lieber_tee - Kommentare

Alle Kommentare von lieber_tee

  • 8

    Mockumentary, die geschickt echte und geschauspielerte Interviews mit Archivaufnahmen in einen neuen Kontext bringt. So entsteht eine clevere Satire über die Wahrhaftigkeit von Bildern um den Gläubigern von Verschwörungstheorien und (angeblichen) Fakten einen Spiegel vor zuhalten.

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    • 3
      über Carver

      Sicherlich muss man bei „Carver“ Abstriche wegen den offensichtlich geringen Produktionskosten machen. Low-Budget-Filme müssen aber nicht schlecht sein. Hier zeigt es sich aber, das aus wenig Geld keine Tugend gemacht wurde. Der Film scheitert an seinem schwachen Drehbuch, der mäßigen schauspielerischen Leistungen, seiner laienhaften Inszenierung und der offensichtlich primitiven filmischen Absicht.
      Das ein Backwood -Slasher drehbuchtechnisch nicht das Rad neu erfinden kann, liegt an dem sehr engen Grundgerüst diesen Sub-Genres. Hier biete „Carver“ auch nichts Neues. Logiklöcher kann man tolerieren. Aber den Zuschauer für doof zu verkaufen, ist schon ärgerlich. (Spoiler!) Warum werden die Opfer gerade in das Haus geschickt, wo zufälliger Weise Super-8 Filme(!) von den Ermordungen (wenig versteckt) herumliegen? Wie dämlich muss man sein, den Unterschied zwischen Snuff-Filmen und Spezial-Effets- Filmen nicht zu erkennen? Warum verrät der Film seinen Schluss-Gag schon am Anfang, wenn der zweite „Bösewicht“ zum ersten „Bösewicht“ sagt: „Verrat aber nichts“? Warum läuft ein vorher gefolterte Mann später mit der Maske des Mörders herum? Warum begeht die eine Frau Selbstmord? Warum lässt sie die betrunkene Frau halb nackt in den Wald rennen, obwohl sie vorher zu ihr sagt, das dass dumm wäre? Warum liest sie dann ein Buch? Zur Entspannung? Da werde ich als Zuschauer langsam mehr als ärgerlich. Ist das alles parodistisch gemeint?
      Schauspielerisch bewegt der Film sich im unteren Mittelmaß. Erik Fones als beleibter Bösewicht spielt und wirkt mehr als lächerlich. Der Rest der Crew gibt sich Mühe, aber das reicht leider nicht aus.
      Regisseur Franklin Guerrero Jr. möchte gerne Atmosphäre und Spannung aufbauen. Es ärgert mich aber, wenn er dabei jegliche inszenatorische Sorgfaltspflicht vergisst. Ständig sieht man den Schatten des Kameramann im Bild oder es spiegeln sich die Filmscheinwerfer in den Fenstern. Wirklich witzig wird es, wenn in einer Szene, die im abgelegenen Wald spielen soll, die Scheinwerfer vorbeifahrender Autos vorbeiziehen und in einer anderen Szene der bunte Rucksack eines Filmcrewmitarbeiters im Hintergrund herumliegt.
      Meiner Ansicht nach zielt der Film ausschließlich drauf aus möglichst viele und ekelige Folterszenen aneinander zu reihen. Hier erfüllt er tadellos den Begrifft "torture- porn". Die Splatter-Szenen sind bewusst ekelhaft (gerne auch mit Scheiße und Kotze) dargestellt und explizit brutal.

      Bei dem Genre des Folterhorrorfilms ist mehr als die Luft heraus. Immer mehr billig produzierte Digi-Cam-Filme kommen auf dem Markt (z.B. „Chaos“) um noch ein paar Krümel vom Geldkuchen abzubekommen. Dadurch werden aber die wirklichen Filmperlen diesen Genres (z.B. „Frontier(s)“) in den Dreck gezogen. „Carver“ ist ein mehr als ärgerlicher Beitrag dazu.

