Nebenniveau - Kommentare

Alle Kommentare von Nebenniveau

  • 7

    Ein Film den ich in meiner Kindheit ein, zwei Mal gesehen habe und dann nur als Randnotiz zurück geblieben ist. Man kennt ja die Geschichte das eigentlich Pocahontas der große Wurf werden sollte und Der König der Löwen als kleineres Projekt dazwischen. Genau sowas macht es Pocahontas und seinem Vermächtnis etwas hart.
    Aber ja, der Film hält sich. Die Musik ist toll bis herausragend. Die Konflikte sind vielschichtig und interessant gemacht. Der Artstyle ist noch richtig schön von Hand gezeichnet. Und obwohl manchmal die Perspektive etwas sonderbar wirkt, muss man doch die Kunst dahinter wertschätzen. Die Sidekicks gehören auch zu einen der besten die Disney so gezaubert hat.
    Leider sind die Charaktere etwas flach und es wird nicht viel Raum dafür geboten, dass sich mehr als Pocahontas und Smith weiterentwickeln. Der Fokus auf die Liebesgeschichte nimmt leider auch dem größeren Konflikt etwas die Luft weg, auch wenn es durch eine tolle Szene und den ‚Savages‘ Song dann doch noch die Kurve gekratzt bekommt. Etwas mehr Blut hätte gewissen Szenen auch noch mehr Gravitas gegeben, wenn nicht explizit dann doch zumindest implizit.
    Aber das sind nur kleine Kritikpunkte. Das Menschliche verlangen ‚die Anderen‘ auszulöschen und Angst vor ihnen zu haben, wird hier toll dargestellt, ohne irgendwie einseitig zu wirken. Ein guter Film der inmitten der fantastischen Konkurrenz ein bisschen untergeht.

    • 8

      Ich bin ein großer Edgar Wright Fan. Auch wenn mir Baby Driver nicht so gut gefallen hat, war ich sehr gespannt was er mit Last Night in Soho auf die Leinwand zaubert. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ein faszinierender Thriller, der nie so wirklich vorhersehbar war, und dabei nicht nur Nostalgische Kultur relativiert, sondern auch eine eindrucksvolle Darstellung von Sexuellen Missbrauch zeigt.
      Mit unserer Protagonistin Ellie reisen wir nach London um dort ihren Traum in Erfüllung zu bringen. Verträumt verharrt sie in der Vergangenheit und hat scheinbar die Empathische Fähigkeit ein Blick hinter den Vorhang der Realität zu werfen. Nach den ersten Tagen (welche meine persönliche Hölle wäre), findet sie Zuflucht in einer kleinen Wohnung, in der sie zu träumen beginnt. Die Welt zwischen Ellie und Sandy sind fließend, und auch wenn sie keinen Einfluss auf die Visionen nehmen kann, verliebt sich Ellie in die Welt und Sandy. Doch das die Welt nicht aus Rosen bestehen wird Ellie schnell klar und sie kann alsbald die Welten nicht mehr voneinander trennen. Geisterhaften Wesen greifen nach ihr, mit verzerrten Gesichtern und stummen Schreien. Sie versucht alles diesen Horror zu entkommen bis am Ende der letzte Schleier genommen wird, um die Wahrheit zu zeigen.
      Ellie als unzuverlässige Erzählerin ist großartig und wird fantastisch eingesetzt. Das auch sie nicht die ganze Wahrheit sieht, wird einem schnell klar. Das macht aber den Horror der ihr widerfährt nicht weniger realistisch und zermürbend. Eine großartige Darstellung von zu großer Empathie und einem Fünkchen Schizophrenie. Gerade diese realistischen Grauen wie sexueller Missbrauch und der Paranoia, die damit einher fährt, machen diesen Film so effektiv. Dazu ist der Film natürlich auch Stylisch as hell und gespickt mit Wrights Handschrift und -werk.
      Last Night in Soho ist ein besonderes und originelles Werk, wovon die Filmlandschaft nur profitieren kann.

      3
      • 0

        Ich bin kein Fan der Wachowskis. ‚Matrix‘ ist nach wie vor ein Meilenstein der Filmgeschichte und mit dem Drehbuch von ‚V for Vendetta‘‘ haben sie fantastische Arbeit geleistet. Aber Matrix 2 & 3, Sense 8, Jupiter Ascending sind Filme und Serien, die ich auf den Tod nicht ausstehen kann. Pseudotiefe in stümperhafte Ausführung. Wenn ich jetzt also diesen Film zerreiße, wisst ihr immerhin, woher es kommt.
        Ich wollte Cloud Atlas auch mögen. Ich bin ganz offen an den Film rangegangen, der eine interessante Prämisse hat, mit der man richtig viel machen könnte. Die Geschichte durch die Zeiten in kleinen Aspekten aufzuteilen und so vage zu verbinden könnte was richtig Cooles sein. Aber mein guter Wille wurde Schritt für Schritt zermürbt, bis ich nach drei Stunden nur noch reinen Frust in mir zurück blieb. Wie kann es sein das ein Film mit so einem aufgeblasenen Budget teilweise so schlecht aussieht? Die Kostüme, die Maske und die Sets wirken eher wie die Bühne für einen Sketch von Saturday Night Live. Anstatt die Schauspieler hinter den Masken verschwinden zu lassen, habe ich das Gefühl das sie diese extra dick aufgetragen haben, damit auch ja nichts verloren geht. Egal ob die Schauspieler teilweise gar nicht mehr richtig darunter Schauspielern können und die komplette Mimik eingefroren ist. Dabei machen die Schauspieler echt gute Arbeit. Gerade Tom Hanks gibt sich mühe und hat sichtlich Spaß die verschiedenen Rollen zu verkörpern.
        Aber es gibt Aspekte, die können einfach nicht gerettet werden. Dafür das sie eine große Geschichte erzählen wollen, ist die Atmosphäre und der narrative Ton extrem unterschiedlich. Natürlich liegt das auch an den Erzählern der Geschichte, aber so hat man öfters das Gefühl das man sich durch mehrere Programme durchzappt anstatt eine kohärente Geschichte zu erleben. Auch die Qualität der verschiedenen Geschichten schwankt extrem. So wird ein totalitäres System, Sklaven und das Ausbrechen aus einem Altenheim gleichgesetzt.
        Qualitativ unterscheiden sich die Geschichten auch sehr in ihrer Gravitas und Qualität. Was nicht so toll ist, wenn einen drei Geschichten interessiert aber man sich durch die anderen durchquälen muss. Und gerade, wenn es um die Zukunft geht, greift der Film für mich voll ins Klo. Die Dystopie ist wie „Babys erste Science-Fiction Geschichte“. Genauso auch die Philosophie die via die verschiedenen Geschichten an den Zuschauer herangetragen werden soll. Das sie sowas nicht können hat man ja bei Matrix gemerkt. Ein Kernkonzept können sie toll umsetzten, aber sobald sie ausholen, wird es zu einem undurchschaubaren und selbstgefälligen Schrott.
        Noch ein letzter Aspekt, den man einfach ansprechen muss. Ich kann mir vorstellen was sich die Filmmachenden dabei gedacht haben, die Rollen in der Zukunft zu drehen und auch den weißen Schauspieler Asiatische Züge zu verpassen. Aber musste es wirklich so gemacht werden? Die Art und Weise wie Tom Hanks in der fernen Zukunft spricht erinnert an Minstrel Shows und Blackface, ohne sich gleich Schuhcreme ins Gesicht zu schmieren. Und während Leute einen Aufstand machen das Scarlett Johanson eine Person in einem Roboter Körper spielt und es als Whitewashing bezeichnen, ist Yellowface hier scheinbar voll in Ordnung. Gerade auch was sie mit Hugo Weaving gemacht haben, ist eine Schande. Ein grüner Voodoo Goblin in Top Hat, eine fiese Frau die eher wie eine Karikatur einer Trans Person aussieht und dann natürlich noch die verschliztung in Neo-Seoul wirken alles andere als Progressiv oder Clever, sondern hinter der billigen Maske und Kostüme einfach nur dämlicher aber wohlgemeinter Rassismus.
        Cloud Atlas ist für mich ein weiterer Beweis wie talentlos die Wachowskis sind und was für eine Geldverschwendung es ist, ihnen immer wieder Millionen Gelder zu stecken, wenn so etwas dabei rauskommt. Übrigens hat der deutsche Steuerzahler 20 Millionen Dollar an diesen grauenhaften Werk geblecht. Lasst euch das auf der Zunge zergehen wenn ihr euren nächsten Gehaltscheck seht.

