McBabs - Kommentare
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Alle Kommentare von McBabs
McBabs' Filmkommentare, # 4068:
Was für ein Abenteuer. In "Triangle of Sadness" wird man als Zuschauer erst mal ohne Vorwarnung hineingeworfen, ins kalte Wasser, um beim Bild des Films zu bleiben. Man denkt sich erstmal: in welchem seltsamen Arthouse-Machwerk bin ich eigentlich hier wieder gelandet? Was wollen die von mir? Schlussendlich ist der Film eine unterhaltsame, makabre und faszinierende Reise durch menschliche Abgründe und gesellschaftliche Zwänge. Die Darsteller liefern eine beeindruckende Performance ab (und wo wir gerade dabei sind: der Cast ist einsame Spitze!), aber dann und wann krankt das Drehbuch an Momentem, die sich unnötig in die Länge ziehen, was dem Gesamterlebnis den Schwung und die Intensität nimmt. Man KANN den Film als Basis für ausschweifende soziologisch inspirierte Diskussionen nehmen - man kann ihn aber auch genießen, die teilweise bizarren Figuren beobachten und sich seinen Teil denken.
In diesem Film steckt eine Menge Potenzial, aber mit der verwendeten Dramaturgie lässt sich leicht hadern - eine typische Erkrankung von Werken, welche in "Kapitel" oder vergleichbares aufgeteilt werden. Diese künstliche Formalisierung verleiht einerseits eine gewisse (pseudo-)intellektuelle Note, welche das womöglich nichtsahnende Publikum zwangsweise auf eine unterschwellige Inhaltsfülle hinweisten kann ("Das hier ist ein durchdachtes Mesiterwerk, interpretiert es gefälligst!") , andererseits ein eher "mainstream-orientiertes" Publikum leicht abschrecken kann, obwohl der Film eigentlich recht unterhaltsam gestaltet ist. Die Laufzeit von über 2 Stunden tut ihr übriges. Kurz: "Triangle of Sadness" ist ein kleines Juwel, welches aber naturgemäß zu einem Nischendasein in der ARTE-Mediathek verdammt ist.
McBabs' Filmkommentare, # 4067:
An sich arbeitet "Run Rabbit Run" mit einer guten Prämisse. Leider lässt das Drehbuch den "Twist" viel zu früh durchscheinen und zumindest erfahreneren Filmfans dürfte spätestens ab der Mitte des Films recht klar sein, wohin die Reise geht (jemand anderes hier in den Kommentaren erwähnte bereits die Parallelen zu "Der Babadook"). Dass das Kind mal wieder maximal nervig ist, soll vermutlich so sein, mindert allerdings den Filmgenuss erheblich. Auch der Rest des Casts punktet nicht gerade als Sympathieträger. Das mag manchmal der Atmosphäre eines Films dienlich sein, wenn man allerdings komplett (!) auf Identifikationsfiguren verzichtet, tut das einem Film selten gut. Dieser Film bildet da keine Ausnahme. Nicht so sehenswert.
McBabs' Filmkommentare, # 4066:
Hat Spaß gemacht, war lustig und blutig. Makaber und bizarr. Leider hat sich die Idee irgendwie abgenutzt, bevor der Film zu Ende war, sodass ich mich an das letzte Viertel kaum erinnere.
McBabs' Filmkommentare, # 4065:
"The Last Shift" ist kein Film, in dem wirklich viel passiert. Dennoch hat mir die Sichtung gute Laune bereitet, denn die Figuren und die Dialoge sind witzig, realistisch und strotzen vor Sympathie. Einfach ein klassisches "zwei Repräsentanten unterschiedlicher sozialer Welten prallen aufeinander, bekriegen sich zuerst, öffnen sich dann aber gegenüber dem jeweils anderen und - Überraschung! - profitieren davon". Für mich ein Feelgood-Movie mit tiefergehenden zwischenmenschlichen Betrachtungen.
