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Alle Kommentare von Medienjournal
[...] Zeitiger als gedacht habe ich nun auch die Sichtung der neunten Staffel "Doctor Who" beendet und stehe damit zunächst am Ende meiner Reise, ist die zehnte Staffel schließlich noch nicht bei Netflix verfügbar, doch dafür war es eine Staffel voller Highlights und überaus stimmiger Geschichten, die mir den von Peter Capaldi verkörperten zwölften Doctor noch einmal deutlich näher gebracht haben und ihn – gerade in seinen zornigeren Momenten, so kurios das auch klingen mag – mir auch sympathischer hat werden lassen, insbesondere nach seinem für mich doch eher holprigen Einstieg zu Beginn der achten Staffel. Hier nun zeigt man deutlich mehr Mut, mit der Figur und den Manierismen des Doctors zu experimentieren, was einerseits sein Faible für E-Gitarren anbelangt, andererseits das Einstampfen des Schallschraubenziehers zugunsten eines "Wearables", in diesem Fall einer mit vergleichbaren Funktionen ausgestatteten Sonnenbrille. Und sicherlich, der Schallschrauber hat mir gefehlt (und ganz zum Schluss rudert man auch dahingehend zurück, den Doctor wieder mit dem ikonischen Utensil auszustatten), doch gab es der Figur – oder besser Inkarnation – noch ein wenig mehr Eigenständigkeit. Ansonsten verlegt man sich hier mehr denn je auf das Erzählen längerer Geschichten, was gleich vier jeweils zwei Folgen umfassende Mehrteiler umfasst, bevor sich mit "Morpheus Arme" die einzige echte Einzelepisode anschließt, die auch gleichzeitig die schwächste Episode der Staffel darstellt, um von hier aus in das im Grunde dreiteilige Staffelfinale zu münden, das so ganz anders daherkommt als die bisherigen Abschlussepisoden und gerade daraus eine enorme Stärke zieht, wobei die Fanbase hier ja durchaus geteilter Meinung zu sein scheint. [...]
[...] Nachdem ich jüngst in "Guardians of the Galaxy Vol. 2" einen weiteren Ausflug mit Star-Lord und Konsorten unternommen habe, geht es nun auf die Erde zurück und weiter im Takt, denn nach den Geschehnissen in "Civil War", die nun auch Spider-Man im MCU haben Einzug halten lassen, bekommt Peter Parker als freundliche Spinne von nebenan nun mit "Spider-Man: Homecoming" seinen eigenen Film spendiert, der mehr noch als sein Kurzauftritt bei "Captain America" als Einstand verstanden werden darf und mir tatsächlich überraschend gut gefallen hat, gerade weil er einiges anders macht als die vorangegangene Trilogie von Sam Raimi oder das nach zwei Filmen eingestellte Reboot-Projekt von Marc Webb, wo Parker noch als "The Amazing Spider-Man" durch die Häuserschluchten schwingen durfte. Hier nun ist aber nicht nur Peter Parker – und damit auch Tante May – deutlich jünger, nein, der Film wirkt auch weitaus unbeschwerter, weil er durchsetzt ist von der jugendlichen Begeisterungsfähigkeit eines eben erst fünfzehnjährigen Teenagers, für den selbst die dramatische Auseinandersetzung der Helden am Flughafen mehr ein spaßiger und abenteuerlicher Wochenend-Ausflug gewesen ist, wie der Film gleich zu Beginn herausstellt, als er die Ereignisse in Form eines Videotagebuchs seitens Peter Revue passieren lässt. [...]
[...] Ich will gar nicht wissen, wie lange genau "All Beauty Must Die" nun ungesehen bei mir in der Schublade gelegen hat, aber es wird schon eine ganze Weile sein, weil irgendwie nie die Stimmung gepasst hat, mich diesem meinem Gefühl nach doch eher sperrigen Werk zu widmen, was sich nun schlussendlich aber ändern sollte, denn letztlich war es mir ein regelrechtes Bedürfnis, diese Geschichte nun endlich in Augenschein zu nehmen. Die gestaltet sich dabei vom ersten Moment an als durchaus stimmig inszeniert und schafft mühelos den Spagat zwischen anfänglicher Liebesgeschichte und sich alsbald anbahnendem (Psycho-)Thriller, so dass man dem Werk in dieser Beziehung kaum einen Vorwurf machen kann. Weit schwieriger gestaltet sich dann allerdings die Dramaturgie der Geschichte als solchen, denn selbige wird im Grunde allein in Form von Rückblenden erzählt, die der im Gerichtssaal befindliche David Marks zum Besten gibt. So kommt man zwar schnell in der Story voran und konzentriert sich auf einige wenige Fixpunkte, lässt das Geschehen aber auch früh zerfasern und sprunghaft erscheinen, was sich insbesondere in der zweiten Hälfte bemerkbar macht, die gepaart mit einem auch stilistischen Bruch mancherorts wie ein gänzlich anderer Film wirkt. [...]
