größer, die des anderen geringer. Mich zumindest trifft der Film ins Herz, wenn mir hier misshandelte Jugendliche in einem eher bescheidenen Jugendheim unterkommen müssen und wie sich die Helfer aufopferungsvoll um diese verletzten Seelen kümmern. Mal mit mehr Erfolg, mal mit weniger. Dazu haben aber auch jene Jugendhelfer ihre Päckchen zu tragen.
Dieser Film ist ob seiner kargen, realitätsnahen Machart und schwerwiegenden Inhalten nicht für jeden gemacht. Er zeigt halt auch keine Hochglanzwelt oder typische Drama-Happy-End Verläufe. Er präsentiert weitgehend einfach nur den Alltag und den Umgang zwischen Jugendlichen und Jugendhelfern. Ich finde es wichtig, dass es auch solche Filme gibt. Zum Glück bin ich dank Brie Larson auf ihn gestoßen. Ich hoffe sie dreht auch in Zukunft ab und an Filme solcher Tiefe und Wichtigkeit. Sie ist hier mit eher geringem Abstand die Hauptprotagonisten, die den Laden im wahrsten Sinne zusammenhält.
Brie Larson spielt die Rolle der fürsorglichen und mitfühlenden Grace souverän und stark. Grace ist aber keineswegs eine toughé Überfrau. Ich vermute mal, diese Rolle war eine gute Vorbereitung für den wenig später gedrehten „Room“. Generell machen die Darsteller ihre Sache gut. Besonders hervorheben muss ich auch unbedingt die Nebenrolle der damals noch jungen Kaitlyn Dever (bekannt aus „Booksmart“ und der Tim Allen Sitcom „Last Man Standing“). Es wird nicht das letzte Mal sein, dass ich „Short Term 12“ gesehen habe.
Was passiert, wenn man den legendären Kevin James aus seinem gewohnten King of Queens (womöglich meine Lieblings-Sitcom) Umfeld rausnimmt? Generell ein schwieriges Unterfangen. Paul ist ein schwergewichtiges Weichei ohne Frau mit Kind und keinem besonders tollen Job. Er lernt die nette und hübsche Amy kennen und vereitelt mit mehr Glück als Verstand einen Kaufhausüberfall. Dieses Kasperltheater wirkte wie ein Hochglanz B-Action-Movie. Wir können gerne über Witz und Unwitz streiten. Das meiste was man bei diesem Machwerk überhaupt entfernt als Humor bezeichnen kann, war äußerst langweilig, platt, klischeehaft und schon 1000 Mal überall gesehen. Wieder einmal (auch "Tanner Hall" aus ebenfalls 2009 hat für mich fast das gleiche Problem) bekommen wir hier einen Film vorgesetzt, der zwar im Jahre 2009 produziert wurde (was auch schon 15 Jahre her ist und das kann Filme aus der Zeit gefallen wirken lassen), aber genauso gut in den 1990er Jahren hätte rauskommen können. Also er wirkt halt super altbacken. Vielleicht tun das 08/15 Filme generell. Damit hat er etwas mit der Mall, zu deutsch dem Einkaufszentrum gemein. Denn diese sterben in Amerika aus. Gut möglich, dass man in 10 Jahren über dieses Filmsetting nur noch den Kopf schüttelt.
Der große Kevin James wirkte hier leider wie eine kastrierte Version von Doug Heffernan. Und wenn nicht mal der Mainman die Lacher bringt... Ja, er ist fett und alles was mit Übergewicht daherkommt. Wir haben es verstanden. Am Besten war jene Szene, wo Paul im unfreiwilligen Alkoholrausch durchdrehte. Die fand aber blöderweise schon ziemlich gegen Anfang des Films statt. Danach kam nur noch flaches Gedudel und lasche Action ohne Mehrwert oder Spaß. Äußerst schade. Ich könnte noch weiter ausholen was alles falsch lief, was würde das bringen. Ich hätte es einfach wissen müssen. Wollte es aber selber rausfinden, da ich Kevin James als King of Queens sehr schätze und super lustig finde. Auch ein Tim Allen schafft es nicht, mit Filmen an seine Kultcomedy ranzukomen. Klar, kann man schwerlich vergleichen, aber die Erwartungen sind halt hoch. Letztendlich aber gibt der Erfolg Kevin James & Co. Recht und ich gönne allen Beteiligten den Erfolg. Einen Film zu drehen macht sicher oftmals mehr Spaß als sich den selben Film anzusehen. Ich jedenfalls belasse es bei dieser einen Kevin James Komödie und schaue mir lieber noch die letzten beiden King of Queens Staffeln an.
