Medienjournal - Kommentare
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Alle Kommentare von Medienjournal
[...] So langsam aber sicher arbeite ich mich durch die zunehmend diversifizierter werdende, filmische Vita von Antoine Fuqua und auch wenn ich mich wirklich nicht mehr gut an "Training Day", seine erste Kollaboration mit Denzel Washington erinnere, weiß ich doch noch, dass mir der Film seinerzeit doch ausnehmend gut gefallen hat, was alleine schon Grund sein mag, "The Equalizer" eine Chance zu geben, nachdem mir doch auch die dritte, sich anschließende Zusammenarbeit für das Quasi-Remake von "Die glorreichen Sieben" schon so imponiert hat. Hier nun bildet die Basis aber eine Achtziger-Jahre-Serie, zu der ich keinerlei Bezüge habe, was mich aber auch ziemlich unvorbelastet an die Sache hat herangehen lassen. Stilistisch und inszenatorisch gibt sich hier Fuqua auch erneut keine Blöße und es weiß zu gefallen, wie er hier in geradezu ruhiger Sachlichkeit einen zugegebenermaßen etwas zu lang geratenen Rache-Thriller inszeniert, dessen Gewaltspitzen dadurch nur umso deutlicher und prägnanter herausstechen. [...]
[...] Bereits seit Januar 2015 läuft "Catastrophe" bei dem britischen Sender Channel 4 und – zack – keine zweieinhalb Jahre später hat Amazon ein Einsehen und vermarktet die Chose auch hierzulande als "neue Serie" und haut prompt drei Staffeln raus, die zusammengenommen aber zugegebenermaßen kaum den Umfang einer "üblichen" Staffel umfassen, bestehen die einzelnen Staffeln schließlich aus jeweils lediglich sechs Episoden zu je dreißig Minuten Spielzeit, was entsprechend aber auch zum Binge Watching verleitet. Natürlich nur, wenn man sich dem britischen Humor verbunden fühlt und gegen kleinere Zoten nichts hat, denn die von Rob Delaney und Sharon Horgan ersonnene und produzierte Serie wartet mit einem mehr als eigenwilligen Humor auf, den man mögen muss, um sich auf die ansonsten oft allzu generisch aufgezogene Story einzulassen, denn was hier passiert, Mann und Frau haben Spaß, bis unerwartet aus dem Spaß ernst zu werden droht, weil Mann Frau geschwängert hat, ist nun nicht eben neu oder unbekannt, funktioniert aber dank der vielen inszenatorischen Fein- und Freiheiten weitaus besser, als man das im ersten Moment annehmen würde. [...]
[...] Nachdem "Snow White & the Huntsman" mich seinerzeit ganz solide zu unterhalten gewusst hat, ohne mich indes in Jubelschreie ausbrechen zu lassen – was ich weiß Gott auch nicht gedacht hatte – bin ich ohne größere Erwartungen nun an das Prequel beziehungsweise Sequel "The Huntsman & the Ice Queen" herangegangen, denn obwohl ich wusste, dass auch dieser sich nicht zu meinen Lieblingsfilmen mausern würde, ist ab und an so ein wenig stylische Fantasy ohne größeren Anspruch genau mein Ding und nachdem man – nicht zuletzt dank der ach so skandalösen Liaison mit dem Regisseur des ersten Teils – die mit der nicht gerade aussagefreudigen Mimik gesegnete Kristen Stewart abgesägt hat, blieben doch stattdessen – ungleich reizvoller – sowohl Chris Hemsworth als auch Charlize Theron Teil des Projekts, wobei man sich hier zudem extrem namhafter und fähiger Unterstützung versichert hat. Dessen aber erst einmal ungeachtet, punktet dieser Quasi-Nachfolgefilm doch zunächst einmal mit ein paar interessanten narrativen Strukturen und führt zunächst in die Kindheit des "Huntsman" und umreißt, wie er an den Hof der "Ice Queen" Freya gekommen und dort aufgewachsen ist, bevor die Geschichte nach relativ kurzer Zeit einen Sprung macht und wir uns wieder in der Zeit nach dem ersten Teil befinden. [...]
