Medienjournal - Kommentare
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Alle Kommentare von Medienjournal
[...] Nachdem ich mir kürzlich ein Upgrade meiner Cornetto-Trilogie von DVD auf Blu-ray gegönnt habe, stand auch einem längst überfälligen Rewatch von "Shaun of the Dead" nichts mehr im Wege und sei es nur, um dies als Anlass zu nehmen, selbigen endlich auch noch einmal zu rezensieren und folglich hier auf dem Blog erscheinen zu lassen. Und tatsächlich, der Film funktioniert auch nach all den Jahren und in der zigsten Sichtung formidabel und stellt in meinen Augen noch immer das Nonplusultra dar, wenn es um Zombie-Komödien geht, wobei die Konkurrenz freilich nicht allzu groß ist, gleichsam aber doch präsenter, als man zunächst meinen würde. Der Preis als Platzhirsch auf diesem Gebiet gebührt aber weiterhin dem nach einem gemeinsamen Skript von Simon Pegg und Edgar Wright entstandenen Film, der gleichsam auch den Grundstein für zwei weitere, nicht minder begeisterungswürdige Filme gelegt hat, die ein Cornetto-Eis (in diesem Fall das rote Erdbeer-Cornetto) eint. Dabei hatte ich diesmal sogar das Gefühl, als würden mir noch immer Gags auffallen, die mir bislang entgangen sind, was wahrscheinlich nicht einmal der Fall ist, aber unterstreicht, wie sorgsam arrangiert der rund neunzigminütige Reigen in seiner Gesamtheit ist. [...]
[...] Mit "Cargo" ist mir jüngst eine weitere Netflix-Veröffentlichung untergekommen, der ich schnellstmöglich Zeit und Aufmerksamkeit widmen wollte, was einerseits natürlich an Martin Freeman, andererseits an dem endzeitlichen Thema gelegen hat. Doch obwohl man den Film im Grunde bei den Zombie-Filmen einreihen könnte, geht er doch einen merklich anderen Weg und setzt mitnichten auf Schockeffekte und blutige Intermezzi, sondern stellt das existentielle Drama der Hauptfigur Andy in den Vordergrund, der nichts anderes im Sinn hat, als eine sichere Unterbringung für seine einjährige Tochter zu finden, bevor er selbst von der grassierenden Seuche dahingerafft wird, die weite Teile der australischen Bevölkerung in hirnlose Untote verwandelt hat. Seine Odyssee durchs australische Outback ist dabei natürlich voller Begegnungen und Gefahren, doch geht der eigentliche Schrecken hier mitnichten von den Zombies aus, sondern vielmehr den letzten Resten der Zivilisation, wobei die Analogie zur Kolonialvergangenheit des Kontinents relativ offensichtlich daherkommt, zumal die Aborigines selbst als einzige Mittel und Wege gefunden zu haben scheinen, der Ausrottung zu entgehen und anders als beispielsweise der kapitalistische Vic sozusagen auf der sicheren Seite zu sein scheinen. [...]
[...] Obwohl ich mich schon bei "Revolution", dem Nachfolger des großartigen "Planet der Affen: Prevolution" eines Besseren belehren lassen musste, was die Frage anging, ob man das hohe Niveau in einem doch immer ein wenig mit schalem Beigeschmack behaftetem zweiten Teil würde halten können, war ich nicht darauf vorbereitet, wie sehr mich nun "Planet der Affen: Survival" würde packen und mitreißen können, denn Regisseur Matt Reeves und sein Drehbuchautor Mark Bomback übertreffen sich hier im Grunde noch einmal selbst und liefern erneut das Paradebeispiel eines Anti-Kriegsfilmes ab, der, würde er sich nicht in einer Art Fantasy-Sujet verorten lassen, wahrscheinlich alle Preise dieser Welt abräumen würde. So kann man zwar dem Budget und der Opulenz geschuldet ohne Frage von einem Blockbuster sprechen, doch die hirnlosen Materialschlachten, die man seit geraumer Zeit mit diesem Label verbindet, sucht man hier zweifelsohne vergebens, denn stattdessen gelingt das Kunststück, eine zutiefst ergreifende, humanitäre Geschichte zu erzählen, in deren Zentrum allerdings eben nicht Menschen, sondern Affen stehen. [...]
