Nebenniveau - Kommentare
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Alle Kommentare von Nebenniveau
Shrek ist über die Jahre zu einem Meme Monster gewachsen. Aber ich kann schon verstehen, warum das Franchise so beliebt ist. Shrek ist nicht der beste Film, aber ein solider Einstieg. Für 2001 sieht es immer noch sehr gut aus. Der Artstyle sowie das Charakter Design ist wirklich nett und rund. Shrek ist herrlich cartoonisch, der Lebkuchenmann sieht aus wie man es sich vorstellt, die Märchengestalten machen auch eine gute Figur bis hin zu dem bizarr aussehenden Lord Farquaad. Die Animationen sind ebenfalls fantastisch gelungen! Die ganzen Anspielungen (die damals noch nicht ausgelutscht waren) kommen gut rüber. Das Voice Acting ist gut, die Songauswahl fantastisch. Wenn man die turbulente Entstehungsgeschichte des Filmes betrachtet, ist es fast ein wunder das doch alles geklappt hat. Man merkt dem Film aber auch an das sie sich limitieren mussten, was meiner Meinung nach den Film besser gemacht hat, da man sich auf das nötigste konzentriert. So ist die Geschichte sehr simpel aber effektiv. Man wird nicht mit zu vielen Charakteren bombadiert und der Fokus ist immer dort wo er sein sollte. Es ist auch krass was für ein Vorläufer der Film für die 2000er war. Vom Style, der Attitüde, dem Humor, hat Shrek den Wegbereiter gemimt. Ob das nun gut oder schlecht ist, sei mal dahin gestellt… Shrek ist ein netter Animationsfilm der vor allem in den retrospektiven Hype extrem aufgebauscht wurde.
Nach einem dödeligen Tag wollte wir uns einen dödeligen Film anschauen und da kamen die Highligen Drei Könige gerade recht. Dass der Film dann so dröge war, war irgendwie enttäuschend. Die Prämisse ist einfach: Drei Freunde, die jedes Jahr zusammen Weihnachten feiern damit der frische Waise auf andere Gedanken kommt. Sie entwickeln sich über die Jahre in verschiedene Richtungen und so soll dieses Weihnachten das letzte dieser Art werden. Da es ein gebührender Abschluss werden soll, kommt der Waise an den heiligen Gral der Jungs, Karten für eine ganz besondere Weihnachtsparty.
Leider funktioniert vieles in dem Film einfach nicht. Man sollte meinen, dass das größte Ziel der Gruppe es ist zu dieser Party zu gehen und das wahrscheinlich auf dem Weg dahin alles Mögliche passiert. Aber nein, die Party ist irgendwie ein aftertought durch die meiste Laufzeit. Erst mal muss eine schlechte Kopie von der Berühmten Szene aus Big nachgemimt werden, dann wird Karaoke gesungen, etc. etc. Man fragt sich, warum man all diese Sachen anschaut, die nicht wirklich interessant, unterhaltsam oder relevant sind. Wenn sie dann zu der Party kommen, wirkt diese auch eher enttäuschend (trotz guten einstieg). Auch das Thema, das sie sich auseinandergelebt haben, verträgt sich überhaupt nicht mit dem Nostalgischen Spiel des zusammen Abhängens. Hier wirken eher die neuen Einflüsse wie Störfaktoren auf die nie eingegangen wird. Auch die Beziehung zu seiner Ex ist mehr als sonderbar und auch wenn der Konflikt mit den Eltern auf dem Papier gut aussieht, zieht er nicht wirklich. Der Film ist leider auch nicht witzig. Seth Rogen macht eine gute Figur und Michael Shannon als mysteriöser Mr Green machen einen richtig guten Job. Aber Joseph Gordon-Levittt und Anthony Mackie tragen eigentlich nicht viel zu dem Witz der rübergebracht werden soll, bei.
Der dritte Teil in den Princess Switch Serie im Vanessaverse (VCU) geht diesmal in eine ganz andere Richtung. Scheinbar haben sich die Autoren etwas im Kosmos der Fast and Furious Filme verloren, sodass nach dem tausch, um ein normales Leben zu erleben, und dem Versuch an die Krone heranzukommen, diesmal ein Spionage und Heist Thriller draus werden muss.
Dieser Film ist mein persönlicher Favorit der Trilogie! Mit mehr Fokus auf eine wirklich interessante Geschichte, mit vielen Spaßigen und auch überraschenden Momenten. Der Stern des Nikolaus wurde gestohlen und da man weder dem Vatikan noch Interpol trauen kann, liegt es an zwei Königshäusern und einer Verbrecherin im Exil den Fall aufzuklären. Weit hergeholt? Auf jeden Fall! Aber macht es auch Spaß? Auf jeden Fall! Das blonde Schaf der Familie spielt diesmal die Hauptrolle: Fionna ist meine Lieblingsiteration von Vanessa, und ich glaub ihr geht es da ähnlich. Sie hat durch den Film hinweg sichtlich Spaß an der Rolle und schafft es tatsächlich auch die anderen zwei Rollen wunderbar mit Fionna zu vermischen. Die anderen Charaktere nehmen diesmal eher eine Nebenrolle ein, womit ich ganz froh bin. Edward zum Beispiel ist das erste mal richtig sympathisch und vor allem lustig. Die Crew von Fionna und Frank legen diesmal auch eine Schippe drauf, mit mehr aktiven Rollen. Selbst die Konflikte, obwohl der Film so übertreibt, sind diesmal tiefer gehender. Auch die Beziehung zwischen der Tsundere Fionna und Peter ist tatsächlich ganz nett. Das Trauma von Fionna wirkt auch ganz interessant, vor allem im Bezug auf ihrer Mutter. Wobei ich mir gewünscht hätte das sie dieser am Ende nicht verzeiht hätte. Wenn ihr Mann so furchtbar war, ist es nicht unbedingt die Handlung einer Heiligen ihr Kind im Stich mit ihm zu lassen. Das Ganze hatte richtig düstere Konnotationen, was man nicht unbedingt vom VCU erwartet. Auch die Aktion von Stacy, Fionna in den Rücken zu stechen hat mich überrascht, auch wenn daraus nie wirklich Konsequenzen für Stacy entstanden sind.
Die Geschichte ist natürlich schwachsinnig und das wissen die Filmemacher auch. Die Tropes mit denen sie arbeiten, werden aber ganz nett eingesetzt. Der klassische Lasertanz aus Oceans 12 wird toll mit einem gleichzeitigen Tango Tanz in Szenen gesetzt. Die Szene ist auch ein Paradebeispiel wie sie sich das VCU Handwerklich entwickelt hat. Die Kamera ist dynamischer, der Schnitt ist geschickter und das overall Pacing fühlt sich einfach besser an. Leider hat auch dieser Princess Switch Teil kleinere Durchhänger in der Mitte und unnötigen Konflikte (wer holt Olivia vom Flughafen ab!!!!1!), aber das gehört scheinbar einfach zur Formel hinzu. Ich habe auch das Gefühl das sie den Film etwas gekürzt haben. Alles deutet darauf hin dass der Bösewicht Rache an den Dieben seines Diebesgut nehmen möchte und diese für immer verschwinden lassen möchte. Und dadurch das Peter seine Visitenkarte am Tatort liegen lässt, wirkt es so als ob er sich Opfern möchte. Aber das kommt leider nie zum Tragen, da der Bösewicht off screen festgenommen wird.
Ich hätte nie gedacht das ich das Schreiben würde… aber ich hätte rein gar nichts gegen ein Princess Switch 4. Gerne mit Brook und Sir Cole aus The Knight Before Christmas oder noch mehr Vanessa Hudgens. Vielleicht kann diesmal auch Frank mehrere Eineiige Verwandte haben.
Der zweite Princess Switch Film startet gleich viel besser. In einer überraschend guten und charmanten Animation bekommt man nochmal alle wichtigen Aspekte des ersten Teils mitgeteilt, inklusive dem Konflikt, auf den man sich in den nächsten 90 Minuten einstellen muss.
Handwerklich ist der Film eine ganze Nummer besser als der erste Teil. Die Montagen sind nett anzusehen, die Kostüme herausragend und die Schauspieler haben auch sichtlich Spaß. Allen voran Vanessa Hudgens, welche diesmal in ihrer dritten Rolle als evil biatch auch mal das Königshaus aufwirbeln darf. Die ganzen Charaktere sind auch sehr nett gestaltet. Selbst der Möchtegern Bösewicht Fred aus dem ersten Teil bekommt hier eine Chance zu glänzen. Und alles was mit Lady Fionna und ihrer Gang zu tun hat macht einfach Laune. Leider verstrickt sich der Film in zu vielen unnötigen Konflikten, die das Pacing und Spaß Faktor drücken. Er macht eigentlich alles besser als der Vorgänger, schießt dabei aber nicht so wirklich über das Ziel hinaus.
Der erste richtige Film des Vanessaverse, erleben wir eine klassische Geschichte in einem neuen Gewand und viel mehr Weihnachten. Netflix greift gierig nach dem Hallmark Monopol und setzt dabei Vanessa Hudgens gleich doppelt ein.
In den ersten zwanzig Minuten fühlt man sich wie in einem falschen Film. Die Charaktere werden mit so einer Leichtigkeit gegen die Wand geklatscht, das man das Gefühl bekommt das man den ersten Teil der Reihe doch schon verpasst hat. Charaktere, Plotpoints und Prämisse werden viel zu schnell an den Zuschauer herangefahren, sodass man sich erst mal erschlagen vorkommt. Vor allem bei einem Film der es locker über die 90 Minuten Marke schafft. Aber sobald das aus dem Weg ist, bekommt man das, was man erwartet. Einen schnulzigen Weihanchtsfilm, mit einer netten Prämisse die an sich schon ein selbst Läufer ist. Und tatsächlich, die Verwechslung ist schon ganz charmant und man kauft die sich vertiefenden Liebesgeschichten auch ab. Man hätte gerne auf die Konflikte dazwischen verzichten können (vor allem im Backwettbewerb), aber ansonsten ist der Film wirklich ganz nett. Wenn man wirklich auf sowas steht, dann kann man seine Zeit schlechter verbringen. Ich freu mich jetzt einfach auf den nächsten Teil, mit noch einer Vanessa Hudgens: diesmal in Blond und Böse!
