lieber_tee - Kommentare
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Alle Kommentare von lieber_tee
Angenehm schrullige Reportage über eine Vampir-WG in Wellington der Jetzt-zeit. Die durchschnittlich über 100 Jährigen schlagen sich mit weltlichen Problemen herum, wie wer gießt die Hanfpflanzen, macht die blutbesudelte Wäsche, das seit Jahren vergammelnde Geschirr sauber. Der untote Alltag bekommt frisches Blut durch einem Hipster, der den Rüschen-Hemden-Typen zeigt wie ein moderner Vampir von Heute mal so richtig twilight ist.
Zwischen Mythos und Moderne persiflieren die beiden Filmmacher traditionelle Horror-Monster-Motive, in dem sie sie an der Realität von normalen Menschen abgleichen und eine Alltagstauglichkeit geben. Da wird kein Klischee ausgelassen, in episodischer Erzählweise gibt es Witze im Minutentakt, die zum Schmunzeln einladen.
Wer immer schon wissen wollte warum sich Werwölfe zur Begrüßung am Popo schnuppern, ob Brandschutzverordnungen beim In-der-Sonne-verbrennen eingehalten werden und warum das Nichtaltern von Minderjährigen Pädophile anlockt, der ist in dieser zwischen Albernheit, sanfter Ironie und Altherrenwitzen angesiedelten Mockumentary richtig.
Wirklich mitreißend ist das alles allerdings nicht, dafür wirkt der schmale Rahmen einer Fake-Doku für schrägen, bösen oder gar subversiven Humor zu einengend. Der Streifen ist immer lieb und es weht eine sanfte Melancholie von nerdigen Außenseitern durch den Film, ganz so charmant wie ihre Filmemacher.
Horro, das schwarze Schaf und Tee, der Beutel im Dickicht des Tierhorrors.
Y wie...Yeti.
Spoiler!
Im Gewand eines sanft vergruselten Abenteuerfilms ist der Yeti nicht der Feind sondern der Mensch selbst, denn seine selbstzerstörerische Arroganz wird bestraft. Die kontrastreiche Hammer-Produktion in S/W benutzt seine Styropor-Himalaya-Kulisse für einen existentialistischen Höhenkoller an den Grenzen der Zivilisation, wo Demut überleben heißt. Wenn auch etwas naiv die humanistische Botschaft dem Zuschauer ins Gesicht geworfenen wird, hier ist der abscheuliche Schneemensch nicht abscheulich sondern der überhebliche West-Europäer mit seinem Jagdinstinkt.
Es gibt so ein paar Kleinigkeiten, die mir wirklich gut an dem Film gefallen haben. Neben seiner freundlichen Botschaft, ist er, trotz künstlichen Studio-Sets, in seinem klaustrophobischen Schneetreiben und Belagerungszustand sehr stimmungsvoll und ich finde es cool, das in einem 50er Jahre Film, am Ende die Frau den Mann rettet.
»SoulReaver und lieber_tee in den Untiefen des ganz normalen Genrewahnsinns«
#26
Z...wie Zombie-Filme.
Vom haitianischen Schlafwandler über wankende Untote mit Appetit auf Hirn bis zum angetriebenen Virus-Irren, der Zombie ist eine der bekanntesten und klassischsten Figuren des Horrorfilms.
Sein Leinwand-Debüt erfuhr er 1932 in Victor Halperins „White Zombie“.
Eine wehrlose weiße Frau in Haiti in den schlafwandlerischen Klauen eines Magiers. Ein Mann, der sie als Schönheit besitzen möchte aber reichlich frustriert ist, das sie in ihrem scheintoten Zustand nur Klavier spielen kann, Löcher in die Luft starrt und in ihrer Seelenlosigkeit seine sexuellen Gelüste nicht befriedigt.
Zombies sind leere Hüllen.