[...] Zunächst völlig an mir vorbeigerauscht ist die bereits im April erfolgte Veröffentlichung von "Kodachrome" bei Netflix, gleichwohl ich den Film schon einige Zeit auf dem Schirm hatte, weshalb ich froh bin, selbigen nun nachgeholt zu haben, denn auch wenn der eine geradezu klassische Geschichte erzählt und nicht eben mit Innovationen strotzt, gefielen mir doch insbesondere die Chemie der drei Hauptfiguren untereinander sowie allgemein Look und Feel des Films so ausnehmend gut, dass ich schon an dieser Stelle eine Empfehlung aussprechen möchte, sofern man sich denn selbst zu den Netflix-Abonnenten zählt, denn anders ist an den beim Toronto Film Festival uraufgeführten Film derzeit nicht ranzukommen. Basierend auf dem Artikel "For Kodachrome Fans, Road Ends at Photo Lab in Kansas" ist der nach dem kultigen Film benannte Film (ihr könnt mir noch folgen?) aber mitnichten "nur" eine Ode an die analoge, vom Aussterben bedrohte Fotografie, sondern eben auch handfestes Familiendrama, das seinerseits als waschechtes Road-Movie daherkommt. [...]
[...] Begibt man sich auf die Suche nach annehmbarer Fantasy-Unterhaltung im Filmformat muss man heutzutage lange graben, sofern man sich nicht auf die einschlägigen Flaggschiffe wie Peter Jacksons Ring- und Hobbit-Trilogie verlegen möchte und da kam mir jüngst "Seventh Son" gerade recht, bei dem es sich seinerseits ebenfalls um eine Buch-Verfilmung handelt, deren Vorlage die mittlerweile vierzehn Bände umfassende "Spooks"-Reihe des britischen Autors Joseph Delaney ist, die allerdings nur bis zum fünften Band seitens cjb übersetzt worden ist. Nun handelt es sich bei der Vorlage bereits um Jugendbücher, was zwar grundsätzlich nichts heißen muss, dem Film mancherorts aber durchaus anzumerken ist, der sich grob des ersten Bandes "Spook – Der Schüler des Geisterjägers" annimmt, hierbei aber einige substanzielle Änderungen vornimmt. So wirkt überhaupt der gesamte Plot zugegebenermaßen reichlich zusammengeklaubt und -geklaut, was man aber speziell bei Fantasy-Filmen wohl des Öfteren erlebt, vermag aber dank stimmiger Optik zumindest auch einige Schau- und Unterhaltungs-Werte parat zu halten. [...]
[...] Mit "Wind River" liegt nun also der dritte und finale Teil der innoffiziell als American-Frontier-Trilogie von Taylor Sheridan vor, die mit "Sicario" ihren Anfang und mit "Hell or High Water" ihre Fortsetzung gefunden hat. Diesem Anlass entsprechend nimmt nun der gefeierte Drehbuchautor Sheridan selbst auf dem Regiestuhl Platz und liefert ein ungemein dicht inszeniertes und enorm packendes Debüt ab, das sich mitnichten zu verstecken braucht und einen mehr als würdigen Abschluss bildet. Das Skript, das Sheridan logischerweise ebenfalls beisteuert, ist dabei tatsächlich aufs Nötigste reduziert und schert sich wenig um ach so überraschende Wendungen, die in den letzten Jahren so in Mode gekommen sind, so dass man – abgesehen von einem einzigen, wirkungsvollen erzählerischen Kniff – eine im Grunde sehr geradlinige Geschichte erzählt bekommt, die aber gerade durch diesen Umstand ihre Faszination noch verstärkt, denn wo sich andere Filmemacher in doppelbödige Konstrukte flüchten, konzentriert sich Sheridan hier ganz auf die ureigene Atmosphäre der Abgeschiedenheit des Reservats, die allein schon dem Film seine ihm eigene Note verleiht. [...]