[...] Ausgehend von der ersten, durchaus schon überzeugenden, aber eben auch mit Schwächen behafteten ersten Staffel "Lucifer" bin ich durchaus mit einigen Erwartungen an das zweite Jahr des Höllenfürsten auf Erden herangegangen, entwickeln sich erfahrungsgemäß manche Serien tatsächlich erst in ihrem zweiten Anlauf weg von ihren Ursprüngen und werden oft und gerne weitaus überzeugender. Bemängelt hatte ich ja schon beim letzten Mal, dass der Ansatz, Lucifer Morningstar in ein Police-Procedural zu pressen, nicht unbedingt die weiseste Entscheidung gewesen sein mag und tatsächlich zieht sich dieser Kritikpunkt auch durch die zweite Staffel, denn so unterhaltsam die gemeinsamen Ermittlungen von Detective Decker und Lucifer sein mögen, stellt sich die Serie damit in eine Ecke von gleichsam generischen, allesamt nach demselben Schema aufgebauten Procedurals, die sich oftmals allein durch ihre HauptdarstellerInnen zu unterscheiden wissen. [...]
[...] Auf "Lucifer", die seit dem 15. Juli exklusiv bei Amazon Prime verfügbare FOX-Serie, hatte ich bereits im Vorfeld durchaus große Hoffnungen gelegt, denn eine Serie, deren Hauptfigur auf dem von Neil Gaiman geschaffenen Comic-Charakter basiert und die noch dazu von Tom Kapinos ersonnen worden ist, der seinerzeit eben auch für "Californication" verantwortlich zeichnete, die in ihren besten Momenten ja auch schon mit einer Mischung aus schlüpfrigen Humor und durchaus ernsten Zwischentönen zu brillieren wusste, versprach allerfeinste Unterhaltung, wenn ich auch zunächst skeptisch war bezüglich der Besetzung von Tom Ellis als Teufel höchstpersönlich, denn dafür sah er auf den Vorschaubildern doch für meinen Geschmack, zu nett, zu geleckt, zu nullachtfünfzehn aus, doch weit gefehlt, ist gerade er es, der mit seinem Charme und seiner Art die Serie tatsächlich überhaupt erst sehenswert macht. [...]
[...] Mit reichlich Verspätung ist nun auch die dritte Staffel "Hannibal" bei mir im Player gelandet und lässt mich schlussendlich mit irritierend ambivalenten Gefühlen zurück, denn einerseits reicht die Staffel gerade zu Beginn nicht annähernd an die in meinen Augen famosen ersten beiden Staffeln heran, fängt sich zum Glück aber nach einigen Folgen, andererseits bietet sie ein überraschend befriedigendes Ende, dafür dass die Serie abgesetzt und eben nicht beendet worden ist, doch wenn ich einmal von der finalen, nachgelagerten Szene in Mondnacht (3.13) absehe, überzeugt das, womit es endet, doch auf ganzer Linie und bleibt in seiner fatalistischen Grundausrichtung dem Tenor der Serie doch ziemlich treu, wenn man einmal darüber hinwegsieht, dass sich hier ja nun logischerweise wenigstens noch die gesamte, aus "Das Schweigen der Lämmer" bekannte Handlung hätte anschließen müssen. Darüber lässt sich aber spielend hinwegsehen, da doch insbesondere in dieser Staffel, die im Grunde sowohl die Filme (respektive Bücher) "Hannibal" als auch "Roter Drache" zum Thema hat, mehr als deutlich wird, dass es sich um eine Neuinterpretation handelt, in der nicht alles ist, wie man es zu kennen meint, auch, was die Chronologie der Geschehnisse anbelangt. [...]