"I don't just understand how someone can have everything and still be so miserable."
When Scarlett Johansson met Chris Evans in an embarrassing scene in ... The Nanny Diaries. Diesen Film endlich mal abgefrühstückt. Die fertigstudierte Annie (Scarlett Johansson) wird recht zufällig zu einer Nanny für ein High Society Ehepaar. Sicher bot dieser Stoff ein paar sympathische und amüsante Momente. Scarlett macht ihre Sache recht gut und ihr Zusammenspiel mit dem kleinen Buben war nett. Mehr gab's nicht. Die hier gezeigten Reichen waren ziemlich grauenhaft. Rich people with rich peoples' problems. Wer will das sehen? Ich hasse es, wenn Filmhandlung ins Nirgendwo führen. Hier mal wieder der Fall. Er war trotz geringen Erwartungen unterwältigend, weil er sich nicht zwischen Komödie, RomCom und Drama entscheiden möchte und von allem nur Standardware präsentiert. Einziger echter Höhepunkt war das schöne Ende.
"Titan A.E." darf man wohl als schräge Space-Opera bezeichnen. Er erinnert mich schon an "Treasure Planet". Nur ist dieser hier ein bisschen auf ein älteres Publikum zugeschnitten mit seinem coolen Soundtrack und etwas abgedrehter Mischung aus Zeichentrick und animierten Hintergründen. Letztendlich muss ich mich in der Filmumgebung wohlfühlen, was ich hier nicht tat. Der Weltraum ist mir zu lebensfeindlich und Rauschiffe finde ich wohl klaustrophobisch. Mit dem Stil, den Monstern, den nervigen abstrakten Bösewichten, der Space-Action konnte ich wenig anfangen. Selbst die Charaktere fand ich blass. Aber ich wollte den Film nach Ewigkeiten mal wieder gesehen haben. Selbst "Der Schatzplanet" war trotz Schwächen deutlich besser.
Vier Mädels wohnen im altbackenen, Gefängnis artigen Tanner Hall Internat. Auch wenn der Film aus 2009 stammt, wirkt alles an ihm altmodisch und zeitlos. Genauso gut hätte der Film aus den 90ern stammen können. Er fühlt sich von der ruhigen Tonart/Machart danach an. Die Handlung setzt sich aus vielen Versatzstücken zusammen. Hier eine Affäre, da ein neues hinterlistiges Mädel, da ein Love Interest, dort ein bisschen Rumgeflirte mit dem Lehrer, mal ne leichte Zickereie und etwas Drama. Wer hat sich bloß gedacht, das würde für einen halbwegs unterhalsamen 90 Minuten Film reichen?
Zwischendrin wuselt die junge damals "United States of Tara" Darstellerin Brie Larson rum, sie spielet die flippige Kate. Mit dem Hintergrundwissen, dass sie heute Captain Marvel ist und dass ich sie nur aus älteren und seriöseren Rollen kenne, machten ihre wenigen Szenen durchaus ihren Spaß. Highlights suchte man in dem Durcheinander hingegen vergeblich. Vielleicht hätte es ein Verbrechen gebraucht um etwas Spannung reinzubringen. Wer "Tanner Hall" nicht aus Komplettierungsgründen sichten möchte, sollte ihn sich nicht anschauen.
