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Alle Kommentare von nachdenklich
Es geht um den Konflikt zwischen Liebe und Selbstverwirklichung. Der Pianist Sebastian und die Schauspielerin Mia opfern ihre Liebe ihren künstlerischen Träumen. In der Schlußszene sieht man, wie sie ihre Liebe hätten leben können …
Das ist eine Satire auf den Umgang mit Wissenschaft und Religion. Beide bekommen ihr Fett ab, und es wird so hingestellt, daß sie mehr Schaden anrichten als nützen:
- Aus der Bibel kann sich jeder herauspicken, was er will, um seine Ideologie zu rechtfertigen, egal, ob es sich nun um Körperfeindlichkeit, Verbrechen, Homosexualität, Gesundbeten, Antisemitismus, Philosemitismus oder Kirchenpolitik handelt.
- Die Evolutionstheorie läßt offen, was vor dem Urknall war. Der Segen des wissenschaftlichen Fortschritts hat seine Schattenseiten: Da Grischa als Embryo bei einer Fruchtwasseruntersuchung versehentlich mit einer Nadel ins rechte Bein gestochen wurde, ist es nun unterentwickelt und kürzer als das linke.
Benjamin stellt mit seinem pseudochristlichen Fundamentalismus die ganze Schule auf den Kopf. Er beginnt einen Kreuzzug gegen Bikinis, Empfängnisverhütungs- und Evolutionstheorie-Unterricht. Er zerstört die Beziehung zwischen der jüdischen Psychologin und Biologielehrerin Elena und dem Sportlehrer, weil Elena sich nur noch mit Benjamin und der Bibel befaßt, um ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen zu können. Er tötet Grischa, weil er ihm nicht gehorcht hat, Gott angeblich keine Schwuchteln mag und er sein zu kurzes Bein nicht länger beten konnte. Er verleumdet Elena, um sie im Auftrag Gottes für ihr teuflisches Weltbild zu strafen. Denn Grischa hat sich geweigert, die Bremsen ihres Motorrollers zu sabotieren, damit sie einen Unfall baut.
Warum das alles? Benjamin ist ein Opfer von Frauen: Seine geschiedene Mutter respektiert seine Intimsphäre nicht, eine nymphomanische Mitschülerin verführt und schlägt ihn, die Direktorin der Schule ist ihm willfährig, anstatt ihm Grenzen zu setzen. Eine männliche Identifikationsfigur fehlt: Der Vater ist weg, der orthodoxe Priester klopft kirchenpolitisch opportune Sprüche, der Sportlehrer läßt ihn links liegen und betatscht lieber Schülerinnen bei Bauchbeugen, selbstverständlich zu rein "pädagogischen" Zwecken.
Messerscharfe Intrigenkomödie über das Sprichwort "Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein": Lady Susan Vernon will für sich einen Traummann und für ihre Tochter eine Geldheirat mit einem Dummkopf. Doch es kommt genau umgekehrt, und der reiche Tölpel mausert sich auch noch zu einem respektablen Ehemann. Insofern legt Susan, die ihre Gemeinheiten mit der größten Freundlichkeit versprüht, eine weiche Landung hin.
Bisher dachte ich immer, die Berater ruinieren die Firmen und kassieren dafür Millionengehälter. Ines Conradi klärt darüber auf, daß es anders ist: Die Consultants können nur ausarbeiten, was die Firmen selber wollen, und bekommen Schmerzensgeld (und wohl auch Schweigegeld) für ihr versautes Leben und die schlechte Presse.
Zu Ines' Vater: Das Peinlichste bei Hochstaplern ist, daß sie sich undurchschaut wähnen. Erst dadurch machen sie sich zu Narren. Sonst wären sie gewöhnliche Lügner und Betrüger. Die Beziehung zu seiner Tochter wird durch seine Albereien nicht besser. Daß er sie zu sich herabzieht, hilft weder ihr noch ihm.
