McBabs - Kommentare

Alle Kommentare von McBabs

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    McBabs' Filmkommentare, # 4093:

    Mhh. Zu 70% ist das Remake identisch mit der Vorlage. Es unterscheidet sich jedoch stark in der Atmosphäre (sie ist viel weniger unangenehm als im Original und viel mehr von Humor geprägt) sowie das Finale. Das Schauspiel ist herausragend und der Film wirklich unterhaltsam, aber die Abwandlung des Höhepunktes verpasst diesem Remake eine deutlich schwächere Intensität in der Nachwirkung und auch die Intention des Filmes kommt nicht mit der beabsichtigten Schlagkraft durch. Kann man sich anschauen, macht Spaß, ist aber keine direkte Alternative zum Film von 2022.

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    • 6

      McBabs' Filmkommentare, # 4092:

      Der zweite Teil des Franchise-Spin-Offs wendet sich etwas vom Fokus auf die magische Tierwelt ab und begibt sich in deutlich ernstere Gefilde, liebäugelt mit politischen Intrigen und den moralischen Abgründen der Zaubergesellschaft. Das mag den Film weniger kindlich und damit ansprechender auch für die machen, die zwar mit Harry Potter aufwuchsen, mittlerweile aber zwischen 30 und 40 sind - es macht ihn jedoch auch sehr anstrengend. Es ist m. E. nicht ganz leicht, der Handlung zu folgen, die Beweggründe der Figuren zu durchschauen und generell habe ich den Eindruck, hier werden zu viele Personen auf einmal eingeführt. "Grindelwalds Verbrechen" stellt in meinen Augen einen künstlerischen Umbruch dar, welcher mit dem zwischen der "Kammer des Schreckens" und dem "Gefangenen von Azkaban" vergleichbar ist. Von der unschuldigen Faszination über die magische Welt macht man hier einen gewaltigen Sprung in die oft düstere Realität einer komplexen Welt. Das Worldbuilding ist nach wie vor gelungen, aber die Handlung findet zu weit abseits statt, sodass man zwischendurch kaum noch weiß, dass man gerade ein Werk des Harry Potter-Universums betrachtet. Ich denke, nach diesem Film werden sich einige von der Reihe abgewandt haben - andere halten durch und hoffen, dass man im nächsten Film wieder einen besseren Mittelweg beschreitet. In Sachen Schauspiel, Cast, Effekte und Atmosphäre gibt es wie immer nichts zu beanstanden.

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      • 8 .5

        McBabs' Filmkommentare, # 4091:

        Es mag daran liegen, dass ich diesen hier im Kino sah - dort wirkt jeder Film besser - aber ich fand den Film deutlich besser als den Vorgänger "Wunderschön". Herfurth gelingt es hier, ihre Figuren auf authentische Weise und in gesundem Maß (!) weiterzuentwickeln, ihnen mehr Tiefe zu verleihen. Das ist nicht selbstverständlich, dienen Filmfiguren doch oft nur als Instrument zur Darstellung einer personifizierten "Moral von der Geschicht'", machen innerhalb der Handlung massivste Wesensveränderungen durch, um am Ende als perfekter Sympathieträger das Werk erfolgreich abzuschließen. Herfurths Figuren sind zu Beginn des Films alles andere als perfekt und zum Schluss nur ein kleines Stück weniger unperfekt. Sie haben nervige Eigenschaften, Marotten, sind nicht unbedingt schön gekleidet, ihre Existenz scheint in Teilen gescheitert, sie scheinen beziehungsunfähig, übersensibel. Eine perfekte negative Projektionsfläche für jeden, der sich selbst für souverän sowie psychisch kerngesund und stark hält. Und dennoch erreichen die Figuren im Laufe der Handlung - nachdem zeitweise der Nadir das Ende aller Dinge zu sein schien - eine sichtbare Form von Glück, und sei es nur im gegenwärtigen Moment, in Teilen, inmitten eines noch immer chaotischen und herausfordernden Daseins. Ich fand die Figuren inspirierend, insbesondere die von Tschirner verkörperte - und Mückes Figur war für mich der Sympathieträger, der mich durch den Film gebracht hat. Herfurth fährt mit "Wunderschöner" ihr stringentes Konzept der demonstrativen Perfektionsferne fort, wortwörtlich ungeschminkt, unangenehm - aber gerade dadurch menschlich und nahbar. Ein Werk, das zwischen Verzweiflung und Mut oszilliert.