Aus nachvollziehbaren Gründen hatte ich noch keinen einzigen Miley Cyrus Film gesehen. Das habe ich nun geändert. Ihre Kinder-Sitcom finde ich ohnehin unerträglich. Ob diese Teen Dromedy von Schmonzetten-König Nicholas Sparks ein Highlight in Miley’s Schauspielkarriere darstellt? Es scheint einer ihrer ersten Filme gewesen zu sein. Das Ergebnis fällt wie erwartet flach aus. Auch wenn prinzipiell positive Ansätze erkennbar sind. Das Setting und die Grundidee haben mir an sich nicht schlecht gefallen. Miley spielt die Teenagerin Ronnie, die sich in einer schwierigen Lebensphase befindet. Nun muss sie den Sommer mit ihrem kleinen Bruder bei ihrem Dad verbringen, was ihr natürlich stinkt. Eigentlich reiht „The Last Song“ Klischee an Klischee. Natürlich trifft Ronnie sofort den heißen Loverboy (gespielt vom sympathischen Liam Hemsworth und wie ich gerade lese, war sie mit ihm viele Jahre später auch mal kurzzeitig verheiratet). Letztendlich werden im Verlauf des Films mehrere Dramapunkte in den Ring geworfen, was allerdings zu viel und zu gewollt rüberkommt. Miley selber fand ich weder schlecht noch wirklich richtig überzeugend in ihrer Rolle, die wohl auch nicht viel mehr Potenzial hergab. Ihre Leistung war völlig ausreichend für diese Art von Durchschnittsfilm. Ein Film, den man ohne Schmerzen einmal anschauen kann.
„We’re sending you to India tomorrow” – “Me? I don’t even like leaving my own neighborhood.”
Womit fange ich an? Erstens einmal: Ich freue mich, dass mir „Basmati Blues“ gut gefallen hat. Zweitens: Liest man bei IMDb durch die 51 User-Reviews, ist die Kritik viel weniger am Film selber, sondern an der stereotypen „Hollywood“ Darstellung Indiens und dem vermittelten White-Saviour Stereotyp. Ich halte mich da einfach raus. Jeder darf gerne seine Meinung dazu haben. Des Weiteren kam dieser Film zwar offiziell 2017 heraus, also zwei Jahre nach „Room“, die Dreharbeiten wurden allerdings schon 2013 begonnen – da war der Oscar für Miss Larson noch so weit entfernt wie Indien von Amerika. Es hätte mich auch gewundert, wenn eine Oscar-Gewinnerin in so einem kleinen Film mitspielt, wo möglicherweise der Agent sagt: Könnte kontroverser Inhalt sein. "Bismati Blues" spielte seine Kosten nicht mehr ein. Es ist außerdem schön zu lesen, dass sich die Award-Gewinnerin freiwillig für Re-Shoots zur Verfügung stellte.
Aber nun zu meiner Kritik. Fast wäre ich geneigt zu schreiben, ich habe gerade eine hollywood’sche Hochglanzversion einer ZDF-Schmonzette gesehen. Denn einige deren typischen Elementen sind schon vorhanden: Weiße Frau wird in die Fremde geschickt, verliebt sich, es geht ein bisschen hin und her und in der Parallelhandlung geht es um ein spannendes, kontroverses Thema. Ich kann auch jeden verstehen, der den Film langweilig findet. Ich habe mich jedenfalls gefreut, Brie Larson in einer ihrer nur sehr wenigen Hauptrollen erleben zu dürfen. En esta película, Brie está muy Linda y sympática. Zum Glück spielt sie eine lebensfrohe Jung-Wissenschaftlerin, also anders als in „Unicorn Store“ (in welchem mich ihr Schauspiel extrem irritiert hat) oder „Captain Marvel“ eine grundsätzlich sehr positive und fröhliche Rolle.
Und als wäre das nicht schon Brietiful und brielliant genug, darf Brie von ihrer früheren Gesanges-Karriere Gebrauch machen und immer wieder mal die Handlung für ein Lied und etwas Tanz unterbrechen. Sicher mag das wegen des Indien-Settings wie Bollywood für Weiße wirken, mir hat das gut gefallen. Der ganze Film ist an sich nett gehalten und bietet relativ harmlose Dramatik. Die Charaktere sind sympathisch und so manche zeigen neben ihrem Schauspiel- auch ihr Gesangs- und Tanztalent. Der Film macht trotz überschaubarem Inhalt gute Laune und Spaß. So lassen sich für mich zum Glück auch die Stereotypen Elemente und Abläufe gut verkraften.
Ja, man darf sich absolut völlig zu Recht fragen, warum auf dem Kinoposter oder meiner DVD-Hülle groß der Name Tom Hanks prangt, der eine minimale Rolle spielt. Oder warum Sandra Bullock ebenfalls dort zu lesen ist, die eine kleine aber starke Performance als Mutter von Oskar hinlegt. Denn der wahre Star des Films ist Thomas Horn. Damals begann und beendete er seine Schauspielkarriere schon fast wieder mit einem Knall. Der etwa 13-Jährige legt eine Spitzenleistung als vermutlich wirklich treffend zu bezeichnenden „verhaltensaufälligen“ Oscar Schell hin. Immerhin muss er den Film weitgehend alleine tragen.
