Nebenniveau - Kommentare
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The Green Knight ist ein besonderer Film, welche heute nur noch selten gemacht werden. Schonungslos in seiner Erzählstruktur und vage in den Bildern, zerrt der Film doch etwas an der Aufmerksamkeit und dem Spaß beim Zusehen, welches dann aber seine Vollwertigkeit am Ende erreicht. Eine Geschichte im König Arthus Mythos, muss sich ein junger Mann seinem selbst erwählten Schicksal stellen und allerlei gefahren stellen. Dabei ist der Film niemals geradlinig und stellt manchmal gefühlte alternativen vor, gegen die sich Gaiwan stellen muss. Dabei wird man in eine magische Welt entführt, die zwischen tristen Alltag, mysteriösen Vorkommnissen und abstrusen Weltvorstellungen wandelt. Mit kleinen Geschichten, die mir auch noch lange nach dem Ansehen im Kopf herumgespuckt sind.
Wenn ich eine Kritik zu dem Film habe, dann das sie die Themen der Ritterlichkeit (welche in dem Originaltext sehr wichtig sind) eher stiefmütterlich behandelt, weswegen diese Ebene der Geschichte etwas fehlt. Aber das macht auch nichts, den man bekommt ein besonderes und wahnsinnig faszinierendes Abenteuer aufgetischt, das Philosophisch zwischen den Zeilen lesen lässt.
Ein Film der eigentlich auf keiner ‚so schlecht, dass es schon wieder gut‘ Liste fehlen darf. Mac and Me ist ein Trailblaizer von McDonalds und Cola, welche versuchten auf den ET Zug aufzuspringen. Dabei merkt man, dass sie eigentlich keine Ahnung haben, was ET so erfolgreich gemacht hat. Bei mir hat der Film auch ein starkes Gefühl des „Super Mario Brothers“ Film erweckt, mit einer Geschichte die eigentlich für Kinder gedacht ist, aber dann von irgendwelchen sonderbaren Gestalten etwas düsterer und bizarrer gemacht werden muss. Dabei stellt sich oft die Frage, war das Absicht oder hatten sie einfach keine anderen Mittel? Das Design der Aliens und wie sie sich bewegen, das Bären Kostüm inmitten der Tanzszene in McDonalds? Der fast tödliche Absturz eines Jungen in einem Rollstuhl, der dann später im Film tatsächlich totgeschossen wird (zumindest in der japanischen Fassung). Dazu fehlt dem Film auch ein roter Faden. Man wird von einer Szene in die nächste geworfen, die teilweise sehr lose miteinander verbunden sind, aber meistens einfach nur Füller sind, um auf die 90 Minuten zu kommen.
Ob ich den Film dennoch empfehle, ist eine schwere Frage. Die lustigen Szenen sind es auf jeden Fall wert, und auch den Film in seiner Gesamtheit zu sehen, hat etwas. Aber das Pacing ist teilweise so grauenhaft und zehrend. Außerdem liegen die lustigen Szenen oftmals so weit auseinander, dass es sich mehr, wie Arbeit anfühlt. Wenn man darauf steht, kann man seinen Spaß haben. Wenn man keine Zeit dafür hat, reicht auch ein zusammenschnitt auf YouTube.
Es gibt manche Bücher da draußen, die einfach unfilmbar sind. Diese These wird immer mal wieder gestützt oder gebrochen. Gerade bei Dune war ich mir nicht sicher, ob jemand es wirklich schaffen könnte. Man hat die Jodorowsky Verfilmung, die nie erschienen ist, mit einem Storyboard von Moebius, H.R.Giger als Designer, Pink Floyd und Magma für den Soundtrack, und unter anderem Salvador Dali als Imperator. Ein Zusammenkommen von Schwergewichten, das etwas sehr besonderes hätte werden können, aber dann leider nie vollendet wurde. Und dann gibt es natürlich noch die Vollkatastrophe von David Lynchs Dune, über das ich hier gar nicht mehr Worte verlieren möchte. Und plötzlich kommt Denis Villeneuve und macht das Unmögliche plötzlich möglich.
Fangen wir erst mal ganz einfach an. Die Bildgewalt von Dune ist absolut brachial und großartig. Das Design der Anzüge, Schiffe, Waffen, Kostüme, Planeten, die brutalistisch funktionale Architektur sind großartig und erinnern an andere Space Operas wie Star Wars, destilliert auf ein absolut perfektes Level. Und dabei sieht das alles nicht nur gut aus, sondern ist auch auf eine organische und tiefe Art und Weise mit den Gruppierungen, Kulturen und Konflikten verbunden. Gepaart mit einem weiteren brillanten Soundtrack von Hans Zimmer, der alleine nicht so gut funktioniert wie bei einem Pirates of the Caribbean, aber den Kontext des Filmes vertieft. Und mit einem der besten Sounddesigns, die ich je in einem Film gehört habe. All diese Aspekte kommen zusammen und machen den Film zu einem unvergleichlichen Erlebnis, vor allem wenn man die Freude hatte, den Film im Kino zu sehen. Ich erinnere mich noch daran, wie ich mich die Armlehne gegriffen und mir der Atem geraubt wurde, als Paul und seine Mutter mit der Libelle durch den Sturm geworfen werden, und der Stahl Schneidende Sand sich stück für stück durch die Hülle frisst. So muss Kino sein!