Weihnachten steht vor der Tür und da kann man nach einem Arbeitstag auch mal das Gehirn ausschalten und sich von Hallmark inspirierten Filmen berieseln zu lassen. Den Einstieg macht ‚The Knight Before Christmas‘, ein Eintrag in das Prestige Reiche Vanessaverse von Netflix.
Die Prämisse ist stark an Kate & Leopold angelehnt, eine RomCom die ich tatsächlich als charmant in Erinnerung habe. In seiner Quest ein wahrer Ritter zu werden, wird der Kreis (Sir Cole) von England des 14ten Jahrhunderts in das moderne Ohio versetzt. Dort trifft er einen kleinen Bach (Brook), welche scheinbar gut geerbt hat, da das gigantische Haupthaus inklusive eines Gästehauses wohl kaum von einem Lehrergehalt bezahlbar ist (Warum auch immer sie darin lebt und nicht ihre Schwester mit Mann und Kind bleibt wohl ein Rätsel). Schnell wird der Kreis mit den Gebräuchen und Annehmlichkeiten der modernen Welt vertraut. Er unterhält sich mit der mysteriösen Alexa, behauptet sich gegen das Stahlross des Baches und binged das fantastische Programm des schon fast magischen Streamingdienst Anbieter Netlifx™. So verfließen die Tage Richtung Heiligabend und Kreis ist immer noch nicht näher daran sein Quest abzuschließen. Nach der Rettung eines Kindes, der Fütterung und Beschenkung der Armen (bzw, das was in dieser oberen Klassen Gesellschaft arm bedeutet… wahrscheinlich alle wirklich armen Menschen schon längst vertrieben) und der Gnade ein Taschendieb nicht die Hände abzuhacken beginnt er zu verstehen, das die Liebe das einzig wahre ist!
Der Film ist natürlich kitschig und spielt auch nur sehr oberflächlich mit der Prämisse. Es wäre auch interessant gewesen, wenn Cole überrascht, davon gewesen wäre, das eine FRAU tatsächlich Grund Besitzerin ist. Da die Kreuzzüge schon stattgefunden haben, sollte er nicht überrascht von einer dunkelhäutigen Autoritätsfigur sein, aber da hätte man auch mehr machen können. Aber all das hätte dem Kern der Geschichte im Weg gestanden, und dieser ist tatsächlich relativ solide. Man langweilt sich kaum, da das pacing recht gut ist und immer wieder was Neues passiert. Die Schauspieler machen ihre Sache auch gut, vor allem Cole als Fish out Water (Hahaha… Brook… hahaha). Ich mag auch die vielen kleinen Details, wie der erste Raum in den Cole kommt (die Küche des Gästehauses) erst mal nicht befremdlich wirkt, da es auf ‚alte Gemäuer‘ getrimmt ist. Wenn man aufmerksam zuschaut, fallen einem auch ulkige Sachen auf, wie der Burger im Restaurant, der auf Brooks Seite nur angebissen ist, dieses Stück aber genau so Groß ist wie das, das auf Cole seiner Seite noch einsam die Stellung hält.
Tatsächlich war ich positiv überrascht von dem Film, weswegen er seine 6 Punkte auch verdient hat. Die weiteren 0.5 Punkte bekommt der Film für das herausstellen wie furchtbar Brot in den USA schmeckt. Selbst das krasseste, schwarze öko-Brot im Supermarkt schmeckt so Süß wie bei uns die Milchbrötchen.
Superstore schlägt in eine ähnliche Kerbe wie Parks and Rec und The Office. Und ganz ehrlich, ein amerikanischer Supermarkt bietet sich perfekt für eine Comedy Serie an. Dabei nimmt die Show nicht nur das Konsumverhalten der Kunden auf die Schippe (meistens mit kleinen Einspielern zwischen den 'relevanten' Szenen), sondern auch Kapitalismus und solche Hyperstores an sich. Gerade als Deutscher schlägt man oft die Hände über den Kopf zusammen, was für Probleme die Mitarbeiter von Cloud 9 haben und wie zermürbend das Management sein kann. Mutterschutz, Urlaub, Krankenversicherung, Pausen… da merkt man einmal wieder was für ein drittes Welt Land teilweise die USA Sind. Hier liegt auch eine ganz klare stärke der Serie! Superstore nimmt sich schwere Themen an, und geht großartig damit um. Egal ob es Gewerkschaften, Cancle Culture oder Corona ist. Gerade wenn man es zum Beispiel mit der letzten Staffel von Brooklyn 99 vergleicht, zeigt Superstore wie man es richtig macht.
Aber natürlich ist es auch wichtig für eine Comedy das die Folgen lustig und unterhaltsam sind. Und was die Charaktere angeht, kann Superstore auf jeden Fall mit Schwergewichten wie Parks and Rec mithalten. Selbst Charaktere die man erst nur grob kennen lernt wie Marcus oder Sandra, entwickeln sich stätig weiter und bereichern die Show mit jeder Zeile. Aber auch die Protagonisten sind grundsolide. Vom Arroganten und etwas abgehobenen Jonah, zur Bodenständigen Amy, zum realitätsfremden Glenn, der hau drauf Persönlichkeit von Dina und dem Chaotisch-Neutralen Garrett, bietet die Serie Unmengen von Charaktere die man über die Zeit lieben lernt. Leider übernimmt das Drama der Serie immer mal wieder den Komödien Aspekt, oder man holt zum X-ten mal ein ähnliches Missverständnis aus der Mottenkiste. Gerade Amy und Jonah entwickeln sich teilweise zu sehr einseitigen Charakteren, zumindest was die Konflikte angeht. Aber die Show wird niemals langweilig und bietet immer wieder neue Ideen und Konflikte, die teilweise auch das ganze Gefüge der Serie erschüttert. Superstore ist es auf jeden Fall wert angesehen zu werden, wenn man auf diese Art von Comedy steht.
Staffel 1 - 7.5
Wenn man krank ist, hat man viel Zeit. So viel, dass man an einem Tag die erste Staffel einer neuen Serie anschauen kann. Man lernt das Potpourri der verschiedenen Charaktere kennen und lieben. Das Thema eines Supermarkets werden gut und clever aufgegriffen und ausgearbeitet. In den ersten Folgen geht es noch etwas zu sehr um Jonah, aber das ganze wird bald aufgebrochen und ausgeweitet. Ein toller Auftakt für die Serie in 11 Folgen.
Staffel 2 - 6.5
Sie geht dort weiter, wo Staffel 1 aufgehört hat. Die Charaktere sind nach wie vor klasse und entwickeln teilweise ganz neue Dynamiken. Manche Folgen werden mit den übergreifenden Story Segmenten ausgebremst, was Schade ist. Aber an sich macht es immer noch viel Spaß.
Staffel 3 - 6.0
Langsam erkennt man gewisse Ermüdungserscheinungen. Die Charaktere sind nach wie vor liebevoll und man wird in allerlei interessante Szenarien reingeworfen, nur leider entwickeln sich viele Folgen nicht in neue Richtungen. Missverständnisse werden hergenommen und immer weiter platt getreten. Man möchte den anderen was Beweise und treibt es dabei so lange voran, bis am Ende der Folge gelernt wird, das das wohl nicht ganz so klug war, nur um ein paar Folgen das selbe nochmal zu machen.
Staffel 4 - 7.5
In dieser Staffel haben sie wieder ihren groove gefunden. Die Folgen sind abwechslungsreich und interessant gestaltet. Die Witze wieder auf Topniveau. Dabei schreckt man auch nicht von Themen wie Cancle Culture zurück um den ganzen dann doch einen ganz anderen Hut aufzusetzen.
Staffel 5 – 7
Diese Staffel baut wieder etwas ab, hat aber immer noch einen guten groove. Das aufbauen der Gewerkschaft waren richtig starke folgen, welche die verschiedenen Charaktere auch scheinen lassen haben. Amy als Manager war leider sehr hit and miss. Sie konnten sich nie entscheiden ob sie jetzt pro Arbeiter oder pro Corporate ist. Immerhin hat Staffel einer meiner Lieblingsfolgen der Serie: Die Hochzeit von Sandra!
Staffel 6 – 7
Die sechste Staffel war nochmal eine richtige Überraschung. Nachdem alles mit Amy und Jonah so schön aufgebaut wurde, wird es hier zunichte gemacht und das Verlassen von Amy hinterlässt kurz ein Vakuum. Aber das war auch gar nicht schlimm, den im Gegensatz zu Michael Scott aus The Office, tut das verlassen von Amy der Serie eher gut. Viel zu oft war es immer wieder die gleichen Konflikte, die auch langsam keinen Spaß mehr gemacht haben. So hat sich die Show von etwas Ballast befreit und ist dadurch agiler geworden, besonders im Umgang mit anderen Charakteren. Was die Staffel auch so besonders macht, ist der Umgang mit Covid. Jetzt wo alles soweit abgeklungen ist, kann man das ganze mit einem lächeln betrachten und sagen „wow, so war es damals ja wirklich“. Aber ich kann mir auch vorstellen das zu der Zeit als es lief, das alles eher anstrengend als charmant war. Zumindest beweisen die Serien Macher in dieser Staffel ihre größte Stärke: Den Umgang mit schweren Themen. Dazu gibt es der Serie ein fanstatisches Finale, das etwas überraschend kommt, aber dann doch sehr zufriedenstellend ist.
Ein neues Werk von Baran bo Odar und Jantje Friese, macht mich ganz verrückt. Nachdem Dark es tatsächlich geschafft hat, mit der hochkomplexe Geschichte, voller Zeitsträngen und Charakteren eine Punktlandung hinzubekommen, ist die Vorfreude natürlich ganz groß.
