Lydia Huxley - Kommentare

Alle Kommentare von Lydia Huxley

  • So ähnlich sähe das Ranking bei mir auch aus. Als Sympathisant von Origin-Stories ist Teil eins aber an erster Stelle.

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    • Wahre Worte, Sascha! Glückwunsch zum KdW 👏
      Und auch Andreas hat sich mit seiner Einleitung wieder nicht lumpen lassen. Sehr schön :) Der Film inspiriert auch einfach zu solchem Schwelgen.

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        Was bewegt die Frau um die 50 von heute? Ich hätte es gern erfahren. Aber Amy Poehler scheint sich bei der Inszenierung eher Gedanken darum gemacht zu haben, wie sie möglichst viel Spaß beim Dreh haben kann. Es sei ihnen gegönnt, nur ist der Film eben entsprechend belanglos. In seiner Darstellung von Frauen, die ihre Probleme großzügig mit Alkohol runterspülen und eigentlich nur mal wieder ein bisschen mit ihren Freundinnen saufen, quatschen und mit Jason Schwartzman vögeln müssen, damit das Leben wieder tutti ist, ist WINE COUNTRY schon mindestens ein wenig fragwürdig. Eigentlich schade, denn so eine Runde von reifen Normalofrauen ist eine Seltenheit in der Filmlandschaft. Ein bisschen Tiefgang und weniger Meme-Kultur-Klischees wären wünschenswert gewesen.

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        • Bernard und Bianca hätten definitiv mehr Fans verdient. Ihre zwei Filme sind tolle Detektivgeschichten mit liebevollen Charakteren und einem wunderbaren Humor. Ich singe heute noch regelmäßig die Hymne der Rescue Aid Society :)

          We never fail to do what's right ♥

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          • Irgendwie hatte ich die Befürchtung, am Ende würden die beiden FROZEN-Schwestern im Finale stehen. Nun bin ich von den Finalisten doch recht positiv überrascht. Mir viel die Wahl leicht. Der Dschinni ist super, aber Mulan ist superer.

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            • THE WOMAN IN THE WINDOW wäre noch ein Film, den ich mir vorgemerkt habe, es aber nicht auf diese Liste geschafft hat. Dafür habe ich hier noch MIDSOMMAR für mich entdeckt, von dem ich jetzt schon ein bisschen angehyped bin.

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              • Glückwunsch zum KdW, Schlopsi :)
                Habe die Trilogie tatsächlich bisher nur einmal geschaut. DER TEMPEL DES TODES hatte mir damals am besten gefallen. Bei deinem Kommentar bekomme ich aber gerade nochmal richtig Lust auf Indys Abenteuer.

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                • 6

                  Meditative Naturaufnahmen wie bei Malick, nur ohne Sonnenstrahlen. Dafür mit Sumpf und schwarzen Bäumen. Die Landschaft spiegelt in gewisser Weise die aufflammenden Konflikte in den Figuren und die ambivalenten Gefühle der Einsamkeit wieder. Eine kleine Geschichte, vier Darsteller und wenig Requisiten - simpel, aber aufrichtig und gewitzt-melancholisch.

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                  • Episode I ist ein guter Film. Nicht so gut wie die III aber besser als die II. Als Trilogie und als Origin-Story für die alte Trilogie funktionieren sie super. Da gibt es auf jeden Fall unnötige und auch schlechte Szenen, nervige Charaktere und unrunde Erzählstränge, aber diesem vielschichtigen Epos über Ethik und Politik kann ich das verzeihen.

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                    • Glückwunsch zum KdW, Francis!
                      Freudiges Sodbrennen, nachdem ich deinen Kommentar gelesen habe. Da bekommt man ja glatt Lust, die verstaubte Dose SlimFast Erdbeere hinter der Tupperware auszubuddeln.

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                      • 5 .5
                        über Marnie

                        MARNIE überzeugt auf dem Papier mit einer ansprechenden Prämisse. Erzählt Hitchcocks spätes Werk doch von einer Beziehung der emotionalen Abhängigkeit zwischen einer traumatisierten Kleptomanin und einem undurchsichtigen Narzissten. Fortlaufend hat man das Gefühl, sich in Marnies paralysierten Welt zu befinden, so befremdlichen wirken oft die Kulissen und Situationen. Die Symbolik ihres Geisteszustandes versteckt sich in den manchmal billig wirkenden Szenenbildern, hypnotisierenden Kameraeinstellungen und Musik. Und doch fragte ich mich immer wieder, ob Mark als Gegenspieler nicht der psychologisch relevantere Fall ist. Gegen ihn wirkt die Persönlichkeitsstörung der Protagonistin plakativ und leicht durchschaubar. Aber Mark spickt die destruktive Zwangsgemeinschaft mit freudianischen Anwandlungen und gibt dem Zuschauer die schwierigeren Hausaufgaben zum Thema Ambivalenz. Schlussendlich bleibt MARNIE aber ein Film ohne Sympathieträger, ein tragisches Melodram aus Mitleid und flauem Bauchgefühl, das den Plot zwar zu einer Lösung bringt, dabei jedoch bereits die nächste Akte menschlicher Abgründe öffnet.

