lieber_tee - Kommentare
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Alle Kommentare von lieber_tee
Puh, Michael Bay verwandelt Ninja Turtles in Aliens. Was für ein Auf-reger des Tages. Schon fast 70zig Kommentare. Wahnsinn, gäääähn...
Soderberghs „Haywire“ ist ein kleiner, kurzer Action-Thriller ohne wirklichen Thrill, dafür aber kinetisches Bewegungskino wie aus dem Lehrbuch. Eine Fingerübung, die das Genre formal intellektuell bedient, kaum reflektiert. Die Story ist, äh, sagen wir mal, zweckmäßig, die Montage und Fotografie weit überdurchschnittlich (besonders im Vergleich zu vergleichbaren Filmen). Eine Liebeserklärung an die (mimisch eingeschränkte) kampfsport-begabte Hauptdarstellerin Gina Carano, aufgepeppt mit einem Stelldichein schauspielerischer Prominenz. Besonders hat mir das kreative Nutzen von Ton-Effekten (Gedämpfte Schüsse, Piep-Signale der Ampel) und der treibend-jazzige Score des Stammkomponisten David Holmes gefallen. Letztlich ist der Film nicht mehr als eine Bourne-Verschnitt-Hetzjagt für Cineasten. Aber auch nicht weniger...
Hier zunächst mal die komplette „Story“ des Films: „Eine Gruppe satanischer Hippies (!!!) hält in der Nähe eines Dorfes eine schwarze Messe ab, vergewaltigt eine Dorfbewohnerin und bezieht anschließend ein altes, leer stehendes Hotel in der kleinen Ortschaft. Als der aufgebrachte Großvater der jungen Frau die acht Hippies zur Rede stellen will, schlagen diese ihn zusammen und verabreichen ihm eine Dosis LSD (!!!). Sein Enkelsohn Pete mischt ihnen daraufhin das Blut eines tollwütigen Hundes unter das Essen, um sich an den gewalttätigen Gruppe zu rächen (!!!!). Nachdem die Hippies die infizierten Fleischpasteten (!!!) gegessen haben, verwandeln sie sich langsam in mordlustige Wahnsinnige, die in wilder Raserei über die Dorfbevölkerung und einander herfallen…“(ofdb.de)
- „Ich kenne mich zwar nicht mit diesem LD-Zeugs aus aber mit Tollwut kenne ich mich aus! Großvater hat es mir erklärt.“
Wasserscheuer Hippie-Wahnsinn greift um sich, mit Rasierschaum vor dem Mund werden Extremitäten abgetrennt. „Die Tollwütigen“ aka „Die Satansbande“ aka „I Drink Your Blood“ ist eine Trash-Kanone, die im Schnellfeuer Geschmacklosigkeiten und Unfähigkeiten hintereinander abschießt. So etwas wie die LSD-Version von „Nacht der lebenden Toten“, totaler Kokolores, ein Feuerwerk bekloppter Ideen, reißerisch-blöd. Eine grell-doofe 70er Jahre Mischung aus niederen Instinkten und Hippie-Phobien. Pures Grindhouse-/Exploitation-Kino, für Fans ein Vergnügen, der Rest kennt diesen hingerotzen Quatsch eh nicht.
Selten, das eine Fortsetzung das Niveau des Originals beibehalten kann, hier ist es leider auch so. Die Motive des Vorgängers (sexuelle Neugierde / Angst, Außenseitertum) werden weiterhin verfolgt und mit neuen Themen (Sucht, Borderline, Suizid) ergänzt. Regisseur Brett Sullivan (Cutter von Ginger 1) bringt eine durchaus spannende, stimmungsvolle, mit schwarzem Humor durchsetzte Mischung aus Jugenddrama und Werwolf-Jagt zustande. Nur das Feingefühl zu seinen Figuren geht ihm im Laufe des Films immer mehr abhanden. Die (durchaus gelungene) erste Hälfte transportiert müde Psychiatrie-Klischees, im Gegensatz zu den High-School-Klischees des Originals werden sie aber kaum ironisch gebrochen. Auch die „Gastauftritte“ der verstorbenen Schwester nutzten der Geschichte kaum und wirken (fast) schon peinlich. Zudem bekommt „B“ einen nervigen Sidekick (Ghost) an die Seite gestellt. Da sind wir auch schon bei dem Hauptproblem des Films. So gern ich auch Story-Twists mag, der Streifen wird zunehmend abstruser und konstruierter um am Ende in oberflächlichen Quatsch zu enden. Die schwachen Creature-Effects /Masken verstärken diesen Eindruck und verhindern jeglichen beachtenswerten Nachklang, der beim Vorgänger so reizvoll war. Und, zuletzt, was ist eigentlich mit den Eltern der Schwestern passiert, ach ja, die wurden ja bereits im Vorgänger vergessen...