Staffel 1 – 8.5
-Enthält Spoiler-
Das Potpourri an verschiedenen Charakteren und das Babylonische Sprachen kauderwelsch wirkt erst mal etwas überfordernd. Aber man lernt die verschiedenen Charaktere und ihre Motivationen und Interessen schnell kennen. Und das Mysterium wird schon von der ersten Folge an toll aufgebaut. Symbolik, sonderbare Briefe von längst verschollenen Menschen und ein sonderbares Gefüge das all das zusammenhält. Realistisch wirkende Albträume und wiederkehrende Traumata, anachronistische Umbrüche, ein mysteriöses Zwillingschiff, ganz zu schweige von den Interessen und Motivationen der einzelnen Charaktere. Schon fast perfide werden alle Charaktere mit ihrem eigenen Trauma gnadenlos und in schon fast aktiver Art und Weise auseinander gesetzt, nur um ihnen dann noch ein gemeinsames, neues Trauma aufgestülpt zu bekommen, das man irgendwie gemeinsam bewältigen muss. Dabei stellt sich für den Zuschauer schnell die Frage, wie vieles davon realistisch ist, oder welche Aspekte sich dieser entziehen. Vor allem wer von ihnen hat wirklich agency und wer wirkt nur wie ein Statist. Mit neuen Konflikten in jeder Folge, gerät die schon von Anfang an eher wackelig wirkende Struktur immer weiter aus den Fugen und reist dabei Mensch und Metall in sonderbare Abgründe.
Vieles in der ersten Staffel hat mich an „I have no mouth and I must scream” von Harlan Ellison erinnert. Ein sonderbarer Limbo, der die Passagiere immer wieder durchs Fegefeuer geschickt werden, scheinbar zum Vergnügen einer Übermacht. Diese wird hier durch den Vater von Maura dargestellt, der zwischen einer Misanthropischen Gleichgültigkeit, aber nachgesagtem, regen Interesse an dem Kern menschlichen Verhaltens interessiert ist. So schwankt man immer wieder zwischen perfiden Experimenten und einem, sich langsam entfaltenden Plot. Leider fällt dieser Aspekt gegen Ende doch etwas flach, wenn sich alles zuspitzt. Aber ich bin mir sicher, dass die Serienmacher später nochmal auf diese Aspekte eingehen werden. Als Informatiker fand ich die Herangehensweise sehr interessant, vor allem ein gewisses NPC-Verhalten der Gäste auf der Kerberos. Auch das Umcoden der Simulation, dem Umgehen mit den Limitationen des Schiffes, war super interessant gemacht. Gerade mit dem Aspekt der Verhaltensforschung, konnten die Designer der Trauma Räume mit den Limitationen spielen. Limitationen, die sie mit Absicht hinein gemacht haben, da man es auch hätte anders lösen können. Man merkt auch das die Macher von Dark am Werk waren, mit einem gewissen Fatalismus in der Geschichte. ‚Wer immer wieder dasselbe macht, aber ein anderes Ergebnis erwartet‘ wird Albert Einstein zugeschrieben, und das ist hier eben auch der Fall. Es wäre interessant zu hören im wievielten Durchlauf sich nun die Kerberos befindet und welche anderen Aspekte dort mitgespielt haben. Es gibt ja Charaktere, die etwas außerhalb der Schleife existieren und vielleicht schon seit hunderten von Jahren immer wieder dasselbe beobachten. Konzeptuell auf jeden Fall superspannend.
Die erste Staffel ist richtig stark, aber ähnlich wie bei Dark, wird erst durch alle Blickwinkel und Geschichten ein volles Bild erzeugt, auf das ich mich schon richtig freue!
Frozen hat sich damals zu einem mächtigen Phänomen erhoben, wovon es kein Entkommen gab. Elsa Puppen hier, Let it Go da, Olaf der allerlei Produkte anpreist. Ich habe den Film damals vor dem Hype gesehen und war begeistert! Ein interessanter Disney ‚Klassiker‘ der alles etwas auf den Kopf stellt. Ich kann aber auch jeden verstehen, der durch die überproportionale Beweihräucherung des Frozen Franchise keinen Bock mehr darauf hatte. Für all diese Kandidaten empfehle ich dem Film nochmal eine Chance zu geben.
Frozen macht einfach so vieles richtig! Das Artdesign ist toll, die Landschaften, Architektur und auch Kleidung sieht nicht nur dank modernster Computer Technik gut aus, sondern auch durch die nordischen Einflüsse, welche die Szenen atmen lassen. Die Musik ist phänomenal und hat (meiner Meinung nach) einen der Spaßigsten Disney Soundtracks (auch wenn ich Let it Go auch nicht mehr hören möchte). Die Charaktere sind toll Designend, mit klaren Motiven und Charakterzügen, die durch die phantastische Synchro (in Englisch wie auch im Deutschen) verdammt gut rüberbringt. Aber der wahre Star ist die Geschichte! Ganz lose auf der Geschichte von Hans Christian Andersen Schnee Königin basierend, erzählt Frozen über Familien, Liebe, Geistliche-Horizonte, Angst und Trauer. Eingesperrt und allein gelassen, entwickeln sich die zwei Schwestern auf ganz andere Art und Weise. Elsa ist von Angst getrieben, während Anna nach draußen möchte, um die Welt zu erkunden. Man merkt schnell, dass die Naive und Ziellose Prinzessin Jahre lang nur durch Geschichten und Darstellungen gelebt hat, weswegen Hans ein leichtes Spiel hat und das Ganze auch so gut funktioniert. Durch das Löschen der alten Erinnerungen, passt ihre naive Herangehensweise an die leiden ihrer Schwester ebenfalls wie die Faust aufs Auge. Diese wird nämlich auch großartig dargestellt, mit einem Unfall und der einhergehenden Angst, die alsbald zu einem erdrückenden Gefängnis wird. Solche Kernkonflikte werden nicht nur gut durch die Story Beats oder die Bildsprache erzählt, sondern (wie man es von klassischen Disney Filmen gewohnt ist) vor allem durch Musik. Kristoph als Helfer in der Not bietet dabei auch interessantes Potential, das den geübten Disney Zuschauer das Ende schon vorhersehen lässt. Das es dann doch anders kommt, hat mich damals im Kino überrascht und finde ich nach wie vor ein großartiger Twist. Das gerade Disney so gekonnt mit dem Trope spielt und es dann auf den Kopf stellt, macht viel des Charms des Filmes aus. Und von Charm hat der Film genug: durch Charaktere, Dialoge, Songs, Animationen und der fanatischen Landschaft. Diese Detailverliebtheit inklusive der simplen, aber doch sehr effektiven Geschichte, macht diesen Film so großartig!
Der letzte Film der Toy Story reihe, setzt nicht unbedingt eine Schleife um die ganze Prämisse. Aber meiner Meinung nach ist er der unterhaltsamste aller Toy Story Filme. Ähnlich wie bei den anderen Kritiken möchte ich kurz in die Technischen Aspekte abdriften. Toy Story war schon immer ein flexen und beweisen, was das Studio so kann. Und obwohl Toy Story 3 wirklich gut aussah, setzten sie dem ganzen hier noch eine mächtige Schippe drauf. Im Gegensatz zu den anderen Filmen wie Monster AG, Inside Out oder Cars, versuchen sie hier mehr die Realität abzubilden und gehen dabei in unfassbar tiefe Details. Der Staub zwischen den Schränken und den Balken des Antiquitäten Ladens sieht Fotorealistisch aus. Die Licht Effekte und Spiegelungen auf den Spielzeugen hauen einen glatt aus den Socken. Wenn es dann noch nass wird, fällt (zumindest mir) die Kinnlade runter. Und auch was die Animationen angehen (vor allem im Bereich Mimik) haben sie nochmal ne fette Schippe draufgehauen. Es ergibt Sinn das die Filme mit technischen Voranschreiten besser aussehen, aber dieser Film geht über diesen Fakt hinaus, mit großartiger Kamera, BIldsprache und liebe zum Detail.
Die Geschichte geht in klassischer Formel voran. Durch ein überstarkes Gefühl der Loyalität von Woody, werden er und die anderen Spielsachen alsbald in wilde Situationen gepackt. Diesmal geht man sogar noch einen Schritt tiefer in die Lore der Welt, als ein Spork zu einem Spielzeug umfunktioniert wird und mit der Gabe eines Bewusstseins nicht zurechtkommt. Mich würde noch viel mehr die Implikationen davon interessieren, aber das würde den Rahmen und dem Mysterium auch etwas den Spaß rauben. An einem umherziehenden Jahrmarkt findet er seine alte Flamme Bo wieder, die sich prächtig gemacht hat… was für ein Glowup! So interessant, fähig und cool! Obwohl man sie ja schon von den ersten Filmen kannte, zeigt sie hier ihr volles Potential, das vor allem durch die feinere Animation richtig zum scheinen kommt. Unser „Bösewicht“ in Form von Gabby Gabby mit ihren Cronies an Bauchrednerpuppen ist auch sehr interessant und nachvollziehbar. Key and Peele als Kuschelduo mit blühender Fantasie, Keanu als größter, kanadischer Draufgänger, Buzz der seiner neu entdeckten innere Stimme folgt, bis zum Einhorn das den Vater von Bonnie am liebsten hinter Gitter sehen möchte… Toy Story 4 bietet so vieles und hört nie dabei auf Spaßig zu sein. Mit großartigen Voice Acting und Randy Newman Soundtrack ist der vierte Teil der rundeste meiner Meinung nach.
Nach mehr als zehn Jahren geht es mit Woody, Buzz und all den anderen endlich weiter. Mit allen… nicht ganz. Mit der Zeit hat sich nicht nur das Zimmer, sondern auch Andy gewandelt. Kein Kind mehr, bereitet er sich jetzt darauf vor aufs College zu gehen. Und nicht nur damals hat der Film mich voll erwischt. Als der erste Teil rauskam war ich 10, als dieser rauskam war ich 18 und habe mich auch auf ein Studium, fern ab meiner alten Heimat zugewendet. Das Konzept, was Spielzeug eigentlich ist und was die Existenzberechtigung für sie sind, wird hier weiter erörtert. Der ganze Ton des Filmes ist auch ein etwas anderer, düsterer, was mir sehr gut gefallen hat. Darunter leidet aber leider auch der Spaß Faktor, weswegen der Film vielleicht gerade für jüngere Zuschauer etwas weniger unterhaltsam ist.
