L-viz - Kommentare
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Alle Kommentare von L-viz
Why, Norski? - könnte man sich nach Genuss dieses Films glatt fragen. Was diesem Film fehlt, ebenso wie allen anderen modernen Trashfilmen, ist der durch übermäßigen und schlechten CGI-Einsatz verloren gegegangene Charme, den Trashfilme der 70er/80er auszeichnete. Auch damals waren die Effekte schlecht, müssen es ja sein, aber sie waren greifbarer. So kann aus solchen Filmen nie eine Trashgranate werden. Die Spinnen sehen aufgrund ihres computerhaften Irrealismus nie wirklich widerlich und bedrohlich aus.
Heiteres mit bitterem Hintergrund zum Ausklang; kann man sich, wenn auch einfach gestrickt, ansehen, ohne dass es weh tut. Die berechtigte Wutrede auf das Bankenunwesen fehlt natürlich auch nicht und Michael Ehnert ist auch mit dabei; gibt`n Bonus.
Der ist gut! Jedenfalls in Verbindung mit Jay & Silent Bob. Den eizigen anderen Film, den ich gesehen habe, fand ich dagegen nichts sagend.
P. Jackson scheint wieder auf einem guten Weg zu sein und seine neueste Trilogie retten zu können.
So in etwa hatte ich mir auch die "Story" von Star Wars VII vorgestellt. Vielleicht nicht ganz so intelligent und episch ;-P
Tanz der Teufel 2? Klar, einfach denselben Film noch einmal drehen und man hat die beste Fortsetzung, die es gibt.
Und natürlich gehört "Zurück in die Zukunft" auf Platz 1, denn wo gelingt es schon so gut, eine Fortsetzung so wunderbar mit dem Vorgänger zu verschmelzen?
Ah, eine Ode an die 80er! Im Hinblick auf das Mainstreamkino waren die 80er das beste Jahrzehnt. Mindestens drei ewige Klassikertrilogien sind hier beheimatet.
"Die Ehe mit Scarlet ist zerbrochen." Da steckt schon alles drin. Wer wüßte jetzt nicht, wie es weiter geht? Oder anders gefragt: Glaubt wirklich irgendjemand, der Film würde damit enden, dass der Dödel sich als Basketballprofi etabliert? Deshalb brauchen wir auch keinen (bzw. nicht schon wieder einen) Film darüber, wie er sich selbst verwirklicht, also einen Zustand anstrebt, den er in Wirklichkeit schon längst erreicht hat. Die Handlung bewegt sich im Kreis, ohne dass sie uns wenigstens mit originellen Einfällen bei der Stange hält und sich damit praktisch selbst wieder gut macht.
Hüte, Türen, ein Leben nach Plan, planloses Ausbrechen aus dem Plan - fand ich jetzt nicht so überzeugend. Also müsste das Ende schon der Knaller sein, um noch was zu reißen. Aber das ist so sinnentleert, dass dadurch der Rest nochmals abgewertet wird.
Da dachte ich anfangs noch, hier hätte das dynamische Duo Kalkofe/Rütten gründlich daneben gegriffen. Ich meine, ein Western im Spencer/Hill-Stil, dazu die Stimme von Terence Hill und insgesamt die Synchro von Rainer Brandt, das muss doch für Mittelmäßigkeit mindestens ausreichen. Das war dann nicht so.
Das fängt bei dem leicht ekelhaften Typ an, der eine Zwiebel nach der anderen verdrückt (und sich auch gerne mal ein Zwiebelsäftchen mit viel Knoblauch kredenzt) und hört bei dem sprechenden Pferd noch lange nicht auf. Überhaupt, was sollte das? Weder sind die Kommentare des Pferdes sachdienlich noch besonders witzig, demzufolge überflüssig. Bei der romantischen Herzchenszene dachte ich im ersten Moment, dass hätte die SchleFaZ-Crew eingefügt und wollte schon meckern, es diesmal übertrieben zu haben, aber das scheint wirklich original zu sein...
