Kimikohori - Kommentare

Alle Kommentare von Kimikohori

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    Kimikohori 14.02.2020, 18:50 Geändert 14.02.2020, 18:51

    "Das Schloss im Himmel" ist der erste, unter dem neugegründeten Studio Ghibli herausgebrachte Animefilm (also kurz nach Nausicaä, welcher mir nicht zusagte). Eigentlich wollte ich ihn gar nicht sehen. Ich bin zwar ein großer Fan vom Nachfolge-Film "Mein Nachbar Totoro", hierbei handelt es sich aber um einen von der Art her schon fast gegensätzlich Film. Und wer tätigt schon so einen Risikokauf? Danke Netflix, kann ich da nur sagen. Erstens, dass sie die Ghibli-Filme endlich leistbar und einfach anschaubar gemacht haben. Und Streaming bietet die wunderbare Möglichkeit, einfach mal "einen Blick zu riskieren". Dies tat ich und nach den ersten Minuten vor dem Intro-Vorspann wusste ich: Den will ich mir anschauen.

    Ich kann nur sagen: Chapeau! "Das Schloss im Himmel" ist ein wunderbarer Film geworden und verdient für mich den Stempel Studio Ghibli. Ich werte ihn sogar einen Ticken höher als sein Nachbar "Totoro", der eine ganz andere, nämlich ruhige Stimmung vermittelt. Hier hingegen gibt es Luftschlachten und viel Action, was zum Glück nur an der einen oder anderen Stelle etwas zu überdreht oder zu unrealistisch war. Am schwächsten war vielleicht noch die eine oder andere Szene der ersten halben Stunde. Doch eigentlich machte "Laputa" fast alles richtig. Von Anfang gibt es eine packende Geschichte, wir haben zwei sympathische, aber toughe Kinder, einen tollen Look und verdammt viel Atmosphere. Sah alles richtig gut aus, was ich bei dem immerhin stolzen Alter von fast 35 Jahren nicht erwartet hätte. Wie gewohnt hat Joe Hisaishi die musikalische Leitung über, ich finde diese Musik einfach traumhaft. Dank einer richtig guten Geschichte mit Höhen und Tiefen, Spannung, guten Gegnern, aber auch grundsympathischen Piraten, dank abwechslungsreichen Orten, guter Action, guten Effekt fand ich diesen Anime richtig gut und kann ihn als einen der besten von Studio Ghibli einordnen. Nicht der letzte, den ich mir zu Gemüte führen werde. Übrigens muss ich auch sagen, dass "das Schloss im Himmel" im Vergleich zu Disney u.ä. Zeichentrick-Actionfilmen klar gewinnt. Hier wird auf zu viel Slapstick und Krawall verzichtet. Gerade die Ernsthaftigkeit überzeugt und die Idee über dieses mysteriöse Himmelsschloss hat mehr als das gewisse Etwas.

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      Kimikohori 09.02.2020, 17:42 Geändert 09.02.2020, 17:45
      über Mulan

      Mulan wird für mich der bisher erste Zeichentrickfilm sein, welchen ich mir auch als Realverfilmung anschauen möchte. Könnte sogar klappen. Der Trick-Slapstick muss dann weichen, dafür kann weiter in die Tiefe gegangen werden.

      Mulans Reise beginnt relativ beschaulich, ja sogar beschwingt. Da muss sich dieses junge Mädchen als Junge tarnen und beim harten Militärdrill durchkommen. Doch schnell wird aus Spaß Ernst, denn die ernste Hunnenbedrohung ist eine tödliche Gefahr. "Mulan" bietet gelungene Abwechslung zu den üblichen Disney oder kindgerechten Zeichentrickfilmen (was jetzt nicht zwangsläufig wertend sein soll). Hier wird Herz mit Schmerz, Spaß mit Ernst vereint. Für mich war es eine emotionale, durchaus abwechslungsreiche, spannende Reise. Mulan selber ist eine sympathisch, kluge, wagemutige Frau, ein schönes Gegenstück zu den sonst üblichen männlichen Helden. Dank dem coolen Sidekick Mushu (gesprochen von Eddie Murphy) kam etwas Witz rein, allerdings wurde die Geschichte schon sehr durch die Kriegsbedrohung geerdet. Auch wenn die Kampfhandlungen eines Kinderfilms würdig gezeigt wurden, kam immer wieder raus, wie real die Bedrohung für China war. Dieser Spagat wurde gut hinbekommen. "Mulan" ist ein bis auf minimale Längen gelungener tragisch-schöner Zeichentrickfilm, der auch 20 Jahre später noch gut funktinioniert.