[...] Wie so oft ohne großes Vorwissen und damit einhergehende Erwartungshaltung habe ich mich jüngst an die Sichtung von "Manhattan Nocturne – Tödliches Spiel" begeben und wurde doch positiv überrascht, haben wir es hier schließlich mit einem sich am Film Noir orientierenden Thriller zu tun, dessen Geschichte zwar zunächst etwas schleppend in Fahrt kommt, der aber insbesondere in der zweiten Hälfte einerseits gehörig zulegt, andererseits einige tatsächlich erfrischend unvorhersehbare Wendungen bietet, die das Geschehen in einem neuen Licht erscheinen lassen. Bis dahin, in etwa der ersten Dreiviertelstunde, muss man sich allerdings damit begnügen, dass hier die altbekannte Geschichte neu aufgerollt wird, wie ein Mann, in diesem Fall ein Reporter, von einer Femme fatale eingelullt und für ihre nicht minder undurchsichtigen Zwecke eingesetzt wird. Aber natürlich auch klassische Geschichten können funktionieren und unterhalten und dank einer großartig charismatischen Yvonne Strahovski, die in Gestalt der aufreizenden Caroline Crowley den von Adrien Brody verkörperten Porter Wren um den Finger wickelt, stellt sich auch in der ersten Hälfte kaum so etwas wie Langeweile ein. [...]
[...] Allein die Prämisse, dass ein siebzehnjähriger, sich selbst als Psychopath ansehender Junge mit einer rotzfrech-vorlauten Teenagerin sondergleichen stiften geht, weil er sich nach all den getöteten Tieren nun endlich mal daran versuchen will, einen Menschen umzubringen, versprach schon ungemein unkonventionelle, bitterbös schwarzhumorige Serienkost und tatsächlich löst die originär vom britischen Sender Channel 4 produzierte – und dankenswerterweise international von Netflix vertriebene – Serie "The End of the F***ing World" dieses nonverbale Versprechen schon in der ersten Folge vollends ein und bereitet den Boden für den wohl skurrilsten und ungewöhnlichsten Road-Trip aller Zeiten, der sich gleichsam als melancholische Coming-of-Age-Story betrachten lässt und in seiner Darstellung wirklich keine Kompromisse eingeht. So ist schon das erstmalige Aufeinandertreffen der beiden Hauptfiguren, dem von Alex Lawther gespielten James und der aufmüpfigen Alyssa, deren Darstellerin Jessica Barden mir noch als neugierige Schülerin in "Immer Drama um Tamara" in bester Erinnerung war, ein Highlight für sich und deutet bereits an, wohin die Reise – auch in inszenatorischer Hinsicht – geht, denn die jeweiligen Standpunkte unserer beiden Außenseiter-Antihelden werden durch erfrischend bissige Off-Kommentare noch untermauert, während Einspieler und Rückblenden (im stilechten 4:3 Bildformat) die ohnehin schon ungemein kurzweilig wie knackig geratenen Folgen von je rund 20 Minuten Länge noch einmal zusätzlich auflockern. [...]
