Nebenniveau - Kommentare
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Alle Kommentare von Nebenniveau
Ähnlich wie schon Usagi Drop, geht es bei „Unsere Kleine Schwester“ weniger um große Konflikte, sondern einfach nur um das Leben, das ständig voran schreitet und Wandel mit sich bringt. Das Ganze kommt auch besser im Originaltitel 海街Diary zur Geltung was so viel wie das Meeresstadt Tagebuch heißt. Der Film ist sich der stärken der Manga Vorlage vollkommen bewusst und arbeitet auch fantastisch damit. Die verschiedenen Charaktere sind fantastisch aufgebaut, ohne große Exposition erkennt man die Feinheiten von echten menschlichen Beziehungen sofort in dem Lesen ihrer Aktion und dem was zwischen den Zeilen liegt. Die Geschichte bringt dabei auf und ab‘s, wie es das Leben eben so macht. Man muss lachen, man muss weinen, man wird wütend und verzeiht wieder. Keiner der Charaktere ist verschwendet und alle fühlen sich wie echte, lebendige Menschen an, die man bis zum Schluss richtig gut kennen gelernt hat. Dazu ein fantastischer Soundtrack meiner absoluten Lieblingskomponistin Yoko Kanno, der mir während dem Film schon ausgezeichnet gefallen hat, bis im Abspann der Groschen gefallen ist.
Nach Terminator 3 hab ich gedacht, es geht nicht schlimmer. Und wer hätte das gedacht… ich hatte recht. Das heißt aber noch lange nicht das der Film gut ist. Far from it…
Der Film fängt an sich interessant an, mit einem Blick vor den ersten Terminator Film. Kyle Reese als Erzähler, knallt uns mit Exposition zu, bis er in das Jahr 1984 geworfen wird. Gleichzeitig sieht man Arni ankommen und klassischen 30 – 40 jährige Punks ausrauben. Doch plötzlich wird alles auf den Kopf gestellt und dadurch die Geschichten von Terminator 1, 2 und 3 einfach ausgelöscht. Dabei geht der Film schnell voran, mit einem neuen T-1000 den sie gerade so noch in eine Falle locken können. Bis hier alles soweit okay. Man fragt sich wie das alles zusammenhängt und was für Veränderungen das ausgelöst hat. Aber dann zeigen sie das Gerät, welche den Film letztendlich so unerträglich machen wird: Eine Zeitmaschine. War Zeitreise bis jetzt immer ein Thema in den Filmen, war es aber immer mehr ein Mittel zum Zweck und nie der Dreh und Angelpunkt des gesamten Filmes. Man merkt schnell das die weder die Drehbuchautoren, der Schnitt oder Regisseur gut mit den Thema umgehen können. Der an sich einfache Plot wird durch die weitere Zeitreise unangenehm aufgebläht und lässt viel zu viele Fragen offen. Wenn es doch den Konflikt gab ob es nach 1997 oder 2017 gehen soll, warum entscheidet ihr euch dann mit einem Whim, das es nach 2017 gehen soll? Und wenn Sarah Conner da jetzt tatsächlich mitkommt, verzögert das nicht auch die Geburt von John und zermürbt den jetzigen Zeitstrahl? Dabei tun sie auch so als ob man besser nicht mit dem Schicksal rumspielen sollte, wobei sie es nonstop machen. Vor allem der Konflikt das wenn Kyle und Sarah an den Genitalien Fusionieren, Kyle binnen von Tagen sterben wird, hat doch keinerlei Basis in der Realität. Es ergibt auch keinen Sinn das sie sich ungefähr 48 Stunden vor der Apokalypse dort hinbeamen lassen. Warum nicht ein paar Tage früher? Oder Wochen, Monate, Jahre? Was den Film aber wirklich den letzten Sargnagel einhämmert, ist tatsächlich der große Twist der im Trailer schon gespoilert wurde. John Conner als Terminator. Dabei klappt das ganze aber einfach nicht. Auch das sie eine Zeitmaschine bauen, im Jahr 2014-2017 mit den finanziellen Mittel eines Googles und es trozdem nicht so weit schaffen wie Sarah und ihr Poppy mit der Technologie von 74-84 ist ziemlich dämlich und unnötig aufgebauscht. Auch Matt Smith als Skynet war ne ziemliche Schappseide, vor allem im Finale als sie gegen ein Countdown antreten, der irgendwie keinen Sinn ergibt. Warum muss es jetzt noch genau 10 Minuten dauern bis sich Genisys mit allen verbinden kann? Klar ist ein Launch-Window festgelegt, aber daran muss sich doch die gnadenlose KI aus der Zukunft nicht halten. Aber es sind nicht nur die großen Dinge die keinen Sinn ergeben. Eigentlich alle Konflikte zwischen den Charakteren ist grauenhaft geschrieben und fehlt jegliches Gefühl von Wichtig- und Dringlichkeit.
Das Casting ist auch eine ziemliche Katastrophe. Emilia Clarke als Sarah Conner ist noch okay, versucht sie das beste aus ihren schlecht geschriebenen Charakter herauszuholen. Aber der Schauspieler von Kyle kommt so gar nicht an Michael Biehn ran. Und der Schauspieler von John Conner bringt keinerlei der Qualitäten die man von so einem großen Anführer erwartet, mit. Arnie war ganz gut. vor allem am Anfang war er sehr lustig. Aber irgendwann kam nichts als blöde witze von ihm, was dann auch ausgelutscht war und dem eh schon chaotischen misch masch aus Charakteren, Plot Points, etc nicht geholfen hat. Es ist auch schade das J J Simmons ein tatsächlich sehr sympathischen Charakter spielt, der im großen und ganzen aber vollkommen verfeuert wird.
Oh, und noch ein letzter Punkt, der ein Pet Peeve von mir ist. Bitte lasst euere „Phones are bad m’mmmkay” Kritik Lieber stecken oder macht es zumindest in ner guten Art und Weise.