Dazu gesellen sich die schon von Kalkofe im Vorfeld angesprochenen surrealen Szenen, wie das Indianer-Selbstbegräbnis oder der Kopf im Getreide oder die Warpfässer. Das alles ist hier völlig fehl am Platz.
Ölbaron Goldpranke? Eine Football-Motorradgang? Homoerotische Hilfssheriffs? Ach, lasst mich doch in Ruhe.
Absoluter Tiefpunkt sind aber die bei mir grundsätzlich verhassten Zeitraffer Verfolgungsjagden. Das hat nichts mehr mit gut gemachtem Klamauk zu tun.
Eine fast gute Szene gibt es dann noch zu melden: Als Baron Goldpranke wieder nach Adolf schreit, der ihm die Pranke richten soll und der dann sagt: "Ich bin schon da, die Vorsehung hat mir gesagt, dass das passieren würde." Das hätte man dann ruhig so stehen lassen können, wird aber durch danach folgende platte Kommentierung wieder zunichte gemacht, deshalb eben nur fast gut.
Thriller mit sehr linearem Verlauf, der die wichtigsten Stationen abklappert und somit irgendwo unter dem Durchschnitt entlangdümpelt. Wenn man schon mal einen 08/15-Thriller gesehen hat - dieser hier funktioniert genauso und kann demzufolge eingespart werden.
Das mag ein richtiger Ansatz sein, aber sagt nichts über den Film selbst aus. Nach der Logik müssten alle Filme vor 1982 (und viele danach) von höchster Qualität sein. Bislang fehlen dem Film immer noch Charaktere und Story.
Das dümmliche Gebrabbel der Teletubbies fügt sich gut in die heutige Fernsehwelt ein und kann schon als Vorbereitung auf Asi-TV von RTL & Co. gewertet werden. Da fällt der Übergang nicht so schwer.
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"(quasi Christopher Nolan für Kleinkinder)"
Ob sich da ausgerechnet ein Transformers-Fan so weit aus dem Fenster lehnen sollte...
Eine Bewertung von "Genuine" stellt sich schwierig dar, denn wie der Kaplan vor mir schon sagte, sehen wir hier nur den halben Film. Deshalb bleibe ich bei 5 neutralen Punkten. Die Kulissen sind hier teils von Caligari übernommen. Weiterhin gefällt der wütende Mob am Ende, der mit Sensen und Mistgabeln loszieht (ich sage nur "Simpsons"). Aus der Story um die hypnotische Genuine, die ihre Geliebten zum Töten zwingt, hätte man mehr machen können. Aber wie gesagt, vielleicht hat man das, nur dass ich es nicht sehen konnte.
Sehr schlecht gemacht. Für einen Abenteuerfilm zu ereignislos, für eine Komödie zu unwitzig. Gerade dies erschöpft sich in der Aneinanderreihung von diversen Schlimmer-geht-immer-Szenen, die schon bald ermüdend wirken. Spektakularitäten sucht man selbst beim "großen Finale" vergeblich.
Ich denke die ganze Zeit: Mach doch endlich deine Rafting-Tour, das ist mit Sicherheit spannender, als einem Phantom nachzujagen!
Kaum Mystery, viel Schnulz, so lässt sich der Libellenkram sehr gut zusammenfassen. Die Krankenhausszenen am Anfang ziehen sich ewig hin und bringen nichts Weltbewegendes und wenn man zu lange denkt:"Wann geht`s endlich los?" hat der Film einen irreperablen Schaden beim Spannungsaufbau. Manche solcher Filme versuchen ja wenigstens durch das Ende noch was zu retten, aber dieser verweigert "Im Zeichen der Libelle" vollständig.
Das sieht toll aus!
Mir fällt wirklich keine unterentwickeltere Kindersendung ein. Auch wenn die ganzen Jugendlichen hier gleich wieder mit ihrer rosaroten Brille ankommen, die sie überall sehen, wenn sie keine andere Meinung zu lassen wollen, lasse ich es mir nicht nehmen, darauf hinzuweisen: Wir hatten damals Peter Lustig und Armin Maiwald. Die waren deshalb so erfolgreich, weil sie die Kinder ernst genommen haben. Selbst das Sandmännchen, dass sich noch am ehesten an eine altersmäßig ähnliche Zielgruppe gerichtet hat, war nie so verblödet.