[...] Nach den tendenziell doch überwiegend positiven Kritiken zu "Wonder Woman" war ich doch wieder guter Dinge, dass das DC-Universum mich nun schlussendlich doch noch in seinen Bann schlagen könnte, zumal nachdem Gal Gadot als Wonder Woman noch einer der wenigen Lichtblicke in "Batman v Superman" für mich gewesen ist, auch wenn dort schon kaum darauf eingegangen worden ist, woher sie plötzlich kommt und warum sie sich in den Kampf einmischt. Das nun hätte man hier also nachholen können und gedenkt das auch in Ansätzen zu tun, doch tatsächlich handelt es sich bei dem mit 140 Minuten Laufzeit gewohnt üppig ausstaffierten Streifen im Grunde einzig und allein um die Geschichte darum, wie das Foto, das man bereits aus genanntem Film kennt, entstanden ist. Um zu diesem Punkt zu gelangen, verschlägt es uns zunächst einmal auf die Amazonen-Insel Themyscira, um einen Abriss von Dianas Kindheit und Jugend spendiert zu bekommen, der wiederum von weiteren Rückblenden durchsetzt ist, um seinerseits die Herkunft der Amazonen zu umreißen. Das mag alles mit hehren Absichten geschehen sein, doch dauert es tatsächlich rund vierzig Minuten, bis man als Zuschauer dieses ausufernde "Intro" hinter sich gebracht hat, das erst mit dem Erscheinen von Chris Pines Figur Steve Trevor langsam an Fahrt aufnimmt. [...]
[...] Wieder einmal mehr durch Zufall als alles andere bin ich jüngst auf "Reasonable Doubt" gestoßen und wollte dem Direct-to-DVD-Release trotz eher durchwachsener Kritiken eine Chance geben, vorrangig natürlich aufgrund der Beteiligung von Dominic Cooper und Samuel L. Jackson, wobei es sich zu meinem Vorteil erweisen sollte, nicht im Vorfeld den Trailer des Films geschaut zu haben, denn wie ich an mehreren Stellen habe lesen können, nimmt der wohl gehörig Details und vor allem Wendungen des Films vorweg, was den Sehgenuss wohl noch einmal merklich getrübt hätte, denn so hatte ich durchaus Spaß an dem als Gerichtsfilm beginnenden Thriller, der mit verstreichender Laufzeit vermehrt ins Home-Invasion-Genre driftet, wobei es wohl vorrangig und hauptsächlich das hanebüchene und doch sehr unspektakulär abgehandelte Finale war, dass mir den Film letztlich doch ein wenig verleidet hat. [...]
[...] Ich muss zugeben, dass ich eventuell mit einer etwas falschen Erwartungshaltung an "Elvis & Nixon" herangegangen bin, denn was mir im Vorfeld vorschwebte, war wohl eher eine Art Kammerspiel, das zu großen Teilen auf das gleichermaßen denkwürdige wie bizarre Zusammentreffen des Politikers und der Pop-Ikone abstellt. Eine Annahme, die durch die vergleichsweise knapp bemessene Laufzeit von nicht einmal 90 Minuten begünstigt wurde, doch handelt es sich bei dem eigentlichen Treffen tatsächlich sozusagen um das "Finale" des Films, den großen Showdown sozusagen, wobei es sich tatsächlich um das humoristische wie darstellerische Highlight der Chose handelt, die sich anschickt, aus einer geschichtlichen Randnotiz einen Spielfilm zu generieren, was ihr leider in der Summe der Teile nur mäßig überzeugend gelingt. [...]
[...] Okay, dass "The Great Wall" mehr was fürs Auge denn fürs Gehirn sein würde, war im Vorfeld abzusehen und genau darauf baute auch meine Erwartungshaltung, die sich sehr auf einen unterhaltsamen Fantasy-Actioner gefreut hatte, doch Yimou Zhangs Blockbuster wartet noch zusätzlich mit ein paar Schwächen auf, die selbst mit diesem Anspruch den Film nicht unumwunden empfehlenswert machen. So spektakulär die Action-Szenen nämlich grundsätzlich geraten sein mögen, kranken sie oftmals an wenig überzeugendem Einsatz von CGI, wie man schon in den ersten Sekunden merkt, wenn die Kamera an der komplett digitalen Mauer entlangfährt, derweil in den ruhigeren Momenten gerne mal in Sachen Dramaturgie reichlich Leerlauf herrscht, denn zu erzählen haben die insgesamt drei Drehbuchautoren – sechs, wenn man die Leute, die die "Story" ersonnen haben mitrechnet – nicht wirklich viel und kommen im Dialog auch kaum über Plattitüden hinaus, wenn denn mal wirklich mehrere Sätze gewechselt werden, was zumindest im Fall der Hauptfigur William eine Seltenheit darstellt. [...]