        5
        • 2 .5

          Nach der Vorfreude kommt der Fall. Jack Reacher hat mir richtig gut gefallen. Ein etwas anderer Action Film mit so viel Liebe zum Genre und effektive narrativen wie auch filmtechnischen kniffen. Crusie wieder in der Rolle zu sehen und Edward Zwick der mit Last Samurai nicht nur bewiesen hat das er gute Filme machen kann, sondern auch toll mit Cruise zusammen arbeiten kann, hat die Erwartungen natürlich immer weiter geschürt.
          Aber der Film hat nichts was den ersten Teil so gut gemacht hat. Die Geschichte ist flach mit uninteressanten Charakteren und einer Tochter die einfach reingequetscht wird um etwas mehr Spannung aufzubauschen. Vom cleveren Reacher bekommt man hier nichts mehr zu sehen, dessen jagt nach der Wahrheit das höchste Gut war. Auch der Bösewicht fällt ziemlich flach. Aber was dem Film am meisten fehlt, ist die Atmosphäre des ersten Teils. Viel zu viel dröhnende Musik, die klingt wie aus der YouTube Royality Free Music Library. Statt spannenden Feuer- und Faustgefechte bekommt man ein verschnittenes Chaos vorgesetzt, das damals schon ausgelaugt war und heute noch viel mehr. An sich ist der Film ein mittelmäßig bis schlechter Action Film, aber was es mit dem Potential von McQuirres ersten Teil gemacht hat, macht es so unertragbar.

          1
          • 8

            Der Name Jack Reacher hat mir irgendwas gesagt, auch wenn ich ihn mit Jack Ryan verwechselt habe, hat man den Namen schon mal gehört. Die Verwechslungsgefahr wurde aber nicht besser durch die Wahl von Tom Cruise, den man als Ethan Hunt schon gut genug kennt. Ich denke damit bin ich nicht alleine, und das ist etwas das sehr schade ist. Denn der Film ist wirklich gut! Vor allem als ich Christopher McQuarries Name gelesen habe, war mir klar, dass der Film anders als ein 0815 Actionflick sein wird.
            McQuarrie gehört zu einem der besten Action Regisseure unserer Zeit, der von Film zu Film besser wird. Er nimmt sich die klassischen Elemente und gibt ihnen ein kleinen Twist oder extra Aufmerksamkeit, sodass etwas tolles entsteht. So sind die Actionszenen in Jack Reacher eher gedeckt: Statt treibende Musik brilliert der Film durch gut eingesetzte Stille. Statt ständiger explosiver Action, wird durch fantastisches Sounddesign und sorgsames vorgehen, ein Gefühl von Authentizität entwickelt, das jedes Feuergefecht unfassbar spannend macht. Dazu eine interessante Geschichte mit fähigen Gegenspielern und Mediatoren dazwischen. Jack Reacher als Charakter ist auch etwas anders als die normalen Action Heroes, bei dem der Detektivische Aspekt viel stärker herausgehoben wird. Man merkt das es auf einer soliden Buchvorlage basiert und trotz fehlenden inneren Monolog kann man dem Hirn rattern von Reacher gut zusehen und nachverfolgen. Tom Cruise gibt natürlich auch sein absolut bestes und zeigt einfach mal wieder das er einer der besten, lebenden Action Stars ist. Natürlich muss man manchmal auch seine suspecion of disbeliefe anschalten, aber das zerrt in keiner Art und Weise an dem Film, der es schafft eine Authentisches Gefühl rüberzubringen, ohne am Spaß eines übertriebenen Action Films zu sparen.

            2
            • 5

              Spice World: Girl Power in Homöopathischen Portionen.
              Mir fehlen die Worte den Film richtig zu beschreiben. In einer Filmvorlesung hat mein Dozent einmal gesagt: Eine Narrative beginnt, wenn Zeitlichkeit involviert ist. Sobald ein Punkt auf einem weißen Hintergrund von Punkt A nach Punkt B bewegt hat man quasi ein narrative. Spice World bringt mich zum zweifeln an dieser Aussage. Dabei bewegt sich Spice World viel, teilweise zu viel. Der Film ist sich seiner eigenen Unzulänglichkeit bewusst, und zelebriert mit einem kräftigen Augenzwinkern und dem ständigen durchbrechen von allen Ebenen. Darin scheint der Film auch wirklich. Wenn die Spice Girls plötzlich Aliens treffen, den selbst die Gravitation der Erde kann ihr Starpotential nicht bremsen, die Bösewichte einen Plan aushecken und dabei dramatischer Regen inmitten eines Büros ensteht, wenn man einen Plot nach den anderen anhören muss, bis man sich endlich auf den Plot von dem was gerade passiert geeinigt hat. Meta über Meta, bis zum bitteren Ende, mit kleinen Sketchen die weder wirklich lustig sind noch der Geschichte etwas neues bietet. Und genau da ist die Krux der ganzen Geschichte. Viele Szenen sind einfach nur wahllos aneinander geworfen, ohne wirklich etwas zu erzählen. Man wird in Situationen hineingeworfen, die man scheinbar schon irgendwie kennen sollte, wie die Gewinner eines Wettbewerbs durch die Stadt zu fahren. Dazu die Spice Girls, die nicht wirklich schauspielern können aber dennoch ihr bestes geben. Aber nur weil sie ein Metakommentar machen, das sie mehr als ihre Rollen sind und via Perücken die Rollen einmal tauschen, passiert leider auch nicht viel mehr. Girl Power in Homöopathischen Portionen. Mit vielen Szenen die eher zynisch wirken als wirklich progressiv oder clever.
              Der Film ist einfach eine Promotion für die Spice Girls. Mit Teilweisen brillanten Einfällen und Konzepten, die aber nicht konsequent durchgezogen wurden. Und so vielen Füllermaterial, das es teilweise schon echt nervig wird.

