Nahtigall - Kommentare

Alle Kommentare von Nahtigall

  • 10

    Ohne Übertreibung muss ich zugeben, dass mich die Entstehung von MARRY POPPINS so gar nicht interessiert hat. Am schlimmsten stellte ich mir Tom Hanks als den guten alten Walt vor.

    Der teils fiktive und teils auf Tonbandaufnahmen basierende Plot erzählt uns die sehr seltsam anmutende Geschichte über die Bemühungen von Walt Disney P.L. Travers, die Autorin von „Mary Poppins“, zu überreden die Filmrechte für Ihr Buch heraus zu geben. In Rückblenden, als Nebenhandlung wird uns die Kindheit der Autorin gezeigt und somit die Motivation der Ursprung der Figur Mary Poppins.

    Schaut man sich den reinen Plot an, klingt das Ganze nicht sehr eindrucksvoll. Nun ist die Autorin allerdings eine derart skurrile, überspannte und schon fast ekelhaft zickige Person, dass man schnell seine helle Freude an den Auswüchsen dieses Charakters hat. Emma Thomson verkörpert diese, irgendwie doch liebenswerte, aber völlig neben der Spur laufende Person mit einer perfekten Mischung aus Trotz und ständiger Suche nach der Rechtfertigung das Walt Disney das Böse ist. Tom Hanks macht mir inzwischen schon fast Angst. Denn auch in dieser Rolle, scheint er nahezu aufzugehen. Ein besonderer Leckerbissen ist Paul Giamatti in der Nebenrolle des Fahrers.

    Selten habe ich so ein intensives Drama, im Gewand einer leichten Komödie gepaart mit feinster Schauspielkunst erlebt. Situationskomik durch die Zicken der Autorin und der aufkeimenden Verzweiflung eines Mannes der es gewohnt ist, alles zu bekommen was er haben will. Der dramatische Blick auf eine Geschichte dessen Musical leichtfüßig das überspielt, worum es der Autorin eigentlich ging. Sanfte und ausladende Kamerafahrten, tolle Musik die in Verbindung mit der Geschichte nicht mehr so kitschig wirkt wie im eigentlichen Film. Ein Nebendarsteller, der einen durch seine Mimik mühelos mal lächeln und dann schlucken lässt.

    Kritisch zu bewerten ist die letztlich sehr harmlose Darstellung des Walt Disney. Es wirkt bisweilen ein wenig wie eine Art Werbefilm für die selbstlos anmutenden Bemühungen eines Konzernbosses, dessen Motive allerdings alles andere als selbstlos waren. Doch bei all dem Charme der versprüht wird, konnte ich darüber locker hinweg sehen. Denn dieser Film stellt nicht den Anspruch einer rein realen Biografie…sondern ist schlichtweg ein kleines wunderschönes Märchen, was auf realen Begebenheiten basiert.

    Fazit: Rührend, ohne Rührselig zu wirken, Lustig ohne Albernheiten, ein perfektes Ensemble, feinfühlig inszeniert mit einem Hollywoodtypischen Hang zur Verharmlosung, der aber zu verkraften ist, bekommen wir hier ein Stück „Feel Good“ – Movie der einfach Spaß macht und uns Mary Poppins aus einem anderen Blickwinkel sehen lässt. Dieser Film ist einfach Sehenswert. Ich habe ihn selbst inzwischen 6 mal gesehen. Und es werden weiter Male folgen.

    • 8 .5

      Was wäre, wenn man sich unter anderen Umständen kennen gelernt hätte? Augenzwinkernd und optisch interessant.

      Dieser Film trägt eindeutig und mit fetten Buchstaben die Handschrift des Regisseurs. Es ist weniger der Plot selbst, der diesen Film trägt, obwohl die Story selbst gradlinig verfilmt schon recht nett anzusehen gewesen wäre. Was diesen Film, meiner Meinung nach sehenswert macht, ist das WIE, nicht das WAS.

      Perfekter Cast. Der gute George Clooney spielt hier herrlich augenzwinkernd und locker den charmanten Bankräuber, dem man schon alleine durch seine Mimik nichts übel nehmen kann. Jennifer Lopez macht ihre Sache sehr gut. Sie wechselt mühelos von hart zu sanft und zeigt sogar ab und an die Grautöne dazwischen. Alle anderen passen einfach. Das Ensemble ist mit Bedacht ausgewählt.

      Steven Sorderbergh liebt das Zusammenspiel von Musik und Film und bringt es in Out of Sight (wörtlich) auf den Punkt. Als Stilmittel das Bild auf den Beat der Musik anzuhalten, gibt diesem Streifen einen schönen besonderen Flair. Das hin und her springen zwischen bereits Vergangenem und dem was gerade passiert, ist zwar nicht neu, wird hier aber sehr innovativ und ästhetisch umgesetzt. Die gesamte Optik des Films wechselt schön passend zum Plot zwischen weicher Zeichnung und harten Blautönen.

      Ein herrlich augenzwinkernder Film, der mühelos mehr als ein Genre bedient. Optisch und akustisch ein kleiner Leckerbissen. Der harmonierende Cast tut sein übriges. Einfach mal ansehen.

      Kleine Info: Die Deutsche Übersetzung des Romans trug eigentlich den Namen „Zuckerschnute“.

      • Boom, Schwusch, Load, Beat, Werf, Tret, Splash, Knall, (Kombi) Werf-Schieß-load-Tret-Knall. Ja, wir haben es kapiert. Keanu hat durch sein "Matrix" Training viel gelernt, er ist ein extrem toller Typ, und kann verdammt gut tun als könne er all das tun was er so tut. Aber immer das Gleiche (leicht abgewandelt) nur in neue und absurdere Szenarien zu verlegen macht die Sache nicht besser. Stellt euch mal vor, es wäre bei nur einem Teil geblieben. Die Erinnerung daran wäre: "GEIL"... Der emotionale (das Motiv) , der Mythos, das NEUE...etc.. Das alles war verschwunden .. naja.. nach dem ersten Teil. Ich musste im Kino fast lachen als die ganze Story in diesem Duell mündet. Sollte wirklich noch ein Teil das Licht der Welt erblicken, erschießt bitte die vorherigen Autoren und lasst jemand wenigstens so tun als würde man eine Geschichte um die Action herum schreiben wollen.

        • Jeder halbwegs talentierte Martial Arts Stuntman sollte sich fragen: Warum habe ich diese Rolle nicht bekommen?. Keanu ist nun mal definitiv kein Charakterdarsteller. Er ist in jeden seiner Filme austauschbar. SO auch hier. So sweet & nice er auch immer im echten leben ist... es macht ihn nicht zu einem guten Schauspieler. Und John Wick.. also der FIlm... Naja, was das Drehbuch und die Logik angeht... so stellt sich die Frage ob die AUtoren Nüchtern waren oder völlig zugedröhnt

          • 10

            Was immer wieder auffällt und, leider negativ, bemerkenswert ist, ist die Tatsache, dass die meisten den Film an seiner Komplexität messen. Natürlich muss man ein wenig mehr aufpassen, als bei einem "Standard Marvel Franchise Film", bei dem man auch 30 Minuten auf Klo gehen könnte und immer noch weiß worum es geht. Aber Filme sind Kunst. Man stellt sich im Museum doch auch nicht vor ein Gemälde, geht 30 cm heran und analysiert jeden Pinselstrich. Man geht ein paar Schritte zurück und lässt das Gesamtbild auf sich wirken. Nolan's Film ist ein Werk, dass sicher nicht perfekt und ganz sicher nicht bis ins Detail logisch ist. Das ist aber auch nie der Anspruch eines solchen Filmes. Bilder, Schnitt, Musik & Geschichte lösen etwas aus beim Zuschauer. Emotionen. Egal ob Erstaunen, Frustration, MItgefühl... etc... Man sollte sich einfach mal drauf einlassen, statt es zu sezieren.

            • Nahtigall 11.02.2022, 00:02 Geändert 11.02.2022, 00:04

              Keine Offenbarung, kein Meilenstein.. Aber in der heutigen Zeit einen innovativen Film zu erwarten ist schon sehr vermessen. Es ist eine von vielen Varianten wie es weiter erzählt werden könnte. Optisch interessant umgesetzt, anders erzählt und auch wenn es den sog. Fans (sind alle die den ersten GEIL fanden und 2+3 nicht mehr folgen konnten) und Kritikern nicht gefällt, so ist es doch einer der wenigen Filme in den letzten 2 Jahren dessen Drehbuch nicht aus irgendeinem MCU oder DC Universum entspringt. Klar ist die Pseudomythologie weg, sind die Martial Arts Szenen nicht mehr sie selben, scheint der Cast erzwungen und die Geschichte sich selbst gegenüber abgekupfert. Aber es ist eine von vielen Ideen.

              Das größte Problem was Matrix Resurrechtions hat ist, in meinen Augen, Keanu Reeves. Selten habe ich einen so gelangweilt wirkenen Hauptdarsteller gesehen. War er schon in der Originaltrilogie austauschbar, so wirkte er in diesem Film als würde er lieber zuhause seine Socken nach Farben sortieren als hier mit zu spielen.

              • Endlich mal geschaut. Was für ein Hype, was für eine physische Leistung von "every's body's darling" Keanu Reeves. Wirklich eine gute Studie, wie sich ein mittelmäßiger Schauspieler durch Training, Disziplin und Bodenhaftung seine Sporen verdient. Respekt. Aber der Film?. Positiv: Kompromisslose Gun Action, perfekt choeografiert. So klar und brutal dass auch jedem schnell klar wird, dass mit Wick nicht zu spaßen ist. Die ersten 45 min ist man einfach mit dabei. Hund getötet (emotionale Identifikation), der Aufbau des Mythos (Boogeyman, 3 Männer ein Bleistift)...dann die Ernüchterung. Statt das feuchte Russenhandtuch schon im Club Schwimmbad zu töten, schie0t er sinnlos auf Scheiben. Der schier unbesiegbare Wick wird fast getötet von einem Bodyguard. (auch wenn es einer der Agenten aus Matrix 2 ist). Was danach noch kommt ist zwar keine 08/15 Action von Fließband, aber wirkt einfach zu konstruiert. Ein Drehbuch hätte diesem Film wirklich gut getan.

