lieber_tee - Kommentare
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Alle Kommentare von lieber_tee
Auf dem ersten Blick ist Bustillos und Maurys zweiter Film so ganz anders als ihr Körper-Schlachtfest „Inside“. Ein nahezu unmöglich nachzuerzählendes Gedicht aus blutverschmiert-märchenhaft-phantasievollen Bildern, ein wirrer Albtraum aus klassischem Geister-Kino und phantastischer Literatur, ergänzt mit japanischen und europäischen Horror-Film-Verweisen (Argento, Rollin) und der "neuen französischen Härte". Und doch gibt es genügend Parallelen zu dem Vorgänger des Regie-Duos. Ein ähnlich gemächlicher Einstieg, die Vorliebe für geschlossene Häuser-Welten und eine ungemein starke visuelle Wucht. „Livid“ folgt dem Grundgerüst einer Haunted-House und Vampir-Geschichte, wird dann zunehmend zerbrochen und ufert ins abgehoben-phantastische aus. Der Plot wirkt überfrachtet-postmodern, teilweise albern, etwas planlos, die Figuren sind durch die Bank unsympathisch, der surrealistischen Stimmung tut dies aber keinen Abbruch. Mainstreamferner, typisch französischer Mind-Fuck, ver-rückt gut und mal ganz anders.
Zu Beginn weht der Wind stark von vorne. Der Zuschauer erfährt auf drastische Art und Weise wo der kriminelle Hammer hängt. Und dann schlägt ein Wut-Bürger zurück! Er verbündet sich mit einen armen aber moralisch aufrichtigen Kleinganoven um, äh, das Gesetz, äh, die Polizei zum handeln zu motivieren. Das ist an den Haaren herbeigezogen, hat aber auch etwas Überraschendes, denn die Rache vom Normalo funktioniert nicht so locker wie bei Charles Bronson. „Ein Mann schlägt zurück“ kommt oberflächlich wie die italienische Antwort auf „Ein Mann sieht rot“ herüber. Ist aber nicht so. Die Selbstjustiz-Thematik wird erheblich differenzierter, nicht tiefsinnig, eher ambivalenter betrachtet. Auch wenn hier ein typischer Poliziotteschi, mit dämlichen Bullen und kleinkariert-dämonisierten Kriminellen zu sehen ist. Die Inszenierung von Castellari ist rattenscharf und jeder (negativen) Kritik überlegen. Kaltblütiger, knackiger, rasanter, reißerischer, oberflächlich-konstruierter Flick aus den 70ern mit cooler Mucke, noch cooleren Tapeten und Klamotten.
„Willkommen in Russland - Du Lutscher!“
Ein in sich schlüssiger Film. So doof die Story ist, so doof sind auch die Dialoge, Schauspieler und Figuren. Der x-te Aufguss einer Alien-Invasion-Thematik, diesmal im schicken Moskau. Sightseeing-Entzeit-SF in braven PG 13 und 3D. Hier sehen die Figuren auch nach 3 Tagen, ohne Dusche, immer noch wie aus einem Ei gepellt aus und pupsen seltsame Durchhalte-Parolen heraus oder treffen auf nationalistische Über-Russen-Klischees. Ziemlich lieb- und farbloses Genre-Reißbrett-Produkt für schlichte Gemüter. Oder: Wem „Battlefield L.A" zu militaristisch und zu wackelig war und „Skyline“ einen naiven Charme abgewinnen konnte, wird hier ausreichen bedient.
Vorweg, ich mag Tom Cruise nicht (sowohl wegen seiner peinlichen Privat-Sperenzien als auch sein „schau-spielerisches“ Können). Ich mag aber viele seiner Filme, insbesondere die „Mission“-Reihe. Das sind für mich die (besseren) James-Bond-Filme des neuen Jahrtausend. „Phantom-Protokoll“ bietet Action-Kino der Hoch-Klasse. Wenn man die selbstgefällige, ironie-freie Figur Ethan Hawks toleriert, wird einem in allen Belangen (nahezu) fehlerloses, zeitgemäßes, zügiges, kreatives und trick-technisch hochwertiges Unterhaltungs-Kino für kleine und große Jungens geboten. Von Brad Bird mit viel Könnerschaft und Einfühlungsvermögen für die Reihe inszeniertes, energisches Agenten-Krawall-Kino der Ober-Liga. Die Heist-Szenen sind hoch technisiert, werden mit viel Ironie torpediert, so das eine gewisse Leichtigkeit entsteht, die bereits in den Vorgängern vorhanden war. Ohne viel Schnickschnack und Wackel-Kamera in Szene gesetzt, mit vielen neuen, originellen Settings gespickt. Das Rad wird nicht neu erfunden (und die blöde „Kalte Krieg“-Thematik nervt) aber visuell ist „Mission Impossible 4“ mit das Beste was es auf dem Mainstream-Markt gibt.