                        So weit, so gut, wird die Geschichte um das verstörte Paar leider in einer unerträglichen Behäbigkeit erzählt und mit ebenso verschreckenden Theatralik. Einige Effekte kennt man heute nur noch aus einem komödiantischen Kontext. Damit zeigt sich MARNIE in seiner Inszenierung schlecht gealtert, auch wenn er inhaltlich zeitlos sein mag.

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                        • 8

                          Mein Gott, dieser Bär und seine Geschichten sind so süß, dass einem beim Schauen der Zucker aus den Ohren rieselt.
                          PADDINGTON 2 ist märchenhaft verspielt, voller Charme und liebevoll bebildert - ich konnte ihn unmöglich nicht mögen. Persönliche Pluspunkte sind ebenfalls die Londoner Kulisse und neben dem pelzigen Hauptdarsteller der aparte, insulare Cast. Britisches Flair zum wohligen Suhlen.
                          Wer glaubt, die PADDINGTON-Filme seien nur was für Kinder, irrt. Sie sind vor allem für Erwachsene, die sich an die Leichtigkeit des Kindseins erinnert fühlen sollen.

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                          • Das ist tatsächlich ein gut gealterter Kinderfilm. Mit dem und FEIVEL hat Steven Spielberg zwei wunderbare Zeichentrickklassiker meiner Kindheit produziert, die heute immer noch genauso gut funktionieren und bewegen.

                            Glückwunsch zum KdW, Dusty! Kann ich gut nachvollziehen :)

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                            • 3

                              Keine Ahnung, ob das Drehbuch jemals Potential hatte, denn THE BOOK OF LOVE ist so grandios verkitscht, dass man hinter all den wässrigen Augen kaum noch Charaktere oder deren Motive erkennen kann. Man könnte meinen, die Stimme der Protagonistin aus dem Off würde einem sämtliche Spruchbilder aus dem WhatsApp-Familien-Chat vorlesen. Die Sentimentalität, die einem auf's Auge gedrückt wird, steigert sich fortlaufend ins Absurde. Wer einen besseren Film zum Thema schauen möchte, sollte auf DEMOLITION ausweichen.

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                              • 3

                                Noah Centineo sollte sich mit Netflix mal ernsthaft über seine Zukunft unterhalten. Wird er weiterhin für mittelmäßige RomComs verheizt, muss er den liebestollen Hampelmann vielleicht für immer mimen. Die ihm angebotenen Drehbücher scheinen schon jetzt weit in die Unterdurchschnittlichkeit zu rutschen, dabei ist das zweite Beine noch gar nicht richtig aus dem Micky Mouse-Club draußen.
                                THE PERFECT DATE ist ein wahrlich trauriges Stück einer Schablonen-Teenager-Romanze. Zu wenig von allem, um auch nur irgendwas zu sein. Wer auf Substanz verzichten kann und sich mit reiner Unterhaltung begnügt, wird ebenso enttäuscht. So manche deutsche Heimatschnulze, die ich zusammen mit meiner Mutter kucken musste, war nicht so trocken, vorhersehbar und mechanisch.

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                                  Grundsätzlich begrüße ich die Aufklärung, dass wir in den Industrieländern auch mit vegetarischer oder veganer Ernährung problemlos leben können. Das ist besonders für ethische Entscheidungen, die man für sich treffen möchte, eine gute Nachricht. Was die gesundheitlichen Aspekte betrifft, wird leider oft maßlos übertrieben, pseudo-wissenschaftlich argumentiert und Studien-Ergebnisse verbogen, was all die richtigen Gründe für die Einschränkung des Konsums an tierischen Produkten herabwürdigt und für die Masse intransparent und somit unglaubwürdig macht. Dazu trägt auch die Auslegung der China Study in der Populärliteratur oder sonstigen Medien bei. Auch dieser Film macht leider so ziemlich alles falsch.