McBabs' Filmkommentare, # 4064:
Auf den zweiten Teil der "Terrifier"-Reihe trifft alles positive zu, was ich bereits unter Teil 1 erwähnte. Der makabre Humor und die ganze Bizarrheit kommen hier noch stärker durch, dazu ist die Handlung deutlich besser und auch qualitativ ist alles etwas hochwertiger. Für mich mindestens ebenso sehenswert wie Teil 1!
McBabs' Filmkommentare, # 4063:
War okay, aber inhaltlich... mager. Ein eigener Typ Film. Optisch ganz nett, amtosphärisch in weiten Teilen stark. Im Schauspiel sogar ganz gut, aber sobald die Rüstungen ins Spiel kamen, war es dann doch unfreiwillig komisch.
McBabs' Filmkommentare, # 4062:
Hat mich nicht erreicht. Den höchsten Unterhaltungswert im Film habe ich noch in der Rolle von Oliver Platt erkannt. Wenn man aber keine panische Angst vor Krokodilen im Wasser hat, bleibt das ganze irgendwie ein bisschen lahm. Ein paar coole Szenen gibt es, z. B. die Kuh als Köder - aber das Gesamtbild hat mich nicht überzeugt.
McBabs' Filmkommentare, # 4061:
Keine Ahnung, weshalb der so einen mediokren Durchschnittswert hat. Zwei Jahre nach dem Hit "Dr. Dolittle" hat Betty Thomas einen ebenso starken Film, dieses Mal mit ernsterer Thematik, aber ebenso unterhaltsam inszeniert, geschaffen. "28 Tage" ist ein gelungener Film zum Thema Sucht,, Entzug und Therapie, der zwar einerseits mit seinem Happy End nur einem kleinen Teil der Realität entspricht und auch keinen besonderen Schwerpunkt auf die Realität therapeutischer Einrichtungen setzt, andererseits aber "brav" alle Phasen abarbeitet: Exzess, Leidensdruck, Einweisung, Rückfall, Reue und Räson, Arbeit, Erfolg. Es ist nicht leicht, solche Filme so zu drehen, dass sie für das große Publikum interessant bleiben, da darf man nicht allzu sehr in die Tiefe gehen und darf auch mal mit Humor arbeiten. Kein Meisterwerk, aber dennoch eine klare Empfehlung meinerseits.
McBabs' Filmkommentare, # 4060:
Bevor Weihnachten wieder so weit zur´´´ückliegt, dass sich keiner mehr dahin zurückversetzen kann, gebe ich noch schnell meinen Senf zu Adam Sandlers Zeichentrick-Klamauk "8 verrückte Nächte" ab - gesehen in der ZDF-Mediathek. Nun, ich bin zwiegespalten. Die Handlung des Films ist sehr vorhersehbar und funktioniert nach bekanntem Schema - Rüpel baut Mist, wird irgendwie zu etwas Sozialem verdonnert und nach und nach schmilzt das Eis in seinem Herzen und er wird wieder zu einem wertvollen Mitglied der Gesellschaft. Nicht innovativ, aber eine sichere Bank. Der Film ist über und über mit dem meist infantilen Humor von Adam Sandler gespickt, was ihn an einigen Stellen echt witzig, überwiegend aber leider nervtötend macht. Die Singerei ist größtenteils eher mäßig, die hohe Fistelstimme des Opas nach fünf Minuten aggressionsfördernd und nur noch anstrengend. Der Fäkalhumor wird oft zu sehr auf die Spitze getrieben ("Friss den Sackschutz" in 5 Minuten gefühlt 100 mal gehört). Das Potenzial, die Vergangenheit von Davey aufzuarbeiten und dem Film so mehr Substanz zu geben, lässt man sich beinahe komplett entgehen.
Kann man mal schauen für ein wenig Abwechslung in der schmierigen Feiertagsharmonie. Ist aber näher an einer Folge "South Park" als an irgendeinem anderen Weihnachtsfilm.