                • 8 .5

                  Ein, dem Zielpublikum entsprechend verfilmtes Märchen, dass eine Geschichte zeigt die sicher nicht neu ist. Es gibt offensichtliche Parallelen zu Pans Labyrinth. Aber ich war froh, dass die Rahmenhandlung und die Prämisse nicht so grausam war.

                  Die Story ist denkbar einfach, die metaphorischen Verweise alles andere als subtil, das Ende, vorhersehbar...aber hier ist DER WEG das ZIEL. Die Darsteller agieren Perfekt miteinander und mit der Kamera. Die Verarbeitung einer Krankheit, der Einsamkeit und der Flucht aus einem System, dem man als junges Mädchen schlicht nicht vertraut, wird hier unterhaltsam, aber nicht plump dargestellt.

                  Fazit: Schön anzusehen, toll gespielt und nicht zu vergleichen mit den ernsteren Vertretern dieser Story...Fans von Fantasy meets Story...anschauen

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                  • 8 .5

                    Ein, dem Zielpublikum entsprechend verfilmtes Märchen, dass eine Geschichte zeigt die sicher nicht neu ist. Es gibt offensichtliche Parallelen zu Pans Labyrinth. Aber ich war froh, dass die Rahmenhandlung und die Prämisse nicht so grausam war.

                    Die Story ist denkbar einfach, die metaphorischen Verweise alles andere als subtil, das Ende, vorhersehbar...aber hier ist DER WEG das ZIEL. Die Darsteller agieren Perfekt miteinander und mit der Kamera. Die Verarbeitung einer Krankheit, der Einsamkeit und der Flucht aus einem System, dem man als junges Mädchen schlicht nicht vertraut, wird hier unterhaltsam, aber nicht plump dargestellt.

                    Fazit: Schön anzusehen, toll gespielt und nicht zu vergleichen mit den ernsteren Vertretern dieser Story...Fans von Fantasy meets Story...anschauen

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                    • 6

                      Leider kann der 2te Teil nicht überzeugen. Wirre, an den Haaren herbeigezogende Story, konstruierte Dramaturgie und mittelmässige Darsteller zeigen genau dass, was Marvel schon mit Infinity War gezeigt hat...nur ohne so viele Sympathieträger. Das allgemeine Marvel Publikum kann leider nicht mit Ambivalenten Charakteren umgehen...und daher fehlt diesem Film die Leichtigkeit des ersten Teils. Stellenweise lustig, technisch ok...aber das sind viele Filme...

                      Fazit: Etwas lieblos und Hollywoodtypisch schwach verfilmt. Aber für n Popcornabend reicht es.

                      • 1

                        So Freunde...Mythologie hin oder her...Der Sinn, der Tenor, die Aussage und die Ideologie des Filmes ist unbestritten interessant und interpretationswürdig. Nur...sieht man es schlicht, ohne den pseudo - intellektuellen Bezug, bleibt für den normalen Zuschauer lediglich ein Film bei dem ALLE Darsteller agieren als wären sie ein Cast aus "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" Niemals habe ich Collin Farell dermaßen mies agieren gesehen. Dass das Ganze eine Groteske ist, macht die Langeweile, die der Film bis zum ende Zelebriert nicht besser. Etwas mehr Liebe, Nähe und Empathie zum Publikum wäre hilfreich.

                        Und wer immer sich nun aufschwingt um mir zu erlkären, das dies hohe Kunst sei....lass es...Aus Scheiße wird kein Gold nur weil ein paar Kritiker es sagen. Ob ein Film gut ist....wissen nur die normalen ZUSCHAUER

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                        • 6

                          STEIG.NICHT.AUS. reiht sich inhaltlich und inszenatorisch in die typischen Erpresser-Filme ein. “Liberty stands still”, “Nicht auflegen” und “Speed” sind nur einige davon. Nun aber in Deutschland. Die Anfangsphase des Filmes, oder wie ich sie nenne: Empathie/Sympathie-Aufbau ist recht kurz und knackig gehalten. Ein paar Beweise seiner Treue hier, kurze Anspielungen auf die strapazierte Ehe dort. Kinder, die nicht so wollen wie die Eltern, und ein Job, der den Vater auffrisst. Das Ganze wird sehr souverän gespielt und mit recht realitätsnahen Dialogen versehen. Der Film kommt dann auch schon zur Sache. Karl erfährt, dass er mit seinen Kindern auf einer tickenden Bombe hockt.

                          Dialogtechnisch fällt auf, dass der Erpresser am Telefon extrem hart und kompromisslos rüberkommen soll, was zur Folge hat, dass er übertrieben oft die Worte Arschloch und Wichser benutzt. Von einem Kerl, der einen so explizit funktionierenden Plan ausführt, hätte ich dann einen etwas interessanteren Wortschatz erwartet. Aber der Film nimmt Fahrt auf. Neben dem wirklich gut gemachten Spannungsaufbau fällt vor allem auf, dass die Familiendrama-Elemente nicht zu kurz kommen. Immer wieder nimmt sich der Film Zeit, zu zeigen, mit welchen Schwierigkeiten der Vater bei seinen Kindern emotional zu kämpfen hat.

                          Geld oder Rache?
                          Natürlich muss so ein Plot den ein oder anderen Twist haben. STEIG NICHT AUS bietet gerade so viel kleine Überraschungen, dass man am Ball bleibt, übertreibt es aber auch nicht so sehr, dass das Ganze überkonstruiert wirken würde. Ohne zu viel zu spoilern kann ich sagen, dass es um mehr als Geld geht. Logischerweise hat es mit der Arbeit als Bauunternehmer zu tun. Der Film hält sich, was diesen Teil des Plots angeht, nicht sehr bedeckt. Aber abseits der Gründe für die Erpressung gibt es immer wieder kleine Wendungen, dessen Wirkung zwar schnell verpufft, die aber sehr unterhaltsam sind.

                          Laut dem Regisseur sind die geschäftlichen Abläufe, derer sich Karl am Telefon bedienen muss, um das geforderte Geld zu beschaffen, gut recherchiert und daher nahe an der Realität. Das wirkt sehr angenehm im Gegensatz zu vielen hollywood-typischen Übertreibungen anderer Filme. Was die Polizeiarbeit angeht, so habe ich doch berechtigte Zweifel. Hier werden aus dramaturgischen Gründen unnötige Scharmützel eingeflochten, die dem Film nicht gut tun. Auch wird die Polizei, wie so oft, als grunzender Neandertaler dargestellt, der nicht weiter denkt, als der Lauf des Scharfschützengewehrs hinausragt. Und wie erwartet gibt es einen Lichtblick in Person einer Sprengstoffexpertin, die wohl die einzige ist, die kurz mal nachdenkt.

                          STEIG NICHT AUS ist mit 105 Minuten eigentlich ein Film mit einer Durchschnittslänge. Dieser Plot, die Spannung und das Wohlbefinden des Zuschauers hätten aber durchaus auf ca 15 Minuten verzichten können. Der Erpresser kommt irgendwann an einen Punkt, an dem bereits klar ist, dass es nicht weitergeht. Immer wieder, gebetsmühlenartig, wiederholt er seine Forderungen, zeigt sich unnachgiebig was den verletzten Sohn angeht, obwohl der Zuschauer bereits weiß, dass er einknicken muss, weil sonst der Film gleich zu Ende wäre. Hier hätte man das Szenario etwas verschlanken können.

                          Darsteller perfekt…ausser!
                          Der Cast, allen voran Hannah Herzsprung, ist toll gewählt. Hannah spielt eine Sprengstoffexpertin, die sich scheinbar als Einzige die Mühe macht, hinter die wahren Umstände blicken zu wollen. Mit seichter Ruhe und einem tollen eindringlichen Blick vermag sie ihre Screentime sofort an sich zu reißen.

                          Emily Kusche als Josephine spielt erfreulich emotional distanziert in der Anfangsphase. Der Wechsel zu bedingungsloser Liebe zum Vater klappt einwandfrei und erzeugt genug Emotionen beim Zuschauer.

                          Der 10 Jährige Carlo Thoma, der übrigens eine kleine Rolle in A cure for Wellness spielte, ist zwar fast nur zum Wimmern und Leiden verdammt, bringt dieses aber sehr routiniert rüber.

                          Meines Erachtens ist der einzige Schwachpunkt der Hauptdarsteller selbst. Wie ein Sänger, der einen bestimmten Ton nicht singen kann und sich daher eines Tricks bedient (zwischen dem Ton darüber und darunter schnell zu wechseln, was meist zum sog. Vibrato führt) schwankt Wotan teilweise zwischen Over- und Under-Acting. Mal wirkt er etwas zu teilnahmslos was das Schicksal der Kinder angeht und mal dreht er dermaßen auf, dass ich etwas schmunzeln musste. Bei dieser Aussage über sein Acting muss ich aber ganz klar sagen, dass die Beurteilung eher subjektiv ist und es andere Zuschauer sicher anders empfinden werden. Alle anderen Darsteller machen ihren Job sehr gut.

                          STEIG NICHT AUS ist im Grunde das was man erwartet, wenn man den Trailer sieht, die Handlung liest oder das Original kennt. Es gibt weder Ausschläge nach unten, aber leider auch keine nach oben. Der Film ist unterhaltsam, spannend und gut gespielt. Aber ich stellte mir unentwegt die Frage: Warum? Warum ein Thema aufgreifen, was schon so oft verfilmt wurde. Die emotionale Nähe zum Thema Stadtplanung kann es nicht sein. Wotan ist zwar ein wirklich guter Darsteller, kann aber in diesem Film nicht wirklich brillieren. Das deutsche Kino und seine Macher können mehr.

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                          • 8

                            Robert Schwentke kehrt nach 13 Jahren mit Der Hauptmann zum Deutschen Film zurück und zeigt uns seine erste historisch angelehnte Arbeit.

