Medienjournal - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+20 Kommentare
-
EternautaEternauta ist eine Drama aus dem Jahr 2025 mit Ricardo Darín und Carla Peterson.+18 Kommentare
-
Die GlaskuppelDie Glaskuppel ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Léonie Vincent und Johan Hedenberg.+13 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+13 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning187 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina154 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines128 Vormerkungen
Alle Kommentare von Medienjournal
[...] Zweifelsohne mag "Voice from the Stone" nicht die besten Kritiken bekommen haben, doch wie so oft war ich auch hier geneigt, mir vornehmlich ein eigenes Bild zu machen, statt mich auf die Meinungen anderer Rezensenten zu verlassen, wobei ich das in diesem Fall wohl tatsächlich hätte tun können, denn auch mich wusste der von Eric D. Howell inszenierte Film nicht wirklich abzuholen, obwohl er mit seinen schwelgerischen Landschaftsaufnahmen, einer urtümlichen Atmosphäre und teils ungewöhnlichen Kamera-Blickwinkeln durchaus vielversprechend begonnen hat. Mein größtes Problem bei dem Film ist wohl am ehesten, dass ich mehr als einmal das Gefühl hatte, dass hier Ideen und Konzepte angerissen worden sind, die weiterzuverfolgen dann aber Zeit, Kraft und möglicherweise Mut erfordert hätte, die man dann eben doch nicht so richtig aufzubringen bereit war. So krankt der Film schon ab dem Moment, wo die Stimmen erstmalig zur Sprache kommen, daran, dass er sich selbst nicht entscheiden kann, ob er nun Horrorfilm oder lieber Familiendrama sein möchte, was sich in zahlreichen halbgaren Szenen beider Ausrichtung widerspiegelt. [...]
[...] Hier werfen die Russos alles an Expertise und Erfahrung in den Ring, was sie sich in den vergangenen Jahren draufgeschafft haben und schaffen ein vom ersten Moment an ungemein mitreißendes Werk, das bereits in den ersten Minuten in die Vollen geht und die schiere, rohe Bedrohlichkeit von Thanos als Antagonist unterstreicht, so dass man sich in den darauffolgenden rund zweieinhalb Stunden schon einmal darauf einstellen kann, ein jedes Mal um verschiedenste Helden zu bangen, wenn Thanos nur die Bildfläche betritt, was im Übrigen auch für seine Black Order gilt, die zwar vergleichsweise blass und beliebig bleibt, was deren jeweilige Figurenausgestaltung betrifft, die von ihnen ausgehende Gefahr allerdings in keiner Weise schmälert. Dabei gelingt vor allem das Kunststück, die wirklich zahllosen Helden in "Avengers: Infinity War" aufeinandertreffen zu lassen, ohne dass sich heillose Konfusion und Überfrachtung breitmacht, wozu sich der Plot in grob vier große Handlungsstränge aufteilt, die mal mehr, mal weniger miteinander korrelieren, was ebenfalls eine hohe Kunst ist, denn schnell hätte man sich in den weiten des Alls verlieren können, über die sich die im wortwörtlichen Sinne epische Handlung erstreckt. [...]
[...] Regisseur und Drehbuchautor Derek Cianfrance habe ich ja bereits vor längerer Zeit für den hochemotionalen "Blue Valentine" ins Herz geschlossen, derweil es unverhältnismäßig lange gedauert hat, bis ich auch dessen direkten Nachfolger "The Place Beyond the Pines" nachgeholt hatte, der mich dann auch überzeugen, aber nicht durchweg begeistern konnte. In eine ähnliche Kerbe schlägt nun auch der 2016 veröffentlichte "Liebe zwischen den Meeren", für den sich Cianfrance erstmalig an einer literarischen Vorlage – in diesem Fall von M. L. Stedman – orientiert hat, was für sich genommen nun erst einmal natürlich weder Gutes noch Schlechtes bedeutet, aber insbesondere in der ersten Hälfte merkt man dem Film seine Herkunft doch oftmals allzu deutlich an, denn hier werden im Zeitraffer Figuren und Settings positioniert, wird über schier einen einzigen Blick die ewige, wahre Liebe postuliert, wird geheiratet, gelebt, gebangt, gehofft und gelitten, bevor das eigentliche Kernthema des Films überhaupt zum Tragen kommt. Dabei ist der Film mitnichten langweilig und weiß mit dem spröden Charme der australischen Küste durchaus zu punkten, doch erinnert das Ganze schon des Öfteren an einen typischen Kitsch-Roman, wenn man einmal davon absieht, dass man den Hauptfiguren doch spürbar mehr Sympathie entgegenbringt und diese dank nuancierter Figurenzeichnung langsam aber stetig an Profil gewinnen. [...]
