Nebenniveau - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
EternautaEternauta ist eine Drama aus dem Jahr 2025 mit Ricardo Darín und Carla Peterson.+58 Kommentare
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+22 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+20 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Ghost in the Shell II - Innocence321 Vormerkungen
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning181 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
Alle Kommentare von Nebenniveau
Rite ist ein Film der mich ehrlich überrascht hat. Man erwartet eine Standard Horror Geschichte von Exorzismus und Dämonen. Und das bekommt man auch, aber der Film geht dabei etwas tiefer. Man merkt schnell das die Filmemacher sich viel Mühe gegeben haben um die Geschichte um Glauben, Reue, Familie und dem Paranormalen zum Leben zu erwecken. Die Cinematographie ist sehr gut und bietet eigentlich immer etwas interessantes zu sehen. Die Erzählstruktur ist ebenfalls klasse, werden die Szenen geschickt ineinander verwebt sodass das Pacing nicht leidet und man dennoch mit jeder Szene ein tieferes Verständnis für die Charaktere und die Welt ergattert. Dabei mag ich auch sehr den Umgang mit dem Exorzismus, wie ich in seit „Der Exorzismus der Emily Rose“ nicht mehr gesehen habe, ein interessanter schlagabtausch zwischen Fiktion und Realität, zwischen Wissenschaft und Glauben und guten Intentionen, welche vielleicht mehr Schaden als gutes anrichten kann. Leider geht mir der Film gegen Ende zu direkt in eine Ecke des Schlagabtausches, was mir dann ein zu harte Kurvenlage war, mit der ich nicht mehr ganz mitgekommen bin.
Die Schauspieler machen alle ein tollen Job, allen voran natürlich Sir Anthony Hopkins, welcher den ausgebrannten, routinierten und zermürbten Vater Lucas ausgezeichnet verkörpert. Auch der Soundtrack ist klasse, der mit viel Stille aufwartet, was die spannenden Szenen nur um so spannender gemacht haben. Auch die Special Effects sind gut gelungen und schlagen einen tollen Bogen zwischen übertrieben und geerdet.
Ein guter Film den man sich auf jeden Fall mal anschauen kann, wenn einen das Thema interessiert.
Man, Scary Movie ist schon ein Film seiner Zeit, der nicht nur wegen dem Miramax Logo am Anfang langsam schlecht gealtert ist. Der Film ist von vorne bis hinten einfach nur dämlich, mit platten Parodien von alle möglichen Quellen zusammenklamüsert. Da ist selbst Matrix nicht davor gefeit, auch wenn es ganz und gar nichts mit dem Film an sich zu tun hat. Genau so wild wie Inspirationen sind auch die Witze, die Rapide abgefeuert mal mehr und mal weniger ins Schwarze treffen. Sind die Schwarzen Charaktere zu Beginn noch eine Persiflage von dem, wie sie in Horror Filmen dargestellt werden, verlieren die Witze schnell den Mantel der Parodie und treten nur weiter auf alten Klischees rum. Das ist natürlich nicht nur bei diesen Charakteren so, aber da ist es mir besonders aufgefallen.
Dazu ist der Film auch noch Horny ohne Ende, was genau maßgeschneidert für das Publikum ist und den damaligen Nerv genau getroffen hat. So schlecht manche Witze und Szenen gealtert sind, so hat der Film dennoch irgendwie einen Charm und ein paar echte Knüller, die einen heute noch zum schmunzeln bringen.
Und munter trottet das filmische Universum um die Warrens voran. Es fängt diesmal ähnlich an wie zuvor, ein Haus, ein Böser Geist und das Paar mittendrin. Doch dann kommt es anders als man denkt. Man bewegt sich weg vom Haus und wird etwas dynamischer. Der Fall um den es diesmal geht ist etwas komplexer und öffentlicher: „Ich bin unschuldig, der Teufel hat es getan!“. Dabei springen sie von einem Omen, zum nächsten Artefakt und erzählen eine halbgare Geschichte, bei denen Sie die Regeln einfach währenddessen fest machen (sie muss das Ritual fertig bringen, ihre Seele hängt daran). Dieser übernatürlicher Thriller geht dabei leider nicht ganz so auf, vor allem der Horror bleibt dabei etwas auf der Strecke. Zu unkoordiniert und chaotisch ist nicht nur die Geschichte, sondern auch die Erzählweise. Zwei Mädchen, welche das selbe Schicksal erleidet haben, aber scheinbar nichts mit dem großen Plan der Satanistin auf sich hat. Auch die Motivation der Gegenspielerin ist alles andere als klar, was dem ganze natürlich auch nicht hilft.
Aber immerhin ist der Film visuell richtig gut gelungen, mit ein paar fantastischen Shots und Szenen, die mit einer guten Geschichte richtig hätte glänzen können.
Boa, was für eine Verschwendung von Potential. Eigentlich hab ich gedacht das M. Night nach dem unterhaltsamen „The Visit“ und „The Servant“ wieder etwas in seinen Groove gefunden hat. Es hat auch nicht geholfen das ich mit Freunden erst von ein, zwei Wochen mal wieder „The Happening“ angeschaut habe und die vergleiche teilweise schon sehr schwer wiegen.