Die "Hölle" ist das Verbrecherpaar, das "Hochwasser" ist das Polizistenpaar. Beide Beziehungen sind assymmetrisch und dementsprechend destruktiv: Toby spannt seinen Bruder, den Exknacki Tanner, für seinen Plan ein. Dabei ist Tanner eigentlich auf dem Weg der Rehabilitation und bezahlt es mit dem Leben, daß er sich ausnutzen läßt. Der Weiße Marcus demütigt seinen Kollegen, den Indianer Alberto, am laufenden Band, was dessen Selbstwertgefühl derart zerstört, daß er bei der Schießerei mit Tanner zu wenig auf sich aufpaßt und sterben muß. In beiden Beziehungen überleben also die Alphatiere, deren Beuteverhalten auch inbezug auf das Land gilt: Einst gehörte Texas den Indianern, denen es dann die Weißen wegnahmen, denen es nun die Banken wegnehmen …
Das ist ein Film über das Böse. Was ihn verführerisch macht, ist die Verpackung in schöne Musik à la Phil Glass.
Susan tötet ihre Seele, indem sie in die Fußstapfen ihrer Mutter tritt, indem sie ihren Mann Edward betrügt und indem sie hinter seinem Rücken abtreibt. Ein gesundes Verhalten wäre eine offene Aussprache gewesen: "Du bist mir zu arm, ich will ein Leben ohne Geldprobleme, ich hab einen andern Mann kennengelernt …" Da Susan das nicht macht, wird sie leer und hohl, eine funktionierende Puppe, ihr zweiter Mann Hutton betrügt sie, ihre Tochter wendet sich genervt von ihr ab, anstatt ihren Hilfeschrei zu erkennen. Den Rachefeldzug Edwards durchschaut sie nicht. Stattdessen geht sie ihm auf den Leim.
Edward arbeitet das Trennungstrauma auf, indem er Susan, ihre Tochter und sich (unter anderen Namen) in einem Roman tötet. Dadurch tötet er ebenfalls seine Seele und mutiert zum Arschloch. Die schlimmste Romanfigur ist der Psychopath Ray Marcus, der seinen Opfern genau das zufügt, was sie von ihm befürchten.
Ein gesundes Verhalten Edwards wäre gewesen, zuerst sein Trennungstrauma zu überwinden. In dem Fall hätte sein Roman anders ausgesehen: Tony Hastings hätte zwar Frau und Tochter verloren, aber sich vom ermittelnden Polizisten nicht zur illegalen Selbstjustiz verführen lassen, die letztendlich auch ihn das Leben kostet. Oder: Tony hätte die Situation auf der nächtlichen Straße richtig eingeschätzt und hätte vorher umgedreht. Oder: Tony wäre tagsüber gefahren.
Bei der Lektüre des Romans hätte Susan gesehen, daß Edward sein Leben in den Griff bekommen hat. Und er hätte sich nicht an ihr zu rächen brauchen, indem er sie beim Rendezvous versetzt oder doch zumindest warten läßt und sie dabei beobachtet.
Die Botschaft des Films: Eine Geschichte sieht ganz anders aus, je nachdem, wieviel man davon weiß. Erst das Ende zeigt alles. Die Bösewichte erledigen einander selbst.
Thema des Films ist der Drogenhandel im Afghanistan-Krieg.
Die krasse Realistik von Märchen und Film ist in Wirklichkeit unrealistisch: Niemand kann weiterleben, der statt des Herzens einen Kieselstein im Körper hat. Selbstverständlich wußte das schon Wilhelm Hauff (1802-27), und was er meinte, war schon immer klar: Wer sein Herz verhärtet, gerät in Gefahr, sich mit finsteren Mächten einzulassen (oder umgekehrt). Jeder Gedanke, jede Tat hinterläßt eine Spur in unserem Energiekörper, die uns zu entsprechenden geistigen Wesen und Menschen in Resonanz bringt. Das Wünschen konkreter Dinge wird in Märchen meist als riskant bis katastrophal dargestellt, da wir Menschen nicht alle Faktoren kennen, die zu unserem Glück bzw. Unglück beitragen. Trotzdem ist diese Art des Wünschens als "Bestellung ans Universum" bei Esoterikern wieder in Mode gekommen. Zu dauerndem Erfolg führen aber nur beständige, harte Arbeit, auch an sich selbst, und die Hingabe an erlösende Mächte oberhalb der Geisterwelt. Sie werden im Film als kleiner Vogel dargestellt.