              • 7 .5

                Ein Filmklassiker, bei den ich tatsächlich vergessen habe, wie gut er eigentlich ist. Für mich ist Robert Zemekis der bessere Spielberg, und auch hier beweist er wieder einmal was er drauf hat. Aber auch Tom Hanks zeigt, was für Schauspielerisches Schwergewicht ist. Hab ich doch vergessen wie untragbar nervig und aufreibend sein Charakter am Anfang des Filmes ist und sich über die Katastrophe weiterentwickelt. Es ist auch faszinierend wie schnell die 2 ½ Stunden des Filmes an einem vorbeiziehen, mit vielen Szenen, die nicht unbedingt die schnellsten und einfachsten sind.
                Bis er aus seinem Nickerchen über dem Ozean aufwacht, ist der Film auch nicht besonders interessant. Der Blick in das neu eröffnete Russland ist interessant und man fragt sich bei der Interaktion mit seiner Familie und Freunde, ob er überhaupt irgendwie Zeit für diese hat. Aber sobald er aufwacht und sich langsam der Situation bewusstwird, wird der Film schnell richtig gut. Der Verzicht auf jegliche Musik in der Absturzszene und der panischen Kakophonie des sich zerberstenden Flugzeuges haben so eine Spannung in mir erzeugt, wie ich es schon lange nicht mehr erlebt habe. Scharfes Metall, flammen, tosende Wogen mit unendlicher tiefer und inmitten eines hoffnungslosen Ozeans, hält sich eine arme Gestalt an den Nylonseilen fest, bis das Gewitter ihn in erdrückender Dunkelheit zurücklässt.
                Und die erdrückende Stille bleibt. Einzig das Rauschen des Meeres und des Windes bieten Chuck und dem Zuschauer eine ständiges ambiente. In dieser Stille fühlt man mit ihm mit. Man sieht die stärken des Menschen in seiner Reinform. Werkzeuge und ständiges testen lassen ihn sich langsam an die aussichtslose Situation gewöhnen. Durch einen Blutverschmierten Volleyball findet er auch endlich einen Gesprächspartner, der ihn Jahre später, wie ein Wahnsinniger wirken lässt, ihn aber von einem anderen Wahnsinn gerettet hat. So wird Wilson auch für den Zuschauer zu einem vollständigen Charakter, dass man richtig mitfühlt, wenn er für immer verloren gespült wird. Als Chuck zurück kommt, hat sich die Welt weitergedreht. Gerade das Treffen von Chuck und seiner damaligen Freundin ist ganz großes Kino, und zeigt eine Vielschichtigkeit in so groben Begriffen wie Liebe, in denen beide irgendwie weiterleben müssen. Besonders toll auch die Szene, in der Chuck alles nochmal Revue passieren lässt und seinem stummen Freund Wilson das Herz ausschüttet.
                Ein großartiger Film, der sein Konzept gnadenlos durchzieht.

                2
                • 7 .5

                  Shwashank Redemption ist nicht nur der am besten bewertete Film auf IMDB, er wird für viele auch für den besten Film aller Zeiten gehalten. Und er ist auch wirklich herausragend. Die Geschichte ist vielschichtig und bringt gleichzeitig das Epos von so vielen Jahren hinter Gittern gut rüber, ohne dabei zu dick aufzutragen. Mit starken Charakteren die sich im Verlauf der Geschichte immer weiter entwickeln und trotz der eingezwängten Umstände niemals wirklich stehen bleiben. Die Freundschaft zwischen Andy und Red gehört nicht umsonst zu einen der besten Bromances die es da draußen gibt. Dazu ist Andy auch ein faszinierender Charakter, der durch Hartnäckigkeit und vielen nützlichen Fähigkeiten aufwartet und so nicht nur sein Leben, sondern auch das Leben der anderen Insassen, Wärter und vor allem des Direktors besser macht. Dabei spielt vor allem letzterer mit Feuer, an dem er sich letztendlich verbrennt. Alle Errungenschaften von Andy und seinen Freunden fühlen sich erarbeitet an und haben deswegen einen so viel stärkerer Tragweite, als man es vielleicht in anderen Filmen sieht. Aber auch das Drama ist toll ausgearbeitet, wenn sich herausstellt das Andy wahrscheinlich unschuldig ist und deswegen aufs härteste bestraft wird. Und natürlich das Schicksal vom institutionalisierten Brooks, der auf das Leben da draußen nicht klarkommt. Jedes Mal weiß ich was auf mich zukommt und jedes Mal trifft es mich wieder wie eine Abrissbirne mit voller Wucht.
                  Aber all das Leid und die Hürden machen das Ende so unfassbar zufriedenstellend. Nicht nur den letzten Tag von Andy im Gefängnis, sondern auch der Epilog von Red. Trotz des grauen Hintergrundes hat der Film viel Farben und Leben, durch die großartigen Charaktere und die Schauspieler, die sie verkörpern. Mit mehreren Legendären Szenen, hat der Film nicht nur ein fester Fuß in der Popkultur, sondern auch bei Filmliebhaber rund um die Welt.
                  Ein Kritikpunkt habe ich aber noch, der nichts direkt mit dem Film zu tun hat. Ich verstehe nicht wie viele Leute (vor allem in den USA) diesen Film so hochpreisen und dann nichts gegen kaputte Gefängnis-Systeme aufschreien. Ein Gefängnis soll nicht nur Strafe sein, sondern den Insassen die Fähigkeiten geben dort draußen sich behaupten zu können. Das zeigt Shashank Redemption fantastisch mit der Bibliothek und dem Problem davon institutionalisiert zu werden. Es wäre schön wenn die Botschaft des Filmes auch über den Abspann hinaus ragen würde.