Das Konzept von Old ist ein gutes. Auch der Horror dem ganzen nicht entkommen zu können und sein eigenen Leben wie Sand zwischen den Fingern davonstreichen zu sehen, ist klasse. An sich ist das Szenario auch sehr klar und die Charaktere überschaubar. Aber dennoch schafft es Shyamalan den Plot, die Charaktere und auch die Zeitlichkeit so sonderbar und verwirrend darzustellen, das man sich am Anfang noch fragt ob das ganze einen größeren Sinn hat oder einfach nur sonderbar ist. Leider stellt sich im Verlauf raus, das es eher letzteres ist. Ich mag das er etwas mit verschiedenen Kameraperspektiven und Ansichten arbeitet, aber all diese sind so inkohärent und wild zusammen geworfen, oftmals zum Leid des Verständnisses. Dazu Schauspielerische Leistungen die sich genau so chaotisch durch den Film ziehen. Wächst Maddox langsam heran, behält die Schauspielerin die Sprachform eines jungen Mädchens bei, was dann sofort wieder verloren geht, sobald ein paar Stunden vergangen sind. Aber nicht nur hier, sondern im allgemeinen herrscht ein anarchische Herangehensweise wie die Charaktere sich ausdrücken, was teilweise an das Anfangs genannt „Happening“ erinnert. Dazu die furchtbar starren und hölzernen Dialoge, bei denen man sich mehrmals mit der flachen Hand gegen den Kopf schlagen muss. Einer der Aspekte die mir eigentlich sehr gut gefallen haben, waren die Alterserscheinungen. Besonders die Darstellung von Demenz fand ich sehr stark umgesetzt. Leider wurde mir auch diese Freude geraubt, als man gegen Ende feststellt das er scheinbar an Schizophrenie leiden sollte, was scheinbar der Schauspieler und dem Drehbuchautor (Night selbst), nicht bewusst sein musste. Schizophrenie wird eher in den jungen Jahren entwickelt und nicht im Alter. Des weiteren kann ich die Darstellung von Schizophrenie kranken als Gewalttäter einfach nicht mehr sehen, da solche Menschen viel öfters Opfer als Täter sind.
Etwas das mir auch sauer ausstößt sind zwei Filme, an denen er sich Inspiration für Old geholt hat. Picknick at Hanging Rock ist ein super sonderbarer Film, der mir persönlich nicht so gut gefallen hat, aber dennoch in seinen Mysterium und Unnahbarkeit kohärent ist. Und dann noch der Würgeengel, einer meiner Lieblingskammerspiele voller Zynismus und Grausamkeit, etwas das dem Film komplett fehlt. Dabei hatte der Film Potential und auch ein paar herausragenden Szenen, aber das ganze verschwimmt im Chaos der Erzählung, die keinerlei Zugang zu den Charakteren und der Geschichte zulässt, zumindest für mich.
Ein weiterer Film aus meiner Kindheit, der eine Formel hat, die einfach funktioniert. Ich bin im echten Leben auch kein Sport-Fan, aber zeig mir die Geschichte von Underdogs wie sie sich gegen alle Widrigkeiten hocharbeiten und kann auch bei Eishokey, Bob fahren, Fußball, Baseball, Football oder einem High School Chor mitfiebern.
Der Grund warum Dolores wieder zurückkommen soll, ist etwas an den Haaren herbeigezogen, aber absolut passend für das was es sein möchte. Ich wünschte mir das sie etwas mehr darauf eingegangen wären, dass sie ja damals in der selben Schule war. Natürlich wird ihr der Musikunterricht zugeteilt und nach anfänglicher Gegenwehr der Klasse die einfach nur cruisen möchte, entwickelt sich bald eine tolle Dynamik in denen, ähnlich School of Rock, die stärken von verschiedenen Individuen hervorgehoben werden und eine tolle Show auf die Beine gestellt wird. Die Mönche bieten etwas Abwechslung und haben auch sehr herausstechende Persönlichkeiten, bis hin zu Thomas Gottschalk mit seinem Wurst Fanatismus. Die Probleme und allgemeine Verdrossenheit der Schülerschaft wird auch toll dargestellt und gerade bau Laryn Hills Charakter, geht einem spätestens am Ende das Herz auf und man kann sich vor wholesomenss kaum retten.
Natürlich ist die Musik auch hier der Star, mit herausragenden Performances mit den unglaublich talentierten Sängern*innen. Dazu ein Plot, der nichts neues erfindet, das Schema aber perfekt ausnutzt mich immer mit einem wohlig warmen Gefühl zurück lässt.
Was für ein herrlich absurder Horror Film. Ein richtiges Kleinod, das mit seinem interessanten Konzept und Umgang mit verschiedenen harschen Themen etwas besonderes im Kleid eines Torture Porns aufzeigt. Dabei werden alle möglichen Stränge von verschiedenen Charakteren und ihre Schicksale in Grausamkeiten miteinander verwoben. Dabei schwingt immer das Thema von Verlust, Schmerz und menschlicher Wahnsinn mit. Von unserem Protagonisten, der sich immer noch die Schuld an dem Tod seines Vaters gibt, dem Date seines Kumpels, bei dem das Loch das der verschwundene Bruder hinterlassen hat, noch lange nicht geheilt wurde. Und eine Bösewichtin, die meiner Meinung nach zu den besten gehört. Mauerblümchen mit gewaltsamen Tendenzen und Beziehungsgefüge die komplett aus allen Fugen gebrochen ist. Dabei werden Haushaltsgegenstände zu abscheulichen Werkzeugen, vom Bohrer bis hin zum Wasserkocher. Ihr labiles Verhalten greift einen und lässt die nächsten Schritte nie wirklich vorhersagen. Dazwischen in leisen Tönen das auseinandersetzten mit Traumata und Verlust Ängste, die großartig Kontrastiert werden. Genau so wird Musik fantastisch eingesetzt um die Bizarrheit auf 180 zu drehen.
Ein Film bei dem mehr dahinter steckt als man erst mal annimmt und einen noch ne weile verfolgen kann.
Was für eine Fortsetzung! Ähnlich wie bei The Raid und Raid 2, wird hier nicht einfach die selbe Geschichte neu erzählt, sondern alles auf eine viel größere Bühne gehoben. Das Problem wird anders fokussiert, die Dealer zu Randfiguren von den perfiden Spielerein viel größerer Schurken, welche das kaputte System ausnutzen, um ihre Taschen zu füllen. Dabei wird ein fantastischer Rundumschlag gemacht, über die Medien, Politiker und der exekutive, immer noch durch die Augen des Protagonisten aus dem ersten Teil, diesmal aber garniert mit einer neuen Bewegung die nicht nur moralisch die Oberhand hat.