Man, was für eine Verschwendung. Der Film bietet auf manchen Ebenen was wirklich Tolles. Die Lore, Dämonen und die visuellen Elemente sind allesamt sehr cool und gut gemacht. Aber genau deswegen tut es so weh, dass der Rest des Filmes eher schlecht als recht ist. Die Charaktere sind allesamt flach und langweilig gemacht. Vor allem die Protagonistin ist so unfassbar nervig und dröge, dass es eigentlich ein Wunder ist, das man so viel Zeit mit ihr verbringt und am Ende sie immer noch das genaue Bleichgesicht ist, bis auf eine etwaige visuelle Einschränkung. All die Geschichte mit ihrer Mutter, ihrer Cousine, ihrer Drogensucht, etc. fallen flach. Auch wird, dafür das fast alles in dieser Hütte stattfindet, der Raum überraschend schlecht genutzt. So ist der Film zum großen Teil langweilig, mit ein paar Ausreißern nach oben. Etwas was auf jeden fall nicht zum dem erhobenen gehört, ist der Dämon selbst. Schon tausendmal gesehene Horror Effekte die narrativ, wie auch symbolisch keinen Sinn machen. Spart euch die Zeit….
Als der Film damals rauskam, war die Vorfreude groß doch die Enttäuschung größer. Nach all den Jahren, und mit dem letzten Film am Horizont, war natürlich ein rewatch von Evangelion 3.33 unumgehbar.
Man merkt sofort das sie bei den Animationen sich diesmal stärker als je zuvor auf CGI gebaut haben. Die CGI Szenen fallen einem sofort auf, binden sich dann aber doch ganz gut in das Gesamtbild ein. Die neuen Charaktere sehen auch etwas ausgefallener aus, merkt man doch das es 2012 und nicht mehr 1995 ist. Aber das find ich auch gar nicht schlimm. Auch das Redesign der bekannten Gesichter ist gut gelungen. Mit vielen neuen Umgebungen, Maschinen und einer desolaten Erde, kann man sich nicht satt sehen.
Der Film tritt auch gleich wild drauf los und man wird ohne Kontext in die Action geworfen und sieht ein altes Gesicht wieder, das man schon fast aufgegeben hatte. Shinji erwacht in einer neuen Welt und versteht hinten und vorne nicht was von sich geht. Zurück bei NERV muss er mit seiner Depression kämpfen und den Konsequenzen seiner taten. Dabei wird die fantastische Tanzepisode aus dem Anime nochmal aufgegriffen und bedeutungsvoll und geschickt verstärkt. Musik war schon immer ein Zufluchtsort für Shinji, und hier findet er einen fantastischen Ausdruck, der ihm in der zermürbten Welt wieder etwas Hoffnung gibt. Es wird ihm eine Lösung für alles vorgeschlagen, wonach er blind und gierig greift, obwohl alle ihn anschreien. Die Kammer zu Guf liegt offen, und im schwarzen Nichts liegen die unbekannten Seelen und der Versuch der Lilim sich zu entwickeln. Durch ein Opfer wird das nochmal verhindert und dabei Shinji psychisch quasi vollständig zunichte gemacht.
Ich weiß auch wieder, warum ich damals so enttäuscht war. Nicht wegen des Zustands der Welt, der Animation oder den neuen Charakteren. Es sind die großen Schritte nach vorne von Shinji in Evangelion 2.22 welche hier mit Füßen getretenen werden und ihn verständlicherweise erschöpft zurück lässt. Aber heute sehe ich das etwas lockerer, vor allem mit dem letzten Teil in greifbarer nähe und keine 9 Jahre entfernt. Ein Film der die Aussage von Hideaki Anno nochmal bekräftigt, psychisches Leid ist echtes Leid. Hätte sie auf Wunder nur offen mit Shinji geredet, anstatt ihm vorwürfe zu machen, wäre alles anders gekommen. Aber da war die Wut und die Distanz zu groß.
Ich liebe diese Dokumentation. Sie gehört zu dem fantastischen Gerne der Ready-Made-Comedy, die so bizarr ist, dass man gar nichts mehr dazu sagen muss. Mit einem offenen Ohr, einem Mikrofon und Kamera bewaffnet, lässt er alle beteiligten einfach nur reden. Und mehr wollen die meisten auch gar nicht, einfach nur mal loswerden was sie so beschäftigt. Dabei fängt es ganz harmlos an, mit der Frage wem der Mond eigentlich gehört. Dann bewegt man sich langsam von Mondkalendern und der Frisöse von Guido Westerwelle, hin zu immer bizarreren auswüchse. Chemtrails, Atlantis auf Helgoland, Flugscheiben und Neu-Schwabenland. Die Leute, die dabei interviewt werden, nehmen all diese Sachen zu 100% ernst, egal wie wahnwitzig das Plutoniumimperium auch klingen mag. Oder das Brandenburger Tor als Mahnmal an den Teufel. Die armen Deutschen und die Juden die die Welt an sich reißen möchte. Es ist unfassbar was hier alles zusammengetragen wird, und wenn man den Macher unterstützt und sich die tolle 2DVD Version besorgt, kann man die Hände noch mehr über den Kopf zusammenschlagen, wenn man sich all die Extras anschaut.
Das Ding ist, das ich total vieles davon schon zuvor kannte. Ich mochte Verschwörungstheorien, auch wenn ich nie an sie geglaubt habe, ist es doch super unterhaltsam sich anzuschauen was die Leute so ausgedacht haben. Leider ist der Bogen heute etwas überspannt. Es sind nicht mehr die Sonderlinge die sich zu zehnt irgendwo treffen und ihren quatsch verzapfen. Heute passiert das über Facebook, Telegramm und WhatsApp und hat wirkliche Folgen. Aber das macht die Dokumentation dann doch nochmal besser, einfach das zu sehen und darüber zu lachen. Wenn man das nicht macht, kann man heute nur noch weinen.
Erstmal vorweg: Ich liebe Videospiele und habe auch ein Faible für Videospielverfilmungen, auch wenn sie schlecht sind. Und obwohl ich das erste Remake der Tomb Raider Serie damals noch komplett durchgespielt habe, habe ich jeden Teil danach nach zwei-drei Stunden wieder von meiner Konsole verbannt. Ich bin nie über die fantastisch gemachte Szene in Tomb Raider hinweggekommen, in der sie ihren ersten Menschen tötet, von der Schuld gefressen wird uns sich übergeben muss um dann anschließend auf Schießbuden Niveau einen Kopfschuss nach den nächsten verteilt. Ludonarrative Dissonanz heißt das, und gerade bei einem Spiel, das spielerisch so eine Tortur zu beenden war, tut das besonders weh. Dazu die absolute Pfeife die Lara als Charakter ist und irgendwie sympathisch sein soll, ohne sowas jemals zur schau zu stellen, machen die Spiele so unerträglich für mich.
