Medienjournal - Kommentare
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Alle Kommentare von Medienjournal
[...] Nachdem man mir ja schon vor einigen Jahren nahegelegt hatte, auch mal "Star Wars: The Clone Wars" eine Chance zu geben, ergriff ich jüngst die Gelegenheit, dass bei Netflix alle Staffeln der Serie verfügbar sind und habe nun also die erste Staffel hinter mir, die doch unterhaltsamer war, als anfänglich befürchtet, mich aber dennoch mit sehr gemischten Gefühlen zurückließ. Nun habe ich natürlich auch den kapitalen Fehler begangen, nicht mit dem gleichnamigen Animationsfilm zu beginnen, der wohl quasi den Prolog zur Serie darstellt, doch hätte das meine Probleme mit dem Seriengeschehen an sich wohl auch nicht gemindert, zumal man auch ohne Vorkenntnisse wunderbar in die Geschichte reinkommt, die bekanntermaßen auf die Zeit nach "Angriff der Klonkrieger" datiert. Gleich mit der ersten Episode hat man mich aber nicht unbedingt zum Freund gewonnen, denn es gibt wohl keinen denkbar ungünstigeren Einstieg, als mit einer Story zu starten, die quasi allein aufs Kämpfen fokussiert ist, die keinerlei Bewandtnis für den Fortgang der Staffel hat und dazu noch einen Großteil der ausgewiesenen Hauptfiguren missen lässt, die man dann eben erst in der Episode darauf präsentiert bekommt. [...]
[...] Als weiterer Vertreter der Horrorfilm-Sparte landete nun auch der Pathologen-Horror-Thriller "The Autopsy of Jane Doe" bei mir im Player, lässt mich jedoch mit ziemlich zweigeteilter Meinung zurück, denn vieles an dem Film ist außerordentlich gelungen und bemerkenswert, wohingegen dadurch die dramaturgischen Schwächen – insbesondere im letzten Drittel – aber nur umso deutlicher zutage treten, zumal die Marschrichtung, die der Film letztlich einschlägt, nicht unbedingt überall Anklang finden dürfte und auch mir zumindest ein wenig zu abgehoben und an den Haaren herbeigezogen wirkte. Bis dahin und davon abgesehen aber entpuppt sich der von André Øvredal inszenierte Film als ungemein beklemmendes, überzeugend produziertes Kammerspiel mit gleich drei überzeugenden Hauptdarstellern, denn während Emile Hirsch und Brian Cox das routiniert-rationalistische, sich die meiste Zeit erfreulich nachvollziehbar verhaltende Pathologen-Vater-Sohn-Duo geben, überzeugt selbst Newcomerin Olwen Kelly als reglose Leiche, die trotz dessen eine beeindruckende Präsenz an den Tag legt. [...]
[...] Mit "Battle of the Sexes – Gegen jede Regel" beweisen die Regisseure und gleichsam Ehepartner Valerie Faris und Jonathan Dayton zunächst einmal gehöriges Gespür für Zeitgeist und Aktualität, denn ungeachtet der Tatsache, dass sich der Film in den Siebzigern abspielt, wirkt doch allein der omnipräsente Emanzipationsgedanke der Geschichte noch immer brandaktuell, denn selbst wenn man sich vor Augen führt, dass die Geschehnisse beinahe 50 Jahre zurückliegen, scheint sich doch so vieles gar nicht geändert zu haben, weshalb man freilich das Tennis-Match als solches auch als zeitlose Analogie betrachten kann, was dann natürlich den Aufhänger ergibt, dieses Ereignis filmisch aufzuarbeiten und dramaturgisch zu unterfüttern. Das hat natürlich gleich zwei Dinge zur Folge, denn einerseits verkommt Tennis als Sport hier durchaus gern zur Nebensache und spielt eine nicht annähernd so präsente Rolle im eigentlichen Film wie ich das erwartet habe – ganz ähnlich wie beim thematisch zumindest näherungsweise artverwandten "I, Tonya" –, während andererseits der Fokus der Erzählung ganz klar auf der Figur von Billie Jean King liegt, derweil konsequenterweise auch die Sympathiewerte entsprechend eindeutig verteilt sind und ganz auf Seiten der benachteiligten, sich zur Wehr setzenden Frauen liegt. [...]