Die oberflächliche Lösung von mehr Gewalt gegen Gewalt, schlägt fehl und verschiebt die Verhältnisse in viel gefährlichere Hände, als die der Drogendealer. So muss Nascimento auch bald seine Fehler eingestehen, was ihm als stolzer Krieger im ständigen Konflikt zwischen seiner Überzeugung, seiner Rolle und seiner Familie nicht leicht fällt. Dabei wird das ganze Netz von aktiven und passiven Faktoren unterhaltsam und feinfühlig gesponnen, sodass man trotz dem schnellen Tempo des Filmes und den sich ständig wandelnden Machtverhältnissen, nie wirklich den Überblick verliert, mit einem starken und zufriedenstellenden Ende, bei dem Worte mächtiger wiegen als jede Waffe.
Man kann über Mel Gibson denken was man will, aber Talent hat er auf jeden Fall. Und auch ein Auge auf spezielle Themen mit einem Hang zur detailverliebten Authentizität. Den ganzen Film in der klassischen Sprache der Mayas zu filmen, mit einer Tour de Force durch einen großen Kulturbereich der Mayas. Mit allen Herzlichkeiten und Grausamkeiten welche das Leben so mit sich bringt. Die Kostüme und Sets sind wirklich brillant und eine Augenweide. Die Geschichte ist sehr zweckmäßig und nicht wirklich herausstechend, aber das passt, da der Fokus auf der Welt liegt. Leider hat sich der Film bei mir etwas gezogen. Die beeindruckenden Szenen waren beeindruckend, aber vieles drum herum, wollte nicht so wirklich klicken. Vor allem der viel zu starke Fokus auf dem Protagonisten und seiner Familie, hat etwas verzerrt vom Rest der Welt gewirkt. Auch auf das Auftauchen der Spanier, hätte man gerne verzichten können.
Sehenswert ist Apocalypto auf jeden Fall, nur als Gesamtkonzept ist es bei mir nicht wirklich aufgegangen.
Nach dem katastrophalen ersten Teil, waren die Erwartungen an diesen Film, trotz James Gunn, sagen wir mal… vorsichtig. Aber das es auch anders geht, wird einem sehr schnell klar. Mit einem fantastischen Fakeout wird man in eine Riege neuer Protagonisten hineingeworfen, die man stück für stück kennen, lieben und hassen lernt. Dabei wirkt es schon fast wie ein gigantischer Metaphorischer Mittelfinger von Gunn an den ersten Film. Die Rollen sind super ähnlich, der Titel ist um ein ‚The‘ gewachsen und alle unerträglichen Aspekte des ersten Filmes werden verarscht und mit Füssen getreten.
Dabei wird ‚The Suicide Squad’ niemals wirklich langweilig. Man wird geschickt aus verschiedenen Perspektiven von einer unterhaltsamen Szene zur nächsten geleitet. Selbst die Emotionalen Szenen, an welchen der erste Teil kläglich gescheitert ist, sind hier fantastisch gelungen und gerade so lang und knackig, dass sie nicht auf die Nerven gehen. Dazu unzählige Visuelle Gags, tolle Einbindung von Musik und Soundeffekte und lustige wie auch dämliche Situationen, die genau das Augenzwinkern haben, die in Film mit diesem Kaliber braucht.
Wenn ich ein Kritikpunkt habe, dann das sich vielleicht der letzte Teil zu lange zieht und die Aufmerksamkeit etwas überstrapaziert. Aber das ist natürlich Geschmacksache und hat den Film an sich nicht schlechter gemacht.
Was für ein atypischer Film. Die Erzählung von ‚An American Werwolf in London‘ ist eine sehr sonderbare, mit vielen drohenden Gesten und verworrenen Geschehnissen, bei den die bizarre Wahrheit zwischen den Zeilen durchscheint. Eine herzliche Liebesgeschichte, ein grausames Schicksal, und frei von vielen Klischees an den man sich wahrscheinlich damals schon satt gesehen hat. Dazu fantastische Effekte, und Make-Up wird eine tolle Gradwanderung zwischen Brutalen Horror und absurder Comedy geschlagen.
Yosemite Park ist einer der schönste Orte die ich je besucht habe. Aus den zwei Tagen die wir eigentlich vorgesehen haben, sind ein paar Tage mehr geworden. Der Half Dome und El Capitan sind genau so beeindruckend wie das endlose Wald Meer und die kleinen ruhigen Seen, an denen man einfach mal seine Gedanken fließen lassen kann.
So war ich sofort von der Dokumentation angetan. Free Solo Klettern ist auch ein wunderbares Extrem was der Mensch mit Überzeugung und Training erreichen kann. Und an sich ist es auch beeindruckend, mit welcher Konzentration und unfassbaren (pun intended) Umständen ohne irgendwelche Hilfen an diesem Giganten nach Oben windet. Aber leider ist das nicht der Fokus der Dokumentation. Es geht sehr stark um Alex Honnold, der Mann der als erstes diese Wahnsinn wirklich durchziehen möchte. Und an sich könnte das auch ganz interessant sein, aber Alex ist bei mir sehr schnell auf Antipathie gestoßen. Auch fehlt dem Film manchmal etwas der Fokus oder er konzentriert sich auf Sachen, die ich persönlich nicht so interessant fand. Immerhin war das Ende dann wieder wert, wenn er tatsächlich den Berg besteigt.
Nach dem sehr ambitionierten ersten Teil war ich gespannt wie Krasinski die Geschichte weiterspinnt. Und wenn man überall liest, dass er eigentlich nicht vor hatte an der Geschichte weiterzuschreiben, ergibt vieles in dem Film Sinn.