[...] Als "Eddie the Eagle" im Jahr 1988 an den Olympischen Winterspielen im kanadischen Calgary teilnahm und die Massen trotz oder gerade wegen seiner doch eher als bescheiden zu bezeichnenden sportlichen Leistungen begeisterte, war ich für meinen Teil zarte drei Jahre alt, kann also nicht behaupten, großartig etwas mit der Figur oder dem Sportler zu verbinden, auch wenn mir sein Name im Vorfeld durchaus ein Begriff gewesen ist. Das sollte mich aber nicht davon abhalten, dem konsequenterweise gleichsam als "Eddie the" Eagle betitelten Biopic eine Chance zu geben, zumal ich kürzlich mit Schrecken feststellen musste, dass ich Taron Egerton abseits seiner Paraderolle in "Kingsman" noch in keinem einzigen Film bewusst gesehen habe. Dabei handelt es sich allerdings gar nicht mal so sehr um ein klassisches Biopic, denn Regisseur Dexter Fletcher – respektive die verantwortlichen Drehbuchautoren Sean Macaulay und Simon Kelton – nehmen sich durchaus einiges an Freiheiten heraus, was Leben und Werdegang von Eddie Edwards betrifft, liefern dafür aber einen der überzeugendsten Feel-Good-Movies der letzten Jahre ab, was ich mir in dem Ausmaß bei diesem Thema nicht erwartet hätte. [...]
[...] In Anbetracht der steigenden Temperaturen schien mir ein sommerlicher Film jüngst gerade das Richtige zu sein und entsprechend fiel meine Wahl nun auf "Very Good Girls", dessen deutscher Untertitel "Die Liebe eines Sommers" versprach, exakt das zu sein, wonach ich Ausschau gehalten hatte und zunächst einmal lässt sich auf alle Fälle festhalten, dass der von Naomi Foner geschriebene und inszenierte Film die meiste Zeit genau diese sommerliche Unbeschwertheit verkörpert, die bereits das Cover verspricht. Dennoch weist der grundsätzlich schöne Film aber auch einige eklatante Schwächen auf, die dem Filmgenuss abträglich sind, was damit beginnt, dass der Plot als solches so innovations- und überraschungslos daherkommt, dass es eine Schande ist. So vergucken sich eben – um die Formel auf ihre zugrundeliegende Simplizität herunterzubrechen – zwei Mädchen in denselben Jungen, doch während die eine der Meinung ist, ihm langsam näher zu kommen, unterhält die andere alsbald längst eine Beziehung mit ihm und verpasst den richtigen Moment, dies ihrer Freundin schonend beizubringen. [...]
[...] Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, seit wie vielen Jahren – okay, so viele sind’s nicht – ich davon träume, mir Alan Tudyks "Con Man" ansehen zu können, die via Indiegogo finanzierte Comedy-Webserie, die lose auf seinen Erfahrungen bei Convention-Besuchen fußt, weshalb in deren Mittelpunkt auch ein von Alan Tudyk verkörperter Mann namens Wray Nerely steht, der noch immer von dem Ruhm einer vor mehr als zehn Jahren abgesetzten und relativ kurzlebigen Science-Fiction-Serie namens Fire – äh, Spectrum – zehrt, der die eingeschworenen Fans auch nach all der Zeit noch die Treue halten und sich nichts sehnlicher wünschen als einen Film zu der Show. Die Parallelen sind freilich unverkennbar und am meisten Spaß dürfte man bei der Serie haben, wenn man sich wie ich zum eingefleischten Kreis der "Firefly"-Fans zählt, wobei man diesen Ansatz noch auf das gesamte, von Joss Whedon ersonnene Serien-Universum ausdehnen sollte, denn auch alte Bekannte aus "Buffy" und "Angel" sind hier zuhauf vertreten und sei es nur in kleinsten Rollen. Übrigens kann ich als Nicht-Con-Gänger attestieren, dass man auch gehörigen Spaß mit Wrays Eskapaden haben kann und wird, wenn man mit der "Szene" nur dem Hörensagen nach vertraut ist. [...]