[...] Mit insgesamt vier Filmen in Folge hat David O. Russell mich ein ums andere Mal zu begeistern gewusst, derweil ich auch mehr als gut nachvollziehen kann, warum er sich in Joy – Alles außer gewöhnlich erneut auf sein eingeschworenes Dream-Team Lawrence und Cooper verlässt, doch leider holpert sein Pseudo-Biopic in narrativer Hinsicht an mehr als einer Stelle, so dass sein Film zwar immer noch Spaß macht und zuweilen berührt, aber längst nicht an die von mir weitaus begeisterter aufgenommenen Vertreter seines Schaffens heranreicht. So beginnt der Film mit dem Off-Kommentar seitens Joys Großmutter vielversprechend und eröffnet mit einer Rückblendenstruktur, die bis in die Kindheit von Joy Mangano zurückreicht, um von dort aus recht bald ins Erwachsenenalter zu springen, doch selbst dieser Auftakt scheint mehr enthalten zu sein, weil es zum guten Ton gehören mag, die Hauptfigur als Kind zu zeigen, denn erzählerische Bewandtnis hat das alles eher wenig, auch wenn später noch einmal darauf Bezug genommen wird. [...]
[...] Einen Action-Film rund um einen New Yorker-Fahrradkurier zu stricken, schien mir schon 2012, als "Premium Rush" die hiesigen Kinos erreichte, wie ein gleichermaßen merkwürdiges als auch interessantes Unterfangen und auch wenn es nun rund fünf Jahre gedauert hat – derweil die Blu-ray seit 2015 bei mir in der Schublade schlummerte – bevor ich mir David Koepps rasantes Radfahrer-Spektakel angesehen habe, hat es doch wenig von seinem Charme und Esprit verloren, auch wenn man hier sicherlich an gleich mehreren Stellen Abstriche machen muss, um diesen ungewöhnlichen Thriller, der als atemlose Hetzjagd quer durch die belebten Straßen der Metropole daherkommt, wirklich genießen zu können. Angefangen mit der von Joseph Gordon-Levitt verkörperten Hauptfigur nämlich, deren prägnanteste Charakterisierung wohl ihr Name Wilee – frei nach dem nimmermüden Kojoten aus Road Runner – sein dürfte, kranken nämlich ein Großteil der Charaktere an wirklich arg rudimentär ausgearbeiteten Zügen, die einzig und allein dem Fortkommen der Story dienen und so etwas wie Individualität bereits im Keim ersticken. [...]
[...] Obschon ich mir eigentlich fest vorgenommen hatte, mich nun endlich David Finchers Profiler-Serie "Mindhunter" zu widmen, besitze ich ja manchmal die Aufmerksamkeitsspanne einer Eintagsfliege und blieb so jüngst bei der frisch auf Netflix veröffentlichten, originär aber vom Discovery Channel produzierten Miniserie "Manhunt: Unabomber" hängen, die sich – der Name verrät es – der Jagd nach dem Unabomber widmet, dessen Name sich von seinen bevorzugten Anschlagszielen ("University & Airline Bomber") ableitet. Inszeniert wird das Ganze zunächst als Kampf Mann gegen Mann, wobei man sich wechselnder Zeitebenen bedient und einerseits der im Jahre 1995 angesiedelten Haupthandlung folgt, die sich den Ermittlungen und Analysen des ambitionierten Profilers Fitzgerald widmet, andererseits in der Zeit von Kaczynskis Untersuchungshaft 1997 zu verorten ist, wo nicht nur durch eine Befragung des Unabombers Ted Kaczynski durch Fitzgerald eine Verbindung beider Figuren suggeriert wird, die es so im wahren Leben zwar nie gegeben hat, aber gern als sinnvolle, eher freie Interpretation der Ereignisse betrachtet werden darf. [...]
[...] Just zur Weihnachtszeit machte mir Netflix ein unverhofftes Geschenk und stellte die zweite Staffel "Wynonna Earp" ein, worüber ich mich doch sehr gefreut habe, denn auch wenn die erste Staffel bei mir mitnichten Höchstwertungen eingeheimst hat, haben es mir der trashige Charme und das Pulp-Appeal der Serie doch durchaus angetan und lassen sich zumindest nach meinem derzeitigen Stand mit kaum einer anderen Produktion zu vergleichen. Nicht zuletzt endete aber auch die erste Staffel in "I Walk the Line" (1.13) mit einem extrem fiesen Cliffhanger die Figur der Waverly betreffend, die ich noch vor Hauptfigur Wynonna schnell als mir liebste Figur der Serie ausmachen konnte. Nun wurde zwar gerade dieser Cliffhanger recht halbgar aufgelöst beziehungsweise zunächst ignoriert, doch trotzdem geht die zweite Staffel mit ordentlich Verve ins Gefecht, steigert sich aber spürbar mit der vierten und fünften Folgen, die gleichermaßen endlich konkret thematisieren, was Waverly im vorangegangenen Finale zugestoßen ist. [...]