A Quiet Place Part II ist ein schlechter Film und eine schlechte Fortsetzung. Hatte Teil 1 noch ein interessantes Konzept hinter sich stehen, fehlt dem Nachfolger jegliches Feingefühl. Die Monster sind dieselben und Geräusche sind nach wie vor der Feind, aber anstatt das Konzepts weiter zu entwickeln, tritt es eher in den Hintergrund für die ausgelutschtesten Postapokalypse Klischees, die ihm gerade so eingefallen sind. Dabei fängt der Film noch ganz gut an. Erinnert es sehr an den Anfang von „The Last of Us“. Dabei wird der neue Charakter Emmet geschickt eingeführt. Aber so wirklich viel machen sie nicht mit ihm. Etwas Backstory wird eingepflanzt, etwas vages Storytelling. Aber er selbst überzeugt eigentlich nie, weder durch Wort noch durch Aktion. Aber die anderen Charaktere sind auch nicht besser. Wer den Sohn in Teil 1 schon nervig fand, wird sich hier die Haare raufen. Die Tochter ist ein kleiner Lichtblick, da sie ambitionen und cleverness beweist. Das kann man leider nicht zu Emily Blunts Charakter sagen. War sie einer der stärksten Aspekte des Vorgängers, mit schon fast übermenschlicher Kraft und Gerissenheit, wird sie hier zu einem schwachen Charakter degradiert, welche bei jeglichen Problemen zur neuer Vaterfigur rennt um ihn unstimmige Schuldgefühle ein labert, damit er macht was sie will. Später zeigt sie noch einmal etwas von dem, was sie in Teil 1 ausgemacht hat, aber das ist dann auch eher kurzlebig und rettet ihren Charakter leider gar nicht.
Später wird die Geschichte zweigleisig gefahren, was den hauchdünnen Plot etwas abwechslungsreicher gestaltet soll, aber so gar nicht funktioniert. Dabei werden Szenen direkt kontrastiert, was keinen der beiden richtig gut tut. Dem ganzen Film fehlt auch der Drive, der dem Vorgänger inhärent war und so irgendwo vor sich hindümpelt. Niemand weiß so richtig genau was los ist oder was sie wollen.
Und es wäre kein Karsinski Film, wenn nicht noch ein paar sehr Fragwürde Logiklöcher drin wären. Warum die Leute am Pier die Gefahr eingehen, Emmet und die Tochter gefangen zu nehmen, will sich mir nicht so richtig erschließen. Vor allem weil sie in einer Horde aus dem nichts auftauchen und so mit einem kurzen Schrei die Existenz von allen zerstören könnten… was auch passiert. Und auch wenn die Insel an sich eine gute Idee war, wirkte die Ankunft der Monster durch ein losgelöstes Boot doch eher schlecht als recht.
Jedem den der erste Film schon nicht so gefallen hat, spart euch die Zeit und das Geld…
Was für ein Film! Ich persönlich bin kein Fan des Theaters, da ich den Film in allen Bereichen ein besseres Medium finde. Das soll aber nicht heißen das ich Theaterstücke nicht mag. Kammerspiele oder ganz fokussierte narrativen kommen oft aus dem Theater und gehören zu meinen absoluten Favoriten. Und so bin ich auch sehr froh, dass „The Father“ für die Leinwand umgesetzt wurde, und dabei in keinerlei Hinsicht gelumpt wurde.
Was Anthony Hopkins, Olivia Coleman, und alle anderen Schauspieler hier abliefern ist absolut fantastisch. Man merkt auch das der Regisseur und Autor aus dem Theater kommt, da die Szenenbilder fantastisch genutzt werden und die Schnitte und Einstellungen alle wohlgewählt sind und ihrem Theatralischen Vorbild treu bleibt aber dennoch die Vorteile des Filmes nutzen. Der Blickwinkel eines von Demenz betroffenen Mannes ist ebenfalls großartig dargestellt. Vor allem wenn man so etwas selbst einmal miterlebt hat, erkennt man sich oder seine Geliebten in vielen Szenen wieder. Dazu das ständig perfide Spiel von sich veränderten Örtlichkeiten und neuen Gesichter, die man nicht erkennt, die den Zuschauer wie Anthony ständig verwirrt zurück lässt. Dabei wird auch das gesamte Spektrum seines Lebens abgespielt. Von dem Charmeur, dem Manipulator und dem ängstlichen Kind. Ein Film der einen nicht kalt lassen wird, vor allem wenn man selbst einmal in einer ähnlichen Situation war.
--SPOILER--
Etwas was leider am gesamt Gefühl des Filmes kratzt, ist die letzte Erkenntnis, das die fremden Gesichter und Stimmen, gar keine fremden sind, sondern eben nur Pfleger. Das verändert das zeitliche Gefühl im allgemeinen und lässt bei manchen Szenen ein bitteren Geschmack, die gerade so genial waren, weil es plötzlich andere Personen waren. Das hätte es nicht gebraucht, bzw hätte man da auch jemand anderes nehmen können. Aber das ist nur eine kleine Kritik an diesen durch und durch gelungen Film, der mal wieder zeigt was Hopkins drauf hat und meine Meinung das Coleman eine der besten Schauspielerinnen unserer Zeit ist, nur nochmal bestätigt.
Puh, Teil 9. Das ist eindeutig ein Qualitätsmerkmal in beide Richtungen. Aber gerade bei so einer Serie wie Fast & Furious, welche sich immer weiter toppen möchte, geht dann doch irgendwann der NOZ aus.
Das Drehbuch und die Geschichte ist schon fast gewohnt furchtbar. Nach Fast Five ging es meiner Meinung nach immer weiter Berg ab. Es wurde viel zu viel Wert auf Drama gelegt, die Gründe warum Dom in alles verstrickt wird, wurden auch immer hanebüchener. Und das ist hier nicht anders. Warum gerade in Teil 9 Dom plötzlich ein Bruder bekommt und er ebenfalls ein Super-Agent ist, hinterlässt eigentlich nur noch ein lautes Gähnen. Das Casting von Cena war ganz clever, auch wenn die beiden sich überhaupt nicht ähnlichsehen. Aber im Gegensatz zu „The Suicide Squad“ ist seine Rolle hier sehr dröge.
Was dieser Film aber doch wieder ganz gut macht, sind tatsächlich die Action Szenen. Hat F8 es geschafft eine Eisige Verfolgungsjagd mit einem U-Boot langweilig zu gestalten, sind die Action Szenen hier wieder richtig gut und lässt Erinnerungen an die besseren Teile aufkommen. War Roman auch in den letzten Filmen teilweise schwer erträglich, gehört seine Erkenntnis das er Plot-Armor hat, und ihr Trip ins Weltall zum Spaßigsten, was die Hauptserie so produziert hat.