                            Die Geschichte von Der Hauptmann basiert zu großen Teilen auf einer wahren Begebenheit. Der 19-jährige Wehrmachtssoldat Willi Herold fand im April 1945 tatsächlich die Uniform eines Hauptmanns und verwandelte sich vom einfachen Gefreiten zu einem grausamen Despoten.

                            Nachdem er am 3. April an der Nordwestfront von seiner Einheit getrennt wurde, schlug er sich alleine und ohne Marschbefehl gen Norden in Richtung Bentheim durch. Dort fand er im Inneren eines liegengebliebenen Militärfahrzeuges eine Kiste mit der Uniform eines hochdekorierten Hauptmanns. Auch die Soldaten, die er im Laufe des Films um sich versammelt, gab es wirklich. Allerdings wird die Gesamtzahl der Soldaten inzwischen auf ca. 80 geschätzt, wobei die Kerngruppe aus 12 Männern bestand. Auch das sog. Lager II gab es. Es war eines von 15 Konzentrations-, Straf- und Kriegsgefangenenlagern, die im Emsland verteilt waren.

                            Die 41 Drehtage fanden in der Nähe von Breslau, Polen und in und um Görlitz statt. Da Der Hauptmann hauptsächlich Außenaufnahmen zeigt und es sich die Geschichte im Spätwinter und zum Frühlingsbeginn zugetragen hat, drehte Robert Schwentke zwischen Februar und April 2017. Das Arbeitslager wurde eigens für den Film in Polen errichtet und wieder gesprengt um das Ganze so realistisch wie möglich zu simulieren. Allerdings wurde das Lager proportional nicht im Detail getreu des Originals gebaut. Dies war, laut Robert Schwentke, pure Absicht. Denn obwohl die Geschichte aus Sicht des- und der Täter erzählt wird, sollte die Umgebung, die sich aus Erinnerungen der Opfer speist, entsprechend ungenau sein.

                            Überleben
                            Der Hauptmann zeigt uns diverse Facetten der menschlichen Natur, die wir einfach nicht gerne sehen. So abstrakt und grotesk es uns in Friedenszeiten auch vorkommen mag, dass aus einem Flüchtenden, um sein leben bangenden kleinen Soldaten, ein despotischer Hauptmann wird, auf dessen Befehl ca. 125 Landsleute hingerichtet wurden, so sehr sollten wir die Umstände nicht aus den Augen verlieren. Es geht ums nackte Überleben. Welche Auswüchse der menschliche Überlebensinstinkt entwickeln kann, haben wir schon in diversen Filmen gesehen.

                            Hier erleben wir den puren Überlebenskampf von Soldaten, die hauptsächlich ihre Kameraden zu fürchten hatten. Denn die Unterscheidung zwischen “von der Einheit getrennten” und “Deserteuren” war kaum noch nachzuvollziehen. Somit muss man die Frage der moralischen und ethischen Bewertung, sowohl des Gefreiten Herold, als auch seiner ihm folgenden Soldaten einer genauen Prüfung unterziehen. Schwentke schafft es, der Figur des Hauptmanns genug Unsicherheit ausstrahlen zu lassen um klarzustellen, dass sich dieser keineswegs der Tragweite seiner Handlungen bewusst ist, aber auch die nötige Rücksichtslosigkeit um das eigene Überleben dem Wohl der Anderen überzuordnen.

                            Die Macht
                            Und hier geht es nicht um Star Wars. Hannah Arendt schrieb in ihrem Buch “Macht und Gewalt“:

                            “……Wenn wir von jemanden sagen, er habe Macht, heißt das in Wirklichkeit, dass er von einer bestimmten Anzahl von Menschen ermächtigt ist, in ihrem Namen zu handeln.”

                            In Der Hauptmann wird deutlich, wie machtlos ein Befehlshaber ohne Befehlsempfänger ist. Nur langsam und mühsam, immer kurz vor der Enttarnung, kann Willi Herold Untergebene um sich scharen. Auch hier wird feinfühlig und eindrucksvoll gezeigt, wie unwohl sich der falsche Hauptmann dabei fühlt, einen anderen Kameraden zu befehligen. Wie das Erlernen von Lesen und Schreiben entdeckt Willi nach und nach die Zusammenhänge und den Grad der Macht, die ihm die Uniform verleiht. Obwohl immer und unverkennbar eine Spur der Unsicherheit zu sehen ist, ergibt er sich irgendwann ganz seiner Rolle.

                            Er wirkt in der Interpretation des Film allerdings mehr wie Stück Treibgut, das von den Gegebenheiten und Geschehnissen der Momente mitgerissen wird. Wann immer nötig, um nicht entdeckt zu werden, gibt er die Richtung vor. Meistens allerdings treibt er auf der Welle der Zeit. Der Grad seiner Macht erschließt sich ihm nicht wirklich selbst. Er wird ihm fast schon aufgezwungen. Als Opfer der Ereignisse um ihn herum, wird er zum Täter.

                            Was will uns der Film sagen?
                            “Nichts” – Nein, er will zeigen. Laut Robert Schwenkte soll der Film jegliche Aussage, jegliche Bewertung in die Hände der Zuschauer legen. Er soll seine eigenen Antworten finden. Vor allem auf die Frage: “Wie hätte ich selber gehandelt?”. Und gerade weil es für die meisten von uns, die sich derartige Situationen nicht wirklich vorstellen können, schlicht unmöglich ist, diese Frage zu beantworten, wirkt der Film wie eine Art Hausaufgabe im Philosophie Unterricht. Es gibt kein Gut oder Böse. Es fehlen komplett die Charaktere mit denen man sich identifizieren kann. Dieser Film gibt einem, wenn überhaupt, nur ganz kurze Momente der Sympathie oder Empathie für bestimmte Personen. Wenn uns Der Hauptmann überhaupt etwas sagen will, dann ist es: “Jeder von uns könnte zum Hauptmann werden”

                            Inszenierung
                            Robert holte sich zum neunten Mal mit Florian Ballhaus den Sohn der Kameralegende Michael Ballhaus in Boot. Je nach Stimmung und Anforderung wechseln die Bilder zwischen hartem, kurzen found footage, sanften Begleitfahrten und eindrucksvollen Totalen. Der historische Stoff bekommt durch die Regiearbeit von Schwentke teilweise satirische, groteske und sehr abstrakte Züge. Aber er verliert sich nicht in dem Wahn, dem Film seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Wann immer es nötig ist, wirkt der Film dreckig, schmutzig, kantig und authentisch. Letzteres ist natürlich der Entscheidung gezollt, das Ganze in s/w zu zeigen.

                            Hierfür gab es laut Schwentke mehrere Gründe. Einer davon ist eine Anekdote vom Altmeister Martin Scorsese, was den Film WIE EIN WILDER STIER betrifft. Da geht es um das Blut, das in Rot einfach zu Präsent gewesen wäre und von der Geschichte abgelenkt hätte. Der zweite Grund war die Ästhetik: Der Film sollte optisch eine abstrakte Qualität ausstrahlen. Es gibt sogar Hollywood-typische Zeitlupen zu sehen, die aber nicht zum Zwecke der Effekthascherei verkommen, sondern das Ausmaß der Zustände lediglich unterstreichen.

                            Fazit
                            Weder moralischer Zeigefinger noch Geschichtsunterricht. Dieser Film ist ein sehr gelungener Hybrid aus der schlichten Darstellung einer skurrilen Episode der späten Kriegstage und der Zuschaustellung tiefster menschlicher Abgründe. Mit temporären Anleihen an “Catch me if you can” schafft es dieser Film erstaunlicherweise diesen erschreckenden Bildern und Taten ein Augenzwinkern abzuringen, sodass der Zuschauer auch mal durchatmen kann. Lediglich der Ton ist unangenehm grell, mit zu viel Mitteltönen durchsetzt, was zur Folge hat, dass sogar ein “turn it up” Liebhaber wie ich fast Kopfschmerzen bekam. Sehenswert ist der Film vor allem für Fans des deutschen Kinos fernab der üblich weich gespülten Romantik-Komödie.

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                            • 7 .5

                              “Einfach mal die Klappe halten”. Was so einfach klingt, wird in A Quiet Place auf die Spitze getrieben und ist die einzige Überlebenschance.

                              Die Idee zu diesem ungewöhnlich wortkargen Film beruht auf der Affinität von Scott Beck und Bryan Wodds zu Stummfilmen und der daraus resultierenden Fähigkeit der Darsteller, ihrem Charakter Ausdruck zu verleihen, ohne Dialoge oder Kommentare zu verwenden. Der Regisseur und Co Autor von A Quiet Place, John Krasinksi, spielt zusätzlich auch noch den Familienvater Lee Abbott. Die Darstellung der gehörlosen Tochter Regan wird von Millicent Simmonds verkörpert, die im wahren Leben wirklich Taub ist.

                              Spannung mal anders!
                              Das erste Drittel des Filmes ist, bis auf eine Ausnahme, ganz dem Sympathieaufbau zu den Figuren und der Erklärung der Lebensumstände gewidmet. Formell bedient sich Krasinski hier recht genretypischen Einstellungen und Kamerafahrten. Das Tempo ist ruhig und das Kino ist durchgehend leise. Doch trotz dieser Einführungsphase schafft es der Film eine perfide Art von Spannung aufzubauen. Zum einen sind es die Darsteller, die die nervliche, körperliche und soziale Belastung, die aus den Umständen resultiert, sehr eindringlich darstellen. Zum anderen ist es die Atmosphäre, die geschaffen wird. Jedes kleinste Geräusch wirkt fast wie ein Hammerschlag und jede noch so normale Tätigkeit mutiert zu einer Herausforderung, die über Leben oder Tot entscheidet.