Der Film hingegen… war überraschend gut. Bin ich immer für mehr Spiele, vor allem mit guter narrative, find ich die Serie in diesen Medium besser aufgehoben. Lara ist etwas vielschichtiger und weniger Einseitig. Mit Szenen die das toll zur Schau stellen, wie die moderne Variante der Fuchsjagd. Auch wenn sie Taschendiebe durch den Hafen von Hong Kong verfolgt, ist sie dabei natürlich unsere Protagonistin, verhält sich aber dennoch Assi, wirft Kellner um, ohne sich umzudrehen und sich zu entschuldigen. Das macht sie etwas greifbarer und hassbarer, was mir im Spiel etwas gefehlt hat. Dabei verfolgen sie ganz gut die Vorlage des ersten Spieles, mit der Insel, Trinity und Himiko. Selbst solche Monster wie Vogel, werden nachvollziehbar dargestellt, will er einfach nur von der Insel herunter und zu seiner Familie zurück. Leider wird der übernatürliche Wahnsinn etwas zurück geschraubt, aber die Settings, Prüfungen und Action geben gutes ‚und der letzte Kreuzzug‘ Feelings. Aber obwohl die Settings gerade gegen Ende fantastisch aussehen, zerrt es manchmal am Pacing, vor allem wenn ihr Vater auftaucht und der Konflikt zwischen den beiden unnötig aufgebauscht wird.
So sehr ich das Spiel verachte, so angenehm und unterhaltsam war der Film. So kann es gerne mit der neuen Lara weitergehen.
War Evangelion 1.11 noch eine sehr getreue Nacherzählung des Animes, wagt sich 2.22 weiter aus dem Fenster und schafft dabei etwas so gutes und neues, das man nicht nur als Evangelion Fan diesen Film nicht verpassen sollte.
Es wurde an allen Ecken und Kanten etwas gedreht. Die Engel sehen jetzt nicht nur anders aus, sondern ihr verhalten ist auch anders. Das gibt neue frische Kämpfe und interessante kniffe. Schade, dass die Virus Episode gestrichen wurde und so die Dreifaltigkeit des Supercomputers niemals weiter im Film erläutert wird. Dafür bekommen wir ein neuer Charakter, bekannte Szenen Situationen in einem neuen Gewand. Aber nicht nur in diesen Punkt haben sie sich neues einfallen lassen. Eine der größten stärken von 1.11 war die kohärentere Erzählweise und Shinji als Charakter. Diese Aspekte werden hier noch weiter ausgebaut und Shinji darf sogar mal lächeln und richtige Freunde machen. Das Ganze wird fantastisch mit dem neuen Worldbuilding integriert, bei den man das Ausmaß des Second Impact nicht nur vom Orbit aus sehen kann, sondern auch in den toten Weltmeeren. Rei bekommt mehr tiefe und wird viel menschlicher dargestellt, was beim Anime manchmal etwas untergeht. Auch Asuka wird auch präziser dargestellt, weniger eindimensional und man kann ihre Narben auch schon früher erkennen. Der Wechsel von zwei Piloten tut dem Film auch sehr gut. Mochte ich die Entscheidung im Original, hat es hier etwas mehr wumm und wirkt auch hoffnungsloser. Dazu das brillante Ende, welches nicht nur das Ende des Animes, sondern auch der nachfolgenden Filme komplett auf den Kopf stellt.
Evangelion 2.22 zeigt was man alles aus einer eh schon genialen Vorlage herausholen kann, wenn man sich etwas traut und die Vision schon direkt von Anfang hat. Der Film hat alles was die Evangelion Serie ausmacht, erweitert es durch neue Interessante Aspekte und bewegt die Teile soweit das es durchgehend frisch bleibt, ohne dem Original auf die Füße zu treten. Ein absolutes Meisterwerk!
Ich bin echt zwiegespalten was diesen Film angeht. Er beherbergt so alles was Action Filme um die 2000er so furchtbar gemacht haben. Dazu eine Videospielverfilmung mit allem Ballast was man eben so kennt. Aber irgendwie funktioniert es doch. Angelina Jolie verkörpert die klassische Lara Croft tatsächlich fantastisch. Szenen wie aus dem Spiel, von den Bewegungen, den Kampfstil, den dummen Sprüchen und aller möglicher Kostüme wirken wie eins zu eins aus den Spielen. Dazu eine Geschichte, bei dem die Illuminaten noch so unbekannt waren, das die Untertitel sie als „Die Erleuchteten“ bezeichnen.
Eine der größten Stärken des Filmes sind die verschiedenen Umgebungen und die kreativen Action Szenen. Die Villa der Crofts ist toll getroffen, die Tempel in Kambodscha und im tiefen Eis sehen ebenfalls toll aus. Ich mag auch das sie nicht einfach nur Ramschware an Actionszenen abgedreht haben, sondern dabei auch sehr kreativ geworden sind, wie ein Bungee Kampfakt oder das Klettern auf gefährlich drehenden Maschinen. Leider merkt man dabei aber auch die 2000er, bei dem die Action komplett überzogen sein musste, um irgendwie mitzuhalten. Inklusive übertriebener Schnitte, Kamera und CGI Monster.
Die Geschichte ist aber Lara Croft mäßig ziemlich schwach. Von einem Geheimbund, dem aneinanderreihen von Planeten und ein magisches Artefakt. Man hüpft von einem Ort zum anderen, löst Rätsel und ballert wild um sich. Dabei sind die Gefahren die Lara an den Kopf geknallt werden teilweise auch ziemlich dämlich. Inklusive eines Boss Kampfes, den sie einfach hätte umgehen können. Und dennoch hat der Film irgendwie was. Den Film zu Empfehlen ist dabei relativ schwierig. Wenn man auf sowas steht, kann man echt viel Spaß dabei haben. Meine Freundin hatte leider keinen.
Ich mag die Welt von Witcher. Nach dem dritten Teil hab ich auch ein paar der Bücher gelesen und die Serie gehört für mich zu einen der wenigen Fantasy Reihen die ich tatsächlich sehr mag. So war ich natürlich aufgeregt als ein Animationsfilm aus der Welt auf Netflix rausgehauen wurde, mit Vesemir im Fokus.
Die Geschichte ist eine tolle und auch super erzählt. Mit vielen Wesen und Konflikten in dieser eingelebten Welt über viele Jahre. Dabei sind auch alle wichtigen Charaktere toll gestaltet und bieten interessante Sichtweisen auf die Geschehnisse. Mit einer Liebesgeschichte, die trotz den Jahren nichts eingebüßt hat. Und einem Ende, welches das Leben aller beteiligten für immer verändern wird.