[...] Bereits vor geraumer Zeit habe ich läuten hören, dass die Videospiel-Verfilmung "Assassin’s Creed" bei vielen durchgefallen ist, doch – so dachte ich mir – vielleicht bezieht sich das ja nur darauf, wie das Spiel adaptiert worden ist, so dass ich als Nicht-Kenner der Vorlage vielleicht ja doch meinen Spaß haben könnte, zumal ich ja nun ausgewiesener Fan von Michael Fassbender bin, der es sich in diesem Fall nicht hat nehmen lassen, neben seinem Posten als Hauptdarsteller auch als Co-Produzent in Erscheinung zu treten und in dieser Funktion gleich sowohl Marion Cotillard als auch Justin Kurzel als Regisseur ins Boot zu holen mit denen er ein Jahr zuvor bereits "Macbeth" realisiert hatte. Wo mich aber die shakespearesche Adaption bestens abzuholen wusste, ist das bei diesem Film nun leider Fehlanzeige, wie ich zu meinem Bedauern feststellen muss. Dabei war ich zunächst durchaus angetan von der vielversprechenden Inszenierung und dem, was bereits in den ersten Minuten angeteasert wird, bevor sich Protagonist Cal Lynch nach seiner drohenden Hinrichtung unvermittelt in einem wissenschaftlichen Institut wiederfindet, wo man ihn prompt in den Animus verfrachtet, der es ihm ermöglicht, in den Körper seines Vorfahren Aguilar de Nerha zur Zeit der Spanischen Inquisition zu schlüpfen. [...]
[...] Wie man sicherlich wird ahnen können – wenn man meine Sehgewohnheiten ein wenig kennt –, habe ich den 1971 entstandenen Film mit gleichem Namen – "Straw Dogs" – nie gesehen, weshalb man sich einen Vergleich der beiden Fassungen hier nicht erwarten darf, wobei der Ordnung halber erwähnt werden sollte, dass es sich schon seinerzeit um eine Buch-Verfilmung gehandelt hat, womit wir es hier je nach Lesart auch mit einer weiteren Adaption des literarischen Stoffes von Gordon Williams‘ "The Siege of Trencher’s Farm" zu tun haben könnten. Nun verhält es sich auf alle Fälle so, dass ich auch in diesem Falle vorrangig von der Besetzung angesprochen war, weshalb der von Rod Lurie inszenierte Film recht schnell auf meiner persönlichen Wunschliste gelandet ist. Nun werden Remakes ja allgemein oft, gerne und schnell stigmatisiert, doch war ich in diesem Fall guter Dinge, doch einen zumindest sehenswerten Streifen serviert zu bekommen, ob der dem Original nun das Wasser reichen kann oder nicht und wurde in dieser Beziehung auch nicht enttäuscht, gelingt Lurie zumindest in dramaturgischer und atmosphärischer Hinsicht nämlich ein sehr überzeugendes Gesamtwerk, dessen Spannung sich gekonnt sukzessive nach oben schraubt und in einem doch ziemlich heftigen Gewalt-Exzess kulminiert. [...]