So wäre der Film nur mit seinen technischen Aspekten schon ein überragendes Erlebnis.. Aber durch die interessante, vielschichtige, aber klare Geschichte, wird der Film nur noch besser gemacht. In klassischer Space Opera Manier werden klassische, menschliche Geschichten auf den Kosmos ausgeweitet. Anstatt eines Landes, das fast nur aus Wüste oder satten Grün und Wasser besteht, werden hier eben Planeten hergenommen, um dieses Biom darzustellen. Space Opera ist im Grunde Fantasy im Weltraum, mit viel Melodrama, Pathos und einer starken Prise von Magie, die alles durchzieht. Es erzählt von verschiedenen Adelsgeschlechtern, von großen Prophezeiungen und einem Monomythos. Statt Laserwaffen und Kugelhagel, wird hier noch persönlich mit Klingen gekämpft, mit Battalion, die sich in klassischer Kriegsstrategien vor dem 19 jhd entsprechen, mit großen Formationen und einer Schlacht die man zum Notfall mit Masse statt Klasse bestreitet. Es ist klassisches Fantasy, auf ganz neue Größen erhoben. Und das gibt dem Autor, und in diesem Fall vor allem Villeneuve die Möglichkeit, etwas Größeres zu schaffen und der überzogenem Vorstellungskraft Raum zu geben. Giedie Prime ist eine unnatürlich verstörende Welt, mit absurden Wesen, die in ihrer Abstraktion allein den Harkonnen eine Freude macht. Caladan ist, als ob man die Inseln um das Vereinigte Königreich auf einen Planeten aufgeblasen hätte, mit steilen Klippen und satten Grün. Salusa Secundus ist ein harscher Planet, der die Härte der dort ausgebildeten Krieger widerspiegeln soll. Und natürlich Arrakis, der Hauptschauplatz, der voller nordafrikanischen Einflüssen strotzt. Wenn man die tiefen Stimmen in Sardaukar hört, bekommt man schon Gänsehaut. Wenn man Harkonnen bei der Rekrutierung von Soldaten des Imperiums beobachtet und abartige Rituale sieht, hinterlässt das schon einen Eindruck. Genau so auch die Bene Gesserit, welche nicht umsonst als wahre Fädenzieher inszeniert werden und mich sehr an Isaacs Asimovs Foundation erinnert haben.
Natürlich braucht so eine Geschichte auch einiges an Exposition. Aber selbst hier wird es nie zu viel und obwohl es teilweise Frontal erzählt wird, fühlt es sich nicht so an. Denn auch wenn sie vieles via Codex Eintrag erklären, ist Show Don't Tell doch noch der King. Die Welt von Dune wirkt organisch und authentisch, auch wenn sie teilweise martialisch ist, wie die Kultur der Harkonnen und deren 80 Jahre herrschaft tiefe Narben in Arrakis hinterlassen hat. Auch solche kleinen netten Details, wie das Spucken als Ehrerbietung, lassen die Welt so echt anfühlen. Die Konflikte wirken auf den ersten Blick sehr komplex, sind dann aber doch sehr klar und direkt abgesteckt. Und ähnlich wie die Hinrichtung von Ned Stark, kam der plötzliche Tod des Dukes überraschend und absolut. Obwohl das Imperium sich über das gesamte Universum zieht, ist die Geschichte doch recht klar: Man hat den Imperator, das Haus Atreides und Harkonnen und die Einwohner von Arrakis, die Fremen. Daraus wird eine interessante Geschichte gewoben, mit klaren Motivationen der verschiedenen Gruppierungen. Die Schauspieler machen ebenfalls allesamt einen großartigen Job. Ob es nun Josh Brolin als stoischer Waffenmeister, Oscar Isaak als Baron von Atreides oder Stellan Skarsgard als übermenschlicher Baron von Harkonnen. Das meiste Gewicht liegt aber dabei auf Timothee Chalamet, der die Rolle des Paul Atreides fantastisch spielt, mit allen ungewollten Pflichten, lang antrainierten Talenten und als Medium von großen Veränderungen.
Doch leider ist der Film nicht perfekt, zumindest nicht ohne die fehlenden Teile. Die Struktur des Filmes ist halt wie die Struktur ist. Man beginnt mit einer Einführung, zeigt Arrakis und all die Gefahren, die dieser Planet mit sich bringt, und dann kommt der Verrat. Im Kino, wie auch als ich ihn nochmal angeschaut habe, hat sich das grobe Nachspiel des Verrats eigentlich als Endpunkt angeboten. Aber es geht dann noch weiter, mit der Flucht von Paul und seiner Mutter, der Subversion von Pauls Visionen und dem Einstieg in die Welt der Fremen. All das ist nach wie vor toll gemacht, aber das Pacing leidet dennoch etwas darunter. Aber ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht!
Über die Jahre habe ich eine besondere Liebe für diesen Film entwickelt. Die Liebe daran ist wahrscheinlich hauptsächlich Carl Sagan geschuldet, den ich erst nach seinem Ableben näher kennen gelernt habe. Er hat eine wunderbare Philosophie über das Mensch sein und unsere Rolle im Universum, Wissenschaft als Sprache und der nächste Schritt zur Evolution unseres Geistes. Genau diese führt er auch hier mit einer brillanten Art und Weise ein. Mit realistischen Konflikten, Weltanschauungen und perfide Spiele um Macht und Politik.