[...] Mit "Silent House" liegt dann also ein weiterer Horrorfilm-Vertreter vor, die es natürlich insbesondere im Oktober zu konsumieren gilt und wie so oft – gerade in dieser Sparte – handelt es sich um das Remake eines Films, diesmal aus Uruguay, der nur ein knappes Jahr zuvor entstanden ist, was selbst für die von Neuverfilmungen überschwemmte Horror-Branche eine verdammt kurze Zeitspanne ist. Nichtsdestotrotz stand dieser Film schon seit längerer Zeit auf meiner Agenda, wenn das auch bei mir nur damit zusammenhängt, dass ich ein doch ausgewiesener Elizabeth-Olsen-Fan bin und diese inszenatorische Fingerübung mit ihr in der Hauptrolle eines der wenigen Werke mit ihrer Beteiligung ist, die es noch zu sichten galt. Der Film als solcher bedient sich dabei angenehm überschaubarer Mittel und es steht ihm meines Erachtens nach gut zu Gesicht, dass sich so ziemlich das gesamte Geschehen in dem maroden Haus und dessen näherer Umgebung abspielt und dabei aus einer Art Abwandlung der Ego-Perspektive präsentiert wird, denn die Kamera klebt zu jedem Zeitpunkt regelrecht an Olsens Figur, was doch eine gewisse Immersion begünstigt. [...]
[...] Bereits anlässlich meiner Rezension zu "Wind River" hatte ich angekündigt, mich auch noch "Hell or High Water" widmen zu wollen, da diese beiden Filme zusammen mit dem gefeierten "Sicario" die inoffizielle American-Frontier-Trilogie des Drehbuchautors Taylor Sheridan bilden, der hier das Skript beigesteuert hat, während Indie-Regisseur David Mackenzie – der mir persönlich durch "Young Adam" und "Perfect Sense" ein Begriff gewesen ist – sich an der Inszenierung des Ganzen versuchen durfte. Dabei ist es aber meinem Empfinden nach weit weniger Mackenzie, der dem Geschehen seinen Stempel aufzudrücken weiß, sondern vielmehr der Erzählton eines Sheridan, der tatsächlich auch hier durchscheint und seine drei Film-Drehbücher eng miteinander verzahnt, ohne dass diese sich vordergründig ähneln würden. So schafft "Hell or High Water" eine gleichermaßen klassische wie beinahe schon archaisch anmutende Ausgangssituation, die nirgends so gut als Western der Neuzeit hätte funktionieren können wie eben in Texas, wo allein Cowboy-Hüte nie aus der Mode zu kommen scheinen, von der der Bewaffnung der Zivilbevölkerung ganz zu schweigen. Nichtsdestotrotz reicht auch hier die simple Prämisse eines Bankräuber-Duos aus, um das Geschehen an Fahrt aufnehmen zu lassen, zumal die Geschichte nach und nach um weitere Facetten und neue Erkenntnisse ergänzt wird. [...]
[...] Nach Beendigung der sechsteiligen Miniserie "Picnic at Hanging Rock" bin ich noch immer sehr unsicher, was genau ich von der im Australien des Jahres 1900 angesiedelten Show wirklich halten soll, bei der es sich um eine (weitere) Adaption des gleichnamigen Buches von Joan Lindsay handelt. Einerseits nämlich sind die einzelnen Episoden allein atmosphärisch und von ihrer Ausstattung her sehr gelungen, andererseits war selbst mir das Ende zu offen, zu nichtssagend, zu trivial geraten, was natürlich bei einer Geschichte, die ganz um ihr zugrunde liegendes Mysterium herum aufgezogen wird, ein echter Schuss vor den Bug ist. Dabei ist es nicht einmal die Auflösung oder Quintessenz des Ganzen, die mich enttäuscht hat, sondern vielmehr vielleicht noch, dass zahllose Nebenhandlungen, die anscheinend im Mittelteil als Füllwerk herhalten sollten, hier einfach nicht auserzählt werden und gänzlich im Sande verlaufen, wenn die Berührungspunkte zum Hauptplot nicht mehr gegeben sind. [...]