[...] Wie ihr vielleicht wisst oder euch dunkel erinnert, bin ich ein inbrünstiger Fan der großartigen Serie "Community" und auch wenn ich es in Sachen Reviews bisher nicht über die zweite Staffel hinausgeschafft habe, heißt das natürlich noch lange nicht, dass ich im "Real Life" nicht deutlich weiter wäre mit der Serie und so habe ich jüngst im Schnelldurchlauf eine weitere Wiederholungssichtung der dritten Staffel in Angriff genommen, um endlich auch hierüber einmal berichten zu können, bevor die Erinnerung wieder verblasst oder die einzelnen Staffeln sich vermischen, was einer sorgfältigen Rezension doch immer sehr abträglich ist. Nachdem ich nun aber die dritte Staffel bestimmt zum nunmehr vierten Mal gesehen habe, muss ich doch zunächst einmal festhalten, dass es erstaunlich ist, wie großartig die Witze dennoch funktionieren, wie sehr man sich bei einem Großteil der Folgen schon im Vorfeld freut, wohlwissend, dass einem zwanzig Minuten kultigster und großartigster Fernsehunterhaltung erwarten, derweil ich mehrmals wirklich laut lachen musste, obwohl ich die Gags schon kannte und sogar noch einige Details erhaschen konnte, die mir bislang entgangen waren. [...]
[...] Nachdem ich nun auch die zweite Staffel "Helix" gesehen habe ist es schon weitaus nachvollziehbarer, warum die Serie seitens Syfy eingestellt worden ist, denn wo ich mich in der ersten Staffel entgegen der dort schon vorhandenen Logik-Schlaglöcher von dem stimmigen Setting und dem Survival-Mystery-Aspekt bereitwillig habe einlullen lassen und noch immer dazu stehe, die Staffel doch – auf einem zugegebenermaßen eher trashigen Niveau – gemocht zu haben, machen die Serienschreiber und –produzenten hier so ziemlich alles falsch, was einem nur so einfallen mag, denn so begrüßenswert die Verlagerung des Settings zugunsten neuer, frischer Ideen grundsätzlich auch gewesen sein mag, wirkt nicht nur die Einleitung reichlich konstruiert, das Geschehen auf eine "einsame" Insel zu verlagern einfallslos und der ganze Part der mysteriösen Sekte wie ein Aneinanderreihen von typischen Genre-Versatzstücken, die nur eben mit dem Sci-Fi-Horror-Aspekt der ersten Staffel nichts mehr gemein haben. Hinzu kommen dann untragbare Plot-Entscheidungen, die bereits ihren Anfang damit nehmen, dass das CDC-Team sich innerhalb des Konvent ein voll ausgestattetes Labor einrichtet, denn was bei einer hochmodernen Arktis-Station noch glaubhaft ist, wirkt hier inmitten des ländlichen, weitestgehend technik-befreiten Flairs einfach nur lachhaft. [...]
[...] Nachdem ich ein großer Fan und Freund von "Ich – Einfach unverbesserlich" sowie dessen direktem Nachfolger gewesen bin, stand natürlich auch eine Sichtung von "Minions" auf lange Sicht außerfrage, da ich natürlich auch von den kleinen gelben Knuddelwesen und ihrer Vorliebe für "Bananas" angetan war, auch wenn mir wohl schon im Vorfeld bewusst gewesen ist, dass es kaum möglich sein würde, den Erfolg der Filme um Gru – wo die Minions eben nur Sidekicks und nicht die Hauptfiguren darstellen – zu wiederholen, weil man natürlich allein der, nunja, eingeschränkten sprachlichen Fähigkeiten der gelben Wesen eingeschränkt sein würde. Damit sollte ich dann auch leider in Teilen recht behalten, wobei sich das nicht von Beginn an abzuzeichnen schien, ist das erste Drittel des Films (grobe Schätzung) doch hauptsächlich dominiert von Erzähler Geoffrey Rush, der in zahllosen, wirklich witzigen Episoden den Werdegang der Minions umreißt, was dann auch die Notwendigkeit (weiterer) gesprochener Worte in Abrede stellt. Dumm nur, dass man von hier ausgehend natürlich auch einen Plot um die Minions entspinnen möchte und hierzu deren drei "Abgesandte" Stuart, Kevin und Bob in den Fokus der Erzählung rückt, denn so knuffig und süß sie auch sein mögen, gelingt es ihnen kaum, einen ganzen Film allein zu schultern. [...]