Spannung: Psychische Anspannung durch Emotionen oder Gemütsverfassungen die durch äußere Einflüsse entstehen oder mit ihnen einher gehen können. Eine Haltung gespannter Erwartung oder Befürchtung, Angst oder Unsicherheit. Was hat das mit dem Film zu tun, eben, nix...
Produzent Guillermo del Toro scheint wohl das Original „Gate Of Darkness“ (1973) als Junge schlaflose Nächte bereitet zu haben. Um seine Jugend-Ängste zu verarbeiten sponserte er dem Debüt-Regisseur Troy Nixey ein Remake diesen Klassikers. Der schuf eine sehr edel-elegante Wiederauferstehung mit ansprechenden Setting. Nach einen liebevollen Vorspann wird der Zuschauer ziemlich schnell in ein Ghost-House meets (gut animierten) Krabbel-Zahnfee-Ratten-Monster-Geister-Gewusel eingetaucht. Das Familien-Patchwork-Problem wird angedeutet aber nicht sonderlich vertieft. Die Monster-Kindheit-Ängste in neuer Umgebung werden (leider, dem Original geschuldet) zu schnell visualisiert und rauben dem Zuschauer die mystisch-geheimnisvolle Grundstimmung. Auch hält sich die Sympathie (bei mir) mit dem profillos-verpeilten Vater (Guy Pearce), der verständnisvollen Über-Mama (Katie Holmes) und ritalin-verzickten Göre (Bailee Madison) in Grenzen. Trotz recht hohem Tempo, die übliche Hauntet-House-Sülze.
Der Film ist so einfältig wie die Provinz-Posse schlafende Kühe umzuschubsen. Genau das bekommen wir gleich am Anfang zu sehen, die entsprechende Belohnung der Mädels einen Lap-Dance (nackig) zu zeigen aber nicht. Das sagt einiges über den Film aus...Über 60 Jahre Monster-Movies und keinen Schritt weiter. Nicht eine Sekunde lang wird über den Genre-Deckelrand hinaus geschaut. Ein (scheinbar) beim Drehbuch-Work-Shop für unbegabte Autoren entwickelter Heuler, mit einem Ergebnis, was nur Asylum oder SyFy verwirklichen würde (und letztgenanntes auch tat). Es reiht sich eine Standart-Situation an die andere, ein Standart-Dialog an den anderen. Ödes Tier-Horror-Futter mit genmanipulierten Parasiten, die zu Leder-Waschlappen mutieren. Dieser Rinderwahnsinn auf amerikanisch geht tricktechnisch auf keine Kuhhaut mehr und ist zu ernsthaft, nicht schlecht genug um trashigen Unterhaltungswert zu generieren. Randnotiz für den lieben_tee, keine SyFy-TV-Filme mehr schauen...
„Entweder lebst du noch 50 Sekunden oder 50 Jahre. Du hast die Wahl!“.
Knochen-trockener Cop-Krimi mit grimmiger Ironie, klar als Vorreiter von „Death Wish“ und Nachfolger von „Dirty Harry“ zu sehen.
Geradlinig und trefflich auf den Punkt gebracht, seeeehr 70er Jahre-mäßig, mit vorzüglich getimten, knackigen Action-Szenen und voller herrlich spleenigen Kamera / Reiß-Zoom-Sperenzien.
Es werden schon alle Anliegen für die spätere reaktionäre Selbstjustiz-Thematik gelegt, die Geschichte ist schlicht-doof und ein kerniger, faltiger Charles Bronson zeigt, dass Polizei-Gewalt für ihn kein Fremdwort ist.
Aus dem Hause Dino de Laurentis haut Michael Winner einen seiner besten Filme heraus.
Verstaubt, veraltet aber gut.
Wo bleibt Scorseses Liste mit amerikanischen Filmen die man sich NICHT ansehen sollte?
Knapp die Hälfte, für die anderen nehme ich mir jetzt auch 6 Jahre Zeit...