Entweder in der Zuckerohrfabrik zur kapitalistischen Ausbeutung (keine Beschwerden wegen Überstunden) oder als Objekt des geilen Mannes. Obwohl die Zweckentfremdung von einheimische Aberglaube eine wichtige Rolle spielt, Farbige kommen nur als imaginäre, fremde Bedrohung oder Arbeitssklaven am Rande vor. Die ursprüngliche Grundlage der Zombiefigur, der Voodoo-Kult, sieht wie transsilvanischer Grusel aus. Zentrale Themen des Films sind Begehren, Macht und Ausbeutung. Die Magie des schwarzen Mannes wird in den Händen des Weißen zum Kontroll-Instrument für Gewalttätigkeit, harte körperliche Arbeit und Sexualität.
Bei allem Respekt und Einfühlungsvermögen für vergangene Filmkunst, der Streifen ist gewöhnungsbedürftig. 80 Jahre nach seinem Erscheinen ist er so einige Male in die unfreiwillige Komik gealtert. Mag sein, das die deutsche Synchronisation, mit ihren falsch betonten, herunter gelesenen Dialogen, diesen Effekt verstärkt aber Bela Lugosis übertrieben-theatralische Dracula-Gestik erinnert an Filme, die die Grenze vom Stumm- zum Tonfilm noch nicht überschritten haben und zaubert mir ein Grinsen ins Gesicht wo eigentlich Grusel und Diabolik sein sollte.
Reizvoll am Film ist, ohne Wenn und Aber, seine technische Seite. Kamerafahrten, Überblendungen, Doppelbelichtungen, Split-Screening, Licht- und Schatten-Spiele, schaurige Sets, gewagte Perspektiven, da macht "White Zombie" was her und bleibt nicht ohne Grund ein Vorzeige-Klassiker des Horrorfilms.
[http://www.moviepilot.de/liste/soulreaver-und-lieber_tee-in-den-untiefen-des-ganz-normalen-genrewahnsinns-soulreaver]
Der Versuch die lang brachliegende Tradition (und das mögliche Potential) deutscher Horrorfilme wiederzubeleben ist ehrenwert aber diese Hybris wird „German Angst“ sicherlich nicht gerecht.
Die drei Kurzfilme bewegen sich zwischen experimentellem Kammerspiel, Torture-Porn und Sexploitation-Phantasie, immer mit dem (etwas gewollt wirkenden) radikalen Habitus des Underground-Films.
Buttgereits „Final Girl“ ist eine dokumentarisch-nüchterne und zugleich poesievolle Rache-Phantasie hinter der bürgerlichen Fassade, andeutungsreich, clever und verstörend. Kosakowski möchte wahrscheinlich irgendwie eine böse Studie über den eigenen Hang zur Gewalt sein, die mögliche Selbstreflektion verpufft aber in konfuse Nazi- und Ausländerfeindlichkeit im Overacting-Drive. Die „Alraune“ von Marschall ist den klassischen Horrormotiven noch am Nächsten, ebenso seine fiebrige Inszenierung, die eine zugängliche, internationale Filmsprache spricht. Seine Eros und Thanatos-Sexphantasie über Triebhaftigkeit bleibt auf einer phantastischen, surrealen Ebene, folgt (wohl auch der Länge geschuldet) klassischen Erzählmustern.
Gemein haben alle drei Episoden eine „Lust“ auf Körperzerstörungsexzessen, deren Blutfontänen mit einem humorlose Blick (auf deutsche Befindlichkeiten?) ins Gesicht spritzen und die Erkenntnis, das in uns allen ein Mörder steckt.
Übrig bleibt ein Unbehagen.
Voyeuristischer Porno trifft auf voyeuristischen Horror…
Na endlich, hier kommt das zusammen was jeder Jugendschützer schon wusste. Porno ist böse, ein Ausdruck der Erniedrigung, Bloßstellung. Web-Cam-Prostitution sowieso, da sind dann beide Seiten des Streams moralisch verwerflich. Die einen, weil sie als Frau selbstbestimmt entscheiden, das sie ihren Körper und Sex vor der Kamera verkaufen, die anderen, die beim anonymen Rubbeln des Schwanzes über diese Freizügigkeit und Selbstbewusstsein nicht steif werden. Da hilft dann doch nur reale Gewalt um die Regel Nummer Eins des Slasher-Ein-mal-eins zu erfüllen, sexueller Spaß wird mit dem Tode bestraft.