Asli Özge zeigt eine Gesellschaft scheinbar normaler Menschen, die durch und durch kaputt ist. Karsten betrügt ganz selbstverständlich seine Partnerin Laura, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren. Er verführt Caro, obwohl sie eigentlich mit Florian zusammen ist, und erpreßt sie, um Laura wieder zurückzubekommen, die sich von ihm abgewandt hat, weil sie spürte, daß etwas nicht stimmte, und Karsten nicht bereit war, ihr die Wahrheit zu sagen.
Karstens Chef und sein Vater praktizieren dieselbe Haltung: alles unter den Teppich kehren, die Fassade wahren. Karsten hat diese Einstellung von seinem Vater übernommen und reagiert entsprechend irrational: In der Meinung, es gebe weniger Wirbel, wenn er ins nächstgelegene Krankenhaus läuft, als wenn er den Notfallwagen ruft, verbaut er Anna eine frühere medizinische Versorgung. Karsten erpreßt auch seinen Chef, indem er dessen Fassadenwahrung zur Diskriminierung ummünzt und mit Gerichtsverfahren bzw. Pressehetze droht. So steht er am Schluß des Films besser da als am Anfang: Er wurde befördert und sein Image ist aufpoliert. Trotzdem spürt man, daß alles faul und falsch ist.
Annas blauer Fleck am Ellenbogen zeigt, daß in ihrer Ehe Gewalt eine Rolle spielt. Sie geht ohne Einladung auf Karstens Party, ohne daß jemand bewußt wird, daß keiner sie kennt. Sie rächt sich an ihrem Mann Andrej, indem sie ihn mit Karsten betrügt. Und Karsten reibt ihm das auch noch unter die Nase, nur um ihn zu demütigen und um sich wegen des Prozesses zu rächen, den Andrej ihm angehängt hat. Da der Pathologe den blauen Fleck findet und feststellt, daß er älter als 24 Stunden ist, hat Andrej seine Klage zurückgezogen. Das Strafverfahren wegen unterlassener Hilfeleistung wird schließlich eingestellt, da nicht zu beweisen ist, daß eine sofortige Herzmassage hätte Anna retten können. So funktionieren in dem Film immerhin Gutachter und Gericht.
Annas Mutter macht ihren Aufstand am falschen Ort zur falschen Zeit. Man gewinnt nicht den Eindruck, daß sie gegen Andrejs Umgang mit Anna jemals Einspruch erhoben hat. Das Verhalten der Tochter der beiden spricht Bände: Sie klettert auf einen Schrank und faucht herunter wie eine Katze. Andrej ist immerhin bereit, mit dem mutmaßlichen Mörder seiner Frau zu reden, und beschränkt seine Gewalttätigkeit darauf, daß er Karsten sein Getränk ins Gesicht schüttet.
Das eigentliche Wesen des Nationalsozialismus wird anhand der Aktion T 4 (benannt nach der Villa in der Berliner Tiergartenstraße 4, die ab 1940 als Zentrale diente) vorgeführt: Es wird nicht nur ein Verbrechen (hier: der Mord an Behinderten und Geisteskranken) zur Ideologie gemacht, sondern es wird auch perfekt vertuscht: der Abtransport zur Hinrichtung in Hadamar wird als Verlegung ausgegeben, die tödliche Spritze und das Barbiturat im Himbeersaft erscheinen als Behandlungsmethode, die Heiminsassen hungern, indem sie essen (Entzugskost).