                              Familiendrama mal anders
                              Selbst familiäre Reibungspunkte wie ein Streit mit der Tochter oder Rivalität mit dem kleinen Bruder werden hier stumm und somit lediglich mit Mimik und Gebärdensprache angeschnitten. Die Rollenverteilung der Eltern wird hier sehr typisch gezeigt, was wohl einigen “Hardcore-Gleichstellungs-Beauftragten” bestimmt sauer aufstoßen wird, aber definitiv den Umständen und der Bedrohung geschuldet ist. Der Zusammenhalt der gebeutelten Familie ist hier, im Kontext der Situation, nicht kitschig-emotional gehalten, sondern wird das ein oder andere mal deutlich auf die Probe gestellt.

                              Unbehagen mal anders! “SPOILER”
                              Ein wirkliches Unbehagen erzeugt der Film mit der Schwangerschaft der Mutter (Emily Blunt). Die Bedrohung im Hinterkopf überkam mich als Zuschauer eine seltsame Art von Verzweiflung, was die Geburt in einer solchen Situation angeht. Hier zeigt sich dann die Tragweite der Gegebenheiten. Denn es wird eine Art Kiste und eine Gasflasche mit einem Babygerechten Mundstück gezeigt. Wie schwer muss einer Mutter fallen ein Neugeborenes mit Gas zu betäuben und in eine Kiste zu legen? Emotional schickt uns der Film mit diesem Handlungsverlauf auf eine kleine ambivalente Achterbahnfahrt. Es ist nötig zum Überleben, aber tut weh beim Zuschauen.

                              “Spoiler Ende”

                              Nerven liegen blank!
                              Wenn der Film dann irgendwann Fahrt aufnimmt, die Einschläge näher kommen, gönnt der Regisseur dem Zuschauer kaum eine Verschnaufpause. Jede bedrohliche Situation wird durch das erstklassige Soundesign und den zuvor aufgebauten Spannungsbogen potenziert. Die Kinder rücken mehr und mehr in den Vordergrund und es müssen Opfer gebracht werden. Wegen dem wirklich ausführlichen Empathie- und Sympathie-Aufbau zu der Familie fiebert man nun wirklich mit. Aber es tun sich leider auch die genreüblichen Schwächen auf. Die Geschwindigkeit und die Sensibilität der Bedrohung wird nicht konsequent, sondern der jeweiligen Situation angepasst, dargestellt. Und so bekommt der Film dann gegen Ende einen faden Beigeschmack, der die Freude über den recht Innovativen Rest etwas trübt.

                              Fazit:
                              Wer sich A Quiet Place anschaut, den erwartet eine Art Hybrid aus gehobener Schauspielkunst und teilweise nervenzerfetzender Spannung. Innovativ aufgrund der wortarmen Thematik kann der Film allerdings nicht vollends überzeugen, da er den recht schlüssigen Weg nicht konsequent weitergeht. Vor allem braucht man aber eine gute Portion Geduld und den Willen, sich dem langsamen Aufbau hinzugeben.

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                              • Es waren große Fußstapfen in die, sowohl der Regisseur, als auch die Darsteller stapfen mussten. Leider, und ich sage das aus tiefstem herzen, leider ist es ihnen in keinster Weise gelungen. Um den Plot geht es nicht so sehr, denn die Geschichte ist eigentlich spannend genug um für diese Art von Serie zu taugen. Es sind die Darsteller, die Dialoge, der Schnitt und die ganz schlimme Art der Fehlbesetzung.

                                Vince Vaughn:

                                Dieser Darsteller stößt bei der ersten Drama Sequenz auch sofort an seine Grenzen. Stocksteif soll er nun diesen sympathischen, aber doch brutal pragmatischen anti Gangster spielen. Setzen 6.

                                Colin Farell:

                                Ein wirklich guter Darsteller für 90 oder 120 Minuten. Diese Serie(Staffel) hat seine schauspielerische Leistung allerdings dermaßen strapaziert, dass einem sein Porno Schmutzfänger mehr auffällt als sein Charakter.

                                Rachel Mcadams:

                                Der einzige kleine Lichtblick. Aber das reicht einfach nicht nach der ersten Staffel.

                                Taylor Kitsh:

                                Farblos und eindimensional agierend, wartet man eigentlich nur daruaf, dass sein blödes Verhalten ihn endlich erlöst.

                                Das Drehbuch:

                                Unnötige Dialoge die keiner hören will von Leuten die keiner leiden mag. Längen die nicht hätten sein müssen. Alleine die Gespräche zwischen Frank und seiner Frau waren auf GZSZ Niveau.

                                Die Regie:

                                Spannung: Nope, Innovation: Nope.

                                Fazit:

                                Alleine vom Namen der Serie zu profitieren, langt schlichtweg nicht. Die 2. Staffel ist ein Schatten der ersten. Sorry..aber so nicht.

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                                  Geheimnisse sind Lügen, Überwachung der Heilsbringer, Privatsphäre ist verdächtig und dieser Film ist: Gefährlich.

                                  Naivität 8.0
                                  Die Hauptfigur der naiven Mae, die durch Vitamin B ins gelobte Land des Circles geführt wird, unterliegt anfangs noch einer ganz realen und nachvollziehbaren Euphorie. Der unerwartete Sprung von der Kleinstadt - Nudel zu einem wertvollen Mitglied im erlesenen Kreis ( Circle) derjenigen die die Zukunft gestalten. Hier zeichnet der Film anfangs noch ein recht normales Bild eines Arbeitsplatzes im Kundendienst, der den Kunden als wichtigen aber auch leicht zu manipulierenden Esel darstellt. Eine skurril und sehr zynisch überspitzte Zurechtweisung der Firma, was ihre social Media Präsenz und das fehlende Interesse an den Wochenendaktivitäten des Unternehmens angeht, macht die kleine schon mal ansatzweise gefügig. Als dann, in einer Art wöchentlichen Zusammenkunft, einer der Gründer Eamon Bailey (Tom Hanks) eindrucksvoll eine neue Generation von Mini Kamera`s vorstellt, als seien sie im Grunde das worauf die Menschheit gewartet hat, scheint sich, zumindest mimisch, etwas zu regen. Ihr Applaus ist anfangs eher verhalten. Ihre Handlungen allerdings sprechen eine andere Sprache. Nachdem sie nur knapp Opfer eines Kanu Unfalls war, das durch eben diese Kamera`s verhindert wurde, schaltet sie schlichtweg den Teil ihres Gehirnes ab, der für soziale Kompetenz, Mitgefühl, Weitsicht und Vernunft zuständig ist und wird voller Inbrunst und Überzeugung zum Werkzeug des Circles. Sie lässt sich nonstop Filmen. 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Selbst als das Ganze auf ihre Eltern übergreift, geködert durch die Hilfe bei der Erkrankung ihres Vaters, ist ihr Blick auf diese Entwicklung "ROSA ROT".

                                  Zufällig lernt sie auf einer Party Ty Kalden (John Boyega) kennen, der sie hinter die Kulissen schauen lässt. Datenspeicherung in kolossalem Ausmaß. Sie scheint geschockt. Doch schon wieder zeugen ihre Handlungen von völliger Ignoranz der Tragweite gegenüber. Soweit, so gut. Dies ist ja im Grunde ein normaler Handlungsverlauf um den Zuschauer erst einmal unkritisch einzulullen. Man wartet auf den "AHA EFFEKT. Das Umdenken, die Reflexion des Ganzen. Mae hingegen geht sogar noch einen Schritt weiter. Durch ihre Bereitschaft, sich so radikal überwachen zu lassen, genießt sie inzwischen ein ungeahntes Ansehen im Circle und eröffnet ihr die Möglichkeit, weitere abstruse Ideen abzusondern.

                                  Demokratie Ade, es lebe die Freiheit!?
                                  Hier beweißt sich, die mit einer seltenen Dummheit versehenden, Mae als eine herrlich leicht zu spielende Marionette dessen Fäden fest in der Hand der beiden Gründer ist. Sie überschreitet die Grenze zwischen wollen und müssen. Aus der Idee der Chef`s, dass man sich mit dem "Circle" Account als Wähler registrieren lassen kann und irgendwann auch wählen kann, macht sie eine Verpflichtung. Mit Begründungen, bei denen ich beim Zuschauen fast Gänsehaut bekommen habe. Hatte man anfangs noch Verständnis und das Gefühl, sie verzapft solch gefährlichen Blödsinn aus reiner Euphorie und naivem Karrieredrang, so bekommt man hier eine Mae geboten, die scheinbar wirklich hinter dem steht, was sie da von sich gibt.

                                  "Das leben der anderen"...oder schlimmer als "Minority Report"
                                  Hiermit meine ich nicht die Filme an sich, sondern das Thema und die Ideologie. Denn das bisherige Ignorieren von Menschenrechten war noch nicht genug. Nun geht es, bei einem der Zusammenkünfte" auf Verbrecherjagt. Unter dem Deckmantel der Sicherheit wird hier eindrucksvoll propagiert, dass man Einfach nur alle immer im Blick haben muss um dann auf ihre Verhaltensweisen schließen zu können. Was in Minority Report, trotz Spielberg, als völliger Humbug abgetan wurde, wird hier nicht mal mit der Spur eines zynischen Untertons präsentiert.

                                  Tod, nicht weiter schlimm...
                                  Bei genau dieser sogenannten Verbrecherjagt, bei der es schlicht darum geht, bestimmte Personen innerhalb einer bestimmten Zeitspanne ausfindig zu machen, gerät der beste Freund von Mae aufgrund von Gruppenzwang ins Visier der Community (Meute, Pöbel, Mob) und verunglückt im Zuge der Penetration einer Drohne und div. User. Spätestens jetzt habe ich eine Wende des Filmes erwartet. Aber, sie kam nicht.