In den ersten 15 Minuten wird der erniedrigend-brutale Alltag einer koksenden Prostituierte drastisch gezeigt, in den weiteren 60 Minuten wird die Frau von einem irrsinnigen Fernfahrer erniedrigend-drastisch in den Wahnsinn terrorisiert und gefoltert. Was will mir dieser, in stylischen S/W-Video-Clip-Bildern gehaltene Film sagen? Das Nutten-Leben ist hart, alle Freier sind Schweine, Huren soll man mal so richtig fertig machen, S/M-Sexpraktiken sind scheiße, Foltern macht Spaß und kann cool aussehen? Soll gar ein Bild von einer völlig ungehemmten (männlichen) Gesellschaft aufgezeigt werden oder ist der Film nur eine böse Demonstration von Macht? Ziemlich schnell hat mich diese Aneinanderreihung von Sadismen nicht interessiert/berührt/schockiert. Ein emotionaler Zugang oder Mitleid ist bei mir nicht eingetreten. Zu distanziert-kalt, kein Verständnis weckend, nicht-narrativ ist seine Machart. Und ein Film ist nicht gleich Kunst, nur weil er provozierend und in S/W gedreht ist...Verärgert hat mich eher der bewusst aufgebaute visuelle Zusammenhang zwischen Fetisch-Sex-Praktiken und krankhaft-perversen Verhalten. Da wollte dann doch nur ein Spießer die Sau rauslassen...
Spoiler.
Ein arrogantes Arschloch wird schrittweise dekonstruiert um am Ende, (moralisch) gereinigt, im sauberen Licht wieder zu stehen. Der Weg bis zu dieser Läuterung ist mit galligem Humor, Blutmatsch, reichlich Scheiße und abstrus-logikfreien Story-Twists garniert. In kühl-blauen Farben bietet „Headhunters“ pulpige Thriller-Kost aus Norwegen, straff durchgezogen, mit einem (nicht ironisch wirkenden) schmierigem Ende.
Zutiefst bösartiges, italienisches Rip-Off von Cravens „The Last House on the Left“ und Bergmanns „Jungfrauenquelle“.
Aldo Lados schwierige Kost ist nicht so ausbeuterisch und primitiv wie man zunächst glaubt. Die Dekonstruktion gut-bürgerlicher Moral-/Werte-Vorstellungen, das unangenehme nihilistische Menschenbild und der (nicht-explizite) Vergewaltigungs-Terror ist kaum zu ertragen. Beim Zuschauer entsteht eine angeekelte, wütende Wirkung, die das Ende zwar emotional rechtfertigt aber auch einen bitteren und zynischen Beigeschmack gibt.
Eher überzeichnend gespielt, etwas befremdlich-unpassend von Morricone unterlegt, zeigt der arg konstruierte Rape & Revange – Film inszenatorische Raffinesse und (aufgesetzten) Tiefsinn.
Camera Obscura - Italian Genre Cinema Collection #05
“Geben Sie mir sämtliche Pornohefte die Sie haben!”
Drei „degenerierte Bürgersöhne“ terrorisieren, morden und vergewaltigen sich durch ein gut-situiertes Nacht-Zug-Abteil. „Horror-Sex im Nachtexpress“ (hey, dass reimt sich fast) ist ein bieder-gelangweilt heruntergeleierter Euro-Exploitation-Flick, der so gerne provokativ sein möchte aber nur eine Nummernrevue von voyeuristisch-chauvinistischen Macht-/Sex- und Vergewaltigungsphantasien ist. Typisch für das Bahnhofskino der 70er gibt es zwar immer wieder kleine, böse Spitzen auf die bürgerliche Doppelmoral und Machtverhältnisse in der Gesellschaft, nur das rettet den Streifen beileibe nicht. Das Machwerk zieht ganz klar auf den Schwanz und nicht auf den Kopf, das Niveau ist schmierig, ein dramaturgisches Verständnis nicht vorhanden. Letztlich nur die käsige Version des ungleich besseren „Night Train“ von Aldo Lado.