Wäre der Fokus mehr auf Action und weniger auf Drama und den X-Ten Plot darum die Welt zu retten, hätte das ein recht guter Film werden können. Aber so, mit seinen fast 2 ½ Stunden Laufzeit, zieht das ganze sich manchmal etwas zu sehr.
Takashi Miike ist einfach ein sonderbarer Regisseur. Als Regisseur von 111 Filmen, ist er ein wahrhafter Workaholic. Aber leider stimmt die Qualität nicht immer so. Filme die er besonders gut macht, sind dann diese, die ihm richtig am Herzen liegen. Und die „Happiness oft he Katakuris“ ist eindeutig ein Passion Projekt. Mit einer sonderbare Mischung aus Drama, Horror, Komödie und Musical ist ein fest für die Sinne. Der Plot ist schwachsinnig, die Charaktere alle hauchdünne Karikaturen und der Humor grenzt schon an „lol, random xD“. Aber trotzdem hat es irgendwie was. Der Genre-Mix, mit einem Wechsel zwischen ramschiger Drama-Serie, überzogenen Tanznummern und Claymation, bieten immer etwas für die Ohren und Augen. Ich kann auf jeden Fall verstehen wenn Leute diesen Film richtig abfeiern. Wenn man von der Beschreibung angefixt ist, sollte man sich die Zeit auf jeden Fall nehmen.
Ähnlich wie schon Usagi Drop, geht es bei „Unsere Kleine Schwester“ weniger um große Konflikte, sondern einfach nur um das Leben, das ständig voran schreitet und Wandel mit sich bringt. Das Ganze kommt auch besser im Originaltitel 海街Diary zur Geltung was so viel wie das Meeresstadt Tagebuch heißt. Der Film ist sich der stärken der Manga Vorlage vollkommen bewusst und arbeitet auch fantastisch damit. Die verschiedenen Charaktere sind fantastisch aufgebaut, ohne große Exposition erkennt man die Feinheiten von echten menschlichen Beziehungen sofort in dem Lesen ihrer Aktion und dem was zwischen den Zeilen liegt. Die Geschichte bringt dabei auf und ab‘s, wie es das Leben eben so macht. Man muss lachen, man muss weinen, man wird wütend und verzeiht wieder. Keiner der Charaktere ist verschwendet und alle fühlen sich wie echte, lebendige Menschen an, die man bis zum Schluss richtig gut kennen gelernt hat. Dazu ein fantastischer Soundtrack meiner absoluten Lieblingskomponistin Yoko Kanno, der mir während dem Film schon ausgezeichnet gefallen hat, bis im Abspann der Groschen gefallen ist.
Nach Terminator 3 hab ich gedacht, es geht nicht schlimmer. Und wer hätte das gedacht… ich hatte recht. Das heißt aber noch lange nicht das der Film gut ist. Far from it…
Der Film fängt an sich interessant an, mit einem Blick vor den ersten Terminator Film. Kyle Reese als Erzähler, knallt uns mit Exposition zu, bis er in das Jahr 1984 geworfen wird. Gleichzeitig sieht man Arni ankommen und klassischen 30 – 40 jährige Punks ausrauben. Doch plötzlich wird alles auf den Kopf gestellt und dadurch die Geschichten von Terminator 1, 2 und 3 einfach ausgelöscht. Dabei geht der Film schnell voran, mit einem neuen T-1000 den sie gerade so noch in eine Falle locken können. Bis hier alles soweit okay. Man fragt sich wie das alles zusammenhängt und was für Veränderungen das ausgelöst hat. Aber dann zeigen sie das Gerät, welche den Film letztendlich so unerträglich machen wird: Eine Zeitmaschine. War Zeitreise bis jetzt immer ein Thema in den Filmen, war es aber immer mehr ein Mittel zum Zweck und nie der Dreh und Angelpunkt des gesamten Filmes. Man merkt schnell das die weder die Drehbuchautoren, der Schnitt oder Regisseur gut mit den Thema umgehen können. Der an sich einfache Plot wird durch die weitere Zeitreise unangenehm aufgebläht und lässt viel zu viele Fragen offen. Wenn es doch den Konflikt gab ob es nach 1997 oder 2017 gehen soll, warum entscheidet ihr euch dann mit einem Whim, das es nach 2017 gehen soll? Und wenn Sarah Conner da jetzt tatsächlich mitkommt, verzögert das nicht auch die Geburt von John und zermürbt den jetzigen Zeitstrahl? Dabei tun sie auch so als ob man besser nicht mit dem Schicksal rumspielen sollte, wobei sie es nonstop machen. Vor allem der Konflikt das wenn Kyle und Sarah an den Genitalien Fusionieren, Kyle binnen von Tagen sterben wird, hat doch keinerlei Basis in der Realität. Es ergibt auch keinen Sinn das sie sich ungefähr 48 Stunden vor der Apokalypse dort hinbeamen lassen. Warum nicht ein paar Tage früher? Oder Wochen, Monate, Jahre? Was den Film aber wirklich den letzten Sargnagel einhämmert, ist tatsächlich der große Twist der im Trailer schon gespoilert wurde. John Conner als Terminator. Dabei klappt das ganze aber einfach nicht. Auch das sie eine Zeitmaschine bauen, im Jahr 2014-2017 mit den finanziellen Mittel eines Googles und es trozdem nicht so weit schaffen wie Sarah und ihr Poppy mit der Technologie von 74-84 ist ziemlich dämlich und unnötig aufgebauscht. Auch Matt Smith als Skynet war ne ziemliche Schappseide, vor allem im Finale als sie gegen ein Countdown antreten, der irgendwie keinen Sinn ergibt. Warum muss es jetzt noch genau 10 Minuten dauern bis sich Genisys mit allen verbinden kann? Klar ist ein Launch-Window festgelegt, aber daran muss sich doch die gnadenlose KI aus der Zukunft nicht halten. Aber es sind nicht nur die großen Dinge die keinen Sinn ergeben. Eigentlich alle Konflikte zwischen den Charakteren ist grauenhaft geschrieben und fehlt jegliches Gefühl von Wichtig- und Dringlichkeit.