-Kann spuren von Spoiler enthalten -
Der Kernkoflikt, was geschieht mit Spielzeug wenn das Kind herauswächst, wurde ja schon davor immer etwas angerissen. Diesmal geht man aber tiefer, in dem man noch stärker auf die Bedürfnisse der Spielsachen eingeht, die eben einfach bespielt werden möchten. Durch ein Missverständnis landen die meisten Spielsachen fast auf der Müllkippe und retten sich dann gerade noch so in eine Spendenbox für den hiesigen Kindergarten. Was zuerst paradiesisch erscheint, wird schnell zu einem Horror Trip. Gerade wenn ihnen klar wird, was hinter der Sonnigen Fassade passiert, wird es teilweise sehr düster. Ich habe auch das Gefühl das hierbei auch gewisse Praktiken der Amerikaner (Guantanamo Bay) etwas aufs Korn genommen werden, neben dem offensichtlichen Vorbild eines Prison Breaks. Dieser Heist Aspekt gefällt mir auch richtig gut und macht Laune. Ich find auch Lotso ein wirklich gelungener Bösewicht, der ein ähnliches Trauma wie Jessie erfahren hat, nur noch viel mehr Hass in sich trägt. Die zwei Klassen Gesellschaft ist auch toll aufgebaut und ausgearbeitet.
Zwei Szenen des Filmes poppen immer wieder in meinen Erinnerungen auf wenn ich an Toy Story denke. Zum einen die in der Müllverbrennung, die sich in mein Gedächtnis (pun intended) eingebrannt hat. Wie sie sich alle an den Händen nehmen und dem Tod zusammen entgegen blicken ist so viel düstere als man es von einem Toy Story Film erwartet hätte. Auch wenn ich weiß das nichts passieren wird, zieht sich bei mir jedes Mal die Brust zu. Und das famose Ende, bei dem Andy sein Spielzeug an eine neue Generation weitergibt. Ich versteh auch nicht genau warum, aber jedes Mal wenn ich diese Szene am ende des Filmes sehe, hören die Tränen gar nicht auf zu fallen.
Der Film sieht schöner und geschmeidiger aus den je. Nicht nur die Phantasie Szenen sehen großartig aus, auch die echte Welt sieht so detailverliebt aus. Auch die Animationen und Mimik der Charaktere erreicht unbekannte höhen für die Serie. Szenen wie Mr Fladen Potatoe oder die beeindruckende Simulation der Müllbeutel zeigen auch, das sie hier flexen wollten.
Satoshi Kon war eine der interessantesten und kreativsten Stimmen in der Anime Welt und sein Verlust ist nach wie vor schmerzhaft. Paprika ist meiner Meinung nach eines seiner besten Werke. Ein Konflikt von Technologie gegen Natur. Die abstrakte und unendliche Art und Weise von Träumen konfrontiert mit der drögen und limitierenden Realität. Man wird sofort in die Bizarrheit hineingeworfen, in einer Amalgamation von verschiedenen Träumen und Vorstellungen die in einem Trauma enden. Es Entwickelt sich eine Detektiv Geschichte wo auf zwei verschiedenen Ebenen nach verlorener Hardware gesucht wird. Dabei fließen die verschiedenen Stränge wunderbar zusammen. Es wird nicht nur in das Unterbewusstsein von Individuen eingetaucht, sondern auch ein Art menschliches Unterbewusstsein entdeckt, das dann die Grenzen sprengen zu droht. Vielen in den Anime hat mich sehr an die Persona Reihe erinnert (vor allem Persona 5), was bei mir gleich weitere Pluspunkte bringt. Die Technologie und die Prämisse wirkt magisch, hält sich dabei aber immer an die eigenen Regeln, egal wie wild es wird. Das Kon es schafft diese zwei konträren Stränge kohärent zu verbinden ist ein Meisterstück. So bewegt man sich von dem Trauma eines Mannes, zu verlorener Hardware die dann in einem Fresskampf gegen einen falschen Gott endet.
Der Film ist visuell eine Wucht! Nicht nur in seinem Fantastischen Design und der Verschmelzung von Traum und Realität. Das Charakterdesign ist auch sehr interessant, mit jeweils zwei, welche auch wieder eine interessante Einblick in das Innenleben und der Selbst Wahrnehmung zulässt. Auch die Animationen sind großartig: es wackelt, es stampft und es fließt (wie schon in Perfekt Blue) gerne mal zwischen den Grenzen umher. Dazu famoses Voice Acting und einen grandiosen Soundtrack, der zwischen Unterhaltsam und Bat-Shit Insane wabert. Und genau diesen Grad brauch es eben bei diesem Meisterwerk, das auf dem schmalen Grad zwischen Genie und Wahnsinn balanciert. Es hat schon ein Grund das Kon so legendär ist. Aronofsky bedient sich gerne an seiner Bildsprache und narrative, aber sonst steht er und seine Werk relativ einzigartig da, da dieser Spagat einfach nur Wahnsinnig ist.
Toy Story 2 nimmt die funktionierende Formel des ersten Teils und erweitert sie. Die Charaktere werden etwas mehr ausgefeilt. Die Prämisse der lebenden Spielzeuge wird etwas erweitert und mit neuen, interessanten Konflikten gespickt.
Technisch ist es Wahnsinn wie viel vier Jahre ausmachen können. Die Animationen sehen so viel besser und smoother aus. Besonders in einer Szene wollte Pixar scheinbar richtig flexen und lässt die Partikel nur so fliegen. Auch das allgemeine Design ist besser geworden. Sehen Andy und seine Familie immer noch gleich aus, merkt man das sich z.B. bei Al und dem Spielzeug Restaurator sich viel bewegt hat.
Die Geschichte gefällt mir tatsächlich im zweiten Teil besser als im ersten. Wie schon genannt, die Prämisse der lebendigen Spielzeuge wird hier erweitert, mit Spielzeug, das viel älter ist und schon den Schmerz der Zeit gespürt bekommen hat. Auch die Sinnhaftigkeit der Spielsachen wird in Frage gestellt: Ist es besser angebetet oder bespielt zu werden? Und der Horror, wenn man tatsächlich mal in die Tonne kommt und dann mit dem Fluch der Haltbarkeit von Plastik auf einer Halde vor sich hin zu rotten. Dieser Konflikt wird toll von Woody erörtert, als er nach einer Kur wieder wie neu aussieht, aber selbst sein markantes Zeichen unter dem Schuh dabei verloren geht. Verantwortung von dem Spielzeug gegenüber der Besitzer:innen, des anderen Spielzeuges und sich selbst wird hier auf die Probe gestellt. Eine tolle Weiterentwicklung des Kernkonflikts von Buzz im ersten Film.
Der Film macht viel Spaß. Nicht nur durch die Geschichte und die Charaktere, sondern auch durch Szenen wie dem Werbespot, der Vergangenheit von Woody oder zum Beispiel der Kreuzung einer Straße.
Toy Story ist legendär... ein wahrer Pionier! Für 1995 Verhältnisse war Toy Story mindblowing. Im Jahr 2022 sieht es etwas anders aus. Die Spielzeuge sehen nach wie vor toll aus. Sie überzeugen mit ihren Plastik look, und bewegen sich auch auf die Art und Weise wie man es sich vorstellt. Nur manchmal wirkt es etwas bizarr hier und da. Aber die Menschen... mein Gott... die Menschen... Aber ja, für ein Computeranimationsfilm aus 1995 hält sich der Film heute noch gut. Allen voran natürlich das solide Storywriting, die Musik von Randy Newman und das fantastische Voice Acting. Das Gefühl dass das Spielzeug zum leben erweckt wird, wird gut rüber gebracht. Die Beziehung zwischen Andy und den Spielwaren ist toll getroffen. Mit einer Anbetungswürdigkeit von den kleinen Wesen und der Gefahr das sie jederzeit Obsolet werden können. Im allgemeinen ist die Prämisse sehr düster wenn man etwas darüber nachdenkt. Aber auch diese Nische wird hier fantastisch abgearbeitet, mit dem starken Kontrast zu Sid, dem etwas Verhaltensauffälligen Jungen von nebenan. Es kommt schon Horrorfilm feeling hoch wenn die Hooker (das ich auch erst jetzt verstanden habe) oder die Spinne unter dem Bett hervorkrabbeln. Die Geschichte ist interessant aufgebaut, mit vielen guten Konflikten. Die Psychose von Buzz (falls man sie so nennen darf) ist unterhaltsam gestaltet, mit einer großen Prise Glück, die sie einfach nicht abklingen lassen möchte. Die Eifersucht von Woody ist auch nachvollziehbar, vor allem als der heilige Platz nun nicht mehr ihm gebührt. Aber hier find ich rutscht der Film etwas ab. Man hat ja nur eine grobe Ahnung von dem sozialen Konstrukt in Andys Zimmer (bzw. zwischen Spielzeug an sich), aber wie schnell die anderen Spielsachen dann Woody fallen lassen, fand ich schon krass. Vor allem als er bei einem Psychopathen eingesperrt wird. Dafür ist das Finale dann nochmal richtig gut gelungen, mit einem realistischen Zeitdruck des Umzugs und der Rakete die dann doch den TAg rettet.
Aber ja, da war die Nostalgiebrille doch etwas schwerer als erwartet. Der Film ist gut, keine Frage, aber im Vergleich zu den anderen Toy Story Filmen, oder geschweige viele anderer Pixar Filme, hinkt dieser doch etwas hinterher.
Ich mag Hopkins und sein Schauspiel sehr, und hab mir erhofft etwas Interessantes via dieser Dokumentation zu lernen. Stattdessen bekommt man einen wilden zusammenschnitt von verschiedenen Interviews und Filmszenen zu sehen. Diese sind zwar sehr interessant, aber dadurch, dass man Hopkins immer wieder in den Interviews über sein Leben fragt, wiederholt sich vieles ständig: Mal wird was von seiner Kindheit erzählt, dann darüber wie er gerne berühmt werden wollte, warum er gerne Einsam ist, wie er in der Schule war, warum er Los Angeles mag und dann wieder das er nicht viele Freunde hat. Es geht quer Beet ohne roten Faden und das merkt man. Ich glaube tatsächlich man ist besser dran wenn man sich eine kurierte Liste auf YouTube anschaut, zumindest wäre es nicht weniger kohärent.