- „Kapitalverbrechen mit vier Buchstaben?“
- „Mord!“
Herrlich blöd-derbe Kreuzung aus 70er Giallo und 80er Slasher, perfide vom Papst-des-schlechten-Geschmacks Jess Franco in Szene gesetzt und deutschem Schmuddel-König Wolf C. Hartwig produziert. Dialoge / Story auf BH-Körbchen-Größe und fickreduzierte Kleiderpuppen-Lachnummern werden mit schrägen Reiß-Zooms, POV-Style, Tier-Snuff und splatterig-rüden Morden kombiniert. Das ist so unglaublich neben der Spur und gerade deswegen äußerst unterhaltsam. Und, der einzige § 132er (äh, 131er), der auch einen Bravo-Fotoroman gesponsert bekommen hat (http://deliria-italiano.phpbb8.de/deutschland-f30/die-sage-des-todes-bloody-moon-jess-franco-t57.html).
Ein Kinofilm in dem Jack Bauer böse bärtige Terroristen in 90 Min Echtzeit foltert ist garantiert ein Garant für einen Kinoerfolg. Wieso hat Kiefer dafür keine Zeit, so etwas kann man doch schnell herunter kurbeln.
Da wir Deutschen zum Lachen in den Keller gehen (müssen), liegen halt auch dort die deutschen Komödien.;)
http://knusprig-titten-hitler.tumblr.com/image/37707433107
Nostalgie pur...
Erfrischend-originelle, feministische Coming-Of-Age-Werwolf-Parodie, die zwischen grimmig-makaberen Humor und handfester Horror-Ernsthaftigkeit angesiedelt ist. Passend von zwei begabten Mädels (Emily Perkins, Katharine Isabelle) gespielt und vom TV-Regisseur John Fawcett überraschend genau auf den Punkt gebracht. Die sehenswerte Verquickung von weiblicher Adoleszenz mit Horror-Motiven ist nicht unbedingt subtil, etwas vorhersehbar aber als Drama über eine selbstzerstörerische Geschwister-Liebe sehr ergreifend. Mehr als nur ein banaler Genre-Beitrag.
Hoffentlich stirbt der arme, alte Clint nicht während / wegen der Sendung am Herzinfarkt. Wobei, das würde die Quoten ins unermessliche sprengen...
Jede Gesellschaft bekommt die Filme die sie verdient.
Da hat aber einer fleißig den frühen Argento geguckt... Genre-immanenter Giallo, mit allen Zutaten die dazu gehören. Goblin-mäßiger Score, subjektive Kamera, Reiß-Zooms, Familien-Geheimnisse und ein Messer-Mörder. Dank unscheinbaren, steif agierenden Charakteren, die schwache Dialoge von sich geben nur ein mittelprächtiges Vergnügen, dass zudem wenig aufregend ist.
In knapp 90 Minuten reist die Doku schwungvoll-ironisch-ernsthaft durch 50 Jahre US-Billig-Filmgeschichte, zeigt wie Filme gegen jede (filmische) Regel gemacht werden, wie subversiv und freiheitlich „Guerilla-Kino“ sein kann und welche (filmhistorische) Bedeutung die Corman-Schule hat(te). Die kurze Laufzeit von „Ufos, Sex und Monster“ zieht eine (gewisse) Oberflächlichkeit mit sich, ist eine kurzweilige und sehr parteiliche Liebeserklärung an dem Meister des B-Films.
Mir fallen da noch zwei deutsche (Horror-) Genre-Produktionen ein, die (in Ansetzen) mir Hoffnung geben: Urban Explorer und Rammbock.
Hideo Nakatas moderne Variante von Agatha Christies „Zehn kleine Negerlein“ (Politisch korrekter Titel: Und dann gab’s keines mehr), kommt als futuristisch angehauchtes Verhaltens-Experiment, irgendwo zwischen Cluedo, Big Brother und Stammtisch-Psychologie rüber. Selbst wenn sich der wohlwollende Zuschauer auf das banale Konstrukt und die unrealistische Ausgangssituation einlässt, funktioniert dieser Möchtegern-Thriller keine Minute lang. Quälend langsam, bieder, schwach geschauspielert und mega-konstruiert, ist „Incite Mill“ ein selten blöder Langeweiler, bei dem mir der Kopf vorm ratlosen Schütteln irgendwann weh tat. Für lethargisch veranlagten Menschen vielleicht erträglich...