Sicher einer der anspruchsvolleren Filme, in dieser Hinsicht gibt es nichts zu meckern. Auch visuell packt Snyder tief in die Trickkiste, immer dann wenn es in die versinnbildlichten Kämpfe in den Fantasywelten geht. Diese erinnern dabei stark an ihre Videospielvorbilder von Tekken in der Samuraiwelt über Warcraft in der Mittelalterwelt zu Battlefield 1942 (hier besser 1914 genannt) in den Schützengräben. Ganz den Gesetzen des Videospiels gemäß, müssen die Kampfamazonen aus jeder Welt einen Gegenstand holen, der ihnen an anderer Stelle das Weiterkommen ermöglicht. Was sich dann hier zum ausschlaggebenden Nachteil entwickelt ist ein maßgebliches Problem: die Kämpfe ermüden zu schnell und es wird, trotz abwechslungsreichen Levels einfach zu langweilig. Das ist der größte Stolperstein. Man hat die ganze Zeit das Gefühl, einem anderen beim Spielen zuzusehen. Der Einfluss auf das Geschehen ist aber gerade das Bedeutsame eines Videospiels und wenn der wegfällt, bleibt so gut wie nichts mehr übrig.
Zwischenbesprechung zu "Der Hobbit: Eine unerwartete Reise".
<Basierend auf der Kinoversion (einschließlich der Kenntnis der Buchvorlage), d. h. wegen vorläufiger Nichtberücksichtigung der SEE und der aus Unkenntnis des dritten Teils nicht möglichen Einordnung des ersten Teils in die Gesamttrilogie, muss ein abschließender Kommentar zwangsläufig noch angepasst werden>
Achtung: Langes Thema! SPOILER
I. Die Erwartungen
Höhere und höchste Erwartungen waren mit der Hobbit-Duologie..äh Trilogie verknüpft, nachdem sicher war, dass Peter Jackson es noch einmal machen würde; eingedenk seines sagenhaften "Herr der Ringe". Weniger als 10 Punkte schienen da gar nicht möglich zu sein. Doch wie so oft kommt vieles anders, als man sich das so denkt. Nur allzu oft beißt die Realität die Erwartung in den Hintern. Die ersten Trailer sahen verlockend aus, doch mit der Premiere hagelte es vorwegs negative Kritik. Bedeutende und immer wiederkehrende Kritikpunkte waren:
1. kindlich naiver Humor in Slapstickform (Zwerge, Trolle, Radagast sogar als der Jar Jar Binks von Mittelerde)
2. viel zu langgezogen, drei Stunden für ein Drittel eines hauchdünnen Buches, sprich ein langatmiger Einstieg, bis es endlich losgeht.
3. Austausch der bewährten Orkmasken durch seelenlose CGI
Auf diversen Plattformen nannte man Jackson schon den neuen George Lucas - eine schlimmere Beleidigung kann es für einen Filmemacher kaum geben. Alles Sachen, die ich auf keinen Fall in diesem (oder jedem anderen Film epischen Ausmaßes) sehen wollte.
Und so kam es natürlich, dass ich mich mit äußerst gedämpften Erwartungen, ja schon fast mit Sorge, ins Kino begab.
II. Die Realität
a) Gelingt es nun die Kritikpunkte zu entkräften?