[...] Relativ aufs Geratewohl habe ich jüngst mein Interesse an "Feinde – Hostiles" bekundet, ohne allzu viel über den Film zu wissen, außer, dass Christina Bale hier die Hauptrolle spielen würde, was für sich genommen ja doch meist schon ein Garant für außergewöhnliche Filme und Schauspielkunst darstellt. Und es war mal wieder von Vorteil, so gänzlich unbedarft an den Film heranzugehen, denn umso mehr wusste mich die ungemein intensive und bedrückende Atmosphäre dieses Western-Dramas in ihren Bann zu schlagen. Nun handelt es sich aber mitnichten um Scott Coopers ersten Film, sondern bereits seine vierte Regie-Arbeit, die aber auch gleichsam den Zenit seines bisherigen Schaffens darstellt, denn wo "Auge um Auge" und "Black Mass" vielversprechende Ansätze in einem nicht ganz ausgegorenen Skript präsentiert haben, sitzt hier beinahe jede Einstellung und vermag jede noch so trivial wirkende Dialogzeile zu überzeugen, was einmal mehr seinen Status als herausragender Darsteller-Regisseur untermauert mit dem feinen Unterschied, dass hier auch Skript und Prämisse auf einem ähnlich hohen Niveau daherkommen. Dem Film liegt dabei ein Manuskript des bereits 1999 verstorbenen Donald E. Stewart zugrunde, der unter anderem an den Drehbüchern einer Reihe Jack-Ryan-Verfilmungen in den 90ern beteiligt gewesen ist. [...]
[...] Mit "Let Me In" hätten wir wieder einmal einen dieser Filme, die eigentlich schon viel zu lange auf meiner Watchlist gestanden haben und sich gleichsam trefflich für den vom Horror geprägten Oktober eignet und auch hier wieder bereue ich es nicht, in diesen faszinierenden Film meine Zeit investiert zu haben, derweil mir noch unklar ist, ob es sich hier nun wirklich um ein Remake des skandinavischen Films von 2008 handelt oder doch eher um eine Neuinterpretation des auch dort zugrundeliegenden Buches von John Ajvide Lindqvist, das hierzulande als "So finster die Nacht" vermarktet worden ist. Letztlich ist das aber auch gar nicht ausschlaggebend, denn zunächst einmal sollte der Film freilich für sich selbst zu bestehen und überzeugen wissen und das gelingt Regisseur Matt Reeves, der sich nicht zuletzt durch seine Beteiligung an "Planet der Affen: Revolution" und "Survival" seine Meriten bei mir längst verdient hat. So inszeniert er hier nämlich weit weniger einen klassischen Horrorfilm, sondern vielmehr ein surreal angehauchtes, mit übernatürlichen Elementen gespicktes Coming-of-Age-Drama, das es mir bereits nach wenigen Minuten angetan hatte. [...]
[...] Eine ganze Weile dümpelte "Testament of Youth" auf meinem Wunschzettel, nachdem ich vor geraumer Zeit zufällig darauf gestoßen war und nun, nach Sichtung dieses Weltkriegs-Dramas nach literarischer Vorlage bin ich umso erstaunter, wie dieser Film dem Gefühl nach beinahe gänzlich unter dem öffentlichen Radar hindurchtauchen konnte, denn hier verbirgt sich eine wahre Perle von Film, deren emotionaler Kern ganz auf den Schultern der wunderbaren Alicia Vikander ruht, die hier eine der eindrücklichsten und eindringlichsten Performances ihrer bisherigen Karriere abliefert. Dabei gelingt es dem knapp über zwei Stunden dauernden Reigen, einerseits mühelos die bedienten Genres zu wechseln und andererseits eine intensive und packende Geschichte zu erzählen, ohne dabei je zum emotionalen Rührstück zu verkommen. Zu Beginn scheint die Welt noch in Ordnung für die Geschwister Vera und Edward Brittain und wir lernen sie während eines weitestgehend unbeschwerten Sommers auf dem Lande kennen, wo sich auch erste zarte Bande zwischen der gescheiten und ambitionierten Vera und dem etwas schüchternen Roland Leighton entspinnen. Vera allerdings wünscht sich nichts sehnlicher, als von ihrem Vater die Erlaubnis zu bekommen, studieren zu dürfen, womit wir zugegebenermaßen eine Ausgangslage haben, die generischer und formelhafter kaum sein könnte. [...]