Es ist immer wieder überraschend was für tolle Thriller die französische Film-Industrie hervorbringt. „Nuit Blanche“ (Weiße Nacht) von Frederic Jardin ist kein sonderlich innovativer aber konzentriert inszenierter, sehr körperlicher Genre-Film. Ein gelungenes Beispiel für dynamisches und temporeiches Action-Kino. (Fast) ausschließlich in den labyrinth-haften Gängen eines Nachtclubs spielend, erzählt er eine (manchmal etwas zu konstruierte) Papa-rettet-Sohn-Geschichte in Echtzeit und wartet mit einen ausdrucksstarken Hauptdarsteller (Tomer Sisley, bekannt aus Largo Winch 1+2) auf. Davon abgesehen, das dieses Zäpfchen ungemein gut flutscht, mochte ich den (immer wieder auftretende) trockene, manchmal absurden Humor. Das US-Remake wartet schon in der Pipeline (kein Scherz!)
Stümperhaft-schludriger §131er, in dem ein Schwanz von einem wandelnden Flokati-Teppich abgerissen wird. Sonst passiert eigentlich nichts nennenswertes...
-„Wofür ist die Waffe?“
-„Für Neger!“
Der, bei Liebhabern des Horror-Films, recht umstrittene Regisseur Eli Roth fabrizierte mit seiner Low-Budget-Debüt-Produktion (Kosten ca. 1,5 Mio. Dollar) eine schwarzhumorige, bösartige Parodie auf das 70/80er Jahre Horror-/Slasher-Kino, die wirklich jedes Klischee dieser Filmgattung mal originell, mal platt, mal subtil verwurstet. „Cabin Fever“ ist voller Zitate aus Evil Dead, Night Of The Living Dead, Last House On The Left, Freitag der 13. usw. Eine runde Sache ist daraus nicht geworden, der Streifen plätschert manchmal so vor sich hin aber jeder Minute des Films merkt man die Liebe und Leidenschaft des Regisseurs für exploitationhaftes, schräges, geschmackloses Genre-Kino an. Bei meiner zweiten Sichtung hat er erheblich besser funktioniert. So, und ich mache jetzt Jagt auf „schwule Eichhörnchen“...
also mein Nachbar ist auch ein letzter lebender Dinosaurier. Der sieht so aus und hat noch nicht mal einen Computer...Ich füttere ihn jeden Freitag.
Dauer-Pubertät-Gesicht Gary Daniels zeigt bereits in seinem Debütfilm „Final Reprisal“ das er nicht schauspielern kann, dafür aber die „Kunst des Fußtritts“ beherrscht. Den „Seiten-Tritt“, den „Arsch-Tritt“, den „In-die-Eier-Tritt“ und den „Fehl-Tritt“.
Camera Obscura - Italian Genre Cinema Collection #07
Spoiler:
Immer wenn ich mit meiner Tochter den Zoo besuche und die hospitalisiert-gelangweilten Tiere dort sehe, denke ich, was wäre wenn die keinen Bock mehr haben angegafft zu werden, ausbrechen und über die Uns-kann-gar-nichts-mehr-schocken Berliner herfallen. Nun, vor fast 30 Jahren verwirklichte der Anthropologe und Mondo-Filmemacher Franco Prosperi diese Idee. Entstanden ist ein Euro-Exloitation-Tier-Katastrophen-C-Picture, das grausig schlecht inszeniert ist, hirnerweichende Dialoge bietet und keinerlei Gespür für Montage / Dramaturgie zeigt. Die „Natur-rächt-sich-am-Menschen“-Geschichte und der Schluss-Twist ist so naiv-blöd, das ich nur noch ratlos den Kopf schütteln musste. Eine endlose Aneinanderreihung von Tierangriffen, in dem „tierisch“ schlechte Schauspieler/innen berechtigterweise blutrünstig zerrissen werden. Elefanten lassen ein Flugzeug abstürzen, ein Tiger frisst sich durch die U-Bahn, ein Gephardt jagt einen Hippy-Käfer usw. Ja, und genau das macht den Reiz des Streifens aus. Die Tier-Stunt-Szenen sind recht überzeugend, mit echten Viechern und es entsteht durchaus eine düster-fiese Grundstimmung. Da kann man auch mal bei der allgemeine Niveaulosigkeit und den Logik-Löchern (Warum gehen Kinder mitten in der Nacht zur Schule?) ein Auge zudrücken. Wirklich schwer viel es mir aber über den wenig artgerechten und rüden Umgang mit den Tieren während der Dreharbeiten hinwegzusehen...