Das Casting ist auch eine ziemliche Katastrophe. Emilia Clarke als Sarah Conner ist noch okay, versucht sie das beste aus ihren schlecht geschriebenen Charakter herauszuholen. Aber der Schauspieler von Kyle kommt so gar nicht an Michael Biehn ran. Und der Schauspieler von John Conner bringt keinerlei der Qualitäten die man von so einem großen Anführer erwartet, mit. Arnie war ganz gut. vor allem am Anfang war er sehr lustig. Aber irgendwann kam nichts als blöde witze von ihm, was dann auch ausgelutscht war und dem eh schon chaotischen misch masch aus Charakteren, Plot Points, etc nicht geholfen hat. Es ist auch schade das J J Simmons ein tatsächlich sehr sympathischen Charakter spielt, der im großen und ganzen aber vollkommen verfeuert wird.
Oh, und noch ein letzter Punkt, der ein Pet Peeve von mir ist. Bitte lasst euere „Phones are bad m’mmmkay” Kritik Lieber stecken oder macht es zumindest in ner guten Art und Weise.
Man, was für eine Verschwendung. Der Film bietet auf manchen Ebenen was wirklich Tolles. Die Lore, Dämonen und die visuellen Elemente sind allesamt sehr cool und gut gemacht. Aber genau deswegen tut es so weh, dass der Rest des Filmes eher schlecht als recht ist. Die Charaktere sind allesamt flach und langweilig gemacht. Vor allem die Protagonistin ist so unfassbar nervig und dröge, dass es eigentlich ein Wunder ist, das man so viel Zeit mit ihr verbringt und am Ende sie immer noch das genaue Bleichgesicht ist, bis auf eine etwaige visuelle Einschränkung. All die Geschichte mit ihrer Mutter, ihrer Cousine, ihrer Drogensucht, etc. fallen flach. Auch wird, dafür das fast alles in dieser Hütte stattfindet, der Raum überraschend schlecht genutzt. So ist der Film zum großen Teil langweilig, mit ein paar Ausreißern nach oben. Etwas was auf jeden fall nicht zum dem erhobenen gehört, ist der Dämon selbst. Schon tausendmal gesehene Horror Effekte die narrativ, wie auch symbolisch keinen Sinn machen. Spart euch die Zeit….
Als der Film damals rauskam, war die Vorfreude groß doch die Enttäuschung größer. Nach all den Jahren, und mit dem letzten Film am Horizont, war natürlich ein rewatch von Evangelion 3.33 unumgehbar.
Man merkt sofort das sie bei den Animationen sich diesmal stärker als je zuvor auf CGI gebaut haben. Die CGI Szenen fallen einem sofort auf, binden sich dann aber doch ganz gut in das Gesamtbild ein. Die neuen Charaktere sehen auch etwas ausgefallener aus, merkt man doch das es 2012 und nicht mehr 1995 ist. Aber das find ich auch gar nicht schlimm. Auch das Redesign der bekannten Gesichter ist gut gelungen. Mit vielen neuen Umgebungen, Maschinen und einer desolaten Erde, kann man sich nicht satt sehen.
Der Film tritt auch gleich wild drauf los und man wird ohne Kontext in die Action geworfen und sieht ein altes Gesicht wieder, das man schon fast aufgegeben hatte. Shinji erwacht in einer neuen Welt und versteht hinten und vorne nicht was von sich geht. Zurück bei NERV muss er mit seiner Depression kämpfen und den Konsequenzen seiner taten. Dabei wird die fantastische Tanzepisode aus dem Anime nochmal aufgegriffen und bedeutungsvoll und geschickt verstärkt. Musik war schon immer ein Zufluchtsort für Shinji, und hier findet er einen fantastischen Ausdruck, der ihm in der zermürbten Welt wieder etwas Hoffnung gibt. Es wird ihm eine Lösung für alles vorgeschlagen, wonach er blind und gierig greift, obwohl alle ihn anschreien. Die Kammer zu Guf liegt offen, und im schwarzen Nichts liegen die unbekannten Seelen und der Versuch der Lilim sich zu entwickeln. Durch ein Opfer wird das nochmal verhindert und dabei Shinji psychisch quasi vollständig zunichte gemacht.
Ich weiß auch wieder, warum ich damals so enttäuscht war. Nicht wegen des Zustands der Welt, der Animation oder den neuen Charakteren. Es sind die großen Schritte nach vorne von Shinji in Evangelion 2.22 welche hier mit Füßen getretenen werden und ihn verständlicherweise erschöpft zurück lässt. Aber heute sehe ich das etwas lockerer, vor allem mit dem letzten Teil in greifbarer nähe und keine 9 Jahre entfernt. Ein Film der die Aussage von Hideaki Anno nochmal bekräftigt, psychisches Leid ist echtes Leid. Hätte sie auf Wunder nur offen mit Shinji geredet, anstatt ihm vorwürfe zu machen, wäre alles anders gekommen. Aber da war die Wut und die Distanz zu groß.
Ich liebe diese Dokumentation. Sie gehört zu dem fantastischen Gerne der Ready-Made-Comedy, die so bizarr ist, dass man gar nichts mehr dazu sagen muss. Mit einem offenen Ohr, einem Mikrofon und Kamera bewaffnet, lässt er alle beteiligten einfach nur reden. Und mehr wollen die meisten auch gar nicht, einfach nur mal loswerden was sie so beschäftigt. Dabei fängt es ganz harmlos an, mit der Frage wem der Mond eigentlich gehört. Dann bewegt man sich langsam von Mondkalendern und der Frisöse von Guido Westerwelle, hin zu immer bizarreren auswüchse. Chemtrails, Atlantis auf Helgoland, Flugscheiben und Neu-Schwabenland. Die Leute, die dabei interviewt werden, nehmen all diese Sachen zu 100% ernst, egal wie wahnwitzig das Plutoniumimperium auch klingen mag. Oder das Brandenburger Tor als Mahnmal an den Teufel. Die armen Deutschen und die Juden die die Welt an sich reißen möchte. Es ist unfassbar was hier alles zusammengetragen wird, und wenn man den Macher unterstützt und sich die tolle 2DVD Version besorgt, kann man die Hände noch mehr über den Kopf zusammenschlagen, wenn man sich all die Extras anschaut.