[...] Ausnahmeregisseur Denis Villeneuve, der jüngst mit "Blade Runner 2049" Erfolge feiert zählt nicht erst seit dieser vielbeachteten Fortsetzung zur Oberliga der Regisseure und hat mich bislang mit jedem seiner Filme mehr oder minder zu begeistern gewusst, was zu meiner großen Freude nun auch bei "Arrival" nicht anders gewesen ist, auch wenn er sich hier 2016 auf für ihn noch vergleichsweise unbekanntes Terrain gewagt hat, dem er aber scheinbar mühelos seinen eigenen Stempel aufzudrücken wusste, was viele – wie mich – in schiere Verzückung geraten ließ, wohingegen anderen sein Ausflug ins Science-Fiction-Genre – der nicht von ungefähr an Filme wie Nolans "Interstellar" oder auch den gar nicht so geheimen Geheimtipp "Predestination" erinnert – nicht recht zu munden wusste, was die bedeutungsschwangere Inszenierung, die sich aus dem Thema ergebenden Logiklücken und allgemein die Handlung seines Werkes anbelangt, über die man zugegebenermaßen auch recht wenig verlieren kann, ohne sich gleich in spoilerverseuchte Gefilde vorzuwagen. [...]
[...] Etwas mehr als zwei Monate ist es her, dass ich mich dem wunderbar fantastischen, zudem noch zauberhaft illustrierten Buch "Sieben Minuten nach Mitternacht" gewidmet habe und nach meiner Begeisterung für das literarische Werk war es mir natürlich ein Anliegen, pünktlich zum – heutigen – Heimkinostart der Verfilmung auch einen Blick auf die Adaption zu werfen, zumal selbige nicht nur mehr als hochkarätig besetzt schien, sondern auch dem Geist des Werkes von Patrick Ness – der auch für das Drehbuch zum Film verantwortlich zeichnet – treu zu bleiben schien, wobei in diesem Zusammenhang einmal mehr nicht unerwähnt bleiben soll, dass es sich originär um eine Geschichte – oder um die Idee zu einer Geschichte – der verstorbenen Autorin Siobhan Dowd handelt. Hilfreich bei einer Verfilmung dieser Art ist natürlich, dass das Buch selbst nicht gerade umfangreich ist – hierzulande rund 220 Seiten umfasst – und zudem noch mit einigen Illustrationen daherkommt, an denen man sich dankenswerterweise auch in der Filmfassung orientiert hat, was speziell hinsichtlich des Monsters einen Segen darstellt. [...]
[...] Kommen wir nun nach "Southpaw" zu "Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis", einem weiteren Film aus dem Œuvre von Jake Gyllenhaal, das mir bislang entgangen ist, denn auch wenn es sich hierbei um das Regie-Debüt des vornehmlich als Drehbuchautor in Erscheinung tretenden Dan Gilroy handelt, wird der Film doch spürbar von Gyllenhaals manischem, an unterschwelligen Wahnsinn gemahnenden, intensiven Spiel geprägt, wobei man auch sagen muss, dass sich das Skript – hier ebenfalls von Gilroy – genauso sehen lassen kann und beides zusammen ergibt folglich einen nicht nur hochgradig außergewöhnlichen, sondern vor allem sehenswerten Film, bei dem es zugegebenermaßen zuweilen aber auch an der einen oder anderen Ecke hapert, so gerne ich diesen satirisch-durchkonzipierten Thriller auch als Meisterwerk beworben hätte. [...]