                  2
                  • 6

                    Ein Film den ich als Kind sehr mochte aber leider etwas an Glanz verloren hat. Die Mischung aus Slapstick Comedy und Kung Fu ist eine fantastische, auf die Jackie Chan ein Großteil seines Erfolges aufgebaut hat. Genau diese Aspekte sind auch hier großartig herausgearbeitet und bieten das klare Highlight des Filmes. Die ganze Welt ist auch toll aufgebaut und ausgearbeitet. Aber leider fehlt dem Film der rote Faden um die Narrative durchgehend spannend zu halten. So springt man von einem Highlight zum nächsten, wird aber ständig von den weniger ausgearbeiteten Zwischentöne runtergezogen. Zumindest ging es mir so, und hat etwas am Pacing und der allgemeinen Qualität gezerrt. Es fehlt auch eine ganzheitliche Geschichte die von Anfang bis zum Ende erzählt wird. Es gibt viele kleine Elemente davon, aber nichts ist wirklich ausgearbeitet oder wirklich gut umgesetzt. Das es auch keine klaren Protagonisten gibt, tut dem Film nicht so gut. Kann man sowas gut machen, wirkt es hier teilweise eher mühselig. Und ist sowas wie das stumme Mädchen und der Lolli toll als Metapher aufgebaut, fällt es im Großen und Ganzen doch etwas flach. Etwas das mir auch mit der Dauer auf die Nerven ging, war der Soundtrack. Mit einem richtigen Orchester wären die Songs gut und würden super auf die Szenen und Stimmungen passen. Aber diese Art von Midi Konzert kann ich schon seit N64 Zeiten nicht mehr hören. Wenn man zum Beispiel Legend of Zelda Songs in Midi und Orchester probehört, hört man die selben Songs in ganz anderen Qualitäten und Dimensionen.
                    Mit einem neuem Soundtrack und einem etwas anderen Cut könnte man sicherlich viel aus dem Film herausholen. So ist es teilweise vielleicht sogar besser den Film in kleinen Szenen anzuschauen und andere einfach zu überspringen.

                    2
                    • 7 .5
                      über Hair

                      Dafür das ich den Film nur peripher kannte, war ich überrascht wie viele guten Songs aus dem Musical stammen. Hair ist ein sonderbarer Film, der eine spannende Gradwanderung zwischen Verherrlichung und brutaler Realität widerspiegelt. Ich persönlich bin kein großer Fan von Hippies. Viele ihrer Ideen sind fantastisch und stimmen genau mit meinen Wertvorstellungen überein, aber overall stehe ich dann eher hinter Leuten wie Frank Zappa, die teilweise den gleichen Kampf geführt haben, aber nicht in dieselbe Schublade gesteckt werden wollten (empfehlenswert dafür „We’re Only In It For The Money“).
                      Der Film hat keine wirklichen Helden. Es ist eine Ansammlung von Menschen, die sich zufällig getroffen haben und eine träumerische Vorstellung der Welt ausleben. Jeder mit einem massiven Ego und einem Platz, in dem sie sich dort zurechtfinden. Damit mein ich nicht nur die Hippies, sondern natürlich auch die reichen Schnösel. Zum Beispiel Berger: ein absoluter Protohippie mit allen was ein Hippie ebenso verkörpert (auch wenn er mir zu rapey ist und nicht weiß was ‚Nein‘ heißt). Von freier Liebe und Gleichstellung aller Menschen, rennt er genauso schnell zu Mami wenn er mal etwas Geld braucht. Hud, der als cooler freier Schwarzer in der Gruppe besticht, bis er auf die Mutter seinen Kindes trifft und sein self absorbed, wahres Gesicht zeigt, mit leeren Floskeln und Angst vor der Realität.
                      So kann der Film trotz der guten Musik teilweise etwas nervig sein. Auch der vage Plot des Filmes lässt manche Szenen eher wie unnötige Füller wirken, anstatt relevant für die Geschichte und Charaktere. Aber wo der Film brilliert, ist das Ende. Das nicht nur symbolisch sondern auch erzählerisch unfassbar stark ist. Es relativiert alles zuvor gesehene. All die Zeit zusammen, als die Surrealen Elemente, werden plötzlich und gewaltsam wieder auf die Ebene der Realität gezogen. So wird alles irgendwie relativiert, während alles auch irgendwie gleich bleibt. Ein Film der teilweise etwas zu lange geht, aber dann doch eine sehr interessante Geschichte erzählt, die erzählt werden muss.

                      3
                      • 6 .5

                        Im Netz der Spinne ist ein interessanter Thriller, der die stärken einer ausgeklügelten Geschichte hinter sich hat, mit ein paar guten Twists auf dem Weg zum Ziel. Die Schauspieler machen zum großen Teil einen guten Job, gerade der Bösewicht und das entführte Kind, das tatsächlich durch cleveres Handeln brilliert. Leider sind viele Aspekte auch etwas überzogen. Allen voran das furchtbare CGI zu Beginn des Filmes und der absolut furchtbare Soundtrack, der einfach nicht die Klappe halten möchte. Auch kommen gewisse Charakterentwicklungen etwas zu kurz, gerade bei der Rolle von Morgan Freeman, bei den man das Gefühl hat, man sollte ihn so gut kennen wie ein James Bond oder ähnliche Filmserien Figuren.
                        Was den Film aber besonders heute so sehenswert macht, ist die Technik und ihre Relevanz in der Geschichte. Der Blick in ein frühes Internet, und der damaligen Technik als ich gerade mal ISDN zuhause hatte, war super spannend zu sehen. Dazu unterhält der Film auch ganz gut von Anfang bis zum Ende.

                        4
                        • 6

                          Ein kleiner netter Netflix Thriller, der mich tatsächlich positiv überrascht hat. Auch wenn der Film das Rad nicht neu erfindet, viele Aspekte etwas Holzhammer mäßig implementiert sind, und ein paar Entscheidungen der Charaktere etwas Fragwürdig sind (vor allem wenn es um die Polizei geht), sind die Wendungen doch ganz interessant gemacht. Die stärke im Film liegt eindeutig in ihren Charaktere und hier hat Kate Siegel einen fantastischen Job gemacht, einen Standard Rolle zu nehmen und sie etwas anzuheben. Aber allein kann sie das ganze natürlich nicht stemmen, weswegen die schwachen Nebencharaktere und dem Bösewicht, der etwas zu dick aufträgt, dem Film eher runterzieht. Ein paar nette Ideen hat der Film dennoch und wenn man auf so eine Art Thriller steht und nichts besser zu tun hat, kann man sich Hypnotic auf jeden Fall mal geben.