Ich mag auch sehr das man die Geschichte durch die Augen unserer Protagonistin betrachtet, deren Liebe für die Wissenschaft und der natürliche Drang nach Wissen und Erforschung sie zu einem starken aber manchmal naiven Charakter macht. Das ganze wird auch toll kontrastiert mit ihrer Umgebung, und der ständigen Frage, was für ein Sinn ihre Wissenschaft überhaupt hat. Vor allem als sie tatsächlich ein Signal erhält, wird sie von der Politik und deren hässlichen Fratze konfrontiert, der sie mit ihrer geradlinigen Klarheit nichts entgegenstellen kann. Der Konflikt zwischen den verschiedenen Interessensgruppen, Wahn und gesteigertes Selbstwertgefühl sind fantastisch inszeniert. So gut teilweise, das mein Blut zu kochen begann.
Und auch wenn ich Zemekis als Regisseur sehr mag, und er an sich einen tollen Job abgeliefert hat, kommt das ganze doch nicht ganz um eine Hollywoodisierung herum, die einen schon extrem auf die nerven gehen kann. Auch das bei solch einer monumentalen Erkenntnis ganz natürlich Amerika, mit allen religiösen Wahnsinn als die einzig wahre alternative da steht, kann einen schon sehr auf die nerven gehen. Aber nichtsdestotrotz ist es ein Film mit einem fantastischen Drehbuch, welches den magischen Gedanken in die Köpfe der Zuschauer pflanzt. Was bedeutet es eigentlich nicht allein zu sein? Und was sind wir Menschen eigentlich?
Denis Villeneuve ist meiner Meinung nach einer der besten lebenden Regisseure, die wir glücklicherweise haben. Wenn sich ein so talentierter Mensch dann auch noch einem Thema annimmt, das so perfekt auf mich zugeschnitten wirkt, kann dabei ja nur ein Meisterwerk rauskommen. Als ich damals mit Freunden im Kino war, war ich der Einzige der diesen Film uneingeschränkt geliebt hat, sodass sich über die Jahre etwas Zweifel in mir aufgebaut hat. Nach erneuten anschauen kann ich diese Zweifel endlich abschütteln.
Die Auflösung des Mythos um den Turm von Babylon. Eine ausgiebige, tiefgreifende, aber auch persönliche Geschichte über das Mensch sein und einen ersten Kontakt. Fantastisch aufgebaut und komplett durchgedacht, zeigt der Film nicht nur auf fantastische Art und Weise das unbeschreibliche, sondern auch alle Facetten der Menschlichkeit, mit unbeugsamer Neugier und rasselnde Säbeln. Dazu die Metageschichte der Protagonistin, welches einen weiteren Rattenschwanz an Emotionen und Konsequenzen nach sich zieht. Doch nicht nur das Drehbuch ist absolut fantastisch, auch die Schauspieler machen einen großartigen Job den Verstand raubenden Kontakt vielschichtig darzustellen. Dazu die umwerfenden Visuals, gepaart mit dem Soundtrack von Hans Zimmer und einem Sounddesign, das eh schon alle perfekten Zutaten die Krone aufsetzt.
Jeder der auf komplexen und gut durchdachten Science-Fiction steht, die auch gerne mal über die stränge unseres eigenen Verstandes herausschlägt, bekommt hier etwas grandioses geboten.
Close Encounters of the Third Kind ist ein Film, der mir eigentlich gefallen sollte, da es genau in meine Lieblingsnische schlägt. Als ich den Film zum ersten Mal gesehen habe, war ich durch und durch enttäuscht. Ich bin froh, dass ich ihn mir nochmal angesehen habe, um das ganze teilweise zu relativieren, auch wenn der Funke immer noch nicht rüber springen möchte.
Der Film ist handwerklich durch und durch fantastisch. Statt glasklaren Dialogen und Szenen, bekommt man eine ständige Kakophonie aufgedrückt, die ein sehr einzigartiges Gefühl von Chaos und Authentizität aufbaut. Die Charaktere werden auch großartig charakterisiert, in dem man sie Handeln sieht anstatt nur darüber zu reden. Gerade bei dem „Protagonisten“ Roy sieht man schon in der ersten Szene wie er die Umwelt um sich herum ausblenden kann, um sich einzig auf eine Sache konzentrieren zu können. Das ist es auch was den späteren Wahn von ihm so interessant und Glaubhaft macht. Es ist auch außerordentlich die Geschichte, die hier erzählt wird, durch die Linse von zufälligen Menschen zu sehen, anstatt durch die von Wissenschaftlern, wie es in den meisten solcher Filme ist. Die Special Effects sind grandios und erzielen noch heute eine starke Wirkung. Ich mag auch den Internationalen Aspekt, bei den man die Forscher um die Welt jetten sieht, während sie Beweise für den Kontakt sammeln. Ich bin auch ein Fan der Kommunikationsart via Töne, da es gleichzeitig greifbar, aber auch zu abstrakt ist.
Aber so ganz will der Film dann doch nicht bei mir Zünden. Er geht mir zu wenig auf interessante Aspekte von einem Kontakt mit Aliens ein. Es fehlt mir auch der Konflikt, der dadurch heraufbeschworen werden würde (wie man es z.B. in Contact oder Arrival sieht). Teilweise ist der Film mir auch etwas zu explizit. Ich liebe die Darstellung von Roys Wahnsinn. Der Mensch ist ein Meister darin Muster zu erkennen und genau das passiert auch bei Menschen mit zum Beispiel Schizophrenie. Es werden Muster erkannt und bewertet wo vielleicht gar nichts ist. Vor allem eine Überbewertung spielt dabei eine große Rolle. Das das ganze dann so sinnig verabschiedet wird, fand ich persönlich etwas schade. Auch das er dann der Auserwählte war, nur weil er zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, finde ich auch etwas flach. Statt eine Geschichte über die Menschheit und den Wesen wird hieraus die Roy Geschichte. Bei denen er der einzig auserwählte ist, der auf das Raumschiff darf. Ohne große Tiefe oder interessanten Denkanstößen. Hier verschenkt der Film viel Potential und bleibt deswegen auch weiterhin etwas subpar, auch wenn ich verstehen kann, warum man den Film lieben kann.