[...] Auch wenn ich oft und gerne proklamiere, so gut wie keine Trailer mehr zu konsumieren (meist entscheide ich mich tatsächlich allein aufgrund von Cast und/oder Regisseur für einen Film) bin ich auf "Sweet Virginia" tatsächlich in der Programmvorschau einer anderen Blu-ray aufmerksam geworden, woraufhin der Film – dank Jon Bernthal – prompt auf meiner imaginären Wunschliste gelandet und jüngst auf meinem Stapel ungesehener Filme gelandet ist. Wie es der Zufall will, handelt es sich wie schon beim jüngst besprochenen "Come and Find Me" derweil um ein Skript, das 2012 auf der "Black List" der vielversprechendsten, unverfilmten Drehbücher gestanden hat. Vom Titel des Films in die Irre geführt, dachte ich im Vorfeld auch, er würde wohl in Virginia spielen, doch weit gefehlt, ist die Geschichte in der ländlichen Abgeschiedenheit Alaskas angesiedelt, wo Hauptfigur Sam Rossi ein Motel mit Namen "Sweet Virginia" betreibt. Eigentlicher Ausgangspunkt des Plots ist allerdings der Mord an gleich drei Männern, der unvermittelt die Gewalt ins verschlafene Örtchen bringt, wobei das Rätsel darum, weshalb die Männer haben sterben müssen, nicht lange ein Geheimnis bleibt. [...]
[...] Nun liegt also auch die dritte – beinahe schon irritierend lange – Staffel "Luficer" hinter mir und lässt mich doch etwas ratlos zurück. Versteht mich nicht falsch, ich mochte und mag die Serie sehr, doch habe ich ja schon bei den vergangenen Staffeln das verschenkte Potential moniert, das daraus resultiert, dass man aus dem Geschehen ein Police-Procedural machen zu müssen meinte. In der zweiten Staffel immerhin hat man sich mit Tricia Helfer und dem Plot um Lucifers Mutter ja zumindest bemüht, so etwas wie einen übergeordneten Handlungsbogen zu kreieren und dem Cliffhanger-Finale in "Es werde Licht" (2.18) folgend hätte man meinen können, dieser Ansatz würde nun weiter verfolgt werden. Dummerweise enttäuscht aber insbesondere dieser Cliffhanger und wird nie wirklich konkret aufgelöst und erklärt, löst sich gar in den ersten paar Minuten quasi in Wohlgefallen auf, auch wenn der den freundlichen Teufel von nebenan noch lange beschäftigen wird. Stattdessen macht man hier gleich mehrere Baustellen auf und versucht mit einem Übermaß an Geschichte zu beeindrucken, während es ansonsten noch immer den obligatorischen Fall der Woche zu lösen gilt. [...]
[...] Gleichwohl ich von der ersten Staffel "The Magicians" im Vorfeld deutlich mehr erwartet hatte, habe ich nun – unter anderem auch aufgrund des fiesen Cliffhangers – den nächsten dreizehn Episoden der zweiten Staffel Zeit und Aufmerksamkeit gewidmet und bin mir tatsächlich noch immer nicht sicher, was ich von der Serie zu halten habe. Einerseits nämlich mag die durchaus einfalls- und abwechslungsreich gestaltet sein, andererseits aber auch so albern und pubertär daherkommen, dass es mehr zum Fremdschämen einlädt, als in irgendeiner Weise unterhaltsam zu sein. Ähnliches gilt für das Storytelling in seiner Gesamtheit, denn nachdem ich tatsächlich dachte, die Spannungskurve würde nun ein wenig anziehen, ist allein die Auflösung aus der Finalfolge so profan und enttäuschend geraten, dass man sich schon wundern muss, wer da den Schneid besessen hat, mit so etwas auf Sendung zu gehen. Ist die ach so große Bedrohung aber nun erst einmal aus der Welt geschafft, entwickelt sich die Serie in vielerlei Richtungen, schafft es aber kurioserweise nie, eine wirklich klare Linie zu finden. [...]