[...] Ich muss ja zugeben, dass sowohl "Thor" als auch "Thor 2: The Dark Kingdom" innerhalb des stetig wachsenden Marvel Cinematic Universe nie zu meinen ausgewiesenen Lieblingen gezählt haben, doch ist das natürlich kein Grund, "Thor 3: Tag der Entscheidung" links liegen zu lassen, zumal ich zumindest den doch gerne noch vor Kinostart von "Avengers: Infinity War" nachgeholt haben wollte. Nun habe ich mich ja wirklich bemüht, mich nicht mit Infos zum Film zu spoilern, doch dass der anfänglich als düster und ernst vermutete, im Original schließlich als "Thor: Ragnarok" betitelte Streifen unerwartet witzig sein würde, das war selbst zu mir durchgesickert und macht sich bereits in den ersten Minuten bemerkbar. Nun verstehe ich jeden, der dieser Art Ausrichtung nichts oder nur wenig abgewinnen kann, doch für mich persönlich macht das diesen Teil zusammen mit den zwei "Guardians of the Galaxy"-Vertretern tatsächlich zu einem der besten Streifen des MCU, weil hier ein sich selbst nicht zu ernst nehmendes, zuweilen bewusst trashiges Flair transportiert wird, das wunderbar mit der Hochglanz-Optik der Filme korreliert und ein ungemein unterhaltsames Filmvergnügen liefert, zumal ich nicht der Meinung bin, dass man zugunsten von Gags und Slapstick auf Drama und Ernsthaftigkeit verzichtet hätte, denn wo es geboten ist, ist "Thor 3: Tag der Entscheidung" düster und ernst, zumal der dritte Teil der Reihe durchaus Opfer fordern wird, wie man früh feststellen darf. [...]
[...] Im Grunde ist die Prämisse von "All I See Is You" ziemlich simpel gehalten, doch es spricht sehr für Drehbuch und Regie, was man zumindest auf zwischenmenschlicher ebene hieraus zu machen weiß, denn die Unsicherheit und Frustration, das gegenseitige, teils irrationale Misstrauen, die sich schleichend Bahn brechende Entfremdung der beiden Ehepartner wird hier durchaus trefflich eingefangen und oft bedarf es nur eines Blickes und kaum vieler Worte, um zumindest zu erahnen, wie es im Inneren der jeweiligen Person ausschauen mag. So vermag Marc Forster, der mir zugegebenermaßen vorrangig durch "World War Z" ein Begriff war, ein ungemein stilsicheres Beziehungsdrama zu inszenieren, in dem sowohl Lively als auch Clarke des Öfteren zu brillieren wissen. Umso ärgerlicher und bedauerlicher, dass Forster es in seiner Funktion als Drehbuchautor gemeinsam mit Sean Conway versäumt zu haben scheint, auch einen überzeugenden Plot um seine Beziehungsanalyse zu stricken, denn insbesondere im Mittelteil trüben hier doch einige Längen den Filmgenuss erheblich. [...]
[...] Schon als ich das erste Mal von "Ingrid Goes West" gehört hatte, war ich Feuer und Flamme für diesen Social-Media-Film, der die ganze Instagram-Fassade vom schönen Leben hoffentlich trefflich aufs Korn zu nehmen wüsste und tatsächlich ist Regie-Debütant Matt Spicer ein einzigartiges Werk gelungen, das sich den Themen Narzissmus, Soziopathie und nicht zuletzt Neid verschrieben zu haben scheint, sich nach außen hin derweil als klassische Mischung aus Drama und Komödie verkauft. Dabei wird allerdings sicherlich jeder enttäuscht sein, der sich entweder eine funkensprühende Komödie oder ein reinrassiges Drama erwartet, denn beide Lager weiß "Ingrid Goes West" nicht wirklich zu bedienen, so eigenwillig ist die Ausrichtung dieser unangepassten Chose, die aber gerade durch ihre sowohl dramaturgischen als auch inszenatorischen Ecken und Kanten einen unleugbaren Reiz entfaltet. [...]
[...] Auch bei "Mojave – Die Wüste kennt kein Erbarmen" verhielt es sich zunächst so, dass ich auf den Film allein aufgrund eines Schauspielers – in diesem Fall Oscar Isaac – aufmerksam geworden bin, derweil ich erst später erfuhr, dass es sich um einen Film von William Monahan handelt, der für das Skript zu "Departed – Unter Feinden" verantwortlich gezeichnet hat, mir aber bereits durch seine Drehbuch-/Regie-Combo bei "London Boulevard" ein Begriff gewesen ist. Während es sich bei den genannten Werken allerdings um Adaptionen, ein Remake und eine Buch-Verfilmung gehandelt hat, fußt das Skript zu diesem Film auf keiner Vorlage, was sich gleichermaßen als Fluch wie Segen entpuppt, so dass ich gar nicht recht sagen kann, wie mir der Film in seiner Ausgestaltung wirklich gefallen hat, denn dass er eine intensive, in sich aber gleichermaßen ruhige Atmosphäre erschafft, steht außer Frage, doch gleichsam wirkt das Endergebnis zuweilen etwas unfertig, so, als würde etwas fehlen, auch wenn man schwerlich den Finger darauf legen könnte. [...]