                                  Die China Study bzw. "Diet, Life-Style, and Mortality in China" ist ein unpraktischer, dicker Wälzer mit unzähligen Tabellen, den man sich nicht unbedingt anschaut, wenn man nicht muss. Umso praktischer, dass es so viele Bücher, Berichte und Dokus über diese Studie und ihre Erkenntnisse gibt, ne? Nö. Denn dabei kommt sowas wie GABEL STATT SKALPELL raus - eine einseitige und völlig unwissenschaftliche Darstellung, die dem Zuschauer Korrelationen als Fakten verkauft. Wer sich die Mühe macht und sich die endlosen Seiten mit Tabellen mal zu Gemüte führt, sieht nämlich weder Fakten und tatsächlich nicht einmal Korrelationen zwischen Sterblichkeit oder Krankheiten wie z.B. Krebs und dem Konsum von tierischen Eiweißen / Fetten / Cholesterin / Fleisch. An diesen Stellen wird in Argumentationen gern auf Studien an Ratten ausgewichen oder wirre Korrelationen zwischen Sterblichkeit und Ernährung in anderen Ländern genannt, wo es komplett andere Prämissen zu berücksichtigen gibt. Aber mit der China Study hat das dann nichts mehr zu tun und erst recht nicht mit einer wissenschaftlichen Grundlage für die rundum Gesundung durch Verzicht tierischer Produkte. Tatsächlich kann man sagen, dass die China Study einen Zusammenhang zwischen dem Konsum tierischer Produkte und der Entstehung von Krankheiten bzw. früherer Sterblichkeit widerlegt.

                                  Deswegen muss keiner seine vegetarischen oder veganen Ambitionen über Board werfen, denn wie oben schon erwähnt, geht es dabei allen voran um ethische Werte und Wohlgefühl. Aber es ist wirklich ärgerlich, dass Wissenschaft für die Zwecke eigener Meinungen, dem Profit eines Unternehmens oder einer Branche missbraucht wird und damit früher oder später Misstrauen geschaffen wird.
                                  Ernährung ist kein Lifestyle. Und Ernährung wird niemals ein einfaches Thema sein. Wer sich nicht blenden lassen will, muss kritisch Quellen überprüfen, sich Primärquellen anschauen und Studien selbst lesen. In einem Meer aus Berichterstattungen von Interessenvertretern bleibt einem kaum was anderes übrig.

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                                    Die größte Stärke an diesem Film ist das sympathische Ensemble, dass aber nicht über die glatten, recht langweiligen Hauptfiguren hinwegtäuschen kann. Hinzu kommt, dass Bella Thorne mit ihrer Affektiertheit neben ihren Kollegen ganz schön abstinkt. Über ein "nett" kommt MIDNIGHT SUN auch sonst einfach nie hinaus. Möglich, dass ich etwas voreingenommen bin, erinnert er doch in fast allen Punkten an den besseren NUR MIT DIR. Neben einer anderen Erkrankung der Protagonistin, ist hier besonders die Charakterisierung der Hauptfiguren etwas kantiger. Der Kitsch-Faktor liegt allerdings auf selbem Niveau.

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                                      Wirklich bemerkenswert, wie viele gesellschaftlich relevante Themen in dieser Serie verwoben sind - manche mehr, manche weniger offensichtlich. Und dennoch kann man mit diesem stimmigen Horror-Fantasy-Coming of Age-Genre Mix einfach auch nur eine Menge Spaß haben. Nach der Origin-Story in der ersten Staffel versucht sich die zweite gemächlich auf einen ersten Höhepunkt hinzuarbeiten. Der rote Faden geht da hin und wieder mal verloren und ich hing als Zuschauer auch schon mal planlos in den episodischen Seilen. Das nimmt leider die Spannung raus und mindert die Neugier auf Kommendes. Im Finale machen die verschlungenen Pfade bis zu diesem Punkt wieder mehr Sinn, die Dramaturgie leidet dennoch etwas. Meine Motive diese Serie zu schauen, fokussieren sich jedoch sowieso stark auf die Atmosphäre und den Figuren, weshalb ich Schwächen im Plot geflissentlich übersehe. Und atmosphärisch, das muss man sagen, ist diese Comic-Adaption wirklich stark.

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                                      • Fantastisch 😂 Das trifft die Essenz des Films so ziemlich genau.
                                        Glückwunsch zum verdienten KdW, Rolf!

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                                          Dieser eine Moment, den man kurz zuvor zwar schon irgendwie kommen sieht, aber nicht glaubt, dass er jetzt wirklich passieren wird. Stille. Ungläubigkeit. Flucht.
                                          Das Blut fließt langsam weiter, gerinnt zu dumpfer Beklommenheit. Erste leise Tränen, dann laute Tränen.

                                          Kaum eine andere Familientragödie hat mich so tief in die Dunkelheit gesogen wie diese. Was folgt, fühlt sich nur konsequent an - eine Entladung in all ihren düsteren Farben. HEREDITARY ist eine bedrückende Abhandlung von Verlust, Schuld und Trauer hinabgleitend in eine allegorisch emotionale Eskalation. Am Ende dieses kräftezehrenden Prozesses steht die bittere Erkenntnis, dass Zeit nicht alle Wunden heilen kann. Ein Trauma ist eine verdammte Lebensaufgabe, an der man täglich arbeiten muss oder letztendlich zerbricht.