Keine Ahnung warum eine Dildo-geschlagen Stunde lang der Zuschauern mit einem mehr oder weniger ironischen Diskurs über die Internet-Pornographie behelligt werden muss, in den letzten 45 Minuten wird Stalk 'n' Slash endlich wörtlich genommen. In welcher Art die neuen, digitalen Medien für das klassische Abmurksen von Big-Brother-Girls im Sexhaus-Studentenwohnheim inszenatorisch benutzt werden ist teilweise echt fies-suggestiv, oft geschmacklos aber auf jeden Fall erwähnenswert, weil überraschend gekonnt.
Im ersten Film des gemeinsamen Grindhouse-Projektes mit Quentin Tarantino nudelt sich Robert Rodriguez durch den mit Sex und Gewalt aufgeladenen C-Ramsch des US-60er und 70er Jahre Kinos, lässt seinen filmischen Kindheitserinnerungen freien Lauf.
In gewollt-versiffter Ästhetik gibt es halbnackte Frauen, perverse Kotzbrocken und nässende Pusteln als pralles Paket. Das Menschliche wird mit Genuss zerstört, verformt, abgeschlachtet und verspeist. Eine überspitzte Mischung aus Horror-Trash, absurder Action, Splatter-Fun mit AK-47-Sturmgewehr als praktische Prothese. Die Huldigung von Schundfilmen, abseits des Mainstreams, nimmt sich nie ernst und funktioniert deswegen so gut.
Vom subversiven, politischen Geist des frühen Zombiefilms und Grindhouskinos ist allerdings wenig zu spüren. Befreit von Subtexten gibt es filmische Anarchie aus Ekel und Glibber, das Genre wird kaum gebrochen oder hinterfragt sondern als ironische Unordnung und Drastik benutzt.
Globaler Mädchenhandel, ein serbischer Clan und Dolph als Rache-Pfadfinder mit Unterstützung.
Die Story ist eine schwabbelige Mixtur aus Selbstjustiz, Betroffenheit- und Wiedergutmachung-Rotze, hangelt sich atemlos von einem Action-Set-Pieces zum nächsten ohne Sinn und Verstand. Es wird wenig verhandelt, viel geprügelt und geballert, das Budget war für eine Direct On Demand-Produktion augenscheinlich fetter, was sich in der semibekannten Besetzung auch niederschlägt. Alle machen Dienst nach Vorschrift in dieser generisch-groben Räuberpistole.
Regisseur Ekachai Uekrongtham findet neben Thailand-Postkarten-Idylle nie den angemessen subtilen Ton für das Thema Menschenhandel, das nur die emotionale Fassade für einen reißerischen B-Actioner mit Standardplot und Männer-Archetypen ist. Seine Qualitäten finden sich deutlich in der Inszenierung von spektakulären Verfolgungsjagden und Material-Art-Kämpfen. Die sehen Kino-tauglich aus, gut orientiert montiert und effektvoll.
Ach ja, aus der Zeit als das Blockbusterkino noch CPU-Prozessoren und Disketten kannte und es noch Geschichten erzählen wollte...
Ich bin ja ein Fan vom Regisseur und Film-Visionär James Cameron. Und hier beweist er seine Qualitäten. Nahezu perfekt fusioniert er Erzählkino mit ungemein stimmig und präzise in Szene gesetzten Actionszenen. Bei all seiner Gigantomanie vergisst er nie ein durchaus faszinierend-grausames Kino-Märchen über die Grenzen vom Forschung, Leben und Tod, Verantwortung, Schicksal, Vaterschaft, Muttersein und das Weinen zu erzählen.
In einer der besten Sequels der Filmgeschichte werden ikonische Szenen und Dialoge fest mit der popkulturellen Hirnrinde des Zuschauers verankert, ebenso ist, trotz aller Materialschlachten, jederzeit das Gefühl und die Lust des B-Films zu verspüren. Der Film nimmt sich nie zu Ernst, die sanfte Ironie ist ein angenehmer Gegenpart zur bitter-apokalyptischen Stimmung, die sich am Ende als aufopferungsvolle Hoffnung ein Ventil sucht.