[...] Wider besseres Wissen habe ich mich nun nach "Man of Steel" und "Suicide Squad" auch endlich "Batman v Superman: Dawn of Justice" gewidmet, doch genauso holprig, wie der Titel schon klingt, präsentiert sich leider auch der gesamte Film, den ich mir übrigens im Extended Cut, also der noch einmal um rund dreißig Minuten erweiterten Fassung angesehen habe. Und früher einmal verhielt es sich tatsächlich so, dass mir manche Filme gar nicht lang genug sein konnten und ich entsprechend jedem Director’s oder Extended Cut entgegen gelechzt habe, doch hier war es mir eindeutig zu viel des Guten, wobei mich wahrscheinlich auch schon die mit zweieinhalb Stunden nicht gerade knapp bemessene Kinofassung ermüdet hätte, denn so richtig wollten sich die Geschichten um Superman und Batman nicht miteinander verbinden lassen, geschweige denn, dass sie auch nur gegen Ende ein stimmiges Ganzes ergeben würden. Dabei macht der von Zack Snyder inszenierte Film gerade zu Beginn einiges richtig, verknüpft das Geschehen recht ansprechend mit dem vorangegangenen Geschehen in Supermans Standalone-Abenteuer und baut Flair und Spannung auf, verzettelt sich nur dummerweise im weiteren Verlauf immer mehr in den zahllosen Story-Fragmenten, von denen jedes einem einzigen Zweck zu dienen scheint, ob es um die Einführung des "neuen" Batman, die Fortführung von Supermans Geschichte, die Konfrontation der beiden Helden, die intriganten Machenschaften Lex Luthors oder eben die Einführung von Wonder Woman sowie das Anteasern der "Justice League" geht, was das Werk in Summe reichlich überladen wirken lässt. [...]
[...] In den vergangenen Jahren habe ich die jüngeren Filmprojekte von Jake Gyllenhaal weitaus häufiger ausgelassen, als mir selbst lieb sein könnte, obwohl ich den wandlungsreichen Mimen doch bereits seit seiner Hauptrolle in "Donnie Darko" sehr schätze. Höchste Zeit also, die filmischen Lücken zu füllen, die im Laufe der Jahre entstanden sind und den Beginn hierbei darf der 2015 veröffentlichte "Southpaw" machen, denn auch wenn ein Box-Film nun nicht eben meinen üblichen Sehgewohnheiten entspricht, haben doch einerseits Filme wie "The Wrestler" oder "The Fighter" gezeigt, dass ich mich für das Sub-Genre bei adäquater Herangehensweise durchaus erwärmen kann, derweil es andererseits eine der ungewöhnlicheren Rollen für Gyllenhaal darstellt, sich als muskelbepackter, nach außen hin etwas roher und innerlich tendenziell naiver Gossenjunge zu inszenieren, der es mit Schlagkraft und Durchhaltevermögen bis an die Spitze gebracht hat und nun – wie sollte das Drama anders seinen Lauf nehmen – alsbald vor dem Scherbenhaufen seiner einstigen Existenz steht. [...]
[...] Frei nach dem Motto "Postapokalypse geht immer" musste ich einen Blick bei "Z for Zachariah" riskieren und das, wo viele der Stimmen und Meinungen zum Film nichts Gutes verheißen sollten. Und wieder einmal war es gut, dass ich mir vornehmlich eine eigene Meinung zu bilden vornehme, denn so schlecht sein Ruf sein mag, ist es der Film nicht wirklich, zumindest wenn man sich bewusst ist, auf was man sich einlässt, denn wer hier auf Action im Stil von "Mad Max: Fury Road" hofft ist reichlich fehl am Platz, so dass sich der Film weit eher in der Ecke von "Into the Forest" verorten ließe, denn das Drama und die Beziehungen der Figuren untereinander stehen in Craig Zobels Film spürbar im Mittelpunkt, während der endzeitliche Aspekt vermehrt in den Hintergrund rückt und lediglich als Vehikel dient, um eine ungewöhnliche, von Isolation und Zweifeln geprägte Survival-Atmosphäre zu generieren, die sich anfänglich auf lediglich zwei Figuren konzentriert, was auch dem Ansatz der von Robert O’Brien 1974 veröffentlichten Buch-Vorlage entspricht, wohingegen sich der Plot des Films in der zweiten Hälfte vermehrt vom Buch emanzipiert, was sich zuweilen auch in der Dramaturgie bemerkbar macht. [...]