[...] Nachdem in der zweiten Staffel "Daredevil" ungemein effektvoll und überzeugend – man denke nur an den großartigen Monolog seitens Jon Bernthal als Frank Castle in "Penny and Dime" (2.04) – der Punisher als Figur eingeführt worden ist, wurde schnell der Ruf laut nach einer eigenen Serie für die Figur, die zwar durchaus ihre Daseinsberechtigung innerhalb der Netflix-Serie hatte, aber insbesondere in der zweiten Hälfte vermehrt ins Hintertreffen geriet. In Anbetracht des Erfolges des stetig wachsenden Marvel Netflix Serien-Kosmos ist es dann auch wenig verwunderlich, dass man sich alsbald an die Konzeption von "The Punisher" begab, der nun im November seinen eigenständigen Einstand geben durfte. Die Geschichte setzt dabei ein gutes halbes Jahr nach den vorangegangenen Geschehnissen ein und Frank glaubt, seine Mission erfüllt zu haben, alle, die mit der Ermordung seiner Familie in Zusammenhang stehen, "bestraft" zu haben, weshalb er sich unter Pseudonym in einem kargen wie unauffälligen Leben eingerichtet hat und versucht, seine Vergangenheit zu begraben. Die erste Episode "3 Uhr morgens" (1.01) widmet sich nun demnach der Geschichte, wie Frank sich gezwungen sieht, in sein altes Leben als Punisher beziehungsweise Frank zurückzukehren und geht diesbezüglich nach einem reißerischen Auftakt beinahe überraschend ruhig zu Werke, wobei das aber der im Hintergrund dräuenden Spannung keinen Abbruch tut. [...]
[...] Ausgerechnet die Auftaktfolge "Tief durchatmen" (8.01) präsentiert sich dann aber auch reichlich durchwachsen, denn so schön es ist, erneut Madama Vastra, Jenny und Strax zu begegnen, ist die Verwirrung des frisch regenerierten Doctors reichlich enervierend und macht es einem nicht eben leicht, sich mit der Neubesetzung anzufreunden. Freilich ist das so gewollt und auch und insbesondere Clara fremdelt gehörig, doch ist man hier meines Erachtens ein wenig über das Ziel hinausgeschossen, zumal auch die eigentliche Story nicht von ungefähr an die Episode "Das Mädchen im Kamin" (2.04) erinnert, die auch referenziert wird. Gelungen hingegen der Monolog des Doctors über sein neues Gesicht und woher es ihm bekannt vorkommen könnte, hat Peter Capaldi schließlich bereits in der Folge "Die Feuer von Pompeji" (4.02) einen Auftritt gehabt, ebenso wie Karen Gillan, die später als Amy gecastet worden ist. Nichtsdestotrotz schließt die Folge versöhnlich, insbesondere aufgrund eines Cameos von Matt Smith als elfter Doctor, doch spürt man eben auch, dass sich einiges geändert hat oder noch ändern wird. [...]
[...] Nachdem mein letzter Besuch bei den Guardians nun auch schon wieder zwei Jahre zurückliegt und das große Zusammentreffen in "The Avengers 3: Infinity War" seine Schatten vorauszuwerfen beginnt, wurde es "zwischen den Jahren" allerhöchste Zeit, mich an die Sichtung von "Guardians of the Galaxy Vol. 2" zu begeben, zumal James Gunn mit dem ersten Teil in meinen Augen ja beinahe schon einen Instant-Kultfilm geschaffen hat, der mir beinahe die Höchstwertung abgenötigt hätte. Daran kommt zugegebenermaßen der zweite Teil nicht ganz heran, doch allein gemessen an den insgesamt fünf (!) Mid- und Post-Credit-Scenes maße ich mir an zu behaupten, dass er das beinahe ideale Bindeglied innerhalb der Trilogie darstellt, denn einerseits werden viele offene Punkte aus dem ersten Film aufgegriffen und weitergehend verfolgt, andererseits hat man mit dem Auftauchen der Sovereigns gleich zu Beginn des Films (inklusive einer wortwörtlich goldigen Elizabeth Debicki) oder auch Sylvester Stallones Kurzauftritt(en) als Stakar Ogord gleich mehrere Anknüpfungspunkte für den kommenden dritten Teil, wobei sich insbesondere in einer der Abspannszenen ein noch weitaus interessanterer Hinweis auf eine "neue" Figur findet. [...]