[...] Nachdem ich vor einigen Wochen über die erste Staffel der cleveren Klon-Serie "Orphan Black" berichtet habe, liegt nun also auch die zweite Staffel der BBC-Produktion hinter mir und tatsächlich gelingt es ihr beinahe, das hohe Niveau zu halten, das sie in ihrem ersten Jahr selbst vorgegeben hat. So eröffnet die zweite Jahresstaffel natürlich dort, wo man uns zuletzt mit einem fiesen Cliffhanger um die Tochter der Hauptfigur Sarah hat hängen lassen. Zugegebenermaßen braucht es in den ersten Folgen tatsächlich ein wenig, bis die Serie wieder in den richtigen Tritt kommt, doch müssen natürlich zunächst einmal alte wie neue Figuren neu in Stellung gebracht werden, derweil Michiel Huisman der wohl prägnanteste Neuzugang im Ensemble sein dürfte, während ansonsten eine neue religiöse Sekte Aufmerksamkeit weckt, auch wenn man sich hier mehr denn je an der Klischeekiste bedient hat, so dass dieser Part auch der vergleichsweise schwächste in dem Reigen ist. [...]
[...] Es ist jetzt schon einige Jahre her, dass ich den hierzulande bei Panini erschienenen Comic "Happy!" von Kult-Autor Grant Morrison gelesen habe, doch musste ich nicht lange überlegen, als mir plötzlich bei Netflix ein blaues, fliegendes Einhorn und der Schriftzug "Happy!" ins Auge fielen, denn die Story hat seinerzeit bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und auch beinahe die Höchstwertung kassiert. Keine Frage also, dass ich nun auch bei der Serien-Adaption einschalten "musste" deren Entwicklung und Ausstrahlung bei dem Spartensender Syfy diesmal gänzlich an mir vorüber gegangen ist. So handelt es sich also einmal mehr mitnichten um ein Netflix-Original, wie man uns glauben lassen möchte, doch sagt das nichts über die Qualität der Serie als solche aus, denn selbige kann sich wirklich sehen lassen und ist vom ersten bis zum letzten Moment absolut stimmig und herrlich durchgeknallt konzipiert. [...]
[...] Mit "Solo: A Star Wars Story" ist nun also der zweite Teil der Anthologie-Reihe seitens Disney in den hiesigen Kinos eingetrudelt und nachdem man sich bei "Rogue One" noch auf ein unbekanntes Figuren-Ensemble gestürzt hat, galt es hier nun, die Vita und damit umtriebige Vergangenheit des berühmtesten Schmugglers der Galaxis anzureichern, was im Vorfeld einiges an Argwohn und Skepsis mit sich brachte, denn Han Solo von jemand anderes als Harrison Ford verkörpern zu lassen, ist zweifelsohne ein ziemliches Wagnis, zumal auch ich persönlich skeptisch war, was Alden Ehrenreich anbelangte, den ich bis dato nur aus "Hail, Caesar!" kannte und der nicht unbedingt die naheliegendste Wahl für die Rolle gewesen sein dürfte. Hinzu kamen natürlich noch die Querelen um den Abzug von Phil Lord und Chris Miller als Regisseure des Projekts aufgrund "unüberbrückbarer kreativer Differenzen" und den als Nachfolger geworbenen Ron Howard, der dann auch prompt weite Teile des Films nachdrehen ließ, was nicht unbedingt Gutes für den Film hoffen ließ. Umso überraschender, wie stimmig das Werk sich nun aber schließlich in seiner Gänze präsentiert, auch wenn es ohne Frage nichts Substanzielles oder zwingend Notwendiges zum "Mythos" Han Solo hinzufügt, wobei das ja auch nicht unbedingt Anspruch von Filmen sein muss. [...]