Der Umstand, dass Oskar seinen Vater durch die Terroranschläge des 11. September verloren hat, macht den Film noch stärker, als wäre es „nur“ ein normaler Todesfall gewesen. Oskar begibt sich dank eines Schlüssels und dem Schlagwort „Black“ auf die Suche nach dem passenden Schloss. Auf dieser Reise trifft er nicht nur viele interessante Personen, er lernt auch viel über sich, das Leben und seine eigenen Grenzen und Schwächen ein bisschen zu überwinden. Auch wenn die Grundstimmung getrübt ist, sorgt „Extrem laut und unglaublich nah“ immer wieder für berührende kleine Momente. Es ist ein ungewöhnlicher Film, denn normalerweise ist es für einen Kinderdarsteller sehr schwer, den Zuseher über Filmlänge fast alleine unterhalten zu können. Dank Voice-Over, und die Reise ist das Ziel Mentalität, einem wunderbaren Score von Alexandre Desplat und Jean-Yves Thibaudet, und starken Nebendarstellern, kamen aber kaum Längen auf. Am schwächsten fand ich noch den Beginn, da musste ich erstmal in den Film reinkommen, doch mit Verlauf kommt der Film an und berührt immer wieder mit schönen und tragischen Momenten. Es ist in jedem Fall ein ungewöhnliches Drama, ein ganz eigener Film, der sich von den vielen typischen Dramen abhebt. Hier bekommt ein kleiner Junge das Wort und zeigt uns seine Welt aus seiner Perspektive.
„I had it with these monkey-fighting monsters on this Monday through Friday island!”
Brie Larson Werkschau nächster Teil. Pflichterfüllung. Ich bin von ihrer Rolle enttäuscht, sie war schon sehr klein und völlig austauschbar. Aber gut, alle außer King Kong hätten hier ersetzt werden können. Es ist ein Film vom Reißbrett. Die Darsteller haben es für das Geld und für ihren Bekanntheitsgrad getan. Wobei Miss Larson immerhin von sich behaupten darf, vom großen King Kong gerettet worden zu sein. Das ist vermutlich um einiges beeindruckender als alles was du und ich in unserem Leben jemals erreichen werden.^^ Anfangs gab es immerhin noch ein wenig Backstory, danach gaben die Drehbuchautoren gänzlich auf und ließen die Gruppe von einem Monsterangriff in den nächsten geraten. Wer sich den Film wegen Samuel L. Jackson, Brie Larson (ich!) oder Tom Hiddleston angeschaut hat, wird schnell bemerken, wie austauschbar ihre insgesamt kleingeratenen Rollen sind, wobei es natürlich immer noch besser ist sympathische Gesichter zu erblicken, mit irgendwelchen Nonames hätte diese Reise gar keinen Spaß mehr gemacht. Ob ich nun 3 oder 4 Punkte vergeben ist eigentlich egal, es war wie für mich zu erwarten unterwältigend.
Bei „Kong“ wurden quasi genau so viel Geld verbrannt wie beim heute ebenfalls gesichteten „Tomorrowland“ – mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass „Skull Island“ ein großer Kinoumsatzerfolg war und immerhin ein wenig Gewinne einspielen konnte. Es ist mir aber unbegreiflich, warum solch teure Filme überhaupt in Angriff genommen werden, wenn das Risiko eines Flopps selbst bei starken Kinozahlen nicht ausgeschlossen werden kann.
"Feed the right wolf."
Als Filmschauender geht man konstantes Risiko ein, welches dank Streaming glücklicherweise nicht mehr wirklich ins Geld geht. Ich wusste vorm Drücken der Starttaste nichts über diesen Film, aber der Titel „Tomorrowland“ (welches Genie hat sich den „deutschen“ Titel ausgedacht? Viel zu sperrig!) versprach durchaus Spannendes. Da ich mich während des Films des Öfteren anfing zu langweilen, hatte ich Zeit für etwas Recherche. Das berühmte Disney-Studio war der Meinung, man wolle etwa $ 180 Millionen(!) in diesen einen Film hier reinbuttern (2015 hatte Disney mit „Jupiter Ascending“ und „Seventh Son“ ebenfalls dicke Flops). Da musste ich echt laut auflachen. Hoffentlich ist ein guter Batzen von dem Geld bei Lead Britta Robertson angekommen, denn sie macht ihre Sache wirklich gut. Genauso möchte ich die junge Raffey Cassidy loben, die hat ihre Gage mehr als verdient. Viel mehr als der leider austauschbare Altstar George Clooney.