Der neue Film von James Wan. Ein Regisseur der gerade dem Horror Gerne teilweise echt gut getan hat, aber anderweitig (Fast and Furious) vielleicht lieber seine Finger aus dem Spiel halten sollte, mit einem ganz neuen Geschichte. Und was für eine das ist.
Ähnlich wie schon bei Conjuring eins, schafft er es einfach Standardhorror auf eine neue Handwerkliche Ebene zu hieven. Malignant ist dabei eine schöne Mischung aus Thriller, Action und Horror, die mit einer überzogenen, aber unterhaltsamen Geschichte auffährt. Am Anfang war ich mir nicht sicher, ob der Film eine Komödie sein soll, oder nicht, fühlt sich teilweise wie in einem Sam Raimi Film. Leider ist das auch die größte Schwäche des Filmes, der unklaren Direktion und des tonalen Shifts durch den Film hindurch. Vielleicht wird es beim zweiten Mal ansehen besser, aber gerade beim ersten Mal hat mich das eher verwirrt. Was aber beim ersten Mal viel Spaß gemacht hat, war das Mysterium hinter dem Film. Der Twist war relativ schnell durchschaut, aber es war dadurch nicht weniger spaßig. Vor allem weil man dann gewisse Szenen etwas anders interpretieren konnte, was ein zweites mal ansehen sicherlich lohnend macht.
Leider leidet der Film an noch weiteren schwächen. Die Protagonistin ist eher schwach und bietet auch nicht viel, in den man seine Empathie hineinstecken könnte. Außerdem werden manche Kleinigkeiten nicht wirklich erklärt, die mich etwas gestört haben (wie kann sie sich als Arbeitslose Frau so ein gigantisches Haus leisten?). Auch auf die verpflichtende Archiv Szenen hätte man gerne verzichten können.
Nichtsdestotrotz ist Malignant ein sehr unterhaltsamer Horror Film der etwas über den Standard heraussticht. Ich bin auf jeden Fall froh das Wan sich auch neuen Herausforderungen stellt und auch bizarrere, unterhaltsame Geschichten auftischen möchte. Gerade in einem Gerne wie Horror, braucht man solche Leute, die sich etwas mühe geben, um das Niveau anzuheben.
Ein absoluter Klassiker der Filmgeschichte, wird hier auf so eine Charmante und Spielerische Art und Weise ein Märchen auf die Leinwand gezaubert. Dabei bekommt man auch das Gefühl, das einfach jede Entscheidung des Filmes Gold richtig war. Von dem Casting, zu den Kostümen, zu der Kulisse und der Erzählart. Alles fügt sich zu einem wunderschönen Film zusammen, der mit einer klassischen Düsterheit eines Märchens auffährt, dabei aber eben auch die Leichtigkeit der selbigen auf die Fahne schreibt.
Das Ganze wird noch verbessert durch die Metanarrative, des Großvaters wie er dem kranken Kind eine alte Geschichte vorliest. Immer wieder wird die Geschichte durch einen Kommentar unterbrochen, was den Fluss der Geschichte nur unterstützt, vor allem wenn man solche Kommentare im Kopf herumschweben hat. So werden schockierenden Szene nur noch schockierender, in dem der Junge ungläubig sagt, das das einfach nicht möglich sein kann.
Und genau wie in der Vorstellung eines Kindes, sehen auch die Charaktere aus. Stereotypen auf 200% gedreht, in billig aussehenden aber charmant anmutenden Kulissen und offensichtlichen Special Effects, die das ganze nur noch bezaubernder macht. Dazu eine Geschichte die voller Klischees steckt, aber dennoch frisch wirkt.
Jeder der den Film noch nicht gesehen hat, sollte das irgendwann in seinem Leben nachholen.
Der erste Film ist ein Kleinod. Kein Budget, kein Talent und das Fehlen jeglicher Ironie haben diesen Film so fantastisch gemacht. Darauf aufzusetzen ist eine schwierige Aufgabe. Aber irgendwie haben sie es geschafft… zumindest teilweise. Den Weg über Kickstarter war clever. Man merkt auch das die Filmschaffenden das Original im Herzen mit sich tragen. Deswegen versuchen sie auch erst gar nicht auf gewisse Aspekte des Originals zu setzten, sondern sich mit etwas neuem abzuheben. Extrem viel TnA, die Rückkehr bekannter Gesichter und den Trash Lord Tommy Wiseau. Man merkt auch das sie Spaß dabei hatten und auch von den schwachsinnigsten Ideen nicht abgeneigt waren. Das Funktioniert auch gut. Aber gerade gegen Ende verliert der Film jeglichen Faden. Nicht das der erste Teil gut darin war, aber die Geschichte war immerhin so einfach gestrickt, dass es nichts ausmachte. Hier wird das Universum von Joe ‚Samurai‘ Marhsall so weit aufgebläht, dass man irgendwann mit dem besten Willen den Überblock und das Interesse verliert. So wird der Film doch mit der Zeit zu einer Ausdauersache, bei dem etwas mehr Fokus gut getan hätte.