Das Ding ist, das ich total vieles davon schon zuvor kannte. Ich mochte Verschwörungstheorien, auch wenn ich nie an sie geglaubt habe, ist es doch super unterhaltsam sich anzuschauen was die Leute so ausgedacht haben. Leider ist der Bogen heute etwas überspannt. Es sind nicht mehr die Sonderlinge die sich zu zehnt irgendwo treffen und ihren quatsch verzapfen. Heute passiert das über Facebook, Telegramm und WhatsApp und hat wirkliche Folgen. Aber das macht die Dokumentation dann doch nochmal besser, einfach das zu sehen und darüber zu lachen. Wenn man das nicht macht, kann man heute nur noch weinen.
Erstmal vorweg: Ich liebe Videospiele und habe auch ein Faible für Videospielverfilmungen, auch wenn sie schlecht sind. Und obwohl ich das erste Remake der Tomb Raider Serie damals noch komplett durchgespielt habe, habe ich jeden Teil danach nach zwei-drei Stunden wieder von meiner Konsole verbannt. Ich bin nie über die fantastisch gemachte Szene in Tomb Raider hinweggekommen, in der sie ihren ersten Menschen tötet, von der Schuld gefressen wird uns sich übergeben muss um dann anschließend auf Schießbuden Niveau einen Kopfschuss nach den nächsten verteilt. Ludonarrative Dissonanz heißt das, und gerade bei einem Spiel, das spielerisch so eine Tortur zu beenden war, tut das besonders weh. Dazu die absolute Pfeife die Lara als Charakter ist und irgendwie sympathisch sein soll, ohne sowas jemals zur schau zu stellen, machen die Spiele so unerträglich für mich.
Der Film hingegen… war überraschend gut. Bin ich immer für mehr Spiele, vor allem mit guter narrative, find ich die Serie in diesen Medium besser aufgehoben. Lara ist etwas vielschichtiger und weniger Einseitig. Mit Szenen die das toll zur Schau stellen, wie die moderne Variante der Fuchsjagd. Auch wenn sie Taschendiebe durch den Hafen von Hong Kong verfolgt, ist sie dabei natürlich unsere Protagonistin, verhält sich aber dennoch Assi, wirft Kellner um, ohne sich umzudrehen und sich zu entschuldigen. Das macht sie etwas greifbarer und hassbarer, was mir im Spiel etwas gefehlt hat. Dabei verfolgen sie ganz gut die Vorlage des ersten Spieles, mit der Insel, Trinity und Himiko. Selbst solche Monster wie Vogel, werden nachvollziehbar dargestellt, will er einfach nur von der Insel herunter und zu seiner Familie zurück. Leider wird der übernatürliche Wahnsinn etwas zurück geschraubt, aber die Settings, Prüfungen und Action geben gutes ‚und der letzte Kreuzzug‘ Feelings. Aber obwohl die Settings gerade gegen Ende fantastisch aussehen, zerrt es manchmal am Pacing, vor allem wenn ihr Vater auftaucht und der Konflikt zwischen den beiden unnötig aufgebauscht wird.
So sehr ich das Spiel verachte, so angenehm und unterhaltsam war der Film. So kann es gerne mit der neuen Lara weitergehen.
War Evangelion 1.11 noch eine sehr getreue Nacherzählung des Animes, wagt sich 2.22 weiter aus dem Fenster und schafft dabei etwas so gutes und neues, das man nicht nur als Evangelion Fan diesen Film nicht verpassen sollte.
Es wurde an allen Ecken und Kanten etwas gedreht. Die Engel sehen jetzt nicht nur anders aus, sondern ihr verhalten ist auch anders. Das gibt neue frische Kämpfe und interessante kniffe. Schade, dass die Virus Episode gestrichen wurde und so die Dreifaltigkeit des Supercomputers niemals weiter im Film erläutert wird. Dafür bekommen wir ein neuer Charakter, bekannte Szenen Situationen in einem neuen Gewand. Aber nicht nur in diesen Punkt haben sie sich neues einfallen lassen. Eine der größten stärken von 1.11 war die kohärentere Erzählweise und Shinji als Charakter. Diese Aspekte werden hier noch weiter ausgebaut und Shinji darf sogar mal lächeln und richtige Freunde machen. Das Ganze wird fantastisch mit dem neuen Worldbuilding integriert, bei den man das Ausmaß des Second Impact nicht nur vom Orbit aus sehen kann, sondern auch in den toten Weltmeeren. Rei bekommt mehr tiefe und wird viel menschlicher dargestellt, was beim Anime manchmal etwas untergeht. Auch Asuka wird auch präziser dargestellt, weniger eindimensional und man kann ihre Narben auch schon früher erkennen. Der Wechsel von zwei Piloten tut dem Film auch sehr gut. Mochte ich die Entscheidung im Original, hat es hier etwas mehr wumm und wirkt auch hoffnungsloser. Dazu das brillante Ende, welches nicht nur das Ende des Animes, sondern auch der nachfolgenden Filme komplett auf den Kopf stellt.
Evangelion 2.22 zeigt was man alles aus einer eh schon genialen Vorlage herausholen kann, wenn man sich etwas traut und die Vision schon direkt von Anfang hat. Der Film hat alles was die Evangelion Serie ausmacht, erweitert es durch neue Interessante Aspekte und bewegt die Teile soweit das es durchgehend frisch bleibt, ohne dem Original auf die Füße zu treten. Ein absolutes Meisterwerk!