Willkommen im Walhalla des furiosen Actionkinos.
Da ich für fiebrig-hirnlosen Radau empfänglich bin, auf überwiegend handgemachtes, wahnwitzig choreographiertes Ballett aus Rost und Stahl stehe, in einer patriarchalisch-abstrusen Welt, hatte ich bei dieser Rock-Oper eines 70 jährigen Opas meinen Spaß. Die radikale Überwältigung der Sinne durch Bewegung nach vorne bleibt dem altmodisch-apokalyptischen Western der Vorlagen treu. Ich wurde in die zweistündige Verfolgungsjagd ein-gesogen, von spektakulären Stunts herum-gewirbelt, da kann ich ohne Probleme auf ausgefeiltes Storytelling und Figurenbeschreibungen verzichten, besonders wenn das cartoonhafte immer betont wird.
Der viel gepriesenen Feminismus muss allerdings an mir vorbeigehuscht sein. Nur weil eine knarzige Kick-Ass-Charlize Theron dem lieb-brummigen Mad Max die Show stiehlt, ist nicht die emanzipatorische Weiblichkeit im Actionkino gegeben. Denn letztlich muss die nach Erlösung suchende Frau doch vom Mann ge-/errettet werden, während schwangere Kuh-Engel am Ende erd- und samenverbunden zur Mutter Natur zurückkehren um Kinder und Bäume zu pflanzen.
Ich wollte Dinos sehen, ich habe große, kleine, rennende, fliegende, tauchende, sterbende, schlecht gelaunte, gefräßige, röhrende Saurier bekommen. Der Mensch ist am unteren Ende der Nahrungskette angekommen, auch wenn er in seiner Hybris so gerne ein Alphatier sein möchte.
In dem sicheren Käfig eines Popcorn-Films, mit allen Stärken und Schwächen dieser Filmmaschinerie, gibt es erstaunlich und atemberaubend animierte Viecher im prähistorischen Vergnügungspark zu begaffen, mit einer Geschichte auf Asylum-Niveau und der Anwesenheit des Gleichstellungsbeauftragten für Mann und Frau.
Wie es in solcher nach Unterhaltung und spektakulären Reiz brüllenden Spaßanlage nun mal ist, alles wirkt überteuert, nicht biologisch-wertvoll angebaut oder auf Nachhaltigkeit achtend aber mit großen, kindlichen Augen in Großaufnahme bestaunbar.
14 Jahre musste das Riesenechsengroupie mit unterirdisch bescheidenen Produkten im Heimkino seinen Hunger stillen, endlich gibt es wieder Dino-Sabber aus dem Hause Spielberg, mit entsprechenden Referenzen, mundgerecht serviert.
Ein Film, der auf die artgerechte Haltung von Dinofans im Blockbuster-Biotop achtet.
Fortsetzung folgt, garantiert, von mir aus.
Puh!
Die Grundidee mag ja vielleicht ihren bekloppten Reiz haben…
Mies gelaunte Raptoren entfliehen aus einem militärischen Forschungszentrum und werden im Knast zwischengelagert, wo eine bunt zusammengewürfelte Gruppe, bestehend aus u.a. klein-kriminellen Bitches, Sicherheitspersonal und einem berüchtigten Serienmörder, versuchen im Teamwork nicht Futter der prähistorischen Raubtiere zu werden, während außerhalb noch mehr Viecher dieser Art ihr Unwesen treiben.
Naja, der Streifen erfindet natürlich nicht das Dino-Rad neu, bietet viel Action und eine Geschichte, die in keinster Weise erklärbar gemacht wird. Zwischenzeitlich blitzt mal ein Funken von Humor auf, der der vorhandenen Lächerlichkeit die Krone aufsetzt.
Jurassic City ist ein typischer Low-Budget-Creature-Spaß im Saurier-Fahrwasser, der Samstagabend auf Tele5 wegen seiner Dämlichkeit „veredelt“ wird. Seine Machart ist allerdings so unterdurchschnittlich, das es beim Schauen schmerzt.