[...] Ich schaue ja nun vergleichsweise selten Horror-Thriller und kann mich auch für die wenigsten so wirklich erwärmen, wobei hier wohl sicherlich die Beteiligung von Jane Levy ausschlaggebend gewesen sein mag, Fede Alvarez‘ "Don’t Breathe" eine Chance zu geben (und ja, dessen "Evil Dead"-Neuauflage werde ich sicherlich beizeiten auch noch nachholen). Und tatsächlich entpuppt sich Alvarez‘ Film als handwerklich bestechend inszenierter, fieser, kleiner Thriller mit ungewöhnlicher Prämisse, die weitestgehend von Schnickschnack befreit, unglaublich effektiv unterhält und überzeugt. Die ersten paar Minuten nimmt man dabei wohlwollend in Kauf, um das Setting zu etablieren, auch wenn sich hier bei näherer Betrachtung schon einige Ungereimtheiten ergeben. Wäre das Teenager-Trio nämlich wirklich so umtriebig mit seinen Einbruchstouren wie attestiert, müsste dort nämlich selbst mit der selbstauferlegten "Budgetierung" ein hübsches Sümmchen zusammengekommen sein, wovon man hier allerdings nichts merkt. Macht aber auch nichts, schließlich geht es hier nur darum, eine Ausgangslage zu schaffen, um die unbedarften Einbrecher ins Haus des blinden Mannes zu führen. [...]
[...] Wie schon öfter in letzter Zeit betrachte ich auch "Ein ganzes halbes Jahr", den zu sehen insbesondere meiner besseren Hälfte ein Anliegen war, doch eher zwiespältig, denn einerseits funktioniert der Film in den abgesteckten Gefilden seines Genres die meiste Zeit ausnehmend gut, andererseits ist er oft so offensiv kitschig und klischeehaft inszeniert, dass man den Zuckerguss zu riechen können meint, derweil die Buch-Adaption hinsichtlich ihrer ernsten wie schwierigen Thematik letztlich immer nur an der Oberfläche dessen kratzt, was man daraus hätte machen können. Das beginnt schon mit den beiden Protagonisten, die in ihrer jeweiligen Ausgestaltung dermaßen archetypisch daherkommen, dass man beinahe jeden ihrer Schritte erahnen kann, derweil die zaghafte Annäherung der beiden ja allein schon durch die Regeln des Genres festgelegt scheint. Und tatsächlich scheint sich der von Thea Sharrock inszenierte Film in der Rolle zu gefallen, ein Liebesfilm mit ungewöhnlichem Plot-Device und –Twist zu sein, denn nicht anders ließe sich erklären, weshalb es die meiste Zeit – zumindest in den ersten zwei Dritteln – doch überraschend beschwingt zu Werke geht. [...]
[...] In dem Wissen darum, dass "Kingsman: The Golden Circle" sicherlich nicht an "Kingsman: The Secret Service" heranreichen könne, war ich dennoch sehr gespannt auf die Fortsetzung und voller Vorfreude, nicht nur aber vor allem, was die Tatsache angeht, den im ersten Teil getöteten Harry Hart zurückzubringen, was ich jetzt mal nicht als Spoiler werte, ist Colin Firth schließlich namentlich und auch bildlich prominent auf den einschlägigen Postern und Plakaten vertreten. Firth/Hart zurückzubringen erweist sich derweil auch als goldrichtige Entscheidung, denn auch wenn der Film ohne Frage auch ohne sein Zutun funktioniert, läuft Matthew Vaughns zweite Agenten-Komödie erst zu wirklicher Hochform auf, wenn auch Agent Galahad Senior wieder in Fahrt kommt. Ansonsten hat man es hier natürlich zunächst einmal mit einem klassischen Vertreter der Höher-Schneller-Weiter-Fraktion zu tun, was mit einem gewissen Verlust an Charme und Frische einhergeht. Kein Wunder, denn was der erste Teil an Überraschungen zu bieten hatte, lässt sich nur schwerlich wiederholen, zumal man hier als Zuschauer ja nun auch weiß, auf welche Art Abenteuer man sich einlässt. [...]