Arzt (Heimleiter Dr. Werner Veithausen) und Krankenschwester (Edith Kiefer) sind so sehr auf der nationalsozialistischen Linie, daß sie sich selbst belügen: die Verletzung des hippokratischen Eids, Menschen keinen Schaden zuzufügen, wird nicht nur als Erlösung und Gnade hingestellt ("Euthanasie"), sondern die beiden glauben auch noch an ihre eigenen Lügen. Sie verstecken also ihr verbrecherisches Verhalten nicht einfach hinter einer Maske der Wohlanständigkeit und Fürsorge, sondern durch ihren Glauben an die Richtigkeit ihres Tuns verliert die Maske ihre Eigenschaft als Maske und erscheint echt.
Als Veithausen allerdings den gesunden Ernst Lossa von Edith und dem hinkenden Krankenpfleger Paul Hechtle, der immerhin noch einen Rest von Gewissensbissen zeigt, "abspritzen" läßt, weil er von ihm nicht nur durchschaut, sondern auch als Verbrecher, Mörder und Lügner bezeichnet worden ist, gibt er die Tarnung gegenüber seinen beiden Schergen auf.
Die Bestrafung nach dem Krieg (vgl. den Nachspann: jeweils vier Jahre Gefängnis für Heimleiter und Krankenschwester) erscheint uns heute als relativ milde: laut Strafgesetzbuch wird Mord mit lebenslanger, Totschlag mit mindestens fünf Jahren bis lebenslänglicher Freiheitsstrafe geahndet.
Antikriegsfilm. Die Väter treiben ihre Söhne auf Lügenbasis in den Krieg. Auch hinterher wird weitergelogen. Anna isoliert sich durch ihre Lügen von den Schwiegereltern und Adrien. Der Priester, dem sie beichtet, meint allen Ernstes, Anna solle die Wahrheit verschweigen, da sie Schaden anrichten würde … So bleibt als Stabilitätsfaktor nur noch Fanny, die einfach liebt, rein und gut.
Die Botschaft des Films: In Liebesangelegenheiten soll man von vornherein die Wahrheit sagen. Wer als Journalist Zugang zu einem andern Menschen finden will, sollte zuerst bei sich selbst alles in Ordnung bringen.
Und die Moral von der Geschicht': Eine Lüge führt zu einer weiteren Lüge führt zu einer weiteren Lüge führt zu einer weiteren Lüge ... so lange, bis der Lügner es nicht mehr aushält, weil der Schaden durch jede weitere Lüge größer wird und irgendwann die Schmerzgrenze überschreitet. Bei Tom ist diese Schmerzgrenze das Leiden von Lucys Mutter Hannah, bei Isabel erst die drohende Hinrichtung ihres Mannes.
Die Botschaft des Films: Man soll andere Menschen nicht vorschnell beurteilen - sie sind anders, als wir denken. Wer seinem Vater nicht verzeiht, kann nicht über ihn hinauswachsen. Wer ihm grollt, wird so wie er.
Der Film zeigt, wie Initiationsrituale dunkler Geheimgesellschaften funktionieren: Man kompromittiert sich einerseits immer mehr, möchte aber andererseits nicht aufgeben, was man bisher bekommen hat. Dazu kommen hohe Strafen für Aussteiger oder Verräter, in die auch deren Familien und Verwandte einbezogen werden. Ein wesentliches Moment ist die Anonymität (Kapuzen, Masken), die jedoch nur einen vermeintlichen Schutz bietet, da immer irgend jemand Bescheid weiß und einen damit erpressen kann.
Man sieht zwei Arten von Macht. Die eine besteht aus Gewalt und Lügen, Autorität und Gehorsam, die andere aus Mut, Solidarität, Liebe, Standhaftigkeit und Wahrheit. Die zweite setzt sich durch und beendet einen Konflikt, der sich über drei Generationen hingezogen hat.
Es geht um den Konflikt zwischen Tyrannei (Herrschen, Betrug, Rachsucht) und Demokratie (Dienen, Wahrheit, Rettung von Menschenleben).