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        • 5 .5

          McBabs' Filmkommentare, # 4090:

          Ich hatte mir ein wenig mehr erhofft. An sich fängt der Film auch recht gut und erwartungsgemäß an - ein kindlich aufbereitetes Angststörungs-Drama in knuffiger Optik, aber durchaus mit gewissem Anspruch. Leider geht es mit dem Film ab dem Zeitpunkt der Einführung der weiteren Figuren aus der Welt des "Dunkels" rapide bergab und das letzte Drittel ist dann nicht nur ziemlich nervig, sondern handlungstechnisch auch manchmal fragwürdig und kontraproduktiv. Einmal anschauen reicht. Bis zur Hälfte reicht auch.

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            McBabs' Filmkommentare, # 4089:

            Starker Film. Ein gutes Zeichen war für mich schon, dass sich die drei Stunden nicht ansatzweise wie drei Stunden anfühlen, sondern deutlich kürzer. "Oppenheimer" ist eine Biographie fast epischen Ausmaßes, welche auf vorbildliche Weise persönliche Entwicklung, Beziehungsdramen, politische Aspekte und Gewissenskonflikte in einer Handlung vereint. Mir wurde im Vorhinein gesagt, der Film benötige einiges an Vorwissen - das empfand ich nicht so, auch wenn eine gewisse politisch-historische Vorbildung nicht schadet und das Erlebnis um einige Dimensionen erweitert. Cast, Pacing, Drehbuch, Dialoge - alles ist einfach fabelhaft und zu keinem Zeitpunkt langweilig. Großes Lob!

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              McBabs' Filmkommentare, # 4088:

              "Im Netz der Versuchung" ist ein Film, der erstens versucht, mittels Starbesetzung über ein logisch nicht unbedingt fehlerhaftes, aber zumindest unausgegorenes Drehbuch hinwegzutäuschen (über Logiklöcher kann man hier nicht wirklich sprechen, denn dafür bleibt alles viel zu schwammig) und zweitens versucht, mittels erhöhter Emotionalität eine halbwegs philosophisch anmutende Tiefe vorzugaukeln, die in der Idee - zumindest in der vorliegenden Umsetzung - nicht vorhanden ist. Die Verbindung zwischen Spiel und Realität bleibt zu vage, weckt jedoch durchaus Interesse. Ich denke, wenn man hier ein stringenteres Konzept für den Plot verfolgt hätte, wäre deutlich mehr drin gewesen. Stattdessen verliert man zu viel Zeit im "Klein-Klein" und setzt dem Publikum Ratespiele vor, obwohl selbiges das Spiel zu dem Zeitpunkt schon längst durchschaut haben sollte. Technisch okay, schauspielerisch in Ordnung - gleichzeitig werde ich das Gefühl nicht los, dass hier weder das Potenzial der Darsteller noch das der Idee auch nur ansatzweise voll ausgeschöpft wurde. Der Film ist anschaubar, wirkt aber unausgegoren.

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              • 7
                über Oxygen

                McBabs' Filmkommentare, # 4087:

                "Oxygen" ist "Buried" in Science Fiction. Dieser Vergleich liegt nahe und ist berechtigt. Dennoch ist der Film meiner Meinung nach sehenswert. Alexandre Aja hat schon mehrfach ein Talent für einen konstant wachsenden Spannungsbogen bis zu einem fulminanten Höhepunkt bewiesen, der hier gleichzeitig das Finale des Films darstellt. Tatsächlich habe ich das Ende so auch nicht vorhergesehen, der Weg dahin war nervenzerreißend. Manchmal hätte ich mir eine kleine Pause zum Durchatmen gewünscht, aber die hatte die Hauptfigur ja auch nicht - dass die Handlung sich in Echtzeit abspielt, erhöht den zeitlichen Druck gefühlt noch mehr. Für mich klingt hier alles konsistent und durchdacht, ich habe aber auch nicht gezielt auf eventuelle Logiklöcher geachtet. Nochmal würde ich den Film mir nicht ansehen, aber die einmalige Sichtung hat mir gut gefallen.

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                • 6

                  McBabs' Filmkommentare, # 4086:

                  Für gewöhnlich bin ich kein großer Fan von Amy Schumer, aber während der Sichtung war "Irgendwie schwanger" schon ziemlich witzig. Allerdings stelle ich jetzt, ca. 2 Wochen nach der Sichtung auch fest, dass ich mir wirklich wenig von dem Film behalten habe - was in aller Regel kein gutes Zeichen ist, wenn es daran geht, die Gesamtqualität eines Films zu beurteilen. Ich ziehe aber einfach mal einen schnellen, gefühlsmäßigen Fazit: wer für die nächsten 90 Minuten was zu Lachen haben will, nur zu. Wer nachhaltigere Unterhaltung wünscht, Finger weg.