[...] Vollmundig wird beim Marketing zu "Cut Bank – Kleine Morde unter Nachbarn" der Vergleich zu Meisterwerken wie Fargo von den Coen-Brüdern gezogen und auch wenn dieser Vergleich hinkt und der Film sicherlich nicht an die Güte herankommt, ist der Vergleich an sich grundsätzlich nicht von der Hand zu weisen, zeichnet Regisseur Matt Shakman immerhin für zwei Episoden der gleichnamigen, auf dem Film basierenden TV-Serie verantwortlich. Ansonsten aber hat man oft und gerne das Gefühl, der Film würde gerne böser und fieser sein, als er dann letztlich geworden ist, denn während die eigentliche, sich zugegebenermaßen vermehrt zuspitzende Geschichte erst langsam in Fahrt kommt, meint man doch, das Geschehen würde sich ein Stück weit mit angezogener Handbremse abspielen, was leider ein wenig den Verve entkräftet, mit dem man hier zu Werke hätte gehen können, denn die zugrundeliegende Prämisse des Streifens ist, wenn auch nicht grenzenlos neu, doch durchaus geeignet, für die überschaubare Spielzeit von knapp anderthalb Stunden zu fesseln. [...]
[...] Romantische Komödien gibt es bekanntermaßen wie Sand am Meer, wohingegen Zeitreise-Filme schon deutlich seltener anzutreffen sind, derweil es in selten Fällen tatsächlich zu einer Verquickung beider Genres kommen kann, wenn man einmal an die Literatur-Verfilmung "Die Frau des Zeitreisenden" denkt. Das, verbunden mit dem Umstand, dass hier wie da Rachel McAdams eine der Hauptrollen innehat, hat mich womöglich so lange davon abgehalten, bei "Alles eine Frage der Zeit" einen Blick zu riskieren, denn auf den ersten Blick sind die Überschneidungen ähnlich frappant wie seinerzeit bei "Freundschaft Plus" und "Freunde mit gewissen Vorzügen". Zu meinem großen Glück aber habe ich ja unlängst meine Sympathie für Domhnall Gleeson entdeckt und nachdem nun einige Zeit vergangen war, fühlte ich mich auch bereit, diesem vermeintlichen Nachahmer-Werk eine Chance zu geben, das immerhin von Richard Curtis inszeniert worden ist. [...]
[...] Zugegeben, die Indie-Perle "Tödliche Entscheidung – Before the Devil Knows You’re Dead" des 2011 verstorbenen Altmeisters Sidney Lumet hat sich lange Zeit meiner Aufmerksamkeit entzogen, doch konnte dies natürlich nicht ewig so bleiben, zumal mit Philip Seymour Hoffman und Ethan Hawke hochkarätig besetzt, derweil es gleichzeitig den finalen wie fulminanten Schlussakkord von Lumets filmischem Schaffen darstellt. Dabei beginnt das sich zum überhöhten Melodram entspinnende Drama im Grunde als klassischer Heist und schon die verschwitzt-lieblose Eröffnungsszene mit Hoffman und Marisa Tomei als dessen Frau macht deutlich, dass man es wahrscheinlich kaum mit althergebrachter, generischer Genre-Kost zu tun bekommen wird. Das sich hieran anschließende erste Drittel allerdings straft diese Annahme Lügen, denn tatsächlich beginnt Lumets letzter Film doch vergleichsweise beschaulich und bis es zu den ersten Twists und damit verbundenen Zeitsprüngen kommt, sieht man sich tatsächlich in die Story eines grenzenlos schiefgegangenen Raubüberfalls versetzt. [...]
[...] Auch wenn ja Remakes immer wieder gerne verpönt werden, muss mich irgendein Teufel geritten haben, einmal bei "Point Break" einen Blick zu riskieren, derweil ich – wieder einmal – das Original "Gefährliche Brandung" nicht kenne und gleich vorweg sagen kann, dass ich, wüsste ich nicht, dass hier einiges mehr als nur behutsam modernisiert und abgewandelt worden ist, nicht hätte verstehen können, wieso dieser Film überhaupt irgendeine Art von Kult-Status verdient haben mag, doch scheint in diesem Fall zu stimmen, dass früher eben einfach alles besser war. So wirkt der von Ericson Core inszenierte Streifen im Grunde vom ersten Moment reichlich krude zusammengeschustert und offenbart schon bald die ersten logischen Schlaglöcher und Minenschächte, denn beinahe alles von dem, was hier allein an rudimentärem Werdegang unseres angeblichen Helden und FBI-Agenten präsentiert wird, konnte ich kaum für bare Münze nehmen und selbst in Anbetracht einer zugunsten von Action und Bombast zurückgefahrenen Logik irgendwie akzeptieren. [...]