Ansonsten gehe ich diesmal mit der Meinung vieler Kritiker d’accord: Sie loben die Machart und die visuellen Effekte. Es ist ein hochwertiges Produkt geworden. Sie kritisieren andererseits das Screenplay – et c’est exactement le problème! „Tomorrowland“ hüllt sich viel zu lange in geheimnisvolles Schweigen und kommt einfach nicht aus den Federn. Mich ärgert es sehr, dass jene die dieses Werk „verbrochen“ haben der Meinung so sein schienen, man könne das tumbe Publikum mit so einem lahmen Drehbuch abspeisen. Austauschbare, glattpolierte Action und Technogebrabbel en masse. Hey, wartet mal, Damon Lindelof? Da war doch was… Zum Glück bekamen sie ihre Quittung und der Film wurde zu einer massiven Box-office Bomb. Karma is a bitch. Wie viel der Abermillionen wohl ins Drehbuch geflossen sind? Es ist echt schade, dass man aus dieser spannenden Idee und den enormen finanziellen Möglichkeiten so wenig gemacht hat. Ich jedenfalls habe mich lange gefragt, wann es endlich losgeht, dann habe ich mich gelangweilt und habe mal wieder meine Aufmerksamkeit vorzeitig runtergefahren, bis die langen zwei Stunden Spieldauer endlich vorüber waren.
Ich hab heute nach langer Zeit mal in den Community Feed geguckt. Allerdings ist der mittlerweile so grottenschlecht gemacht, da fehlen mir fast die Worte. Irgendwo mittendrin auf der Homepage versteckt, man muss alle Kommentare aufklappen und nach max. 10 Kommentaren werde ich auf mein Dashboard weitergeleitet. Nicht MP sein Ernst, oder? Ich möchte doch schon mal wissen, was für Filme/Serien gerade geschaut werden, vielleicht entdecke ich doch mal was interessantes. Dann halt nicht.
„This is ridiculous. You’re ridiculous. And I’m ridiculous.”
Falls jemand meinen Schrieb hier TLDR findet: Für eine Komödie war’s viiiel zu unlustig, für eine Romanze viiiel zu lieblos und für ein Drama viiiel zu harmlos. Und so einen Totalausfall eigentlich aller (recht prominenter) Darsteller habe ich selten erlebt. Ich bin spätestens Mitte des Films geistig ausgestiegen und habe mir das (offensichtliche Happy) Ende herbeigewünscht.
Ein Moviepilot-Freund hatte „Eve“ laut meinem Dashboard gerade gesichtet (ein Hoch auf die MP-Community an dieser Stelle) und ich dachte mir so: Gute Gelegenheit, den Film hatte ich immer mal wieder im Blick. Gleich auf Prime gefunden und los ging’s. Hoffentlich ist jener MP-Freund nach meinem Verriss immer noch ein Freund von mir.^^ C’est la vie. Irgendwann muss man ohnehin alles was man jemals geplant hat wegschauen (weil mir nach sicher 20 Jahren Filmkonsum langsam die potenziell interessanten Filme ausgehen). Aber nun endlich zu meiner Kritik:
Auf dem Papier verspricht der Film eine ganz lustige Idee zu haben. So „Forever Young“ (1993) Vibes, wo ein Mann aus der Vergangenheit in der Gegenwart landet. Nachdem sich die unlustige Einführung allerdings sehr stark in die Länge zog und Alien Adam erst nach nahezu exakt einer geschlagenen halben Stunde das Licht der Oberfläche erblickte, bekam ich starke Zweifel. Wie fand ich Brendan Fraser? Keine Ahnung, er war von den drei Hauptmenschen noch der erträglichste sach ich mal. Die dümmlich-naive Art von Adam fand ich leider nicht lustig und sein überhöhtes Skillset ließ ihn wohl trotz Weltfremdheit zu souverän auftreten.