[...] Wie sich das für den Oktober gehört, warte auch ich in den nächsten Wochen vermehrt mit einigen Horrorfilmen auf, die man bei mir in der Summe ja doch eher seltener findet, doch das nahende Halloween-Fest ist natürlich ein guter Grund, die bislang liegengebliebenen Filme nun endlich zu sichten und einer davon ist eben auch "The Crazies – Fürchte deinen Nächsten", den ich mir aufs Geratewohl zugelegt habe und der mich tatsächlich zu überraschen wusste, obwohl es hier nach Genre-Standards eigentlich wenig Neues oder Bahnbrechendes zu bestaunen gibt. Was Regisseur Breck Eisner allerdings gelingt, ist ein ungemein atmosphärischer und beklemmend inszenierter Film, der gleich mehrfach seine Ton- und Gangart wechselt, denn was als Kleinstadt-Horror beginnt, wächst sich schnell zu einem militärischen Eindämmungsversuch, dann zu einer unmöglich scheinenden Flucht und letztlich zu einem postapokalyptischem Survival-Trip aus. Das dies so gut funktioniert, hängt mitunter damit zusammen, dass ich mal wieder im Vorfeld kaum etwas über den Film gewusst habe und entsprechend interessiert auf diese unerwarteten Wechsel reagiert habe, die sich beinahe überraschend zu einem durchweg homogenen und insbesondere atmosphärisch stimmigen Ganzen fügen. [...]
[...] Lange Zeit habe ich mich ja gesträubt, "Alien: Covenant" überhaupt einen Blick zu widmen, nachdem mich "Prometheus" ja doch eher verärgert, denn unterhalten hat, doch wie das so ist mit einerseits Science-Fiction-Filmen im Allgemeinen und andererseits Michael-Fassbender-Filmen im Besonderen, konnte ich natürlich auch nicht ewig an mich halten und wagte dann doch den Ausflug auf das Kolonialschiff "Covenant", das wiederum alsbald auf LV-223 aufschlagen wird, wo sich ein gutes Jahrzehnt zuvor die Ereignisse aus dem vorangegangenen Origin-Film abgespielt haben. Der Cast wurde hierbei natürlich zu großen Teilen ausgetauscht und einzig Fassbender sowie immerhin Guy Pearce als Peter Weyland sind wieder mit an Bord, wobei Pearce‘ Rolle sich auch hier wieder über lediglich einige wenige Minuten erstreckt und das Intro zum eigentlichen Film bildet. Diesbezüglich wird für mich persönlich auch offenbar, inwieweit Regisseur Ridley Scott hier und schon im letzten Teil Möglichkeiten verschenkt hat, denn statt das Franchise mit wirklichem Hintergrund über die Weyland Corporation anzureichern, war es zuvor eine (für meinen Geschmack zu) philosophische Sinnsuche nach dem Ursprung der Menschheit, während er sich hier – der Kritik folgend – wieder vermehrt darauf verlegt, simpel gestrickten Horror zu vermitteln, was dem Film als Vertreter einer eben dafür bekannt gewordenen Reihe aber zumindest weitaus besser zu Gesicht steht. [...]
[...] Im Vorfeld war ich ja durchaus skeptisch, was die Fortsetzung zu "Deadpool" und somit "Deadpool 2" angeht, denn dergestalt frisch, anarchisch und kompromisslos wie der erste Teil daherkommt und dadurch fernab seiner eher mauen Story dann doch zu unterhalten weiß, kann ein zweiter Teil doch eigentlich gar nicht mehr wirken, zumal sich auch hier mit verdreifachtem Budget ein Anflug des "Höher-Schneller-Weiter-Syndroms" abzuzeichnen begann. Schlussendlich verließ auch noch Regisseur Tim Miller wegen "kreativer Differenzen" das Projekt, wurde aber immerhin durch David Leitch ersetzt, der nun zwar nicht gerade für sein komödiantisches Talent oder Timing bekannt ist, dafür aber durch "John Wick" immerhin für mitreißende und innovative Actionszenen, weshalb es kaum verwundert, dass Wick bereits in den Opening-Credits referenziert wird. Komödiantisch veranlagt muss Leitch aber zum Glück gar nicht sein, denn dafür gibt es ja die Autoren Rhett Reese und Paul Wernick, die diesmal hochoffiziell von Ryan Reynolds als Drehbuchschreiber unterstützt werden. Das erweist sich als Segen, denn in Sachen Inszenierung und Humor merkt man tatsächlich kaum einen Unterschied, wie ich nach einem Double-Feature beider Teile bestätigen kann, so dass der Vorgänger-Teil sogar des Öfteren bewusst und gelungen referenziert wird und sich viele kleine Gags tatsächlich erst im direkten Vergleich erkennen lassen. [...]