[...] Nachdem mich Ruben Fleischer mit "Zombieland" und "Ganster Squad" ja schon mehrfach mehr als gut zu unterhalten wusste, stand auch schon lange Zeit "30 Minuten oder weniger" auf meiner Agenda, den er – ebenfalls wieder unter Beteiligung von Jesse Eisenberg – zwischen den beiden Projekten abgefilmt hat, doch muss ich gleich vorweg schicken, dass ich mir eine Sichtung wahrscheinlich auch hätte schenken können, denn die Action-Komödie wirkt so dermaßen schablonen- und stümperhaft am Reißbrett entworfen, dass es eine wahre Schande ist. So mutet der Streifen mit einer Laufzeit von gerade einmal 83 Minuten auf den ersten Blick natürlich ziemlich kurzweilig an, doch tatsächlich vergehen zunächst einmal gut zwanzig, sich ziemlich in die Länge ziehende Minuten des Streifens, ohne dass so etwas wie eine Handlung überhaupt in Fahrt kommt und wo andere Regisseure diese Zeit zumindest nutzen, die Exposition ihrer Figuren voranzutreiben, bekommt man hier nur reichlich flache Zoten und rudimentär ausgearbeitete Figuren vorgesetzt, die weder als Sympathieträger noch als ernstzunehmende Bedrohung wahrgenommen werden können. [...]
[...] Nachdem ich ja bekanntermaßen von der ersten Staffel "Wayward Pines" hellauf begeistert war, kam ich nicht umhin, mich nun postwendend der zweiten Staffel zu widmen, nachdem diese ebenfalls bei Amazon Prime verfügbar war, wohlwissend, dass diese aber sicherlich qualitativ kaum an den ersten Part würde heranreichen können, denn allein, dass es sich bei der ersten Staffel um eine Buchverfilmung gehandelt hat, wohingegen hier nun die Geschichte "nur" von den Drehbuchautoren weitergesponnen wird, spricht diesbezüglich schon eine deutliche Sprache. Hinzu kommt aber auch, dass ein Großteil der Figuren bereits das Zeitliche gesegnet hat – allen voran Hauptfigur Ethan Burke (Matt Dillon) wie aber auch der von Toby Jones verkörperte Dr. Jenkins – , so dass man sich hier mit einem beinahe gänzlich neuen Figuren-Ensemble anfreunden muss, wenn es auch einige der Figuren wie etwa Megan Fisher (Hope Davis) in die zweite Staffel geschafft haben. Dabei gelingt der Wechsel zunächst genauso holprig, wie ich es befürchtet hatte, denn den Part von Matt Dillon nimmt nun Jason Patric als Dr. Theo Yedlin ein und auch wenn er sich als Figur im Verlauf der Staffel durchaus mausert, ist doch gerade der Staffelauftakt im Grunde kaum mehr als eine geraffte Variation der ersten Folgen der ersten Staffel. [...]
[...] Hinsichtlich "Message from the King" dachte ich ja ursprünglich, dass es sich um eine originäre Netflix-Produktion handeln würde, was ja sowohl Gutes ("The Discovery") als auch Schlechtes ("Spectral") hätte bedeuten können, doch ist dem überhaupt nicht so, handelt es sich schließlich um einen US-amerikanischen Thriller, der beim Toronto Film Festival uraufgeführt worden ist und dessen Rechte sich Netflix hat sichern können. Im Zentrum der zugegebenermaßen überschaubaren Geschichte steht dabei der südafrikanische Jacob King, der als vornehmlicher Tourist in die USA reist, um dort aber in Wahrheit seine Schwester zu finden, die in dubiose Kreise abgetaucht zu sein scheint. Dabei ist das Skript vom ersten Moment an doch ziemlich überraschungsarm und vieles von dem, was man sich im Verlauf des rund hundertminütigen Reigens erwartet, trifft dann auch tatsächlich exakt so ein. Dergestalt hätte dem Film von Fabrice Du Welz ein wenig mehr Innovationswille und Einfallsreichtum sicherlich gut getan, doch als Genre-Vertreter macht der Streifen dennoch keine allzu schlechte Figur, auch wenn er nicht wirklich lang im Gedächtnis haften bleibt. [...]