Und Alicia Silverstone, die ich vor kurzem in „Clueless“ wirklich gefeiert habe? Diesen Klassiker hat sie ja mit einer Leichtigkeit getragen, ein Träumchen. Es sind gerade mal schlappe 4-5 Jahre seit „Clueless“ vergangen, Alicia hätte ich im Film allerdings um die 5 Jahre älter eingeschätzt. Nach diesem Hit standen Miss Silverstone quasi alle Türen weit offen. Doch mit Cher-Alicia ist einiges passiert. Nach etwas Recherche wurde mir klar, dass ihr der ganze Ruhm auf die Nerven ging, dann folgte der Batman-Flop und Fatshaming kam noch obendrauf, so dass sie dann Ende der 90er Hollywood den Rücken kehrte. Um ehrlich zu sein war von Clueless-Alice in der Rolle der Eve kaum noch etwas zu erkennen. Eve war ziemlich zickig, kaum sympathisch und leider fand ich ihr Acting auch nicht überzeugend. Die Chemie zwischen Adam und Eve stimmte ohnehin nicht, aber es musste natürlich ein Happy Ending geben. Irgendwo mittendrin wuselte Dave Foley rum, hätte er mal lieber nicht.
Ein weiteres Problem war die Produktionsqualität. Kein gutes Bild, keine wirkliche Dynamik, Machart altbackend, lahmes Tempo. Irgendwie B-Movie Atmo. Das ging schon Anfang der 90er deutlich besser. Vergleiche ich „Blast from the Past“ mal mit dem rasant-spaßigen„10 Things…“ aus dem gleichen Jahr, liegen da Welten dazwischen. Schade, leider fand ich „Eve" auf keiner Ebene entfernt überzeugend. Mit dieser Meinung scheine ich aber ziemlich alleine zu sein.
Damals im Kino vor 15 Jahren habe ich „I Am Legend“ als ziemlich schwach empfunden. Nun bekam er eine zweite Chance und siehe da: Gar nicht so übel. Man muss Regisseur Francis Lawrence für seinen Mut Respekt zollen. Er lässt den großen Blockbuster-Helden Will Smith über lange Strecken alleine durch das einsame, ausgelöschte New York laufen. Dieses minimalistische Konzept funktioniert über lange Strecken überraschend gut. Mir gefiel der Filmstil, das Setting der verlassenen Großstadt und die generelle Atmosphäre ebenso. Will Smith spielt stark. Ich bin leider kein wirklicher Fan seiner Filme („Erschütternde Wahrheit“ ist die große Ausnahme), auch wenn ich ihn als Darsteller durchaus mag. Er wird halt immer der Prinz von Bel-Air bleiben. Auch wenn der Film mit 90 Minuten angenehm kurz gehalten ist, zieht er sich gegen Ende dann schon in die Länge. Auch fand ich den Einsatz von herumspringenden Zombies unpassend und störend, irgendwie leicht lächerlich. Trotzdem ein ganz gut ansehbarer Endzeit-Film mit einem fähigen Will Smith.
Scott Pilgrim vs. the World aus 2010. 2017 erstmalig gesehen und für richtig schlecht und nervtötend empfunden (2,5 Punkte). Wirklich kein Film dieser Schlechtigkeit würde jemals eine Neusichtung erhalten… Ausnahmen bestätigen die Regel. Brie Larson sei es gedankt und dem Mega-Ohrwurm „Black Sheep“. Und was soll ich sagen? Ta ta ta taaaa – 2023 hat mir diese abgespacte Freakshow doch tatsächlich ziemlich gut gefallen. Mit Abstrichen nach oben. Aber er hat mir jetzt gefallen. „Scott Pilgrim“ ist eine runde Sache geworden. Ein kurzweiliger, abgedrehter, liebenswürdiger, stark besetzter, verrückter, kreativer, lustiger, einzigartiger Film. Mit einem schön rockigen Soundtrack veredelt.
Mittlerweile kannte ich natürlich fast jeden der Darsteller im Film. Michael Cera war die Idealbesetzung des Titelhelden. Mary Elizabeth Winstead mit ihren pinken, blauen und grünen Haaren hatte das gewisse etwas und Ellen Wong als Knives war auch very nice to watch. Brie Larson’s Rolle war optisch DER Hingucker, leider zu kurz – genauso wie der „Black Sheep“ Auftritt, der einfach nach dem ersten Refrain abgeschnitten wurde. Großer Fail. Zu den Genannten gesellen sich dann noch ein gutes Dutzend andere Charaktere mit recht kurzen, aber sympathischen bzw. auffallenden Eindrücken.