Die Umgebungen sehen toll aus und die Charaktere sind fantastisch gestaltet. Das Charakterdesign erinnert dabei stark an die Avatar Serie, an ihrer Mischung aus Cartoon und Anime, mit detailverliebten Kostümen und interessanten Gesichtern. Leider beißt sich manchmal die Zeichnungen und das CGI, vor allem bei den Effekten. Das Voice-Acting ist meistens ausgezeichnet. Vor allem die Stimme meiner Präsidentin Mary McDonnell zu hören war toll. Leider gibt es dabei auch so Ausreißer nach unten, wie der letzte überlebende Junge vom Beginn des Filmes, was das Gesamtbild etwas trübt.
Für Witcher Fans ist der Film ein Muss. Und selbst wenn man noch nie ein Buch, Spiel oder Frame der Serie angefasst hat, ist der Film an sich auch sehr stark und unterhaltsam.
Der letzte Film der Tribute von Panem, treibt das perfide Kriegsspiel weiter voran. Die Rebellen dringen immer weiter voran, wogegen das Capitol sich weiter zurückzieht, um ihre Kontrahenten in eine Falle zu locken. Dabei sieht man in diesen Film mehr der brutalen Strategie und Abgebrühtheit des Krieges. So wird die letzte Hürde zum Capitol strategisch zerbombt, um alle Menschen in ihren Tunneln gefangen zu halten, mit einem Fluchtausgang, welcher erst einmal hart diskutiert werden musste. Dabei wird das Vorgehen von Coin immer klarer. Ein Sieg um jeden Preis und auch wenn es über viele Leichen geht. Dabei wahrt Katniss ihr Gesicht und versucht die Blutdurstigen Krieger wieder zur Besinnung zu bekommen, den Schleier von UNS und DENEN aufzubrechen.
Dann beginnt die letzten Hungerspiele, mit dem Capitol als Spielplatz voller tödlicher Gefahren. Die Szenen, die einem dabei geboten werden, sind nicht nur fantastisch zum Ansehen, sondern auch spannend gemacht, das man mehr als nur einmal die Luft anhalten muss.
Dann erfolgt ein kleiner Geniestreich, der damals sicherlich viele Leute genervt hat. Beim Ansturm auf den Palast wird Katniss ausgeknocked. Es geht schon lange nicht mehr um die Wünsche des Mockingjays. Die Revolution läuft, ob nun mit oder ohne ihre Hilfe. Der letzte Schachzug von Coin macht ihr den Weg frei, doch besiegelt auch ihr Schicksal. Ein letztes mal wird der Mockingjay aktiv, bis sie stillschweigend zu einer Randnotiz der Geschichte wird. Dabei find ich es toll, wie vage das ganze gehalten wird. Zurück in Distrikt 12 vergehen die Jahre, man erfährt, wohin es manche Charaktere hingezogen hat. Aber Katniss und Peeta sind so verstört und zerstört von alledem was passiert ist, dass sie sich Weltfremd zurückgezogen haben. Waren sie es, die diese Revolution möglich gemacht haben, möchten sie nichts von ihren Früchten kosten.
Leider ist der Film der schwächste der Serie für mich. Der Epilog ist zu vollgepackt mit Exposition und zerrt teilweise zu sehr am Pacing. Applaudiere ich den strikten Blickwinkel von Katniss, welche von allen Nachwehen der Revolution nichts mehr hören möchte, ist es aber auch irgendwie unzufriedenstellend, vor allem weil es sich teilweise so lange zieht.
Nach dem Ende von Catching Fire, steht die Welt von Panem auf dem Kopf. Eine Rebellion breitet sich aus und schließt die Unterdrückten zusammen. Ein Propaganda Krieg zwischen dem Capitol und Rebellen kämpfen darum die Moral der anderen Seite zu zerstören und die eigene Aufzubauen. Dabei findet ein tolles Schachspiel zwischen den Figuren an der Macht statt. Katniss als Schlüsselfigur, welche zu einem Mythos aufgebauscht wird, ist im ständigen clinch zwischen den Erwartungen von der Rebellion, Snow, ihren Freunden und dem was sie eigentlich im tiefsten innersten ist. Ein fähiges Mädchen, verstört und zermürbt vom Krieg, der schon vor der Vernichtung von Distrikt 12 jegliches Fundament weggenommen wurde. Sie hat kein Auge für den großen Konflikt und die sich bewegenden und beeinflussenden Teile, sondern sieht als Überlebende der Hunger Games die Grausamkeiten, welche auf jedes Individuum drückt.
Der Film ist handwerklich nach wie vor Klasse. Auch wenn sie sich bei der Farbpallette von den grau-braunen Shooter der 2010 bedient haben, passt es doch zum nüchternen Ton des Filmes. Der Soundtrack besticht nach wie vor aus guten begleitenden Kompositionen und Jingles, die sich einfach im Kopf festsetzten und sofort eine Reaktion auslösen. Es ist toll wie die Grausamkeiten des Krieges gezeigt und von Katniss aufgenommen wird. Dabei im Vordergrund natürlich wieder das bekannte Spiel zwischen Mythos und Realität, mit toller Meta-Narrativer.
Viele regen sich darüber auf, das das letzte Buch in zwei Teile aufgeteilt wurde. So ganz kann ich das nicht nachvollziehen. Jeder der Filme ist in sich geschlossen, mit viele interessanten Wendungen und Aspekte, deren mehr Zeit eingeräumt wird. Wenn schon in zwei Teile, dann doch bitte so.
Der zweite Teil ist das „Imperium Schlägt Zurück“ der Panem Filme. Die man taucht tiefer in die Welt ein, die wunden werden immer sichtbarer und die Konflikte immer stärker. Machterhalt um jeden Preis und eine unfreiwillige Messias Figur mittendrin. Es ist toll wie man sieht das sich in Katniss und Peetas leben einiges geändert hat, aber die Probleme immer noch die selben sind. Das aufregende und perfekte Leben eines Siegers sieht anders aus wie angepriesen. Aber das hat man auch schon an Haymitch ablesen können, der sein Leben von Flasche zu Flasche fristet. Durch Aufruhen rund um Panem wird ein Plan gefasst, selbst die Helden der Spiele zu zermürben. Das Spiel von Propaganda, Terror und Gewalt ist auch hier wieder fantastisch getroffen. Vor allem wenn die ehemaligen Sieger wieder ins Schlachtfeld ziehen und ihren Unmut laut machen. Dazu ist die Darstellung von PTBS fantastisch gelungen. Nicht nur bei unserer Protagonisten, sondern auch bei den anderen Teilnehmer der 45.ten Hungerspiele. In diesem Film geht es viel mehr um das Perfide Spiel von Macht, als im ersten Teil. Konzepte werden weiter ausgearbeitet und die Welt bekommt mehr Farbe.