[...] Zwar punktet "Bad Country" nicht unbedingt mit der Spitzenklassen-Besetzung, doch reichten die dargebotenen Namen doch zumindest aus, um mein Interesse zu wecken und bei einem Südstaaten-Thriller kann man (gemeint: ich) ja nun auch nicht so viel falsch machen, wobei ich direkt einräumen möchte, dass man hier allerdings zumindest auch einiges hätte besser machen können, denn während das Flair zwar angenehm 80s-mäßig geraten ist, scheint der Look des Films die meiste Zeit "B-Movie!" zu schreien und die Inszenierung gibt ihm da in weiten Teilen recht, wie ich gestehen muss. So werden routiniert und ohne viel Aufhebens die üblichen Allgemeinplätze abgearbeitet, während man Gangster beim Gangster-sein beobachtet, Polizisten beim Gangster fangen und einschüchtern und den späteren Spitzel noch mal kurz als Familienvater leben darf, um ihm eine wärmend-menschliche Not angedeihen zu lassen (in diesem Zusammenhang kurz im Bilde: eine in diesem Film absolut verschenkte Amy Smart), bevor der eigentliche Crime-Thriller so langsam in Fahrt, dem Gefühl nach aber trotzdem nie so wirklich aus dem Quark kommt. [...]
[...] Nachdem ich es nun endlich geschafft habe, Ben Afflecks Regiedebüt "Gone Baby Gone" einer Wiederholungssichtung zu unterziehen, bin ich doch erstaunt, wie gut der Film letztlich auch nach der vergangenen Zeit zu funktionieren wusste beziehungsweise gerade in Anbetracht dessen, dass mir die Auflösung nun bereits im Vorfeld bekannt war, was – so hätte ich nach der Erstsichtung im Kino seinerzeit schwören können – doch einen Großteil des Reizes des wendungsreichen Skripts ausmacht. Daran wiederum lässt sich aber auch ganz wunderbar erkennen, mit welch handwerklichem Geschick Affleck bereits in seinem Debüt zu Werke gegangen ist, denn statt sich lediglich auf die Twists und Überraschungen zu verlassen, lotet er doch gekonnt moralische Untiefen aus und bedient sich hierfür seiner zweier Hauptfiguren Kenzie und Gennaro, wobei es sich sicher nicht von ungefähr um Afflecks jüngeren Bruder handelt, dem er hier die Hauptrolle zugeschustert hat und der vor nunmehr zehn Jahren bereits hat zeigen können, was darstellerisch in ihm steckt, auch wenn es bis zum eigentlichen Durchbruch dann doch noch ein wenig dauern sollte. [...]
[...] Nachdem mich Regisseur und (Co-)Drehbuchautor Ben Wheatley vor etwas mehr als einem Jahr bereits mit seinem ungemein atmosphärischen und ungewöhnlichen Thriller "High-Rise" zu begeistern gewusst hat, wollte ich unbedingt nun auch bei seinem neuen Film "Free Fire" einen Blick riskieren, so dass es Martin Scorcese als ausführendem Produzenten gar nicht gebraucht hätte, um mein Interesse zu wecken, derweil Wheatley ansonsten hier eine rundweg andere Marschrichtung einschlägt, denn im Grunde, aufs Nötigste runtergebrochen, handelt es sich bei seinem Film um ein – das kaum eine Viertelstunde dauernde Vorgeplänkel miteingerechnet – neunzigminütiges Shootout in einer verlassenen Lagerhalle, so dass der Film im Grunde das, was andernorts als reißerisches Finale eines Gangsterfilmes dienen mag, zum Spielfilm auswalzt und dafür die Vorgeschichte beinahe gänzlich ausklammert. Nun liefe ein solcher Film zwar schnell Gefahr, sich zu wiederholen und damit langweilig zu werden, doch ohne dass Wheatley nebst Ehefrau Amy Jump als Autoren-Duo auf allzu weit hergeholte Twists zurückgreifen müssten, gelingt ihnen tatsächlich dennoch ein rundherum frisch und unverbraucht wirkender Streifen, der in seiner inszenatorischen Schlichtheit bis zuletzt zu überzeugen versteht. [...]