McBabs' Filmkommentare, # 4059:
Seit "Captain Fantastic" freue ich mich jedes mal, wenn ich George MacKay in irgendeiner Rolle sehe. Aber "Outlaws" verharrt einfach irgendwo im Durchschnitt. Die Exposition dauert schlicht zu lange, dann, nach dem Zeitsprung startet das Ganze stilistisch erneut vielversprechend, um dann aber relativ zügig abzuflachen und dann etwas vor sich hin zu dümpeln. In Maßen unterhaltsam bleibt das ganze dennoch, aber - seien wir mal ehrlich - länger als eine Woche wird mir der Film maximal in gröbsten Zügen in Erinnerung bleiben.
McBabs' Filmkommentare, # 4058:
Wenn man das eigene kritische Hinterfragen mal ausschaltet und sich nicht ständig an der Frage nach dem Warum und Wozu aufhält, kann "Terrifier" wirklich vorzüglich unterhalten. Eine weitere Voraussetzung zum "Genießen" ist allerdings ein gewisses Maß an Abgebrühtheit. Denn in diesem Fall handelt es sich mehr um eine Horror-Komödie als einen angsteinflößenden Slasher-Horror. Einfach mal auf die kreativen Kills und die abgedrehten Psychospielchen einlassen, dann ist die Terrifier-Reihe extrem kurzweilig. Ich hatte hier nach mehr oder weniger einem kompletten Jahrzehnt Langeweile im Horrorbereich endlich mal wieder was interessantes und irgendwie neu wirkendes gesehen.
McBabs' Filmkommentare, # 4057:
Die Besetzung ist hervorragend und der Film handwerklich echt gut gemacht. Aber wenn ich ehrlich bin, finde ich die Geschichte ziemlich öde. Das ganze ist weder besonders humorreich noch emotional so berührend, wie es sein könnte. Der gesamte Plot fährt nur mit Halbgas. Fazit: durchschnittlich.
McBabs' Filmkommentare, # 4056:
Dass "Carry-On" eine Chimäre aus zahlreichen bekannten Actionthrillern wie "Stirb Langsam 2" und "Nicht Auflegen!" ist, wurde mittlerweile mehr als hinreichend erwähnt. Egerton hatte schon bessere Hauptrollen und Jaume Collet-Serra bessere Filme; ich finde, das kann und sollte man ganz klar so benennen. "Carry-On" beruht m. E. weder auf einer innovativen Idee noch auf irgendeinem filmtechnisch interessanten formalen Konzept. Der Film bietet nichts neues. Die Fernsteuerung via Telefon oder sonstigem geeigneten Medium durch einen skrupellosen Unbekannten kennt man mittlerweile aus mehreren Filmen, das Setting "Flughafen" wirkt auf mich auch irgendwie ausgelutscht. Hat man allerdings noch nichts vergleichbares gesehen, kann dieses Werk durchaus einmalig interessant und unterhaltsam und spannend sein. Was man dem Film nicht vorwerfen kann, ist, dass er handwerklich schlecht gemacht sei. Er ist lediglich frei von jeglicher Originalität. Immerhin kann er in den ersten 10 Minuten dann und wann mit etwas Humor punkten.
McBabs' Filmkommentare, # 4055:
"Julie & Julia" ist ein entspannendes Feelgood-Movie. Die Regisseurin hat bereits erfolgreiche, ebenso seichte wie erfolgreiche Werke wie "Schlaflos in Seattle" und "Em@il für dich" inszeniert, ging aber stets mit der Zeit und legte 2009 hiermit eine zeitgemäße Verfilmung einer älteren Geschichte vor. Es ist ein charmanter Film, der die Geschichten von zwei Frauen und ihre kulinarischen Abenteuer miteinander verwebt und er wird getragen von zwei hervorragenden Hauptdarstellerinnen, die ich beide sehr schätze. Inhaltlich ist der Film nicht von bemerkenswertem Gewicht, hier dominieren die vermittelte Stimmung, ausgeprägte Sympathien und ein angenehmes Erzähltempo. Stoff für einen ruhigen, schönen Abend.