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        "Toy Story" ist der erste komplett computer-animierte Film. Das merkt man. 1995 ist halt schon 25 Jahre her. Optisch hat mich "Das große Krabbeln" von 1998 deutlich mehr angesprochen, auch wenn "Toy Story" für sein Herstellungsjahr alles gegeben hat. Daran lag es allerdings nicht, dass ich mit der Spielzeuggeschichte nicht warm werden konnte. Inhaltlich dreht sich dieses dünne Geschichchten ewig im Kreis. Es wird quasi auf Non-Stop-Action gesetzt. Ein bisschen Woody vs. Buzz gepaart mit ganz viel Davongelaufe und dem üblichen, mir zu kindischen Cartoon-Slapstick. Ich fand leider äußerst wenige Lacher, je mehr Zeit verging, desto mehr wiederholte sich der Inhalt und so zäher wurde es. Trotz Tom Hanks und Tim Allen als Hauptstimmen leider nicht mehr als Durchschnitt. Immerhin aber steigerte sich die Qualität der Nachfolge-Werke zumindest was die Animationen angeht und so bleibt der Status der "Toy Story" unbestritten.

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          Kimikohori 23.01.2020, 14:10 Geändert 23.01.2020, 14:16

          Passend zur in Kürze beginnenden Netflix-Ghibli-Kooperation habe ich mir nach vielen Jahren mal wieder den Totoro zu Gemüte geführt. Es bleibt ein schöner Film, der seine ganz eigene Sprache vermittelt. Schwerlich vergleichbar ist er mit westlichen Animationsfilmen. "Mein Nachbar Totoro" bietet eine interessante Mischung aus sehr realistischen gezeichneten Szenen, welche völlig in unserer Realität verankert sind und fantastischen Momenten mit Fantasiewesen à la dem flauschigen Riesenetwas Totoro, der heimliche Star des Films. Die beiden Schwestern tragen die angenehm leichte und ruhige Geschichte über 80 Minuten. Ein sehr harmonisches Werk, auch wenn die Situation der Familie keine zu leichte darstellt. Spannungstechnisch mag es Luft nach oben geben, darum geht es hier aber nicht. Schöner, nostalgischer Film, der insgesamt eine sehr harmonische Kindheit präsentiert. Dem Zuseher wird es leicht gemacht, in die im Film präsentierte Zeit und Welt einzutauchen.

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            Kimikohori 04.01.2020, 16:02 Geändert 04.01.2020, 16:10

            Derzeit machen mir Animations- und Zeichentrickfilme ordentlich Spaß. So lange ich jene meide, die mich nicht so interessieren. Sie bieten gelungene Abwechslung und können ganz eigene kreative Welten und Szenarien zum Leben erwecken.

            Ein großer Vorteil von "Bee Movie" ist für mich, sehr mit Jerry Seinfelds Kult-Sitcom vertraut zu sein. Seine markante Stimme in dem von ihm produzierten und geschriebenen Film zu hören, samt den typischen Stimm-Kapriolen macht den ohnehin schon super sympathischen Hauptcharakter Berry noch besser. Die Geschichte erinnert tatsächlich spürbar an den gerade gesehenen "A Bug's Life", was allerdings keinerlei Kritikpunkt sein soll. Ganz im Gegenteil: Der "Bee Movie" geht sogar noch weiter und enthält gesellschaftskritische Untertöne, denn die Bienen werden nach ihrer Ausbildung zu statischen Zahnrädern im Honigherstellungsprozess gemacht, den sie nicht hinterfragen sollen(, auch wenn die Auflösung dem Ganzen einen anderen Spin gibt). Berry hingegen ist ein Freidenker und macht sich auf in die große Welt. Das bekannte Fish-Out-Of-Water Szenario. Funktioniert hier blendend. Weil mir einerseits die Animationen gefallen und natürlich auch die schön helle und bunte Filmwelt. Anderseits gibt es viel an Details zu sehen und immer wieder gute und vor allem erfrischende Lacher, nicht nur wegen Berrys cooler Art, es sind die Details und Dialoge, welche wirklich erfrischend rüberkommen. Liegt auch daran, dass hier ein erfahrener Comedian in einem ihm fremden Feld das macht, was er am besten kann und ich denke eher wenig Rücksicht nimmt, so dass dieser Film für jung und erwachsen funktionieren kann. Natürlich sind mit Menschen sprechende Bienen absurd und die sich daraus entwickelnde Handlung völlig surreal, das tut der Geschichte samt Botschaft der Tier- und Naturliebe aber keinen Abbruch. Auch wenn die letzten 20 Minuten in einen typischen Action-Schlussteil abdriften und es hier schon ein wenig übertrieben wird, ist das eigentlich mein einziger Kritikpunkt. Wobei der ganze Film an sich mit extrem vermentschtlichen Bienen, die Autos fahren, Zeitung lesen usw. völlig Banane ist. :D Ich bin wirklich überrascht wie gut mir "Bee Movie" auch heute noch gefallen hat.