Philosophieren ist nicht nur selbständiges Denken und Interpretieren von Texten, sondern ein spirituelles Abenteuer. Davon merkt man in dem Film nichts.
Beim Versuch, Platons "Politeia" umzusetzen, ist schon Plotin gescheitert. Denn es handelt sich dabei nicht um ein Modell, das verwirklicht werden kann, sondern um eine Illustration dessen, was Gerechtigkeit ist.
Es werden nicht nur die Menschenversuche der CIA kritisiert, sondern auch die Kommunikationsstrukturen: Professionelle Lügner belügen auch einander. Der Dienst am Vaterland und Reformbestrebungen werden zum Deckmäntelchen eines Egotrips. Freiwilligkeit auf Lügenbasis ist Zwang.
Die Botschaft: Wer töten kann, ist zwar ein guter General, aber kein König. Es ist besser ein einziges Leben zu retten als viele Feinde umzubringen.
Es lohnt sich, den Film im Hinblick auf das Verhältnis zwischen Menschen und Göttern anzuschauen.
Die Tragik des Schicksals von Margaret Shepherd kann man anhand des Films höchstens ahnen: Der Bruder steckt sie ins Irrenhaus. Ihr Eintritt ins Kloster ist wohl als Flucht zu verstehen. Die Nonnen verbieten ihr das Klavierspielen, bevor sie wegen Widerspenstigkeit wieder hinausgeworfen wird. Dazu kommt noch ein Schuldkomplex, zum Teil berechtigt (Fahrerflucht), zum Teil unnötig (sie trägt keine Schuld daran, daß ein Motorradfahrer zu schnell um die Ecke fährt und gegen die Windschutzscheibe ihres dastehenden Lieferwagens knallt). Aus der Schülerin Alfred Cortots hätte eine große Pianistin werden können, wenn das Leben ihr nicht so übel mitgespielt hätte, daß sie alle ihre Kräfte auf die Aufrechterhaltung ihrer inneren Freiheit konzentrieren mußte ...
Es geht um das Lügen (Tricksen, Fallenstellen) im Krieg, der selbst wiederum auf einer Lüge beruht: der offiziellen 9/11-Version. Kann es sein, daß die Soldaten d a r ü b e r überhaupt nicht reden?
Immerhin wird die Widersprüchlichkeit ihrer Mission in Afghanistan deutlich: Sie sollen der Zivilbevölkerung gegen die Taliban helfen, das Land wiederaufzubauen, doch wer ihre Hilfe annimmt, wird von den Taliban als Verräter betrachtet und umgebracht, wenn er nicht an der Seite der Taliban kämpft.
Daß im nachfolgenden Strafprozeß gelogen wird, hat sein Pendant in der ungeklärten Herkunft der Photos, die ja auch von den Taliban stammen und überall aufgenommen worden sein können. Außerdem muß man sich fragen, ob nicht die Hilfsbedürftigkeit der Tochter des Afghanen künstlich herbeigeführt wurde, um einen Vorwand zu haben, zu Spionagezwecken in den Stützpunkt der Soldaten zu kommen. Insofern ist Pedersens Entscheidung, ihn nicht über Nacht aufzunehmen und dadurch in den sicheren Tod zu schicken, richtig.
Wie steht es mit seiner Entscheidung zu lügen, um einen Kameraden zu retten, aber eventuell Zivilisten zu opfern? Wie steht es mit seiner Entscheidung, vor Gericht zu lügen, um für seine Familie dasein zu können, die ihn brauchen? Selbstverständlich gehört der Strafprozeß in dem Film auch in den Kriegsrahmen, und Pedersen setzt die Kriegführung an der Heimatfront fort. Sein Anwalt bestärkt ihn darin: Er verkauft Freisprüche. Dabei spielen Ethik und Moral keine Rolle.
Eigentliches Thema des Films ist also, wie der Krieg die Menschen verdirbt