Die Hunger Games an sich ist auch wieder gut gemacht. Mit dem Gimmick der Zeit, den verschiedenen tödlichen Gefahren und dem stetig wackeligen Bündnissen. Dabei kommt das Ende so überraschend und wirft alles noch einmal über den Haufen. Catching Fire ist wie zuvor Teil 1 ein klasse Film, den aber etwas das gewisse Feingefühl, die Vielschichtigkeit und Pacing des Vorgängers fehlt.
Werden die Tribute von Panem auch gerne in einem Atemzug mit Twilight, Divergent oder Mazerunner genannt, hat diese Serie doch eine gewisse Qualität, welche all den anderen Filmen fehlt. Zugegeben, ich habe die Bücher nie gelesen und ich glaub das werde ich auch nicht nachholen, nachdem eine Freundin mir davon abgerate hat. Aber die Filme! Die haben ein besonderen Platz bei mir und auch eine super starke Wirkung für die Filmlandschaft an sich.
Wenn der Film sich eines auf die Fahne geschrieben hat, dann ‚Show don’t Tell‘. Wo viele anderen Filme den Zuschauer mit Exposition zuknallen, bis man nicht mehr weiß wo oben oder unten ist, geht Hunger Games eine viel dezentere und feinfühlige Weg. Charaktere werden durch ihr Verhalten definiert. Die Zustände kann man anhand der Umstände sofort erkennen. Konflikte werden auch gleich auf mehreren Ebenen aufgebaut. Da gibt es nicht nur die Spannungen zwischen den Distrikt und dem Capitol, den Tributen mit ihrem grausigen Schicksal untereinander, dem Hosts, Spielmacher, Snow (den man seine Präsenz und unterschied zum Rest von Distrikt 1 sofort ansieht), Zuschauern, Mentoren, etc. Das funktioniert nicht nur auf der Makro Ebene, sondern auch direkt bei unserer Protagonistin Katniss, welche dazu mit ihrem fehlenden Charisma und ein ständig gezwungenen ‚Lächeln für die Kamera‘ mit sich selbst zu kämpfen hat, das die bizarrität von Distrikt 1 schon fast untergeht. Das Thema der Propaganda ist im ersten Film schon extrem wichtig, genau so auch das Gefühl der Zusammenarbeit, auch wenn es am Ende nur einen geben kann. Dazu ist jeder Charakter, welchem Zeit im Film eingeräumt wird, auch extrem wichtig und ein Lebendes und Bewegendes Bestandteil des Ganzen. So ein komplexes Gebilde wird oft versucht, aber selten gut gemacht. Dazu ist das Casting Phänomenal gut gelungen. Jede Rolle wirkt so perfekt besetzt, das man sich kaum jemand anderen als Tucci, Sutherland, Banks, Harrelson, Hutcherson oder Lawrence für ihre Rollen vorstellen kann.
Die Struktur des Filmes ist auch super gelungen. Mit dem ersten Teil in der Vorstellung der Charaktere und dem 12ten Distrikt, dann das Capitol und die Vorbereitung auf die Spiele und zuletzt die Spiele selbst. Man merkt auch, dass sich die Kostümdesigner, MakeUp und Set Designs extrem viel Mühe gegeben haben um die Welt zum Blühen zu lassen. Die Mode, Architektur und Kultur des Kapitols sind wunderbar überzogen und weltfremd, wie man es sich vorstellen kann, in einem Elfenbeinturm. Der Ort der Spiele ist auch fantastisch gestaltet und nutzt die Umgebung und die Charaktere dabei auf ständig frischen und wirklich berührenden Momenten. Ich bin furchtbar was Namen angeht, aber der Name Rue und ihr Charakter bleibt einem im Kopf. Auch das Spiel mit den Zuschauern und dem Zerren an den Herzmuskeln, funktioniert innerdiegetisch auch großartig.
Wäre der Film alleine schon ein fantastisches Werk, wird es durch die späteren Werke nur noch verbessert um eine besondere und interessante Geschichte zu erzählen.
Ein Slasher Klassiker, mit einer 90er Jahre Starbesetzung und eine ausgezeichnete Prämisse. Und obwohl manche den Zorn des Hakens entkommen können, schafft der Film es nicht dem Zahn der Zeit zu entkommen. Ein erstes Problem liegt in den Charakteren. Sie sind alle zu flach und legen entweder zu wenig Emotionen in ihre Rollen oder zu viel. So findet man auch nie wirklichen Zugang.
Die Prämisse an sich ist ganz gut. Vom Unfall, zum Mord, zur Rache ist eine gute Struktur. Ich wünschte mir nur das sie mehr psychologischen Horror aufgefahren hätten, was sie ja auch teilweise probieren. Aber warum Max oder Elena sterben musste, will sich mir nicht so ganz erschließen. Dabei kann man dem ganzen natürlich auch ein Slasher Gewand überziehen, aber dann bitte mit etwas mehr Feingefühl oder zumindest Hirn Schmalz.
Das Mysterium wer hinter den Briefen steht wird auch eher schlecht als recht aufgebaut. Nur mit den Augen der arroganten und inkompetenten Julie, hat man sich mehr als einmal mit der flachen Hand gegen die Stirn. Aber es war eben eine andere Zeit und fähige Protagonisten durfte es nicht wirklich in dieser Kategorie des Horrors geben.
Ein Film, der ohne seine Besetzung und stand als Klassiker, eigentlich nicht viel vorzuweisen hat.
Ich bin ein großer Evangelion Fan. Und ich erinnere mich noch schmerzhaft an das warten, bis der erste Film der Quadrologie endlich in unseren Gefilden erscheinen ist. Aber das warten hat sich gelohnt. Und auch jetzt, nachdem ich die ganze Serie nochmal gesehen habe, mit allen Filmen und was so dazu gehört, ist der Film immer noch fantastisch.
Man darf nochmal den Anfang der Serie anschauen, diesmal aber kohärenter und etwas hübscher. Die Animationen sind großartig wie man es gewohnt ist und das experimentieren mit CGI geht ebenfalls auf, auch wenn mir wahrscheinlich manche Szenen gezeichnet lieber wären. Es ist toll das man etwas mehr von der Welt sieht, auch wenn es nur im Hintergrund ist. U-Boote in den Bergen, zerstörte Brücken und zunichte gemachte Landstriche, lassen einen viel mehr die Katastrophe des Second Impacts und deren Folge erkennen.