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              Ich sag nur ein Wort: KRASS! Warum auch immer ich diese Doku auf meine Watchliste gepackt hab, ich weiß nicht mehr wann und warum. Natürlich, weil ich ob der positiven Bewertungen doch dachte, kann nicht schaden, vielleicht ist "Drei Gleiche Freunde" doch interessant (der Originaltitel "Three Identical Strangers" gefällt mir deutlich besser). Normalerweise bin ich nicht die Zielgruppe solcher Wohlfühl- oder Sensations-Dokus, über Drillinge die sich wiederfinden, durch die Medien gezerrt werden und für Begeisterungsstürme sorgen. Doch mit dieser Einschätzung läge ich sehr daneben. Ja, an der Oberfläche stimmt es und es mag auch sein, dass Millionen Menschen sich so an die Drillinge erinnern. Doch dahinter steckt viel viel mehr. Im Verlauf der 90 minütigen Dokumentation werden nach und nach die Hintergründe dieser praktisch einzigartigen Geschichte aufgedeckt. Viele Zeitzeugen und Familienmitglieder samt der Brüder erzählen von den Ereignissen, dazu werden Archive-Bilder und Videoausschnitte gezeigt. Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Von schön und begeisternd, bis tragisch und schockierend. Alles dabei. Selten habe ich so eine packende Doku gesehen. Absolut empfehlenswert.

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                Kimikohori 01.01.2020, 11:16 Geändert 01.01.2020, 11:16

                Den Jahresausklang bescherrte dieser schöne Film. Nach vielen Jahren wieder gesehen und ich darf erfreut bericht: Dieser Pixar-Film überzeugt mich zumindest auch 20 Jahre nach Veröffentlichung. Anfangs musste ich mich einen Moment lang an die Animationen gewöhnen. Doch das war schnell passiert. Ich bin mit den Animationen zufrieden, sie tun das was sie tun sollen. Sie sind nicht so perfekt wie der heutige Standard, trotzdem waren sie schön anzuschauen und gut gemacht. Viel wichtiger ist eine überzeugende Geschichte und die liefert "A Bug's Life" ab. Eine Ameisenkolonie wird von Heuschrecken unterdrückt. Wir haben einen etwas tollpatischigen Helden und ein gutes Dutzend an sympathischen Figuren dazu. Das alles funktioniert wunderbar. Für knapp 90 Minuten konnte ich praktisch keine Längen ausmachen, immer war Schwung in der Kiste. Held Flik sorgt für Chaos, begibt sich auf die Suche, findet vermeindliche Helden, kommt zurück, es kommt zum Kampf. Eine ausgewogene Mischung, mit Tempo, mit Ruhephasen, einfach sympathisch. Einzig das Tempo war mir an manchen Stellen ein bisschen zu hoch, allerdings kein Vergleich gegenüber einem "Findet Dorie", wo Non-Step-Action eine packende, etwas tiefergehende Geschichte ersetzt. Vor allem wurde beim großen Krabbeln auf völlig überdrehte Slapstick-Action verzichtet, ich fand das war alles im Rahmen und angemessen, so dass der Film für mich als Erwachsener auch super funktioniert hat. Auch die Entwicklungen zum Filmende hin haben mich überzeugt und so bleibt "Das große Krabbeln" als ein toller Animations-Film in Erinnerung (von denen ich generell (in den letzten Jahren vor allem) wenige gesehen habe, auch nicht so der Fan zu sein scheine, weil sie oft dem gleichen Schema folgen und zu überdreht sind).

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                  Kimikohori 29.12.2019, 22:08 Geändert 29.12.2019, 22:19

                  Gerade noch die sonnige Provence, jetzt das unterkühlte Schweden. Ebenso gibt's hier einen schönen Film, welchen ich schon lange vor mir hergeschoben hatte. Zu unrecht. Neben einiger Chor-Musik bietet "Wie Im Himmel" eine ernste Geschichte eines Stardirigenten und dazu noch allerlei dramatische Handlungen in der Kleinstadt/Dorf Ljusåker. Nicht alles fand ich richtig gelungen (zB sollte bei Dort bekannter häuslicher Gewalt schon 100x die Polizei eingeschritten sein, oder sind die Leute alle ein feiges Pack? Wirkt schon irgendwie so, als sei die Zeit in diesem Dorf stehen geblieben. Die Geschichte um den Pfarrer war mir zu stereotyp, so gesehen hat der Film eigentlich nur das geliefert, was man meistens zu sehen bekommt/erwartet), dafür gibt's dann Abzüge in der B-Note. Insgesamt aber habe ich einen sympathischen Film gesehen und generell fand ich auch den dramatischen Anteil sehenswert. Schweden tat zur Abwechslung einfach gut und auch der Chor war sehr sympathisch. Das Ende kam überraschend, eine mutige Entscheidung muss ich sagen. Den allgemeinen Lobeshymnen kann ich mich nicht ganz anschließen, muss ich aber auch nicht. Es gibt hier eine Menge an Begeisterten und parallel ein paar wenige Kritiker.

                  Auch wenn ich bei der Fortsetzung mehr als starke Zweifel habe, werde ich sie wohl demnächst sichten. Sie kann nur schlechter sein, meistens ist das mit Fortsetzungen so.