                          2
                          • 7 .5

                            Chan-Wook Park ist einer der besten Filmschaffenden unserer Zeit. Oldboy und The Handmaid gehören zu meinen absoluten Lieblingsfilme.
                            I’m A Cyborg But That’s Okay ist ein sonderbarer Film. Selbst für Park Verhältnisse. Die Mischung aus Komödie und Drama zaubert einem nicht nur ein ständiges Lächeln, sondern auch ein flaumiges Gefühl in der Magengrube. Der Film hat eine unschuldige Kindlichkeit inhärent, gemischt mit gebrochenen Seelen, dessen Kopf Welt so real ist, wie die Tastatur, in die ich diese Zeilen gerade schreibe. Die narrative ist etwas chaotisch und obwohl man zwei Protagonisten hat, folgt der Film eher dem Vergehen der Zeit, statt direkt etwas zu erzählen. So wachsen alle Charaktere im verlauf des Filmes, doch ohne auf einem Plateau anzukommen.
                            Vielleicht war es auch nicht die klügste Entscheidung nach einem langen Arbeitstag den Film reinzuwerfen, aber ich muss zugeben das er mich manchmal etwas verloren hat. Erst nach dem Film im Gespräch mit meiner Freundin sind mir viele kleine Details und größere Themen aufgefallen.
                            Ein Film der gleichzeitig einladend und unnahbar ist. I’m A Cyborg But That’s Okay ist ein Kunstwerk eines großartigen Filmautoren unserer Zeit.

                            5
                            • 8 .5

                              Wenn man von Kriegsfilmen redet, kommt man nicht um Black Hawk Down herum. Die Geschichte um den Konflikt in Somalia bietet sich auch perfekt dafür an. Eine Operation, die im absoluten Chaos endet, ein einmischen in einen Konflikt der nichts direkt mit den US Soldaten zu tun hatte, und den Fanatismus im Krieg wenn die Kugeln und Körper nur so fallen. Dabei spielt Ridley Scott seine klaren stärken aus, in einer Bildgewaltigen Wucht, die mit einem starken Gefühl der Authentizität die Nackenhaare aufstehen lassen und ein wirklich beklemmendes Gefühl von Spannung aufkommen lässt. Dazu das Kopfkino, das dabei mitläuft und man sich selbst in die Position der verschiedenen Personen versetzt und mit Empathie versucht zu verstehen, warum die Leute so handeln wie sie handeln. Natürlich stellt der Film einen Ausnahmezustand dar, aber nichtsdestotrotz kann ich das Problem von PTBS sehr gut verstehen, dass so ein ständiges Gefühl der Angst und zerstörerischen Gewalt mit sich führt.
                              Die Regie ist top, genau so auch die Kamera und Schauspieler. Das Sounddesign ist ebenfalls brillant, bei der man den ständigen Konflikt in der Ferne hört und das Vorbeizischen der Kugeln förmlich spüren kann. Als Manko könnte man sagen, dass der Konflikt sich zu sehr auf die US-Soldaten fokussiert, aber meiner Meinung kommt der Schaden bei der Bevölkerung, wenn auch nicht ganz so Pathos beladen wie bei den Rangern, auch gut rüber. Teilweise verliert man etwas den Überblick bei all den ähnlichen Gesichtern in gleicher Uniform, aber darum geht es ja auch nie.
                              Toll erzählt und spannend inszeniert gehört Black Hawk Down zu einen der Filme, die man mal gesehen haben sollte.

                              3
                              • 7

                                Wahnsinn ist die einzige psychische Krankheit die übertragbar ist. Diese Review enthält Spoiler!
                                Der Begriff der „Moral Panic“ bringt mich auf der einen Seite zum entzücken, geht mir dabei aber auch echt auf die nerven, wenn man als Mensch einfach nicht einsehen möchte wie einfach man manipuliert werden kann. Regression ist einer der besten Filme die sich dieses Phänomen angenommen haben. Der Film an sich ist nicht besonderes, aber das Thema und dessen Erörterung machen ihn tatsächlich sehr sehenswert. Es zeigt einfach wie leicht wir Menschen manipulierbar sind und wie selbst solche Grundpfeiler der Vernunft wie der Psychologie nicht frei von Fehltritten ist. Der Mensch ist ein Meister darin, Muster zu erkennen, wo auch keine sind und Rückschlüsse darauf zu ziehen. Es gibt uns das Gefühl etwas besonderes zu sein und steigert den Selbstwert extrem. So ist es auch nicht verwunderlich das immer wieder Leute auf solche Aspekte hineinfallen und sich dann in einer Blase fortbewegen, welche ständige Zustimmung schreit und das Misstrauen von anderen niedermacht (*husthust* Querdenker *husthust*). Das war schon so und wir auch immer so sein.
                                Das Thema der Satanisten, die ihre unheiligen Taten in binnen von kleinen Gemeinschaften verüben und dabei Paranoia streuen ist ein fantastisches. Mit unserem Protagonisten als perfekte Figur um das ganze zu erforschen, den Wahnsinn der anderen aufzunehmen und weiter zu spinnen. Plötzlich haben jeder Blick und jede Handlung eine tiefe Bedeutung, die das Leben aller in Gefahr bringt und nur man selbst kann den Wahnsinn irgendwie stoppen. Ich mag die Art und Weise wie es in dem Film dargestellt wird, mit dem immer tieferen verkriechen in einem Kaninchenbau. Bis der Groschen irgendwann fällt und alles in ein anderes Licht fällt. Dabei wird eine der größten Ängste des Menschen angesprochen: Der der absoluten Wahrheit. Es gibt sie nicht und man kann sich nur einen kurzen Blick dieser erhaschen, wenn man zwischen den Zeilen liest. Ich glaube auch das niemand wirklich etwas boshaftes vorhatte, selbst die, die sich später als Lügner herausstellen. Jeder macht sich sein eigenes Bewusstsein von Gut, Böse und Gerechtigkeit.

                                3
                                • 8

                                  Als ich Kind mochte ich den Film sehr, aber wie es eben so mit Nostalgischen Gedanken ist, hat man Angst das sich das Kleinod plötzlich als absolute Gurke entpuppt. Bei Last Action Hero war tatsächlich das Gegenteil der Fall. Die narrative auf mehreren Ebenen und das Spiel der verschiedenen Welten und deren Regeln ist wirklich fantastisch gelungen. So auch die Persiflage auf alles wofür Schwarzenegger Action steht. Es wird herzlich mit Klischees um sich geworfen, die überspitzt spaß machen und im vergleich mit der Realität teilweise grauenhaft wirken. Ich konnte mich nicht daran erinnern das der Film so düster wird, als ein Mann wegen seiner Schuhe umgebracht wird und der Bösewicht (fantastisch verkörpert von Charles Dance) die monumentale Erkenntnis hat, das die Bösen in dieser Welt gewinnen können, und es für die belanglosesten Gründe teilweise keine Konsequenzen gibt. Das ganze wird so geschickt in die Metakommentare, dem Brechen jeglicher Wände und der Berechtigung für Eskapismus verwoben, das ich Schwarzenegger schon verstehen kann, wenn er sagt das dies eines der besten Drehbücher war, das er jemals gelesen hatte. Und das aller beste: Bei all diesen Konzepten ist Last Action Hero auch ein richtig guter Action Film, der einfach Spaß macht und das Gefühl einer Filmserie die schon über jegliche Haie gesprungen ist, perfekt rüberbringt.