Ich bin echt zwiegespalten was diesen Film angeht. Er beherbergt so alles was Action Filme um die 2000er so furchtbar gemacht haben. Dazu eine Videospielverfilmung mit allem Ballast was man eben so kennt. Aber irgendwie funktioniert es doch. Angelina Jolie verkörpert die klassische Lara Croft tatsächlich fantastisch. Szenen wie aus dem Spiel, von den Bewegungen, den Kampfstil, den dummen Sprüchen und aller möglicher Kostüme wirken wie eins zu eins aus den Spielen. Dazu eine Geschichte, bei dem die Illuminaten noch so unbekannt waren, das die Untertitel sie als „Die Erleuchteten“ bezeichnen.
Eine der größten Stärken des Filmes sind die verschiedenen Umgebungen und die kreativen Action Szenen. Die Villa der Crofts ist toll getroffen, die Tempel in Kambodscha und im tiefen Eis sehen ebenfalls toll aus. Ich mag auch das sie nicht einfach nur Ramschware an Actionszenen abgedreht haben, sondern dabei auch sehr kreativ geworden sind, wie ein Bungee Kampfakt oder das Klettern auf gefährlich drehenden Maschinen. Leider merkt man dabei aber auch die 2000er, bei dem die Action komplett überzogen sein musste, um irgendwie mitzuhalten. Inklusive übertriebener Schnitte, Kamera und CGI Monster.
Die Geschichte ist aber Lara Croft mäßig ziemlich schwach. Von einem Geheimbund, dem aneinanderreihen von Planeten und ein magisches Artefakt. Man hüpft von einem Ort zum anderen, löst Rätsel und ballert wild um sich. Dabei sind die Gefahren die Lara an den Kopf geknallt werden teilweise auch ziemlich dämlich. Inklusive eines Boss Kampfes, den sie einfach hätte umgehen können. Und dennoch hat der Film irgendwie was. Den Film zu Empfehlen ist dabei relativ schwierig. Wenn man auf sowas steht, kann man echt viel Spaß dabei haben. Meine Freundin hatte leider keinen.
Ich mag die Welt von Witcher. Nach dem dritten Teil hab ich auch ein paar der Bücher gelesen und die Serie gehört für mich zu einen der wenigen Fantasy Reihen die ich tatsächlich sehr mag. So war ich natürlich aufgeregt als ein Animationsfilm aus der Welt auf Netflix rausgehauen wurde, mit Vesemir im Fokus.
Die Geschichte ist eine tolle und auch super erzählt. Mit vielen Wesen und Konflikten in dieser eingelebten Welt über viele Jahre. Dabei sind auch alle wichtigen Charaktere toll gestaltet und bieten interessante Sichtweisen auf die Geschehnisse. Mit einer Liebesgeschichte, die trotz den Jahren nichts eingebüßt hat. Und einem Ende, welches das Leben aller beteiligten für immer verändern wird.
Die Umgebungen sehen toll aus und die Charaktere sind fantastisch gestaltet. Das Charakterdesign erinnert dabei stark an die Avatar Serie, an ihrer Mischung aus Cartoon und Anime, mit detailverliebten Kostümen und interessanten Gesichtern. Leider beißt sich manchmal die Zeichnungen und das CGI, vor allem bei den Effekten. Das Voice-Acting ist meistens ausgezeichnet. Vor allem die Stimme meiner Präsidentin Mary McDonnell zu hören war toll. Leider gibt es dabei auch so Ausreißer nach unten, wie der letzte überlebende Junge vom Beginn des Filmes, was das Gesamtbild etwas trübt.
Für Witcher Fans ist der Film ein Muss. Und selbst wenn man noch nie ein Buch, Spiel oder Frame der Serie angefasst hat, ist der Film an sich auch sehr stark und unterhaltsam.
Der letzte Film der Tribute von Panem, treibt das perfide Kriegsspiel weiter voran. Die Rebellen dringen immer weiter voran, wogegen das Capitol sich weiter zurückzieht, um ihre Kontrahenten in eine Falle zu locken. Dabei sieht man in diesen Film mehr der brutalen Strategie und Abgebrühtheit des Krieges. So wird die letzte Hürde zum Capitol strategisch zerbombt, um alle Menschen in ihren Tunneln gefangen zu halten, mit einem Fluchtausgang, welcher erst einmal hart diskutiert werden musste. Dabei wird das Vorgehen von Coin immer klarer. Ein Sieg um jeden Preis und auch wenn es über viele Leichen geht. Dabei wahrt Katniss ihr Gesicht und versucht die Blutdurstigen Krieger wieder zur Besinnung zu bekommen, den Schleier von UNS und DENEN aufzubrechen.
Dann beginnt die letzten Hungerspiele, mit dem Capitol als Spielplatz voller tödlicher Gefahren. Die Szenen, die einem dabei geboten werden, sind nicht nur fantastisch zum Ansehen, sondern auch spannend gemacht, das man mehr als nur einmal die Luft anhalten muss.
Dann erfolgt ein kleiner Geniestreich, der damals sicherlich viele Leute genervt hat. Beim Ansturm auf den Palast wird Katniss ausgeknocked. Es geht schon lange nicht mehr um die Wünsche des Mockingjays. Die Revolution läuft, ob nun mit oder ohne ihre Hilfe. Der letzte Schachzug von Coin macht ihr den Weg frei, doch besiegelt auch ihr Schicksal. Ein letztes mal wird der Mockingjay aktiv, bis sie stillschweigend zu einer Randnotiz der Geschichte wird. Dabei find ich es toll, wie vage das ganze gehalten wird. Zurück in Distrikt 12 vergehen die Jahre, man erfährt, wohin es manche Charaktere hingezogen hat. Aber Katniss und Peeta sind so verstört und zerstört von alledem was passiert ist, dass sie sich Weltfremd zurückgezogen haben. Waren sie es, die diese Revolution möglich gemacht haben, möchten sie nichts von ihren Früchten kosten.
Leider ist der Film der schwächste der Serie für mich. Der Epilog ist zu vollgepackt mit Exposition und zerrt teilweise zu sehr am Pacing. Applaudiere ich den strikten Blickwinkel von Katniss, welche von allen Nachwehen der Revolution nichts mehr hören möchte, ist es aber auch irgendwie unzufriedenstellend, vor allem weil es sich teilweise so lange zieht.