Beim durchlesen des Plots kommt natürlich unweigerlich ‚Black Mirror‘ ins Gedächtnis. Auch wenn die Serie das Spiel mit Technologie nicht erfunden hat, ist der Vergleich doch kein schlechter. Auf eine Filmlänge gezogen, schafft Black Box eine interessante und wendungsreiche Geschichte zu erzählen, die zu unterhalten weiß.
Das Konzept dabei ist interessant, wenn auch etwas hanebüchen. Vor allem wenn es um einen Twist gegen Ende geht. Aber manchmal muss man sein Gehirn einfach abschalten, um etwas zu genießen. Und wenn man das macht, bekommt man interessante Bilder, tolle Charaktere und eine große Priese Misstrauen zu sehen, sodass man bei jeder neuen Erkenntnis die eigene Theorie im Kopf nochmal etwas umbauen muss. Ich mochte sehr die Idee, das er vielleicht ein gewaltsamer Mensch ist, dem seine restliche Familie und Freunde mit dieser Chance umerziehen wollen, aber das verlief leider etwas im leeren.
Ein Liebesbrief an die Horrorfilme die Regisseur Ted Geoghegan wertschätzt. ‚We Are Still Here‘ ist ein sonderbarer Film, bei dem man sich nie wirklich sicher ist, ob das jetzt Intention oder ein Versehen war. Die Schauspieler sind grottig, aber gefühlt mit Absicht. Genau so auch die Sets, Musik und auch Horror Elemente. So ergibt sich ein etwas sperriger, wenn auch charmanter Film, den man einfach für das genießen kann, was er ist. Überdrehte Charaktere die Spaß machen, so wie sie sind. Ein Dorf mit einem bizarr charmanten Anführer, der alles daransetzt, das der Fluch sich nicht weiter ausbreitet. Eine Hintergrund Geschichte um einen verstorbenen Sohn, Lovecraftian Horror der gefüttert werden muss und literweise Blut.
Irgendwann hatte der Film mich dann mit seinem Charm doch gepackt. Den obwohl der Film viele schwächen hat, zeigt er diese mit Stolz vor und hat ein Team hinter sich, was viel Liebe und Mühe in das Projekt gesteckt hat.
Ein absoluter Klassiker der 3D animierten Filme. Mit einer herzlichen Geschichte und frischen Konzepte, die bis zum Ende spannend bleiben.
Pixar at it’s best, wird hier schnell und geschickt eine ganze Welt aufgebaut, in die man schnell hineingezogen wird. Mit einer innerdiegetischen Geschichte, welche die gesamte Welt der Monster auf den Kopf stellen sollte. Mit einem absolut charmanten Soundtrack und großartiger Animation, welche sich ihrer Limitationen absolut bewusst war, sodass der Film nur bei sehr genauer Betrachtung etwas veraltet wirkt. Dazu ikonische Charaktere, die bis heute nichts an ihrer Anziehungskraft verloren haben.
Ein Coen Klassiker, den ich bisher nur einmal gesehen habe, und mich tatsächlich etwas kalt gelassen hat. Nach der fantastischen Serie von Noah Hawley wollte ich dem Film nochmal eine Chance geben. Und siehe da, nur so ca. ein Jahrzehnt später war es dann so weit.
Fargo ist fantastisch! Die Musik, der trockene Humor der Coens, die Charaktere und die Absurdität der Geschichte. Das ganze gemischt mit einer schon fast beiläufigen Gewalt, die aber nicht an Schock und Konsequenzen missen lässt. Die Art und Weise wie die Coens Geschichten erzählen ist einfach besonders, viel kopiert, aber selten erreicht. Dabei haben alle Charaktere so eine interessante tiefe oder eben keine weitere Ebene, aber nichts desto trotz eine Wichtigkeit im Chaos der Geschichte. Mit vielen kleinen Anekdoten und zwischen Töne, die alles erst so charmant machen lässt. So unwichtig auch das Kaffee-Kränzchen zwischen alten Mitschülern für den gesamten Plot ist, will ich ihn nicht vermissen. Den auch bei Fargo, ist die Geschichte mehr als die Eckpfeiler und Hauptcharaktäre. Es wird zu einer lebendigen und völlig abstrusen Welt, in der man ungern leben, aber immer gerne mal wieder eintauchen möchte.
Ich bin kein großer Slasher Fan, die Filme packen mich oftmals nicht so sehr wie andere Vertreter des Horror Genres. Das heißt aber nicht das man nicht auch mal über den Tellerrand schauen kann und zum sehen was so passiert. Bei Nobody Sleeps in the Woods Tonight bin ich froh das ich das gemacht habe.