Deutlich von H.G.Wells “Moreau” und Jules Verne inspiriertes, naives Abenteuer-Filmchen mit albern-glubschigen, drogenabhängigen Amazonas-Fisch-Menschen. Dümpelliges 70er Jahre Erzähl-Kino, garantiert Sex- und Splatterfrei. Soll geheimnisvoll wirken (tut es aber nicht), hat einen altmodischen Charme, schöne Bilder und peinliche Miniatur-Bauten. Die dröge Geschichte ist in der Uncut-Fassung noch dröger. Das hinderte Sergio Martino nicht daran, im selben Jahr, mit der selben Besetzung noch so ein Monster-Gemüse zu drehen. 10 See-Gurken, wer weiß, wie dieser Nachspeise heißt.
Blonde, sonnenbebrillte SS-Untote werden durch ein Seebeben an die Oberfläche geschwemmt und meucheln eine gestrandete Schiffsbesatzung.
Ken Wiederhorns Heuler ist ein echtes Unikum im Zombie-Bereich. Bier-ernst tischt er hier einen solch dämlichen Schmarrn auf, dass der geneigte Fan solcher Un-Filme gerade deshalb bei der Stange gehalten wird. Völlig frei von genre-typischen Härten aber mit ausdrucksstarken, fulci-haften Bildern kann man sich an unterwasser-marschierenden Nazis und am knochig-gespenstischen Zombie-Walk durch den Mangroven-Dschungel ergötzen.
Spannend ist diese vergessene „Geschichts-Stunde“ allerdings zu keiner Minute.
“Wird durch das Einleiten von radioaktiven Abwässern unser Trinkwasser kontaminiert?”
Ja, das ist die zentrale Frage des Films...Eine proventionell-spießige Kartoffelstadt wird von einem atomar-mutierten Schleim-Monster terrorisiert. „The Being“ ist so etwas wie die stümperhafte Über-Trash-Version von „The Blob“. Jackie Kong („Blood Diner“) schludert eine ziemlich dilettantische Hommage an alte Monster-Filme hin, da wird das Billig-Kino mal ernsthaft, mal einfältig gefrönt und immer mit viel Augenzwinkern ausgelebt. Ein Osterfilmchen voller Glibber und Schleim, episodenhaft-abgehackt, platt-ironisch und so doof das er (fast) gut ist...
Das ist also der exorbitante Disney-Mega-Flop-Blockbuster 2012. Die Grundvoraussetzung für einen kommerziellen und künstlerischen Erfolg waren eigentlich vorhanden. Ein erfolgreicher Regisseur, sehr viel Geld und eine kultige Groschenromanvorlage...Ist voll in den Sand gesetzt worden. Hauptschwachpunkt dieser (ungewollt?) trashigen Mischung aus „Avatar“, „Star Wars“, „Flash Gordon“ und Tarzan-auf-dem-Mars ist das unausgereift-holprige Drehbuch. Da werden völlig falsche Schwerpunkte gesetzt, unnötige Schleifen gedreht und zum-haare-raufen-schlechte Dialoge fabriziert. Es ist mir völlig unklar, wie solch ein Schwachsinn durch die Geschäftsetagen gewunken werden konnte. Die Plot-Line ist so unglaublich ungeschickt-unbeholfen, voller (unnötiger) Längen, ohne jegliche Tiefe. Dazu passt dann die (an einer Frechheit grenzende) unscharf-schwammig-milchige 3D-Konvertierung mit keinerlei Tiefen-Wirkung. Hinzu kommt eine, na ja, ich nenne es mal, unauffällig-biederen Regie, die wenig aus der epischen Vorlage herausholt und nur (Genre-) Standards abspult. Zwar ist in jeder Szene die Liebe zum Abenteuer- und SF-Film zu erkennen aber leider geht eine entsprechende inszenatorische Begabung damit nicht einher. Denn Andrew Stanton ist kein James Cameron, der sehr viel mehr aus solch einen Stoff inhaltlich / formal herausholen kann und konnte. Im Vergleich mit „Avatar“ ist „John Carter“ ein Pups im Wind. ABER: In seiner (fast) unbeholfen-naiven Art, entwickelt er (für mich) einen angenehmen altmodisch-kindlichen Charme. Ob es an der selten-blöde Geschichte, dem baby-haftem Humor (o.k., der „Speedy-Consales-Hund“ ist witzig), den Barbaren-Film-Kostümen oder an den hervorragend animierten, mehr-armigen Kriegern, der prallen Prinzessin und ausufernden Set-/Landschafts-Design liegt, der Film hat mir Spaß gemacht. Diese Art von Kino kommt (mindestens) 30 Jahre zu spät (wobei, in meiner sehr gut besuchten Vorstellung saßen überraschend viele 40-50 Jährige. An der Zielgruppe vorbei und doch unfreiwillig getroffen ?!) und ist wohl die teuerste Liebeserklärung der Filmgeschichte an Schund und Trivialität. Ein einmaliges Kinoerlebnis...