Aus purer Langeweile habe ich mir mal The Watcher bei Netflix reingeworfen und habe sehr schnell das Konzept der „Sunken Cost Fallacy“ gespürt. Die Serie erinnert mich an die erste Staffel von American Horror Story. Irgendwie ein bisschen Haunted House, oder vielleicht doch nicht. Mit einer ganzen Riege von sonderbar, abgedrehten Charaktere die nur voll aufgedreht existieren können. Man blaut auch bis zum Schluss im Dunkeln, mit allen möglichen Theorien und Einflüsse, die sich ständig irgendwo in den Sand verlaufen. Die Zeitlichkeit funktioniert in der Serie auch nicht so wirklich, man ist sich nie sicher, ob es jetzt ein Tag oder Wochen vergangen sind.
Der Kern der Geschichte ist an sich gut und auch gruselig. Eine Geschichte über Stalker und Angst vor realer Gewalt. Ich habe auch im Nachhinein herausgefunden das es auf einer wahren Geschichte basiert, was das ganze nur noch viel schlimmer macht. Man Fragt sich wer dieser Watcher ist und was das Ziel von diesem Unbekannten ist. Auch den Charakteren geht es so, nur dass es hier viel zu überspitzt ist. Alle Nachbarn sind übelsten Creeps, die sich alles andere als normal Verhalten. Teilweise wird es schon fast surreal und man fragt sich, wo das ganze hingeht. Kurze Spoilerwarnung: Nirgendwo! So wird Folge nach Folge Anschuldigungen um sich geworfen, sobald man nur ein kleiner Funken an misstrauen erahnt. Das Ganze wird auch nicht besser als sie eine Privatdetektivin anheuern, die diese wilde Theorien nur noch befeuert. Der Knaller war in einer Folge, in der sie den Mann anmault das seine Theorie gar nicht stimmen kann, nur um dann eine ähnlich schwachsinnige Theorie auf den Tisch zu knallen, was die gesamte Folge einnehmen wird. Ihr Verhalten ist eh sehr sonderbar und man fragt sich warum alles einfach so hingenommen wird. Auf die anderen Theorien gehe ich jetzt hier nicht ein, da es eh alles nirgendwo hinführt.
Das Nervigste an der Serie sind eindeutig die roten Heringe, den man ständig nachjagt. Das ändert sich auch leider bis zur letzten Folge nicht. Es werden mehrere Ansätze geboten, die im Verlauf der Show sich aggressiv im Sand verlaufen. So hat man am Ende einfach nur ein Haufen losgelöster Fäden, die nirgendwo hingehen. Alle Charaktere sind durch die Bank nervig und extra Mysteriös gemacht. Es ist auch nicht wirklich so gut den Zuschauer ständig an der Nase herumzuführen und alles einmal gegen die Wand zu klatschen. Man fühlt sich einfach verarscht, von vorne bis hinten und weint jedem Gedanken, den man an die Serie verschwendet hat, nach.
Das heißt aber nicht dass die Serie nicht hätte gut werden können. Wie bereits gesagt, die Grundlage ist super. Man hätte auch etwas Interessantes mit der Paranoia der Charaktere machen können. Oder mit dem gleichzeitigen Sozialen Aufstieg mit einem 3 Millionen Dollar Zuhause und dem sozialen Abstieg in dem Job des Vaters. Aber nichts wird damit gemacht. Sodass man sich am Ende der siebten Folge fragt, warum man sich das angetan hat (sunken cost fallacy… und dass ich hier, was zum Schreiben habe). Ich habe ja nichts dagegen das Serien und Filme etwas offen sind, gerne auch mit viel Interpretationsspielraum. Aber diese Serie macht nichts wirklich gut. Alle Theorien, die man selbst aufbauen könnte, werden von der Serie kaputt gemacht. Die letzte Szene ist dann auch sehr sonderbar, fühlt es sich an, als ob die Auflösung eine ganz andere sei. Als ob das Haus einen Fluch auf die Bewohner und umgebenen gelegt hat. Aber all das macht nicht wirklich viel Sinn.
PS: Ich habe Theorien gelesen davon das, das Haus die Menschen verändert. Das sich die Tochter deshalb so verhält wie sie sich verhält. Habt ihr noch nie ein Teenager erlebt? Im Allgemeinen sollte man bei dieser Serie weit weg von IMDB Reviews bleiben.
Come to Daddy ist ein sonderbarer Film, der aber das, was er erreichen möchte, dann auch gut hinbekommt. Die Geschichte um den super Hipster Norval der zum ersten mal seinen Vater besucht, wird sehr interessant erzählt. Da man keine der Charaktere kennt, betrachtet man das vorsichtige Herantasten mit derselben Faszination wie die Charaktere selbst. Das Aufplustern und wieder in sich zusammen fallen funktioniert ebenfalls fantastisch. Nach einem Event zwirbelt sich die ganze Atmosphäre von ganz neuen. Norval zerfällt und versucht irgendwie Sinn in der Verlorenheit zu finden. Das alles anschließend nochmal auf den Kopf gestellt wird, hat dann auch mich richtig überrascht. Der Film geht plötzlich in eine ganz andere Richtung, bei der es plötzlich um das Nackte überleben geht.
Come to Daddy ist ein bizarres, schwarzhumoriges Werk. Von Elijah Woods großartiger Performance (der ähnlich wie Daniel Radcliff seine Nische im Bizarren gefunden hat). Stephen McHattie spielt die Rolle des verlorenen Vaters brillant. Es wird nie wirklich langweilig, weil ständig neue Aspekte hineingeworfen werden bis zum melancholischen ende. Und auch wenn vieles davon richtig gut zieht, fehlt mir Rückblickend etwas der Große Zusammenhalt. Aber immerhin: Rosinenaugen werden mir auch lange noch im Gedächtnis bleiben.
Ich bin ein großer Flanagan Fan. Gerade Haunting of Hill House, Bly Manor und Midnight Mass gehören meiner Meinung nach zu den besten Serien unserer Zeit. Ich liebe auch sein Umgang mit Horror. Man merkt in seinen Shows und Filmen, das er sich immer extra Mühe gibt. Der Horror ist in sich immer stimmig und wird meistens auch über den einfachen Gruseleffekt gut genutzt. So war die Vorfreude natürlich sehr groß, aber schon die erste Folge hat mich dann auf dem falschen Fuß erwischt.
Die Prämisse hinter Midnight Club ist großartig! Ein Hospiz für Teenager, bei denen sie gemeinsam mit ihrem eigenen Tod und den Tod von anderen umgehen müssen. Dazu die geteilte, ganz persönliche Verarbeitung in Form von Horrorgeschichten um Mitternacht. Und in diesen Aspekten scheint die Serie auch richtig. Vor allem mit der Narrativen der Geschichten, die nie ganz losgelöst von der Realität und den Zuhörern ist. Und auch wenn die Geschichte an sich teilweise nicht so interessant sind, ist die Umsetzung in Flanagan Manier gut gelungen. Es gibt auch ein, zwei herausragende Episoden (Anya später und die Straße im Nebel). Die meisten Charaktere funktionieren auch wirklich gut und entwickeln sich in interessante Richtungen. Aber so ganz will das Ganze dann doch nicht aufgehen… allen voran die Protagonistin. Es ist okay, dass Charaktere nicht perfekt sind, und auch Ecken und Kanten haben. Aber Ilonka spielt dabei in einer ganz eigenen Liga. Eine Besserwisserin, die überall ihre Nase reinstecken muss, egal ob es den anderen Schade zufügt oder nicht. Egozentrisch wie selten gesehen, fällt sie auf die einfachsten Einflussnahmen ein und verweist sich in irgendwelche wilden Theorien nur um dann am Ende ein wichtiges Versprechen zu brechen um zu sagen das sie allein jetzt geheilt sei. Immer wenn sie auftaucht, weiß man, dass es jetzt furchtbar wird, da sie jede Folge mit ihren nervigen Plänen und Visionen in den Dreck zieht. Gleichzeitig stören auch die Horrorelemente, die außerhalb der Geschichte auftreten. Was in Bly Manor fantastisch funktioniert hat, zieht hier einfach nicht. Auch der Kult führt am Ende nirgendwo hin. An sich find ich das gut, es wäre viel nerviger, wenn alles jetzt doch irgendwie auf magische Art und Weise zusammenhängt, das hätte das solide Fundament der Show angekratzt. Aber dann so viel Zeit auf diesen Aspekten zu verwenden, nur um am Ende mit ein paar Vagen Einstellungen zurück gelassen zu werden, ist nicht zufriedenstellend.
Würde sich die Serie auf die tolle Prämisse und interessanten Faktoren verlassen, hätte sie locker eine 7+ bei mir abgeräumt. So ist es aber nichts Ganzen und nichts Halbes. Und so gut die guten Aspekte der Serie sind, so zermürbend sich auch die negativen, was extrem schade ist.
Der erste Teil hat das, was er machen wollte gut gemacht: Ein Abenteuer für Kinder und Jugendliche, das sich nicht ganz so ernst nimmt und einfach Spaß macht. Und der zweite Teil setzt dem ganzen meiner Meinung nach noch eine Schippe auf.
Die Themen des ersten Filmes: Reform und mehr Rechte für Frauen, wird hier nicht nur toll weitergeführt, sondern auch erweitert. Die unmenschliche Behandlung von Menschen (allen voran Kindern und Frauen) in der Industrialisierung und den daher eingehenden Klassenkampf, wird hier auf eine überraschend kinderfreundliche Art und Weise nähergebracht. Diese schweren Themen nehmen nie überhand und werden geschickt in die Narrative eingewebt. Im Vordergrund steht nach wie vor die sympathische Chaotin Enola Holmes, die mit ihrer eigenen Kanzlei etwas auf die Nase gefallen ist, aber sich alsbald in einen neuen Fall verbeißt. Im Verlauf verschleppt es unsere Heldin in alle möglichen Gefilde, um eine Verschwörung aufzudecken, bei der es um Leben und Tod geht. Schön, dass man diesmal auch mehr Henry Cavil als Sherlock zu sehen bekommt. Es ist auch schön zu sehen, wie die Fälle der beiden zusammenlaufen, unter dem Banner eines alten Bekannten für Sherlock Holmes Fans.