McBabs' Filmkommentare, # 4054:
Ich fand das Buch schon wenig überzeugend, der Film hat dies bestätigt. Die Handlung wirkt ziellos (wie das Leben des Protagonisten, ist also eventuell sogar beabsichtigt) und schlussendlich relativ nichtssagend. Alles, was der Film anspricht, wird im selben Atemzug relativiert. Und bei einem schwachen Drehbuch kann auch einer meiner favorisierten deutschen Darsteller in der Hauptrolle nicht viel rausholen.
McBabs' Filmkommentare, # 4053:
"Back to Black" ist ein unterhaltsames Biopic (dessen Wahrheitsgehalt ich überhaupt nicht bemessen kann und will, weil ich mich mit der Person der Amy Winehouse kaum auseinandergesetzt habe), dessen Funke aber nie so ganz überspringen will. Sam Taylor-Johnson versucht, die tragische und sicher nicht unkomplizierte Geschichte der Soul- und Jazzmusikerin zu erzählen. Der Film schafft es zwar, einige der emotionalen Höhepunkte ihres Lebens und ihrer Karriere einzufangen, doch fehlt es an Tiefe und über das filmische Drama hinausgehende Substanz. Die Darstellung von Marisa Abela ist engagiert, aber bleibt oft klischeehaft und oberflächlich, wenn auch sie Punkte durch das konstante Spiel ihrer aparten Figur mit anziehendem Flair erntet. Die musikalischen Szenen sind durchaus Highlights, aber die Erzählstruktur wirkt manchmal sprunghaft. Insgesamt ein Film, der zwar interessante Einblicke bietet, aber das Potenzial der realen "Vorlage" (vermutlich?) nicht vollständig ausschöpft. Ich bin gespannt auf die Halb-Alternative "Amy (2015)", welche jedoch naturgemäß keinen angemessenen Vergleich bilden kann, da es sich bei letzterer um eine Dokumentation handelt. Aber womöglich um eine fruchtbare Ergänzung!
McBabs' Filmkommentare, # 4052:
Innovationsschwacher Durchschnitts-Grusel für sporadische Horrorfilmseher. Wer auf Filme wie "Wahrheit oder Pflicht (2018)" steht, kann auch hier bedenkenlos zugreifen. Im Endeffekt ist es fast mal wieder das bekannte "Final Destination"-Spielchen. Teenies verkacken es sich mit einem Fluch, also holt der Tod sich einen nach dem anderen, brav in vorgegebener Reihenfolge. Es gilt also stets, herauszufinden, wer als nächstes dran ist und dann tunlichst alles zu vermeiden, was Ähnlichkeiten zur im Tarot-Spiel getätigten Weissagung aufweist. Dabei stellt man sich selbstverständlich überdurchschnittlich dämlich an und krepiert entsprechend trotzdem.
McBabs' Filmkommentare, # 4051:
Das Drehbuch ist m. E. nicht wirklich interessant und vernachlässigbar. Ich bezweifle ehrlich gesagt aber auch, dass es das erklärte Ziel von "Time Cut" ist, mit einem tollen Plot zu überzeugen. Vielmehr handelt es sich hier doch um eine Hommage an die frühen 2000er und einen Nostalgie-Service für diejenigen, deren Jugend in diesen Zeitraum fällt. Dazu ist der audiovisuelle Stil der Inszenierung auch sehr "netflixig" und modern-jugendlich, punktet mit gelungenen Kameraeinstellungen und -fahrten, einem Soundtrack zum Mitsingen und vielen, vielen popkulturellen Referenzen. Die Sichtung macht Spaß, aber die Handlung spielt dabei die geringste Rolle.