                                  3
                                  • 9

                                    The Lodge ist ein Horrorfilm ganz nach meinem Geschmack. Als ich die Namen der Regisseur:innen gelesen habe (Veronika Franz und Severin Fiala) war mir auch klar warum. Genau wie ‚Ich seh ich seh‘ ist auch ‚The Lodge‘ ein Horrorfilm, der in seiner Surrealität ständig einen Fuß in der Realität behält und dabei die menschliche Psyche erörtert, die einfach schlimmer ist als jedes GCI Monster oder Dämon da draußen. Der einfache Fakt, das jeder Mensch zu Grausamkeit Fähig ist, ist beängstigender als ein Dämon, der einem die Verantwortung raubt.
                                    Fangen wir aber erst mal oberflächlich an. Der Film sieht fantastisch aus. Man merkt das sie sich Bildsprachlich etwas an Ari Asters Meisterwerk „Hereditary“ abgeschaut haben, mit einem tiefen Verständnis was die Bildsprache bedeutet und wie sie es auf ihren eigenen Film umgestalten können. Wirkt das Puppenhaus durchwegs mysteriös und prophetisch, entwickelt es gegen Ende eine ganz eigene Ebene. Aber nicht nur das Puppenhaus, der Film schafft es fantastisch Bilder immer wieder neu zu kontextualisieren. Das Pacing ist ebenfalls Grandios und weiß, wann es zu verharren gilt und wann man mit plötzlicher Brutalität schon alles gesagt hat. Aber die neue Orientierung findet nicht nur durch die Bilder, sondern vor allem durch die Position der verschiedenen Protagonisten und somit auch durch den Zuschauer statt. Es ist so unfassbar fantastisch erst die Welt durch die Augen der Mutter, dann durch die Kinder zu sehen, um dann auf dem vermeintlichen Monster von Grace zu bleiben. Sie wissen genau wie das Spiel zwischen Zuneigung, Empathie und Hass zu spinnen. So kommt am Ende ein großartiges Werk zusammen, in den man alle Charaktere nicht nur versteht, sondern auch mit ihnen mitfühlt, liebt und hasst. Als die Ebene der „Heavens Gate“ artigen Sekte aufkam, hatte ich angst dass sie etwas über die stränge schlagen, aber das war bei weitem nicht der Fall. Es war die perfekte Mischung aus religiösen Fanatismus, zertrümmerten Weltbildern und ehrlich verstörendes PTBS. Ich liebe auch das all der Horror in dem Film in der Realität fußt. PTBS, fehlende Medikamente, Trauer und Hass. Und das Ganze wird quasi perfekt von Anfang bis zum Ende durchgezogen.
                                    Ein Meistwerk des Horrors Genres das von keinem Fan von interessanten und psychologischen Horror verpasst werden sollte.

                                    3
                                    • 3

                                      The Manor ist ein Film der auf den ersten Blick ganz gut aussieht, aber dann binnen von den ersten Minuten sein wahres, fades Gesicht zeigt. Die Grundgeschichte ist phänomenal und man hätte was richtig tolles raus machen können. ES gibt kein größeren Horror langsam der Demenz zu verfallen und das gefestigte ‚Ich‘ Stück für Stück zu verlieren. Dazu kommt das ein Altersheim eben ein Altersheim ist, und selbst wenn es in einer schönen Villa verharrt, es den wahren Horror des schwindenden Geistes und des älter werden nicht beschönigen kann.
                                      Man hat auch das Gefühl das die Regisseurin diese Aspekte etwas aufgreifen wollte, wenn unsere Protagonistin langsam immer Wahnsinnigeres Zeuch von sich gibt, sodass auch ihr heißgeliebter Enkel plötzlich an ihrem Verstand zweifelt. Das ganze wird aber so lächerlich schlecht erzählt, durch die die Augen einer Protagonistin, deren man Charm im Drehbuch zugeschrieben hat, es aber niemals wirklich zeigt.
                                      Aber der wirkliche abfuck kommt gegen Ende… Achtung Spoiler! Wenn sich herausstellt das sie von Anfang an recht hatte und anstatt das alte Menschen langsam zerfallen wirklich der böse Cousin von Groot unterwegs ist um das Leben von anderen auszusaugen. Das ganze Spiel von Paranoia und geistigem Zerfall wird für eine halbgare Geschichte von keltischen Göttern über den Haufen geworfen. Ein Film der von Minute zu Minute schlechter wird… verschwendet eure Zeit nicht damit.

                                      PS: Meine Liebling Szene ist als der alte Mann die Wand runterkrabbelt, was nie zur Sprache kommt und im Allgemeinen nicht wirklich in den Aspekt von Druiden Zauber passt. Immerhin konnte ich richtig schön lachen.

                                      • 6 .5

                                        Hudson Hawk ist ein Film, der selber nicht genau weiß, was er sein möchte. Quatschfakator wie ein Film für 3 – 6-Jährige, eine Geschichte mit einem Typen für die 12 – 18-Jährige und ein Gewaltfaktor für alle darüber. Ich kann schon gut verstehen, warum der Film damals so zerrissen wurde. Aber nichtsdestotrotz hat der Film irgendwie einen Charm.
                                        Ich wünschte nur das der Film etwas mehr kohärent wäre und sich noch mehr in den Schwachsinn reingelegt hätte, mit mehr Musical Numbers und gewaltsamen Wahnsinn. Man bekommt das Gefühl das Hudson Hawk teilweise das versucht hat, was Deadpool dann später gelungen ist.