Man kennt viel zu wenig Filme aus Polen, und gerade bei Horror Filmen ist es immer super interessant welche Aspekte der Kultur mit in die Geschichte um Umsetzung ebendieser fließen. Hier ist das leider nicht so stark der Fall, da der Film eher eine Hommage an alle möglichen Horrorklassiker ist, anstatt ein eigenständiges Werk. Aber das ist gar nicht schlimm, wenn man so gekonnt an die Sache herangeht. Eine Almagation von Vorurteilen und Huldigungen an die Klassiker, schlägt „Nobody Sleeps in the Woods Tonight“ einen tollen Bogen zu schlagen, der einen von der ersten bis zur letzten Minute unterhält. Mit viel Gewalt, Blut und einer gesunden Priese Humor und Augenzwinkern. Das die Filmemacher sich viel Mühe gegeben haben, bemerkt man sehr schnell, in den ausgezeichneten vorstellen der Charaktere, die man in binnen von ein paar Szenen gut als Individuen unterscheiden kann. Auch treten sie teilweise etwas ruhigere Pfade, das bei z.B. das amerikanische Gegenstück viel nervtötender geworden wäre. Keiner beschwert sich in dem Camp zu sein, auch wenn kein Bock darauf hat. Man ärgert sich gegenseitig, aber entschuldigt sich auch schnell wieder. Man erfährt warum die verschiedenen Teens da sind und vor welchen Problemen sie wegrennen. Das Pacing ist fantastisch und lässt so gut wie keine Langeweile aufkommen. Die Bösewichte des Filmes sehen Grotesk aus und bieten auch eine klasse Hintergrundgeschichte, die sie zu mehr macht als nur wilde Schlächter. Und obwohl der Film aus vielen Zitaten besteht, schreiben sie nicht alles aus. Das Verhalten der Charaktere wird schnell klar, ohne das ewig explizit darauf eingegangen werden muss.
Ein spaßiger Slasher Film, den man sich auf jeden Fall mal anschauen kann.
Possum ist ein kleines Meisterwerk. Schon lange hat mich ein Film nicht mehr auf so eine dermaßen tiefe Art und Weise verstört, mit Bildern die sich unter der Haut festsetzten. Dabei werden diese auf so eine unfassbar geschickte Art und Weise grausam eingeführt, unter neuem Kontext entmystifiziert um dann später in einem größeren Terror zurückkehren.. Dabei kann ich verstehen wenn man den Film nicht mag.
Man muss sich in die bizarre Welt von Possum hineinziehen lassen, bei dem die Realität und der Wahn des Protagonisten sich ständig die Klinke in die Hand geben. Dabei macht der Film auch etwas, das mir viel zu oft in Horrorfilmen fehlt: in aller Unaussprechlichkeit und Horror, fußt Possum seine Grundpfeiler in der Realität, die oftmals grausamer sein kann, als jedes Monstrum.
Ein absolut fantastischer Film, den man als Fan von Surrealen Horror nicht verpassen sollte.
Ich liebe Dokumentationen aus dieser Zeit. Vor allem wenn sie mit so einer Hingabe gedreht wurde, wie Häxan. Zwischen Fakten und Grafiken, werden Geschichten von Schauspielern nachgestellt, mit einer ganz besonderen Atmosphäre. Teilweise fühlt man sich in den Unterricht zurückversetzt mit einem Holzstab der einem die wichtigsten Dinge nochmal einkreist. Gestützt mit Bildern welche im damaligen Zenit des Aberglaubens entstanden sind. Es wird geschickt eine Basis aufgebaut, auf die Benjamin Christensen dann in den Nachstellungen mit viel Mühe einem den Volksglauben vor Augen führt, ohne dabei dem Zuschauer etwas vorgaukeln zu wollen. Ganz besonderer Applaus verdient der Fazit des Filmes. Er stellt die Verbrechen so dar wie sie damals wohl waren, erzählt eine Anekdote einer Schauspielerin und zeigt die Gründe des Irrglaubens auf, in der Unterdrückung der Frau und dem fehlenden Verständnis von psychischen Krankheiten. Ein sehr mutiger Schritt und eine fantastische Aussage, vor allem in der damaligen Zeit.
Kate sieht auf den ersten Blick wie ein typische Assassinen Geschichte aus, mit einem kleinen Twist ala Crank. Dazu spielt alles noch im überdrehten Japan, das nicht nur durch die Ästhetik, sondern auch durch die Musik und Sprache toll zum Vorschein kommt.
Leider stellt sich schnell heraus, dass das Gimmick der Strahlenkrankheit nicht sehr weit reicht und nur einen groben Zeitdruck auf Kate ausübt, anstatt interessant in die Geschichte verbunden zu werden. Und auch wenn Winstead in ihrer Rolle richtig mühe gibt und sie auch in den Action Szenen eine gute Figur macht, ist ihr Charakter doch zu flach und uninteressant um den ganzen Film zu tragen. Das haben auch die Filmemacher gemerkt und Ani eingeführt, die einen eigentlich interessanten Konflikt mit sich bringt, dann aber doch auf ein Edgy Teenager heruntergebrochen wird, und zwar der nervigsten Sorte. Es wird auch schnell klar, das sie Japan als Ort genommen haben um sich an der Ästhetik zu vergreifen, anstatt etwas interessantes innerhalb der Kultur zu erzählen. Das ist alles auch nicht so schlimm, wenn der Film zumindest unterhaltsam wäre. Aber das ist leider nur in so 30 – 50% der Fall. Sobald zu viele Worte gewechselt werden, merkt man das dies nicht die stärke der Drehbuchautoren sind und eigentlich alle Charaktere so egal sind. Was der Film dagegen gut machen kann, sind Momente. Der Kampf zwischen den Shoji Türen, der Kampf in dem Apartment oder auch in der Gasse sind fantastisch gelungen. Leider verlieren solche tolle Szenen ihren Glanz in dem langweiligen Plot, sodass meine Aufmerksamkeit beim letzten Kampf komplett aufgebraucht war.
Kate ist eben eine typische Assassinen Geschichte, die sich nicht traut starke Charaktere oder interessante Konflikte auf den Bildschirm zu zaubern und durch unnötiges Fett auf eine Laufzeit von 104 Minuten aufgebläht wurde.