[...] Nun hat es zwar eine Weile gedauert, bis ich mich der zweiten Staffel "Victoria" gewidmet habe, doch war ich immerhin erneut sehr angetan von den wieder acht Episoden, die das Leben der jungen Königin skizzieren, was auch hier wieder nicht zuletzt an Jenna Coleman gelegen haben dürfte, wobei sich auch Tom Hughes als deren Gemahl Prinz Albert hier weitaus mehr profiliert als noch in der ersten Staffel, womit mir die Figur deutlich sympathischer geworden ist. Leider aber schwächelt diese Staffel nun dramaturgisch teils spürbar, wie ich einräumen muss, wobei das gar nicht mal an den einzelnen Episoden liegt, die samt und sonders stimmig gestaltet sind, sondern vielmehr daran, dass ein übergeordneter roter Faden nur schwer auszumachen ist, womit die Summe der Teile tatsächlich etwas weniger überzeugend wirkt als ihre einzelnen Teile. [...]
[...] Nach Tom Fords begeisterungswürdigem Zweitwerk "Nocturnal Animals" ist selbstredend auch sein Regie-Debüt "A Single Man" prompt auf dem Wunschzettel sowie nunmehr im Player gelandet und auch hier schon beweist Ford ein ungemeines inszenatorisches Gespür, denn die Mär des Protagonisten, dessen Leben wir im Grunde an einem einzigen, schicksalsträchtigen Tag begleiten, hätte sicherlich auch schnell behäbig oder langweilig werden können. Doch in der Art und Weise, wie hier einerseits eine episodische Herangehensweise praktiziert wird, andererseits aber auch ein deutlicher roter Faden erkennbar ist, während Ford für unterschiedliche Situationen und Begegnungen immer neue Stimmungen kreiert, die von Farbgebung über Kamerawinkel bis hin zur Filmkörnung alle Register ziehen, ist für sich genommen schon große Kunst. Allein diese inszenatorische Finesse lässt das Drama ungemein atmosphärisch erscheinen, zumal es zeitgleich mit spielerischer Leichtigkeit einen Abriss der amerikanischen Gesellschaft in den 1960ern liefert, ohne damit die eigentliche Geschichte zu überlagern. [...]
[...] Es fällt mir gelinde gesagt schwer, den von Don Roos geschriebenen und inszenierten "The Other Woman" zu bewerten, denn einerseits nähert er sich mit dem bereits in den ersten Minuten thematisierten, den Film gleichwohl dominierenden frühen Kindstod einem schwierigen, einem emotionalen, einem bedrückenden, einem wichtigen Thema, andererseits genügt sich das Werk einmal zu oft mit seiner teils klischeehaften Ausgestaltung der Geschehnisse, die dem Ganzen natürlich zuweilen seinen emotionalen Punch nehmen. So wirken nicht nur manche Dialoge gekünstelt und gestelzt, nein, auch die Rollen sind klar verteilt, so dass natürlich die neue Frau auf Ablehnung bei dem Kind aus erster Ehe stößt, natürlich die Ex-Frau ein irrational bösartiges Biest ist und sich natürlich am Ende alles zum Guten zu wenden scheint. Das fällt insofern störend ins Gewicht, dass der ursprünglich als "Love & Other Impossible Pursuits" betitelte Film an vielen anderen Stellen die gängigen Klischees gekonnt umschifft und immer wieder glauben macht, man habe es eben nicht mit dem gängigen Mainstream-Drama nach Schema F zu tun. [...]
[...] Der unsägliche Untertitel von "2:22 – Zeit für die Liebe" suggeriert schon, es würde sich um einen romantischen Film handeln, derweil er in der IMDb beispielsweise lediglich und ausschließlich als Thriller gelistet wird, womit schon das grundlegende Dilemma des von Paul Currie inszenierten Films umrissen ist, handelt es sich schließlich im Grunde um ein Konglomerat beider Ausrichtungen mit einer gepfefferten Portion Mystery-Einschlag. Die Prämisse derweil versprach spannend zu werden und dass ich Teresa Palmer im Grunde immer gern sehe ist nun auch kein großes Geheimnis, weshalb ich dem Werk eine Chance zu geben bereit war. Leider aber verknüpfen sich auch hier die unterschiedlichen Ansätze nicht zu einem stimmigen Ganzen, denn während der Thriller-Aspekt daran krankt, erst spät in Fahrt zu kommen und nur mäßig packend zu sein, wirkt die gesamte Romanze der beiden Hauptfiguren heillos überhastet, gerade wenn man bedenkt, dass der Film gerade einmal den Zeitraum einer Woche umfasst. [...]