McBabs' Filmkommentare, # 4050:
Mal wieder ein Film, bei dem ich mich guten Gewissens kurz halten kann.
Die Idee ist okay, sie ist immerhin neu. Macht aber auf den ersten Blick bereits den Eindruck, dass sie allein keinen ganzen Film tragen kann - was sich schließlich auch bewahrheitet. Der Film fängt relativ spannend an, verliert aber nach dem früh einsetzenden Höhepunkt - für mich die Offenbarung des lähmenden Mittels - mit jeder Minute mehr an Intensität. Die Figuren wirken eindimensional, die Dialoge sind stellenweise klischeehaft. Trotz guter stilistischer Ansätze der Inszenierung lässt das Drehbuch in puncto Originalität stark zu wünschen übrig. Dieser Kommentar wollte zügig geschrieben sein, denn ich vermute, drei Tage nach der Sichtung werde ich von dem Film nicht mehr viel in Erinnerung behalten haben.
McBabs' Filmkommentare, # 4049:
"Der Schacht 2" lässt sich gut wegschauen, profitiert jedoch in erster Linie noch von der Faszinationskraft seines Vorgängers. Die bizarre Idee des vertikalen, mysteriösen Gefängnisses wird in einigen Aspekten weitergesponnen, wiederholt jedoch auch in weiten Teilen Ideen, welche schon im ersten Teil aufgetaucht sind. Der Grundgedanke ist nach einer Fortsetzung noch nicht abgenutzt und da hier schlussendlich mehr Fragen entstehen als geklärt werden, ist das Potenzial der Reihe noch nicht verbraucht. Dennoch sollten die Produzenten aufpassen, dass das Ganze nicht zu repetitiv wird, sondern sich geradlinig weiterentwickelt, sonst wartet auf uns wieder ein nie enden wollendes und zunehmend an Attraktivität verlierendes Franchise wie "Saw".
McBabs' Filmkommentare, # 4048:
Auf den ersten Blick mag "66/67" den Eindruck einer deutschen Version von "Hooligans" machen, aber bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass der Sport hier allenfalls eine Rolle im Hintergrund steht. Vielmehr handelt es sich hier um ein inhaltlich ergiebiges Drama ums Thema Freundschaft und Reifung, den Zwiespalt zwischen Loyalität und Abnabelung, zwischen dem Einstehen für die Gruppe und dem für sich selbst. Auch wenn der Film bereits einen etwas angestaubten Eindruck macht, kann er dennoch mit mehr als akzeptablem Schauspiel und - gemessen an deren Zahl - gut ausgearbeiteten Figuren punkten.
McBabs' Filmkommentare, # 4047:
Ich sag es mal so: Wenn man "Das Fenster zum Hof" und all die Werke, die dieses Konzept mehr oder weniger gelungen wieder aufgegriffen haben, nicht kennt, dann ist "The Woman in the Window" ein spannender Thriller, an dem es m. E. recht wenig zu meckern gibt. Trifft diese Prämisse nicht zu, bleibt dennoch eine halbwegs innovative Neuinterpretation, die einerseits von hochwertigem filmtechnischen Handwerk und andererseits von einer überaus fähigen Hauptdarstellerin getragen wird, dafür aber massiv an der Dramaturgie bzw. vor allem am Drehbuch krankt. Letzteres erweckt den Eindruck, als hätte man im letzten Viertel den Azubi an die Schreibmaschine gesetzt. Der "Twist" ist völlig daneben und passt überhaupt nicht zur sonst präsenten Seriosität des Films. Die Protagonistin hätte man durchaus noch detaillierter entwickeln können. Bisweilen wirkt der Film übertrieben dramatisch, womit ich allerdings kein Problem habe, da dies mit der Wahrnehmung der Protagonistin einhergeht, welcher das Publikum folgt und was somit eine Annäherung der Perspektive bewirkt.
Fazit: Spannender, guter Film (für langjährige Filmfans teilweise vorhersehbar) mit absolut vergeigtem Ende.