Der Film macht einfach Spaß. Die Kamera ist gut (bis auf die wenigen Kampfszenen), der Schnitt hat ein gutes Pacing und die gewisse selbst referenzielle Erzählweise funktioniert nach wie vor gut. Die Geschichte ist auch eine interessante, und das für mich sehr ausgelutschte Viktorianische England wird zumindest Bunt und Verrückt genug gezeigt, das es funktioniert hat.
Ich habe selten eine so durchwachsene Anthologie Serie angeschaut. Das macht es auch teilweise furchtbar schwer sie als ganzen zu bewerten. Wie normalerweise geh ich jede Folge durch und gebe meinen Senf dazu, inklusive Bewertung. Für alle die sie noch nicht gesehen haben, empfehle ich die Show nicht im Ganzen anzuschauen, sondern sich nur die Rosinen herauszupicken.
Lot 36 – 3.0
Ufff… kein leichter Einstieg in die Anthologie Serie. Es gibt nicht wirklich viel, was mir an Lot 36 gefallen hat. Thematisch ist die Episode all over the place. Man beginnt mit dem Krieg im Nahen Osten, hat einen verbrannten Veteran als Protagonist, welcher sich auch stark darüber identifiziert. Dazwischen gibt es Dämonenbeschwörungen, verlorene Fotos und Flüche. Der Protagonist steckt in der Patsche und muss schnell viel Geld auftreiben, was seine Motivation ist und über die er nie wirklich hinaus geht. Dabei wird er noch gleichzeitig als Rassist inszeniert, was wahrscheinlich sein Verhalten gegen die spanische Frau und den schwarzen Mitarbeiter erklären soll. Aber meiner Meinung nach ist er so ein Misanthrop, dass er das gar nicht gebraucht hätte. Man hat auch das Gefühl, das sie vielleicht irgendetwas mit den anderen Charakteren erzählen wollen, aber das fällt leider auch flach. Und wer es noch nicht erraten hat, natürlich endet alles mit einem Tentakel Monster!
Aber nicht nur ist die Geschichte subpar, auch die Art und Weise wie es erzählt wird ist sehr dröge. Szenen sind viel zu lang, ohne dass irgendwas relevantes erzählt wird. Es werden Stinger eingespielt, wobei weder der Protagonist noch wir als Zuschauer wirklich wissen, was es damit auf sich hat. Auch wird immer wieder Fokus auf das automatisch abschaltende Licht gelenkt, ohne das es irgendwelche Relevanz hat, außerhalb davon das es halt Licht ist das sich irgendwann abschält. Die Kamera und der Schnitt sind auch langwellig und die Musik ist so nervig, das sie jegliche Spannung aus den Szenen heraus saugt.
Graveyard Rats – 4.5
Die zweite Episode wird ein bisschen besser, gefällt mir persönlich aber nicht. Ich bin einfach kein Fan von Timepieces. Vor allem im Horror find ich sie eher Klischee behaftet, anstatt das die Apsekte der Zeit wirklich genutzt werden. Die Geschichte ist halt zu dieser Zeit geschrieben deswegen muss es so sein. Der Protagonist hat tatsächlich ein gewissen Charm in seiner Verbosität, aber irgendwie quatscht er mir dann doch zu viel. Auch hier ist das Hauptmotiv Schulden und Gier.
Handwerklich find ich die Folge etwas besser als die Erste. Die Geschichte um die Grabraubenden Ratten fühlt sich an wie eine erwachsene Version von R.L. Stines Gänsehaut. Inklusive lustiger Aufnahmen, cartoonische Sounds und etwas low budget anmutender Ästhetik. Damit könnte man ja auch was machen, aber ich finde das die Folge keinerlei der Stärken der Geschichte nutzt. Das Gefühl der Klaustrophobie kommt nicht auf. Auch wirken die Monster nicht gruselig. Da hätte man noch einiges mehr rausholen können. Sonderbar find ich auch, dass sie sich in der Episode nicht die Zeit genommen haben, zu zeigen wie die Ratten die Leichen stehlen. Man hört es das erste mal bei dem verzweifelten Versuch den Gläubiger zu erweichen und dann nimmt man einfach an das es stimmt.
The Autopsy – 10
Das Weiterschauen hat sich gelohnt! The Autopsy ist für mich in allen Punkten herausragend, und einer der besten Scifi Kurzfilme die ich je gesehen habe. Es ist auch kein Wunder das aus dieser guten Vorlage, mit David Prior (dem Regisseur des kriminell underrateden Empty Man) und einem Drehbuch von David S Goyer etwas Spannendes entsteht. Aber das ganze Team ist nochmal einen Schritt weiter gegangen. Die Kamera ist großartig und wird von dem fantastischen Schnitt nur noch weiter unterstützt. Das Pacing lässt keinen ruhigen Moment aufkommen und treibt mit jeder wertvollen Sekunde die Geschichte voran. Die Charaktere sind meisterhaft inszeniert, sodass man innerhalb von wenigen Dialogen schon ein viel dreidimensionaleres Bild von ihnen hat, als das bei den irgendeinem der Charaktere der vorherigen Folge der Fall war. Der Gerichtsmediziner mit seiner ganz neuen Ansicht auf die Welt, mit dem Wissen das er nur noch sechs Monate zu leben hat. Der Polizist, dem das tragische Schicksal zu viel wird und sich selbst die Schuld an all den Katastrophen geben möchte. Und ein Todgeglaubter, der immer weitere Mysterien hinterlässt.
Die Geschichte um den Kollaps einer Miene ist fantastisch erzählt. Mit den Soziologischen Problemen der armen Stadt auf den Punkt gebracht, in der Bitte das der Gerichtsmediziner doch bitte herausfinden möchte, dass sie von den einstürzenden Brocken getötet wurden, anstatt von der seltsamen Bombe. Die Autopsie Szenen strotzen nur so von Authentizitismus, welche Eiskalt abgearbeitet wird, mit einem Hauch von Menschlichkeit. Wenn man in die letzte Phase kommt, fallen alle Puzzleteile zusammen. Ein fantastischer Dialog zwischen Parasiten und Wirt, zwischen dem Nutzvieh und dem Schlachter entfaltet sich, bei dem eine endgültige Entscheidung getroffen wird, das Wesen in grausame Dunkelheit zu sperren.
Ich bin hellauf begeistert von dieser Episode und kann sie jedem nur wärmstens ans Herz legen.
The Outsider – 9
Nach einer großartigen Episode geht es wieder richtig gut weiter. Eine etwas andere Geschichte, wird hier anstatt auf Zombies und Dämonen, ein etwas Lebensnaheres Netz gespannt. Eine gekonnte Kritik an der Schönheitsbranche und dem ewig geldbringenden Traum von Schönheit und Jugend.
Was einem sofort auffällt, ist die sonderbare aber sehr charmante Machart der Episode. Die Kostüme, das Setdesign, die Kamera, Maske, Schnitt, Musik und Schauspiel fügen sich alle zu einem sehr interessanten und eigenständigen Werk zusammen. Kate Micucci ist unfassbar gut. Von ihrer Mimik, ihrer Körpersprache und die Art und Weise wie sie redet. Martin Starr als ihr verdaddelter aber glücklicher Mann ist ebenfalls perfekt gecastet. Dan Stevens (für alle die es noch nicht gesehen haben: schaut Legion! Und zwar ASAP) macht eine so lustige Figur. Für alle die die Folgen normalerweise auf Deutsch schauen, empfehle ich hier die englische Version, da sein Akzent zum wegwerfen komisch ist.
Die Geschichte an sich ist interessant erzählt, mit der Aussenseiterin, die eher verwirrt vom rest der Welt ist, aber doch dazu gehören möchte. Eine allergische Reaktion und ein charmanter Mann aus dem Fernseher erzählen ihr das sie auf den richtigen weg ist. Man erfährt schon am Anfang das sie gewisse Paranoide Züge hat und so kann es sein das sie hier wirklich dem Wahnsinn langsam verfällt. Ihr liebenswerter Mann möchte ihr klar machen, das sie all das nicht braucht, solange die beiden sich haben. Das geht dann irgendwann soweit das eine Entscheidung getroffen werden muss. Nach einem reinigenden Bad hat auch sie den Olymp der Schönen erreicht, und man wird mit einer verstörenden und bizarren Mimik Explosion entlassen.
Die Folge hat einen besonderen Charm, wo ich verstehen kann das er nicht bei jedem so gut ankommt. Ich persönlich fand die Folge durch und durch gelungen und in ihrr eigenen Ästhetik und Narrative absolut kohärent.
Pickmans Model – 4
Ich kenne Keith Thomas bis jetzt nur von dem herausragenden Indie Horror „The Vigil“ und war aufgeregt, was er mit einer HP Lovecraft Geschichte machen wird. Den die Prämisse dahinter ist toll, wie eine kondensierte Version des klassischen Lovecraftian Cosmic Horror. Aber am Ende will dann doch nicht alles zusammenkommen. Die Kamera und die Musik sind okay, aber beim Schnitt hätten sie das Pacing gerne etwas enger anziehen können. Ich wünschte mir auch, dass er sich mehr Freiheiten in der Geschichte genommen hätte. So wie Pickmans Model hier erzählt wird, hat man das Gefühl, das sie sich teilweise viel zu sehr auf gewissen Aspekten versteifen und andere dann einfach überspringen. Die Wahrheit und der Wahnsinn in den Bildern von Pickman hätte man viel besser darstellen können. Anstatt einfach ein klassisches Gemälde von einer Hexe zu zimmern, hätte man das Ganze auch gerne moderner (oder gar durch AI erstelltet) gestalten können und auch mit modernen, eher abstrakten Bildern etwas in den Protagonisten auslösen können. Stattdessen haben wir ein Bild das in kurz beeinflusst und ihn dann in Ruhe lässt bis Pickman viele Jahre später wieder auftaucht. Dazu leidet die Darstellung des Wahnsinns auch unter schlechten CGI und eher lächerlichen Inszenierung. Dabei geben sich die Schauspieler sichtlich Mühe. Gerade Crispin Glover hat sich richtig Mühe gegeben in einem Akzent, den ich immer noch nicht wirklich fest machen kann.