[...] Um "I, Frankenstein" habe ich ja in wohlweislicher Absicht jahrelang einen großen Bogen gemacht in dem Wissen, dass der ja eigentlich nur blöd werden könne, doch irgendwie hatte ich letztens dann doch Lust auf den Film bekommen, zumal ich durch Zufall gelesen hatte, dass ursprünglich Pläne bestanden hatten, den Film im selben Universum wie die "Underworld"-Reihe anzusiedeln, die zwar auch reichlich durchwachsen ist, für die ich aber seit jeher eine gewisse Affinität hege. Nun, diese Pläne mag man nicht weiterverfolgt haben und eine mögliche Zusammenführung der beiden Franchises scheint man ad acta legen zu können, da aufgrund des mäßigen Erfolges von einer Fortsetzung sicherlich nicht auszugehen ist, aber bei der Qualität dessen, was hier offeriert wird, ist das auch gar nicht mal schade, denn tatsächlich wusste mich selbst der schlechteste "Underworld"-Film noch mehr zu begeistern als diese munter zusammengewürfelte und kräftig verrührte Fantasy-Brühe, die weder Frankensteins Geschöpf, noch den Gargoyles oder Dämonen gerecht wird und schlicht und ergreifend krude zusammengeschustert wirkt. [...]
[...] Kürzlich stieß ich zufällig auf "Die Jones – Spione von nebenan" und ohne mir jetzt einen Überflieger von Film zu erwarten, sprach mich doch speziell der namhafte Cast und ich erhoffte mir eine unterhaltsame wie kurzweilige Agenten-Komödie, deren Prämisse, dass das leicht spießige, im Alltagstrott gefangene Ehepaar unvermittelt ein Agenten-Duo als Nachbarn bekommt und hiervon natürlich zunächst nichts ahnt, nun nicht eben neu ist, aber die erhoffte Fülle an Gags und absurden Einfällen würde diese generische Ausgangslage doch sicherlich aufwerten können. Nun, diese Hoffnung geht leider nur bedingt auf, denn tatsächlich bringt der von Greg Mottola inszenierte Film einiges an Leerlauf mit sich, bevor die eigentliche Geschichte so richtig in die Gänge kommt. So ist es dann auch mehr das beherzte Schauspiel seitens der vier Hauptakteure, das mich bei der Stange gehalten hat, denn denen zumindest merkt man deutlich an, wie viel Spaß sie bei der Sache hatten, was dann auch manchen nicht zündenden Gag verschmerzen lässt. [...]
[...] Manchmal ist es ja auch durchaus von Vorteil, eine Serie erst spät für sich zu entdecken, den so habe ich erst kürzlich der ersten Staffel "Orphan Black" eine Chance gegeben, nachdem diese im vergangenen Jahr und nach fünf erfolgreichen Staffeln geplant zu Ende gegangen ist, was mich nun in die glückliche Lage versetzt, es einerseits mit einem abgeschlossenen Serien-Geschehen zu tun zu haben, andererseits nicht Monate und Jahre auf die nächste Staffel warten zu müssen. Das ist insofern besonders hilfreich, dass die kanadische Serienproduktion mich bereits mit der ersten Episode in ihren Bann zu ziehen wusste und ich gemeinsam mit meiner besseren Hälfte in Windeseile auch die verbleibenden neun Episoden regelrecht inhalieren "musste", denn abgesehen von einem nur marginalen Durchhänger in der zweiten Folge hält die von Graeme Manson und John Fawcett ersonnene Serie das hohe Tempo in der gesamten Staffel stabil und wartet mit mehr als nur ein paar wenigen, durch die Bank weg konsequenten und stimmigen Überraschungsmomenten und Wendungen auf, die nach der jeweils nächsten Folge lechzen lassen, zumal so ziemlich jede Episode mit einem oft mehr als fiesen Cliffhanger endet. [...]