“Ich verstehe überhaupt nichts mehr!”
Macht nichts, ich auch nicht, ist egal, sieht aber toll aus.
Geheimnisvoll, Eigenartig, Albtraumhaft, Wirr.
Gedreifachter Mindfuck von Umberto Lenzi, in urlaubsentspannten Cinemascope-Bildern gedreht und musikalisch geschmackvoll unterlegt (natürlich wieder Morricone).
Mit abstrusen Dialogen für die „gestelzt“ noch ein liebevolles Wort ist und einer konstruierten Handlung für die „nachvollziehbar“ ein Fremdwort ist.
Obskurer (Nicht-) Giallo, der, wenn man sich auf sein abstraktes Psyche-Konstrukt einlässt, ein hohes Maß an innerer Spannung bereithält.
Okkult-Horror auf Schienen. Im Prinzip ist der „Amok-Train“ eine recht ungewöhnliche Mischung aus Teufelskram, Besessenheit und Zug-Katastrophe, angereichert mit etwas Gore und (lächerlichen) Miniatur-Effekten. Der Kameramann rackert sich ab schaurig-schöne, nebelverhangene, dampfige Bilder zu schaffen, wird aber von dem kompetenzlosen Regisseur und der unbegabten Drehbuchautorin alleine gelassen. Die „Schauspieler“ werden nur für die Lok verheizt, der „Osten“ (Jugoslawien) ist wieder ein Hort des Rückständigen, Fremden und Bösen. Produziert vom italienischen Gurken-Papst Ovidio G. Assonitis, hat diese zurecht vergessene „Perle der Filmkunst“ nichts mit den anderen „Beyond the Door“-Filmen zu tun.
Wie schon bei “May” transportiert Regisseur Lucky McKee in seinem MoH-Beitrag den (Körper-)Horror sehr langsam (und wenig subtil) in den Alltag. Die ziemlich schrill-unappetitliche Farce spricht gesellschaftliche Themen (Homophobie, Außenseiter-/Spießbürgertum) an und endet in ein derbes Trash-Gore-Fest. Angela Bettis überzeugt als kribbelig-lesbische Käfer-Fetischistin, Misty Mundae als mutierte Muschi noch mehr. Die Plot-Line ist kompletter Humbug, die Inszenierung nicht. Für Anhänger des abseitig-überzeichneten Humors, also für mich...
Michael Bay vergewaltigt Schildkröten
- „Ahhhh!!!“
- „Was ist passiert?! Ist hier etwa ein Mann eingebrochen?!“
Ein, von der reitenden Leiche Armando de Ossorio, eher unbekanntes Werk. Das Lorelei-Molch-Monster aus dem Amazonas, äh, vom Rhein mopst Jungfrauenherzen im Mädchenpensionat. Siegfried, äh, Sigurt gebietet ihm mit einem radioaktiven Dolch einhalt. Euro-Trash mit dem Gütesiegel 1a. Da werden Möpse blutig zerfetzt, Frauen- Catchen in Burgruinen zelebriert und Schafe laufen durchs Blubber-Labor. Hier muss ein Mann noch das tun, was ein Mann tun muss: Mit knackig-enger Hose und behaarter Brust hinter Frauen, äh, Ungeheuer hersteigen. Die Mädels im Club für Bikinis fallen dabei hormongetrieben um. „Grasp of the Lorelei” ist schon harter 70er Tobak, so etwas wie die sleazige Version von 50er Jahre Jack Arnold-Filmen. Eine zutiefst chauvinistisches Stück Gurken-Zelluloid, das ziemlich ausgefallen Monster, Sex, Legenden, Splatter und Deutschland-Klischees zu einer Mixtur aus Creature-Horror, Hammer-Film und Giallo verrührt. Nix passt wirklich zusammen, ist mit etlichen Längen behaftet, macht aber echt Gaudi.
Oh, Lorelei...Du hast mir mein Herz gestohlen...
„Wenn Du keinen Freund findest – mach Dir einen!“
Vorsicht, hinter dem reißerischen (deutschen) Titel „Die Schneiderin des Todes“ verbirgt sich kein Horror-Slasher sondern ein melancholisch-grausames Märchen, in dem die tragisch-vereinsamte May im Mittelpunkt steht. Ein sensibel-einfühlsam erzähltes, morbid-humorvolles Außenseiter-Porträt/Drama, verrückt-entrückt-entzückend von Angela Bettis gespielt. In Lucky McKees ( The Woods, Red, The Woman) Debütfilm bekommt die dünne Fassade der Normalität schnell Risse und endet konsequent in einen poesievoll-makaberen Blutrausch. Begleitet von einen coolen Soundtrack wird der Zuschauer mit gestuften Wahnsinn konfrontiert, bleibt aber immer empathisch mit der Hauptperson. Arg vorhersehbar, nicht frei von Längen aber mit Sinn für schrägen Humor.