Leider bleibt diese Interpretation weit unter den Potential. Zu bieder und zu uninteressant, plätschert Pickmans Model vor sich hin, bis es irgendwann vorbei ist.
Dreams in the Witch House – 6
Dreams in the Witch House geht wieder in eine andere Richtung als die Folgen zuvor. Diese Episode fühlt sich tatsächlich am meisten nach Guilliemo Del Torro an. Ganz vorne natürlich wegen dem guten Design: Von den Locations, dem ‚Monster-Design‘. Alles hat einen Märchenhaften Ton, der mit der Zeitperiode in der es spielt, auf gute Art und Weise vermischt. Die Geschichte ist in seinen Grundzügen auch sehr interessant, von einem Mann der sein gesamtes Leben den toten Nachweint, anstatt auch nur daran zu denken für das Leben zu leben. Und dann endlich auf das Rätsels Lösung trifft, was aber nur etwas noch düsteres hervor lockt. Ähnlich wie bei Pans Labyrinth, weiss man hier auch nie genau wo die Grenzen zwischen Realität und Märchen aufbrechen. Vor allem wenn er Beweise aus dem Forst der verlorenen Seelen zurück bringt. Mithilfe eines alten Brauches, macht er das unmögliche möglich, und muss dafür einen hohen Preis bezahlen.
Handwerklich ist die Folge gut. Wie bereits gesagt, das Design ist fantastisch, die Schauspieler sind auch durch die Bank gut, wenn auch teilweise etwas zu cartoonish. Die Geschichte ist an sich relativ zahm, holt aber an und an auch mal aus, das man zusammen zucken muss. Eine wirklich ganz nette Folge, ungefähr das was ich mir von der Anthologie Serie erwartet habe.
The Viewing – 9
Es sollte kein Geheimnis sein, das ich die Arbeit von Panos Cosmatos liebe. Das war auch der Hauptgrund, warum ich diese Anthologie anschauen wollte. Und ja, er hat nicht enttäuscht! Man merkt Cosmatos Hand schon in der ersten Sekunde an. Das Setdesign, die Charaktere, die Kamera und der unfassbar gute Soundtrack. Und natürlich die absolut bizarre Narrative.
Man wird von der ersten Minute in die Folge gezogen. Mit treibenden Beats, sehen wir jemand mit Handschuhen ein Parkhaus hochdüsen, nur um am Ende ein scheues Mäuschen vor sich stehen zu sehen. Aber auch die anderen Charaktere werden so schnell und so brillant charakterisiert, welche dann gezielt in den späteren Dialogen nochmal ausgeweitet werden. Man erfährt schnell das hier die Creme de la Creme ihres Feldes sich zusammengetroffen hat, um mit einem absoluten Exzentriker zusammen einen Abend zu verbringen. Absolut brillant gemimt von Peter Weller, der seine Gäste mit Hilfe von Sofia Boutella Mixkünsten immer näher an den Klimax des Abends bringen soll. Dabei werden, gebadet in Drogen und treibenden Beats, alle möglichen Themen besprochen und menschliche Perspektiven verglichen. Zum Finale wird es nochmal Lovecraftian, wenn der Verstand von der Creme langsam zum Schmelzen gebracht wird (wie in Indiana Jones, als die Nazis in die Bundeslade geschielt haben). Mit einem offenen Ende lässt Cosmatos die Zuschauer zurück, eine unfassbare Erfahrung reicher.
The Murmuring – 10
Jennifer Kent ist ein Genie! Babadook ist einer meiner absoluten Lieblingshorror Filme und auch wenn ich Nightingale nicht so toll fand, zeigt sie in the Murmuring wieder einmal was sie kann.
The Murmuring macht das, was ich an modernen Horrorfilmen so liebe! Es verbindet Horror Elemente mit realistischen Aspekten der Psyche. Mehr Symbolisch als greifbar, nehmen die Geister eine Form an, die mehr dem Innenleben der Charaktere entspricht. Hier wird die Geschichte eines Paares erzählt, die nach einer vergangenen Tragödie versuchen in ihrer Passion halt zu finden. Die Ornithologen untersuchen das Verhalten von Schwärmen, und bekommen zu beginn Finanzielle Unterstützung für weitere Forschungsanstrengungen, inklusive einer Kamera, um ihre Beobachtungen aufzuzeichnen. So beginnt alles recht harmonisch, mit gemeinsamen Beobachtungen und verspieltes zu Pfeifen. Nancy misstraut dem Haus von Anfang an und wird alsbald in dieser bestätigt, als sie beginnt Sachen zu sehen und hören. Aus einer Ahnung wird für sie immer weiter grausige Bestätigung und eine Obsession. Diese zieht seine dunklen Kreise und greift auch das morsche Fundament der Beziehung an. Und hier ist es, wo diese Folge richtig brilliert. Die Beziehung von Nancy und Ed ist so facettenreich und authentisch dargestellt. Von den kleinen Zuneigungen, zu den Streitereien und den Ansichten die sie vertreten. Ed versucht es wirklich, wird aber von Nancy abgeblockt. Wenn Nancy sich in ihrer neuen Obsession öffnen möchte, blockt Ed ab. Alle gerät aus den Fugen, in einem Dialog der mir mehr Gänsehaut beschert als jeder Geist in der Folge. Doch so wird dann auch Nancy bewusst, dass es im Grunde auch egal ist ob es die Geister wirklich gibt oder nicht, da sie eine Manifestation von etwas ist, das sie innerlich aufgefressen hat. Zerrüttet finden sich doch dann noch ein Happy Ending.
Ich bin durch und durch begeistert von dieser Folge! Alles war stimmig: von der Kamera, zu der Bildsprache, dem Schnitt, der Musik und der Regie. Essie Davis hat wieder einmal einen fantastischen Job gemacht, bei der sie mit einem Blick teilweise mehr sagt als andere Charaktere mit ausschweifenden Dialogen. Apropos, das Drehbuch ist absolut brillant und bietet sich einfach perfekt für Jennifer Kent an. Eine famose Geschichte, die noch lange weiter in mir resonieren wird.
Midnight ist einer der spannendsten Thriller, den ich je gesehen habe. Die Mischung aus übertriebenem Thriller und einer zum verrückt werdenden Authentizität ist wirklich potent. Wir mussten teilweise kurz Pause machen, weil die Szene davor zu intensiv oder Wut induzierend war. Man merkt auch von der ersten bis zur letzten Minute das hier sich jemand richtig Mühe gegeben hat. Oh-Seung Kwon hat nicht nur ein fantastisches Drehbuch geschrieben, sondern dieses auch noch famos umgesetzt. Und das auch noch als Erstlingswerk!
Ähnlich wie bei Hush, wird auch hier Protagonisten mit Taubheit in furchtbare Situationen geworfen. Und auch wenn ich Hush ganz gut fand, finde ich das dieser Film es besser macht. Man hat das Gefühl das Kwon intensiven Kontakt mit Gehörlosen Menschen hatte, mit all den kleinen Details die alles noch authentischer wirken lässt. Er wirft den Zuschauer auch oftmals in Situationen, in der man als des hören mächtigen einen Vorteil gegenüber den zwei Frauen hat. Ein Vorteil der auch grausam vom Killer ausgenutzt wird. So wie man es sich von einem Thriller wünscht, ist das Mutter / Tochter Duo alles andere als schwach und wissen sich auch gegen die schon fast übernatürliche Macht des Killers zu wehren. Das Ganze wird dann auch nochmal interessanter wenn eine weitere Person in den Mix geworfen wird, der verzweifelt nach seiner Schwester sucht. Das alles sind schon richtig gute Zutaten, aber wo der Film für mich den Vogel abschießt, ist die kack freche Haltung des Killers und wie er damit durchkommt. Szenen, die einem das Blut zum Kochen bringen, aber man verstehen kann warum alle genauso reagieren. So wird der kleine Funke Hoffnung plötzlich zu einem unendlichen schweren Kloss. Ein Gefühl der Verzweiflung und Panik macht sich breit, wie ich es selten in einem Film gesehen habe.
Der Film ist einfach durch und durch gut. Die Schauspieler machen es großartig! Das Drehbuch lässt einem kaum Zeit zum Atmen. Das Pacing ist fantastisch, mit Herz rasenden Szenen und misstrauischen Frieden dazwischen. Auch die Kameraarbeit ist toll und unterstützt die Narrative nur noch weiter. Wenn man sich richtig auf den Film einlässt, läuft es einem kalt den Rücken runter.
Dahmer ist eine interessante Aufarbeitung der Verbrechen von Jeffrey Dahmer. Anstatt sich strikt chronologisch voran zu arbeiten, wird hier eher Assoziativ die Vergangenheit gewandert. Das fühlt sich im ersten Moment etwas befremdlich und chaotisch an, shiftet dabei aber nur den Fokus auf mehr individuelle Erfahrungen. Dadurch bekommt man manch Einblick der normalerweise in solchen Shows eher ignoriert werden. Gerade der Fokus auf den Vater hat mir tatsächlich gut gefallen. Auch das sich die Mühe gemacht wird, das Aftermath von Dahmers verbrechen aufzuzeigen, fand ich erfrischend. Man hat auch das Gefühl, das sie in dieser Serie etwas mehr Fokus auf die Opfer und vor allem die Hinterbliebenen von ihnen gerichtet ist, was einerseits toll ist, aber ganz andere Probleme mit sich bringt. Vor allem die vorletzte Folge fühlt sich sehr heuchlerisch an. Sie sprechen dabei die Verherrlichung von Dahmer und seinen Verbrechen an und versuchen einen Bogen zu schlagen, wie furchtbar das eigentlich ist, nur um mit dieser Show genau das selbe zu machen. Dahmer als Halloween Kostüm war sicherlich auch dieses Jahr der Renner. Und auch wenn ich die Suche nach Schuldigen interessant fand, vor allem aus den Augen der Eltern, find ich hat die Serie keinen wirklichen Punkt gemacht. Sie scheitern auch daran Empathie für die Verwandten der Opfer aufzubauen, mit einer etwas halb arschigen Attitüde. Es wird zwar klar gemacht, warum sie alle um sich herum verklagen, aber das ganze kommt nicht ganz so rüber wie gewollt. Etwas das sie aber fantastisch hinbekommen haben, ist der Angriff gegen die Polizei und der Ungerechtigkeit, die damals vor sich gegangen ist, und heute noch genau so vor sich geht. Es war auch traurig zu sehen, wie alle einfach im Stich gelassen wurden: Von der Stadt, der Polizei und der Politik. Ich persönlich fand auch den Erlösungs-Ark gegen Ende etwas bizarr. Die Mischung aus einer Sonnenfinsternis, der Hinrichtung von Grace und der Taufe, war mir dann doch etwas viel. Ich versteh auch was sie mit dem „Vergebenden und Rächenden Gott“ erzählen wollten, haben das Ziel meiner Meinung nach aber verfehlt. Auch fand ich die Albtraumszenen etwas zu viel, vor allem weil es um echte Menschen geht, die heute noch Leben und darunter leiden.