[...] Ich bin ja grundsätzlich großer Fan des filmischen Schaffens von Tim Burton und entsprechend hat es mich doch ziemlich gefuchst, "Dark Shadows" so lange links liegen gelassen zu haben, wobei ich mich nun, nachdem ich die Sichtung endlich nachgeholt habe, durchaus frage, ob ich es nicht besser dabei hätte bewenden lassen, denn Burtons Adaption der alten TV-Serie (die ich zugebenermaßen nicht kenne) ist wohl das bisher durchwachsenste und enttäuschendste Werk seiner Laufbahn. Dabei scheint der Stoff im Grunde wie geschaffen für Burton und auch Depp und Green in den Hauptrollen sind eine durchaus naheliegende Wahl, doch springt der Funke einfach nicht über, was schon beim wenig überraschenden und für mein Gefühl auch zu langatmigen Einstand beginnt, der die Vorgeschichte von Barnabas, dem Vampir in spe und dem Dienstmädchen Angelique Bouchard, eigentlich ambitionierte wie fähige Hexe umreißen soll. Bis es dann mit der eigentlichen, im Jahr 1972 zu verortenden Handlung losgeht, dauert es nun zwar auch nicht übermäßig lange, doch hätte ich mir hier nun gewünscht, dass mit ein wenig mehr Esprit und Charme zu Werke gegangen würde. [...]
[...] Eli Roth ist nun für mich kein Unbekannter und auch ich habe vor Jahren mal zumindest "Hostel" gesehen, wobei sich "Knock Knock" schon auf den ersten Blick weitaus handzahmer gibt, wie schon die Altersfreigabe ab 16 Jahren unterstreicht. Man könnte gar argumentieren, mit diesem Film sei Roth kurzzeitig im Mainstream angekommen, denn egal, was man von seinen bisherigen Werken auch halten mag, waren sie doch stets von einer gewissen Kompromisslosigkeit geprägt, was man hier nun eben nicht behaupten kann, denn abgesehen davon, dass hier die Geschlechterrollen vertauscht sind, was das Machtgefüge angeht, erinnert das Ganze doch zuweilen an eine beinahe jugendfreie Variation von "Funny Games". Grundsätzlich ist es zwar auch begrüßenswert, dass hier nicht wieder die Frauen die ewig Unterdrückten geben müssen, die sich einem oder mehreren Psychopathen oder dergleichen ausgesetzt sehen, doch macht das allein eben noch keinen innovativen Film. [...]
[...] Die nunmehr dritte Staffel "Ash vs Evil Dead" habe ich ja wirklich mit einem lachenden und einem weinenden Auge gesehen, erfuhr ich schließlich noch während der Sichtung von der Absetzung dieser so ungemein unterhaltsamen Serie. Denn auch wenn ich jetzt nie der riesige Fan der ursprünglichen "Evil Dead"-Trilogie gewesen bin, war mir Ash Williams natürlich dennoch schon im Vorfeld ein Begriff und die insgesamt dreißig Folgen der Starz-Serie durfte Bruce Campbell in vielerlei Hinsicht noch einmal die Stärken seiner Figur betonen, auch wenn das machohafte Gehabe, seine unflätige Ausdrucksweise und eine gewisse Engstirnigkeit heutzutage beinahe wie aus der Zeit gefallen wirken, ganz so, wie sich die Macher um Sam Raimi darum bemüht haben, den ebenfalls in die Jahre gekommenen Trash-Appeal der Story beizubehalten, was ein paar auch hier wieder wunderbar überzogene Gore-Szenen mit sich bringt, die sich tatsächlich auch im dritten Jahr noch manches Mal selbst zu toppen wissen. [...]