Größtenteils ja. Dass nicht wenige Kritiken von Dummheit getragen sind, zeigt sich schon daran, dass einige immer noch nicht kapiert haben, dass die Adler nicht Gandalfs privates Taxiunternehmen sind (was aber auch schon ein Thema für HdR war) oder dass der Film sich nicht allein auf den Hobbit als Vorlage stützt, sondern diesen korrekterweise mit den Anhängen aus HdR verschweißt. Im Einzelnen:
1. Der Humor stellte sich als keineswegs so peinlich wie befürchtet heraus. Viele humoristischen Passagen sind eher situativ bedingt, wie etwa die Interaktion des überforderten Bilbos mit den Zwergen bei dem ersten Treffen oder die leidenden Zwerge, als sie das Elbenfutter vorgesetzt bekommen. Diese sind schon sehr witzig, aber eben nicht so platt und damit weniger auffällig. Und natürlich gibt es auch die viel geschmähten Slapstickeinlagen. Unvermeidlich ist es also, dass der dicke Bombur mit dem Stuhl zusammenkracht. Ok, muss man nicht mögen, es überwiegen aber nach meinem Empfinden die wirklich witzigen Passagen. Der Humor ist dabei größtenteils auch richtig platziert und findet sich vor allem am Anfang, wo die Stimmung betont heiter ist und auch sein soll.
Radagast wird auch etwas zu unrecht vom Hammer der Kritik erschlagen. Als verpeilter Ökozauberer, der vor allem auch nicht permanent im Bild ist, im Gegensatz zu dem von der Kritik herangezogene Jar Jar Binks, gehen die auflockernden Szenen mit ihm voll und ganz in Ordnung. Zwei humoristische Störfaktoren gibt es allerdings schon; dazu später mehr.
2. Der Film ist keineswegs zu lang gezogen. Der geruhsame Einstieg ist genau richtig, um auf das folgende große Abenteuer einzustimmen. Auf gar keinen Fall würde ich nach fünf Minuten in die krasseste Action geworfen werden wollen (das Intro jetzt mal außen vorgelassen). Gelangweilt habe ich micht keine Minute.
3. Keine "realen" Orks etc. mehr? Dieser Kritikpunkt wiegt schon schwerer. War es wirklich nötig? Hätte es nicht gereicht, die im Hintergrund agierenden Orks etc. zu animieren und im Vordergrund echte Schauspieler agieren zu lassen? Es liegt vermutlich daran, dass die Illusion durch 48 Bilder pro Sekunde noch mehr Schaden genommen hätte. Letztlich kann man aber mit den Computerfiguren die meiste Zeit leben. Einigermaßen. Hätte schlimmer sein können.
Man kann diese Kritikpunkte also größtenteils verwerfen. Es reicht einfach nicht, den Spaß am Film zu verderben.
b) Alles das, was positiv ist
Und da gibt es einiges, was sich an dieser Stelle zusammenfassen lässt.
Es fängt schon bei dem Intro an, dass die Situationsschilderung direkt an den Anfang verlegt. Was ist das Thema des Films und was kann uns erwarten, was ist die Motivation der Zwerge? Dabei ist es löblich, dass der Drache selbst kaum zu sehen ist und uns als Highlight des zweiten Teils vorenthalten wird. Er wird nicht schon in der ersten Szene verheizt. Sehr schön, so wird ein Spannungsbogen aufgebaut. Die lange, ruhige Einstiegssequenz wurde ja bereits lobend erwähnt.
Die bereits aus HdR bekannten und beliebten Neuseeland-Landschaftsbilder sind auch wieder dabei und überzeugen nach wie vor, computergenerierte Welten bleiben uns nach wie vor erspart. Naja, oberirdisch jedenfalls. Sehr schön ist auch die abschließende Kamerafahrt über das öde Land bis hinein ins Smaugs Unterschlupf, direkt in sein Auge. Das verfestigt schon mal die Vorfreude auf den nächsten Teil.
Besonders zu erwähnen ist Bilbo als Sympathieträger. Martin Freeman spielt den Hobbit, der gerade zu Beginn, als die Zwerge aufmarschieren und sein Leben ins Chaos stürzen, zwischen Verwirrung, Überforderung und der Wahrung der gebotenen Höflichkeit, ganz hervorragend und trägt dabei entscheidend zum Witz der Anfangsszenen bei.
Auch Gandalf wird seiner Rolle als weiser Zauberer wieder gerecht, auch wenn er nun mehr auf Action setzt, woran sich doch ein kleiner Kritikpunkt anschließen mag.