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                    Kimikohori 28.12.2019, 22:48 Geändert 28.12.2019, 22:50

                    Ja, der hat mir doch ganz gut gefallen. Ein sympathischer Franzosen-Film, ziemlich anders als die übliche Kost und gerade das tut gut. Die Geschichte um die Familie, welche aus weniger positiven Gründen aus der Großstadt Paris zu ihrem entfremdeten und mürrischen Großvater in die ländliche und traditionsbewusste Provence kommt. Eine sympathische, etwas chaotische, letztendlich aber liebenswürdige Familie erlebt ihre eigenen kleinen Abenteuer in diesem Sommer ihres Lebens. Doch es ist eben nicht alles Eitel Sonnenschein. Die Mischung aus leichter Dramatik und Füße hochlegen gelingt hier, nebst dem einen oder anderen Lacher. Die Abzüge bei der Handlung, welche teils etwas schwächlich daherkommt, der stellenweisen Hektik in Sachen Dialogen, macht das sommerliche Gefühl der Provence und alles was dazugehört wieder wett. Es wird auch das eine oder andere der ländlichen Traditionen gezeigt. Für das bisschen belangloses Liebesgeplänkel gibt es so manche Wohlfühlmomente und die Wandlung von Jean Renos Paul ist nicht nur glaubwürdig, sondern genauso schön. "Avis de Mistral" lebt von seinen Figuren, der Helligkeit des Sommers und der Lockerheit des Lebens. Und spielt immer mal wieder passende Musik ein. Wirklich schön.

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                      Kimikohori 27.12.2019, 22:25 Geändert 27.12.2019, 22:50

                      Dev Patel hat seine Nische gefunden. Gut, als indisch-stämmiger Brite sind seine Möglichkeiten nun mal begrenzt. Das meine ich mit einem Augenzwinkern, da Mr. Patel in "Slumdog Millionaire", "Lion" und jetzt eben hier einen armen indischen Mann spielt, welcher gegen alle Warscheinlichkeit zu einem besseren Leben schafft. Somit bildet "Die Poesie der Unendlichkeit" keine Ausnahme. Ich hatte hohe Erwartungen, die letztendlich doch enttäuscht wurden. Denn, wie es meine Vorschreiber treffsicher sagen, bekam ich eine "glattgebügelte, konventionell inszenierte Story" zu sehen. Grundsätzlich ist es ein netter Film. Welcher aber Höhepunkte und echte Spannung vermissen lässt. Mit Genies in Filmen ist das ohnehin so eine Sache. Der Umstand, dass Ramanujan seine mathematischen Formeln quasi zufallen und wir ihn nie richtig hart arbeiten sehen, macht es nicht besser. Generell besteht ein viel zu großer Teil des Filmes genau aus diesem zähen Mathe-Talk. Das ist nicht schlecht, keineswegs aber begeisternd. Wenn ich jetzt den Wikipedia Artikel lese (oder gleich eine Doku schauen, was ich noch tun werde), wäre ein Film über das gesamte Leben Ramanujans interessanter gewesen, als fast nur seine Zeit in Oxford zu zeigen. Insgesamt solide gespielt, ohne Highlights. Ein netter etwa 6-Punkte-Film, der niemandem weh tut und schnell wieder vergessen ist.

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                        Disney-Füchse rulen! "The Fox and the Hound" steht seinem Fuchs-Kollegen "Robin Hood" in nichts nach. Ein wunderschöner Film, welcher viele Emotionen abdeckt: Schön, lustig, nachdenklich, tragisch, traurig. Die Geschichte um die Freundschaft zwischen dem kleinen Fuchs Tod und dem kleinen Hund Copper ist einfach wunderschön. Dazu gesellen sich viele sympathische (mal den Antagonisten ausgenommen) Charaktere. Gerade die beiden Vögel auf der Suche nach der Raupe sorgt für ein paar Lacher, nimmt aber nicht zu viel Raum ein und wird auch nicht übertrieben. Generell kommt der Film mit nur etwa 3 kurzen Liedchen aus und kann trotz jetzt nicht besonders aufregender oder spannender Geschichte durchgehend punkten. Das liegt besonders an dem liebevollen Zeichenstil, hier wurde viel Aufwand und Detailarbeit betrieben, den man merkt. Wieder mal hervorragend ist der Score, diesmal von einem Buddy Baker, dazu gibt es noch ein paar Country-esque Stücke, die genauso gut hineinpassen. Toller Disney-Film.

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                          Kimikohori 26.12.2019, 02:13 Geändert 26.12.2019, 02:16

                          Als der Film bei Schnee mit einem Weihnachtsliedchen beginnt, passte das perfekt für den heutigen ersten Weihnachtstag. Es war außerdem der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Bei manchen Film ärgert es einen, sie nicht früher gesehen zu haben. "Little Women" ist so einer. Kurz und bündig kann man ihn als Kitsch bezeichnen. Allerdings aus meiner Sicht als absolut positiven, Herz berührenden, ein bisschen heile Welt Kitsch. Da hier nicht mit übertriebener Dramatik gearbeitet wird, sondern ein glaubhaftes Bild einer liebevollen Familie präsentiert wird. Eine wirkliche Handlung ist gar nicht so richtig gegeben: Wir werden ohne Vorgeplänkel für zwei Stunden in die Welt der March-Familie entführt, welche im Film weitgehend aus den vier Schwestern samt ihrer Mutter besteht. Mehr als alltägliche Szenen werden uns nicht gezeigt. Vielleicht ist gerade dies das Geheimnis der Qualität. Trotz der bescheidenen Verhältnisse (was für mich im Film nicht ideal rüberkommt, z. B. das riesige Haus) hält die March Familie wie Pech und Schwefel zusammen. Hier hätte ich mir schon ein paar Infos über die damalige Welt gewünscht, das kann man aber auch problemlos nachlesen.