[...] Tatsächlich war ich im Vorfeld der Meinung, mich mit "Goyas Geister" einem lange vernachlässigten, filmischen Kleinod zu widmen, wofür nicht zuletzt die formidable Besetzung zu sprechen schien, doch weit gefehlt, vermag der Film selbst seine wenigen vielversprechenden Ansätze kaum zu verwandeln und verschießt sein bestes Pulver bereits in der ersten Hälfte der Kostüm-Schmonzette, so dass es hier wenigstens noch ein bis zwei starke Szenen mit Natalie Portman zu bestaunen gibt und ein ungewöhnlich verlaufendes Abendmahl kurz so etwas wie Dynamik suggeriert, bevor der von Milos Forman inszenierte Film schnell in staubtrockener Langatmigkeit und Beliebigkeit versandet. So ist die Kritik an der spanischen Inquisition sicherlich ein hochspannender Aspekt des Geschehens, doch scheint man das Thema nie so recht greifen zu können und wenn es sich abzeichnet, dass sich dies noch ändern könnte, überrascht der Regisseur mit einem siebzehn Jahre umfassenden Zeitsprung, nach dem dramaturgisch betrachtet plötzlich wirklich alles im Argen liegt, zumal man, wenn geschichtlich nicht so bewandert, quasi keine Informationen an die Hand bekommt, was in der Zwischenzeit alles passiert sein mag. [...]
[...] Und es geht weiter mit meiner munteren Margot-Robbie-Werkschau, weshalb ich mich diesmal "Focus" gewidmet habe, dem Trickbetrüger-Filmchen des Regie-Duos Glenn Ficarra und John Requa, die mich jüngst mit "Whiskey Tango Foxtrot" zu überraschen gewusst haben. Hier nun ist das Ganze Konzept des Films allerdings auf Überraschung, Tricks und Schwindeleien angelegt, was leider nicht ganz so virtuos transportiert wird, wie man sich das wünschen würde, denn gerade wenn es um geistreiche Trickbetrügereien geht, blickt das Medium Film auf eine durchaus reichhaltige Vita zurück und so ganz will sich dieser Film nicht in den oberen Rängen einreihen. Dabei beginnt das Katz- und Maus-Spiel durchaus unterhaltsam, auch wenn sich bereits beim ersten Zusammentreffen der zwei Hauptfiguren absehen lässt, wohin die Reise geht, denn dummerweise sind ausgerechnet die ach so überraschenden Offenbarungen und Wendungen hier eher das, was den Film ausbremst, denn wirklich überraschen kann hier kaum etwas, während auch die nachgereichten Erklärungen nicht wirklich zu überzeugen wissen. [...]
[...] Auf "Game Night" hatte ich mich – dank der auch bei mir durchaus ausgeprägten Passion für Brett- und Gesellschaftsspiele – bereits seit Kinostart gefreut und nun entsprechend schnell auch nach erfolgter Heimkino-Auswertung zugeschlagen, um dem munteren, von John Francis Daley und Jonathan Goldstein inszenierten Treiben nun ebenfalls beiwohnen zu können. Dabei hat der Film schon in den ersten Minuten mein Herz erobert und bietet für passionierte Spielefreunde über die gesamte Laufzeit hinweg allerlei Querverweise und augenzwinkernde Anspielungen, die schon durchaus unterstreichen, dass sich auch die Macher des Films diesem Sujet verbunden fühlen, wenn auch die – gespielten wie referenzierten – Spiele eher dem Genre-Standard entsprechen und nicht großartig über Monopoly, Spiel des Lebens, Trivial Pursuit und Cluedo hinausgehen. Das macht schon insofern wenig aus, dass man mit Jason Bateman und Rachel McAdams ein unbeschreiblich großartiges Hauptdarsteller-Duo gecastet hat, denen man die überehrgeizigen Spieler vom ersten Moment an abnimmt, woran auch eine Szenenmontage gleich zu Beginn nicht unschuldig sein dürfte, die zeigt, dass selbst der Heiratsantrag seitens Max bei einer Partie Scharade gemacht worden ist. [...]