      3 Punkte für den „Hodenquetscher“, die teilweise guten Effekte und für den Song “Turkey in the Straw”.

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      • 5

        The Alphabet Killer ist ein mittelmäßiger Thriller, der die Suche nach einen Serienkiller als die Besessenheit einer Polizistin darstellt.
        Rob Schmidts erste Spielfilmarbeit nach „Wrong Turn“ ist ohne große Auffälligkeiten inszeniert. Die Nutzung der Handkamera und die trüben, in Blautönen gehaltenen, Bilder verstärken den nüchtern-dokumentarischen Stil. Die kurzen Horrorelemente im Film soll die starke psychische Belastung der Hauptdarstellerin visuell verstärken, wirken allerdings eher übertrieben und etwas gewollt. Eliza Dushku gibt sich alle Mühe, die psychische Belastung der Polizistin darzustellen, hat aber des öfteren einen Hang zum „Over-acting“ (z.B. die übertrieben zittrige Hand, der wirrer Blick). Die Story wird als sauberer Spannungsbogen erzählt, weist aber öfters unnötige Unwahrscheinlichkeiten auf (z.B. wird ein entscheidender Hinweis durch ein zufälliges Gespräch mit dem Barkeeper auf der Straße gegeben). Auch der Mörder wirkt sehr aus dem Hut gezaubert, es gibt keinerlei Erklärungen über die Hintergründe des Täters. Das düstere Ende ist für US-Filme eher ungewöhnlich, lässt den Zuschauer aber eher unzufrieden und ratlos zurück.
        Als Fan von „Wrong Turn“ bin ich von Rob Schmidts wenig innovativen Regiearbeit etwas enttäuscht.

        • 4

          Konventioneller britischer Actionfilm mit Drama- Elementen.
          Chee Keong Cheung zweiter Film versucht einen Vater- Sohn- Konflikt, eine Bodyguard- Liebesgeschichte und einen Triadenkrieg zu einer sinnvollen Story zu verbinden. Diese Geschichte wird allerdings ziemliche banal und ohne Sinn für Timing erzählt. So plätschert der Film leidlich spannend ohne besondere Höhepunkte vor sich hin. Das liegt vor allem an den unoriginellen und ideenlos inszenierten Kampfeinlagen und an der klischeehaften Story des Films.
          Die Schauspieler bewegen sich im Mittelmaß. Der Generationskonflikt zwischen Vater und Sohn ist mäßig gespielt, die Liebesgeschichte zwischen Bodyguard und Triadenbosstochter mehr als unglaubwürdig. Einige Szenen des Films bewegen sich am Rande der unfreiwilligen Komik (z.B. das lächerliche Killerduo).
          Über die grausam schlechte deutsche Synchronisation möchte ich mich hier mal nicht ärgern...

          • 5

            Dieser Mix aus fernöstlichen Samurai-, westlichen Gangster-Rap- und Terminator – Motiven ist eine der ungewöhnlichsten Animationsserien der letzten Jahre.
            Ich habe mich nur die ganze Zeit gefragt ob die Serie eine Parodie oder ernst gemeint ist. Die oben genannten Motive sind bis zur Karikatur überzeichnet (im wahrsten Sinne des Wortes) und mit einem „Nichts“ an Story verbunden (RACHE, Rache usw.).
            Schaut man sich alle fünf Folgen direkt nacheinander an, so wirken die endlosen Aneinanderreihungen von Metzel- Kampfszenen eher ermüdend. Einen emotionalen Bezug zur sprachreduzierten Hauptfigur mit dieser unglaublichen Frisur ist bei mir nicht eingetreten und das pseudocoole Gelabere seines imaginären Ichs hat mich nur genervt. Da hilft die gute Musik, der sehr graphische Animationsstil und die netten kleinen Gags (z.B. Apple Notebooks haben Birnen als Symbol) auch nicht.
            Kann man sich ansehen, muss man aber nicht.

            • 6 .5

              Knackiger, ausreichend gut gespielter Backwood-Slasher aus Norwegen(!). In seiner farbreduzierten Optik nutzt er die norwegischen Wälder für eine gradlinige und kompromisslosen 08/15 Story.