                          Es war eine simplere Zeit, eine wohl gekommene Abwechslung zu in der Moderne spielenden Filmen. Alles ist bis auf Ausnahmen sehr harmonisch und rührselig in Szene gesetzt. Und wird aufgewertet durch einen tollen Score von Thomas Newman. Das möchte ich unbedingt erwähnen, denn ohne die Musik wäre der Film nie so gut. Natürlich wird er von den sympathischen Darstellern getragen. Während sich Sarandon zurückhalten muss, glänzt Winona Ryder besonders, nebst einer Reihe auch heute noch bekannten Darstellen. Ein besonderes Plus ist der Umstand, dass "Little Women" einerseits aus den Anfängen der 90er stammt, also optisch nicht perfekt aussieht, andererseits passend dazu die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts als Zeitpunkt der Handlung. Wäre er heute gedreht worden, würde wahrscheinlich die Atmosphäre nicht erreicht werden können. "Little Women" hat mir wirklich Hoffnung geschenkt. Ich bin zwei Stunden lang in eine andere Welt abgetaucht und hätte gerne noch weitere Stunden mit der March Familie verbracht. Aufgrund der fehlenden Spannung, Handlung und letztendlich auch Dramatik wird es wohl nie der Überfilm sein, aber ein hervorragender Film ist es allemal geworden.

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                            Kimikohori 25.12.2019, 13:46 Geändert 25.12.2019, 13:50

                            Für einen Kinderfilm ganz ordentlich. Hübsch gemacht. Allerdings krankt "Finding Dorie" an den typischen Problemen dieser Filme: Irgendwann zieht sich die Suche nach den Eltern von Dorie immer mehr in die Länge. Und es passieren völlig völlig absurde Dinge, die sich nicht mal mit einer inneren Filmlogik irgendwie halbwegs rechtfertigen lassen. Aber sei's drum. Dorie war lieb (allerdings passte für mich Ellen DeGeneres als Synchronstimme nicht ganz) und Kraken Hank haben die Show lange Zeit am Laufen gehalten, dazu gab's noch ein paar coole Sidekicks. Ist schon ein hübsches kinderfreundliches, hübsch animiertes, aber halt auch sauteures Animationswerk.

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                              Kimikohori 25.12.2019, 01:09 Geändert 25.12.2019, 01:21

                              Oh, so viele Fragen. Darf man geheiligte Film-Kühe schlachten? Und das auch noch an Weihnachten? Womöglich werde ich meine Versuche, uralte Schinken weit vor meiner Zeit zu sichten, einstellen. Ich ging wirklich mit hohen Erwartungen an "It's A Wonderful Life" heran. Meins war es nicht. 3/4 des Films erzählt die solide unterhaltsame, letztendlich aber langatmige Lebensgeschichte von George Bailey. Die letzte halbe Stunde dreht sich um das "was wäre wenn" Szenario, das kitschige Happy End war nur eine Frage der Zeit. Technisch, optisch und darstellerisch für sein Alter von stolzen 70+ Jahren wirklich spitze, auch die Verständlichkeit der englischen Dialoge war sehr gut. Letztendlich aber zu lang, zu zäh, zu einseitig und die letzte halbe Stunde hat mich so gar nicht überzeugt. Es ist halt Hollywood Kitsch, im Film funktioniert das, weil es das Drehbuch so will. In Real wird nicht plötzlich alles gut und man bekommt einen Rückblick, was für ein toller Mensch man doch war und wie viele Leben man bereichert hat. Es gäbe auch die Möglichkeit, abzunippeln und trotzdem existiert zu haben, das wäre durchaus die bessere Variante gewesen. Letztendlich war's nicht mein Fall und Geschmack, auch wenn ich damit eine Randmeinung habe. Schade eigentlich. Immerhin aber auch mal gesehen. Da schau ich mir lieber zum vermehrten Male "Vertigo" an.