Samurai Cop ist eines dieser Kleinode das ein großes Maß an Liebe und Wille mit gnadenloser Inkompetenz und fehlenden Geschmack kombiniert um etwas ganz besonderes zu erschaffen. Es gibt nichts an diesen Film, das in irgendeiner Art und Weise gut ist. Das Schauspiel, die Geschichte, die Sex-Szenen, die Charaktere, die Musik, das Sound Design und vor allem der Schnitt sind alle durch die Bank katastrophal. Ein Film in dem der Regisseur Amir Shervan (der damals 62 Jahre alt war) sein 12 jähriges ich in den Regiestuhl setzt.
Dabei kann Samurai Cop auch als Paradabeispiel genommen werden, wie man eine Verfolgungsjagd nicht drehen sollte. So viele Schnitte, mit so fadenscheinigen Verbindungen und Handlungen die gefühlt zufällig aneinandergereiht werden, das man erst im Nachhinein grob versteht was da eigentlich gerade passiert ist. Mit einer Verfolgungsjagd in einem Krankenhaus in dem die selbe Einstellung zwei mal, direkt hintereinander genommen wird, in der hoffnugn das es niemadnen auffällt. Eine Geschichte voller Action und Chaos, der ein Roter Faden komplett fehlt. Szenen fangen irgendwo an, enden irgendwo und man wird in die nächste geworfen. Eine Geschichte mit ein paar Eckpunkte, die sich irgendwie wiederholen zu scheinen.
El Bar ist ein interessanter Film, der mir zufällig über den Weg gelaufen ist. Als ein Kammerspiel, Sozialkritik, Komödie und Horror Film bietet El Bar einiges, mit einem echt gut geschriebenen Drehbuch und tollem Tempo, das eigentlich nie wirklich Langeweile aufkommen lässt. Eingepfercht in einer Kneipe lernt man nach und nach die verschiedenen Charaktere mit ihren Macken und Träumen kennen. Plötzlich gibt es aber eine Wendung und alles steh in einem anderen Licht da, der Humor, bleibt einem langsam im Hals stecken und zwischen überzogenen Klischees gibt es Szenen von realistischer Grausamkeit. Bis der Film am Ende zu einem heftigen Drama wird, bei den der Wert eines Menschen plötzlich in die Waagschale geworfen wird, abgetrennt von den Macken und Träumen die man Anfang gelernt hat.
El Bar hat mir persönlich ziemlich gut gefallen, auch die einzelnen Kapitel sind stark und clever ausgearbeitet. Leider sind mir die Stilbrüche Teilweise etwas zu stark, das es an dem Gesamtbild des Filmes zerrt.
Der Fuhrmann des Todes ist ein interessanter Film mit einer faszinierenden Geschichte und für damalige Verhältnisse fantastische Special Effects. Die Narrative ist dabei interessant gewebt mit ständigen Sprüngen durch die Zeit, welche die Gegenwart in ein immer neues Licht rückt. Mit markanten und authentisch wirkenden Charakteren, allen voran der Protagonist. Ich kann die Liebe zu dem Werk schon verstehen. Und es ist auch ein herausragender Film, ohne Frage. Aber warum dann diese Musik? Der Soundtrack von Matti Bye hat das ganze Filmerlebnis für mich so sehr geschwärzt, das ich ein paar mal darüber nachgedacht habe, einfach den Ton auszumachen. Statt authentischen Klängen der Zeit oder einer interessanten Vertonung, wird einem die ganze Zeit etwas vorgedudelt, mit Kompositionen zwischen ganz gut und nervtötend, mit einer starken Tendenz zum letzteren. Man hätte es auch wie in Dawson City: Frozen in Time machen können und die Musik zum Teil der narrative werden lassen, was er einmal mit Glockenschlägen macht und für den Rest des Filmes ignoriert. Selbst wenn in der Kirche gespielt wird, lässt er die Orchestrale Versionen von schlechter Fahrstuhl Musik laufen. Als eher akustischer Mensch hat mir das echt den ganzen Film etwas vermiest.
The Room ist ein Meistwerk in seiner gnadenlosen Selbstüberschätzung und Inkompetenz. Es hat schon seinen Grund warum dieser Film so einen Kultstatus erreicht hat. Nach dem ersten mal anschauen hab ich nur den Kopf geschüttelt und wollte mir das nie wieder antun. Doch dann tat ich es nochmal, und nochmal und nochmal. Und irgendwie wird der Film nie wirklich alt. Vollgestopft mit schwachsinnigen Dialogen, Szenen die nichts mit irgendwas zu tun haben und einer so simplen Geschichte, das man sich wundert wie Wiseau es geschafft hat, 90 Minuten daraus zu machen. Die Bildsprache ist quasi nicht existent, die Szenen Bilder billig zusammen geklatscht, das Editing ist nonsensical, die Dialoge sind zum Wegwerfen und die Ernsthaftigkeit die Wiseau dabei an den Tag legt, macht das alles nur noch besser. Warum sind überall Bilder von Löffel? Warum haben sich alle Männer in Schale geworfen, nur um dann einen Football herum zu werfen? Wie sieht es mit dem Brustkrebs von Lisas Mutter aus? Und warum zur Hölle gibt es so viele Sexszenen und warum tut es so weh dabei zu zusehen?
Ich weiß nicht warum ich mir das immer wieder an tu, aber The Room will mich einfach nicht wirklich loslassen. Es fühlt sich an wie ein Alien der uns Menschen von der Ferne beobachtet hat und nun schnell eine ramschige Präsentation zusammengebastelt hat.