[...] Etwas mehr als fünfunddreißig Jahre nach Erscheinen des in den vergangenen Dekaden zum Kultfilm avancierten "Blade Runner" erschien im vergangenen Herbst nun die – je nach Lesart – sehnlichst erwartete oder alternativ misstrauisch beäugte Fortsetzung des Films, deren Handlung wiederum dreißig Jahre nach den Geschehnissen des ersten Teils angesiedelt ist und dem Werk "Blade Runner 2049" seinen Titel verleiht. Dieser enorme Zeitsprung ist nicht nur in Anbetracht der angedachten Rückkehr von Hauptfigur Rick Deckard vonnöten, sondern eben auch dahingehend, dass die seinerzeit skizzierte "Zukunft" nun schon beinahe zur Gegenwart geworden ist und man sich entsprechend dergestalt davon freispielen kann, dass das heutige Los Angeles (zum Glück) noch längst nicht so aussieht, wie es das in "Blade Runner" in weniger als zwei Jahren hätte tun müssen. Die Meinungen nun aber den fertigen Film betreffend, könnten weiter kaum auseinanderliegen, derweil ich für meinen Teil nicht nur positiv überrascht worden bin, sondern restlos begeistert im Sessel versinken konnte, während die mit ihren über 160 Minuten Laufzeit durchaus üppig wie episch angelegte Geschichte langsam zur Entfaltung kam. [...]
[...] Bei "Buried – Lebend begraben" handelt es sich wohl um einen der Filme, dessen Blu-ray mitunter bereits am längsten in meiner Schublade ungesehener Filme ihrer Sichtung geharrt hat, doch gerade hier – wie so oft – war ich der Meinung, mich zwingend in der richtigen Stimmung befinden zu müssen, um dieses Paradebeispiel eines Kammerspiels auch wirklich genießen zu können. Einmal aber kommt für jeden Film der Tag und so habe ich nun auch diesen seinerzeit für seine konsequente wie ungewöhnliche Inszenierung reichlich gelobten Thriller gesehen, der tatsächlich all das Lob sicherlich verdient hat, in Teilen aber durchaus hinter meiner Erwartung zurückgeblieben ist. Das Konzept, einzig Ryan Reynolds in dessen Sarg in Szene zu setzen und diesen "Handlungsort" zu keiner Zeit zu verlassen, geht dabei durchaus auf und Regisseur Rodrigo Cortés lässt sich durchaus einiges einfallen, um den anderthalb Stunden währenden Alptraum abwechslungsreich und spannend zu gestalten, doch geraten manche der Einfälle eben dann doch sehr generisch, ebenso, wie es sich mit der Hauptfigur und den Begleitumständen verhält. [...]
[...] Die im vergangenen Jahr gestartete erste Staffel "Santa Clarita Diet" habe ich ja durchaus sehr gemocht, auch wenn sie keine Höchstwertungen hat einfahren können und entsprechend habe ich mich nun auch auf die vor einer guten Woche gestartete Fortsetzung der Serie sehr gefreut, die zu den derzeit doch eher ungewöhnlichen Comedy-Formaten zählt und darüber hinaus auch eine gute Portion Drama nicht missen lässt, wenn hier der Spaß doch auch spürbar im Vordergrund steht. Nicht zuletzt dürfte es aber natürlich der ungewohnt hohe Gore-Faktor sein, der die Serie auch diesmal nur einem ausgesuchten Publikum munden lassen dürfte und in der Hinsicht hält man sich – zum Glück! – auch in der zweiten Jahresstaffel nicht zurück. Ansonsten scheinen die Schreiberlinge diesmal aber ohnehin besonders gut aufgelegt gewesen zu sein, denn in meinen Augen macht die Netflix-Produktion qualitativ einen gehörigen Sprung nach vorne und hat mich doch weitaus öfter zu überraschen gewusst und zum lachen gebracht, als es noch bei der ersten Staffel der Fall gewesen ist. [...]