Der Anime wechselst oftmals zwischen Ernsthaft, Lustig, Cool und Introvertierten Szenen und Episoden. Der Film bietet dagegen ein viel kohärentere Erzählweise an, bei der man Shinji als verstörter und depressiver Protagonist noch besser mitfühlen kann.
Das Einzige was mir an dem Film nicht so gefällt, liegt in der Natur der Quadrologie. Es ist nun mal eine Zusammenfassung der ersten Episoden die Anime, und so fühlt sich das Ende nicht ganz rund an.
Ein toller Auftakt für das Reimaginating einer der einflussreichsten und wichtigsten Anime Serien aller Zeiten.
Catch Me If You Can ist eigentlich immer besser in meinem Kopf, als er dann letztendlich wirklich ist. Eine interessante und gut erzählte Geschichte. Ein sympathischer Protagonist mit den man richtig mitfühlen kann. Ein toller Soundtrack und eine Ästhetik, die den Film schon irgendwie herausstechend macht. Aber so richtig will es dann noch alles zusammenkommen. Die Laufzeit von 140min merkt man stellenweise schon stark an. Teilweise ist das Pacing grandios und man wird elegant von einer Szene zur nächsten geführt. Dann kommt plötzlich alles zum halt und man fragt sich was die Szene soll und warum sie noch nicht vorbei ist (die Szene mit dem Pinup-Model ist ein Paradebeispiel dafür). Gerade beim Ende hätte sich Spielberg gerne ein bisschen kürzer fassen können. Versteh ich was er mit all den Szenen nach seiner Gefängniszeit sagen möchte, schadet das ausgedehnte Ende dem allgemeinen Eindruck des Filmes. Auch ist Tom Hanks Charakter, dem ja teilweise auch viel Platz eingeräumt wird, leider ziemlich flach. Das merkt man besonders wieder am Ende, wenn Frank nach einem Mentor in ihm sucht, und einfach nicht findet.
So ist es am Ende eine interessante Geschichte, die kompetent erzählt wird, aber in seiner Ausführung etwas schwächelt. Kein wunder das mir immer die tollen Szenen im Kopf geblieben sind und der Rest einfach ausgeblendet wird.
Nach dem der übelsten Entäuschung names Suicide Squad, geht DC jetzt eine etwas andere Richtung. Weniger Pathos, mehr Chaos und Spaß. Das ganze geht vor allem in der ersten Stunde des Filmes richtig gut auf. Harley Quinn als unzuverlässige Erzählerin, bringt nicht nur viel Farbe in die Dröge Welt, von Gotham, sondern bietet auch auf einer narrative eine tolle Mischung an, die selten Langeweile aufkommen lässt. Der Anarchische Lebensstil von Harley, die neuen Charaktere die dabei auf den Platz gerufen werden und das langsame entwickeln eines Plots sind alle super gelungen. Leider verliert der Film etwas an Dampf, sobald es zu Plot heavy wird. Es ist nett Harley als große Schwester zu sehen, aber die ganzen Szenen ziehen sich und obwohl Ella Jay Basco als verlorenes Schäfchen mit einen hang zur Kleptomanie eine ganz gute Figur gemacht hat, fällt jegliche Emotionalität plötzlich flach. Auch merkt man zum Ende, das die Charaktere doch alle nicht so gut vorgestellt wurden wie man vielleicht gedacht hat. Black Canarys superkraft wird ein, zwei Mal angesprochen, wirkt es aber dann doch sehr aus dem Nichts, als sie die Gegner mit ihrer Stimme wegpustet. Montaya macht als Fähiges Köpfchen am Anfang eine tolle Figur, nur passt das Ass kicking gegen Ende dann nicht mehr so. Und Huntress ist leider viel zu kurz gekommen. Die Momente in denen sie auftaucht sind klasse. Eine Mischung aus knallharten Skills als Assassin mit null Verständnis für Soziale Interaktionen aber dem großen Traum als cool dazustehen. Da bringt es auch nicht viel ständig vor dem Spiegel zu üben, wenn einer im großen Moment einfach dazwischen labert. Der Bösewicht ist leider auch ein Problem. Macht McGregor am Anfang noch eine tolle Figur, als wahnwitziger Gangsterboss, übertreibt sie es etwas in der zweiteren hälfte. Vor allem das Spiel zwischen gefährlich und pathetic, war am Anfang super gemacht, verliert es doch jegliche Bedeutung, aller spätestens wenn er die Maske aufzieht.
Ein Film in dem viele Zutaten stimmen und sie teilweise richtig tolle Momente auf die Leinwand zaubern, verliert sich leider in einem unzufriedenstellenden Ende, auf das man plötzlich mit angezogener Handbremse drauf zu kriecht.
The Wailing ist ein besonderer Film, den ich aber auch erst richtig verstanden habe, nachdem ich mich etwas belesen habe. Der Titel steht nicht für ein Gefühl der Trauer, Wut und Angst, sondern ist auch für den Namen des Ortes, der durch seine verwinkelte Mischung aus modernem Korea und überwuchernder Natur ein interessanter Hintergrund bietet. Die Geschichte beginnt dabei als ein Krimi mit komödiantischen Einlagen, entwickelt sich zu einer übernatürlichen Spielplatz, nur um am Ende wieder den Bogen zur brutalen Realität zu schlagen. Es geht nicht um das sonderbare Verhalten der Dorfbewohner. Es geht nicht einmal um den Japaner oder die Mysteriöse Frau. Es geht um die Ungerechtigkeit der Welt, welche ihre Klauen im trüben Gewässer badet, bis sie eine Seele zu fassen bekommt. Da hilft kein Doktor, kein Priester, Heiliger oder Schamane. Die Pointe des Filmes und der Geschichte ist dabei, dass sie so Konfus ist und einen unzufrieden zurück lässt. Das Leben ist manchmal verwirrend und unfair, und klare Antwort gibt es einfach nicht. Wir bauen unsere Welt mit dem was wir Glauben, Fühlen und Denken auf. Aber am Ende ist auch das irrelevant. Egal ob der Protagonist direkt nach Hause gegangen wäre, oder das letzte Krähen abgewartet hätte. Darum geht es auch, wenn sich der Dämon mit Stigmata und Jesu Worten an den Priestergehilfen wendet. Manchmal sehen wir nur das was wir sehen wollen, ändern tut das aber nichts.