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                  • 5 .5

                    McBabs' Filmkommentare, # 4085:

                    Mhh, als Komödie würde ich diesen Film nicht unbedingt bezeichnen. Eigentlich ist "Nightbitch" mehr ein psychologisches Drama, was sich in einer etwas grotesken Story ausdrückt. Die Idee ist nicht schlecht, aber irgendwie wirkt das alles nicht ganz rund und durchdacht, was die Sichtung recht anstrengend macht. Einzelne Szenen wie die Verwandlung im nächtlichen Garten wirken dann doch geradezu lächerlich.
                    By the way, irgendwie scheint Adams einen Hang dazu zu haben, abgewrackte, sozial inkompatible bis abgekapselte Frauenfiguren zu spielen... Ich mag sie aber ganz gerne.

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                    • 7 .5

                      McBabs' Filmkommentare, # 4084:

                      In "Tallulah" spielt Elliot Page nach "Juno" zum zweiten Mal eine junge Mutter. Naja, zumindest im weitestmöglichen Sinne. Dieser Film ist gleichzeitig niederschmetternd wie hoffnungsgebend, er profitiert von einer unheimlichen Authentizität, einem untheatralischen und glaubhaften Drehbuch sowie einer absolut großartigen Hauptdarstellerin. Ja, man sollte auf ruhig ablaufende Dramen mit leisen Untertönen stehen, um der Handlung etwas abgewinnen zu können, überzogene Spannungsbögen und hollywoodeske Höhen wird man hier nicht finden. In meinen Augen stellen gerade solche Filme sowohl für Drehbuchautor*innen als auch Darsteller*innen aber die Meisterklasse dar - um ein Publikum hier zu überzeugen, ist eine bemerkenswerte Leistung erforderlich, denn auf eine massive Aufwertung mittels Postproducing kann man sich hier nur wenig verlassen. Für mich ist "Tallulah" ein Film, der auch noch lange nach dem Abspann in den Gedanken herumspukt.

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                      • 4

                        McBabs' Filmkommentare, # 4083:

                        Die Idee ist okay, aus technischer Sicht finde ich auch nichts zu meckern. Leider ist das Drehbuch so unstet und überladen, dass zu keinem Zeitpunkt so etwas wie eine Atmosphäre aufkommen will, die nicht einzig und allein von Stress geprägt ist. Der Film "Ihr seid herzlich eingeladen" hat scheinbar keinen Schimmer, was er sein will: reine Komödie? RomCom? Familiendrama? Irgendwie ist alles dabei, aber alles sehr unzufriedenstellend. Da können auch Ferrell und Witherspoon nichts retten.

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                          McBabs' Filmkommentare, # 4082:

                          Heute lässt sich dieser Film mit einem Augenzwinkern und viel Nostalgie genießen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung hat er sicher einen Nerv getroffen: angesprochen wird das Verhältnis zwischen menschlichen und technischen Entscheidungen, die Fragilität der weltweiten Sicherheit im kalten Krieg, Bedrohungen aus dem Cyberspace und und und. Der allgegenwärtige Fatalismus und Militarismus ist atmosphärisch spürbar. Noch dazu hat "WarGames" das gängige Klischee des Hackers in Film und Fernsehen maßgeblich beeinflusst, wenn nicht sogar dominant geprägt. Ich fa nd den Film spannend und interessant, die Diskussion um KI und RPA verhilft ihm zu neuer Aktualität, zumindest im Transfer. Für Spannungsbögen hat John Badham zweifelsfrei ein gutes Händchen.

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                          • 5 .5
                            über Sting

                            McBabs' Filmkommentare, # 4081:

                            Mhh. Irgendwie ein ziemlich gewöhnlicher Spinnenhorrorfilm. Ziemlich eklig, düster, technisch und schauspielerisch okay - aber m. E. extrem ideenlos. Es gibt halt eine Spinne, die innerhalb weniger Tage metergroß wird und dann auf Menschenjagd in einem Haus geht. Das wars. Das Ende ist schnell klar, Wendungen und Überraschungen, interessante Kills oder Figuren - all das sucht man in "Sting" vergeblich. Kein Film, der lange in Erinnerung bleiben wird.

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                              McBabs' Filmkommentare, # 4080:

                              Hmm, die Grundidee war interessant, aber auch nach 5 Minuten im Grunde auserzählt. Danach wird der Film lange Zeit ziemlich schnarchig; technisch und schauspielerisch allerdings auf akzeptablem Niveau. Gegen Ende wirds dann etwas abgedreht. Immerhin sind die Figuren William und Gloria recht interessant und nicht zu flach.