                                  Ideologie und Moral
                                  Stell dir vor, du willst Wählen gehen. Das geht aber nur mit einem Facebook Account. Stell dir vor du willst irgendwo arbeiten. Du wirst aber von deinen Arbeitskollegen solange ignoriert oder gemobbt, bis du dich völlig dem Netzwerk aus Voyorismus, Exhibitionismus und sozialer Perversion ergibst. Datenschutz, Privatsphäre und Geheimnisse sind nur noch Echos einer alten Welt. Du kratzt dich am Kopf? Du hast Läuse und bist zu meiden. Du schaust Tag für Tag der selben Frau hinterher, du bist ein perverser. Kein andere Film, der sich bisher um diese Art von Thema drehte, ging so sorglos und leichtfertig mit der moralischen und ideologischen Auswertung um. Vollständige Überwachung, wird hier, sowohl als soziale magische EIntrittskarte, als auch als innenpolitischer Heilsbringer deklariert. Durch die Argumentation hinsichtlich der Einfachheit, der Wahlbeteiligung (Demokratie) und der Transparenz, wird hier eine Ideologie Propagiert, die eine sozial - digitale Diktatur propagiert, die näher liegt als wir uns es alle wünschen. Die unspektakuläre Forderung nach Offenlegung aller persönlichen und geschäftlichen Geheimnisse der "Circle" Bosse, mag für viele vielleicht der erhoffte Zynische Zug oder die erhoffte Kritik an dem Ganzen sein. Für mich allerdings war es lediglich der zaghafte Versuch, dem gesehenen ein wenig Naivität zu entreißen.

                                  Fazit:
                                  Man könnte über diesen Film wirklich deutlich mehr schreiben. Aber der Konsum ist, genau wie die soziale Aufmerksamkeitsspanne, so flüchtig, dass wir uns alle Fragen sollten: Wollen wir das. Sicher, es ist keine Doku. Es ist reine Fiktion. Und ich bin ein Verfechter der These, dass man Filme nicht zu ernst nehmen sollte. Nur dieser Film ist dermaßen Plakativ und polemisch, ohne die Bombe die er anzündet, auf angemessene Art und Weise zu entschärfen, das mein Blick auf das Zielpublikum geht. Jeglicher Anflug von Kritik zu dieser Perversion wird hier locker weg argumentiert. Mit Zugpferden wie Tom Hanks und Emma Watson wird hier propagiert was nicht sein darf. Nichts in diesem Film, darf sein.

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                                  • Auszüge aus dem Tagebuch eines Ex - Junkies, das mir zugespielt wurde. Aus Rücksicht auf die Identität nenne ich keine Namen. Um der Nachahmung vorzubeugen, bleibt auch der Name der Droge ungenannt.

                                    "Hallo Tagebuch. Ich schreibe das erste mal in meinem Leben ein Tagebuch. Ob es hilft, weiß ich daher noch nicht. Ich denke, das müssen wir zusammen rausfinden. Ich müsste jetzt schreiben: ICH HABE EIN PROBLEM. Aber das trifft es nicht genau. Denn eigentlich fühle ich mich sauwohl. Seit mehreren Wochen tauche ich jeden Morgen vor der Arbeit und jeden Abend nach der Arbeit in eine andere Welt ab. Ich sehe Dinge, die nicht real sind. Dinge, die mal wunderschön und mal abstoßend sind. Manchmal auch beides. Vor Allem aber, sind sie nicht echt. Gehören nicht zum Alltag. Und das macht sie so reizvoll."

                                    "Während des ersten Males dachte ich: WOW, COOL! Die Sorgen kurz vergessen. Abtauchen. Doch dann kam das Ende. Und es keimte in mir ein, bis dahin unbekanntes, Verlangen auf. Ich glaube tief in mir wußte ich, dass dies ein Alarmsignal war und was ich hätte tun müssen, aber mein Verstand setzte aus und meine niederen Instinkte übernahmen das Zepter. Ich schreibe dir, weil ich nicht mehr davon los komme. Aus dem einen Mal, wurden viele Male. Meine Freundin (echt ne Granate) bot mir vor einer Woche an, mich mal ganz ohne Gegenleistung zu verwöhnen. Ich lehnte ab. What the fuck...kurz nachdem sie sauer und entäuscht eingeschlafen war, tat ich es sofort wieder. Scheiße. "

                                    "Hi Tagebook,
                                    Sorry, hatte ein paar Tage keine Zeit zu Schreiben. Warum? Weil es leider schlimmer geworden ist. Selbst die Wochenenden, an denen ich mich sonst immer mit meinen Kumpels getroffen habe, tue ich es. Aber das schlimmste von Allem ist: Ich habe meine Freundin abhängig gemacht. Ich fühlte mich alleine und ließ sie probieren. Es war die ersten Male superschön es mit IHR zusammen zu tun. Aber inzwischen weiß ich, was ich ihr angetan habe.

                                    Wir geben inzwischen auch richtig viel Geld dafür aus. Probieren andere davon aus. Wir haben kaum noch Sex. Wir reden nur das Nötigste, essen kurz, aber wissen, dass wir nur das eine wollen. Es tun. Unsere Freunde halten uns schon für Einsiedler. Wenn es doch nicht nur so schön wäre."

                                    "Hey Daybuch,

                                    es ist eskaliert. Wir wollten nie zugeben, dass wir ein Problem haben. Aber wir wurden vor einigen Tagen erwischt. Es klingelte und wir dachten es wäre der Pizzaservice. Wir drückten daher nur auf PAUSE statt den Fernseher aus zu machen. Doch es war meine Schwester die sich Sorgen machte, weil ich mich seit Monaten nicht mehr gemeldet habe. Sie kam rein, sah das Fernsehbild und nahm mich in den Arm. In einem langen Gespräch sagte sie uns, dass sie das selbe durchgemacht hatte und dass es dafür eine Therapie gäbe.

                                    Tja. Aus der Therapie schreibe ich gerade. Ich bin seit 4 Wochen Clean. Ab morgen habe ich gelockerte Bedingungen. Ich darf einmal in der Woche meinen Fernseher besuchen. Allerdings nur unter Aufsicht. Netflix oder Amazon sind noch Tabu. Was solls. Ich denke zwar dass ich auf einem guten Weg bin, aber es vergeht kein Tag an dem ich nicht an die erste Pilotfolge denke, meinen ersten Cliffhanger. Und dann die erste Staffel, diese Befriedigung zu wissen, dass die nächste Staffel in ein paar Wochen kommt. Dann die Ersatzdrogen. Frei verfügbar, mit monatlichem Abo. Ich bekomme Gänsehaut wenn ich daran denke. Diese Momente, wenn meine Freundin und ich eine DVD in der Hand hielten. Wir schauten uns an und waren uns noch nie näher. Aber ich weiß jetzt, was Serien anrichten können, wenn sie in falsche und unvorbereiteten Hände fallen.

                                    Mein Betreuer formulierte es so: Sie sind wie ein Auto. In den richtigen Händen macht es Spaß und bringt Freude ins Leben. In den falschen Händen ist es wie eine Waffe das Leben zerstören kann. Vor allem das eigene soziale Leben. Freunde, Familie und die eigene Beziehung."

                                    "Hi Tagebuch;

                                    ich bin über`n Berg. Wie geil ist das denn? Cliffhanger interssieren mich nicht mehr. Ich schaue nur noch wenn alles andere erledigt ist und wenn keiner meiner Freunde Zeit hat. Meine Freundin ist inzwischen meine Verlobte und wir erwarten ein Kind. Ja, es war einer der Abende, an denen wir sonst eine Serie geschaut hätten. Wie gesagt, wir haben es geschafft.

                                    Achja, unser Kind nennen wir: Daenerys."

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                                    • Westworld. Futuristischer Blödsinn oder das kausale Ergebnis der Abwesenheit von Moral und Vernunft beim Streben nach Macht und Kapital im Kontext des Transhumanismus.

                                      Westworld basiert auf einem Roman von Michael Crichton, der bereits 1973 als Spielfilm adaptiert wurde. Für das Drehbuch der Serie holte man sich u.a. Jonathan Nolan in Boot, der mit Memento, The Dark Knight, Interstellar, etc bewiesen hat, dass er mit komplexeren Inhalten und Handlungssträngen umzugehen weiß.

                                      Der Mensch als egoistischer Idiot

                                      Michael Crichton machte in einigen seiner bisherigen bekannten Romanen kaum einen Hehl aus seiner Sichtweise gegenüber uns Humanoiden. Schon in Jurassic Park und Beute zeichnet er den Menschen als Macht – und Kapital hungriges Raubtier mit Gott - komplex. In Jurassic Park ist es die Schöpfung mit dessen Konsequenzen und Auswüchsen die wir zu unserer Belustigung zu bändigen versuchen. Die moralische und ethische Kritik ergänzt er dann noch mit Wissenschaft in Form der Chaostheorie, die die Unvorhersehbarkeit in komplexen Systemen thematisiert. In Beute wagen wir Trottel uns dann an Schwarm - Intelligenzen und merken auch hier wieder, dass wir vielleicht nicht immer darüber nachdenken sollten wie wir etwas schaffen, sondern ob wir es überhaupt tun sollten.

                                      Westworld - Der Film vs. Westworld – Die Serie (Staffel 1)
                                      Schon in der Verfilmung von 1973 vereinte Crichton alle Aspekte seiner Kritik am menschlichen Streben nach Macht, Vergnügen und Kapital auf genial minimalistische Art. Hier wird noch das recht klare Bild vermittelt, dass das Erschaffen und stetige Weiterentwickeln von künstlichem Leben, unausweichlich irgendwann in der Chaostheorie enden muss. Er führte schon hier die Kontrolle von Intelligenz und, sich im Frühstadium befindlichem, Bewußtsein als nicht machbar dar. Die Serie fügt dem ganzen, auf perfide Art und Weise eine ethische und moralische Komponente hinzu. Denn hier ist die Schwelle zur K.I. Längst überschritten. Selbst anatomisch sind wir vom cybernetischen ins biologische abgedriftet. Den ehemaligen Robotern ( Film), heute Hosts, werden nicht nur einfache Handlungsweisen, nicht nur programmierte Reaktionen auf Interaktionen des Gastes vorgegeben. Nein, es wird ihnen erlaubt ganze Handlungsstränge zu begehen und improvisatorisch zu handeln, während man in Kauf nimmt, dass sie sich ihrer Selbst bewußt werden.