[...] Bei Filmen mit Kristen Bell kann ich im Grunde nicht Nein sagen und mögen diese auf den ersten Blick auch noch so seicht erscheinen. Wenn es sich dann noch wie im Fall von "Wie der Vater…" so verhält, dass der Film ohne zusätzliche Kosten ohnehin bei Netflix angeboten wird, stellt sich die Frage nach dem "Ob" schon gar nicht mehr und beschränkt sich lediglich auf das "Wann?". Nun ist das Regie-Debüt von Seth Rogens Ehefrau Lauren Miller tatsächlich sehr seicht ausgefallen und wer sich ein beißendes, pointiertes Familien-Drama erwartet, wird bitterlich enttäuscht werden, doch auch wenn ich nicht sagen, ob ich hier zugunsten der Besetzung ein Auge zugedrückt habe oder der Streifen mich einfach auf dem richtigen Fuß erwischt hat, hat mir für meinen Teil dieser locker-leicht unaufgeregte Ausflug doch überraschend gut gefallen. Nichtsdestotrotz scheint die ebenfalls für das Skript verantwortlich zeichnende Miller noch arg konfliktscheu zu sein, denn von der angeblich so zerrütteten Beziehung zwischen Vater und Tochter merkt man im Film herzlich wenig, so dass es hier eher kleine Kabbeleien sind, die dem Ganzen überhaupt erst das Label "Drama" verleihen könnten. [...]
[...] Wenn Zack Whedon, jüngerer Bruder von Joss Whedon und mir bislang bekannt durch seine Autorenschaft bei mehreren "Serenity"-Comics einen Film dreht, dann darf eine Sichtung freilich nicht zu lange auf sich warten lassen und so landete kürzlich eben auch "Come and Find Me" im Einkaufswagen, zumal das Skript zum Film – ebenfalls von Zack – 2012 auf der "Black List" der vielversprechendsten, unverfilmten Drehbücher gelandet ist. Das Endergebnis allerdings wird es zugegebenermaßen schwer haben, seine Zuschauerschaft zu finden, denn der Film ist schließlich im besten Sinne eigenwillig geworden und lässt sich nicht so leicht in eine Schublade stecken, was mir persönlich zwar gut gefallen hat, aber mögliche Konsumenten verprellen dürfte, die sich einen reinrassigen Thriller erwarten, denn neben dem eigentlichen Plot um das Rätsel der verschwundenen Frau von Protagonist David ist die gesamte Story durchsetzt mit Rückblenden, die das Beziehungsleben zwischen ihm und der durch Abwesenheit glänzenden Claire umreißt, was abgesehen von ein wenig Drama schon eher die romantische Schiene bedient, auch wenn diese Rückblenden natürlich letztlich auch der Schlüssel sind, um aufzuzeigen, was es mit Claire eigentlich wirklich auf sich hat. [...]
[...] Lange schon hatte ich mich auf die Sichtung von "Greatest Showman" gefreut, ungeachtet auch so manch negativer Stimme zu dem Film, denn nicht von ungefähr fühlte ich mich schnell an Baz Luhrmanns "Moulin Rouge" erinnert (den ich sehr liebe!), derweil ich für Musicals ja durchaus zu haben bin, wie nicht zuletzt der wunderbare "La La Land" unter Beweis gestellt hat. Dessen Songschreiber Justin Paul und Benj Pasek sind es übrigens auch, die hier für die Texte der zahlreichen Lieder verantwortlich zeichnen, die das illustre Sammelsurium an Figuren hier zum Besten gibt und entsprechend war ich voller Hoffnung, was dieses im besten Sinne überladen wirkende Spektakel angeht und wurde auch nicht enttäuscht. Nun ist natürlich auch immer die Frage, mit welcher Erwartungshaltung man an einen jedweden Film herangeht, denn als Biografie des real existierenden P.T. Barnum taugt der Film mitnichten, wie auch ich bereitwillig einräumen muss, denn dafür bleiben die Figuren viel zu oberflächlich, ist der Plot zu generisch, wirkt das im letzten Drittel durchscheinende Drama zu fadenscheinig, während Barnum trotz charakterlicher Schwächen doch immer als positive Identifikationsfigur inszeniert wird, was wohl nicht annähernd der echten Person entsprochen haben mag. [...]