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                              • Die schlechtesten Filme 2019. Auf welcher Grundlage ermittelt? Ah, da steht Meinung. Also hat sich der Autor dieses Artikels die Frechheit erlaubt, seine zehn schlechtesten Filme aufzulisten. Von denen ich keinen gesehen habe. Und dafür rasselt es über 100 mehrheitlich empörte Kommentare, weil ein MP-Schreiber seine Meinung aufzeigt? Find ich sowohl traurig als auch lustig. Und bezeichnend und gönne Vincent Vega die Aufmerksamkeit, weil er natürlich schon vorher wusste, was passieren wird. :) Wer seine Meinung zu Filmen von Kritikermeinungen abhängig macht, ist genauso selber Schuld, wie Zuseher, welche sich ihren Spaß von Menschen verderben lassen, die ganz gegensätzlicher Meinung sind. Zu jedem Film den ich gut finde, gibt es auch Kritiken mit einer Wertung am anderen Ende der Skala. Ist auch okay. Ich zumindest bin nicht der Meinung, dass ich das Meinungsmonopol gepachtet habe. Mit Meinungen ist es schon sowas. Mit Mehrheitsmeinungen noch viel mehr. Wer sich dagegen stellt, muss mit dem Schlimmsten rechnen. Leider.

                                P.S.: Ich habe übrigens keinen dieser 10 Filme gesehen. Ich fände es aber gut, würde es mehrere dieser Worst-Top-10 geben. Und selbst wenn irgendein super-toller Filmkritiker seine Flop-10 raushauen würde: Meine Meinung ist meine Meinung bleibt meine Meinung.

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                                  Im Director's Cut ganze 2 1/2 Stunden lang. "Mr. Nobody" ist philosophisches Geschwurbel, allerdings der hochkreativen Art. Wahnsinn, was da für ein kreativer Aufwand reingesteckt wurde! Echt beeindruckend. Gerade wegen den ständigen Sprüngen und zauberhaften Special Effects sehenswert. Und dem bunten mit klassischer Musik angereichterten Soundtrack. Ansonsten lässt sich die Geschichte möglicherweise gleichzeitig einfach, aber auch schwierig beschreiben. Es geht um Lebensentscheidungen und Was-Wäre-Wenn-Szenarien. Ob der Überlänge und der zwar durchaus spannenden, aber letztendlich für mich nicht überragenden Geschichte reicht es ingesamt zu ordentlichen 7 Punkten.

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                                    Kimikohori 22.12.2019, 21:21 Geändert 22.12.2019, 21:23

                                    Sehen wollte, nun gesehen. Der Titel ist ein wenig in die Irre führen, denn "Another Earth" führt (für mich) letztendlich ins Nirgendwo. Ein kleines Indie-Drama mit Mini-Budget. Solide gespielt, atmosphärisch durchaus packend, alternativ gefilmt, wenig dialog als auch Darsteller lastig. Dadurch relativ sperrig, ein reines Drama praktisch ohne Sci-Fi Komponente. Letztendlich aber nur ein Ein-Sichtungs-Filmchen. Man darf sagen, "Another Earth" hört gerade da auf, wo es hätte spannend werden können. War vielleicht finanziell nicht machbar.

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                                      Kimikohori 06.12.2019, 01:21 Geändert 06.12.2019, 01:23

                                      Ein sowohl nachdenklich als auch ermutigender Film. Hat mich emotional angesprochen. Inhaltlich ist die Geschichte abgesehen von ihrer Tragweite natürlich an sich gar nicht besonders spannend. Anwaltsfilme eines Underdogs gegen einen scheinbar unüberwindbaren Gegner gibt es so einige. Trotzdem verflogen die 100 Minuten quasi wie im Flug. Dank einem tollen Auftritt von Helen Mirren (sehr souverän gespielt) und ihrem sympathischen Sidekick Ryan Reynolds (der mir erstmals in einer Rolle positiv auffiel) funktionierte der Film trotz aller Absehbarkeit und Genregrenzen. Dafür sorgten auch besonders die bewegenden Rückblenden. Die Mischung aus Gegenwart und Vergangenheit hatte mich auch schon bei "Saving Mr. Banks" überzeugt. Dazu gesellte sich am Rande noch das eine oder andere bekannte Gesicht in Nebenrollen. "Die Frau in Gold" traf eher zufällig gerade das Thema "Widergutmachung", womit ich mich in diesen Tagen etwas beschäftigt habe. Ein wichtiger Film, der zugegeben in den Gegenwartsszenen ob der begrenzten Möglichkeiten etwas hektisch von Szene zu Szene und Dialog zu Dialog springt, das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt am Rande. Dafür fand ich es stark, dass in der Originalfassung einige deutschsprachige Szenen eingebaut wurden.

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                                        Es gibt sie also doch, die sehenswerten deutschen Filme. Und sehenswert ist er allemal, der Film über Erich Kästner, Dienstag und die Zeit der Nazi-Dikatur. Der Zeitraum ist allerdings stark eingeschränkt. Über die interessante Figur Erich Kästner bin ich nun auch nicht wirklich schlauer geworden. Dazu fand ich den kleinen Buben schon etwas anstregend. Und trotz aller Ruhe fehlten dramatische Höhepunkte, dazu wurde mir zu oft relativ hektisch zur nächsten Szeneneinstellung gewechselt. Ansonsten solide Kost, bin ich schon zufrieden mit.

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                                          Saubere Arbeit von Michael Bully Herbig. Ein auf jeden Fall sehenswerter Film über eine wahre Begebenheit.