                                      Und täglich grüßt das M......
                                      Die sog. Hosts folgen Tag ein Tag aus festgelegten Routinen, in die dann die Besucher ( Newcomern) eingebunden werden. Hierzu gibt es dann div. Variablen. So kann der Besucher sowohl den Bösewicht geben, als auch der Retter der holden Jungfer. Hier ist die Serie schon deutlich komplexer als der Film angelegt, denn es gibt eine scheinbar unendliche Vielzahl an Möglichkeiten, Schauplätzen und Hosts.Natürlich sterben pro Tag viele Hosts. Sei es durch Besucher, oder durch andere Hosts. Diese werden dann, meist bei Nacht, in den, unter dem Park gelegenen, Bereich geholt um dort repariert zu werden. Hierbei werden die Ereignisse des letzten Tages aus dem Speicher gelöscht und der Charakter durchlebt den selben Tag nochmal. Zusätzlich werden regelmäßig die Funktionen der Hosts überprüft. Eine echte Gefahr sind die Hosts für die Besucher nicht. Pistolenschüsse können nicht Töten und das Inventar ist darauf programmiert, der zahlenden Kundschaft keinen Schaden zu zu fügen.

                                      Freiheit ist, sich niemals entschuldigen zu müssen.....
                                      Gerade bei diesem Aspekt gipfelt das Szenario auf perverse Art und Weise in den tiefsten Abgründen der Moral.

                                      „Sie brauchen nur einen warmen Körper um ihn zu ficken oder zu erschießen“

                                      Für die Gäste (Besucher) ist es im Grunde genau das. Der Mensch als Tier, der abseits aller moralischen, gesellschaftlichen und ethischen Zwänge, einfach Dinge tun möchte die keine Konsequenzen nach sich ziehen. In der Serie wird dies häufiger als „sich selbst finden“ oder „der sein, der man wirklich ist“ bezeichnet. Hier befinden wir uns sogleich an einem der vielen Tiefpunkte der menschlichen Existenz. Etwas tun zu können, ohne dafür die Verantwortung zu übernehmen ist hier, wie auch im wahren Leben nur wenigen gegönnt. Es sind ( in beiden Welten) die, die über genug Geld und/oder genug Macht verfügen. Wir sehen es täglich in der Politik und in der Wirtschaft. Es scheint als wäre ein Zustand des respektvollen Miteinanders dass auf Augenhöhe und gleichberechtigt funktioniert, nur ein erzwungenes Ergebnis von Gesetzen zu sein, aus denen sich der Mensch zu befreien versucht.

                                      Handlungstränge:
                                      Das die J. Nolan`s gerne mit dem Faktor Zeit herumspielt zeigt sich auch hier. Die Handlungen die wir in den Folgen als nebeneinander her laufen sehen, liegen zeitversetzt an.

                                      Dolores und Teddy
                                      Diese beiden Hosts, bei denen sich Dolores (Evan Rachel Wood) als eine der Schlüsselfiguren erweist, sind als tragisches Liebespaar, das nie zu einander finden kann, angelegt. Es gibt eine Routine in der sich die beiden jeden Tag am selben Punkt zufällig treffen. Dies kann dann, auf div. Arten von Besuchern genutzt werde um entweder den Guten oder den Bösen zu mimen. Normalerweise reiten die beiden zu der Farm von Dolores und geraten in eine Schießerei bei der ihr Vater getötet wird. In diese Storyline gerät William (Jimmi Simpson), der mit seinem zukünftigen Schwager Logan (Ben Barnes) den Park besucht. Während Logan schon fast ein Stammgast ist, der sich bisher nur von Drinks und Fick`s hat inspirieren lassen, so ist der schüchterne William neu in der Arena. Er entdeckt etwas besonderes an Dolores, verliebt sich und scheint untrennbar mit ihr verbunden zu sein.

                                      Live, die and repeat – nicht mit mir!
                                      Hier geht es um Maeve (Thandie Newton). Eine recht taff und kühl programmierte Puffmutter, deren Verstand sich nach und nach der nächtlichen Löschung widersetzt. Was zur folge hat, dass sie sich immer deutlicher an ihre Mörder, ihre Tode und ihre Vergangenheit erinnert. Sie ist auch eine der Hosts, die in der Vergangenheit eine gänzlich andere Rolle im Park hatte, bei der sie und ihre Tochter um Leben kamen. An dem Punkt an dem sie sich Ihrer selbst und ihrer Rolle in diesem Spiel bewußt wird, beginnt sie Ihre Flucht aus der fremdbestimmten Realität zu planen.

                                      Etwas ist faul im Staate Dänemark
                                      Auch hinter den Kulissen des Parks brodelt es heftig. Denn die Anteilseigner sind keineswegs an der, zwar kurzfristig lukrativen, aber langfristig eher laschen, Idee interessiert, reichen Leuten ein ungezwungenes Vergnügen zu bereiten. Sie Interessiert der Code. Die perfekte K.I. Mit Bewußtsein und alles was man daraus so machen kann. Schon in der Entwicklungsphase waren sich die 2 Gründer nicht wirklich einig darüber, wie Intensiv das ganze denn nun betrieben werden soll. Einer der Gründer fand heraus, dass die Hosts schon am Anfang über ihre Programmierung hinaus wuchsen. Daraus ergab sich ihm ( Arnold) nur die Konsequenz, dass so ein Park nicht eröffnet werden darf. Sein Mitstreiter Dr. Robert Ford (Anthony Hobkins) lag allerdings nicht auf seiner Linie. Wohlwissend, dass man die Hosts nicht wirklich töten kann ohne das Dr Ford sie wieder neu einsetzt, ließ er sich selber töten um die Eröffnung des Parks zu verhindern. Hier zeigt sich, dass Dr. Ford einen so fatalen Gottkomplex in sich trägt, dass er seinen verstorbenen Kollegen kurzerhand einfach neu erschafft. Wohlwissend dass er ihn auf das pragmatische, seine Fähigkeiten als Verhaltensprogrammierer reduzieren kann, ohne die lästigen moralischen Hürden.

                                      Das letzte ultimative Level
                                      Hier sehen wir einen Besucher (Ed Harris), der sich anscheinend auf die Fahne geschrieben hat, die Grenzen dieses Spiels vollständig auszuloten. Gelangweilt von der Tatsache, dass keiner der Hosts ihm wirklich etwas anhaben kann macht er sich auf die Suche nach dem Labyrinth. Einem imaginären Ziel, das eine Art Beschäftigungstherapie darstellt. Dieser Strang spielt in der Gegenwart und zeigt den damals verliebten William als verbitterten, brutalen, gelangweilten und fanatisch suchenden Bösewicht, dem die Aktienmehrheit des Parks gehört.

                                      Eigentum – Sklaverei
                                      Dinge zu besitzen gehört für uns zum Alltag. Tiere zu besitzen ist für uns normal. Andere Menschen zu besitzen? HALT. Nein, denn das ist Sklaverei und gehört verboten. Doch was wäre, wenn Dinge nicht mehr von Menschen zu unterscheiden sind. Hier punktet die Serie mit einem recht feinfühligen Übergang zwischen Ware und Lebewesen. Erwischt man sich als Zuschauer am Anfang noch selbst dabei, wie man sich einen solchen Park in der Realität wünscht, so drängt sich einem mit steigender Selbstwahrnehmung der Hosts der Gedanke auf, womit man es im Grunde zu tun hat.

                                      Gott – Who the Fuck is Gott?
                                      Selbst die Religion und der Glauben wird hier pervertiert und zweckmäßig verwendet. Die innere und nötige Verarbeitung von Informationen und die eigenständige Weiterentwicklung der Hosts wird hier als Dialog mit sich selbst, einer inneren Stimme etabliert. Somit erschafft der selbst ernannte Gott einen Gott. Klingt komisch, ist aber so. Wie sonst sollen sich diese leeren Kreaturen die inneren Stimmen, die vorgegebenen Pfade die sich selbst als Ihr Schicksal empfinden, einordnen ?

                                      Matrix & Co
                                      Wie gerne würden viele von uns die Uhr zurückdrehen und alles nochmal erleben können.? Fehler ausbügeln, dinge anders machen. Nur warum?. Fragt man 100 Leute, werden 100 Leute Gründe nennen um ihr eigenes Leben zu verbessern, sich reicher, gesünder und besser zu machen. Was für uns ein Luxus wäre um den eigenen Machthunger zu stillen und der Egomanie zu folgen, stellt dieser RESET für die Hosts die einzige Existenzgrundlage dar. Wie auch Neo bei „Matrix“ weiss keiner der Hosts, wie oft er schon an einem bestimmten Punkt der Story war. Doch die Serie zeigt uns dass was Michael Crichton meint, wenn er in Jurassic Park sagen läßt: Das Leben findet einen Weg. Die Überwindung der Löschungen ist der erste Schritt. Was unweigerlich folgen muss ist: Revolution.

                                      Transhumanismus vs. Kapitalismus
                                      Diese Begriffe bilden für mich den Tenor der Serie, des Films und des Romans. Das unbändige und stetige bestreben des Menschen, über sich selbst hinaus zu wachsen. Der Fortschritt, nicht eines sinnvollen Zweckes wegen, sondern nur seiner selbst wegen. Und natürlich: Des Geldes wegen. Die Relation zwischen Kapitalismus und Moral wird hier auf eine Weise verarbeitet, die einen selbst auf zweifeln lässt, ob man auf der richtigen Seite steht. Dolores nimmt meines Erachtens die Rolle eines Generalschlüssels ein, von dem aber noch keiner Genau weiß, wie viele metaphorische Türen sie öffnen kann. Dr. Robert Ford ist dermaßen Ambivalent angelegt, dass er dass er fast alle Facetten abdeckt. Nur Emotionen sind bei ihm nicht zu entdecken.Der verstorbene Dr. Arnold scheint die Stimme der Vernunft aus dem Jenseits zu sein. zu sein, doch wie bei jedem Glauben ist das ganze interpretierbar. Mal gnädig, mal hart. Mal von Liebe, wie zum eigenen Kind, mal von Pragmatismus, geprägt schickt Arnold Dolores auf eine Reise die tief in ihr verborgen nach und nach an Bedeutung gewinnt. Das hier und jetzt, mit all seinen moralisch perfiden Facetten, wird von Dr. Ford bestimmt.