[...] Satte zwei Jahre hat Netflix uns auf die zweite Staffel "Jessica Jones" warten lassen, auch wenn es in "The Defenders" zumindest ein Wiedersehen mit der trinkfesten Privatdetektiv gegeben hat, doch ist es eben nicht dasselbe, ein Superhelden-Team-Up präsentiert zu bekommen, wenn man eigentlich nach einer ganzen Staffel der von Krysten Ritter so großartig verkörperten wie gleichermaßen jeglicher Superhelden-Norm zuwiderlaufenden Ermittlerin lechzt, die bereits in ihrem ersten Jahr die Messlatte für anspruchsvoll erwachsene Serienunterhaltung meines Erachtens enorm hoch geschraubt hat. Entsprechend war ich mir auch durchaus bewusst, dass die nun frisch gestartete zweite Staffel mich eventuell enttäuschen könnte, was nicht unmaßgeblich mit David Tennant zusammenhängt, der als Kilgrave einen der vielschichtigsten und bedrohlichsten Antagonisten überhaupt hat geben dürfen, den es nicht leicht zu würde zu toppen. Zumindest damit sollte ich auf alle Fälle Recht behalten und gerade in den ersten Folgen macht sich das Fehlen einer starken Feindfigur spürbar bemerkbar, so dass es durchaus einige Folgen dauert, bis die Serie ihre Richtung (wieder)findet. [...]
[...] Auf "Bright" war ich ja gar nicht mal unbedingt so gespannt aufgrund der Regie von David Ayer, der mir vorrangig durch den eher mäßigen, im Kontext der DC-Filme aber durchaus besseren "Suicide Squad" ein Begriff war, sondern vielmehr aufgrund der Tatsache, dass das Drehbuch von Max Landis stammt, den ich jüngster Zeit enorm feiere, stammen von ihm schließlich Idee und Konzept zu "Dirk Gentlys holistische Detektei", derweil er mit "Mr. Right" ebenfalls einen absoluten Überraschungs-Hit für mich zu verantworten hat, an dem ich wahnsinnige Freude hatte. Nun schickt sich Landis in "Bright" also an, eine Welt zu erschaffen, in der Orks, Elfen und andere Fantasy-Wesen fest in der gegenwärtigen Zeit verankert und aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken sind, wobei es auch hier zu Rassenunruhen, Diskriminierung, Ausgrenzung und gegenseitiger Verunglimpfung kommt, nur dass es eben in diesem Fall nicht Minderheiten und menschliche Ethnien sind, die den Ausschlag geben, sondern gänzlich andere Völker, die natürlich kulturell oft wenig bis gar nichts miteinander gemein haben. Dieser Kniff, wenn auch bereits aus Alan Balls "True Blood" hinlänglich bekannt, gefällt dann auch noch recht gut, zumal sich Ayer zunächst durchaus auf ein gewisses World-Building konzentriert, wenn das auch im Grunde einzig das ausladende Intro betrifft, bevor die eigentliche Geschichte in Gang kommt. [...]
[...] Man würde nicht unbedingt meinen, dass ich mit meinen 32 Jahren zu der ausgewiesenen Zielgruppe von "Den Sternen so nah" zählen würde, doch reizte mich das auf einem Originaldrehbuch basierende Werk, bei dem man wirklich in mehr als einem Moment meint, es müsse sich um die Verfilmung eines Young Adult-Romans handeln, nicht zuletzt aufgrund der beteiligten Darstellerinnen und Darsteller, ganz davon abgesehen, dass ich mich in Coming of Age-Geschichten jeglicher Couleur schon immer recht heimisch gefühlt habe, wenngleich die auch hier beinahe schon obligatorisch mit einer gehörigen Portion Teenager-Romanze und Herzschmerz verrührt wird. Nichtsdestotrotz ist Peter Chelsoms Film – der mit "Weil es dich gibt" vor mehr als anderthalb Dekaden einen der mir liebsten Liebesfilme geschaffen hat – ein ganz und gar eigenständiger, originärer, zu Herzen gehender Film gelungen, dessen Vorbilder zwar mal mehr, mal weniger offensichtlich scheinen mögen und die insbesondere in der ersten halben Stunde Film bis hin zu "Der Marsianer" reichen, der sich aber auch immer genügend von seinen Inspirationsquellen distanziert, um als eigenständiges Werk wahrgenommen werden zu können. [...]