Schlimmste Charakter-Schabracken, mit der Ausdrucksfähigkeit eines Kühlschranks, treffen auf kaum noch als Spezial-Effekt bezeichbare Saurier-Animationen, selbst die niedrigsten B-Movie-Erwartungen werden nicht erreicht.
Der Film ist stink-käsig und nicht aromatisch-käsig, Dino-Fieber im Verfallsstadium…
Hilfe, die durch voll-synaptischen Transfer zum Leben erweckten Dinosaurier kommen…
Verramscht im Tele5-Discounter-Shop sind sie über ihren Ausverkauf als billige Creature-Film-Auslage sauer und müssen jetzt diese dösige Dino-Suppe selbst auslöffeln. Asylum ist da hemmungslos, tricktechnisch wird auf die Riesenechsen gespuckt, ebenso auf das Drehbuch und die „Schauspieler“, denen ich mein tiefen Respekt zolle, weil sie „Er ist ein Feuerwehrmann, er lässt niemanden zurück“ ohne eine Miene zu ziehen aufsagen können.
Und sonst, der gewollt-vertrashte Habitus ähnlicher Produktionen hält sich angenehm in Grenzen, so dass dieser Dino-Missgriff aus der untersten Schublade sogar manchmal zum Schmunzeln einlädt.
Das soll jetzt aber keine Empfehlung sein…
Launiger Found-Footage-Dino-Horror, fast ohne Dinos.
Mit langen, sehr instabilen, Kamerasequenzen (ohne sichtbaren Schnitt und Musikuntermalung), sparsamen Effekten, knapper Beleuchtung erzeugt „Tape 407“ eine paranoide und bedrohliche Stimmung. Auch wenn das Verhalten der Gruppe nicht in ihrem Handeln logisch erscheint, fängt der Streifen durchaus glaubwürdig die verängstigte, gereizte, panische Gruppendynamik ein. Allerdings ist es schon gewöhnungsbedürftig dem orientierungslosen Rumgerenne, dem ständigen Geplapper von angespannten Leuten zu folgen, denn viel mehr passiert nicht, die Geschichte ist mit seinen dünn eingestreuten Hinweisen arg banal geworden. Egal, ich finde diese Indie-Fingerübung ok, leider gibt es davon zu viele um wirklich begeistern zu können.
„Ich hätte mich besser vorbereiten sollen…“
Stimmt, denn wenn ein inkompetenter Arschloch-Wackel-Dackel-Kameramann und eine zickig-neurotische Journalistin eine Doku auf Schülerzeitungsniveau über einen Kryptozoologen mit Cowboyhut machen wollen und deshalb den sonntäglichen Spaziergang durch den Teutoburger Wald aus Palmen wagen, muss der Zuschauer davor gewarnt werden, das geschlagene 60 Minuten lang außer Discovery-Channel-Weisheiten, Infos über den Stuhlgang der Beteiligten und Moosstreicheln nichts aber auch gar nichts passiert, die Figuren alle einfach nur nerven, dann von Dinos gefressen werden um am Ende mit einer Fortsetzung zu drohen.
Found-Footage für den Arsch.
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Horror-Filmchen im Found-Footage-Stil, das visuell so einfallsreich ist um aus seiner schlanken Prämisse genug heraus zu holen. Überraschend selbstsicher, mit Lust und Laune in den Mythologien des Gruselfilms grabbelnd, ist Innovation jetzt nicht das Non plus Ultra des Streifens aber schon beeindruckend was die beiden Debütanten da, für so das wenige Geld, auf die Beine gestellt haben.
Vielleicht bin ich ein ästhetischer Kulturbanause oder digital-verwöhnt... Als ich Ende 2014 Interstellar in Berlin in 70 mm gesehen habe war ich enttäuscht. Klar, das Format war bildwaltig, die Kontraste und Farben stark und irgendwie fühlte sich der Film "plastischer" an. Aber: Bereits beim kauf der Karte wurde ich gewarnt, das bei hellen Stellen das Bild flackern würde... Was es dann auch tat, nicht nur ein wenig sondern recht heftig. Und die viel gelobten Kontraste hatten bei mir eher die optische Wirkung, das die hellen Szenen zu grell (überbelichtet) erschienen und bei den dunklen kaum etwas zu erkennen war (unterbelichtet). Ich weiß nicht ob das so gewollt war, ob technische Defizite vorlagen oder ob ich optisch einen an der Klatsche habe /hatte. Der Mehrgewinn von 70mm, zumindest bei dieser Vorstellung, war sehr gering, im Gegenteil. Gibt es noch andere Piloten die mein Erlebnis bestätigen oder relativieren können?.