Die Zwerge machen es Jackson nicht leicht, sie sinnvoll einzubauen. Es gelingt ihm jedoch sie optisch zu unterscheiden und es gelingt eine ansatzweise Charakterisierung von immerhin fünf von dreizehn Zwergen. Hier lässt die Buchvorlage Jackson fast ganz im Stich, so dass es doch noch als gelungen bewertet werden kann, was er draus gemacht hat.
Ebenfalls ist die Musik wieder überragend, das "Misty Mountains Theme" ist toll, ebenso wie die bereits bekannten Kompositionen von Howard Shore.
Die Actionszenen stellen sich als äußerst zweischneidig da. Dass diese etwas mehr aufgeblasen wurden, ist verständlich. So zum Beispiel die Szene mit den Steinriesen. Hier hat Jackson aus den zwei Sätzen im Buch wirklich etwas gemacht, was imposant, aber noch nicht übertrieben wirkt (etwa in der Hinsicht, dass die Riesen mal eben von der Party platt gemacht würden). Andere Szenen sind dagegen äußerst fraglich in ihrer Darstellung. Das ist vor allem die Szene in der Goblinhöhle. Die Jump & Run-Szene ist wirklich abartig und so schlimm hatte ich das auch noch nie in einem Film gesehen. Hier verschmelzen Computerspiel und Film aufs Heftigste miteinander.
Das absolute Highlight im Hobbit stellt aber ohne Frage die "Riddle in the dark"-Szene dar. Gollum ist ja sowieso der interessanteste Charakter und das Aufeinandertreffen mit Bilbo ist ganz ohne Actionschlacht höchst spannend anzusehen. Zudem wird die alte Trilogie besonders hier aufgewertet, wenn Bilbo sich entscheidet, Gollum nicht zu töten. Sofort kommt die entsprechende Szene in den Sinn, als Gandalf und Frodo genau darüber sprechen. Toll! Toll! Toll! Zählt für mich schon heute zu den ganz legendären Filmszenen.
c) Die Schattenseite
So hätte ich eigentlich euphorisiert aus dem Kino kommen müssen, aber irgendwie war das nicht der Fall. Irgendwas hat mich erheblich gestört, ich konnte aber nicht sagen, was es ist. Ich setzte die Bewertung erst mal unter Vorbehalt auf 8 fest und nahm mir noch die halbe Nacht und den ganzen Tag Zeit darüber zu sinnieren, bis ich schließlich die beiden wirklichen Störfaktoren ausfindig gemacht hatte.
1. Trolle
Die sind ziemlich idiotisch, das stimmt schon. Die Three Stooges von Mittelerde! Aber das war es nicht. Schlimmer ist, dass es mit den Gesetzen von HdR kollidiert, wonach Trolle einfach nicht sprechen. Der Vorwurf geht aber nicht an Jackson, der das aus dem Buch selbst hat. Dazu gesellt sich noch ein Problem des nicht genutzten Potenzials dieser Szene und dieser Vorwurf geht an Jackson. Das ist die Rolle Gandalfs in dieser Szene. Gandalf ist ja weniger als Kampfmagier, denn als großer Manipulator konzepiert. Das wird im HdR (Film) auch noch besser dargestellt, durch die Gespräche mit den Hobbits (insbes. das schon erwähnte Gespräch mit Frodo, wo er ihn dazu bringt Gollum später nicht zu töten) oder der Versuch eine Allianz zwischen Rohan und Gondor zu schmieden (letztlich setzt er sich da über den Willen hinweg und lässt eigenmächtig die Leuchtfeuer aktivieren). Im Hobbit (Buch) ist es nun so gedacht, dass Gandalf zwischen den Trollen so viel Streit entfacht, dass diese abgelenkt sind und dadurch den Sonnenaufgang vergessen und so ganz kampflos besiegt werden. Dies hätte auch im Film eine bessere Wirkung erzielt, als der Hieb auf den Stein. Finde ich jedenfalls.