[...] "Was, verdammte Axt, sehe ich mir da eigentlich an?", werde nicht nur ich bei der Sichtung von "Bang Bang Baby" gedacht haben, womit auch erklärt sein dürfte, warum man kaum Meinungen oder Kritiken zu dem Film findet, der sich zugegebenermaßen konzeptionell reichlich sperrig gibt und nicht eben den üblichen Sehgewohnheiten entspricht. So würde man allein aufgrund des Covers vielleicht im ersten Moment mutmaßen, sich eine Sechziger-Jahre Liebeskomödie anzusehen, während der Film gemeinhin als Science-Fiction-Musical vermarktet wird, wobei die Wahrheit irgendwo dazwischen liegen dürfte, derweil mich der muntere Reigen mit seiner verqueren Mischung aus Genre-Zutaten zugegebenermaßen reichlich schnell in seinen Bann zu ziehen wusste, denn egal, wo man den Fokus des Streifens vermutet, steht doch zumindest fest, dass sich "Bang Bang Baby" so schnell mit nichts vergleichen lassen dürfte. [...]
[...] Es begab sich eines frühen Morgens, ich wollte nicht aufstehen und musste das zum Glück auch nicht, dass mir der Sinn nach etwas seichter Berieselung stand und so stieß ich auf "When We First Met", der für mein Anliegen wie gemacht schien und dessen Hauptdarsteller Adam Devine mir bereits aus "Modern Family" und "The Final Girls" bekannt war, derweil mir selbstredend auch Alexandra Daddario ein Begriff gewesen ist. Tatsächlich bekommt man dann in den rund hundert Minuten Laufzeit ziemlich genau das geboten, was ich mir von vornherein erhofft hatte, nämlich extrem seichte, in kaum einer Weise anspruchsvolle, geschweige denn auf aufmerksames Schauen angewiesene Unterhaltung, die sich durch ihr episodisches Konzept extrem leicht konsumieren lässt, nach der Sichtung aber auch schneller wieder vergessen ist, als der Film gedauert hat. [...]
[...] Immer mal wieder hatte mich "The Guest" beim Filme stöbern im Internet von der Seite angelacht und nachdem mir Dan Stevens jüngst in "Legion" extrem positiv aufgefallen ist, wollte ich diesem kleinen fiesen Filmchen, in dem er als Psychopath und vermeintlicher Kriegsheimkehrer seinen Mann steht, nun endlich auch seine Chance zugestehen und bereue dies auch in keiner Weise. Gleichwohl bleibt der von Adam Wingard inszenierte Schocker in vielen Belangen weit hinter seinen Möglichkeiten zurück und dekonstruiert sich insbesondere zum Ende hin derart selbst, dass es eine wahre Schande ist, denn Beginn und Mittelteil sind weitaus überzeugender und konsistenter geraten als das doch sehr vorhersehbare und klischeebehaftete Finale, das noch dazu gerne noch etwas knalliger hätte ausfallen dürfen. Entsprechend werden auch in dieser Hinsicht Punkte verschenkt, denn der klare Wille zum gewollt überzogenen Exzess ist hier zwar erkennbar, wird aber nicht in aller Konsequenz verfolgt. [...]