Frühneunziger-Erotik-Thriller um ein in Ungnade gefallener Ex-Cop, der jetzt als Auftragskiller arbeitet und sich in die prallen Lolita-Brüsten seiner verführerischen Nachbarin verliebt...
Die schwellende Sinnlichkeit der Hauptdarstellerin Deborah Caprioglio ist es zu verdanken, das diese peinliche Groschenromannummer, mit Dialogen wie „Jetzt komm schon vor mein Rohr, du Lüstling“, gerade noch so Sex-Phantasien erfüllen kann, denn der Rest, irgendwo zwischen schwülstiger Saxophonmusik, miefigen Sado-Maso und Möchtegern-Film-Noir, ist nicht erwähnenswert, ebenso das billige Femme-Fatale-Ende.
Bevor Gareth Evans mit den Knochenbrecher-Filmen „The Raid 1+2“ zu internationalen Ruhm kam, übte er im poppig-bunten Martial-Arts-Märchen „Merantau“ seine stilistische Begabung. Die simple und zunächst etwas verklüngelt erzählte Geschichte eines jungen Prinzen, der, um ein Mann zu werden, vom idyllischen Dorf in die böse Großstadt geht und dort eine jungfräuliche Prinzessin aus den widerwärtigen Händen eines Mädchenhandel-Drachens zu befreien versucht, ist nicht der Rede wert. Eine schlichte emotionale Grundlage, damit es zunächst ergreifend menschelt um dann zunehmend zu Bluten. Die Kampf-Choreographie ist dabei angenehm ohne Shaky cam, Montage-Gewitter und Slow-Mo-Wahn in Szene gesetzt, ergebnisorientierter Realismus in langen Einstellungen steht im Vordergrund. Evans zeigt bereits hier seinen prägenden Sinn für ikonische Szenen, verliert sich nicht in asiatischen Blödel-Humor und findet sogar tragische Momente. Die Sogwirkung seiner beiden Nachfolger fehlt allerdings noch und schauspielerisch ist das ganze arg hölzern geraten.
Herr, steh mir bei, Seagel ist wie Herpes, der kommt immer wieder...
Hier als wandelndes Kampffass, das durch eine dünne Serienkiller-Geschichte rollt. Mit widerwärtigen Sexismus, der bis an Frauenverachtung grenzt, ist knochen-brechende Polizeigewalt und -recherche das A und O des narzisstischen Heldens. Immerhin kaschiert Regisseur Jeff King, die vom Meister selbst-geschriebene 0-Nummer, mit hohem Erzähl-Tempo und noch höheren Schnitt-Rhythmus. Wie ein wild gewordener Tornado werden Standbilder des Stars und Action-Höhepunkte aneinander reihert. Leider ist das dann auch nicht so lustig wie es unfreiwillig sein sollte. Die ständigen Wiederholungen von Ich-dulde-keinen-Einspruch-Prügeleien mit immer den gleichen Kameraeinstellungen lähmen zunehmend die Interesse des Zuschauers.
Nun gut, irgendwo mag dieser Müll dann doch kurzweiliger sein als manch anderer Schund von Seagel. Beim Scheiße mit Scheiße vergleichen ist diese hell-braun.
Erik Mattis unterklassiger CGI-Horror-Müll in Videogame-Optik nutzt eine mythologische Figur der philippinischen Folklore, den Aswang, für ein Belagerungsszenario vor Green-Screen-Kulisse um, trotz einzelner gelungener Momente, völlig hilflos Humor, Drama, Action und Kinderfressende Vampir-Hunde auf den Zuschauer los zu hetzen. Keine Ahnung was der Film von mir will. Vielleicht ist diese extrem billige und künstliche Ästhetik gewollt um das Comichafte zu betonen (der Vorspann lässt die Vermutung zu) oder der Streifen ist dilettantische Filmkunst für den heimischen Markt, egal, anschaubar ist er kaum, zu simpel, blöd und mit zu vielen Durchhängern.
http://realvirtuality.info/2015/02/die-missverstandenen-das-kino-der-wachowskis/
Ein blinder und verbitterter Vietnam-Veteran ist alles, was zwischen einem zotteligen Werwolf und der Rollator-Fraktion einer Seniorenwohnanlage am Rande der Stadt steht.