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              • 4

                Body Count - Die Mathematik des Schreckens. Mit Mathe hat dieser, recht unblutige, Freitag der 13.-Klon nur in soweit etwas zu tun, das er so langweilig und vorhersehbar wie das Schulfach ist. Austauschbare 80er Jahre Teenager werden von einem traumatisierten Serienkiller auf dem „Camping del terror“ (Originaltitel) gemeuchelt. Handwerklich ohne Ambitionen dahin geschludert, da sind Deodatos Kannibalenfilme besser.

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                • 6

                  Argentos Ausflug in den Big-Budget-Bereich ist ein widersprüchlicher Romantik-Horrorfilm geworden. Einerseits Fellinihaft-ausuferndes Ausstattungskino voller Bildgewalt, Morbiditäten, kruden Gewaltspitzen und (möchte gern) großen Gefühlen, andererseits surreal-albernes Trash-Kino mit blassen Schauspielern und asynchronen Gesangseinlagen. In seiner ruppig-opernhaften Art durch aus sehenswert, ein gelungener Film aber weiß Gott nicht.

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                  • 5 .5
                    über Primal

                    Camper mutieren zu barbarischen Kannibalen-Monster.
                    Das klingt nach Trash-Unfug. Ist es auch!
                    Hier wird hemmungslos dem Ozploitation-Genre (australische Version des Exploitation-Kinos) gefrönt und fieberhaft-rasant eine derbe Quatsch-Story auf dem Zuschauer losgelassen. Deutlich im Low-Budget-Bereich angesiedelt, kämpfen tölpelhafte Personen gegen peinlich herum hopsende/kopulierende Urzeitmutanten, werden fleißig Motive aus „Tanz der Teufel“, „Demoni“, Cabin Fever“ bemüht um aus der eigentlich originellen Thematik (rückwärtige Evolution) eine unfreiwillig-lächerliche Blutorgie aus Natur- und Körperhorror zu machen.

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                    • 6 .5

                      Das 3D-Märchen kommt leicht ironisch daher und ist wirklich klasse animiert, bietet aber letztendlich nur typisches Disney-Kulleraugen-Family-Entertainment mit Hang zum Kitsch. Meiner Tochter hat es gefallen, trotz nervigen Gesangseinlagen.

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                      • 4 .5

                        Schnarch, schnarch, plätscher, plätscher – war da was ? Ja, der stilprägende Meister hat einen „modernen“ Internet-Serienkiller-Thriller gemacht. Entstanden ist aber (wieder einmal) nur ein ziemlich banales Filmchen, wo Genialität (sehr) selten durchscheint. Wäre es kein Argento, wäre diese Aneinanderreihung von peinlichen Dialogen und die Abwesenheit von Spannung kaum beachtenswert. Aber so, na ja, ein schlechter Dario ist immer noch besser als manch andere Genrekost, sagt ein Fan.

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                        • 6 .5

                          Nahe zu mit allen klassischen Zutaten eines Giallo versehener, beherzt erzählter Erbschaftskrimi. Unter der heißen Sonne Griechenlands gibt es delikat-brutale Mordarrangements und eine nicht unnötig verkomplizierte Betrugsgeschichte. Der perfekte Einstieg um dieses Genre lieben zu lernen.

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                          • 5 .5

                            Die Nacht der blanken Messer aka Strip for the Killer. Der Name ist hier Programm. Chauvinistischer Titten – Giallo, wo ein Sammelsurium von unsympathischen Darsteller/innen ständig blank ziehen und genauso doof sind wie die Story und Synchronisation. Sleaziger Trash-Giallo, der so schlecht ist, das er (fast) wieder gut ist.

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                            • 4
                              über Giallo

                              Nicht-Giallo mit einer hausbackenden Geschichte und unauffälligen Inszenierung. Markant, die ungewöhnliche Doppelrolle von Adrian Brody, der nahezu eine Parodie auf Kommissare und Serienkiller performed, enttäuschend flach die uninspirierte Regie des Alt-Meisters.