[...] Wahrscheinlich haben es sich die Netflix-Verantwortlichen – oder zumindest Drehbuchschreiber Nathan Atkins und der Regisseur Alex Zamm – zum Ziel gesetzt, mit "A Christmas Prince" den ultimativen Weihnachts-Kitschfilm zu produzieren, denn anders lässt sich kaum erklären, mit welcher Selbstverständlichkeit hier Klischee an Klischee, vorhersehbare Szene an vorauszuahnende Wendung gereiht worden ist, so dass von dem obligatorischen Märchenprinzen, der selbstredend lieber mit Waisenkindern spielt, als sich um seine königlichen Pflichten zu scheren, über die toughe Reporterin, die vom grauen Mäuschen zum strahlenden Schwan mutiert, bis hin zu den Intrigen am Hof, "düsteren" Geheimnissen und einer nicht minder obligatorischen Verwechslung alles vertreten ist, was man sich von diesem speziellen Genre erwarten könnte, nur dass man sonst eben ein Dutzend Filme konsumieren musste, um all diese Versatzstücke von der geistigen To-Do-Liste streichen zu können. Das funktioniert dabei tatsächlich überraschend gut, weil weder Film noch Macher je einen Hehl daraus machen, gewollt und bewusst all diese Ansätze zu kombinieren, so dass selbst der Vater der Hauptfigur nichts Besseres zu tun hat, als bei den seltenen Telefonaten aufbauende Glückskeks-Sprüche gegenüber seiner Tochter zum Besten zu geben, was er auch bewusst so kommuniziert. [...]
[...] Beginnen wir diese Rezension wieder einmal damit, dass ich meine völlige Unkenntnis kundtue, was die Welt von "Harry Potter" betrifft, denn weder habe ich je eins der Bücher gelesen, noch kenne ich kaum mehr als zwei halbe Filme der Adaption, weshalb ich mir auch freilich Zeit gelassen habe, "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" in Augenschein zu nehmen, wobei mich das Drehbuch-Debüt seitens J.K. Rowling durchaus gereizt hat, nicht zuletzt, da die Handlung ins New York der 1920er verlegt worden ist und sich frei einer Buch-Vorlage entfalten kann. Entsprechend undefiniert war auch meine Erwartungshaltung an den Film, denn anders als viele große Fans der vorangegangenen Reihe musste ich nicht bangen, dass hier ein Franchise an die Wand gefahren wird, sondern "musste" mir lediglich einen unterhaltsamen Film erwarten. Der ist Rowling dann dank "Harry Potter"-Stamm-Regisseur David Yates auch durchaus gelungen und wirkt gleichermaßen optisch wie thematisch ansprechend und aus einem Guss. [...]
[...] Manchmal darf es ja durchaus vom Niveau und vom Humor her etwas flacher sein, doch ausgerechnet bei solch höchst seltenen Anwandlungen habe zumindest ich selten den passenden Film parat und da macht es sich gleich doppelt bezahlt, dass es Netflix gibt, denn ehrlicherweise hätte ich für "The Babysitter" wohl niemals Geld ausgegeben und habe mir von dem Streifen auch echt nicht viel erhofft, doch da kam die große Überraschung, denn der Film ist tatsächlich selten dämlich, aber verdammt noch mal unterhaltsam! Dabei versprüht der von McG ein ziemlich offensichtliches wie offensives 80ies-Retro-Flair, das ihm ausgesprochen gut zu Gesicht steht, wenn man ansonsten schon zugeben muss, dass der Humor wirklich oft aus der untersten Schublade gezogen worden ist. [...]