"Late Phases" ist ein weiterer eigenwilliger B-Film von Regisseur Adrián Garcia Boglian. Ein Drama-Monster-Hybrid, das schwerfällig daher humpelt und seine herrlich doofe Geschichte mit biestiger Ernsthaftigkeit und kratzbürstigen Humor erzählt. Dabei ist er in dem mürrisch Portrait eines lebensmüden und traumatisierten Kriegshelden, der alt ist und kein Ziel mehr vor seinen blinden Augen hat, weitaus gelungener als in seiner Lykanthropie-Geschichte. Der angenehm innovative Ansatz, den Werwolf-Mythos mit dem Altwerden zu verbinden, fasziniert mehr in seinen menschlichen Aspekten als in seinen Horror-Stilmitteln. Denn wenn (gleich zu Beginn) die volle Pracht des Creature-Designs zu betrachten ist, muss der Zuschauer schon kichern Angesichts des spitzohrigen Halloween-Fell-Kostüms. Dadurch wirkt die ganze Chose ein wenig käsig, hat aber auch einen sympathisch veralteten Charme ähnlicher 80er Jahre Flicks.
Eine mysteriöse Terroristengruppe aus zwei Jugendlichen, die Tokio den Bomben-Krieg erklären, nukleare Bedrohung, Verschwörung bis in den höchsten Kreisen, USA-Einfluss, Social-Network, 2. Weltkrieg-Trauma…
Die neue Anime-Serie von Shinichiro Watanabe (Samurai Champloo und Cowboy Bebop) ist überraschend ernsthaft und tief in der Realität und Vergangenheit Japans verwurzelt. Umso ärgerlicher ist es, das die anfänglich kniffelige Katz-und Maus-Geschichte mit weit hergeholten Wendungen zu einem erschreckend banalen Ende geführt wird. Sind die beiden Sprengteufel noch zu Beginn moralisch zweideutig werden sie schnell zu Helden hochstilisiert, damit das jugendliche Zielpublikum, in ihrem Wunsch nach Rebellion, einfaches Identifikationspersonal hat. Die angelegte Komplexität, in Story und Figurenbeschreibung, geht schnell verloren, die Charaktere bleiben eindimensional in ihrem Handeln und Beweggründen. Und über das nervig-stereotype Frauenbild lege ich mal einen toleranten Mantel des Vergessens…
Was dieses Anime allerdings sehenswert macht, ist sein Gespür für packenden Thriller-Drive, mit einem Hauch von 70er Jahre Paranoia-Kino, und seine teilweise magische Bildgestaltung.
80er Jahre Videotheken-Filme, die bereits kurz nach ihrem Erscheinen wieder verloren gegangen sind...
Traum, Wirklichkeit, Irrsinn oder doch entkörperte Astralreisen?
Ein Mann, der Vorahnungen von Morden an erfolgreichen Frauen hat, gerät beim Versuch diese zu verhindern selbst in Verdacht, da er sich wie hysterisches Falschgeld benimmt und seinen Frust auf seiner Orgel herunterorgelt.
In typisch 80er Farbausleuchtung, zurückhaltender Gewaltdarstellung und mit mäßig aufregender Spannungsdramaturgie dümpelt der Streifen mystisch-mager vor sich hin um am Ende aus unerklärlichen Gründen in ein Fratzen-schneidendes Polter-Kasperle-Theater mit Besessenheit-Humbug an Bändern zu verwandeln. Die angedeuteten Verweise auf einen Geschlechterkrampf und ägyptischer Mythologie werden nie sinnvoll aufgegriffen, der Film bleibt mit beeindruckender Konsequenz immer neben der Spur.