2. Goblin King
Wie bereits erwähnt, gelingt es fast immer die humorvollen Passagen richtig zu platzieren. In diesem Fall nicht. Dass der Goblin King einen blöden Spruch bei seiner Schlachtung bringt, will sich nicht in den epischen Gesamtzusammenhang einordnen lassen. Wenn es sich um einen Film handelt, wo der Fun im Vordergrund steht, wäre das in Ordnung. Als Vergleich kann man hier die alten Filme Bud Spencer und Terence Hill nehmen. Absolut in Ordnung, wenn Bud eins mit der Bratpfanne übergezogen bekommt und die einzige Reaktion ein trockener Spruch ist. Aber in einem epischen Film, wo es um etwas geht, passt das nicht.
Somit erklärt sich dann auch, warum der Film nicht die erwarteten 10 Punkte bekommt. Warum aber dann immerhin 9?
III Abgleich mit der Buchvorlage
An dieser Stelle müssen allel Tolkien-Fans ganz tapfer sein, aber ich finde die Buchvorlage einfach grauenhaft. Das geht vom besserwisserischen auktorialen Erzähler über die spannungsarme, seichte Geschichte, die fehlende Charakterisierung, die Actionarmut bis hin zu den sinnlosen Liedern. Es ist das zweitschlechteste Fantasybuch bis jetzt. Nur die Gollum-Szene ist auch im Buch gut, vielleicht sogar besser gelungen. Was Jackson aus der schwachen Vorlage alles rausgeholt hat, ist außergewöhnlich. Ein Glück, dass er sich nicht skalvisch an die Vorlage gehalten hat und auf die schlimmsten Lieder verzichtet wurde!
Somit ergeben sich vorerst 9 solide Punkte.
Eigentlich ist nur Heather (Silent Hill 3) cool.
4 Wochen keine hirnlosen Blockbuster? Da könnte die WM ruhig in Verlängerung gehen.
Es wird zu viel gekreischt und geheult. Die so angepriesene Phantasiewelt der beiden Gören bleibt nur rudimentär und ihre Naivität schreit zum Himmel , denn sie sind nicht annähernd so clever, wie sie glauben(klar gehen die einfach mal so nach Hollywood und kommen ganz groß raus). Das Drama am Ende ist auch zu lasch inszeniert.
Jedenfalls sind die aus den HdR-Filmen bekannten Neuseelandaufnahmen des Peter Jackson auch schon in diesem Film zu sehen und sollten diese ausschlaggebend für HdR sein, so sei dieser Film verziehen.
Ganz sicherlich einer der besseren Kubrick-Filme und darüber hinaus auch einer der wenigen Antikriegsfilme, die diese Bezeichnung auch verdienen (die scheinbare Schwemme von Antikriegsfilmen rührt ja nur daher, dass einige "fortschrittlich" Denkende gewisse Kriegsfilme mögen, dies aber nur über das Etikett "Antikriegsfilm" vor sich selbst und der Zielgruppe rechtfertigen können). Gleichwohl stellt der Film rücksichtslosen Karrierismus allgemein da, wie es ihn auch heute noch geben könnte. Also wie Verluste kalkuliert werden, ohne die menschlichen Schicksale eines Blickes zu würdigen, lässt sich genau so auf den Manager übertragen, der ungerührt mal eben 10000 Arbeitsplätze streicht.
Oder abseits davon denke man nur an den Offizier, der einen Soldaten aus seinem Zug für die Exikution stellen muss und natürlich den nimmt, mit dem er zuvor schon ein Huhn zu rupfen hatte. So realitätsfern ist das alles nicht.
Sehr schlecht! Bis Mitte der 90er* war das ja mal cool, aber dann kamen Sonics Freunde und Sonics neue Freunde usw. bis alles sperrig und wirr wurde. Dazu kommt noch, dass der 3D-Wahn Jump & Run als Genre grundsätzlich getötet hat und diese so genannten Adventures Sonic auch nicht gerettet haben.
* Apropos 90er: Zieht euch das mal rein!
http://www.youtube.com/watch?v=GkExrTEcqac
So war das damals wirklich. Aber ein Ohrwurm ist es irgendwie schon.