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                                              Lydia Huxley 13.03.2019, 20:24 Geändert 13.03.2019, 20:53

                                              Ein netter Coup. Schade, dass er steif, humorlos und visuell unspannend ist. Trotz der tollen Besetzung kommt einfach kein Frauen-Power-Feeling auf. Das stößt sich schon daran, dass die Hauptfigur Debbie Ocean auf der Sympathie-Skala von 1 bis 10 eine -3 ist. Sowas wie der böse Zwilling ihres Bruders Danny. Klar, kriminell sind beide. Aber während Danny trotzdem noch ein charismatischer und irgendwie auch integerer Typ ist, ist Debbie eine verlogene, kleptomanische Bitch. Als Anführerin der Frauentruppe ziemlich ungeeignet, um Geschlechterklischees und Misogynie etwas entgegenzusetzen. Oder hatte der "Gender Twist Reboot" von Anfang an gar keine feministische Intention? Wie soll man das glauben. Das Setting verlegt aus der Casino- in die Mode- und Glitzerwelt. Natürlich. Wie sollten Frauen sich denn sonst mit einem Heist-Movie identifizieren? Designer-Kutten, funkelte Edelsteine, perfektes Make-Up, ein Full-Time-Job bei der Vogue, trotz zwei kleiner Kinder daheim. Sonstige Fähigkeiten? Vorhanden, aber doch eher Nebensache. Es brauchte ja noch genug Screen Time für Produkt- und Prominentenplatzierungen. Ich meine, was wäre schon ein Frauen-Power-Film ohne die Kardashians?

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                                                Selbstliebe ist ein aktuelles und großes Thema in den Medien. YouTuber beweihräuchern sich mit ihren erfolgreichen Selbstoptimierungsmaßnahmen - Sie misten aus, sie minimalisieren, sie predigen. No-Size Zero-Instagramerinnen tanzen in Unterwäsche selbstbewusst vor der Kamera für mehr Body Positivity und Filme wie ISN'T IT ROMANTIC oder I FEEL PRETTY führen uns mit der Erkenntnis über die Self-Love zur universellen Erleuchtung. Das klingt natürlich erstmal nicht falsch und ist ein versöhnlicher Gegenentwurf zum durch jahrzehntelanger Indoktrination des vermeintlichen Idealbilds der Medienwelt gespeister Selbsthass. Aber genau hier ist auch der Haken. Selbsthass und Selbstliebe sind Gegensätze. Sie stellen zwei Extreme dar. Und wenn Extreme überhaupt für irgendwas gut sind, dann eigentlich nur um uns Ansätze zu liefern, deren Mitte wir berechnen können, um so den besten Kompromiss für alle zu finden. Gleichgewicht ist zumindest nicht das, was mir einfällt, wenn ich an das Konzept der Selbstliebe denke. Warum muss ich mich plötzlich selbst lieben? Reicht es nicht mehr, mich einfach ganz okay zu finden? Weshalb diese Radikalität? Ich will doch einfach nur die Freiheit haben, mich den einen Tag unwohl zu fühlen oder mich für eine blöde Entscheidung selbst zu geißeln und den nächsten Tag toll zu finden und mich belobigend auf die Schulter zu klopfen. Was ich ganz sicher nicht will, ist, mir ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen, weil ich mich mit schlechter Laune im Bett verkrieche anstatt mich mit gezwungenem Aktivismus zur wahren Erfahrung hin selbst zu erleuchten. Und ganz gewiss sollte niemand unter Druck geraten, nur weil er nicht rundum mit seinem Inneren und Äußeren glücklich ist. Ich sage: Mut zu mehr Mitte. Seine Unvollkommenheit zu akzeptieren und trotzdem stets aufmerksam und kritisch mit sich selbst zu sein, ist sicherlich gesünder und vernünftiger als immer das Ende des Regenbogens erreichen zu wollen. Links oder Rechts, Karnivor oder Veganer, Ignorant oder Missionar, Umweltsünder oder Öko, Selbstliebe oder Selbsthass. Von der Schublade zum Lifestyle. Und nach all dem Verzicht, all dem Engagement, all dem Sinnsuchen wird am Ende immer wieder nur die selbe Erkenntnis stehen: Dass Schwarz doch nur ein dunkles und Weiß doch nur ein helles Grau ist. Seid einfach das beste Grau, das ihr sein könnt. Und wenn ihr lieben wollt, liebt das Privileg, grau sein zu dürfen.

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                                                • Schöne Farben, cooles Logo ♥
                                                  Abeeeer... jetzt ist mein Schlüsselband nicht mehr aktuell. Wann kommt das Gewinnspiel mit dem neuen MP-Merch-Paket?

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                                                  • Danke, Jenny, führ die Führung durch den Abend. Du bist der einzige Host, den man braucht. Gute Nacht, Piloten 😴

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