                                      Darsteller:
                                      Ich habe selten einen so perfekten Cast gesehen wie bei Westworld. Denn obwohl hier Sir Anthony Hobkins mit von der Partie ist, agieren alle anderen auf Augenhöhe. Hobkins, der seiner Rolle eine so unbehaglich ruhige Note gibt, obwohl sich seine Handlungen an Rücksichtslosigkeit und fehlender moralischen Unterordung kaum überbieten lassen. Evan Rachel Wood, die es als Dolores schafft, mit einer kleinen Veränderung der Mimik von holder Jungfer, zu zurückhaltender Erotik, von fügsamer Sklavin, zu einer, sich selbst erkennenden und eigenen, Persönlichkeit zu wechseln. Ed Harris. Kalt, kälter, Ed. Schlichtweg erstklassig ist seine Interpretation des Gastes, der wohl schon fast jeden Hosts in diesem Park mindestens einmal erschossen hat. Jeffrey Wright, der meines Erachtens mit seinem sehr zurückhaltenden Acting sehr viel Ruhe in das Geschehen hineinbringt. In dem Moment, in dem man weiß, dass er ein Host ist, passt diese Ruhe um so besser. Auch alle anderen Darsteller agieren extrem glaubwürdig.

                                      Fazit:
                                      Mit Westworld ( Serie ) begibt man sich auch deine seltsame Reise. Cineastisch ist das ganze im Park nahezu perfekt verfilmt. Sowohl die Faszination der nordamerikanischen Natur, als auch die Dramaturgie der kleineren Einzelschauplätze wird ausreichend bedacht. Die ruhige Erzählweise mit gemächlichen Kamerafahrten passt ins Bild. Die Handlung / Handlungen sind vielschichtig und ideologisch, moralisch politisch und ethisch vielschichtig. Es ist eindeutig die Handschrift von Jonathan Nolan zu lesen. Die Darsteller sind PERFEKT ausgesucht. Allen voran: Anthony Hobkins. Mit einer fast schon ekelhaften Ruhe mimt er den selbsternannten Gott über Leben und Tod.

                                      Leider sind die Handlungsstränge etwas überfrachtet. Ein oder zwei folgen mehr und man hätte es genügsamer angehen lassen können. Dolores ist zwar eine der Schlüsselfiguren. Doch als geneigter Zuschauer erkennt man Ihre Intention und ihre Rolle auch so. William in der aktuellen Zeitlinie ist ein Highlight. Ed Harris ist sooo böse, dass man ihm gerne zuschaut, sich aber auch freut wenn er mal unterbrochen wird. Diese Serie wirft in der ersten Staffel die wichtigsten Fragen unseres Daseins auf. Was macht uns Menschen zu Menschen. Wann wird aus einer erschaffenen K.I. ein fühlendes Wesen mit Bewußtsein?. Wann wird aus Züchtung Sklaverei?. Wie weit sollten wir gehen. Forschung um der Forschung Willen ohne Rücksicht auf das Erforschte, oder einen Gang zurück?.

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                                      • 8 .5

                                        The Entity beruht auf den wahren Begebenheiten von Doris Bither die sich um 1974 herum in Culver City abspielten. Die Wissenschaftler Dr. Berry Taff und Dr. Kerry Gaynor wurden auf den Fall aufmerksam und führten ein Interview mit Doris. Nach 2 Stunden allerdings taten sie ihre Aussagen als „verrückt“ ab und verließen das Haus. Doch als Doris nach einigen Tagen mit Augenzeugen aufwarten konnte, folgte ein weiterer Besuch. Was dann folgte ist wohl der populärste Fall von paranormaler Aktivität in der Geschichte der USA. Im Beisein der Wissenschaftler erschienen kleine Lichter, Schranktüren gingen auf und in der dritten Nacht kam es zu einer schemenhaften Erscheinung eines Körpers, die dafür sorgte dass einige Assistenten vor Angst in Ohnmacht fielen. Die Attacken gingen, trotz diverser Umzüge von Doris weiter. Irgendwann hörten sie zwar auf, doch Doris konnte es nicht lange genießen. 1995 verstarb sie an einem Herzinfarkt.

                                        Basierend auf diesen unglaublichen Ereignissen, schrieb der Autor Frank Defelitta ein Buch. Und auf diesem Buch, in dem die Geschichte von Carla Moran (Doris Bither) erzählt wird, beruht die Verfilmung „The Entity“.

                                        Kritik:

                                        Special Effects:

                                        Erstmal vorab. Technisch ist der Film, gemessen an seinem Entstehungsdatum einwandfrei. 1982 auf der Haut von Barbara Hershey imaginäre Berührungen darzustellen war sicher kein leichtes Unterfangen. Es wurde aber sehr gut gelöst und wirkt extrem authentisch. Was das Finale betrifft, sind die Effekte schlichtweg auf dem Stand der 80er, was aber zu verkraften ist, weil der Film in anderen Bereichen punktet.

                                        Darsteller:

                                        Barbara Hershey spielt alle Facetten Ihrer Rolle perfekt. Angst, Verzweiflung, Wut und zu guter Letzt die Resignation einer Frau die einfach nicht mehr gegen etwas Kämpfen kann, was nicht zu bekämpfen ist. David Labiosa als Billy Moran zeigt eindrucksvoll die Angst und die Sorge um seine Mutter. Bei Ihm ist die Wut darüber, nicht helfen zu können, sehr gut in Szene gesetzt. Ron Silver übernimmt den skeptisch, pragmatischen Part. Mit anfangs kühler Distanz, die sich nach und nach zu glatter Panik wandelt, ist auch er einer der Zutaten, die diesen Film bereichern.

                                        Umsetzung, Dramaturgie und Regie:

                                        Hier wird schlichtweg Atmosphäre erzeugt. Natürlich unterstützt von den wahren Begebenheiten, aber nicht minder spannend finden wir bei „The Entity“ eine ausgewogene Balance zwischen „fies“ und „durchatmen“. Mit schlichten Mitteln wie Kälte und veränderter Kameraführung wird der Zuschauer auf drohendes Unheil vorbereitet. Man lässt uns teilhaben und mitleiden. Die dröhnenden und wummernden harten Töne während der Attacken, passen zu dem harten Leid, das dieser Frau angetan wird. Unterstützt durch die tolle Leistung von Hershey entsteht eine ständig präsente, bedrohliche Atmosphäre. Man wartet eigentlich ständig auf die nächste Attacke, hofft aber gleichzeitig, dass dieser Frau mal ne längere Pause gegönnt wird. Es ist genau diese Art von Bezug zu den Figuren, die viele neue Filme schmerzlich vermissen lassen. Wie soll ich Gänsehaut bekommen, wenn mir das Schicksal der Person völlig Wurscht ist? Hier wird gekonnt soviel Sympathie aufgebaut und die Grausamkeit der Geschehnisse so unverblümt gezeigt, dass einem das Zuschauen zu einer fast ambivalenten Qual wird. Man möchte sie erlösen, aber man möchte auch weiter zuschauen. Der Hintergrund der Geschichte ist ein tragender Pfeiler dieses Dramaturgischen Aufbaus, verkommt aber nie zum Selbstzweck. Auch ohne reale Basis wäre der Film ein kleines Highlight.

                                        Fazit:

                                        Eine inzwischen schon fast vergessene Filmperle, die mich damals locker ein paar Stunden Schlaf gekostet hat. Ein Film nachdem man sich fragen sollte: Was würde ich tun? Carla Moran (Doris Bither) hat es ertragen, bekämpft und verloren. Ich für meinen Teil möchte niemals Zeuge oder Opfer eines solchen Ereignisses werden. Wer ihn noch nicht gesehen hat, anschauen! Unbedingt!

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                                        • 7 .5
                                          Nahtigall 18.10.2017, 15:02 Geändert 18.10.2017, 15:02

                                          „The Guest“ ist ein „Never trust a stranger“ – Thriller im Stil der 80er mit einem unglaublich charismatischen Hauptdarsteller.

                                          Adam Wingard, dem mit „You’r the Next“ eine Art kleiner Geniestreich gelang, der sowohl von der Fangemeinde, als auch von Genre – Neulingen sehr geachtet wurde, bedient sich bei „The Guest“ einer anderen Herangehensweise. Ruhige und relativ langsame Erzählstruktur mit teilweise recht tiefer Charakterzeichnung. Er lässt sich sich Zeit und gibt damit dem Zuschauer die Möglichkeit, sich über David ein eigenes Bild zu formen. Gekonnt setzt er den, meiner Meinung nach, unglaublich charismatisch und glänzend subtil agierenden Hauptdarsteller (Dan Stevens) ein um uns ständig zwischen Sympathie und dem Gefühl drohenden Unheils schlingern zu lassen. Kaltschnäuzig, überheblich und cool, lächelnd charmant und doch knallhart setzt sich David für die Familie Peterson ein. Das Bröckeln dieser „Everybody’s Darling“ – Fassade, wird hier langsam und behutsam umgesetzt.

                                          Das diese Art von Plot keinesfalls neu ist und schon diverse Male verfilmt wurde, war wohl auch Wingard klar. Deswegen verlässt er sich bei „The Guest“ auf optische und akustische Atmosphäre. Er gibt dem Hauptdarsteller, der in bester Spiellaune gewesen zu sein scheint, fast unbegrenzt Raum zur Entfaltung und unterstreicht die ruhigen Bilder anachronistisch mit wummernden Beats, die einen fast mitwippen lassen.

                                          So schön das Ganze bis kurz vor Schluss auch anzusehen und anzuhören ist, so schmerzlich ist die Tatsache, dass er gegen Ende den ruhigen Pfad verläßt um dem Film eine Art Action-Showdown zu verpassen. Wo „Drive“ konsequent blieb, verheddert sich „The Guest“ in einem Wirrwar aus unlogischen Handlungen, unnötiger Action und fehlendem Respekt dem schönen Handlungsaufbau der ersten 75 min gegenüber. Zu banal, zu schlicht und zu austauschbar kommt das Finale daher, das dem Film einen großen Teil seiner Faszination wieder entreißt. Wie ein Virus scheint sich das Phänomen zu vermehren, dass gut beginnende Thriller sich selbst mit schlechten Auflösungen bzw. Endungen demontieren.