                                        1
                                        • 4

                                          Das ist der mit Abstand schwachsinnigste Film, den ich seit Ewigkeiten gesehen habe. Und obwohl er katastrophal schlecht war, müsste ich lügen, wenn ich sagen würde, das ich nicht unterhalten war. Viele Aspekte des Filmes ergeben einfach gar keinen Sinn. Warum müssen wir Leute in die Zukunft schicken? Wäre es nicht besser uns vorzubereiten auf den Angriff, sodass wir alle Leute der Zukunft retten können? Warum werden Leute herausgesucht, die vor dem Zeitpunkt sterben, wenn eh 99% der Menschheit schon ausgerottet ist? Warum bombardieren sie die Stadt wenn eh niemand mehr drin ist? Warum tötet ihr nicht einfach das Weibchen, wenn es bedeuten wird, das sie euch nicht mehr verfolgen wenn ihr das Gift doch schon habt? Warum springt er mit dem Gegenstand der die ganze Menschheit retten kann in den sicheren tot? Und warum interessiert sich dann niemand mehr dafür? Warum, warum, warum… ich könnte noch ewig so weitermachen. Der Film hat so viele Logik Löcher das er bei einer Betrachtung eher wie ein massives Logik Loch mit ein paar Fäden dazwischen wirkt. So ergibt es auch Sinn dass sie einen der interessantesten Aspekte, wie die Menschheit auf die Zukunft reagiert, in einer schnellen Montage abarbeiten, sodass nicht noch mehr Löcher entstehen.
                                          Ein absolutes Chaos das man nur auf zwei Arten richtig genießen kann: Hirn aus und sich von den Bildern berauschen lassen oder Hirn an und mit einem hochroten Kopf aus der Erfahrung gehen, da man aus dem Facepalmen nicht mehr herausgekommen ist.

                                          3
                                          • 7

                                            Ein absoluter Horror Klassiker, der auch gut in meiner Erinnerung stand, durch seine etwas andere Narrative, die eher schleichenden Horror widerspiegelt anstatt einer Geisterbahn mit vielen kleinen Schreckmomenten.
                                            Nach nochmaligen ansehen stimmt das im Grunde immer noch, auch wenn vieles an dem Film nicht wirklich gut gealtert ist. Ich versteh, wenn man von dem Schauspiel etwas abgetörnt wird. Teilweise brillant, teilweise einfach nur nervtötend, findet der Film keine passende Kehle, damit es kohärent erscheint. Gerade Mia Farrow macht eine ständige Gradwanderung zwischen wirklich überzeugendes Spiel und komplett aufgedrehter Charade. Das Ganze nimmt natürlich der Spannung etwas. Ich mag die Surrealen Aspekte des Filmes sehr, vor allem die Drogenerfüllten Vorstellungen von Rosemary, aber sie kommen so selten vor, dass sie etwas an Kraft verlieren. Vor allem wenn es darum geht, ob sie nun wahnsinnig ist oder nicht, hat man als Zuschauer ein viel zu klares Bild. Es kann sein das es in der Buchform so fantastisch funktioniert hat, aber in dem Übergang zum Film, fühlt sich es manchmal etwas holprig an.
                                            Filmhistorisch ist ‚Rosemarys Baby‘ natürlich ein absoluter Meilenstein, der leider mit der Zeit etwas an seinen Glanz eingebüßt hat.

                                            2
                                            • 1

                                              Ich habe mich damals so auf diesen Film gefreut. Es wirkt wie eine Mischung aus Stalker und The Colour Out of Space von H.P. Lovecraft. Feinste Science-Fiction, bei dem die Grenzen des Menschlichen Verstandes ausgereizt werden und unsere Unzulänglichkeiten aufzeigt. Umso größer war die Enttäuschung schon von der ersten Minute an.
                                              An sich ist es nicht schlimm, am Ende des Filmes einzusteigen, wenn man dabei eben bedenkt welche Informationen man weitergibt. Was in Annihilation passiert ist, dass die Spannung der Geschichte sofort die Luft genommen wurde. Man erfährt das sie irgendwo war und die einzige Überlebende ist. Again, an sich nicht schlimm, wenn man die Geschichte gut drum herum schreibt. Zum Beispiel wenn man langsam einsteigt und dann immer tiefer in den Kaninchenbau absteigt, um der Gravitas bewusst zu werden. Ich denke Alex Garland wollte klar machen, dass man die Geschichte durch ihre Augen erzählt bekommt und so man vielleicht nicht alles für Bare Münzen nehmen muss. Das ist an sich auch eine gute Idee. Aber dann sollte er auch nicht die Zeit des Zuschauers damit verschwenden, Spannung aufzubauen, die gar nicht auf eigenen Beinen stehen kann. Das Ganze wäre etwas anders, wenn die Charaktere besser geschrieben wären, aber sie sind alle unfassbar flach. Man bekommt sie zu sehen, erfährt was ihre Jobs sind und welche Traumata sie mit sich rumtragen. Aber da hört es schon auf und keiner dieser Informationen werden in irgendeiner relevant. Allen voran unsere Protagonistin, die so fadenscheinig charakterisiert wird, mit einer Beziehung von der weder sie noch ihr Mann, geschweige denn der Zuschauer wirklich weiß was abgeht. Und das ist auch eines der größten Probleme, die ich mit dem Film habe. In Solaris oder Stalker sind die Charaktere auch nicht wirklich stark ausgebildet, aber ihre Menschliche Seite und Weltanschauengen machen die Konfrontation mit den Unbekannten so interessant. Hier wird versucht über unpersönliche Charaktere, eine persönliche Geschichten zu erzählen. Natürlich ist es etwas harsch Lem, Tarkovsky, den Strugazki Brüdern oder Lovecraft heranzuziehen. Wenn man sich aber an eine Geschichte mit solch einer Wucht heranwagt, sollte man zumindest versuchen an die Meister heranzukommen.
                                              Dabei hat der Film vieles was für ihn spricht. Die Musik und das Sounddesign sind gut. Die Bilder, die da gezaubert werden sind teilweise Atemberaubend. Auch die Schauspieler machen keinen wirklich schlechten Job, es ist einfach das Drehbuch was das ganze so unerträglich macht. Garland sollte vielleicht überlegen Spruchkalender zu schreiben, den genau so Platt und Pathetisch klangen viele Dialoge. Die Erzählstruktur nimmt auch jegliche Spannung heraus und versucht ungekonnt Geschehnisse spannend zu machen, obwohl man schon genau weiß, was passiert und man für keine der Charaktere wirklich fühlt. Der Schnitt macht es auch nicht besser, der oftmals interessante Kniffe einfach faul fallen lässt. Das beste Beispiel ist, als sie den Schimmer betreten und sie sich eigentlich an nichts weiter erinnern, nicht einmal wie sie ihr Camp aufgebaut haben. Das hätte man fantastisch erzählen können und mit den Sehgewohnheiten der Zuschauer spielen können, vor allem wenn es um das Gefühl der Zeitlichkeit geht. Aber stattdessen wird unnötige Exposition reingequetscht, die ins nichts verpufft.
                                              Aber was mich besonders bei Annihilation genervt hat, war der Plot an sich und das die billige Holzhammer artige Weise wie diese erzählt wird. Ich fühlte mich teilweise wirklich verarscht und nicht wirklich ernst genommen, wenn man zum xten Mal die Krebszellen und Mitose von Zellen sieht. Redundanz und nerviges Händchen halten bis zum abwinken. Dazu ist der Film mit Symbolik gespickt, die im besten Fall nicht auffällt und im schlimmsten Fall die Immersion zerstört. Das Schlangen Tattoo das irgendwann auf der Haut der Protagonistin auftaucht ist ein tolles Beispiel dafür. Wenn es aber ein Teil der Fragmentation des Schimmerns sein sollte, habe ich immerhin gelernt das Tattoos via DNS übertragen wird. Dabei ist der Film bei weitem nicht so clever wie er sein möchte. Einzig das Ende, mit dem Echo, hat mir tatsächlich sehr gut gefallen, auch wenn ich nicht weiß, warum gerade Frau Protagonistin es geschafft hat, alles zu vernichten, wenn andere einfach dem Wahnsinn verfallen sind. Und auch wenn es etwas interessant war, war es auch ein klarer Fall von Style over Substance. Auch der Schimmer an sich wirkt eher unausgegoren. Warum sendet man nicht ein Team rein, das Proben via Ballon steigen lassen? Warum nimmt man nicht einfach mal einen langen Stock und hält ihn rein um zu schauen was passiert wenn man ihn wieder rauszieht? Warum nicht einfach jemanden an einem Seil festbinden und in regelmäßigen Abständen hinausziehen? Wenn das Phänomen plötzlich auftaucht, kann ich verstehen warum man so weit nicht geht und vielleicht ein zweites Team nachschickt. Aber nach so vielen Jahren, sollten wir doch etwas kreativer sein.
                                              Ich glaub ich werde mit Alex Garland einfach nicht warm. Ähnlich wie bei Ex Machina ist mir auch hier die Geschichte zu unausgegoren. Science-Fiction von jemanden der die Konzepte dahinter nicht versteht und dabei auch keine guten Geschichten erzählen kann. Schade….