[...] Nachdem "Freunde mit gewissen Vorzügen" nun bereits seit gut einer halben Dekade im Blu-ray-Regal vor sich hindümpelt, wurde es allerhöchste Zeit, dem Film schlussendlich eine Chance einzuräumen, zumal allein die Regie seitens Will Gluck, der "damals" mit "Einfach zu haben" prompt mein Herz erobert hat – oder war es doch Emma Stone? – mich schon längst hätte neugierig machen müssen, doch gerade eine dergestalt generisch gestaltete RomCom wird ja nicht wirklich schlecht und kann auch Jahre später noch genossen werden, zumal das Hauptdarsteller-Duo sich erwartungsgemäß charmant gibt und mit trefflicher Chemie untereinander zu punkten versteht. Vor allem aber wissen Mila Kunis und Justin Timberlake in dem Film überraschend gleichberechtigt aufzutreten, so dass keine der Figuren ins Hintertreffen gerät oder zum puren Love-Interest degradiert wird, was für sich genommen schon begrüßenswert ist, denn sonst ist es doch oft und gern so, dass der Fokus der Erzählung auf einer der beiden Hauptfiguren liegt, was hier nicht der Fall ist und so den ungezwungenen Charme des Films noch verstärkt. [...]
[...] Wenn ein Regisseur wie John Hillcoat ruft, kommen sie alle gerannt, was sich nicht nur auf die durchweg erlesene Besetzung seines Krimi-Thrillers bezieht, sondern eben auch auf mich als Zuschauer, der sich von "Triple 9" im Vorfeld viel versprochen hat. Optisch und inszenatorisch gibt sich das Werk dann auch keine Blöße und präsentiert sich samt und sonders als Vertreter der alten Schule, punktet mit ansprechendem Set-Design, einer nicht von der Hand zu weisenden Härte und einer alles durchziehenden Düsternis, die auch auf das Innenleben der Figuren abzufärben scheint. Dramaturgisch allerdings bleibt Hillcoats neuester Wurf leider spürbar hinter den Erwartungen zurück, was damit zusammenhängen mag, dass er sich eventuell bei seinem Ensemble übernommen hat, um hier eher mit Quantität zu punkten, statt konsequent die nötige Charakterentwicklung voranzutreiben. [...]
[...] Zugegeben, Syfys "The Expanse" hatte nicht den leichtesten Start bei mir und ich fühlte mich anfänglich von der schieren Informationsflut regelrecht erschlagen, doch zeigte ja schon die erste Staffel, dass es lohnen würde, am Ball zu bleiben und in den letzten Folgen klebte ich ja förmlich am Bildschirm, während die Bestellung für die frisch als Taschenbuch erschienenen ersten drei Bände längst raus war und entsprechend gespannt war ich nun auf die Fortsetzung der neuen großen Hoffnung des Science-Fiction-Genres im Fernsehen, mit dem sich der Spartensender wirklich alle Ehre macht. Zudem merkt man im zweiten Jahr deutlich, dass das Budget anscheinend gehörig hochgefahren worden ist, denn nie sah der Weltraum besser aus, wirkte das Interieur der Raumschiffe stimmiger, das Geschehen in seiner Gesamtheit epischer als hier quasi ab dem ersten Moment, denn dank ausgiebiger Exposition der Figuren und des Settings in der ersten Staffel muss die Serie nicht erst an Fahrt aufnehmen, sondern geht prompt in die Vollen, auch wenn man sich zugegebenermaßen gerade in der ersten Folge durchaus Zeit für Kontemplation und Reflexion nimmt, was aber auch gut und richtig ist, um das zuvor Gezeigte Revue passieren zu lassen und die Figuren neu aufzustellen. [...]