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                                McBabs' Filmkommentare, # 4079:

                                Schöne Doku, einfach zum Wohlfühlen. Sympathische Menschen mit einer tollen Idee und einem Haufen Leidenschaft. "Wunderland" entführt einen für 90 Minuten in das Kind im Erwachsenen, bietet interessante Einblicke in den Betrieb und die Historie des Unternehmens, behält jedoch den Schwerpunkt immer auf dem Blick hinter den Kulissen, auf dem Kern der Sache und schweift nicht in die Außenwahrnehmung der Miniaturwelt ab. Es geht nicht um die Besucher, nicht um Wirtschaftsfaktoren, sondern um die Idee und den Spaß an der Sache - eine Dokumentation voller Idealismus.

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                                • 7 .5
                                  über Dogma

                                  McBabs' Filmkommentare, # 4078:

                                  Sehr witziger Film mit hochwertiger Besetzung. Die Dialoge sind großartig, das Drehbuch abwechslungsreich und die Figuren mehr als originell. Ich finde, die Satire auf den Katholizismus wird zu keinem Zeitpunkt respektlos und hält auch immer ein angenehmes Niveau, selbst, wenn die Sprüche auch mal unter die Gürtellinie gehen (Chris Rocks Auftritt).

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                                    McBabs' Filmkommentare, # 4077:

                                    "The Straight Story" bringt Abwechslung ins Road Trip-Genre. Statt verrückter Buddy-Action, schnelle Gefährte und eine nie enden wollende, schnelle Abfolge absurdester Situationen finden sich hier tiefgründige Begegnungen, Sympathie, viel Menschlichkeit und konsequente Entschleunigung durch Nächte am Lagerfeuer und die begrenzte Geschwindigkeit eines Rasenmäher-Traktors. Anstoß für das Ganze ist natürlich ein Familienkonflikt, welcher gelöst werden möchte. Mit einem großartigen Cast inszeniert Ausnahmeregisseur Lynch ein Erlebnis, eine Reise für das Publikum zum Zurücklehnen und Genießen, zum Eintauchen in eine Welt, in welcher noch ein anderes Tempo herrscht. An emotionaler Durchschlagskraft büßt der Film durch sein entspanntes Pacing kein My ein, eher im Gegenteil: Lynch lässt der Zwischenmenschlichkeit den notwendigen Raum zur Entfaltung und verhilft leisen Tönen damit zu ungeahnter Lautstärke.

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                                      McBabs' Filmkommentare, # 4076:

                                      "Blackout bei Wellmanns" ist nicht ganz ernst zu nehmen und die Handlung ziemlich vorhersehbar, aber ich fand ihn ziemlich unterhaltsam und kurzweilig. Der Cast ist durchwachsen von schwach bis gut, aber das neue Prepping-Hobby von Wilke-Möhring führt zu allerhand witzigen Momenten. Lässt sich leicht wegschauen und macht gute Laune.

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                                        McBabs' Filmkommentare, # 4075:

                                        Den ersten Teil fand ich großartig, den zweiten schon deutlich schwächer und dieses Prequel hier hat mich schon ziemlich enttäuscht. Weder Cast noch Handlung haben mich in ihren Bann gezogen - technisch und atmosphärisch dagegen ist "A Quiet Place: Tag Eins" natürlich einwandfrei. Kann man sich anschauen, kann man sich aber auch sparen.

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                                          McBabs' Filmkommentare, # 4074:

                                          Dieser Film hat mich positiv überrascht. Erwartet habe ich eine relativ alberne Komödie mit zahllosen Witzen über die Midlife-Crisis. Die habe ich auch bekommen, aber gratis dazu gab es ein durchaus substanzhaltiges Familiendrama mit fähigem Cast und abwechslungsreichem Plot und echten emotionalen Höhepunkten. Sehenswert.

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                                          • 5 .5

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                                            Hmm. Die Sichtung des Films hätte ich mir irgendwie sparen können, der Teaser-Text hat eigentlich schon alles interessante vorweggenommen. Die Tatsache, dass man einen Prostitutionsring mit jungen Babysitterinnen gründet, ist halt skandalträchtig, darüber hinaus hat der Film aber nicht wirklich was zu bieten. Abgearbeitet werden die typischen und erwartbaren Probleme, die mit Prostitution für gewöhnlich einhergehen - allerdings recht unspannend inszeniert. Selbst die Höhepunkte des Drehbuchs reißen nicht mit, sondern verursachen nur ein "joa, konnte man sich denken, dass das passiert". Schnellfazit: Idee ganz gut, Umsetzung mittelmäßig. Der Film ist nicht schlecht, er lässt sich leicht wegschauen, weil linear und simpel gestaltet - aber er lässt sich auch ebenso zügig vergessen.