[...] Nach meiner kürzlich erfolgten Wiederholungssichtung der doch eher durchwachsenen, aber im Kern immer noch überraschend unterhaltsamen vierten Staffel "Community" stand nun die fünfte Staffel auf dem Programm, die ihrerseits die Rückkehr des schmerzlich vermissten Schöpfers und Showrunners Dan Harmon markiert, doch ausgerechnet hier begann ich dann tatsächlich zu fremdeln und insbesondere die erste Folge "Zurück nach Greendale" (5.01) wusste mich kaum abzuholen, was sicherlich auch an der zunächst allumfassenden Tristesse gelegen haben mag, so dass für mich dem Gefühl nach das Greendale College weniger bunt, weniger fröhlich, ja beinahe düster gewirkt hat und die Rückkehr der altbekannten Clique – hier noch ohne großartige Erklärung, warum Pierce nicht dabei ist (Chevy Chase hatte nach dem Ende der vierten Staffel wegen kreativer Differenzen die Entwicklung seiner Figur betreffend der Serie den Rücken gekehrt) – reichlich an den Haaren herbeigezogen gewirkt hat. Tatsächlich dauerte es dann aber noch zwei weitere Folgen, bis mich "Community" zumindest ansatzweise wieder fesseln konnte, denn auch wenn "Grundkurs Gesäßfalten-Münzkunde" (5.03) ein wenig wie ein lauer Aufguss der großartigen Episode "Law & Order: Greendale" (3.17) gewirkt hat, war hier doch erstmalig wieder der Geist der Serie spürbar, auch wenn er eher öfter durchblitzte, als allgegenwärtig präsent war. [...]
[...] Eigentlich bin ich ja ein Freund verschachtelter Erzählweisen und "Der Dieb der Worte" könnte ein Paradebeispiel für gelungenes Erzählen in dieser ungewöhnlichen Form sein, wenn nur die Geschichte, welche die Autoren und Regisseure Brian Klugman und Lee Sternthal hier erzählen, nicht so erschreckend trivial und durchschaubar wäre, denn schnell wird klar, inwieweit und in welcher Form die beiden dominanten Erzählstränge des alternden, erfolgreichen Autors und des ambitionierten Jungschriftstellers zusammenhängen und dennoch präsentiert der Film diesen Umstand zum Ende hin noch als ach so überraschenden Twist, was mich nun leider wirklich nicht abzuholen wusste. Die ineinander verschachtelte Erzählung bringt es zudem mit sich, dass jeder der Parts doch reichlich oberflächlich bleibt und die Gelegenheiten, hier in Sachen Charakterentwicklung in die Tiefe zu gehen, ungenutzt verstreichen lässt. [...]
[...] Auch wenn "The Ides of March" seinerzeit in einem ganz anderen politischen Kontext entstanden sein mag und man mit einer Spur Zynismus behaupten könnte, die Realität hätte die filmische Handlung längst und mühelos überflügelt, lohnt sich der hochkarätige Ensemble-Film doch auch noch gute sechs Jahre nach seiner (deutschen) Veröffentlichung, auch wenn eben die ach so intriganten und moralisch verwerflichen Machenschaften ein Stück weit ihre Schärfe und Brisanz verloren haben mögen, doch andererseits wirkt vieles – losgelöst von der Bühne der demokratischen Vorwahlen – in Zeiten der #MeToo-Debatte wiederum brandaktuell, wenn es auch einige Zeit braucht, bis die auf dem Stück Farragut North von Beau Willimon basierende Story wirklich in Fahrt kommt, so dass die Stärken der vierten George Clooney-Regiearbeit sicherlich vermehrt in der zweiten Hälfte zu suchen sind. [...]
[...] Pünktlich zur Premiere auf Netflix habe ich mich nach langer Vorfreude umgehend an die Sichtung von "Auslöschung" begeben und auch wenn man sich darüber streiten können mag, ob man ein Werk solch visueller Güte nicht besser auf der großen Kinoleinwand hätte genießen können, bin ich persönlich sehr froh gewesen, es mir auf der Couch gemütlich machen und diesen neuesten Streich von Alex Garland genießen zu können, der sich nicht erst mit "Ex Machina" seine Meriten verdient hat, mit diesem seinen Regie-Debüt in meinen Augen aber prompt eine Art modernen Science-Fiction-Klassiker geschaffen hat. In Anbetracht dessen, dass ich auch von der gesammelten Southern Reach-Trilogie seitens Jeff VanderMeer schwer begeistert gewesen bin und deren erster Band "Auslöschung" für den Film Pate gestanden hat, hätten also meine Erwartungen kaum höher sein können, doch gelingt es Garland tatsächlich, sein hohes Niveau zu halten, was mitunter daran liegen mag, dass er sich eben nicht sklavisch an die literarische Vorlage klammert, sondern aus den Eckpfeilern der Story ein gänzlich eigenständiges, aber nicht minder überzeugendes Werk zu kreieren versteht. [...]