Handwerklich ist die Serie sehr gut. Das Gefühl der Zeitlichkeit ist erst mal gewöhnungsbedürftig, wird dann aber toll verwoben. Von seinem ersten Mord, der in ganzer länge gezeigt wird, bis zum Morden am laufenden Band, das bei ihm schon automatisch ablief. Im Allgemeinen wird Dahmer sehr interessant dargestellt, vor allem auch durch das Schauspiel von Evan Peters. Ich mochte auch die teilweise Neutralität, um ihn als dreidimensionalen Charakter darzustellen. Gerade in der Folge, in der sie nach dem Grund und Schuldigen suchen, war richtig gut gelungen. Die Folge rund um Tony hat mein Herz gebrochen, und ist gerade in der Darstellung von Taubheit etwas ganz Besonderes. Die Zeichen waren früh da, Dahmer hat es auch immer wieder versucht. Aber der Drang und die Einfachheit mit der er davon kommt, haben ihn gebrochen. So wird Dahmer als Mensch dargestellt, ohne seine Grausamkeit zu verstecken. So entwickelt man doch eine Mischung aus Hass und Mitleid mit der Zeit.
Trigger Studios hat einfach mal wieder ein Burner rausgebracht. Ich spiele gerade Cyberpunk 2077 (nachdem es endlich mal stabil genug ist) und da hat sich der Anime einfach angeboten. Und ich muss sagen: ich bin weggeblasen. Der Anime schafft einen fantastischen Spagat zwischen leichten Fan-Service und einer festen, eigenständigen Geschichte.
Ich liebe das Genre Cyberpunk: Von Neuromancer, zu Deus Ex, zu Cyberpunk 2077 und auch der Pen & Paper Vorlage. Die Welt ist wie im Spiel und im zugrundeliegenden Pen & Paper Vorlage brutal und zermürbend für einfach jeden. Kapitalismus auf das maximum gedreht, mit einem Survival of the Fittest in denen der Mensch Gott spielt. Aber dieses Spiel hat einen hohen Preis. Von Anfang an wird klar gemacht, was Cyberpsychosen sind und wie unfassbar zerstörerisch diese sind. Und trotz dieser Gefahr muss man sich immer weiterentwickeln, sonst endet man als Blutspritzer an der Wand. Man erlebt die Geschichte durch den Charakter David, der plötzlich vor dem Nichts steht und alles auf eine Karte setzt. Dabei wird er immer tiefer in den Morast von Night City gezogen, findet dabei aber halt und eine neue Familie. Aber auch hier greift der Krebs der ständigen Weiterentwicklung und rafft langsam alles dahin.
Die Serie führt einen wunderbar in die Welt von Cyberpunk ein, bei der in der ersten Episode schon alle Bausteine für den Rest der Show gelegt wird. Und hier ist auch die größte Stärke des Anime. Jeder tiefere Einblick in die verdorbene und verkorkste Welt lässt einen weiter erschaudern und erklärt, warum die Welt so ist wie sie ist. Friss oder stirb! Auch die Charaktere sind durch die Bank super gestaltet, vom Artdesign bis hin zu ihren Eigenschaften und Träume. David ist auch ein interessanter Charakter, an den man sich durch die Geschichte hangeln kann. Er macht von der ersten bis zur letzten Folge extrem viel Entwicklungen durch. Leider ist der Anime aber nicht perfekt. Dadurch das es hauptsächlich um die Welt geht, und die Charaktere wie sie mit ihr interagieren, fehlt etwas die übergreifende Geschichte. Es wird versucht in gewisser Weise eine Narrative zu bilden, aber diese fällt meiner Meinung nach vor allem gegen Ende flach. Wahrscheinlich ist diese gewisse Ziellosigkeit ganz gewollt und passt auch zu dieser Welt, wo man immer nur stärker, schneller und besser werden will, ohne wirkliches Ziel nur der Revolution (in diesen Fall eine schnelle Evolution) willens. So fühlen sich die Opfer am Ende etwas leer an, da sie für etwas Nichtigen gestorben sind.
Cyberpunk Edgerunner ist das was man von Trigger Studios erwartet: Stylisch und Atemberaubend. Die Animationen sind großartig! Das Charakter und Weltdesign spielt ganz oben mit und sie sind sich auch nicht zu schade manchmal etwas sonderbar zu werden. Dazu eine Riege fantastischer Voice Actors (habe den Anime auf Japanisch angeschaut) und einem passend dröhnenden Soundtrack. Das Studio ist sich seiner stärken bewusst und spielt sie hier abermals fantastisch aus.
Ich bin überglücklich das zu den etwas enttäuschenden Cyberpunk 2077 immerhin dieses Kleinod zu Tage getreten ist.
Man, ich bin von dieser Dokumentation echt weggeblasen. Shirkers ist eine Doku, die in viele kleinen Nischen reinschlägt und deshalb vielleicht nicht für jederman etwas ist. Bei mir hat es voll ins schwarzen getroffen. Die Narrative ist super gestaltet, mit der Regisseurin im Voiceover, die ihr Leben von hinten aufrollt und dabei ihre Gedanken wiederspielt. Man merkt das sie sich all die Jahre der Kritiken, Intellektuellen Kreisen einen ganz besonderen sprach Duktus angewöhnt hat, der einen interessiert durch den Film leitet. So erzählt er nicht nur die Geschichte über junge Menschen die Hungrig sind etwas zu erschaffen, es erzählt auch über den Film an sich, Film in Singapur und das Schicksal eines verstörten Menschen, der alle im Stich gelassen hatte. Durch viel Introspektion und offengelegte Wahrheit, hat der Film auch etwas sehr Nahbares. Er schafft es für mich einen Spagat aus spezifischen Thema und der einhergehenden Menschlichkeit zu schaffen.
Ich glaube ich hätte mich mit den jungen, rebellischen Kunstschaffenden damals gut verstanden. Ich hatte einen ähnlichen Werdegang, bei dem ich etwas erschaffen wollte, etwas sagen wollte. Auch die Reise durch die Filmwelt kam mir sehr bekannt vor, inklusive Nouvelle Vague Phase. Als Introvertiert konnte ich ihre Einsamkeit auch gut nachvollziehen und die gewisse Magie die gleichgesinnte Menschen ausstrahlen. Der Weg zum Skript, wie dem Dreh von Shrikers war auch faszinierend zu betrachten. Motiviert etwas zu tun, haben sie ein besonderes Werk geschaffen, das auf jeden Fall seine Fans hätte bekommen können. Doch dann kam es anders als man denkt und der Film verschwand. Man kann es all den Leuten ansehen, wie zermürbt sie davon sind und welche Wut sie in sich tragen. Und auch die Erleichterung und die Faszination als der Film dann doch wieder auftaucht. Die Geschichte über den Verbleib des Filmes und George ist ebenso faszinierend, auch wenn es nicht ganz der große GOTCHA Moment war, wie man es sich vielleicht gewünscht hätte. Das Leben hält sich selten an Spannungsbögen.
Shirkers an sich hätte ein richtig cooler Film werden können. Die Machart und Erzählweise erinnern mich etwas an Kitano Takeshi oder Sabus ‚Blessing Bell‘, mit einer traumhaften Geschichte zwischen Realität und Metapher. Mit einer Geschichte die genau so zwischen den Welten wie auch zwischen den Zeilen spielen. Es ist schade das man wahrscheinlich nie das vollendete Werk sehen wird (vor allem da der Ton nicht mehr da ist), aber irgendwie lebt er doch als Legende weiter.
Jumanji ist ein Klassiker, der in meiner Kindheit an mir vorbeigegangen ist. Nach den guten modernen Interpretationen wollte ich doch mal das Original sehen. Und ja, ich verstehe, woher die Liebe kommt.
Der Film ist ein tolles Familienabenteuer, bei dem nicht wirklich zurückgehalten wird. Man merkt auch gleich das Joe Johnston sich an gut erprobten Bildsprache eines Spielbergs bedient. Das große Budget hat dem Film auch merklich gutgetan, mit tollen Praktischen Effekten und (zumindest für damalige Verhältnisse) gutes CGI. Dazu nutzt der Film seine Location fantastisch, mit einer gigantischen Villa als erster Spielplatz, welche nach jeder Runde klar gekennzeichnet von dem Spiel ist. Die Schauspieler machen auch einen tollen Job. Robin Williams ist eine Legende und man kauft ihm den 10-Jährigen, der viel zu lange im Dschungel war, sofort ab. Aber auch die Kinder sind toll, vor allem, weil sie auch sehr kompetente Protagonisten sind, die gerne selbst mal die Initiative ergreifen und mit guten Ideen punkten. Man weiß auch nie was einen als nächstes erwartet, wenn die Würfel fallen. Das macht den Film einerseits sehr abwechslungsreich, ist aber auch eine der größten schwächen des Filmes. Man hat keine Ahnung was als nächstes passiert und lässt sich so dann eher von dem Film mittreiben, anstatt innerhalb des Plots mit zu eifern. Nichtsdestotrotz wird man gut unterhalten, mit interessanten Running Gags, spaßigen Twists und einem Abenteuer, das man nicht so schnell vergisst.