                                          Die Grundzutaten stimmten: Stabile Darsteller, gute Kulissen, an sich spannend in Szene gesetzt zum mitfiebern und in jedem Fall bewegend. Wie der Film ausgeht, war dem Zuseher von vorherein klar. Sonst hätte es diesen Film nicht gegeben. Und auch wenn jene verrückten, aber mutigen Menschen ihre DDR-Flucht für sich selbst planten und die Verantwortung auf ihren Schultern lastete, hatte ihr Mut auf jeden Fall einen großen symbolischen Akt. Eben jenen, dass einerseits die Flucht möglich ist (wobei es schon verdammt schwierig ist), anderseits, dass das diktatorische DDR System deren Bürger so sehr unterdrückt, dass diese bereit sind, ihr Leben bei der Flucht zu risikieren. Damit haben die beiden Familien ein starkes Zeichen gesetzt. Für mich hat Bully Herbig das beste aus diesem Thema rausgeholt. Es taugt für einen unterhaltsamen, spannenden, berührenden Filmabend. Es ist aber keineswegs ein Film, welches man sich mehrfach anschauen könnte. Dafür steht die Flucht zu seher im Fokus und die Protagonisten bekommen praktisch keine Tiefe.

                                          Problempunkte waren für mich: Einerseits die überbetont dramatische Score-Musik. Das ist aber der kleinste Kritikpunkt, das muss wohl so sein. Es wurde halt stellenweise ein wenig sehr gedrückt um Spannung zu erzeugen. Für mich ist die Story zwar sehenswert, sie bietet allerdings keine wirkliche Spannungskurve. Denn vieles wiederholt sich. Man meint, die Stasi müssten sie doch jetzt gleich schnappen, aber sie schaffen es (zum Glück) immer und immer wieder (knapp) nicht. Interessanterweise war "Ballon" zwar einerseits fesselnd, aber andereseits wirkt die Geschichte und die Figuren sehr simpel. Ja, fast eindimensional. Denn es ging über zwei Stunden nur um die Flucht mit dem Ballon. Ob die Geschichte wirklich passiert ist oder nicht sei dahingestellt. Jeder von uns hat schon zig Filme gesehen, wo eine Person oder eine Gruppe den ganzen lieben langen Film über von den Bösen verfolgt wird, aber immer und immer wieder mit Glück dem übermächtigen Gegner entkommen können und am Ende die strahlenden Helden sind. Auch hier darf auf Überraschungen nicht gewartet werden. Trotzdem ein sehenswerter deutscher Film.

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                                          • Ein Youtube Kommentar unter dem Trailer (von Entertainment Tonight), wo gerade die Dislikes die Likes überholen.

                                            Therapist: so when did you fear of cats begin?

                                            Ich finde, ein Film muss grundsätzlich optisch ansprechen. Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Stimmt die Optik, liegt's halt am Inhalt. Darüber kann man streiten, ist Geschmacksfrage. Die meisten Filme haben auch ein ansprechendes Aussehen. Bei "Cats" bin ich ziemlich fassungslos. Wenn se meinen, dann sollen se halt. 2019 ist grafisch vieles möglich, leider auch so was. Ich wünsche mir, das Publikum entscheidet sich dementsprechend.

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                                            • 5 .5
                                              Kimikohori 17.11.2019, 22:01 Geändert 17.11.2019, 22:07

                                              "Der große Diktator der Ruhm seiner Taten
                                              Eilt ihm vorraus, rund um den Äquator
                                              Von Osten bis Süden konnte niemand ihn töten
                                              Von Westen bis Norden ihn niemand ermorden"

                                              Wie die Zeit vergeht. Einst fand ich diesen Film sehr stark. Bei dieser Sichtung bleibt für mich nur Chaplins Schlussrede als einziges Highlight übrig. Und das sind 5 Minuten - von zwei Stunden (über die Logik, wie die Rede überhaupt möglich war muss ich schon reden. Das war schon ein sehr gewollter, erzwungener Zug). Der Rest ist doch schwer durchwachsen und fließt mehrfach äußerst zähflüssig dahin (zB die Szenen zwischen den beiden Diktatoren gegen Ende wirkten zu übertrieben und trafen (fast) nicht meinen Humor). "Modern Times" schafft es für mich wesentlich besser, die Tragikomik in Szene zu setzen. Dort stimmt der Humor und auch die zugegeben etwas sprunghafte Handlung gefiel mir richtig gut, dieser Mix aus lustig und gleichzeitig tragisch. "Der große Diktator" hingegen ist über weite Strecken zäh und albern. Sicher gab es zwischendrin Phasen, die ganz unterhaltsam waren. Doch Charlies Veralberung von Hitler fand ich eigentlich gar nicht komisch bzw. es nutzte sich ganz schnell ab. Gelacht hab ich insgesamt sehr wenig, mit Verlauf immer weniger. So leid's mir tut. Schade finde ich es schon. Ist aber auch kein Problem. Dann ist es halt so. Chaplin war ein großer Filmmacher, an ihm selber lag's jetzt nicht.