[...] Bereits die erste Staffel "Eine Reihe betrüblicher Ereignisse" wusste mich ja schon beinahe restlos zu begeistern, trotz oder gerade weil ich zumindest mit dem 2004 entstandenen Film vertraut gewesen bin, der so etwa drei Viertel der Handlung in der Staffel umfasst hat. Hier nun vermag sich die Netflix-Serie also gleich in mehrerer Hinsicht zu emanzipieren, denn ein Vergleich zum Film ist nun natürlich nicht mehr gegeben, derweil auch von dem in der ersten Staffel noch vorherrschenden Schema, die Waisen alle zwei Folgen einem neuen Vormund zuzuweisen, bis Graf Olaf dann wieder in Erscheinung tritt und das nur kurze Glück zunichtemacht, hier vermehrt abgewichen wird. Das wiederum hängt natürlich auch mit der zugrundeliegenden Buch-Vorlage zusammen, denn mittlerweile sind wir bei den Bänden fünf bis neun angelangt. Findigen Mathematikern wird dabei schnell aufgehen, dass Netflix auch weiterhin den Plan verfolgt, je eines der Bücher in zwei TV-Episoden abzuhandeln, weshalb wir es hier mit gleich fünf Zweiteilern zu tun bekommen, womit diese Staffel auch geringfügig länger ausfällt als die vorangegangene, die lediglich vier Bücher abgedeckt hat. Das bedeutet leider aber auch, dass die zumindest schon bestätigte und in Planung befindliche dritte Staffel ziemlich wahrscheinlich den Abschluss der Serie markieren wird und ihrerseits die finalen Bände zehn bis dreizehn umfassen wird. [...]
[...] Reden wir heute mal wieder über "Chuck" und in dem Fall die zweite Staffel dieser so großartig-witzigen, einfallsreichen Serie, die ich seinerzeit im TV ja immer nur sporadisch mitverfolgt habe, deren einzelne Folgen mich aber auch schon damals wunderbar zu unterhalten gewusst haben. Nun aber, in geballter Form und als Staffel geschaut, offenbart diese als Action-Komödie konzipierte Serie tatsächlich noch ganz andere Qualitäten und weiß mich auch mit ihrer fortlaufenden Handlung zu begeistern, in deren Zentrum – natürlich – der namensgebende Chuck steht, der ein so herzensguter Kerl ist, dass man gar nicht anders kann, als für ihn mitzufiebern, ob es nun um seine zaghaften Annäherungsversuche bei Sarah geht oder die Hochzeit seiner Schwester Ellie, für die er sich das hehre Ziel gesteckt hat, ihren Vater ausfindig zu machen, auf dass er sie zum Altar geleiten kann. So funktioniert nämlich beinahe ausnahmslos jede Folge auch wunderbar für sich – einige Fortsetzungsgeschichten als Ausnahmen gibt es, auf die ich später noch eingehen möchte –, während sich Chucks Leben gleichsam spürbar im steten Wandel befindet und die Dinge sich entwickeln, was ich als sehr schön empfunden habe und was diese dennoch auf einen Fall der Woche ausgelegte Show doch wohltuend von vielen reinen Procedurals abhebt. [...]
[...] Schon seit ich seinerzeit den ersten Trailer und die damit verbundene Ankündigung zu "A Cure for Wellness" gesehen hatte, wollte ich den Film unbedingt sehen, doch wie so oft hat es bis weit nach der Heimkinoveröffentlichung gedauert, bis ich schlussendlich einen Blick riskieren konnte, wobei sich das Warten in dem Fall gleich doppelt gelohnt hat, konnte ich so den Film schließlich allein und im abgedunkelten Wohnzimmer genießen und hatte zudem noch sturmfrei, was das sich nach und nach einstellende, zunehmend beklemmende Gefühl noch begünstigt hat. Regisseur Gore Verbinski versteht es derweil superb, die ganze Klaviatur einschlägiger wie klassischer Horrorelemente n seinem Film unterzubringen, was das mit rund zweieinhalb Stunden Laufzeit überraschend üppige Werk zuweilen zwar ein wenig überfrachtet wirken lässt, dafür aber hervorragend geeignet ist, die spezifische Atmosphäre zu verdichten und zudem einiges an falschen Fährten zu legen bei der Frage, was genau im "Volmer Institut" eigentlich vor sich geht. [...]