Handwerklich ist der Film fantastisch! Mit tollen Schauspielern, die vieles aus ihren Rollen herausholen und eine großartige Bandbreite beweisen. Die Schauplätze sind auch so sorgfältig gewählt und interessant gestaltet, welches durch die Klasse Cinematographie nur noch vertieft wird. Aber das beste am Film sind tatsächlich die grausamen Horror Momente. Nicht die Dämonen mit den roten Augen oder geistig verwirrte Frauen in der Nacht. Sondern das Verhalten der Tochter, ihr verzweifeltes kreischen und winden inmitten einer Zeremonie, welche in ihrer Kakophonie tief unter die Haut geht.
Der Film ist wie ein Schicksalsschlag, der einen zermürbt, verwirrt und verstört zurücklässt.
The Thing ist zurecht ein Kultklassiker. Was Carpenter hier aus der klaustrophobischen Location und dem abgedrehten Konzept macht, ist wirklich fantastisch. Die Struktur des Filmes ist dabei so einfach wie brillant. Von Anfang an werden alle Karten auf den Tisch gelegt: Das Verhalten der Norweger, ihre Basis, die verbrannten Körper, alles spiegelt zu einem gewissen Grad wieder, was der Forschungsstation und deren Bewohnern bevorsteht. Menschlich töricht und arrogant nehmen sie am Anfang die Schicksale komplett getrennt voneinander wahr, werden sie dann Stück für Stück eines Besseren belehrt.
Handwerklich ist der Film fantastisch! Die Szenenbilder, die Charaktere, die grelle, weiße Einöde und die abstoßende Brutalität eines Organismus der nur überleben möchte. Leider nimmt der Film ab der Mitte etwas an fahrt ab, da das Spiel der Kopien ohne es zu wissen nicht so wirklich bei mir gezogen hat. Aber nichtsdestotrotz bleibt der Film bis zum Schluss spannend und wartet mit immer wieder neuen und interessanten Ideen auf.
Der große Japaner ist ein Film, der als solcher teilweise echt schwer zum Anschauen ist, aber das durch großartige Ideen und all den Szenen, die einem im Gedächtnis bleiben, wieder wett macht.
Der Humor zwischen nüchtern und kompletter Exzess ist hier wunderbar getroffen. Vor allem mit Hitoshi Matsumoto als Protagonist, den jeder ‚Gaki no Tsukai‘ Fan kennt und liebt. Er spielt den sonderbaren Außenseiter mit so einem guten Gefühl von Fremdscham, Orientierungslosigkeit und einer Aufgabe, der er bei weitem nicht gewachsen ist. Dazu eine Dokumentationscrew, die lieber erst mal nachstochert und später um Verzeihung fragt. Dazu eine Liebevoll gestaltete Welt mit Yokai als Kaiju, vergangene Glorie Japans, nutzloser Bürokratie und Opportunismus.
Leider ist es die Machart, die den Film manchmal etwas schwerfällig macht. Man hat das Gefühl, das sie sich nicht wirklich getraut haben die Szenen in irgendeiner Weise zu schneiden. Manchmal gibt es dadurch lustige Momente im unangenehmen Vakuum, aber öfters noch zerrt es an den Nerven. So gut die Comedy durch die Schauspieler, Monster, Traditionen und Situationen ist, wird sie doch viel zu oft durch das schmerzhafte Pacing ausgebremst.
Ich bin eigentlich kein wirklicher Fan von Hai Filmen. Ist der Weiße Hai natürlich ein Filmklassiker, tuts nicht nur Spielberg sondern auch mir weh, das diese majestätischen Tiere bis heute unter diesen Vorurteilen leiden müssen und teilweise bis zum Aussterben gejagt werden (auch wenn die chinesische Haiflossen Suppe da auch seinen Teil beigetragen hat). Aber mit Jaume Collet-Serra als Regisseur, hab ich The Shallows eine Chance gegeben.
Der Film fängt sehr überzogen an, mit dem most-american-girl-ev0r, welches in Mexico an einen geheimen Strand möchte um dort ihrer verstorbenen Mutter nochmal näher zu fühlen. Die Machart am Anfangt schwankt zwischen lustig und nervig. Alles ist etwas zu viel, von den Dialogen, der Kamera und Musik, bis hin zur Drögen Hintergrund Geschichte der Protagonistin. Richtig spannend wird es erst, als sie plötzlich von einem Hai angefallen wird und sich auf eine kleine Insel retten kann. Dort wird sie vom naiven amerikanischen Mädchen zu einer richtig fähigen Protagonistin, was ich in solchen Filmen immer den dämlichen Opfern vorziehe. Authentisch anmutend kümmert sich die Medizinstudentin um ihre Wunde, vernäht den Biss notdürftig und versucht das bluten aufzuhalten. Die Schmerzen, die Kälte, Hoffnungslosigkeit und Angst kommt dabei fantastisch rüber. Hier spielt der Film auch seine größten Stärken aus, in dem er einen Brotkrumen nach den anderen Aufdeckt und das vorangehen des Filmes beschreibt. Kleine Distanzen oder Gespräche werden unsäglich wichtig und jeder ihre Entscheidungen trägt sichtbaren Narben mit sich. Es gab mehrere Momente bei der mir tatsächlich die Luft weg blieb und ich klassisch die Hände vor den Mund halten musste. So unsympathisch wie sie am Anfang auch war, will man das sie überlebt und ihr Kampfgeist nicht im Nirgendwo verpufft. Der Hai und manche Szenen wirken schon sehr übertrieben, aber das passt zu dem fantastischen Aufbau und Pacing des Filmes, der ab dem Angriff nie wirklich aufhört, intensiv zu sein.
Nach dem fantastischen Wandavision waren die Erwartungen an Loki natürlich hoch. Leider konnte die Serie dann bei mir nicht so gut abschlagen. Die Serie fühlt sich teilweise wie eine billige Kopie von Doctor Who an, das viele Aspekte einfach nicht richtig ausarbeiten konnte. Loki steckt voller fantastischer Ideen, mit großartigen Art Design und eine Unmenge von Anspielungen, an denen man sich nicht satt sehen kann. Leider ist die Umsetzung oftmals eher schlecht als recht. Die Action Szenen sind etwas chaotisch inszeniert und verlieren so viel ihrer Wirkung. Und auch wenn die Deep-Dives in die wahnwitzigen Konzepte und deren Konsequenzen einer meiner Lieblingsteile an der Serie war, so langweilig und langatmig sind diese Szenen doch inszeniert. Ein weiterer Punkt ist auch, das sie mit all den tollen Konzepten nicht wirklich viel anfangen, bzw sich zu wenig mühe geben. Vieles fühlt sich einfach nicht erarbeitet an, wie die langsame Entgleisung der Zeit Agentur. Und auch wenn ich die Charaktere mag, sind viele Beziehungen eher schlecht als recht ausgearbeitet. Vor allem im Finale ist der Konflikt zwischen Loki und Sylvie etwas sonderbar und wird auch unzufriedenstellend aufgelöst.