[...] Obschon ich noch immer nicht Tom Fords Regie-Debüt "A Single Man" gesehen habe, gehörte sein zweiter Film "Nocturnal Animals" allein schon seiner Besetzung wegen quasi zum Pflichtprogramm, zumal die ersten Eindrücke, die Trailer und Szenenfotos zu vermitteln wussten, auf einen gleichermaßen spannenden wie lohnenswerten Film schließen ließen, zumal ich einer gewissen erzählerischen Doppelbödigkeit, wie man sie auch hier im weiteren Verlauf finden wird, durchaus nicht abgeneigt bin. Dabei ist der Ansatz des Films gar nicht einmal so verschachtelt geraten, wie ich das im Vorfeld erwartet hatte, denn im Grunde erschöpfen sich die Handlungsebenen damit, dass die von Amy Adams verkörperte Susan Morrow unerwartet das Manuskript ihres ehemaligen Freundes Edward Sheffield zugesandt bekommt, woraufhin sich ein parallel zur "realen" Welt verlaufender Plot entfaltet, der die Handlung des Buches wiedergibt, wobei diese beiden Parts im weiteren Verlauf noch durch einige Rückblenden der gemeinsamen Zeit von Susan und Edward angereichert werden. Entsprechend war ich von der narrativen Struktur zwar durchaus angetan, musste mich allerdings zuweilen fragen, wo dieser nach Meinung mancher Kritike(r/n) angeblich so verschachtelte Plot sich denn nun befinden möge. [...]
[...] Zwei Jahre, nachdem mit "Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht" der von J.J. Abrams inszenierte Startschuss für eine weitere Trilogie im "Star Wars"-Universum gefallen ist, übernimmt nun der vergleichsweise unbekannte Rian Johnson das Zepter, der sich fünf Jahre zuvor mit dem großartigen "Looper" seine Meriten verdient hat und geht in "Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi" spürbar eigene Wege, ohne dabei dem Kern der Saga untreu zu werden oder sich in seinem Sujet an Figuren und Schauplätzen zu verzetteln, wobei insbesondere die Schauplätze überraschend spärlich ausfallen, was damit zusammenhängen mag, dass der gesamte, mit 152 Minuten Laufzeit durchaus stattlich bemessene, aber jederzeit mitreißende Film im Grunde nur auf eine kleine Episode, die Flucht des Widerstandes vor dem Flaggschiff der Ersten Ordnung, konzentriert, was man so auch nicht erwartet haben mag. So klein die Welt in diesem Film dem Gefühl nach aber auch sein mag, so viel Wert legt Johnson bei all den obligatorischen Weltraumschlachten und (Laserschwert-)Duellen auf Charakterbildung und -entwicklung, was ebenfalls beinahe untypisch für die Saga ist, wenn man die oft nur rudimentär ausgearbeiteten Helden der Ursprungs-Saga einmal ohne die rosarote Fanboy-Brille betrachte [...]
[...] Es fällt schwer, eine dem Film "Enemy" auch nur halbwegs gerecht werdende Kritik zu verfassen, ohne wichtige Details zur Handlung und deren Verlauf vorwegzunehmen, die den Genuss dieses zutiefst surrealen, regelrecht kafkaesken Films, der auf loser Basis eines Buches von José Saramago entstanden ist, nachhaltig trüben würden, denn am besten nähert man sich Dennis Villeneuves eigentlichem Hollywood-Debüt mit möglichst unbedarfter und unvoreingenommener Attitüde, wobei das sicherlich nicht davor schützen dürfte, dass der Film dennoch von vielen Betrachtern nach Herzenslust zerrissen wird, wie ich mir gut vorstellen könnte. Das liegt vorrangig daran, dass sich Villeneuve in seiner Inszenierung nicht nur vielen Sehgewohnheiten, sondern vor allem dramaturgischen Grundsätzen verweigert, was Spannungsaufbau und –bogen sowie die Auflösung des Ganzen betrifft, denn während gemeinhin als "Mindfuck" bekannte Filme zumindest zum Schluss eine wenn auch überraschende Auflösung bieten, endet "Enemy" nicht nur recht unvermittelt, sondern vor allem aber auch kryptisch, was einen Teil der Klientel zu einer ausgiebigen Nachbetrachtung veranlassen dürfte, den anderen Teil hingegen maßlos enttäuscht zurücklässt. Ich für meinen Teil zähle mich zum ersten Lager und habe den Film ausgiebig zu deuten versucht, weshalb ich an dieser Stelle bereits auf die unten angefügte Spoiler-Sektion verweise, die man aber tunlichst nur nach Sichtung des Films in Augenschein nehmen sollte. [...]