                                              3
                                              • 5 .5

                                                Zugegebenermaßen war der Hauptgrund warum ich den Film sehen wollte, Keanu Reaves furchtbarer britischer Akzent. Das viel mehr dahinter steckt, merkt man schon ab der ersten Minute an. Aufgezogen wie ein Bibelfilm, mit überzogenen Schauspiel, Musik und Effekte, wird man in einen sonderbaren und irgendwie unzeitgemäß anfühlenden Film hineingeworfen. Dabei hat der Film viele kleine Aspekte die mir richtig gut gefallen haben. Hat man sich erst an die überzogene Theatralische Aufmachung gewohnt, stach es auch nicht mehr so negativ heraus. Die praktischen Effekte der verzerrten Realität um den Grafen herum waren ebenfalls großartig. Und Gary Oldman macht eine wirklich fantastische Figur darin, vor allem als er verjüngt den Style nach London bringt. Aber so ganz wollte der Funke dann bis zum Schluss nicht überspringen, was etwas schade ist.

                                                1
                                                • 6

                                                  Ich weiß selber nicht wie man Nina Forever klassifizieren soll. Komödie? Horror? Drama? Alles beschreibt es irgendwie, aber dabei kommt der Film doch etwas zu kurz. Ein sonderbarer, aber unterhaltsamer Film über Trauer und dem unfühlbaren Loch das so etwas in einem hinterlassen kann. Der Zynismus tut dem Film sehr gut, genauso auch die Surrealität die ständig mit ihm getragen wird. Der Film hat auch viele kleine Highlights die durch den ganzen Film gestreut werden und eine sehr interessante Art und Weise mit wenig Pinselstrichen eine detaillierte Welt aufzuzeichnen. Leider weiß der Film nicht genau wie man die 90 Minuten Zeit am besten füllt, weswegen viele Szenen, so gut sie auch seien, sich irgendwann ausgekaut anfühlen und man gegen Ende des Filmes das Gefühl hat, man kaut seit drei Stunden auf einem Kaugummi herum, der seit über zwei Stunden jeglichen Geschmack verloren hat.

                                                  • 7
                                                    über Abyss

                                                    Oh man, was für ein Film. Ich habe mir die langgezogene Fassung angesehen und hatte zuerst etwas sorge, vor der großen drei Stunden Marke. Aber Cameron hat es drauf. Gerade die ersten zwei Stunden sind brillant und wirklich spannend gemacht. Cameron hat ein fantastischer Film geschrieben und gedreht und dabei seine Expertise und liebe zur Tiefsee. Die Geschichte, die dabei erzählt wird, ist gleichzeitig fantastisch aber auch sehr bodenständig durch die Technik und die Charaktere. Bei der ebenfalls ein fantastischer Job gemacht wird, bei dem viel durch show don’t tell dem Zuschauer beigebracht wird. Als Bud vor Wut seinen Ring ins Klo schmeißt, um seinen Fehler einzusehen und ihn wieder aus der Schüssel fischt, um dann mit einer blauen Hand rumzulaufen, sagt so viel über ihn als Charakter aus.
                                                    The Abyss schafft auch eine atemberaubende und erdrückende Atmosphäre, die einen richtig greift und tief in die Geschehnisse hineinzieht. Dazu der Konflikt der so viel Größer wird als erst mal angenommen. Dabei ignoriert man mal, was Bud alles an diesen Tagen durchmacht, ohne vor Erschöpfung zusammen zu brechen.
                                                    Bis zu einem gewissen Grad war der Film für mich eine glatte 8. Leider gibt es ein Aspekt, der mir es etwas madig macht: Die ‚Aliens‘. An sich finde ich es super interessant und auch irgendwie nachvollziehbar das es vielleicht Wesen in der tiefe gibt, die sich dort separat von uns weiterentwickelt haben und zu einer Hochkultur geworden sind. Für die der Druckunterschied genau wie für uns eine heftige Barriere bietet, die man schwerlich überwinden kann. Ich mag auch das Design und das Chaos, das sie mit sich bringen. Leider wird mir das ganze irgendwann zu explizit. Es hätte gereicht sie kurz zu zeigen und das Interesse des Zuschauers zu wecken. Aber die Gespräche das sie von einem anderen Planeten kommen (wo hat sie den die Idee her?) und vor allem das Holzhammer Ende, das aus dem Nichts kommt, raubt den ganzen das ganze mysteriöse und gewisse Regeln die sie davor aufgebaut haben. Warum muss man Bud Kriegsbilder und Atombomben zeigen? Ist das ganze nicht etwas zu flach? Und die Monsterwellen, die aus dem Nichts kommen und genauso schnell auch wieder verschwinden. Auch das die Stadt mit der Station einfach nach oben geschossen kommt, ist so hanebüchen. Selbst den Charakteren fällt es auf das es nicht sein kann. Es ist so sonderbar das dieser an sich großartige Film von so einem hingeschluderten Ende leiden muss.

                                                    3