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                              • 4

                                Im altmodischen Hammer-Gothik-Stil gefilmter, mit einigen stimmungsvollen Bildern versehener Fulci-Film, voller lächerlicher Dialoge und peinlichen Szenen. Die Möchte-Gern-Edgar-Allen-Poe-Geschichte wird zäh und spannungsarm erzählt, die niedlichen schwarzen Kätzchen sind einfach nicht gruselig. Für Fulci-Komplettisten.

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                                • 5 .5

                                  Zähflüssiger, italienischer Psychothriller zwischen Arthouse und Giallo-Pulp, dessen Sinn mir verborgen bleibt aber in seiner mysteriösen Prag-Stimmung und kunstvollen Gestaltung besticht.

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                                  • 3 .5

                                    Spackiges Medizin-Folter-Filmchen, das nur aus Blut und Gedärm besteht und auf der Torture-Porn-Welle mitzuschwimmen versucht. Mit Autopsy I hat dieser Billig-Tinnef nichts zu tun.

                                    • 5 .5

                                      (SPOILER!!!!)
                                      Kennt man einen, kenn man alle. Nach dem typischen Final Destination-Prinzip angelegte Franchaise-Abwicklung, bei der mein Splatterbedürfnis befriedigt wird. Inhaltlich vor dem 1.Teil angelegt, klatscht einem fröhlich (in 3D) das Blut ins Gesicht.

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                                      • 6 .5

                                        Stringent erzählter Thriller, der durch seine retro-haften Inszenierung altmodischen Giallo-Scharm versprüht.

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                                        • 6
                                          lieber_tee 02.09.2011, 14:01 Geändert 05.04.2015, 20:17

                                          Camera Obscura - Italian Genre Cinema Collection #03
                                          Moralinsaurer Giallo-Durchschnitt, in dem sich wiedereinmal alle Frauen zuerst ausziehen müssen bevor sie abgestochen werden. Für Viel-Seher dieser italienischen Filmgenrekunst ein Muss.

                                          • 7 .5

                                            Sleaziger US-Giallo von Brian De Palma. In einem theatralisch-pathetischen Taumel aus freudianischen Dopplungsthemen und sexuelle Frustrationen wird mit schwelgerischer Bildgestaltung, schwebender Kamera und schwülstigen Score ein cineastischer Rausch erzeugt. Kann aber auch als bescheiden spannende, wertkonservative „Psycho“-Homage gesehen werden.

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                                            • 7

                                              Das wenig innovative Survivalabenteuer sieht gut aus und ist stramm erzählt. Hier ist Brasilien keine Reiseempfehlung und Organspendeausweise finde ich überbewertet. Geht ja auch ohne.

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                                              • 5 .5

                                                Ein Ed Wood-Film aus den 80ern. Lahmende Blutmatsche mit Knallchargen, die sichtbar unter Drogen stehen und völlig sinnentlehrte Dialoge von sich geben müssen, die dann noch zusätzlich von bodenlos unbegabten Synchronsprecherheinis vorgetragen werden. Der unvermittelt auftretende Slapstick und das Ende zeugt von satirischen Gespür für das Genre. Oder auch nicht.

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                                                • 6

                                                  Merklich anders als der übliche Öffentlich-Rechtlich-20:15-Mief. Dominik Grafs unangepasster Pulp-Diskurs hat sicherlich einige Sonntagabendgucker ordentlich verwirrt und verärgert. Hut-ab, das diese Trash-Bombe so durchgewunken wurde. Aber, ein guter Film ist „Cassandras Warnung“ nicht. Zu aufgesetzt ist der kiffende Polizist, zu dämlich ist die Auflösung und zu holprig ist die ganze Dramaturgie. Wirkt so, als ob der Regisseur hier seine cineastische Sau herausgelassen hat. Für den Mut und die Andersartigkeit 6 Punkte, mehr aber auch nicht.

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                                                  • 5 .5

                                                    "Absurd" aka "Antropophagus II" aka "Man-Eater 2" ist einer der jugendgefährdeten und verrohenden Filmchen aus den 80ern vor denen mich die selbsternannten Moralapostel immer gewarnt haben. Mit Freunden als verwaschene VHS-Kopie uncut zuhause geschaut, wenn mein Eltern nicht da waren. Und ich bin doch kein Amokläufer geworden. Ätsch.

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