Wenn man eine großartige Marvel Serie, mit großen Konzepten und fantastischen Charakteren und frischen Ideen sehen will, empfehle ich Legion. Es macht all das was Loki machen möchte, nur um Welten besser.
Als großer Fan des Originals habe ich mich ein bisschen um diesen Film gedrückt. Jetzt nachdem ich ihn gesehen habe, fühl ich mich einerseits bestätigt aber teilweise auch überrascht. Erst einmal vorweg, jeder der sich über Scarlett Johansson als Protagonistin aufgeregt hat, hat den Anime nie gesehen. Es geht darum das ihr Körper nicht mehr menschlich ist, und deswegen ist es auch vollkommen egal welche Hautfarbe oder Ethnie sie angehört. Sie könnte genauso gut im Körper eines kleinen Mädchens stecken und es würde immer noch Sinn ergeben.
Der Film versucht sich visuell sehr stark am Anime zu orientieren. Leider geht das nicht immer auf. Haben die überzogenen Hologramme im Anime zur Stimmung beigetragen, da sie sehr explizit und mit Vorsicht eingesetzt wurden, wirken sie hier einfach nur überfordernd und lieblos eingesetzt. Die Welt an sich ist aber ganz gut gelungen, wenn auch wie gesagt manchmal etwas visuell chaotisch. Es war schön manche ikonischen Szenen aus dem Anime nochmal zu sehen und man bemerkt die Mühe sich jemand dabei gemacht hat. Dagegen sind manche eigene Design Entscheidungen wie die Zellen für Gefangene, eher schlecht als recht. Immerhin sehen die Charaktere in etwa so aus wie man es sich vorstellt. Leider hört es da schon auf, den jedes Mitglied des Teams ist eine schwache Fotokopie des Originals. Wogegen viel zu viel Wert auf die Hintergründe des Majors gelegt wird. Man bekommt das Gefühl das die Drehbuchautoren die Originalwerke nicht verstanden haben, und die mit Absicht gelegte Ambiguität durch unnötige Exposition stopfen wollen. Im Anime gibt es eigentlich keine wirklichen Protagonisten, den die Geschichte und die Implikationen derer ist der Star. Es ist eine Geschichte über die Menschlichkeit, die Seele, was diese ausmacht und wie wir die nächste Stufe unserer eigenen Evolution erreichen können. All diese großen und komplexen Ideen und Fragen werden hier einfach runtergespült und mit leeren Phrasen ersetzt. Selbst als Major von ihrer Vergangenheit erfährt oder die Wahrheit hinter ihren Visionen versteht (Aspekte welche die Filmemacher hineingequetscht haben) ändert sich rein gar nichts an ihren Charakter oder Motivation. Auch die ungesunde Mischung aus den ersten zwei Ghost in the Shell Filmen, tut diesem Film nicht gut, da der Fokus fehlt und alles irgendwie unausgegoren und halbgar wirkt.
Wenn man die Originale nicht kennt, hat man was Hübsches zum Anschauen. Aber was sie mit der Kernaussage des Anime gemacht haben ist einfach nur traurig. Darüber kann auch kein Neonlicht der Welt hinweg scheinen.
Erstmal vorweg, ich habe nie das original „Magnificent Seven“ gesehen, bin aber ein großer Fan von Kurosawas „Sieben Samurai“. Und diese Version der Sieben ist wirklich ganz gut gelungen, auch wenn sie nur am Potential des Originals kratzt. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, spaßig und interessant inszeniert. Wie sie alle zusammen kommen, ist teilweise etwas an den Haaren herbeigezogen, aber nichtsdestotrotz unterhaltsam. Auch ist der Film überraschend Brutal und Gnadenlos. Wenn in den ersten Szene eine Reihe von unschuldigen Dorfbewohner niedergeschossen werden, weiß man das sie es hier ernst meinen. Es sei den man ist ein Pferd, dann ist man von allem Schaden bewahrt.
Leider fehlen mir gewisse Aspekte die ich in Kurosawas Original geliebt habe. Der Konflikt zwischen den Beschützern und den Dorfbewohner ist quasi nicht existierend. Der Bösewicht hier ist mehr ausgearbeitet als der Banditenführer, aber viel ändern tut das auch nicht. War Sieben Samurai eine allgemeine Geschichte, ist es mir hier schon etwas zu spezifisch. Auch gefällt mir der Beef zwischen den großen Bösewicht und mehreren der Sieben nicht. So nimmt es auch etwas von dem Universellen Gefühl weg, und stopft es mit Drama, das nicht so wirklich ziehen möchte.
Kommt es bei weitem nicht an die Qualität des Originals heran, wird man doch sehr gut unterhalten.
Manchmal findet man etwas, von den man noch nie gehört hat und binnen 24 Stunden die erste Staffel hinter sich hat.
In „Who Wants To Be A Superhero” sucht Stan-Lee nach den neuesten Superheld. Dabei dürfen einfache Menschen sich in Kostüme werfen und sich vor der Comic-Ikone vorstellen. Dabei wird ein buntes Team zusammengestellt, das in jeder Episode um zwei Mitglieder ärmer wird. Das Konzept klingt dämlich, und das ist es auch. Aber wer auch immer hinter dem Projekt stand, hat sich richtig mühe gegeben. Die Challenges sind zum Großteil interessant und haben eigentlich immer einen kleinen Twist, der einen aufhorchen lässt. Auch bringen sie immer wieder frischen Wind mit sich, welche auch gerne mal das ganze Spiel auf den Kopf stellen.
Ich will eigentlich gar nicht mehr sagen, sondern jedem der interessiert ist, einfach „Who Wants To Be A Superhero Season 1“ auf YouTube zu suchen und die erste Folge anzusehen. Ich war so gut unterhalten und habe so laut und lange Lachen müssen, wie schon lange nicht mehr.