[...] Theoretisch verspricht die Kombination von George Clooney auf dem Regiestuhl und Joel und Ethan Coen am Schreibpult des Drehbuches eine formidable und lohnenswerte Mischung, doch gerne wird in dem Zusammenhang verschwiegen, dass es sich eben bei der Story von "Suburbicon" um ein Skript der Coens gehandelt hat, dass bereits seit Mitte der 80er Jahre in der Schublade vor sich hinvegetiert, derweil Clooney selbiges zusammen mit Grant Heslov noch einmal gehörig überarbeitet hat. Dies mag in bester Absicht geschehen sein, doch die beiden großen Handlungsstränge um die Familie Lodge und die Familie Meyer wissen sich kaum je zu einem stimmigen Ganzen zu verbinden und laufen die meiste Zeit trotz direkter Nachbarschaft völlig unbeeindruckt voneinander nebeneinander her. Das ist insofern besonders schade, dass der oft beißende Sarkasmus zumindest durchschimmern lässt, was hier vielleicht möglich gewesen wäre, wenn man sich auf den einen oder anderen Part der Geschichte konzentriert hätte, doch so wirken hier insbesondere die Meyers wie gesichtslose Platzhalter, weshalb das Thema Rassismus in der amerikanischen Mittelschicht hier eher wie eine Dreingabe wirkt, als wirklich zum Nachdenken anzuregen. [...]
[...] Als großer Fan von Neo-Western jedweder Couleur stand freilich jüngst bei mir auch "Das Duell" auf dem Plan und ich muss sagen, dass ich großes Glück hatte, ohne definierte Erwartungshaltung an den Film herangegangen zu sein, denn ausgehend von Titel und Marketing mag man sich einen über knapp zwei Stunden durchweg hochspannenden Western erwarten, dessen Hauptaugenmerk auf der Auseinandersetzung seiner beiden Hauptfiguren liegt, was zwar im Ansatz richtig ist, aber eben auch nicht dem entspricht, was man letztlich geliefert bekommt, denn das eigentliche, namensgebende Duell – ich hoffe ihr kreidet mir das jetzt nicht als Spoiler an – findet die facto erst im letzten Drittel des Films statt, derweil sich Regisseur Kieran Darcy-Smith bis dahin bemüht, Spannung aufzubauen und die Kontrahenten in Stellung zu bringen. So ist der Film zunächst einmal, von einem den Film eröffnenden Helena-Duell abgesehen – überraschend dialoglastig und vergleichsweise ruhig erzählt, was allerdings der trügerischen Atmosphäre in Mount Herman nur zugute kommt. [...]
[...] Man betrachtet "Killer’s Bodyguard" durchaus mit anderen Augen, wenn man darum weiß, dass hier ursprünglich ein deutlich ernsthafterer Film geplant gewesen sein mag, der allerdings kurz vor Beginn der Dreharbeiten zu einer Action-Komödie umgeschrieben worden ist. Das entpuppt sich meines Erachtens nach aber auch als exakt der richtige Schachzug, denn für ein Drama hätte die allzu generische, im Grunde wenig plausible Geschichte kaum getaugt, macht aber als Buddy-Comedy eine mehr als gute Figur und hat mich über die gesamte Laufzeit hinweg glänzend unterhalten. Das liegt nicht zuletzt – aber eben nicht nur – an dem großartigen Hauptdarsteller-Duo, deren beispiellose Chemie untereinander schon vieles wettzumachen versteht, was man dem Film dramaturgisch ankreiden möchte, wenn man einmal in die Verlegenheit kommen sollte, nur kurz darüber nachzudenken, was genau einem hier eigentlich vorgesetzt wird. [...]
[...] Ganz ähnlich wie schon vor einiger Zeit bei "I, Frankenstein" hatte ich eigentlich nicht vor, "Dracula Untold" eine Chance zu geben und war schon im Vorfeld quasi überzeugt, es mit einem Rohrkrepierer zu tun zu bekommen, doch letztlich obsiegte (mal wieder) die Neugierde. Vielleicht liegt da schon der Hund begraben, weshalb mir dieser Vampir-Actioner dann doch überraschend gut gefallen hat, doch täuscht das eben leider auch nicht über die befürchteten dramaturgischen wie auch inszenatorischen Schwächen hinweg, die ich mir zwar bereits erwartet hatte, dummerweise aber auch geliefert bekam. So muten Ansatz und Intention des Films durchaus vielversprechend an, auch wenn es ein wenig hochtrabend wirken mag, den Namen des berühmtesten Vampirfürsten ausgerechnet um das Wörtchen "Untold" [Story] zu ergänzen. Sei es wie es will, empfand ich die Idee, Vlad als gütigen Herrscher und treusorgenden Familienvater zu inszenieren, der sich aus der Not heraus mit finsteren Mächten verbündet und darüber seiner Menschlichkeit beraubt zu werden droht als beinahe schon originell, zumal es der Figur noch einige weitere dramatische Nuancen verleiht. [...]