Richtig erklären kann man den Film eigentlich nicht. Trotzdem haben mir die Fight-Sequenzen schon viel Spaß gemacht, weil sie einfach so kreativ und absurd gemacht waren. Auch wenn man inhaltlich auf Sparflamme gekocht hat, war immer was los und die ganze Kiste war einfach sehr sympathisch, lustig und unterhaltsam, dass man eben mit wenig Story zu einem starken Ergebnis kommt. Manche Filme darf man sich ruhig trotz Missfallen ein zweites Mal zu Gemüte führen.
In diesem schönen Film geht es um das Leben und Schreiben des Winnie Pu Erfinders A.A. Milne und seinen Sohn Christopher Robin. Auch wenn sich die Spannung lange Zeit in Grenzen hält, macht der Film einigen Spaß. Es war schön mitanzusehen, wie Blue durch seinen Sohn den weltbekannten Bären samt seinen Freunden erfindet. Die Darsteller wie Domhnall Gleeson (Milne) und Will Tilston (C.R.) machen einen sehr guten Eindruck. Margot Robbie war ganz in Ordnung, begeistert hat mich da die Nanny und Haushälterin Olive, super gespielt von Kell Macdonald. Im Schlussteil geht es dann vielleicht ein wenig unerwartet doch noch etwas hoch her, was den Film dann doch noch aus der leichten Wohlfühl-Lethargie emporhebt. Spannend ist vielleicht anders, schön ist dieses Werk aber auf jeden Fall. Mir hat auch das Bildformat gefallen. Da es fast keine schwarzen Rahmen oben und unten gab, knallten die farbenfrohen Bilder so richtig schön auf mich als Zuseher ein. Dazu gefiel mir auch das Setdesign, die Kameraführung, die gesamte Machart sehr gut, alles wirkte sehr hochwertig und mit Liebe zum Detail vorgetragen.
Dieser Film mit dem peppigen Titel „Die Bücherdiebin“ könnte auch ganz anders heißen. Klar, warum er das nicht tut. Ich äußere die Vermutung, dass der Film viel mehr für die an der Produktion Beteiligten gemacht wurde, als dass eine Notwendigkeit für das Publikum bestünde. Soll heißen: Gebraucht hätte es diesen Film mMn nicht. Solche Filme ziehen verständlicherweise runter. Krieg ist mit das Allerschlimmste und manchmal frage ich mich, ob das Grauen der Nazis wirklich passiert ist, weil man sich so etwas Alptraumhaftes kaum auszudenken vergmag. Die meisten haben sicher schon Filme über den zweiten Weltkrieg gesehen und da gibt es auf jeden Fall wesentlich bessere Werke. Welche, die ihren Horizont viel größer spannen. z.B. sah ich vor einiger Zeit „Der Junge im gestreiften Pyjama“. Das war bewegend, erzählt eine recht untypische [fiktive] Geschichte. [Ich lese gerade, dass der Film deshalb heftig für seine Fiktionalisierung kritisiert wird. Ich fand den Film [damals] bewegend, echt hin oder her. Jeder darf seine Meinung haben].
Nun lese ich mal geschwind nach, wie authentisch denn „die Bücherdiebin“ ist. Kann mir gerade niemand sagen. Sagen wir es aber mal so: Diese Geschichte könnte exakt passiert sein. Hier passiert nichts, was nicht sicherlich passiert ist. Hier verstecken sich in diesem 2 Stunden langen(!) Werk ein paar Menschen vor den Nazis. Allerdings springt der Funke kaum über. Die Besetzung ist stark, Geoffrey Rush super, Hauptdarstellerin Sophie Nélisse fand ich auch überzeugend. Handwerklich ordentlich gemacht ist er, aber halt überhaupt nicht spannend, selten schockierend, es gibt kaum Höhepunkte. Der Fokus liegt sehr stark auf den Hauptfiguren, der Rest wird so im Vorbeigehen erwähnt. Es ist, so Leid es mir tut, ein 08/15 Kriegsfilm. Kann man machen, was man mit dem Film erreichen will, weiß ich nicht so wirklich.