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                                                Beruht auf wahren Begebenheiten. Letztendlich ist es ein sehenswerter, bewegender deutscher Film. Was keine Selbstverständlichkeit ist. Wirklich Luft nach oben sehe ich nicht, besonders negative Punkte ebenso wenig. Ein Film hat nun mal sein Drehbuch. Es gibt sicher viele Filme, die überhaupt gar nicht die Möglichkeit besitzen, richtig auf die 12 zu hauen. Muss auch nicht sein. Sie müssen einfach das Beste aus dem Quellmaterial herausholen und das rüberbringen, was sie vermitteln wollen. Ihre Geschichte emotional, glaubwürdig und unterhaltsam verpacken. Das wurde hier geschafft.

                                                Als Reaktion auf die Widerstände gegen die sowjetische Bedrängung in Ungarn, entscheidet sich eine Gruppe recht naiver Fast-Abiturienten, eine Schweigeminute einzulegen. 1956. In der DDR. Ohne sich groß über mögliche Konsequenzen Gedanken zu machen. Doch diese gibt es. Im Verlauf des zwar nicht sonderlich überraschenden, aber doch sehr nachvollziehbaren Film geht es eben um den "Kampf" der Schüler gegen jene DDR-System Funktionäre. Natürlich ist da auch eine große Portion Ahnungslosigkeit im Spiel.

                                                Auch wenn immer mal wieder das Filmdeutsche durchblitze, hat mich an den Auftritten der mir gänzlich unbekannten Darsteller kaum etwas gestört. Sauber gedreht, atmosphärisch, und zugleich spannend als auch emotional treffend. Einzig wurde stellenweise ein wenig dick aufgetragen, damit meine ich die schnellen emotionalen Szenen als auch, dass plötzlich mehrere Personen einen spezifischen Background erhalten. Es bleiben für mich als Zuseher viele Fragen zu beantworten. Wie hätte ich reagiert? War es das wert? Wäre es besser gewesen, nichts zu machen?

                                                "Das schweigende Klassenzimmer" gibt einen zwar überschaubaren, aber eben auch treffenden Einblick in die Welt des DDR-Systems. Eine scheinbare Harmlosigkeit fordert ernsthafte Konsequenzen, obwohl es anfangs nur wie ein Schuljungenstreich wirkte. Wer sich in der DDR anpasste, konnte wohl ganz solide leben. Leute im Widerspruch oder Widerstand zum System hingegen wurden ihres Lebens nicht mehr froh. Wobei sein Leben lang Stahl zu gießen auch kein Traumjob ist. Es gab wie Vor- als auch Nachteile. Alles ist relativ und sehr komplex. Ich finde diesen Film in jedem Fall mutig, diese wirklich passierte, aber sehr unbekannte Geschichte zu zeigen.

                                                • Kimikohori 27.10.2019, 15:34 Geändert 27.10.2019, 15:34

                                                  Einfach Anwort: Weil wir in Deutschland alle so unglaublich reich sind. Yeah!

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                                                  • 5 .5
                                                    Kimikohori 27.10.2019, 02:51 Geändert 27.10.2019, 02:56

                                                    Ein netter, mit Sternen bestickter Film. Nicht mehr und für eine Sichtung auch nicht weniger. Überdurchschnittliche Kost. Für mich ist das Genre Gerichtsfilme extrem ausgelutscht, da bietet "das Urteil" tatsächlich einen frischen Twist. Auch wenn dieser wohl fernab der Realität ist (es wirkt eher so wie Wunschdenken, dass es so etwas wie im Film wirklich geben könnte). Damit meine ich nicht, dass bei einem Gerichtskampf nicht geschummelt werden würde. Nur was hier abgeht, ist für mich nicht glaubwürdig. Der Fall ist letztendlich austauschbar. Viel mehr geht es um das Hin und Her und auch hier wird relativ schnell offenbar, wie der Hase läuft. Immerhin sorgt das für so manche Spannung, auch wenn der Ausgang unspektakulär ist. Am Ende sticht eigentlich keine Szene besonders hervor, alles wirkt sehr standardisiert, nach Schema F, schon zigfach gesehen. Genauso ergeht es dem Cast. Jene Darsteller ohne großen Namen interessierten mich kaum, selbst ein Hoffman (der auch keinen Raum zur Entfaltung bekam), eine Weisz kamen nicht über ein ganz solide hinaus. Meine Highlights waren klar der fies Gene Hackman und Sympathieträger John Cusack (er spielt zwar irgendwie immer gleich, aber ich mochte seinen Charakter und dessen Funktion). Für mich wäre eine 5 genauso okay wie meine gegebene Wertung, da mir klar ist, wie wenig Wiederholungswert die "Runaway Jury" hat. Und dennoch war es ein solider Unterhaltungsfilm, der für das was er ist, sein Niveau über zwei Stunden weitgehend stabil halten kann. Es gibt natürlich deutlich bessere Werke, aber auch viele die schlechter sind.