                                          Fazit:

                                          Bis auf das Finale, ein mehr als solider Thriller der von einem genial agierenden Hauptdarsteller und einer interessanten Atmosphäre getragen wird. Wer das schlechte Ende des Films ausblenden kann, sieht hier 75 spannende und schön inszenierte Minuten. Aber am besten: Selber schauen und urteilen.

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                                            Diesen Film als THRILLER zu bezeichnen....OMG.....warum gibt es so viele verpeilte leute die diesem Machwerk so viel Bedeutung beimessen??

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                                            • 5
                                              Nahtigall 19.07.2017, 23:08 Geändert 18.09.2017, 11:21

                                              Wenn man irgendwo Nutelle draufschreibt, muss man auch Nutella reintun, oder sich zumindest daran messen lassen. Das war der erste Gedanke nach Sichtung dieses Films.

                                              Seit dem die Filmemacher, wie Junkies, uns Zuschauer mit Prequels penetrieren, geht es mit dem Ideenreichtum noch schneller bergab, wie es eh schon der Fall war. Hatte Prometheus wenigstens noch den Anstand, nicht das Wort "Alien" im Titel zu haben, so begibt sich dieser Film in eine Liga, in der er nichts zu suchen hat. Meine Meinung nach gibt es einfach DInge, die nicht erklärt werden müssen. Mit Alien ist Scott etwas gelungen, was viele Regisseure versuchen, aber nur wenige schaffen. Eine Art Filmmythos. eInfach etwas, was funktioniert, fesselt und im Grunde, generationenübergreifend begeistert. Doch wie bei, leider, zu vielen Filmen dieses Genres, entzaubert man sein eigenes Werk, wenn man meint, die Hintergründe aufdecken zu müssen. EIn Magier erklärt doch auch nicht seine eigenen Tricks. Als eigenständige SciFi / Horror Thriller der heutige Zeit, würde ich Prometheus noch eine 9 von 10 Punkten geben, weil er einfach eine gute Balance zwischen Plot, Dichte und Effekten aufweist und mit erstklassigen Darstellern agiert. Alien: Covenant allerdings hat den Namen " Alien " im Titel einfach nicht verdient.

                                              Darsteller:

                                              An denen hapert es nicht. Allen voran Michael Faßbender der es unglaublich authentisch und minimalistisch schafft, mit kühler Zurückhaltung eine spürbare Bedrohung darzustellen. Alle anderen Darsteller machen ihre Sache, im Rahmen des Drehbuchs wirklich gut.

                                              Inszenierung / Setting: (Achtung: Gemessen am Original)

                                              Abgesehen vom Plot, liegen hier die größten Schwächen. Zu Hell, zu weitläufig und zu groß ist das Setting. Dieses einzigartige Gefühl der Ausweglosigkeit und die gefühlte Nähe zu den Protagonisten fehlt.
                                              In keiner Sekunde schafft es der Film die klaustrophobische, düstere Stimmung zu erzeugen, die die original Alien Filme ausmachten. Und wie bei andere Prequels, fehlt es hier am Verständnis dafür, dass das ganze VOR den anderen Ereignissen passiert sein soll. Das Setdesign des Raumschiffes hätte man dementsprechend anpassen müssen.

                                              Der Plot:

                                              Uns geneigten Zuschauern erzählen zu wollen, dass die Langeweile eines, über sich selbst hinaus gereiften, Androiden für die Entstehung der Aliens verantwortlich ist, wäre sogar für Drehbuchautoren von "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" etwas zu konstruiert. Die Entstehung dieser fiesen Spezies mit der Suche nach unserem Ursprung überhaupt in Verbindung zu setzten, ist schon vom Ansatz her sehr fragwürdig. Eine Jahrzente lang geplante Mission mit knapp 2000 zukünftigen Siedlern aufgrund von "Country Roads" einfach mal über den Haufen zu werfen, hatte mich fast dazu veranlasst, das Kino vorzeitig zu verlassen. Warum es in der Schlafkammer brennt, als wäre sie mit Propangas gefüllt ( ich weiss, dann wäre es eine blaue Flamme) , wird nicht ansatzweise erklärt und zeigt dem geneigten Zuschauer, dass der Tod des eigentlichen Vorgesetzten zu simpel konstruiert wurde. Der Rest hat dann den Charme eines typischen 2. Teils. Ein stiefmütterlich behandeltes Bindeglied. Unausgegoren und zu gewollt, .zu verkrampft und einfach blutleer driftet dieser Plot ins Langweilige ab.

                                              FAZIT: Weder Fisch, noch Fleisch. Mittelmäßiger Sci Fi Thriller, der völlig unnötig ist.

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                                                Also echt mal.....ich bin ja seit dem 3. Teil dieser endlos wirkenden Filmfolter ein bekenneder Feind dieses Franchise. Hatte mich also drauf eingerichtet wieder mal mit hohlem Testosteron und PS Durchfall beworfen zu werden.

                                                DOCH....SIEHE DA. Es gibt enscheinend doch noch einen Filmgott. Ich war schon fast entäuscht, dass mich dieser Film soo gut unterhalten hat. ;-) Auch dieses mal tropft es hier und da von doofen aufgepumten Sprüchen (gehört ja auch dazu). Aber es ist hier eigentlich nur einer, und somit der einzige Störfaktor des Films. THE ROCK. Der Rest der Truppe manövriert sich herrlich augenzwinkernd durch eine wirklich interesante und sehr unterrhaltsame Story. Selbst die sprechende Kartoffel (Vin Diesel) zeigt hier mal, dass er mehr als 3 Gesichtsausdrücke drauf hat. Aber der Hammer ist: Charlize Theron. So diabolisch, Kalt, fies..und kompromisslos wünsche ich mir eine Bösewichtin..(gibt es das Wort?). Das Drehbuch spielt ihr in die Hände. Die kleinen Monologe die sie absondern durfte haben zwar bestimmt den einen oder anderen PS Junkie überfordert, lassen aber ein klein wenig Qualitätssteigerung durchblicken. Dann kam noch der Kniff mit Bösewicht des letzten Teils.....selten habe ich bei einem reinen Actionfilm so eine schlüssige Charakterwandlung serviert bekommen. RESPEKT....und die Interaktion mit Little Brian....war dann noch das Sahnehäubchen.

                                                Die Optik, der Sound, der Schnitt und die Action setzten zwar keine neuen Maßstäbe. Aber viel lauter und Actionreicher geht es ja auch kaum noch.

                                                Ich bin kein Fan solcher No Brain Filme....Aber wenn man sie so gut verpackt bekommt.....gerne mehr davon.

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                                                  also..mal abgesehen davon, dass der jenige, der THE ROCK die erste Sprechrolle gab, ins Gefängnis gehört, muss man anmerken, dass das Drehbuch und somit die Dialoge wohl aus der Feder eines 12 Jährigen Crack Junkies stammen müssen. Klar ist, dass es bei solchen Katastrophenfilmen nicht sonderlich anspruchsvoll zugeht...aber was uns hier geboten wird, mutet schlimmer als Daily soap Niveau an. Die Special Effects, die Musik, der Schnitt....alles irgendwie passend...ist halt kein Drama....aber das Casting...da haben wir den völlig farblosen Nebenhelden......die hübsche Tochter mit dem Quotenbusen....Carla Gugino..deren Leistung ..naja....fast unterirdisch ist.....und dann The Rock....der ja immer aussieht als wäre er eine fleisch gewordene überzeichnete Comicfigur....sondert einen dummdreisten Satz nach dem anderen ab...und bildet so das Sahnehäubchen auf diesem verdorbenen Kuchen....sorry...aber ...für aktuelle Verhältnisse bietet dieser Film einfach zu wenig.

                                                  Fazit...Einfach langweilig, vorhersehbar....und mit miesen Darstellern versehen....

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                                                    Es ist ein wenig ambivalent für mich. Ich liebe Star Wars....ich liebe diese Art von neuem Hang zum Handfesten....weg von zuviel greenscreen....Ich liebe das ineinanderfügen von Themen, Story`s und Handlungssträngen....aber vor allem Liebe ich STAR WARS....

                                                    Dieser Ableger bietet vieles fast alles....nur eines nicht.....eine gute Story....mit genug Dramarurgie um wiederum genug Empathie für die Hauptfiguren zu erzeugen...mir war es am Ende herzlich egal was mit den beiden geschieht....und das sollte nicht sein...

                                                    Positiv hervorzuheben war der Auftritt von Darth fucking Vader.....die Stimme passte....

                                                    Was mich aber am meisten störte war die Hauptdaratellerin. Felicity Jones war mir schon in ihren anderen Rollen ein Dorn im Auge. Um so mehr hoffte ich, dass sie sich in diese Rollen hineinspielt. Fehlanzeige....keine Sekunde nahm ich ihr die diese Rolle ab und hoffe dass ich sie nie wieder irgendwo sehen muss.

                                                    Die Geschichte mutet durchaus interessant an. Es ist immer schön ein Bindeglied zwischen bekannten Filmen zu sehen und die Bildersprache ist überwältigend. Trotzdem musste ich mich zwingen wach zu beliben. WARUM?....Es war schlichtweg langweilig. Wenn man keine Chance hat zu den Figuren eine Beziehung aufzubauen, verliert man unweigferleich das Interesse an deren Schicksal....und dann......verliert sich so ein Film im Kopf in nicht enden wollenden Weltraumschlachten...die allesamt tolle verfilmt sind...aber keinen sinn mehr ergeben.

                                                    Fazit: Echt toll gemeint....optisch genieal verfilmt...aber leider ohne Herz . Bombastisch wie guter Sex.....aber ohne lange zu wirken....Keine AIhnung ob es hätte besser gehen können....die Frage ist....Braucht Star Wars so einen Ableger überhaupt???