Free Guy ist ein spaßiges Konzept, das leider viel oft im Mittelmaß stecken bleibt, aber dafür auch ein paar richtige Kracher zu bieten hat. Wenn man ein neuen Film mit Ryan Reynolds in der Hauptrolle sieht, erwartet man eine Ryan Reynolds Show. Ist er zwar teilweise der Protagonist und ein Drehpunkt des Plots, bleibt sein Charakter doch eher flach und nur Projektionsfläche für das große Ganze. Dabei gibt es schon viele gute Ideen, wie zum Beispiel den Pfad des Good Guy einzuschlagen, statt wild um sich zu ballern. Aber leider hängt er und sein Charakter viel zu sehr im Fish out of Water Konzept fest, an dem nicht wirklich gerüttelt wird. Auch wird mit dem Thema einer Videospielwelt teilweise nicht viel angefangen, was schade ist. Es ist auch schade das es keinen wirklich aktiven Bösewicht gibt, der das ganze etwas interessanter hätte gestalten können. Vor allem im Bezug auf die philosophischen und ethischen Fragen, die dabei aufgeworfen werden.
Aber das will der Film auch gar nicht sein. Etwas hohler Fun in einer knallbunten Welt mit einem interessanten Konzept. Es gibt auch ein paar Szenen in dem der Film richtig scheint (Channing Tatum, Chris Evans, Taika Waititi und Dude um nur ein paar zu nennen), bleibt er aber leider doch unter seinem Potential und tritt schon längst ausgetretene Pfade. Aber für einen netten Abend, kann man sich Free Guy auf jeden Fall mal geben.
Dennis Villeneuve ist einer der besten Regisseure unserer Zeit. Meiner Meinung auch meilenweit vor jedem Scorsese oder Nolan. Er kann Science-Fiction, Action, Thriller, Metaphorik und eben auch Dramas. Incendies meiner Meinung nach einer der besten, wenn nicht sogar der beste Film den ich bis jetzt von ihm gesehen habe. Die Geschichte ist herzzerreißend und voller Grausamkeiten. Die Narrative ist dabei so unfassbar geschickt. Dabei liegt das nicht nur daran wie sie geschrieben ist, sondern vor allem auch wie sie gefilmt und geschnitten ist. Szenen fließen ineinander, die Vergangenheit wird zum hier und jetzt und andersherum. Das Bild der bizarren Mutter wird von treffen zu treffen aufs neue erschüttert, ohne jemals das gesamte Ausmaß überhaupt greifen zu können. Den das ist ein tragischer Aspekt von Incendies, es ist vorbei. Genau wie Memories auf Matsuko ist die Zeit abgelaufen. Man kann nur das neue Wissen nehmen und daraus lernen, aber gerade für die Protagonistin ist alles zu spät.
Es ist beeindruckend wie er, als weißer Kanadier, diese Geschichte, welche tief in einer anderen Kultur verwurzelt ist, hernimmt und sie so packend erzählt. Es gab Momente wo ich den Film pausieren musste um erst mal wieder zurecht zu kommen. Momente die mich erschüttert haben und die Abgründe der Menschlichkeit offenbart haben. Ein Film der durch Mark und Bein geht und einen nicht mehr wirklich loslassen will.
Immer her damit! Böse Zungen könnten sagen, dass der Film eigentlich nicht viel neues macht und sich sehr an seine John Wick Wurzeln festhält. Das stimmt auch, aber das Wick Rezept ist einfach nur fantastisch, und in diesem Fall mit frischen Zutaten und interessanten Kniffen auch herausragend gekocht, das Nobody sich hinter niemand verstecken muss.
Bob Odenkirk macht die Figur des Nobody richtig gut, der im ständigen Trott und einer langsam höher werdenden, eigenen Müllhalde, entkommen möchte. Von allen unterschätzt bis es zu spät ist. Dabei ist er aber auch etwas fragiler als unser Lieblings Hundehalter, was die Kampfszenen nochmal spannender machen. Tritt er zwar allen Busreisenden in den Arsch, kommt er doch nicht ganz ungeschont davon. Die Geschichte um unseren Nobody, den bösen Russen und explodierender Exzess ist toll umgesetzt. Gerade Aleksey Serebryakov macht eine fantastische Figur als großer Gegenspieler, und ich bin froh, dass er auch etwas Zuneigung über den Tellerrand bekommt.
Man bekommt was man erwartet, aber es ist dann doch etwas Süßer als man es erwartet. Für Action Fans ist Nobody ein muss!
Auf der Suche nach ungewöhnlich oder unbekannten Horrorfilmen bin ich auf Housbound gestoßen. Bekommt man am Anfang etwas angst das der Film in einem Distrubia oder ähnlichem Endet, wird man doch gleich von frischen Ideen und cleverem Filmmaking überrascht. Die Geschichte ist so herrlich abstrus und voller Wendungen, die alle ausgezeichnet aufgearbeitet und stimmig sind. Man wird einfach von der ersten Minute auf eine spaßige Reise mitgenommen, die durch ulkige Charaktere, gruseligen Momenten und den schrägen Kiwi Humor bestechen.
Man merkt auch das die Filmemacher richtig viel Spaß bei der Sache hatten und Szenenbilder sorgfältig aufbauen, und gewisse grausige Aspekte später in einem ganz neuen Licht erscheinen. Dazu die ständig genervte Protagonistin, die tatsächlich gegen Ende etwas aufweicht.
Jeder der Housbound noch nicht gesehen hat, aber auf diese Art von Film steht, sollte das so schnell wie möglich nachholen.