Teil 2 und 3 wurden (zu) schnell hintereinander (im Jahre 2004) abgewickelt. Die Fortsetzung lag in den Händen des Cutters, dieses (nun ja) Prequel ist die Arbeit des Second-Unit-Directors Grant Harvey. Vom Original sind die beiden Hauptdarstellerinnen, das Werwolf-Motiv und ihre Geschwisterliebe zueinander übrig geblieben. Sonst nichts. Die Vorgeschichte von Ginger und Brigitte bekommt einen mythologischen Überbau und wird in ein Fort des 19. Jahrhunderts verlegt. Leider gelingt es den Machern so gar nicht sinnvolle Bezüge zwischen dem Fluch der Rothaarigen und Schwarzhaarigen und der Original-Geschichte aufzubauen. Stattdessen arbeiten hier alle ihre Standards ab. Schauspielerischer, inszenatorischer und inhaltlicher Horror-Durchschnitt, der zwar schön düster gehalten ist aber kaum Innovatives bietet. Der Humor ist völlig abhanden gekommen, das Grauen ist aus der Alltäglichkeit verbannt worden und folgt nur noch gängigen Klischees, beim Timing wurde die Sorgfaltspflicht vergessen. Schade, die Luft ist raus. Das haben wohl auch andere gemerkt, die Reihe wurde nicht mehr fortgesetzt.
Das, fürs TV, ungewöhnlich splatterige Remake (von Roger Corman) hat 16 Jahre später noch immer die selben billigen Latex-Ganz-Körper-Kondome, die selben Effekte wie aus den 80ern, leiert immer noch jeden Standard eines Monsterfilms herunter, erschlägt einem mit seiner aufgesetzten Öko-Botschaft, benutzt sogar das Original-Film-Material und ist etwas alberner.
Völlig überflüssig und ein Fauxpas gegenüber dem Ursprung.
Ein (zurecht) völlig vergessener SF-Film aus den 80ern. Ach je, dieses Filmchen schwelgt noch in (gefühlten) stundenlangen Raumschiffsaufnahmen vor Sternen, dazu dudelt der (völlig deplatzierte) dröge Synthie-Sound von Genesis-Langweiler Tony Banks, die Kostüme und das (teilweise) aufwendige Setting ist von Star Wars und Alien ausgeliehen. Die wenig packende Rebellion-/Widerstand-Geschichte auf einem Bergbau-Planeten (äh, australischen Sandkuhle) ist ausschließlich mit profillosen No-Name-Schauspielern besetzt, deren Charaktere ein Inbegriff der Substanzlosigkeit sind. Zum Ende hin wird das Ganze völlig wirr und zerfahren, fast abstrakt-surreal, Regisseur Christian Rogers verliert völlig die Kontrolle über den Quatsch (und hat sich später mit „Battlefield Earth" wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert...). Der unglaublich in den 80ern verhaftete „Redwing“ ist so veraltet-naiv, Nostalgie pur und eine Zeitreise in meine (filmische) Vergangenheit...Ach, das war nicht gut aber schön...Ich hole jetzt meine Mix-Tapes und Cord-Hose wieder raus...
"Ich mache eine Handtasche aus dir, du Teufelsbraten!"
SPOILER!!!
Ökobewusste Umweltschützer jagen ein atomar-mutierten Riesen-Alligator im botanischen Garten. Völlig ernst gemeinter, ziemlich harmloser, hanebüchen-deppiger „Weißer Hai“-Rip-Off mit einem Plastik-Krokodil aus Italien, dem es an allem fehlt, besonders an Spannung. Hier haben Frauen nichts zu sagen und bleiben zu hause, hier sind Männer noch echte Männer, die auch mal auf einem Alligator surfen und ihn mit einer Bootsschraube zum explodieren bringen. Rücksichtsloser Tierhorror-Trash aus den 80ern. Klasse, äh, natürlich nicht...
“Fick dich, Fritz!”
Affiges Nazi-Okkult-Kammerspiel in Blutsoße. Für Gorefetischisten (in der Uncut-Fassung) ein reichhaltiges, vielleicht sogar sättigendes Gericht, ich fand diesen Humbug leidlich unterhaltsam.