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                                              McBabs' Filmkommentare, # 4072:

                                              Es gibt auch noch ruhige Filme, die dennoch sowohl witzig, unterhaltsam als auch charmant sind. "Wie beim ersten Mal" wird nie langweilig, das dürfte allerdings nicht nur dem vielschichtigen Drehbuch und der Inszenierung mit ausgezeichnetem Pacing, sondern allen voran auch dem genialen, hochverdienten Hauptdarsteller-Trio zu verdanken sein. Regisseur David Fraenkel hat hier nicht zum ersten Mal ein geübtes Händchen für perfekt abgerundete Filme bewiesen. Besonders hervorzuheben ist hier meiner Meinung nach, dass der Film, obwohl gezielt schlüpfrige Themen und Situationen ansprechend, in keinem Moment würdelos oder albern wird, sondern stets den ernsthaften Unterton einer nahezu gescheiterten Ehegeschichte sowie - ganz wichtig - die Kraft zur Identifikation des Publikums mit den Figuren aufrecht erhält. Der Film ist einfach angenehm zu schauen und trotz durchaus realistischer und ernster Thematik in meinen Augen ein "Feelgood-Movie".

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                                              • 2

                                                McBabs' Filmkommentare, # 4071:

                                                Ich dachte mir, wenn man schon zig Jahre nach "Fack Ju Göhte" noch mal eine Figur davon aufwärmt, gibt man sich ein bisschen Mühe, wird mal richtig kreativ und versucht sich wenigstens in Ansätzen an so etwas wie einer Charakterentwicklung. Leider war "Chantal im Märchenland" dahingehend eine herbe Enttäuschung. Die Milennial-Chantal, welche sich dem Erwachsenwerden vehement verweigert, sieht sich mit der Genz-Z-Jugend konfrontiert und sieht im Ausnutzen eines unverhofften Ausflugs in die Märchenwelt ihre letzte Chance, in den übersättigten Markt der inhaltslosen Influencer einzusteigen. Leider gestaltet sich der Stil des Films, insbesondere die Dialoge, extrem nervtötend und man hat dauerhaft das Gefühl, dass sich minütlich einige der eigenen Hirnzellen unwiederbringlich verabschieden. Hier wollten die Produzenten wohl nicht einsehen, dass heute nicht mehr der gleiche Humor funktioniert wie vor 10 Jahren. Dieser Film hat das Niveau der unausstehlichen und Gott sei Dank nie wiederholten "Märchenparodien" der bekannten deutschen Privatsender.

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                                                  McBabs' Filmkommentare, # 4070:

                                                  "Die Hochzeit meines besten Freundes" sticht als RomCom besonders durch ein relativ komplexes Drehbuch sowie genreuntypisch vielschichtige Figuren hervor. Bemerkenswert ist auch, dass die Protagonistin (hervorragend: Julia Roberts) gleichzeitig als Sympathie- wie Antipathieträgerin auftritt. ihre Manöver, um die Hochzeit von Michael und der unbescholtenen Kimmy zu torpedieren, sind mehr als grenzwertig. Klar, es gibt witzige Momente und charmante Dialoge - aber das reicht nicht, um über das moralische Chaos hinwegzusehen, das Julianne hier anrichtet. Diese Konstellation, in welcher die Emotionen der Beteiligten nicht nur oberflächlich scheinen und mit einem Lächeln wegschaubar sind, hebt den Film deutlich vom Genrestandard ab. Nichtsdestotrotz merkt man dem Film seine Jahre unschwer an - wobei die Thematik natürlich nicht an Aktualität eingebüßt hat.

                                                  Ganz typisch und vollkommen gelungen ist dagegen die "I Say a little Prayer"-Szene. Die bleibt einfach mit guter Laune in Erinnerung.

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                                                  • 6 .5
                                                    über Nell

                                                    McBabs' Filmkommentare, # 4069:

                                                    Spannender, obwohl sehr ruhig inszenierter Film. Ein bisschen Kaspar Hauser, ein bisschen Linguistikforschung, viel Drama, sogar ein bisschen Thriller. Vor allem ein durchdachtes Drehbuch und überragende Leistungen der Darstellerinnen und Darsteller. Leider wirkt der Film nach 30 Jahren deutlich angestaubt - optisch, technisch, aber auch im Pacing. Man sollte sich aber davon nicht abbringen lassen, einen heute wenig bekannten, aber narrativ hochqualitativen Film anzuschauen.

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