McBabs' Filmkommentare, # 4046:
Dieses Mal halte ich mich wirklich kurz:
Deutschland kann doch noch gutes Kino machen.
Dass es noch eine passende Dokumentation obendrein gibt, rundet die Sache perfekt ab.
McBabs' Filmkommentare, # 4045:
Es ist schwierig, diesen Film angemessen zu bewerten. 1965 einen solchen Film zu drehen, folgt zweifellos von Schneid, von immensem Mut und der Bereitschaft, sich auf eine künstlerische Debatte, wenn nicht sogar auf hitzige Streitereien mit einer ganzen Gesellschaft einzulassen. 13 Jahre vor dem hollywoodesken Mehrteiler "Holocaust" legt Egon Monk eine stilistisch diametral entgegenstehende filmische Deskription des Elends in den deutschen Konzentrationslagern vor. Das erscheint primär lobenswert, aus soziologischer Perspektive allerdings nur bedingt schlau: Zwar bringt der Film die Grausamkeit des Lageralltags bedrückend rüber, doch Monks Regie wirkt manchmal zu distanziert und emotionslos. Die Darsteller leisten durchweg solide Arbeit, aber der Funke springt nicht immer über. Es fehlt an Tiefgang und persönlichen Momenten, die das Publikum wirklich berühren. Ich möchte hier kein Plädoyer für überdramatisierende Stilelemente halten, aber ich vermute, dass der Film den beabsichtigten Zweck nicht immer erreicht. Zum Film gehören Emotionen, nur so erreicht man sein Publikum effektiv und anhaltend - verweigert man sich jenen so vehement wie Monk, läuft man Gefahr, erinnerungstechnisch ebenso schnell und unreflektiert in der Versenkung zu verschwinden wie eine langweilige, avantgardistische Arte-Dokumentation. Es ist mehr als lobenswert, den Schrecken der Konzentrationslager nüchtern und präzise festhalten zu wollen, doch man sollte die Natur des Menschen nicht soweit vernachlässigen, übermäßig auf (publikumswirksame) dramaturgische Stilmittel zu verzichten. Wie sooft stellt m. E. das Mittel den rechten Weg dar und glücklicherweise gibt es heute, mehr als 50 Jahre nach Monks Werk, zahlreiche Vertreter dieses "Subgenres" welchen, ebendiesen erfolgreich beschritten haben. Fazit: Heute eher öde und "theaterartig" anmutend, 1965 jedoch sicher wichtig für die weitergehende künstlerische Aufarbeitung einer menschlichen Katastrophe. Jeder Film besitzt seinen ganz spezifischen Wert.
McBabs' Filmkommentare, # 4044:
Laufzeiten von 188 Minuten trifft man heute nur noch selten, das gab es zumindest in meiner Gefühlswelt früher deutlich häufiger. Solche Filme sind meist anstrengend, aber oft wird man für das Durchhaltevermögen belohnt. "Magnolia" hebt dieses Prinzip auf ein neues Level, denn es handelt sich um einen Film, bei dem man sich sehr, sehr lange Zeit fragt "was wollen die hier eigentlich von mir und was wollen die erzählen?" Am Schluss traf mich der Film richtig schwer, die Laune für den restlichen Abend (der Gott sei Dank nicht mehr lange war) war im Keller, die Stimmung nachdenklich. Trotzdem wusste ich nach wie vor nicht, wie das jetzt eigentlich einzuordnen ist und was ich davon halten soll. "Magnolia" hat mich schlussendlich durch eine interessante, oft groteske Inszenierung und spannende Figuren an der Stange gehalten und mich im letzten Viertel auf emotionaler Ebene erwischt.
Manchmal darf ein Film auch einfach mal Erlebnis sein und muss nicht zwingend kleinteilig analysiert, dekonstruiert und rezensiert werden. Dieser hier ist für mich so einer.